Marshall, North Carolina. Tiefste Provinz, Tabak-Anbau und religiöse Fundamentalisten. Ob man da leben will, ist die große Frage. Doch für die meisten Figuren in Cashs Buch stellt sich diese Frage nicht. Sie sind Zwängen unterworfen, die ihr Leben bestimmen.
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Rezension: Mark Peterson: “Flesh & Blood”
Was macht einen wirklich guten Thriller aus? Spannung? Vielleicht ein bisschen Härte? Gewiss, das alles sollte drin sein. Zur richtigen Mischung kann aber auch gehören, dass der Autor sich für seine Personen interessiert und ihre Biografien in die Handlung einbettet.
Rezension: David Osborn: “Tödliches Experiment”
Was wäre, wenn ein Todkranker die Chance bekäme, bei vollem Bewusstsein und womöglich sogar gesteigertem geistigen Leistungsvermögen noch eine Weile zu leben? Würde er auf das Angebot eingehen, auch wenn er nicht genau wüsste, was ihn da erwartet?
Rezension: Dijan, Legrand, Etien: “Die Vier von der Baker Street“
Drei Kinder? Und eine kleine Katze? Als Ermittlerteam, als Gehilfen von Sherlock Holmes, und das auch noch in einem Comic? Ja, das klingt in vieler Leute Ohren bestimmt wie die ganz versimpelte Leselern-Variante der Sherlock-Holmes-Geschichten. Aber weit gefehlt!
Rezension Luise Berg-Ehlers: “Mit Miss Marple aufs Land”
Schnickschnackbücher für Krimifreunde gibt es viele. Die meisten bieten Kochrezepte rund um Giftmord und Erbonkelmeuchelei. Luise Berg-Ehlers “Mit Miss Marple aufs Land“ wirkt beim Anblättern wie ein plaudernder Pseudoreiseführer, doch dieser Schein trügt.
Rezension: Ross Thomas: “Dämmerung in Mac’s Place”
Wenn auf dem Neu- und dem Altbuchstapel zwischen anderen Krimis auch ein druckfrischer McCorcle-und-Padillo-Fall von Ross Thomas liegt, dann kann man vielem widerstehen. Bloß nicht allzu lange der Versuchung, das Buch zu lesen, nein: zu verschlingen.
Rezension: Darwyn Cooke: “Parker”
Nein, ein Comic muss eben nicht Parkers existenzielle Schroffheit unter Schnickschnack begraben, im Gegenteil. Darwyn Cookes “Parker“, der Comic zu Starks “The Hunter“, zerstreut alle Bedenken der Fans im Nu.
Rezension: Ian Hamilton: “Die wilden Bestien von Wuhan”
Der Klappentext und auch der Titel führen etwas in die Irre. Weder ist Ava Lee “eine Art weiblicher James Bond”, noch sind “Die wilden Bestien von Wuhan” ein Hinweis darauf, dass, sagen wir mal: Monster!!! oder Serienkiller!!! eine Hauptrolle in diesem Krimi spielen.
Rezension: Sam Bournes: “Tag der Abrechnung”
Was ist schlimmer? Einem Verbrechen zum Opfer zu fallen? Oder ansehen zu müssen, wie sich die Justiz mit Desinteresse an die Aufklärung macht? Genau das ist das Thema von “Tag der Abrechnung”: Die Erkenntnis, dass zigtausende Mörder unbehelligt davonkommen.
Portrait: Joe R. Lansdale
Lansdale schreibt das, was viele näher am Mülleimer als an einem Regal mit den Werken von William Faulkner, Cormac McCarthy und anderen Schwergewichten der amerikanischen Literatur platzieren möchten: Krimis, Horror, Western, Comics, Drehbücher.
Artikel: Was den Lesern verloren geht
Noch eine Woche Resteverkauf, dann war’s das für Stuttgarts Krimibuchhandlung Under-Cover. Die Inhaberin Juliane Hansen gibt auf.
Rezension: Stephan Ludwig: “Zorn – Vom Lieben und Sterben”
Obwohl Kommissar Claudius Zorn etliche Klischees in seiner Person versammelt ist dem Autor Stephan Ludwig mit Zorn und seinem dicken Kollegen Schröder ein Duo gelungen, das komische und tragische Züge aufs unterhaltsamste vereint.
Rezension: Joe R. Lansdale: “Dunkle Gewässer“
Sue Ellen bringt es auf den Punkt. “Keiner von uns war in Osttexas glücklich”, beschreibt die sechzehnjährige Erzählerin von Joe R. Lansdales “Dunkle Gewässer“ die Grundbefindlichkeit aller Figuren des Mitte der dreißiger Jahre spielenden Romans.
Rezension: Pete Dexter: “God’s Pocket”
Kleine Lügen, große Lügen, kleine Verbrechen, große Verbrechen, kleine Arschlöcher, große Arschlöcher – in “God’s Pocket” von Pete Dexter ist für jeden etwas dabei. Sein Philadelphia der frühen 80er Jahre ist eine Stadt der Abgründe.
Rezension: Pete Dexter: “Paperboy”
Pete Dexters Krimi “Paperboy” erzählt von einer heißen Story. Aber schon der Titel des Buches weist auf skeptische Distanz zum Geschehen, auch wenn da ein tief verstrickter Ich-Erzähler berichtet.
Rezension: Richard Stark: “Irgendwann gibt jeder auf”
Schusswaffen spielen in vielen, ach was, in den allermeisten Krimis eine Rolle. Aber kaum ein Autor gibt seinem Helden die Knarre so pragmatisch, so sachlich in die Hand wie Richard Stark alias Donald E. Westlakeseinem Parker.
Rezension: Carin Chilvers: “Marshmallows”
Carin Chilvers lebt und arbeitet als Übersetzerin in Stuttgart. “Marshmallows” ist ihr vierter in Stuttgart spielender Krimi. Und wieder steht die toughe Privatdetektivin Rita Volk im Mittelpunkt des Geschehens.
Rezension: Dave Zeltserman: “Paria“
Zeltserman Krimi “Paria“ spielt in Boston und zeigt die Stadt im Tunnelblick eines rachedürstenden Brutalinskis. Wer “Paria“ liest, kann nicht einfach fasziniert wegschmökern, sondern muss zu seiner eigenen Antwort finden, warum er das eigentlich tut.
Rezension: Jörg Maurer: “Unterholz”
Alle fünf, acht, elf Seiten grüßt der Biber. Das plattschwänzige Geschöpf gehört zu den optischen Gags in dem an inhaltlichen und sprachlichen Gags nicht armen Alpenkrimi “Unterholz” von Jörg Maurer.
Rezension: Ian Fleming: “Leben und sterben lassen”
Vom smarten, ironischen Helden der Filme ist auch dieser James Bond noch weit entfernt. Der Agent mit dem harten, ja grausamen Zug um den Mund ist einen Tacken weniger beamtenhaft als bei seinem ersten Auftritt in “Casino Royale”.