Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
zur Sekundärliteratur

No. 36



Die Alligatorpapiere
Aktuelle Meldungen

Krimitipps-Inhalt











Krimi-Tipp 36/2004
Thomas Przybilka und BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link.
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Hier finden Sie den aktuellen Krimi-Tipp 36/2004!
Die römischen Ziffern vor dem jeweiligen Buchtipp ordnen ihn unter folgender Kategorie ein (Dieser aktuelle Krimi-Tipp ist im Gesamtverzeichnis noch nicht enthalten!):

Inhaltsverzeichnis:
I. Kriminalroman
A-L; M-Z
II. Hörfunk / TV / Video
III. Kriminalistik
IV. Varia
V. Preise



Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.


KRIMI-TIPP 36/2004


Hier die Tips zur Sekundärliteratur:

Hinweis 1: Die e-mail-Adresse des "KrimiKuriers" hat sich geändert, sie lautet jetzt [email protected]. Hier kann der "KrimiKurier" kostenfrei angefordert werden oder ist in wohlgeordneter Form unter www.alligatorpapiere.de

Hinweis 2: – Click-Tipp: Die KRIMI-TIPPS 1 – 33 sind, wie immer, in sortierter und illustrierter Form unter www.alligatorpapiere.de (Link "Sekundärliteratur") zu finden.

Hinweis 3:: Bei den Alligatorpapieren neu eingerichtet ist die Kolumne "Die Befragungen". Hier wird mit der Zeit eine Sammlung von Interviews mit deutschen und ausländischen Krimiautorinnen und Krimiautoren nachzulesen sein.

Hinweis 4: Mail Tipp: Der KRIMI-TIPP wird seit einigen Ausgaben in Kanada von Prof. Norbert Spehner für sein französischsprachiges Bulletin MARGINALIA übernommen. Wer "Marginalia - Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" kennenlernen oder abonnieren möchte wende sich an [email protected].

HINWEIS 5: Im KT 35 hatte ich bereits auf eine niederländisch-/flämischsprachige Bibliographie hingewiesen. Auch dieser KT bietet einige Publikationen an, um sich über die Kriminalliteratur / die Kriminalschriftsteller unserer Nachbarn Belgien und Niederlande umfassend zu informieren!



I. Anonymus:
MisdaadRom.
MisdaadRom.jpeg Digitaal naslagwerk over Nederlandstalige misdaadliteratuur.

2000, CD-ROM, ca. EURO 27,00
Das optimale elektronische Nachschlagewerk zu allen niederländischen und belgischen (flämischsprachigen) Kriminalschriftstellern. Mit ausführlichen Bio-Bibliographien, kurzen Artikeln und Krimi-Preisen. Auf dieser CD-ROM sind neben Bildmaterial auch Audio- und Videosampler zu finden. Dies alles mit Stand von 2000! "MisdaadRom" ist eine hervorragende (elektronische) Ergänzung zu "Moordgids" von Jos van Cann (s. KT 35). KT 36
(Bestellen bei Missing Link)

I. Barnett, Colleen:
Mystery Women.
An Encyclopedia of Leading Women Characters in Mystery Fiction.
Vol. 1 (1860 - 1979)
.
2001, 384 S., $ 16,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt)
Vol. 2 (1980 - 1989)
2001, 300 S.,$ 16,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt)
Vol. 3 (1990 - 1999), Tl. 1: A-L, Tl. 2: M-Z & Index
2004, zus. 868 S., $ 33,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
mystery-women.jpgJeder der mehr über das (fiktive) Leben von Detektivinnen und Polizei-Ermittlerinnen erfahren möchte, ist mit diesem überaus umfassenden und umfangreichen Werk bestens bedient. Colleen Barnett hat ein hervorragendes Nachschlagewerk zu allen bekannten und weniger bekannten Portagonistinnen der englischsprachigen Kriminalliteratur zusammengestellt. 2004 erschien der Schlußband (der sich in zwei Teile gliedert) des insgesamt dreibändigen Werkes. Innerhalb des Werkes werden die einzelnen Protagonistinnen alphabetisch aufgelistet und in den (im jeweiligen Untertitel der einzelnen Bände) genannten Zeiträumen überaus ausführlich vorgestellt. Zu jeder vorgestellten Person wird, selbstverständlich, die Autorin / der Autor (inklusive Pseudonymen) genannt. In der Tat eine einmalige "Enzyklopädie", die bisheriges umständliches Suchen nach den Lieblingsheldinnen und ihren Biographien in den mystery-women.jpgverschiedendsten Nachschlagewerken der Referenzliteratur überflüssig macht. Dieses umfangreiche Werk kann ich nur jedem auf das Wärmste und mit bestem Gewissen empfehlen, der seinen Kenntnisstand zu den weiblichen Portagonisten der Kriminalliteratur vertiefen und erweitern möchte. Colleen Barnett wird, nach eigener Auskunft, zunächst erst einmal eine "schöpferische Pause" einlegen, um später ihr wahrhaftig ambitioniertes Werk fortzuführen. Insgesamt werden mehr als 1500 "leading women characters" vorgestellt. Nicht umsonst wurde ihre "Mystery Women"-Reihe für den "Agatha Award" 2002 nominiert. Der Index im 2. Teil des dritten Bandes erschließt über Autor/Autorin hervorragend die Protagonistinnen und die jeweiligen Titel, zudem erleichtert eine "Mystery Women Chronology 1860 - 1999" ein schnelles Auffinden der Heldinnen. Eine umfangreichere und so ausführliche Sammlung an fiktiven Biographien, wie von Colleen Barnett vorgelegt, ist mir bisher noch nicht begegnet! Die drei Bände sind daher ein absolutes Muss für jede/jeden ernsthaft Interessierte/n am sogenannten Frauenkrimi. KT 36
(Bestellen bei Missing Link)


III. Berg, Karl:
Der Sadist. Der Fall Peter Kürten.
Gerichtsärztliches und Kriminalpsychologisches zu den Taten des Düsseldorfer Mörders Peter Kürten.
.

2004, 250 S., 39 Abb., EURO 20,00.
In einem früheren KT habe ich bereits auf diesen Titel hingewiesen - nun endlich ist die Untersuchung zum Fall des Serienmörders Peter Kürten aus Düsseldorf erschienen. Herausgegeben von Michael Farin versammelt der vorliegende Titel folgende Aufsätze: Ernst Gennat, Die Düsseldorfer Sexualverbrechen (1930) / Karl Berg, Der Sadist (1931) / Ernst berg-der-sadist.jpg Gennat, Der Prozeß (1931) / Alex Wehner, Verteidungsrede für den Düsseldorfer Massenmörder Kürten (1931). Während der Monate Februar bis November 1929 hielten sexuelle Überfälle und Morde die Bewohner der Stadt Düsseldorf in Angst und Schrecken. Der Name und die Taten des Peter Kürten sind heute noch präsent, ebenso wie die des Fritz Haarmann aus Hannover. Die Fallstatistik des Peter Kürten beläuft sich, nach eigenen Angaben, auf insgesamt 79 Straftaten; angefangen von Brandstiftung bis hin zum Mord. 1899 beging er sein erstes Verbrechen, 1930 erfolgte sein letzter Mordversuch. Nur in den Jahren 1900-1904, 1905-1913 und 1913-1921 hatte die Bevölkerung Ruhe vor dem Serienmörder - in diesen Jahren saß Peter Kürten in Haft. "Der Vampir von Düsseldorf" wurde am 2.7.1931 hingerichtet (Guillotine). Eine umfangreiche Auswahlbibliographie zu Büchern und Schriften zum Fall Peter Kürten ist vom Herausgeber Michael Farin im Anhang beigefügt. Diese Auswahlbibliographie verzeichnet deutsche wie internationale Publikationen aus dem Zeitraum 1929 bis 2003. KT 36
(Bestellen bei Missing Link)

IV. Brauner, Norbert / Hamblock, Dieter / Schwindt, Friedrich / Spörl, Udo Harry:
It's All Part of the Job.
Englisch für die Polizei - Ein Wörterbuch.
.

2004, 424 S., 2. völlig überarb. Auflage, Englisch-Deutsch / Deutsch-Englisch, EURO 16,50.
Its-All-Part-of-the-Job Für Leser englischsprachiger Kriminalliteratur ist dieses Wörterbuch bestimmt eine Bereicherung. Die Autoren listen über 20.000 Begriffe und Wendungen aus dem Sprachgebrauch der Polizei auf. Wichtig aber für jeden Krimifan dürfte der Anhang "Dienstgrade" sein. Hier werden in Tabellenform die britischen und amerikanischen Polizeidienstgrade (US Polizei, Sheriff's Dept, & Staatspolizei sowie US Kriminal- und Bundespolizei) im Vergleich zu den deutschen Dienstgraden der Polizei aufgelistet. Freundlicherweise haben die Autoren diese Aufstellung noch mit der Gegenüberstellung der Dienstgrade NATO und Bundeswehr versehen. Allein dieser Anhang macht, meiner Meinung nach, den besonderen Reiz und Wert dieses Wörterbuches aus. KT 36
(Bestellen bei Missing Link)

I. Brödner, Antje / Künzler, Uwe / Seufert, Susanna/ Sächsisches Apothekenmuseum Leipzig (Hg):
Arzneimittel in todsicherer Dosis -
Die Pharmazeutin Agatha Christie.

2003, 39 S., farb. Abb., EURO 5,00.
kein CoverAuf einen kleinen Ausstellungskatalog der besonderen Art kann ich in diesem "Krimi-Tipp" hinweisen. Dieser Ausstellungskatalog dürfte nicht nur auf allgemeines Interesse stoßen, sondern auch die Herzen aller Agatha Christie-Fans höherschlagen lassen. Von April bis Oktober 2003 organisierten die o.g. Autoren eine Sonderausstellung im Sächsischen Apothekenmuseum in Leipzig: Die britische Queen of Crime als Pharmazeutin. Wer die Ausstellung in Leipzig versäumt hat, hat die Chance diese Sonderausstellung als Wanderausstellung in Schiltach oder Lüdenscheid (1.4. - 5.9.2004 Apotheken Museum Schiltach / 1.10. - 31.12.2004 Staberg Apotheke Lüdenscheid) zu sehen. Die Autoren geben ein kurzen Abriss über die Pharmazeutin Agatha Christie. Das Kapital "Das Mordskompendium der Agatha Christie" führt all jene Gifte auf, die bei Christie Verwendung finden, natürlich mit Hinweisen auf die entsprechenden Krimis (Nennung der deutschen Titel). Weiterhin haben sich die Autoren die Mühe gemacht, alle Arzneimittel, Chemikalien und Gifte aufzulisten, die in den auf Deutsch erschienenen Christie-Ausgaben Erwähnung finden. Ein kleines Kompendium der giftigsten Wirkstoffe schließt sich an (die Indikationen werden ebenfalls aufgeführt), darin Einschübe mit Zitaten aus den Krimis. Diese sorgfältig und fein zusammengestellte Broschüre ist nicht über den Buchhandel zu beziehen!
Bezugsanschrift: Sächsisches Apothekenmuseum Leipzig, Postfach 100552, D - 04005 Leipzig (EURO 3,00 zzgl. Versandkosten + Bearbeitungsgebühr von EURO 2,00). KT 36


I. Bruccoli, Matthew J. / Baughman, Judith S. (ed):
Conversations with John le Carré.

2004, ca. 192 S., Hardcover, ca. US-$ 50,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Paperback , ca. US-$ 20,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
conversation_john_lecarre In der Reihe "Conversations with ..." wird im Dezember 2004 der Interview-Band mit John le Carré (Pseudonym für David Cornwell) erscheinen. John le Carré nimmt ausführlich Stellung zu seinem Handwerk als Schriftsteller, zum Umgang mit Sprache, zu seiner Lieblingsliteratur und natürlich zu den Einflüssen seines Lebensweges auf seine Art zu Schreiben und wie sich diese Einflüsse auch in den Charakteren seiner Thriller widerspiegeln. Die Herausgeber Bruccoli und Baughman (beide University of South Carolina) haben hier verschiedenen Interwies, die George Plimpton, Melvyn Bragg und andere mit John le Carré geführt haben, gesammelt. Erscheinungstermin Dezember 2004, Vorbestellungen sind herzliche willkommen. - Der Hinweis auf "Bruccoli & Baughman" dient mir als Alibi, um noch einmal auf "Hindersmann, J.: John le Carré. Der Spion, der zum Schriftsteller wurde. Portrait und Bibliographie (unter Mitarbeit von Thomas Przybilka), KrimiKritik 2, EURO 11,00" hinzuweisen! KT 36
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I. De Laet, Danny:
Misdaad loont.
29 Vlaamse misdadauteurs infiltreren in de openbare bibliotheken Antwerpen - Mei 2004 - April 2005.

2004, 95 S., Autorenfotos, Stadt Antwerpen & Antwerp World Book Capital 2004.
Misdaad_loont.jpg Klaus In der Zeit von Mai 2004 bis April 2005 wird die Stadt Antwerpen "World Book Capital 2004" sein. Grund genug für Danny De Laet eine Broschüre mit den Bio-Bibliographien der flämischsprachigen Kriminalschriftsteller Belgiens (Genootschap van Vlaamse Misdaadauteurs) vorzulegen. Neben einer Übersicht der (Buch-)Ausstellungen und Lesungen (Orte und Daten) der flämischen Krimiautoren im o.g. Zeitraum in den Bibliotheken von Antwerpen, gibt Danny De Laet einen kleinen Abriß zur Geschichte der flämischsprachigen Kriminalliteratur. Den Hauptteil der Broschüre nehmen die Bio-Bibliographien der Krimi-Autorinnen/Autoren ein (kurze Erwähnung findet das Genre innerhalb der Kriminalliteratur, auf das sich die Krimi-Autorin / der Krimi-Autor spezialisiert hat). Selbstverständlich ist die Auflistung der publizierten Krimis mit Erscheinungsjahr und Verlag. Für jeden, der sich über die flämischsprachigen Kriminalschriftsteler Belgiens informieren möchte, ist diese Broschüre mehr als wertvoll. "Misdaad loont" ist nicht über den Buchhandel zu erhalten. Sie wird kostenlos bei den entsprechenden Lesungen / Buchausstellungen verteilt, oder man wende sich an die City of Antwerp, Dept. Public Libraries oder via Internet an http://bibliotheek.antwerpen.be . Leider kann ich über Bezugskosten keine Auskunft geben. KT 36

I. De Vos, Lukas:
Schrillers - De stille, de stoere en de schoft.
Aanzet tot een beknopte geschiedenis van het Vlaamse misdaadverhaal (1898 - 2003).

2003, 58 S., EURO 6,00.
Ein kleines und schmales, nichts desto weniger äußerst informatives Bändchen zur Geschichte der flämischen Kriminalliteratur. Die Arbeit von Lukas De Vos umfasst die Schrillers-de-stille-de-stoere-en-de-schoft.jpg Jahre 1898 bis 2003, und wird von ihm freundlich verschämt im Untertitel als "Ansatz und Kurzfassung" eingestuft. In vier Teile gegliedert wird die Historie der flämischen Kriminalliteratur ausgebreitet. Man könnte dieses Bändchen sogar als Bibliographie benutzen, wäre da nicht die Tatsache, daß Autoren und Titel zwar fast vollständig aufgeführt sind, dies allerdings im laufenden Text. Ein kleiner Wermutstropfen also, daß ein Autoren-/Titel-Index nicht angeboten wird. Dennoch: eine hervorragende Ergänzung zur Bio-Bibliographie von De Laet "Misdaad loont" (s.o.). Titel und Untertitel sind ein nettes Wortspiel, das sich De Vos hat einfallen lassen: "Schrillers" ist die Verballhornung von "Thriller" und der Untertitel bedeutet soviel wie "Der Stille (Unterweltslang für die Kripo), der Starke und der Schuft". Also "The Good, the Bad and the Ugly" auf flämisch [lieber Jos van Cann, besten Dank für diese nette Interpretation]. Ebenso farbig wie der Titel der vorliegenden Untersuchung ist der Lebenslauf von Lukas De Vos: Er studierte deutsche Philologie, Filmsemiotik, Isländisch, afrikanische Literatur & Literatursoziologie. Neben seinem Beruf als Dozent an verschiedenen belgischen Universitäten hatte er immer noch die Zeit, mehrere Bücher zu schreiben. Jetzt arbeitet er als Produzent für das Vlaamse Radio & Televisie (VRT). KT 36
(Bestellen bei Missing Link)

