Krimi-Tipp 1998-2009 Thomas Przybilka und BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur) Die Sekundärliteratur zum Krimi.
Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link. Inhaltsverzeichnis: III. Kriminalistik Asbury, Herbert: III. Bachhiesl / Gartler / Nessmann / Tremer: Bankl, Hans: III. Bass, Bill / Jefferson, Jon: Blondiau, Heribert (Hg): III. Borrmann, Norbert: Das grosse Lexikon des Verbrechens. Täter, Motive und Hintergründe. 2005, ca. 500 S., ET Mai 2005, ca. EURO 14,90. Bereits im KRIMI-TIPP 22 (2002) habe ich auf dieses Lexikon hingewiesen. Im Mai wird eine stark erweiterte und aktualisierte Neuausgabe (als Paperback) des seit einiger Zeit vergriffenen Lexikons erscheinen. Vorbestellungen willkommen. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) Borrmann, Norbert: Brandt, Horst: Bristow, Carol: Britton, Paul: Büchner, Barbara: Federal Agents. The Growth of Federal Law Enforcement in America. 2006, 220 S., Praeger, £ 22,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). With the War on Terror in full swing, the government's involvement in and influence over law enforcement has changed and, in some cases, expanded. While police forces remain under the jurisdiction of the cities and states they patrol, federal agencies have taken on a wider role in combating and prosecuting crime. Agencies such as the FBI, the DEA, the ATF, and now the Department of Homeland Security have wide and varied responsibilities and powers in combating both terrorism and other crimes. But this wasn't always the case. This timely book examines the history behind American federal law enforcement as well as ist current state in all of its forms. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. Buval, Jaques: Der Todesbote. Die wahre Geschichte des Serienmörders Anatolij Onoprienko. 2003, 320 S., EURO 7,95. Onoprienko galt als einer der schrecklichsten und gefährlichsten Serienmörder in der Geschichte der Ukraine. 52 Morde an Männer, Frauen und Kindern wurden ihm zur Last gelegt als er 1996 endlich verhaftet werden konnte. Seine Motive sind bis heute unklar. Onoprienko gab an, als Henker im Auftrag einer höheren Macht gehandelt zu haben, später behauptete er, im Auftrag Hitlers getötet zu haben. 1998 wurde er zum Tode verurteilt und befindet sich seitdem im Staatssicherheitsgefängis von Zhitomir. KT 33 (Bestellen bei Missing Link) III. Chisholm, Alexander / DiGrazia, Christopher-Michael / Yost, Dave: The News from Whitechapel. Jack the Ripper in "The Daily Telegraph". 2002, 248 S., Illustrationen, McFarland, £ 27,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Am 1. September 1888 begann die Londoner Tageszeitung "The Daily Telegraph" ihre Berichterstattung zur bekanntesten Mordserie aller Zeiten mit dem Satz: "Early yesterday morning a horrible murder was discovered in Buck's-row, a narrow passage running out of Thames-street, Whitechapel". Ein bis zum September 1888 unbekannter Serienmörder, dem man schnell den Namen "Jack the Ripper" verpasste, hatte seinen ersten Mord im East End, in einem der sozialen Brennpunkte der britischen Hauptstadt, begangen. Fortan wurden die Ermittlungen der Metropolitan Police und die Jagd nach dem Serienkiller von der damals weltweit am häufigsten gekauften Tageszeitung "The Daily Telegraph" begleitet. Die drei Autoren (jeder für sich ein bekannter Ripper-Experte) haben die Texte gesammelt und veröffentlichen sie erstmals geschlossen mit erklärenden und detaillierten Kommentaren. Ebenfalls werden im vorliegenden Buch seltene Illustrationen publiziert, darunter ein bisher nicht gedrucktes Foto des Opfers Annie Chapman. "The News from Whitechapel" ist in fünf Teile gegliedert. Jeder Teil ist einem der Opfer des Rippers gewidmet: Mary Ann Nichols, Annie Chapman, Elizabeth Stride, Catherine Eddowes und Mary Jane Kelly. Untergliedert ist jeder Teil chronologisch nach Daten, beginned mit dem 1. September ("Mysterious Murder in Whitechapel") und endend mit dem 20. November ("Burial of Mary Kelly"). Ein ausführlicher Kommentar beschließt jeden Teil. Kommentar. Abgerundet wird das Buch mit einer Auflistung der Quellen und einer Bibliographie; erschlossen wird "The News from Whitechapel" durch einen Anhang und einen Index. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Collins, Steve: Connell, Nicholas / Evans, Stewart P.: Cornwell, Patricia: Spy Ladies. Frauen im Geheimdienst. 2006, 333 S., s/w Fotos, Ullstein Verlag, EURO 19,95. Jane Bond, so nennt Dietl die Damen, die für den Westen spioniert oder als "Kundschafterinnen des Friedens" dieses Geschäft für die Gegenseite besorgten. Mit dreizehn prominenten Spy Ladies beschäftigt sich Wilhelm Dietl: Dominique Prieur, die im Auftrag der französischen Regierung der Umweltorganisation Greenpeace in Neuseeland brutal zu Leibe rückte; Christel Guillaume, die betrogene Ehefrau des "Kanzlerspions" oder Stella Remington, die im englischen Inlandsgeheimdienst MI5 Karriere machte und als "Housewife Superspy" ihn zum Schluß leitete und der Spionageliteratur die Agentin Liz Carlyle ("Stille Gefahr", 2005, Diana Tabu 35008, EURO 8,95) bescherte. Die "Honigfallen" des KGB (Violetta Seina) und das Leben als Mossad-Agentin (Aliza Magen und Erika Maria Chambers) werden von Dietl beleuchtet, ebenso wird das "Romeo-und-Julia-Prinzip" erläutert. Sein Einblick in die Berufswelt der Spy Ladies von CIA, MI5, KGB, Mossad, BND und MfS gelang dem Autor und Geheimdienst-Experten (Charakterisierung des Verlages) auf Grund seiner Treffen und Interviews mit ehemaligen oder noch aktiven, berühmten wie bislang unbekannten Agentinnen. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Douglas, John / Olshaker, Mark: Dürwald, Wolfgang: 2005, 248 S., zahlreiche s/w Fotos, Vorwort von Dr. Mark Benecke, EURO 17,90. Seit Herbst 2003, jeweils Mittwochs, läuft auf VOX die TrueCrime-Doku "Medical Detectives – Geheimnisse der Gerichtsmedizin". Stets um 21.10 Uhr versammeln sich vor den Bildschirmen diejenigen Zuschauer, die an Kriminalistik, Pathologie und Forensik interessiert sind. Laut Auskunft des Senders soll diese Zuschauerzahl in die Millionen gehen. Dowling und Sherry stellen in ihrem Buch ausgewählte Kriminalfälle vor, die nur mit den Mitteln modernster forensischer Medizin gelöst werden konnten. Es handelt sich übrigens dabei um wahre Begebenheiten. Paul Dowling, der Erfinder der US-Serie Forensic Files, rahmt mit seinen Berichten über die verschiedenen Schwierigkeiten, Kriminalfälle detailgetreu für das Fernsehen aufzuarbeiten, die einzelnen Falldarstellungen und deren Lösungen ein. Es ist schon faszinierend zu erfahren, wie zum Beispiel ein nikotinsüchtiger Hund als einzige Fallspur zur Auflösung eines Mordes beitrug. Der international bekannte Kölner Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke lobt in seinem Vorwort die sachlich solide Widergabe der Fälle in "Medical Detectives" (s. auch Benecke "Mordmethoden"). KT 39 (Bestellen bei Missing Link) Eckert, Wolfgang: Hexen, Mörder, Henker. Die Kriminalgeschichte Österreichs. 