Die Befragung von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
Ein Service der Alligatorpapiere.


Dirk Schmidt

Frage: Warum Krimis?

D. Schmidt: Kann man schon gleich an der ersten Frage scheitern? Dann steige ich aus und nehme die 100 Euro.

Frage: Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?

D. Schmidt: So was ähnliches wie deutsche Popmusik. Manchmal erstaunlich intelligent aber oft auch hinterher, generisch, ranschmeißend, vor allem oft mutlos ... leider.

Frage: Wer ist überschätzt?

D. Schmidt: Ich möchte einen Joker. Ich nehme die Publikumsfrage.

Frage: Wer ist unterschätzt?

D. Schmidt: Vor kurzem hätte ich noch gesagt Juretzka, aber der wird ja inzwischen zu Recht geschätzt.

Frage: Krimi – eine Literaturgattung?

D. Schmidt: Von mir aus. Solche Fragen interessieren mich nicht so sehr.

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

D. Schmidt: Drehbuchpraktikum bei der Bavaria. Plötzlich sollte ich mir überlegen, warum Leute Verbrechen begehen.

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

D. Schmidt: Das menschliche Gehirn.

Frage: Mord – muss das sein?

D. Schmidt: Fragen Sie das mal einen Mörder.

Frage: Warum schreiben Sie?

D. Schmidt: Ich wüsste nicht, was ich sonst auf der Welt soll.

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

D. Schmidt: Ja, aber. Um realistisch zu erzählen, brauche ich meine persönlichen zutiefst gegenwärtigen Erfahrungen. Manchmal will ich aber auch gar nicht realistisch erzählen.

Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?

D. Schmidt: Da, wo eine Geschichte das verlangt. Ich wähle in der Regel Orte, die ich gut kenne. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

D. Schmidt: Für mich persönlich? Energielieferant.

Frage: Sex im Krimi?

D. Schmidt: Ja und Nein.

Frage: Wenn ja, warum?

D. Schmidt: Sex ist gut.

Frage: Wenn nein, warum?

D. Schmidt: Sex ist schwer gut zu schreiben.

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

D. Schmidt: Soweit ich weiß, gibt es etwas, dass sich so bezeichnet.

Frage: Für wen schreiben Sie?

D. Schmidt: Für alle, die lesen können.

Frage: Plotentwicklung – Ihr erster Gedanke?

D. Schmidt: Was wäre wenn?

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

D. Schmidt: Nein und aus Gedankennotizen.

Frage: Wo schreiben Sie?

D. Schmidt: Immer am selben Ort, zur gleichen Zeit.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

D. Schmidt: Nein. Er ist eine große Hilfe.

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

D. Schmidt: Ich glaube, Urmel.

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?
D. Schmidt: Immer noch Urmel.

Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?
D. Schmidt: Highsmith / Charyn.

Frage: Ihr Lieblingsfilm?
D. Schmidt: Da gibt's ganz viele.

Frage: Ihr Lieblingsgetränk?

D. Schmidt: Coca-Cola.

Frage: Kochen Sie?

D. Schmidt: Nein.

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

D. Schmidt: Ich folge den aktuellen Trends. Ich mag es, in Dingen, die mein Herz nicht angehen, aktuellen Trends zu folgen. Vor ein paar Jahren, war koreanisch im Trend, das habe ich ausgelassen.

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

D. Schmidt: Mein blauer Schreibpulli.

Frage: Fußball – ist das ein Thema für Sie?

D. Schmidt: Absolut.

Frage: Frauen/Männer – ist das wichtig für Sie?

D. Schmidt: Aber so was von.

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?
D. Schmidt: Hamburg.

Frage: Ihr Lieblingsland?

D. Schmidt: Kanada.

Frage: Was lieben Sie?

D. Schmidt: Gute Filme.

Frage: Was verabscheuen Sie?

D. Schmidt: Schlechte Bücher.

Frage: Beste Schulnote – worin?

D. Schmidt: Literatur. (echt wahr).

Frage: Schlechteste Schulnote – worin & warum?

D. Schmidt: Mathe. Nix von kapiert.

Frage: Ihr Traumberuf?

D. Schmidt: Der, den ich ausübe.

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

D. Schmidt: Mein Agent sagt, ich soll solche Sachen machen, damit die Leute nicht denken ich sei abgehoben oder unzugänglich.


Dirk Schmidt
Geboren 1964 in Essen, dort auch aufgewachsen. Kurze Stationen sind München und New York, länger lebte Dirk Schmidt in Hamburg, jetzt ist er wieder im Ruhrgebiet zu Hause. Dirk Schmidt ist verheiratet und Vater einer Tochter. Dirk Schmidt studierte Geschichte, Germanistik und Filmwissenschaft in Bochum. Er arbeitete als Lektor, Drehbuchautor und Werber. Von Dirk Schmidt stammen diverse Krimi-Hörspiele (WDR) und eine Episode aus der TV-Serie "Auf Achse". Für seinen ersten Kriminalroman "Letzte Nacht in Queens" wurde Dirk Schmidt 2004 für den Friedrich-Glauser-Preis – Krimipreis der Autoren in der Sparte Debut nominiert.

Homepage: –––

Die Krimis:
2003, Letzte Nacht in Queens. Rowohlt
Die Krimikurzgeschichten:
Beitrag für "Mehr Morde am Hellweg" [in Vorbereitung].

Stand: 29.03.2004
© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag