Gisela Lehmer-Kerklohs
KrimiKurier No.13



Die Alligatorpapiere

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Die Autorin:
Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime sowie bei der GVM (Genootschap van Vlaamse Misdaadauteurs) und AIEP und Amiga im SYNDIKAT






KrimiKurier No.13
Winter 2004

"Ein monumentaler Braten, dann Kirschtorte mit Sahne, ein Riesenstück Käse und schließlich Obst – serviert auf den schönsten Desserttellern, die man sich vorstellen kann"
(Agatha Christie, Die beste Fruchttorte, in: "Arche – Küchenkalender").




Liebe Leser, Bekannte und Freunde,
bald sind die Gabentische wieder zu füllen. Vielleicht findet sich das eine oder andere der nachfolgenden Bücher dort wieder.
Achtung: Die Ausschreibungsfrist für den mit 5.000 Euro dotierten Preis des Hochsauerlandkreises für den besten Kurzkrimi läuft am 31. Dezember 2004 ab. Nähere Informationen unter www.hochsauerlandkreis.de www.hochsauerlandkreis.de.

Der von Thomas Przybilka und mir erdachten Fragebogen für deutsche und internationale Krimiautoren wächst ständig (abrufbar unter www.alligatorpapiere.de/befragung.html).

Ein ruhiges, bücherreiches Weihnachtsfest wünscht Gisela Lehmer-Kerkloh

2. DEUTSCHES KRIMIFESTIVAL AM HELLWEG

H.P. Karr/Herbert Knorr (Hg.)
Mehr Morde am Hellweg. Kriminalstorys.
Dortmund: Grafit Verlag 2004.
Kart., S. 379, Euro 9.90 €;
.
karr-knorr-Mehr-Morde-am-Hellweg.jpg Der Hellweg, die alte Heer- und Handelsstraße von Dortmund nach Paderborn, ist zum zweiten Mal (Mord am Hellweg, Grafit 2002) Schauplatz für witzige, spannende und knallharte Verbrechen. So beschreibt Horst Eckert in On the road: Juwelen am Hellweg den tödlichen Versuch eines gerade aus dem Gefängnis Entlassenen, sein Diebesgut aus dem Versteck zu holen, Hauptfigur in Anne Chaplets Wem die Stunde schlägt in Königsborn ist eine clevere, erpresserische Putzfrau und in Edith Kneifels Die schönen Toten von Kamen gibt es ganz neue Perspektiven: die Darstellung einer Mordserie an schönen jungen Frauen aus der Sicht eines in den vorzeitigen Ruhestand versetzten Lehrkörpers für Latein. Reiner M. Sowa befasst sich in Dortmunder Deal mit einem patriotischen Journalisten für Polizeiberichterstattung und Susanne Mischke erzählt in Das Blutloch von Drüggelte über eine magische Kapelle, in der ein toter Musiker Akkordeon spielt.

(Bestellen bei Missing Link)

SPURENSUCHE IN AMSTERDAM

Heuvel & De Waal
Mord im Revue-Palast
(Moord in Tuschinsk; Ü: Monika Götze)
Reinbek: Rowohlt 2004.
2004. Kart., S. 351, Euro 8.90 €

heuvel-de-waal-mord-im-revue-palast Amsterdam zwischen den Weltkriegen: Im renommierten Amsterdamer Tuschinski-Theater findet die Premiere der neuen Schakels-Revue "Lass das Licht erstrahlen" statt. In der spektakulären Schlussszene, in der der berühmte Showkünstler Frederik Schakel selber als Sonnengott auftritt, stürzt die komplette Scheinwerferanlage von der Decke und begräbt Schakel unter sich. Der bei der Vorstellung anwesende Polizeipräsident geht von einem tragischen Unfall aus. Der ebenfalls im Publikum sitzende van Ledden Hulsebosch, Besitzer einer großen Apotheke, vor allem jedoch an Erfindungen interessiert, die die Methoden der Kriminalistik vorantreiben können, untersucht den Tatort nach Spuren. Gegen den Widerstand des Polizeiapparates gelingt es ihm schließlich, den Bürgermeister von einem vorsätzlichen Anschlag auf Schakel zu überzeugen. Dazu lässt er in einer Baugrube eine provisorische Bühne aufbauen und rekonstruiert mit Hilfe von Musikern und Schauspielern den Tathergang; ein bislang bei der Polizei unbekanntes Verfahren.

Gemeinsam mit dem jungen, modernen Methoden der Polizeiarbeit offen gegenüberstehenden Polizisten Jonathan Saltet werden sie als Sonderermittler zur Klärung des Mordfalles eingesetzt. Da der Täter sowohl über freien Zutritt zum Theater als auch über eine gewisse musikalische Begabung zum genauen Abpassen des Tatzeitpunktes verfügen musste, kommen zuerst die am Theater beschäftigten Künstler als mögliche Täter in Betracht. Die Ermittlungen erlangen jedoch eine neue Dimension als bekannt wird, dass Schakel mit Opiaten handelte.

Der Apotheker und Kriminalist C.J. van Ledden Hulsebosch (1877-1952), auch als "Sherlock Holmes von Amsterdam" bekannt, wurde regelmäßig von der Polizei zur Mithilfe bei Ermittlungen hinzugezogen. Der Hobby-Kriminologe führte unzählige Experimente durch, entwickelte ein Verfahren zum Abnehmen von Fingerabdrücken und legte eine erste Verbrecherkartei an. Er gründete 1914 die erste Schule für polizeiliche Spurenuntersuchung und war Mitbegründer und erster Vorsitzender der Acadèmie Internationale de Criminalistique in Wien. Sehr gut geschriebener Krimi, der auch die Atmosphäre in der aufstrebenden Metropole Amsterdam in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ausgezeichnet wiedergibt.
(Bestellen bei Missing Link)


SHERLOCK HOLMES IST ZURÜCK

Stefan Winges:
Tod auf dem Rhein.
Köln: Emons Verlag 2004.
Kart., S. 400. Euro 11.00 €

winges-Tod-auf-dem-Rhein.jpg Bei Ausgrabungen im Tal der Könige häufen sich mysteriöse Todesfälle. Luzia Jones, deren Mann zum Ausgrabungsteam gehört, ruft Dr. Watson nach Ägypten zu Hilfe. Luzias Sohn Henry ist von einem rätselhaften Fieber befallen und ihr Mann entkam nur knapp einem Mordanschlag. Von dem Fluch des Pharaos, der über den Ausgrabungen lastet, ist die Rede. Mehrmals wird sogar eine lebendige Mumie gesehen, die Luzia und Watson in eine Grabkammer einschließt und damit beinahe tötet. Der Familie Jones und Dr. Watson gelingt die Flucht nach Kairo zu ihrem alten Kölner Freund Baron Oppenheim, aber selbst hier sind sie vor ihren mächtigen Feinden nicht sicher.

Sherlock Holmes, selbst in politischer Mission unterwegs, kann die Entführung des kleinen Henry in letzter Minute vereiteln. Holmes stellt Nachforschungen über eine obskure Sekte an, die an die Wiederkunft Tutenchamuns glaubt, und zum Aufstand aufrufen will. Bei Sektenanführer und Mumie scheint es sich um dieselbe Person zu handeln. Der Unbekannte will ein Amulett aus Tutenchamuns Zeiten, das sich im Besitz der Familie Jones befindet, an sich bringen. Unter der Begleitung von Sherlock Holmes, Dr. Watson und Baron von Oppenheim fliehen die Jones` zu Luzias Familie in der Nähe von Köln, aber auch hier hat der Gegner seine Verbündeten. Ungeahnte politische Verstrickungen tun sich auf.

Tod auf dem Rhein ist eine explosive Mischung zwischen Indianer Jones, Sherlock Holmes und Spionagethriller, wobei sich Stefan Winges nicht nur als profunder Sherlock Holmes Kenner erweist. Mit leichter Hand lässt er historische Persönlichkeiten und Ereignisse einfließen, wie z.B. die Figur der Mata Hari oder bei der Beschreibung eines fiktiven ersten Motorflugzeugfluges, den Holmes und Watson zur Befreiung von Luzia unternehmen. Stefan Winges erster "Sherlock Holmes Krimi" Der vierte König erschien 2000 (Emons), in ihm geht es um den Raub der Gebeine der Heiligen Drei Könige aus dem Kölner Dom. Honolulu Baby (Emons 2002) ein zeitgenössischer, während des Kölner Karnevals spielender Krimi wurde für den Glauser Krimipreis 2002 nominiert.