2006, 288 S., zahlr. s/w. Abb., Amalthea, EURO 24,90. Die Historikerin und Juristin Anna Ehrlich blättert in der Kriminalgeschichte Österreichs vom Mittelalter bis zur Gegenwart und beleuchtet mit ihrer Chronik nicht nur ein spannendes Sittenbild des Alltags, sondern auch die Grausamkeiten der österreichischen Justiz in Bezug auf Delikte, die heute nach den Grundregeln der modernen Justiz und der Demokratie überhaupt nicht oder nur gering geahndet werden. In vergangenen Zeiten waren dagegen Willkür, Folter und Hinrichtung überaus an der Tagesordnung, hatte man zum Beispiel den »falschen« Glauben, eine andere Gesinnung als die Obrigkeit, war man Landstreicher, Gegner des momentan herrschenden Regimes oder wurde man als Ketzer oder Hexe denunziert. Es sind die wirklichen oder seiner Zeit dafür gehaltenen Kapitalverbrechen, anhand derer Anna Ehrlich die Kriminal- und Justizgeschichte unserer österreichischen Nachbarn seziert. Ungefähr 2000 Menschen wurden Opfer der Hexenverfolgung; Pferde wurden wegen Unzucht vom Henker auf den Scheiterhaufen gehieft; wer als Räuber unterwegs war oder sich als Revolutionär outete, machte mit dem Henker Bekanntschaft. Nachdem Ehrlich in vier Teilen (Vom Wergeld zur Todesstrafe / Von den Hexenprozessen zur Aufklärung / Von Franz bis Franz Josef / Die Republik und ihr Untergang) die dunklen bis finstersten Seiten der österreichischen Kriminalgeschichte betrachtet, wirft sie einen kurzen Blick auf »moderne« Fälle (Vom Ende des Schreckens bis heute), z.B. der Fall »Lucona« [Udo Proksch], der Opernmörder [Josef Weinwurm], der Prostituiertenmörder und »Literat« [Jack Unterweger] oder der Ingenieur und Briefbombenterrorist [Franz Fuchs]. Im Anhang erläutert Ehrlich durch ausgewählte Texte das Justizwesen in der Zeit von 1200 bis Ende 1700 (Bußgeld anhand verschiedener Stadtrechtsurkunden / Gesetzestext zu Hexenprozessen / Folterprotokoll / Constitutio Criminalis Theresiana). Zur besseren zeitlichen Einordnung diverser Dekrete und Gesetze ist eine Herrscherliste (Mittelalter: Babenberger & Habsburger / Neuzeit: Habsburger & Habsburg-Lothringen) beigefügt. KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) III. Eichner, Klaus / Schramm, Gotthold (Hg): Angriff und Abwehr. Die deutschen Geheimdienste nach 1945. 2007, ca. 640 S., edition ost (Eulenspiegel), EURO 29,90. In Ost- wie Westdeutschland baute man nach dem Krieg eigene Nachrichtendienste auf. Sowjets auf der einen, Amerikaner auf der anderen Seite standen Pate. Aber wer waren die Männer der Gründergeneration? Woher kamen sie? Der Blick auf die Gründergeneration der Geheimdienste in West- und in Ostdeutschland offenbart deren Charakter. Die einen wie die anderen wechselten weder Fahne noch Gesinnung. Die einen hatten bis 1945 gegen »den Kommunismus« gearbeitet und machten weiter wie bisher. Die anderen kamen aus Lagern und Zuchthäusern oder aus dem Exil und sagten: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Die einen waren Antikommunisten und dienten dem Hitlerregime. Die anderen waren Antifaschisten und darum objektiv ihre Gegner. Diese Gegnerschaft zieht sich durch die Jahrzehnte. Herausgeber Schramm und Eichner haben kompetente Autoren gewonnen, die umfassend Personal und Intentionen der Dienste zu beleuchten. Dabei stützen sie sich auch auf Dokumente, die bislang unbekannt waren. So etwa auf Papiere der CIA, die den BND-Vorläufer, die Organisation Gehlen, behandeln. Auf der anderen Seite wird erstmals ausführlich über die Gründer des MfS informiert und, das liegt in der Natur der Sache, manches Geheimnis gelüftet. (vt) KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) Eido, Kevin / Skinner, Keith: Besondere Vorkommnisse. Politische Affären und Attentate. 2006, aktualisierte und erweiterte Neuauflage, 256 S., Das Neue Berlin, EURO 12,90. Um bestimmte Ereignisse in der ehemaligen DDR ranken sich auch heute noch Legenden und Spekulationen. Mit "Besondere Vorkommnisse" wird mit diesen Legenden und Spekulationen aufgeräumt. Bereits vor einigen Jahren hatte der Kriminalschriftsteller Jan Eik seine Recherchen "Besondere Vorkommnisse" vorgelegt. Jetzt ist eine aktualisierte (da neue Dokumente einsehbar waren) und erweiterte Auflage des lange vergriffenen Hintergrundberichts auf dem Markt. Jan Eik hat sich für diese Neuauflage der Mitbarbeit des Journalisten Klaus Behling (zuletzt: "Der Nachrichtendienst der NVA" s. KRIMI-TIPP 38 / 2005) versichert, der hier die Umstände um den spektakulären Selbstmordfall des DDR-Wirtschaftsfunktionärs und Vorsitzenden der Staatlichen Planungskommission Erich Apel beleuchtet. Wer mehr über die Hintergründe zum Honecker-Attentat in Klosterfelde, den Hubschrauberabsturz von Werner Lamberz, über die Brandstiftung im Berliner Rundfunkgebäude oder den Tod des Sängers Dean Reed erfahren möchte, der wird hier gründlich informiert. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) III. Emsley, Clive / Shpayer-Makow, Haia (ed.): Police Detectives in History, 1750 – 1950. 2006, 255 S., 15 s/w Fotos und Illustrationen, 4 Tafeln. Ashgate, £ 47,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Darstellungen zur Geschichte der uniformierten (Schutz-)Polizei oder Bildbände über internationale Polizeiuniformen, -Dienstgradabzeichen etc sind bekannt. Was bislang fehlte war, eine Geschichte der zivilen Kriminalisten und Ermittler in den verschiedenen Polizeiorganisationen der Welt. Diese Lücke wurde jetzt durch Clive Emsley (The Open University, Großbritannien) und Haia Shpayer-Makov (Univeristy of Haifa, Israel) geschlossen. Die beiden Herausgeber und weitere Beiträger verschiedener Universitäten Kanadas, der USA, Neuseelands und Australiens zeichnen ein Bild zur Geschichte der "police detectives" dieser und anderer Länder. Beginnend mit den Vorläufern der moderen Kriminalpolizei bis hin zum FBI: Beattle, Early Detectives – The Bow Street Runners in Late Eighteenth-Century London / Brown, Tips, Traps and Tropes – Catching Thieves in Post-Revolutionary Paris / Emsley, From Ex-Con to Expert – The Police Detective in Nineteenth-Century France / Morris, "Crime Does Not Pay" – Thinking Again About Detectives in the First Century of the Metropolitan Police / Shpayer-Makov, Explaining the Rise and Success of Detective Memoirs in Britain / Wilson & Finnance, From Sleuths to Technicians? – Changing Images of the Detective in Victoria [Australien] / Dunstall, Local �Demons" in New Zealand Policing c. 1900-55 / Johnson, The Image of the Gestapo – As Revealed in Retrospective Surverys and Interviews with Ordinary Germany / Sinclair, �Hard-Headed, Hard-Bitten, Hard-Hitting and Courageous Men of Innate Detective Ability ..' – From Criminal Investigation to Political and Security Policing at the End of the Empire, 1945 – 50 [Afrika] / Drabble, A Negative und Unwise Approach – Private Detectives, Vigilantes and the FBI Counterintelligence, 1910 – 72. Alle Beiträge werden mit der Schilderung verschiedener Fälle "unterfüttert". Deutlich herausgearbeitet werden in den Beiträgen auch die Unterschiede realer polizeilicher Ermittlungsarbeit im Gegensatz zur fiktionalen Schilderung in der Kriminalliteratur. KT 44 (Bestellen bei Missing Link) Engert, Jürgen (Hg): Evans, Colin: Farin, Michael (Hg): Farin, Michael (Hg): Die Samaritermaske. Authentische Kriminalfälle. 2004, 192 S., EURO 14,80. Ein weiterer Titel aus der erfolgreichen "True Crime"-Serie des Leipziger Militzke Verlages. Feller berichtet über sechs authentische deutsche Kriminalfälle, die in den letzten drei Jahrzehnten für Aufregung sorgten. KT 33 (Bestellen bei Missing Link) Fink, Peter: Der Mordfall Johann Greber. Tätersuche im besetzten Aachen 1922. 2005, 127 S., 20 s/w Abb., Sutton Verlag, ISBN 3-89702-910-3 EURO 14,90. Im April 1922 berichten Zeitungen in Aachen und Umgegend über einen Mord im Aachener Wald, dem Grenzgebiet zum sogenannten Neubelgien. Der Zolldeklarant Johann Greber wurde von einem unbekannten Täter erschossen. Die Ermittlungen der deutschen Polizeibehörden wie auch die der Ermittler der belgischen Besatzungsmacht, des Auditeur Militaire, laufen auf Hochtouren. Ludwina Forst, engagiert in der stadthistorischen "Sammlung Crous" in Aachen und in verschiedenen Projekten des Vereins "Stadtbekannt & Co. Aachen e.V.", dokumentiert einen – für die damalige Zeit – kniffligen Kriminalfall. Sorgfältig recherchierte die Autoren in Nachlässen, Kriminalakten und Protokollen und zeichnet vor dem Hintergrund der Besatzungszeit nach dem Ersten Weltkrieg ein sehr anschauliches Bild über das Leben im Grenzgebiet der Stadt Aachen und der Region Eupen-Malmedy. Kleiner wie großangelegter Schmuggel war fast mehr oder weniger die Normalität in dieser Zeit. Ihre Finger im Spiel hatten belgische Besatzungssoldaten, deutsche Zöllner und Eisenbahner. Gut möglich, daß Johann Greber von einer bewaffneten Zollstreife oder von Grenzbeamten getötet wurde. Möglich kann aber auch sein, daß er einem versuchten Raubmord zum Opfer fiel. Trotz sorgfältigster Recherche durch die Autorin, der Abwägung aller möglichen Vorkommnisse und akribischer Prüfung deutscher wie belgischer Dokumente, kann auch Ludwina Forst kein Licht in diesen Fall bringen. Verdachtsmomente gibt es zwar reichlich, doch handfest zu belegen, welcher der Verdächtigen auch der Täter gewesen sein mag, war und ist nicht möglich. Im Jahr 1952 wurde die Witwe des Opfers, Margarete Greber, noch einmal von der Kriminalpolizei kontaktiert, um ihr endgültig mitzuteilen, daß der Mörder ihres Mannes nicht zu ermitteln sei. 30 Jahre nach dem Verbrechen werden die Ermittlungen endgültig eingestellt. Die Mordakte wurde bis 1970 im Landgericht Aachen verwahrt, dann wurde sie dem Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf übergeben. Neben der Schilderung und Dokumentation dieses Mordfalls, gibt die Autorin auch einen ausführlichen wie interessanten Einblick in die Polizeiarbeit des Jahres 1922. Darin wird anschaulich Tatortarbeit und Spurensicherung, die Laboruntersuchungen und die gerichtsmedizinischen Methoden beleuchtet und anschließend über die damaligen Fahndungsmethoden und die Ansätze einer Kriminalpsychologie berichtet. KT 42 (Bestellen bei Missing Link) Freitag, Sabine / Fahrmeir, Andreas (Hg): Gallwitz, Adolf / Paulus, Manfred: Haberland, Jens: III. Genge, Ngaire E.: Geserick, Gunther/Vendura, Klaus/Wirth, Ingo: Serial Murder and Media Circuses. 2006, 230 S., Praeger, £ 22,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). The Axman of New Orleans specialized in killing grocers of Italian descent in New Orleans in the 1910s, apparently to promote "jazz" music. Dorothea Puente was a little old landlady who murdered her tenants bu kept cashing their government checks. The Manson "Family" terrorized California in the 1960s, as did the Hillside Stranglers a decade later. Here, 12 serial murder cases, representing eight decades between the 1890s and 1990s, had one thing in common: significant presence in the mass media. This book examines specific cases of serial murder and the way that the media became involved in the cases, investigations, and trials of each. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. Gieseke, Jens (Hg): Staatssicherheit und Gesellschaft. Studien zum Herrschaftsalltag in der DDR. 2007, 391 S., Vandenhoeck & Ruprecht, EURO 27,90. Die DDR-Staatssicherheit hat nicht nur die Opposition bekämpft, sie war auch im Alltag der schweigenden Mehrheit präsent: als Überwachungsorgan, als verdeckte Entscheidungsinstanz, als tabuisierter Mythos. Die Beiträge beschreiben und analysieren den Einfluss der Geheimpolizei in Betrieben, Schulen und Dörfern. Sie fragen nach den Erkenntnischancen aus den Stasi-Akten, nach den Erinnerungsspuren im Leben der DDR-Bürger und nach dem Vergleich mit Stalinismus und NS-Diktatur. Quellennah und mit methodischer Sorgfalt werden Tragweite und Grenzen der präventiven Sicherheitsdoktrin eines Regimes ausgelotet, das dem eigenen Bürger niemals über den Weg traute. (vt) KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Girod, Hans: Das Skelett im Wald. Unbekannte und vergessene Mordfälle aus der DDR. 2005, ca. 256 S., ET März 2005, EURO 12,90. Auf Hans Girod und seine Bücher ("Das Ekel von Rahnsdorf", "Leichensache Kollbeck", "Der Kannibale" oder "Blutspuren") wurde bereits öfters in KRIMI-TIPP hingewiesen. Fünfzehn Kriminalfälle untersucht Girod nun in seinem neuen Buch, unter anderem schildert er eine Mordaufklärung anhand eines Skelettfundes nach 16 Jahren. Alle Mordfälle wurden in der ehemaligen DDR begangen und wurden, der DDR-Staatsphilosophie im Bereich Kapitalverbrechen folgend, den Bürgern der DDR kaum bekannt. Vorbestellungen willkommen. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) III. Girod, Hans: Der Kreuzworträtselmord und andere Kriminalfälle der DDR. 2004, 512 S., Fotos, EURO 12,90. Mord und Selbstmord gab es, laut Staatsphilosophie, offziell im einzigen deutschen Arbeiter- und Bauernstaat nicht. Daß dennoch mehrere 10.000 DDR-Bürger jährlich Selbsttötung als letzten Ausweg wählten, stand nicht in der staatlich gelenkten Presse. Und Mord war ebenfalls kein unbekanntes Kapitalverbrechen in der ehemaligen DDR. Girot schildert hier mehr als 20 Fälle, die es offiziell nie geben durfte. KT 33 (Bestellen bei Missing Link) III. Gordon, R. Michael: Alias Jack the Ripper. Beyond the Usual Whitechapel Suspects. 2001, 363 S., Fotos, Karten, Chronologie, McFarland, £ 29,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Over a century ago, da depraved killer skillfully moved through the dark and filthy slums of London's East End. Despite the increasingly watchful eyes of investigators, the serial murderer – known als "Jack the Ripper" from a signature on a piece of correspondence that has been attributed to him – was never certainly identified. R. Michael Gordon provides a comprehensive look at the crimes and the case evidence, and then discusses the life of the man he believes was the actual killer, detailing the reasons why this person may have been driven to kill. Beginning with an overview of the terror created in the East End of 1888, the book describes the five major periods of the Ripper's deadly career: early life and schooling; a step-by-step view of the murders, including the Thames Torso Murders [s.u., TP] that authorities attempted to cover up; the Ripper's American connection; a return to London where his final victims were subjected to poison; and the caputre and execution of the probable – but never proven – Ripper. To most people who worked closely on the Ripper and poisoning cases, justice was finalyy served. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. Gordon, R. Michael: The Thames Torso Murders of Victorian London. 2002, 257 S., Illustrationen, McFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt). The Thames Torso Murders have been overshadowed by Jack the Ripper and his crimes, but were just as brutal and gruesome. They began in 1887 in London' East End, just north of the Thames River in Rainham, England. The killer took one victim that year, another in 1888, and two more in 1889, He resumed his crimes in 1902, taking his last victim south of the Thames and leaving her body in a pile of dismembered parts as he had done with most of his other victims. This work delves deep into the case of the Thames Torso Murders. It begins with a look at London in the late 1800s, a time of great confusion and tremendous population increase, and the killer's path to London, which seems to include a murcer in Paris in 1886. The book then examines in great detail each murder and the investigation that may have been hindered by the search for Jack the Ripper. It alos raised the idea that Jack the Ripper and the Torso Murderer may have been the same man – Severin Klosowski, better known as George Chapman, the Borough Poisoner. It ends with an examination of Serial Killers; the Ripper, Torso, and Borough Poisoner murder cases; the search for clues to the serial killer responsible for the five Thames Torso murders; and Wolff Levisohn, a dark horse who seems to have known much about all three sets of murders, testified at Chapman's murder trial, and then faded away as Chapman was sent to the gallows. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) IV. Grandt, Guido: Der Satan von Witten. Und andere fanatische Ritualmörder. 2007, 302 S., Knaur Taschenbuch 77934, EURO 7,95. Guido Grandt untersucht in "Der Satan von Witten" Kapitalverbrechen von subreligiösen Gruppierungen und/oder sogenannten Okkult-Fanatikern, die gemeinhin von Kriminalisten und der Justiz unter dem Überbegriff "Ritualmorde" eingeordnet werden. In den beiden Eingangskapiteln "Ritualmord - Das verborgene Phänomen" und "Ritualmorde weltweit" wird der Begriff ausführlich erläutert bzw. das Thema kurz im weltweiten Kontext dargestellt. In den Teilen "Ritualmorder in Deutschland - Die Opfer", "Ritualmorde in Deutschland - Die Täter", "Ritualmorde in Österreich" und schließlich "Ritualmorde in der Schweiz" werden berühmt-berüchtigte Fälle im deutschsprachigen Europa geschildert. In den sehr ausführlichen Anmerkungen wird u.a. auf weiterführende Literatur und auf wichtige website-Informationen verwiesen. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Grunwald, Daniel: Methoden der Lösungsverschleierung in Detektivgeschichte und -roman. Eine systematisch-analytische Untersuchung an Beispielen aus der englischen und amerikanischen Detektivliteratur. 2003, 291 S., Book on Demand GmbH, EURO 24,90. Auf manche Titel wird man erst sehr spät aufmerksam, so ist es mir auch mit der Untersuchung von Daniel Grunwald gegangen. Bei Titeln des "Book on Demand"-Verfahrens ist dies nicht weiter tragisch, werden sie doch stets auf Bestellung hin hergestellt und sind somit immer greifbar. "Red herrings" ist der Fachbegriff für das Legen von falschen Spuren, um den Krimileser in die Irre zu führen. War es in den älteren Kriminalromanen usus, daß zum Beispiel Agatha Christie oder Rex Stout am Ender der Story die verdächtigen wie unverdächtigen Protagonisten durch ihr Ermittlerpersonal in der Bibliothek oder im Salon versammeln ließen, und dann dort noch einmal Hergang der bösen Taten zu rekapitulieren. Gleichzeitig blickten sie dann jedem Einzelnen tief in die Augen, um sie oder ihn mit einem "Du warst es nicht", "Du hättest es sein können" oder "Du warst es" auf die Seite der Guten oder der Bösen zu schieben. Heute muss der Krimi-Connaisseur beim "Whodunit" schon selber Obacht geben. Damit dies nicht zu einfach für den Leser wird, greifen die Autoren heute wie früher gerne auf sprachliche Kunstgriffe zurück, um die Lösung so lange wie möglich im Dunkeln zu lassen. Diese Technik der Leserlenkung wird hier von Grunwald anhand zahlreicher Beispiele aus Texten von Arthur Conan Doyle, Agatha Christie, G.K. Chesterton oder ihren Nachfolgern Martha Grimes, Elizabeth George oder P.D. James, um nur einige zu nennen, erläutert. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) IV. Günther, Ludwig: Die deutsche Gaunersprache / Train, J.K. von: Wörterbuch der Gauner- und Diebessprache. 2003 (Nachdruck), 351 S., Area Verlag, EURO 9,95. Auf den Nachdruck dieser beiden Standardwerke bin ich durch Zufall erst jetzt gestoßen. 1919 veröffentlichte Ludwig Günther seine Untersuchung zur deutsche Gaunersprache, dem sogenannten Rotwelsch und anderer verwandter Geheimsprachen, zum Beispiel der der Landstreicher ("Speisekarte des Landstreichers"), der Dirnen, der Hausierer (zu jener Krämer genannt) oder der Scharfrichter. Bereits im Mittelalter bedienten sich Gauner und Diebe einer Geheimsprache, um von der Obrigkeit nicht verstanden zu werden. "Cochem Loschen" = kluge Sprache oder "Jenisch" wurde diese geheime Sprache genannt und bis in das 20. Jahrhundert gepflegt und weiterentwickelt. Einfluß auf diese Gaunersprache nahmen auch das Jiddische und verschiedene deutsche Mundarten. Günthers Untersuchung zeigt das eigene Vokabular und die eigenständige Grammatik des Rotwelsch auf. 1833 legte J.K. von Train ein umfangreiches "Wörterbuch der Gauner- und Diebessprache" vor. Er dokumentierte diese Geheimsprache in über 10.000 Wörtern, Redewendungen, Zahlen und Eigennamen. Die Zusammenfassung der Nachdrucke in einem Band von Günthers Untersuchung und Trains Wörterbuch bietet Lesevergnügen und ergänzendes Leseverständnis. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Habermann, Jens Inti: Serienmörder im Europa des 20. Jahrhunderts. Berichte, Interviews, Fotos. 2005, 196 S., s/w Fotos, DMP – Doku-Medienproduktion, EURO 12,70. Bereits im Jahr 1998 hatte ich im KRIMI-TIPP 2 auf die erste Auflage dieses Titels hingewiesen. Diese, endlich wieder lieferbare, Neuauflage ist um einen Beitrag, nämlich zum Serienmörder Fritz Haarmann, ergänzt. Ansonsten ist Habermanns "Serienmörder �" Text- und Ausstattungsidentisch, allerdings jetzt in einem anderen Verlag erschienen. Beschrieben werden Kriminalfälle aus England, der Ukraine, Italien, Großbritannien, Polen, Ungarn, Deutschland, Frankreich, Österreich und Belgien. Der Kriminologe Prof. Dr. Frank-Rainer Schurich steuert auch für diese Neuausgabe das Vorwort bei. KT 44 (Bestellen bei Missing Link) III. Häusler, Karl: Karusell der Toten. Authentische Kriminalfälle. 2004, 189 S., EURO 14,90. Häusler, ehemaliger Kriminaldirektor der Kriminalpolizei in Nürnberg, schildert nach "Mörder unter sich" (2002) und "Der Tod ist weiblich" (2003) weitere 14 Kriminalfälle aus den Jahren 1960 bis 1990. Wie bereits in seinen oben erwähnten Büchern, stellt er die Arbeit der Ermittler realistisch dar, zeigt aber auch, daß es manchmal nur durch reinen Zufall zur Aufklärung eines Falles kommen kann. Das Magazin für die Polizei schreibt: "Karl Häusler überzeugt nicht nur bei der Auswahl außergewöhnlicher und spannender Kriminalfälle, sonder auch in den einzelnen Schilderungen". KT 37 (Bestellen bei Missing Link) III. Häusler, Karl: Mörder von heute auf morgen. Authentische Kriminalfälle. 2006, ca. 224 S., Militzke Verlag, 3-86189-752-0, EURO 14,90. Was treibt Menschen dazu, einen Mord zu begehen? Welche Situation, welche unwiderruflichen Ereignisse waren der Auslöser dafür, daß aus scheinbar ganz normalen Mitbürgern von heute auf morgen Mörder werden? Häusler versucht diese Fragen anhand von verschiedenen Fällen zu erläutern. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) III. Häusler, Karl: Verliebt, verlobt, ermordet. Wahre Kriminalfälle. 2005, 192 S., Militzke, EURO 14,90. Bei Mord und Totschlag wird von den Ermittlern meist zuerst ein Blick auf das persönliche Umfeld der Opfer geworfen. Bekanntlich sind ein Großteil aller Mord- und Totschlagsfälle Partnerschaftsdelikte. Häusler schildert und rekonstruiert 24 Kriminalfälle aus diesem Umfeld. / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) Hamacher, Hans-Werner: Harbort, Stephan: Der Liebespaar-Mörder. 2005, ca. 384 S., ca. EURO 19,95, ET April 2005. Zwischen 1953 und 1958 wird vier Liebespaaren der Wunsch nach romantischer Ungestörtheit zum Verhängnis. Ihr Stelldichein in der Dunkelheit und der vermeindlichen Sicherheit ihrer Autos endete für sie fatal. Alle vier Liebespaare wurden ermordet. Wer war dieser "Menschjäger vom Rhein"? Stephan Harbort, KKH und Lehrbeauftragter der FH Düsseldorf, anerkannter Serienmord-Experte, Sachbuchautor von "Ich musste sie kaputt machen", "Das Hannibal-Syndrom" und "Mörderisches Profil", schildert die Ermittlungsmethoden während der Jagd nach dem Täter und die Zeugenvernehmungen in dieser Mordserie. Bis heute sind diese Liebespaar-Morde einzigartig in Deutschland geblieben. Vorbestellungen willkommen. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) III. Harbort, Stephan: Mörderisches Profil. Phänomen Serienkiller. 2004, 448 S., EURO 8,95. Auf die Hardcover-Version dieses Titels wurde bereits in einem früheren KRIMI-TIPP hingewiesen. Jetzt liegt Harborts Untersuchung über die Psyche von Serientätern und die Ermittlungsarbeit der Polizei als Taschenbuchausgabe vor. Radio Bremen meint: "Wer dieses Sachbuch lesen will, braucht gute Nerven." Harbort "Mörderisches Profil" ist spannend wie ein Krimi ohne von beweisbaren Fakten abzuweichen. KT 37 (Bestellen bei Missing Link) Harbort, Stephan: "Ich musste sie kaputt machen". Anatomie eines Jahrhundert-Mörders. 2004, 384 S., € 19,95. Es war der "nette Nachbar", der wohl für das düsterste Kapitel der deutschen Nachkriegs-Kriminalgeschichte steht: Joachim Kroll, von der Presse der "Kannibale vom Rhein" und der "Menschenfresser von Duisburg" genannt. Am 3.7.1976 gelang es der Kriminalpolizei, den Serienmörder dingfest zu machen. Auf sein Konto gingen eine Vielzahl von Morden an Kindern, Frauen und Männern. Ein deutscher Serien-Killer, der sein Unwesen mehr als zwei Jahrzehnte lang im nördlichen Ruhrgebiet und am Niederrhein trieb. Stephan Harbort, Kriminalkommissar und DER deutsche Profiler, beschreibt und analysiert in bekannt gekonnter Manier dieses Kriminaldrama. Wie konnte der "nette Nachbar" zu dem erbarmungslosesten und grausamsten Serienmörder Deutschlands werden? Warum gelang es der Polizei lange Zeit nicht, diesen Serienkiller zu fassen? Ebenso wichtig wie die Falldarstellung, ist Harborts Erörterung über die Angemessenheit tatsächlich lebenslanger Freiheitsstrafen. Eine umfangreiche Literaturbibliographie ergänzt diese Analyse. KT 34 (Bestellen bei Missing Link) III. Harbort, Stephan: Das Serienmörder-Prinzip. Was zwingt Menschen zum Bösen? 2006, 335 S., Droste Verlag, EURO 18,95. Stephan Harbort, Kriminalhauptkommissar und stellvertretender Leiter eines Kriminalkommissariats in Düsseldorf, hat sich bereits früh einen Namen als Experte für Serienmord gemacht. Die von ihm entwickelten speziellen Fahndungsmethoden zur Überführung von Serienmördern und -tätern haben sich als ausgesprochen erfolgreich erwiesen. In seinem neuen Buch "Das Serienmörder-Prinzip" geht Harbort der Frage nach, wie und warum entwickeln sich normale Menschen zu "Bestien". Harbort glaubt den "Code des Bösen" nach fünfzehnjähriger Forschungsarbeit und nach über fünfzig Interviews mit Serienmördern entschlüsselt zu haben. In "Das Serienmörder-Prinzip" werden zur Untermauerung seiner Thesen in 6 Kapiteln die spektakulärsten Fäller der vergangenen Jahr geschildert. Im Anhang erklärt er das 7-stufige "Serienmörder-Prinzip" (Genese / Identifikation / Antizipation / Performance / Reflexion / Remake / Serialität). Jede dieser sieben Stufen werden in einzelnen Unterabschnitten knapp und prägnant erläutert. Mit einer umfangreichen Bibliographie benutzter und empfohlener weiterführender Literatur schließt Harborts neue Analyse. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. Hempel, Rudolf (Hg): Funksprüche an Sonja. Die Geschichte der Ruth Werner. 2007, ca. 256 S., ca. 50 Abb., Neues Leben (Eulenspiegel), EURO 16,90. Als es möglich war – mehr als 30 Jahre nach den Ereignissen – hat Ruth Werner, alias Sonja, über ihr Leben als Kundschafterin der Sowjets erzählt. »Sonjas Rapport« wurde ein großer Bucherfolg. Es gilt aber auch, was Hermann Kant heute schreibt: »Die Regel, alles und jedes nur dann einzuräumen, wenn es als unumstößlich bewiesen galt (und, natürlich, das Einräumen von Moskau genehmigt worden war), wird ihr kompliziertes Leben ein wenig vereinfacht haben.« Dieses Buch macht es sich zu Aufgabe, das komplizierte, vielfach gefährdete Leben der Kundschafterin aus der Perspektive von Beteiligten in immer noch unbekannten Facetten zu beleuchten. Es führ an den Anfang ihrer Geschichte und in die dreißiger Jahre nach Shanghai zurück, ergänzt ihre autobiographischen Aufzeichnungen mit Erinnerungen von Zeitzeugen und schließt den Bogen mit Auskünften einiger ihrer Schriftstellerkollegen. (vt) KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) Henkel, Rüdiger: Herber, Friedrich: Bundesbürger im Dienst der DDR-Spionage. Eine analytische Studie. 2007, 448 S., Vandenhoeck & Ruprecht, EURO 29,90. In den Jahren der deutschen Teilung entfaltete die DDR eine intensive Spionagetätigkeit gegen die Bundesrepublik Deutschland. Dabei verstand sie es geschickt, die Besonderheiten eines geteilten Landes für ihre Zwecke auszunutzen. Nach der Wiedervereinigung musste sich die bundesdeutsche Justuz mit diesem Kapitel deutscher Geschichte intensiv auseinandersetzen. Ausgehend von den hierbei gewonnenen Erkenntnissen untersucht die vorliegende Studie zunächst systematisch eine wesentliche Gruppe der damaligen Akteure: Bundesbürger, die sich als Inoffizielle Mitarbeiter in den Dienst der DDR-Spionage stellten. Dabei tritt einerseits die Trivialität der Spionage immer wieder überraschend zutage. Andererseits zeigt sich, dass die "Westarbeit" des DDR-Ministerium für Staatssicherheit über die klassische Spionagetätigkeit weit hinausging, weshalb auch auf die Opfer der DDR.Spionage hingewiesen wird. Anhand erstmals ausgewerteter Quellen aus dem Archiv des Ministeriums für Staatssicherheit kann schließlich gezeigt werden, dass der spürbare politische und wirtschaftliche Niedergang der DDR in den achtziger Jahren auch die geheimdienstliche Westarbeit vor zunehmende Probleme stellte. Auch einige bekannte Spionagefälle erscheinen so in einem neuen Licht. Das mit so vielen Mythen behaftete Thema wird somit auf angenehme und kompetente Weise demystifiziert. (vt) KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Hiess, Peter / Linzer, Christian: Die zarte Hand des Todes. Wenn Frauen morden ... NA 2004, 224 S., s/w Abb., € 7,95. "Ein Kriminalmuseum zwischen zwei Buchdeckeln. Nur amüsanter" konstatiert der Wiener Kurier. Und der Verlag meint in seiner Werbung: "Frauen morden besser". Dies mag dahingestellt sein. Hiess und Lunzer präsentieren jedenfalls 21 Mordfälle und deren Täterinnen aus der Geschichte, ein Arsenal von Giftmischerinnen, Messerstecherinnen, Axtmöderinnen, verzweifelter Mütter und enttäuschter Geliebter. Habgier, Liebe oder schiere Mordlust – alles ist vertreten. KT 34 (Bestellen bei Missing Link) III. Ibendorf, Klaus: Mordsache Z. Authentische Kriminalfälle. 2004, 224 S., zahlreiche s/w Abb., EURO 12,90. Auf den ersten Band der "Authentischen Kriminalfälle" von Klaus Ibendorf wurde bereits im KRIMI-TIPP 35 hingewiesen. Im zweiten Band der Serie werden weitere zwanzig Fälle aus der Praxis des kriminaltechnischen Gutachters ausgebreitet. KT 37 (Bestellen bei Missing Link) III. Ibendorf, Klaus: Die Spuren der Täter. Authentische Kriminalfälle. Ein Gutachter deckt auf. 2004, 219 S., zahlreiche s/w Abb., EURO 12,90 Klaus Ibendorf ist Gutachter für Kriminalfälle. Er und seine Kollegen arbeiten mehr oder weniger im Hintergrund - auf jeden Fall aber den polizeilichen Ermittlern zu. Gerichtsmediziner und Profiler sind trendy - dem kriminaltechnischen Gutachter ist dieses ranking bisher versagt. Vielleicht können dieses Manko die 14 geschilderten Fälle etwas wettmachen. Alle hier beschriebenen Fälle sind abgeschlossen und die Täter überführt. Unter den von Ibendorf geschilderten Fälle ist auch derjenige der entführten und ermordeten 12jährigen Ulrike im Jahr 2001 (der Leser wird sich an die tägliche Berichterstattung in TV-Nachrichten und Zeitungen erinnern). KT 35 (Bestellen bei Missing Link) III. Igel, Regine: Das andere Venedig. Wahre Kriminalgeschichten aus der Lagunenstadt. 2004, 264 S., Lamuv Verlag, EURO 16,80. In den KRIMI-TIPPS 39 und 40 habe ich auf die Venedig-Karte zu den Donna Leon-Krimis hingewiesen. Übersehen habe ich dummerweise einen Reiseführer durch das kriminelle Venedig, der bereits 2004 erschienen ist. Dieser Hinweis sei hier nachgeholt. Regine Igel, Germanistin und Sozialwissenschaftlerin, u.a. freie Autorin für die "Süddeutsche Zeitung" und die "Zeit" und Sachbuchautorin (z.B. von "Berlusconi – Eine italienische Karriere" oder "Giulio Andreotti – Politik zwischen Geheimdienst und Mafia"), führt anhand von sechs ausgesuchten Kriminalfällen auf die dunkle Seite der Lagunenstadt. Hinter den prächtigen Palastfassaden der Serenissima geht es gar nicht mehr so glänzend ab, wie wohl mancher Tourist und Venedig-Enthusiast glauben mag. Ob es der Brand des Opernhauses La Fenice – die Staatsanwaltschaft geht davon aus, daß die Mafia Auftraggeber war und sich so den lukrativen Wiederaufbau sichern wollte (die Probe lief 1991 in Bari, wo das Theater Petruzelli abgefackelt wurde) –, oder aber der Einsatz von TNT Sprengstoff im Namen des Staatsräson war. Die Mafia Hand in Hand mit Geheimdiensten, Raubüberfälle, Korruption, tödliche Profitorientierung von Wirtschaftsbossen, oder in Pension gegangene Terroristen, die einst im Auftrag der CIA von Venedig aus ihre Bombenattentate organisierten – dies alles hat Venedig zu bieten. Regine Igel zeigt Venedig ungeschminkt – und Donna Leons Kriminalromane werden von der Wirklichkeit eingeholt. KT 41 (Bestellen bei Missing Link) III. Jackall, Robert: Street Stories. The World of Police Detectives. 