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Rebecca Gablé

Frage: Warum Krimis?

R. Gablé: Weil es kaum etwas Schöneres auf der Welt gibt als eine spannende Geschichte.

Frage: Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?

R. Gablé: Literarische Vielfalt, die nie aufhört, mich zu verblüffen. Und persönliche Kontakte   Criminale, durchzechte Nächte und Fachsimpeln mit hinreißenden Kolleginnen und Kollegen.

Frage: Wer ist überschätzt?

R. Gablé: Dorothy Sayers und Patricia Highsmith.

Frage: Wer ist unterschätzt?

R. Gablé: Ich, natürlich!

Frage: Krimi – eine Literaturgattung?

R. Gablé: Was denn sonst?

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

R. Gablé: Beinah zwangsläufig – durch meine Leidenschaft für Spannungsliteratur (s.o.)

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

R. Gablé: Roald Dahls Lammkeule

Frage: Mord – muss das sein?

R. Gablé: Nein, natürlich nicht. Es gibt andere Verbrechen, von denen zu erzählen und die zu beleuchten sich lohnt.

Frage: Warum schreiben Sie?

R. Gablé: Weil ich muss.

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

R. Gablé: Nicht zwingend. Realismus ist für mich in der Literatur nicht per se eine Tugend.

Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?

R. Gablé: Das Setting folgt dem Gegenstand der Geschichte, wird somit nicht gewählt, sondern ergibt sich zwangsläufig.

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

R. Gablé: Eine ziemlich große Bedeutung. Was und wie Menschen essen und trinken, spricht Bände über ihren Charakter.

Frage: Sex im Krimi?

R. Gablé: Klar doch.

Frage: Wenn ja, warum?

R. Gablé: Weil Herr Freud irgendwie doch Recht hatte.

Frage: Wenn nein, warum?

– – –

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

R. Gablé: Mit dem Frauenkrimi verhält es sich ähnlich wie mit dem Kugelblitz: Es wird davon gesprochen, es wird gar behauptet, er sei gesehen worden, aber wissenschaftlich nachweisbar ist er nicht. Mir persönlich ist es egal, weil ich literarische Klassifizierungen absurd finde.

Frage: Für wen schreiben Sie?

R. Gablé: Die Rohfassung für mich, die Endfassung für mein Publikum (Write with the door closed, revise with the door open, sagt Stephen King. Ein weises Wort.)

Frage: Plotentwicklung – Ihr erster Gedanke?

R. Gablé: Am Anfang stehen der Protagonist, seine Biographie und sein Umfeld.

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

R. Gablé: Ich mache Berge von Notizen und habe keine Ahnung, woher meine Ideen kommen.

Frage: Wo schreiben Sie?

R. Gablé: An meinem Schreibtisch. Bei Traumwetter auch im Garten, aber das Ergebnis ist meist unbefriedigend. Überhaupt nicht mehr in Zügen, Hotelzimmern etc.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

R. Gablé: Im Gegenteil. Ich wäre verloren ohne PC. Nach über 15 Jahren habe ich mich so daran gewöhnt, dass das Schreiben am Computer für mich die persönlichste Methode des Ausdrucks geworden ist.

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

R. Gablé: "Das Zauberlicht". Ich weiß nicht mehr, von wem es verfasst war. Irgendwann ist es bei einem Umzug verloren gegangen.

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?

R. Gablé: "Der Herr der Ringe" von John Ronald Reuel Tolkien (dessen Vorfahren übrigens aus Sachsen kamen und Tollkühn hießen. Kein Scheiß.)

Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?

R. Gablé: Habe ich nicht.

Frage: Ihr Lieblingsfilm?

R. Gablé: "Der Club der toten Dichter" von Peter Weir.

Frage: Ihr Lieblingsgetränk?

R. Gablé: Kaffee und Weißwein - je nach Tageszeit.

Frage: Kochen Sie?

R. Gablé: Nur Kaffee. Na ja, hin und wieder Frühstückseier.

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

R. Gablé: Ich gehe furchtbar gern essen und mir ist außer Sushi alles recht.

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

R. Gablé: Eine inzwischen etwas altersschwache Strickjacke. Sie ist, wenn es nicht gerade Hochsommer ist, so etwas wie meine Schreibuniform.

Frage: Fußball – ist das ein Thema für Sie?

R. Gablé: Ja. Samstags will ich wissen, wie Borussia Mönchengladbach gespielt hat.

Frage: Frauen/Männer – ist das wichtig für Sie?

R. Gablé: Als Dichotomie? Als natürliche Kriegsgegner oder als Modell einer Lebensgemeinschaft? In der Literatur oder im Leben? Ich fürchte, ich verstehe die Frage nicht so recht ...

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?

R. Gablé: Köln

Frage: Ihr Lieblingsland?

R. Gablé: Keine Ahnung. England, wahrscheinlich. Aber es gibt so viele, die ich noch nicht kenne.

Frage: Was lieben Sie?

R. Gablé: Musik, Bücher, Picknicks, Reisen, einen Abend mit Freunden und noch ein paar andere Dinge.

Frage: Was verabscheuen Sie?

R. Gablé: Volle Kinos, Smalltalk, Überraschungen, schäbige Hotels und unpünktliche Züge auf Lesereisen und noch ein paar andere Dinge.

Frage: Beste Schulnote – worin?

R. Gablé: Ich glaube, in Englisch.

Frage: Schlechteste Schulnote – worin & warum?

R. Gablé: Sport. Weil ich immer schon eine faule Socke war.

Frage: Ihr Traumberuf?

R. Gablé: Schriftstellerin

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

R. Gablé: Weil ich netten Kollegen nicht grundlos einen Korb gebe.



Rebecca Gablé
Rebecca Gablé wurde am 25.9.1964 in einer Kleinstadt am Niederrhein geboren. Nach dem Abitur machte sie eine Lehre als Bankkauffrau und arbeitete vier Jahr in diesem Beruf. Ihr Arbeitsumfeld lag auf einem Stützpunkt der britischen Rhein-Armee, in diesem Fall präzise auf einem Stützpunkt der Royal Air Force.

Rebecca Gablé hatte schon immer große Lust am Erzählen. 1990 schrieb sie ihren ersten Roman, gab ihren Beruf auf und begann ein Studium der Literatur an der Uni Düsseldorf. Schwerpunkt ihres Studiums wurde die Mediävistik. Seit Beendigung ihres Studiums ist Rebecca Gablé freie Schriftstellerin und Literaturübersetzerin. Für zwei Semester hat sie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf altenglische Literatur gelehrt.

1995 erschien ihr erster Kriminalroman "Jagdfieber" im Bastei-Lübbe Verlag. Die Jury des SYNDIKATs nominierte 1996 diesen Debütroman für den Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren. Rebecca Gablé trat der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT bei und wurde später zur Sprecherin des SYNDIKATs für 3 Jahre gewählt. Rebecca Gablé ist ebenfalls Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und im Autorenkreis historischer Roman "Quo Vadis".

In den letzten Jahren hat sich Rebecca Gablé einen Namen als Autorin historischer Romane gemacht. "Das Lächeln der Fortuna", "Das zweite Königreich", "Der König der purpurnen Stadt" und zuletzt "Die Siedler von Catan". Mit all diesen historischen Romanen hatte die Autoren einen furiosen Erfolg und konnte sich, zum Teil bestplatziert, in den deutschen Bestseller-Listen wiederfinden.


Homepage:
www.gable.de

Die Krimis:

1995, Jagdfieber. Bastei Lübbe 19601
1996, Die Farben des Chamäleons. Bastei Lübbe 19606
1998, Das letzte Allegretto. Bastei Lübbe 13948
1999, Das Florians-Prinzip. Bastei Lübbe 14185
2000, Jagdfieber / Das Florians-Prinzip. Bastei Lübbe 14372
2003, Die Farben des Chamäleons. Bastei Lübbe 14985
2003, Das Florians-Prinzip. Bastei Lübbe 14986
2003, Jagdfieber. Bastei Lübber 14987
2003, Das letzte Allegretto. Bastei Lübbe 14984



Stand: 29.7.2004

© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime, bei der GVM (Genootschap van Vlaamse Misdaadauteurs), sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag



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