Die Befragung von
Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
Ein Service der Alligatorpapiere.
Horst Ehmke
Frage: Warum Krimis?
H. Ehmke: Weil sie, wenn sie gut sind, ein Schlaglicht nicht nur auf die menschliche Natur sondern auch auf die gesellschaftlichen Zustände werfen, in denen die Menschen agieren.
Frage: Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?
H. Ehmke: Wenn sie gut sind: in spannender Form noch mehr zu erfahren über unser Land und seine Menschen.
Frage: Wer ist überschätzt?
H. Ehmke: Die Männer.
Frage: Wer ist unterschätzt?
H. Ehmke: Die Frauen.
Frage: Krimi - eine Literaturgattung?
H. Ehmke: Ein Bereich von "Spannungsliteratur".
Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?
H. Ehmke: Über meine politischen Erfahrungen: sie lassen sich im Polit-Krimi zuspitzen und zugleich verdichten.
Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?
H. Ehmke: Keine "Lieblings"-Waffe.
Frage: Mord - muss das sein?
H. Ehmke: Wohl unvermeidbar, solange es Menschen gibt.
Frage: Warum schreiben Sie?
H. Ehmke: Weil es mir Spaß macht.
Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?
H. Ehmke: Ich lege eine Sonde an den gegenwärtigen Zustand unserer Gesellschaft.
Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?
H. Ehmke: - - -
Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?
H. Ehmke: Ist lebensnotwendig, kann auch ein Genuß sein.
Frage: Sex im Krimi?
H. Ehmke: Natürlich.
Frage: Wenn ja, warum?
H. Ehmke: Gehört zum Leben.
Frage: Wenn nein, warum?
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Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?
H. Ehmke: Es gibt Krimis von Frauen, darunter sehr gute. Manche davon sind vielleicht auch "Frauenkrimis". Das müssen die Frauen beurteilen.
Frage: Für wen schreiben Sie?
H. Ehmke: Für Neugierige, die unterhalten werden, dabei aber zugleich etwas erfahren wollen.
Frage: Plotentwicklung - Ihr erster Gedanke?
H. Ehmke: Unterschiedlich. Mal fällt mir erst eine Szene ein - zumeist die Ausgangsszene, mal erst die thematische Hintergrund, mal die Konflikt-Situation und die Personen-Konstellationen.
Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?
H. Ehmke: Mache mir Notizen, Die Ideen kommen aus der Anschauung, aus der Erfahrung, aus der Luft.
Frage: Wo schreiben Sie?
H. Ehmke: Am Schreibtisch, am liebsten abends oder nachts.
Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?
H. Ehmke: Ich schreibe mit der Hand.
Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?
Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?
Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?
Frage: Ihr Lieblingsfilm?
Frage: Ihr Lieblingsgetränk?
H. Ehmke: Für mich gibt es keine "Lieblings"-Dingsda. Der Unsinn mit den Superlativ-Fragen stammt offenbar von Proust. Es gibt viele sehr gute Bücher, viele sehr schöne Frauen, viele sehr gute Weine etc. Alle kann man lieben. Als Kind hatte ich allerdings einen schwarzen Lieblings-Kater.
Frage: Kochen Sie?
H. Ehmke: Nur in Notlagen.
Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?
H. Ehmke: Ja; gelegentlich, überall wo es gut ist.
Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?
H. Ehmke: Badehosen aller Sorten.
Frage: Fußball - ist das ein Thema für Sie?
H. Ehmke: Und ob. In meiner Danziger Kindheit habe ich in "Preußen 04" gespielt, später in der Freiburger Professorenmannschaft, dann in "Stuttgart über 60".
Frage: Frauen/Männer - ist das wichtig für Sie?
H. Ehmke: Männer nicht so.
Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?
Frage: Ihr Lieblingsland?
H. Ehmke: Siehe "Lieblings"-Fragen oben.
Frage: Was lieben Sie?
H. Ehmke: Frauen, Kinder, Tiere, Blumen, Steine.
Frage: Was verabscheuen Sie?
H. Ehmke: Vieles.
Frage: Beste Schulnote - worin?
H. Ehmke: Turnen.
Frage: Schlechteste Schulnote - worin & warum?
H. Ehmke: Aufmerksamkeit. - War zu oft langweilig.
Frage: Ihr Traumberuf?
H. Ehmke: Für das Alter: Schriftsteller.
Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?
H. Ehmke: Weil Sie mich darum gebeten haben.
Horst Ehmke
Geboren am 4.2.1927 in Danzig, Horst Ehmke war Professor für Staats- und Verfassungsrecht. 1947 trat Horst Ehmke in die SPD ein. 1967, als Staatssekretär beim damaligen Bundesjustizminister Gustav Heinemann, begann seine politische Karriere. 1969 Bundesminister der Justiz; 1969 Bundesminister für besondere Aufgaben und Kanzleramtsminister im Kabinett Willy Brandt; 1972 Bundesminister für Forschung und Technologie, gleichzeitig Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen; 1974 trat Horst Ehmke von seinen Ministerämtern zurück. 1994 gab er sein Mandat im Deutschen Bundestag auf.
Nach zahlreichen Fachpublikationen (Verfassungstheorie, Ostpolitik, Wirtschaft und Verfassung, etc) reüssierte Horst Ehmke 1998 auf Anhieb mit seinem ersten Politthriller, der, wie auch die nachfolgenden Thriller, von den Lesern bestens angenommen wurde(n) und in (Krimi-)Rezensionen und -Kritiken überwiegend lobende Beachtung fand(en). Neben gutem Plot und der Thematisierung aktueller Zeitgeschehnisse, versteht es Horst Ehmke darüber hinaus auch, die Politik und ihre Akteure in gelungener Manier aufs Korn zu nehmen.
Horst Ehmke ist verheiratet, er lebt und schreibt abwechselnd in Bonn und in der Eifel.
Die Krimis:
1998, Global Players. Eichborn Verlag
1999, Der Euro-Coup. Eichborn Verlag
2000, Global Players. Ullstein Taschenbuch 24839
2001, Der Euro-Coup. Ullstein Taschenbuch 25148
2001, Himmelsfackeln. Eichborn Verlag
2003, Himmelsfackeln. Ullstein Taschenbuch 25697
2003, Privatsache. Eichborn Verlag
Stand: 21.3.2004
Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
Buchhandlung Missing Link
Zweigniederlassung Bonn
Thomas Przybilka
Buschstr. 14
53113 Bonn
Fax: 0228 - 24 21 385
Tel: 0228 - 24 21 383
e-mail: [email protected]
- deutsche Bücher stets porto- und verpackungskostenfrei!
- fremdsprachige Titel ab einem Rechnungsendbetrag von EUR 52,00 innerhalb der BRD stets porto- und verpackungskostenfrei!
Die Befragenden:
Gisela Lehmer-Kerkloh
rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier"
Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel.
Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag
Thomas Przybilka
verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien.
Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel.
Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag