… Ein Sahnestückchen für Liebhaber des Historienkrimis, ein Fest für alle, die nach dunklen Geheimnissen und deren Enthüllung gieren, aber beileibe kein gemütlicher Häkelkrimi. Sehr interessant.
Das wär doch mal was: Kinkster for President! Nun gut, den Einzug ins Weiße Haus strebt Kinky Friedman - vorerst wenigstens - gar nicht an, aber immerhin will der jüdische Countrysänger und Ihnen hier schon mehrfach ans Herz gelegte Krimiautor der nächste Gouverneur von Texas werden. Am 7. November wird gewählt, und dann wird sich zeigen, ob der exzentrische Spaßvogel im stockkonservativen Süden der USA landen konnte. Denn obwohl Friedman mit Countrysongs wie "They Ain't Makin' Jews Like Jesus Anymore" die in den USA allgegenwärtigen christlichen Fundamentalisten und Antisemiten aller Couleur provozierte, sein souveränes Lächerlichmachen des Politestablishments und sein Engagement gegen Kinderarmut, Turbokapitalismus und Umweltzerstörung hat ihm viel Akzeptanz eingebracht. Wir drücken dem Kinkster jedenfalls ganz fest die Daumen, stecken uns eine der von ihm so geliebten Kubazigarren an und greifen zu einem seiner köstlichen Kinkster-Krimis. Etwa "Der glückliche Flieger" (Tiamat, Berlin 2005, 192 Seiten, 14 Euro). In dem vor sechs Jahren unter dem Titel "The Mile High Club" erschienenen Roman legt sich der Kinkster wieder mit allen an, die keinen Humor haben. Egal ob es sich dabei um Terroristen, ums State Department oder um seinen Privat-Watson Ratso handelt. Deshalb hier der ultimative Aufruf: Texaner aller Länder, wählt den Kinkster!
Yasmina Khadra:
Die Algier-Romane.
Zürich, Unionsverlag 2006,
448 Seiten, 12.00 Euro
Jon Evans:
Tödlicher Pfad
München, dtv
2006,
374 Seiten, 8.90 Euro
Tony Strong:
Der-Taubenturm.
Reinbek, Rowohlt 2006.
475 Seiten, 8.90 Euro
Kinky Friedman:
Der glückliche Flieger.
Berlin, Edition Tiamat 2005.
192 Seiten, 14.00 Euro
Ulrich Kroegers Krimitipp
Eine Kolumne