(Bestellen bei Missing Link)


SCHWARZE HEFTE

Gunter Gerlach:
Bergedorfer Therapie
Ein Krimi vom Hamburger Abendblatt (Hg. Volker Albers)
Hamburg: Schwarze Hefte Nr. 62 2004
Kart., Kart., S. 63, Euro 3.00. €
.
Schwarze Hefte Nr. 62 Harry Wittlich, Familientherapeut in Bergedorf, lebt gefährlich. Er wird vom schizophrenen Ehemann einer früheren Klientin bedroht und der nur noch schweigende Ehemann seiner neusten Klientin stellt ihn vor große Rätsel. Als er im Kanal die Wasserleiche eines früheren ungeliebten Klassenkameraden findet, entwickelt Harry selbst Zwangsvorstellungen und sieht fortan überall nur noch Leichen. Wie immer gelingt es Gunter Gerlach die leicht chaotischen Handlungsstränge zu einem logischen Gefüge zusammen zu führen und mit kriminalistischem Spürsinn findet Harry die überraschende Lösung. Intelligentes Lesevergnügen, das aufgrund des Buchformates in jede Jackentasche passt.

Gunter Gerlachs Helden sind durchweg skurrile Antihelden, wie z.B. der Allergiker Bartzsch oder der Gelegenheitseinbrecher Jakob Vogelsang. "Das schräge Personal meiner Bücher braucht durchweg Therapie, aber natürlich schicke ich sie normalerweise nicht zum Therapeuten, denn ihr Irrsinn macht meine Geschichten ja gerade interessant". (G. Gerlach, in: Hamburger Abendblatt 15.10.04). Die Befragung: Gunter Gerlach
Bedauerlich nur, dass der Verlag die Schwarzen Hefte einstellen will.

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EIFELKRIMI

Ralf Kramp:
Ein kaltes Haus
Hillesheim: kbv Verlag , 2004.
Kart., S. 285, Euro 9.50 €
.
kramp-ein-kaltes-haus.jpg Fried, Clara und Gregor sind gemeinsam in den 50er Jahren in der Eifel aufgewachsen und waren eng befreundet. Fried, mittlerweile 68 Jahre alt, ist nach Australien ausgewandert, wo er ein gut gehendes Architekturbüro leitet. Clara ist dabei in ein Seniorenheim zu ziehen und der homosexuelle Gregor lebt in recht beengten Verhältnissen in Köln. Er hat nur noch wenige Monate zu leben, seine Schauspielkarriere ist schon lange zu Ende.

Die drei verbindet noch die gemeinsame Unterstützung ihres Zöglings Michael. Michaels Eltern gehörten ebenfalls zu der verschworenen Clique. Bei einem gemeinsamen Autorennen nach einen schönen Abend verunglückten sie tödlich. Die Freunde versprachen sich, immer für Michael zu sorgen. Auf seiner Geburtstagsfeier erhält Fried einen verzweifelten Hilferuf von Michael, der angeblich mit Familie in seinem schönen Hotel in der Eifel lebt. Auch Fried, Clara und Gregor sind durch viele Jugenderinnerungen mit dem Hotel verbunden. Die Freunde entschließen sich zu einem sofortigen Besuch in der Eifel, finden ihren Schützling jedoch mit aufgeschnittenen Pulsadern tot in der Badewanne. Das Hotel ist völlig verwahrlost, Michaels Frau und Sohn sind schon lange zu Verwandten gezogen. Ursache für Michaels Selbstmord sollen seine pädophilien Neigungen und seine unglückliche Spielleidenschaft gewesen sein. Die Freunde wollen den Gerüchten keinen Glauben schenken. In Verstecken aus ihrer Kindheit finden sie Hinweise, dass Michael selbst dem pädophilien Täter verfolgte. Aber die Suche auf Michaels Spuren, führt auch in ihre eigene Vergangenheit zurück, in das Leben in der Eifel in den 50er Jahren.

Das kalte Haus ist ein tiefgründiges Buch mit ungewöhnlichen Ermittlern im Rentenalter, wodurch geschickt Vergangenheit und Gegenwart verbunden werden. Ralf Kramp auch Schöpfer des skurrilen Ermittlers Herbie Feldmann und dessen unsichtbaren Begleiters Julius, hat diesmal ein tiefgründiges, manchmal melancholisches Buch geschrieben.