I. Guenter, C.H.:
MD - Mister Dynamit - Mitten in die Stirn.
Jubiläumsband mit vielen Extras.

2004, 175 S., s/w Abb., EURO 14,40.
dynamit4.jpg Der 1924 geborene C.H. Guenter feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag. C.H. Guenter wurde bekannt als Autor der Heftreihen-Serie "Kommissar X". Zwischen 1959 bund 1964 verfasste er achtundfünfzig Heftromane und einundfünfzig Taschenbücher dieser Serie. Ab 1964 folgte dann die Serie um Bob Urban, besser bekannt als "Mister Dynamit". 329 Romane dieser Agentenreihe legte Guenter in den Jahren 1964 bis 1992 vor. Zum 80. Geburtstag erscheint jetzt "Mister Dynamit - Mitten in die Stirn". Der Jubliäumsband enthält zudem einen autobiographischen Beitrag von Guenter ("Aus einem Dichterleben. Der Grüne Heinrich, Lotte und ich"), eine Parodie seiner Tochter Barbara ("Der Bethlehem-Crash") und den Agentenroman "Dorintenknacker am Werk" von Jürgen Peters, sowie einen Beitrag des Verlegers Josef Preyer "Der Illustrator Vicente Segrelles". Diese vier Beiträge sind für mich Grund genug, um auf diesen MD-Jubliäumsband im "Krimi-Tipp" hinzweisen. KT 36
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II. Hartmann, Christiane:
Von "Stahlnetz" zu "Tatort".
50 Jahre deutscher Fernsehkrimi. Mit einem Vorwort von Jürgen Roland.
2003, 139 S., EURO 25,90
Hartmann-von-stahlnetz.jpg 1958 lief die erste Folge von "Stahlnetz" im deutschen Fernsehen (ARD), und hielt sich dort mit großen Erfolg über zehn Jahre lang. "Stahlnetz" war die erste deutsche TV-Krimiserie. Der Realitätscharakter der Serie war einmalig, ebenso wie der Erfolg dieser Krimireihe. Denn "� die Deutschen waren hungrig auf Krimis", so Regisseur Jürgen Roland, der zu Hartmanns Untersuchung das Vorwort beisteuert. Hartmanns Untersuchung zum Fernsehkrimi bietet eine Analyse der historischen Reihe im politischen, gesellschaftlichen und medialen Kontext. Auch die TV-Serie "Tatort" gehört seit über 30 Jahren zum Alltag des Fersehzuschauers. Im letzten Kapitel ihrer Untersuchung stellt Christiane Hartmann "Stahlnetz" und "Tatort" gegenüber. Ihr Resümee: "Während früher stets sicher war, dass ein Verbrechen aufgeklärt, gesühnt und damit eine grundsätzlich intakte Welt wieder in Ordung gebracht wurde, spiegeln Krimis neueren Datums häufig soziale, wirtschaftliche und rechtliche Probleme in Staat und Gesellschaft wider. � Insgesamt ist die Perspektive pessimistischer als früher � ." KT 36
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IV. Hoffmann-Eberle, Maria / Moreau, Jacques / Schäfer, Stephanie:
Bonjour Collègue.
Französischunterricht bei der Polizei. Lehrbuch.

1999, 233 S., s/w Abb., EURO 20,40.
Bonjour-Collègue.jpg Wie schon oben bei "Brauner, u.a." erwähnt, liegt der Reiz und Wert dieses Lehrbuchs (für mich) weniger im umfangreichen Vokabeltrainer und im Lernstoff, als vielmehr in den Kapiteln 12 und 13. Hier werden die "Gendarmerie Nationale (GN)" und die "Police Nationale (PN)" vorgestellt. U.a. werden aufgezeigt: der Aufbau der Gendarmerie, die entsprechenden Dienstgrade, der Aufbau der Police Nationale, die entsprechenden Dienstgrade. Fans französischer Kriminalliteratur wird bestes Hintergrundwissen geboten. KT 36
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I. Puschmann, Dorothea (Hg):
Criminalis - Magazin für Krimifreunde Nr. 3
.

2004, 160 S., s/w Illustrationen, EURO 9,00.
criminalis3.jpg Zum dritten Mal also das Jahresmagazin "Criminalis". Wie schon bei den beiden vorangegangenen Ausgaben, setzt auch Nr. 3 wieder den Schwerpunkt auf Kurzkrimis (insgesamt 19 Kurzkrimis). Daneben Interviews, Buchbesprechungen und ein Beitrag von Beatrix M. Kramlovsky über die Frauen-Krimiszene in Österreich. Obligatorisch: Ein kleiner Veranstaltungskalender. KT 36
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III. Schröck, Rudolf:
Der Biedermann.
Die Geschichte des Frauenmörders Horst David.