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CHAOS IN ISTANBUL

Esmahan Aykol:
Bakschisch
(Kelepir Ev, Ü: Antje Bauer)
Zürich: Diogenes Verlag 2004
Geb., S. 331, Euro 19.90 €
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aykol-bakschisch.jpg Die deutsche Buchhändlerin Kati Hirschel ist Inhaberin der einzigen Krimibuchhandlung in Istanbul (vgl. Hotel Bosporus, Diogenes 2003). Aufgrund der unverschämten Mieterhöhung ihrer bisherigen Wohnung macht sich Kati auf die in Istanbul beinahe aussichtslose Suche nach einer neuen Wohnung. Durch die Vermittlung einer Freundin und gegen Zahlung einer kleineren Summe an den zuständigen Beamten erhält Kati die Aussicht auf den Kauf einer preiswerten, großen Wohnung mit Blick auf den Bosporus. Kati will ihre Traumwohnung sofort besichtigen und gerät dabei in einen heftigen Streit mit dem derzeitigen Bewohner Osman Karakas. Karakas, ein Kleinganove, nutzt die Wohnung für seine illegalen Zwecke und denkt gar nicht daran auszuziehen. Am nächsten Tag wird Karakas tot in der Wohnung mit einer Kugel im Bein aufgefunden. Karakas Brüder bezichtigen Kati des Mordes, sie habe schneller in die Wohnung einziehen wollen. Kati wird von Hauptkommissar Ercirpen verhört, wobei er sie nicht wirklich der Tat verdächtigt, sondern eher ein nicht zu entmutigender Verehrer ist. Aber nun ist Katis Ehrgeiz geweckt und als großer Krimifan und Hobbydetektivin beginnt sie auf eigene Faust nach Osmans Mörder zu suchen. Sie erfährt von Osmans kriminellen Geschäftsbeziehungen und den komplizierten Verhältnissen in Osmans Großfamilie. Sie knüpft freundschaftliche Beziehungen zu Osmans früherer Geliebten, der Sängerin Habibe, und zu deren Cousine Inei, Osmans jetziger Geliebten, die auch ein Kind von ihm hat. Während die Polizei von einem Racheakt im Kleinganovenmilieu ausgeht und den Fall zu den Akten legt, entlarvt Kati den Täter.

Flott geschriebenes Buch um Korruption, Politik und den täglichen Überlebenskampf in Istanbul. Respektlos und zugleich humorvoll werden die Vorherrschaft der Männerwelt und die vielen Missverständnisse zwischen Deutschen und Türken beschrieben.
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ERINNERUNGEN

Richard Hey:
Die schlafende Schöne in Formalin
München: Ulstein Verlag 2003.
Kart., S. 206, Euro 18,00 €
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hey-Die-schlafende-Schoene-in-Formalin Richard Hey, freier Autor, Regisseur, schrieb Hör- und Fernsehspiele sowie Theaterstücke, ist am 4. September 2004 in Berlin verstorben. Hey hat sich aber auch als Krimiautor einen herausragenden Namen gemacht, so erschien 1973 �Mord am Lietzensee� der erste Roman um die Kriminalkommissarin Katharina Ledermacher. Hey schrieb gesellschaftskritisch anspruchsvolle Kriminalromane, die Unterhaltung, Information und Wirklichkeit gekonnt verbanden. 1997 erhielt Hey für sein Lebenswerk im Bereich Kriminalliteratur den Ehrenglauser.

Hey, Jahrgang 1926, schildert in Die schlafende Schöne in Formalin insbesondere seine Erlebnisse im Frankfurt a. M. der Kriegsjahre, aber auch erste berufliche Gehversuche in den Nachkriegsjahren. Sein Vater, Professor der Rechtsmedizin, verstirbt 1940 und nun muss seine tatkräftige Mutter, ihn und die beiden jüngeren Brüder durchbringen. Überhaupt spielen die Frauen in Heys Leben eine herausragende Rolle, so seine Jugendfreundin Vera oder seine spätere Frau Juliane oder die schlafende Schöne in Formalin. Geistige Zuflucht in der Diktatur findet Hey in einer antinazistischen Einheit der Hitler-Jugend.

Geschickt stellt Hey auch immer wieder Bezüge zu aktuellen Ereignissen in den Jahren 2001/02 – wie dem 11. September – her, in denen er seine Erinnerung niedergeschrieben hat. Hierbei widersteht er der Gefahr belehrend zu wirken. Seine Erinnerung haben ihren eigene Stil. Episodenhaft, kurzweilig, spontan, auch in der harten Kriegszeit den Humor nicht vernachlässigend bereitet Hey ein besonderes Lesevergnügen.