2004, 256 S., EURO 12,90.
Rudolf Schröck erzählt die Geschichte des Horst David, der über einen Zeitraum von 20 schroeck-der-biedermann.jpg Jahren alleinstehende Frauen und Prostituierte erwürgt und erdrosselt hat. Sieben Frauenmorde hat der Malermeister, Ehemann und Vater gestanden - in 40 weiteren Mordfällen hatte die Kripo gegen ihn ermittelt. Horst David ist heute 65 Jahre alt und sitzt in Schwerverbrechergefängnis Straubingen in Einzelhaft, verurteilt zu lebenslanger Haftstrafe. Erst 1994 kam man dem Serienmörder auf die Spur. Horst David war der "Nachbar von nebenan" - freundlich, kinderlieb, hilfsbereit - und kein sexuell fehlgesteuerter Triebtäter (jene These, von der man heute mehr oder weniger bei der Aufklärung von Serienmorden ausgeht). Verurteilt wurde David wegen siebenfach Raubmordes - etwas, wogegen er sich bis heute noch wehrt. Er gibt zu, seine Opfer mit bloßen Händen erwürgt zu haben, nie jedoch hätten seinen Beweggründen räuberische oder habgierige Motive zu Grunde gelegen. Er sieht sich selbst als "Opfer der Opfer", wonach ihn böse Frauen zum Mörder machten! ET September/Oktober 2004. KT 36
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IV. Strebel, Domimique / Wülser, Patrik (Hg):
Mordsspaziergänge.
Kriminalliterarische Wanderungen im Kanton Berg.

2001, 224 S., zahlr. s/w Fotos, mit CD (Töne, Zeugenaussagen und andere akustische Quellen), EURO 24,00.
Auf kriminalistische und kriminalliterarische Reiseführer wurde im "Krimi-Tipp" bereit mehrfach hingewiesen. Nun ist eine Reiseführer aus der Schweiz im Archiv eingetroffen, mordsspaziergaengeder die Leser auf die Spuren von Dürrenmatt, Glauser, natürlich auch Doyle (der vorübergehende Tod von Sherlock Holmes bei den Reichbachfällen) mitnimmt. Insgesamt werden 13 "LiteraTouren" im Emmental, Aaretal und Berner Oberland, sowie der Stadt Bern und im Seeland angeboten. An jede LiteraTour schließt sich eine, zum Teil recht umfangreich, Leseliste an. Für diejenigen der "Armchair Detectives", die sich aus dem Sessel heraus und auf die beschriebenen Touren begeben wollen, haben die Autoren die Spaziergängen mit einer Einstufung von 1 bis 5 versehen (1 = leichter Spaziergang / 5 = anspruchsvolle Tour), die ungefähre Wanderzeit wird genannt, eventuelle Höhendifferenzen aufgeführt, die jeweils beste Wanderkarte erwähnt, An- und Rückreise erklärt, selbstverständlich die Wanderroute in aller Ausführlichkeit dargelegt inkl. möglicher Varianten, Einkehr- und Übernachtungsadresse sind ebenso selbstverständlich. Zu allen Touren gibt die dem Wanderführer beigelegte CD die "Töne, Zeugenaussagen und andere akustische Quellen" wider. Acht Autoren zeichnen, neben den beiden Herausgebern, für beste "kriminelle" Wander-Qualität verantwortlich. Ein ausgesprochen liebevoll gestalteter und mit viel Hintergrundinformation versehener Wanderführer zu den Höhepunkten der Schweizer Krimilandschaft. KT 36
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I. Wintersteiner, Werner (Hg):
Krimi.

2004, 140 S., EURO 12,60.
ide.krimi.jpg 12 verschiedene Beiträge zur internationalen Kriminalliteratur hat Werner Wintersteiner in der aktuellen Ausgabe der "Zeitschrift für den Deutschunterricht in Wissenschaft und Schule" versammelt. Zwei Beiträge führen in die Literaturgattung ein, in sechs weiteren Beiträgen werden Themen und Aspekte der Kriminalliteratur beleuchtet (Dürrenmatt, Zenker, italienischer Krimi, Montalbán oder deutschsprachige Krimis von Frauen). Jeder Beitrag wird durch eine ausführlichen Literaturzusammenstellung (Primär- wie Sekundärliteratur) ergänzt. Nicht nur (Deutsch-)Lehrer, an die sich dieses Themenheft zunächst wendet, werden Interesse an "Krimi" haben, sondern auch jeder, der sich in knapper Form über bestimmte Aspekte der Kriminalliteratur informieren möchte. KT 36
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