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ECHTE FÄLLE

Markus A. Rothschild (Hg.):
Die unglaublichsten Fälle der Rechtsmedizin
Leipzig: Militzke Verlag 2003
Kart., S. 303, Euro 19,90 €
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Rothschild-Die-unglaublichsten-Faelle-der-Rechtsmedizin.jpg 22 renommierte Rechtsmediziner stellen ihre interessantesten Fälle dar. Von der Wasserleiche über mysteriöse Funde auf dem Friedhof bis zu Leichenteilen im grenzüberschreitenden Verkehr reicht das gebotene Spektrum. Die Beiträge tragen die persönliche Handschrift des jeweiligen Autors, so findet man einige mit medizinischen Fachausdrücken durchsetzte Exemplare, durch die sich der nicht medizinisch vorgebildete Leser mühsam hindurchkämpfen muss. Andere Fälle sind sehr spannend und erfordern ein kriminalistisches Mitdenken, das sich hinter keinem Detektivroman zu verstecken braucht. Zu nennen sind hier insbesondere "Deutsch�Niederländische Freundschaft" von Michael Birkholz , die "Gier der Spinne" von Prof. Oehmichen/Meißner oder der Fall des Hamburger Säurefassmörders, von Prof. Klaus Püschel minutiös dargestellt. Das Buch will aber kein reißerisches Enthüllungswerk sein, sondern vielmehr die Möglichkeiten aber auch Grenzen der Rechtsmedizin bei der Aufklärung von Leichenfunden aufzeigen.
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KRIMI-KRITIK 3

Jürg Brönnimann:
Der Soziokrimi: Neues Genre oder ein soziologisches Experiment?
Wuppertal: NordPark Verlag 2004
Kart., S. 304, Euro 18.00 €
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Broennimann-Soziokrimi Der Soziokrimi entstand im Anschluss an die Studentenunruhen Ende der 60er Jahre. Eine Gruppe deutscher Schriftsteller verfolgte das Ziel Unterhaltungs- und Spannungsliteratur mit seriöser Gesellschaftskritik zu verbinden. Brönnimann analysiert den Soziokrimi anhand einiger Beispiele, wobei er sich besonders mit den Bücher der schwedischen Autoren Sjöwall und Wahlöö sowie den Werken des deutschen Soziologieprofessors -ky (Horst Bosetzky) auseinandersetzt. Brönnimann geht ausführlich auf die Entwicklung der Figur des Detektivs in der Geschichte der Kriminalliteratur ein. Einen weiteren Schwerpunkt legt er auf die Veränderung der Darstellung der Täter-Opfer Strukturen.

Gut zu lesende, informative Dissertation, die viel zum Thema "Bilden Kriminalromane Gesellschaft ab", beitragen kann.
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LITERATUR UND KÜCHE

ARCHE KÜCHEN KALENDER 2005.
Zusammengestellt von Sybil Gräfin Schönfeld
Zürich, Hamburg: Arche Verlag 2004
60 Blätter. 85 Abbildungen, Euro 19,00 €
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arche-kuechen-kalender-2005.jpg Ein unwiderstehlicher Der Arche-Küchenkalender bringt ein Stück literarisches Leben in die Küche – sehr schön zusammengestellt zum Anschauen, Lesen und Nachkochen. Woche für Woche geben Autorinnen und Autoren ein Lieblingsrezept preis. So erfährt man z.B. das Rezept für Agatha Christies "Beste Fruchttorte", Graham Greenes "Queen Mab's Pudding" oder Kommissar Martin Becks Krabbensalat. Beck arbeitet bei der Ricks-Mordkommission in Stockholm und ist der Protagonist des schwedischen Krimi-Ehepaars Sjöwall/Wahlöö.

Empfehlenswert als informativer und schön gestalteter Begleiter durchs Jahr 2005 ist auch der neue Arche Literatur Kalender 2005. Diesmal geht es um das Thema Draußensein – Gärten & Landschaften. Auf 62 Kalenderblättern finden sich Fotos der Autorinnen/Autoren, Zitate aus ihren Werken, Tagebüchern und Briefen, ergänzt um biographische Hinweise.
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Copyright: © Dr. Gisela Lehmer-Kerkloh, November 2004.

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Auch wichtige Sekundärliteratur zur Kriminalliteratur besorgt die Buchhandlung Missing Link. Entsprechende Hinweise finden sich z.B. bei den Alligatorpapieren Krimi-Tipp Sekundärliteratur , oder den "Krimi-Tipp" direkt anfordern unter e-mail: [email protected]

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