2005, 384 S., Harvard University Press, £ 17,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Detective work the streets – an arena of action, vice, lust, greed, aggression, and violence – to gather shards of information about who did what to whom. They also work in the cumbersome machinery of the justice system – semi-military police hierachies with their endless jockeying for prestige, procedure-driven district attorney offices, and backlogged courts – transforming hardwon street knowledge into public narratives of responsibility for crime. »Street Stories«, based on years of fieldwork with the New York City Police Department and the District Attorney of New York, examines the moral ambiguities of the detectives' world as they shuttle between the streets and a bureaucratic behemoth. In piecing together street stories to solve intriguing puzzles of agency and motive, detectives crisscross the checkerboard of urban life. Their interactions in social strata high and low foster cosmopolitan habits of mind and easy conversational skills. And they become incomparable storytellers. This book brims with the truth-is-stranger-than-fiction violence of the underworld and tells about a justice apparatus that splinters knowledge, reduces life-and-death issues to arcane hair-splitting, and makes rationality a bedfellow of absurdity. Detectives' stories lay bare their occupational consciousness – the cunning and trickery of their investigative craft, their self-images, moral rules-in-use, and judgement about the players in their world – as well as their personal ambitions, sensiblities, resentments, hopes, and fears. When detectives do make cases, they take satisfaction in removing predators from the streets and helping to ensure public safety. But their stories also illuminate dark corners of a troubled social order. Das Inhaltsverzeichnis: In the Field / Looking for Shorty / When the Ball Fell / The Girl in the Park / Squad Work / Street Work / Waiting for Chocoláte / Tracing the Past / A Death in the Field / The Long Arm of the Job / Notes / Acknowledgments / Index. (vt) KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) Jaeger, Rolf Rainer (Red.): Jakubowski, Maxim / Braund, Nathan (Hg): Schwarzer September. Der Mossad im Einsatz. Die Folgen des Geiseldramas während der Olympischen Spiele in München 1972. 2006, Neuauflage, 507 S. (Vengeance, Übersetzung von Gertud Theiss), Knaur 77908, 3-426-77908-0, EURO 8,95. Steven Spielbergs Film "München" wird zur Zeit in vielen Feuilletonartikeln großer überregionaler Zeitungen wie auch in der regionalen Presse gewürdigt. George Jonas hat bereits 1984 unter dem Titel "Die Rache ist unser. Ein israelisches Geheimkommando im Einsatz" das Geiseldrama während der Olympischen Spiele in München 1972 und dessen Folgen als Tatsachenroman in deutscher Übersetzung vorgelegt. Die Neuauflage unter dem Titel "Schwarzer September" schildert eindringlich wie der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad auf das Geschehen unmittelbar reagierte. Ein Geheimkommando aus fünf jungen Agenten wurde auf die Drahtzieher des Terroranschlages angesetzt. Ihr Auftrag lautete: aufspüren und liquidieren. Der Journalist George Jonas hatte die Gelegenheit, ausführlich mit dem Leiter dieses Mossad-Kommandos zu sprechen und war so in der Lage die genauen Details der Aktion schildern zu können. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) III. Junger, Sebastian: Tod in Belmont. 2007, 319 Seiten (A Death in Belmont, Ü.v. Jürgen Bürger), Blessing Verlag, EURO 19,95. Boston, 11. Mai 1963. Der Tatort liegt nur ein paar Meter vom Haus der Familie Junger entfernt: Im idyllischen Vorort Belmont wird eine Frau brutal misshandelt und erwürgt – zu einer Zeit, da eine spektakuläre und bis heute nicht restlos aufgeklärte Mordserie, die des Boston Stranglers, die Stadt in Atem hält. Zahlreiche Indizien weisen darauf hin, dass die Tote das neueste, neunte Opfer des Boston Stranglers ist. Wenige Stunden später – sie ist gerade mit dem Handwerker Albert DeSalvo allein zu Hause – erfährt Sebastian Jungers Mutter von der Bluttat. Ein schwarzer Tagelöhner, Roy Smith, kommt als Verdächtiger in Haft, dann vor Gericht und schließlich ins Gefängnis. Doch der Strangler tötet weiter. Zwei Jahre später wird Albert DeSalvo gestehen, dreizehn Morde als der Boston Strangler begangen zu haben. Für den Tod in Belmont allerdings wird man ihn nie zu Rechenschaft ziehen. Wurde Roy Smith im Eilverfahren Opfer einer tendenziösen Justiz? War DeSalvo tatsächliche der legendäre Strangler? Ist er verantwortlich für eine Grausamkeit, die auch die Familie Junger hätte heimsuchen können? Bestsellerautor Sebastian Junger schildert in "Tod in Belmont" die zwar minutiös protokollierte, aber dennoch lockere Ereignisketter eines schicksalhaften Tages und rückt eine Fall von Gewaltverbrechen, der wie kaum ein andere die amerkanische Öffentlichkeit beschäftigte, in neues Licht. Wie schon in "Der Sturm" fasziniert dabei nicht nur Jungers Dokumentation dessen, was aller Wahrscheinlichkeit nach gewesen ist, sondern auch seine Interpretation dessen, was gewesen sein könnte. Darüber hinaus verleiht er seiner Reportage historische Tiefenschärfe, indem er die zu brechen drohende Woge rassistisch motivierten Hasses und außer Kontrolle geratender staatlicher Gewalt in den Sechzigerjahren der Vereinigten Staaten auf beklemmende Weise spürbar macht. (vt) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) III. Juretzko, Norbert (mit Wilhelm Dietl): Bedingt dienstbereit. Im Herzen des BND – die Abrechnung eines Aussteigers. 2004, 382 S., EURO 24,00. Dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel war diese "Abrechnung eines Aussteigers" einen umfangreichen Artikel wert (Operation Geheimnisverrat), n-tv berichtete ausführlich um den Wirbel des BND-Buches und der US-Geheimdienst CIA wirft dem Autor die Enttarnung konspirativer Einrichtungen der CIA in Deutschland vor. Norbert Juretzko (Deckname Dannau) war von 1984 bis Ende 1999 beim BND tätig. Der ehemalige Agent schildert die Arbeitsweise des BND in den 80er und 90er Jahren – spannende Operationen, aber auch das Klein-Klein eines uneffektiven Behördenalltags. Pannen und Pleiten gehörten ebenfalls zum täglichen Brot. Juretzkos Spezialgebiet war Osteuropa und der Bereich fremde Dienste. So liegt auch der Schwerpunkt dieser Abrechnung in der Schilderung von Spionageoperationen des BND gegen Moskau. Sein Bericht über das Innenleben des BND ließ seinen ehemaligen Arbeitgeber Strafanzeige gegen Juretzko wegen des Verdachts auf Landesverrat beim Generalbundesanwalt Kay Nehm stellen. KT 37 (Bestellen bei Missing Link) III. Kaufholz, Bernd: Der Beilschlächter von Osterwieck. Authentische Kriminalfälle. 2007, 204 S., zahlreiche s/w Fotos, Mitteldeutscher Verlag, EURO 16,80. Der Magdeburger Journalist Bernd Kaufholz ist durch seine Serien "Spektakuläre Kriminalfälle" und "Authentische Gerichtsfälle" hinlänglich bekannt. In seinem inzwischen 6. Band mit authentischen Fällen legt er seine Recherchen zu Reportagen weiterer 12 Mordfälle aus der Nachkriegszeit (Mitte der 40er -Frühjahr 1946- bis Anfang der 60er -Herbst 1961-) in der DDR vor. Anhand dieser 12 Kapitalverbrechen wird die Arbeit der Magdeburger Bezirksmordkommission und der Kriminalermittler und -techniker in den Kreisen dieses Bezirks vorgestellt und dem Leser Einblicke in die Ermittlungs- und Aufklärungsarbeit der DDR Kriminalpolizei gegeben. Ein Abkürzungsverzeichnis zu Begriffen aus dem Jargon der DDR-Kriminalpolizei am Schluß seines neuen Buches dürfte für westdeutsche Leser bestimmt hilfreich sein. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Kaufholz, Bernd: Kaye, Brian H.: 2006, 186 S., s/w Abb., Festa Verlag, EURO 16,00. III. Kirchschlager, Michael (Hg. & Bearb.): Kirchschlagers Criminal- & Curiositäten-Cabinett. Band 2. 2006, 183 S., s/w Abb., Festa Verlag, EURO 16,00. (Bestellen bei Missing Link) III. Kirchschlager, Michael / Bechler, Lothar: Das Obscurum. Mord- und Schauergeschichten aus Chroniken des Alten Europa. 2005, 320 S., zahlr. s/w Abb., Verlag Kirchschlager, ISBN 3-934277-09-8, EURO 19,80 (Bestellen bei Missing Link) III. Kirchschlager, Michael / Bechler, Lothar: Das Sächsisch-Anhaltische Obscurum. Erschreckliche, scheuderliche & greuliche Geschichten sowie allerlei andere Merkwürdigkeiten aus alten Chroniken. 2003, 240 S., zahlr. s/w Abb., Verlag Kirchschlager,ISBN 3-934277-06-3, EURO 18,80 (Bestellen bei Missing Link) III. Kirchschlager, Michael / Bechler, Lothar: Das Sächsische Obscurum. Erschreckliche, scheuderliche & greuliche Geschichten sowie allerlei andere Merkwürdigkeiten aus alten Chroniken. 2001, 227 S., zahlr. s/w Abb., Kirchschlager Verlag, ISBN 3-934277-02-0, EURO 17,40 (Bestellen bei Missing Link) III. Kirchschlager, Michael / Bechler, Lothar: Das Thüringische Obscurum. Erschreckliche, scheuderliche & greuliche Geschichten sowie allerlei andere Merkwürdigkeiten aus alten Chroniken. 2001, 226 S., zahlr. s/w Abb., Kirchschlager Verlag, ISBN 3-934277-01-2, EURO 17,40 Im KRIMI-TIPP 41 war mein Hinweis auf "Mörder / Räuber, Menschenfresser" zu lesen. Wenige Zeit später traf im Archiv ein Bücherpaket mit den o.g. vier Titeln ein – unverlangt und dem Archiv mit freundlichen Grüßen der Autoren überreicht. 2001 entschloß sich der Diplomhistoriker Michael Kirchschlager, zusammen mit Lothar Bechler, zur Herausgabe einer Sammlung historischer Kriminalliteratur (true crime) unter dem Titel "Das Thüringische Obscurum". Die überaus positive Medienresonanz, wie auch der sehr erfolgreiche Verkauf dieses Bandes, veranlaßte die beiden Autoren, Herausgeber und Bearbeiter eine Reihe zu installieren: das "Mitteldeutschen Obscurum" war geboren. Die Sammlung der Mord- und Schauergeschichten aus alten Chroniken wurde auf Sachsen und Sachsen-Anhalt ausgedehnt. Die liebevoll gemachten Bände, zum Teil mit Lesebändchen ausgestattet, sind mit vielen schwarz-weiß Abbildungen versehen. Die Quellen der beiden Herausgeber sind alte Chroniken, evangelische und katholische Exempelbücher, Berichte von Juristen, Kirchenbücher, Einzeldrucke und Flugblätter des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Die einzelnen "greulichen Geschichten" und "Merkwürdigkeiten" werden von Kirchschlager und Bechler oftmals mit Erläuterungen zum besseren Verständnis versehen. Erfreulicherweise ist zudem jeder Band mit einer umfangreichen Aufstellung der benutzten "Quellen und Literatur" versehen. KT 42 (Bestellen bei Missing Link) III. Klein, Aaron J.: Die Rächer. Wie der israelische Geheimdienst die Olympia-Mörder von München jagte. 2006, 284 S., 8 Fotos, DVA, 3-42-04205-5, EURO 17,90. Am 5. September 1972 nehmen die "heiteren Spiele" von München ein abruptes Ende, als ein Kommando des PLO-Ablegers Schwarzer September das Quartier der israelischen Sportler überfällt, zwei von ihnen gleich tötet und neun Geiseln nimmt, um im Zentrum der denkbar größtmöglichen Öffentlichkeit auf den palästinensischen Kampf aufmerksam zu machen. 24 Stunden später sind die Geiseln tot, mit ihnen fünf der acht Attentäter und ein deutscher Polzist. Die drei überlebenden Palästinenser werden Ende 1972 freigepresst. Als Reaktion auf das Blutbad beauftragt die israelische Premierministerin Golda Meir die israelischen Geheimdienste, allen voran den Mossad, mit der Operation "Caesarea". Beteiligte und Verantwortliche des Anschlags sollen aufgespürt und getötet werden – aus Gründen nicht nur der Vergeltung, sonder auch der Abschreckung. Aaron Klein, ein genauer Kenner der Geheimdienstszene in Israel, konnte für dieses Buch mit zahlreichen Mitarbeitern des Mossad und anderer israelischer Organisationen sowie mit hochrangigen palästinensischen Offiziellen sprechen, die sich erstmals einem Außenstehenden gegenüber äußerten. So entstand ein neues Bild der sich bis in die neunziger Jahre hinziehenden Aktionen des Mossad, die von einigen Mythen umgeben sind. Anders als bislang bekannt, fielen etwa keinesweg alle wirklich Verantwortlichen und Beteiligten den Mordanschlägen der Israelis zum Opfer. Kleins Rekapitulation der Operation "Caesarea" liest sich spannend wie ein Politthriller. (vt) KT 43 (Bestellen bei Missing Link) Kleine, Dorothea: Gefangen in Hohenschönhausen. Stasi-Häftlinge berichten. 2007, 382 S., 10 s/w Fototafeln, 1 Plan-Skizze, List Taschenbuch 60741, EURO 8,95. Erwähnte man in der ehemaligen DDR "Hohenschönhausen" war allen Beteiligten sofort klar: hier ist der berüchtigte Stasi-Knast im (Ost) Berliner Stadtteil Hohenschönhausen gemeint. Hohenschönhausen wurde nach dem Krieg von der damaligen sowjetischen Militärbehörde als Gefängnis eingerichtet. Zunächst als Speziallager, dann als zentrales Untersuchungsgefängis der Sowjets in der DDR. 1951 übernahm das MfS (Ministerium für Staatssicherheit) Hohenschönhausen als größtes Untersuchungsgefängnis für die DDR. Bürger, die dem DDR-Regime suspekt waren, Regimekritiker, (leider) erfolglose Republikflüchtlinge oder aus Mißgunst denunzierte Menschen landeten in diesem, für seine brutalen Verhörmethoden berüchtigtem, Knast der Stasi. Herausgeber Hubertus Knabe hat Berichte ehemaliger Gefangener von Hohenschönhausen gesammelt und diese Zeugnisse in Dekaden-Chronologie (40er bis 80er Jahre) unterteilt. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Kompisch, Kathrin: Die Erben Jack the Rippers. Englands spektakulärste Kriminalfälle. 2007, 254 S., Militzke. EURO 19,90. Die Historikerin Kathrin Kompisch hat 9 der spektakulärsten Kriminalfälle Großbritanniens zu einen möderischen Streifzug durch die britische Kriminalgeschichte zusammengestellt. "Mörderisches Albion" lautet die Kapitelüberschrift ihrer Einführung, in der sie über das englische Rechtssystem referiert. Dann berichtet sie über "Edith Thompson, die 'Messaline von Ilford'" (Edwardian Age, 1. Weltkriege, Nachkriegszeit), "Alma Rattenbury – Mord in der Villa Madeira" (Zwischenkriegszeit), "Ruth Ellis – The Last to Hang" (2. Weltkrieg, Nachkriegszeit), "Myra Hindley und Ian Brady – Moore Murderers" (60er Jahre), "Peter Sutcliffe – der 'Yorkshire Ripper'" (70er Jahre), "Dennis Nilsen – Killing for Company" (Thatcher) , "Fred und Rosemary West – House of Horrors" (80er/90er Jahre), "Thomas Hamilton – Das Massaker von Dunblane" (Mitte der 90er Jahre) und "Harold Shipman – 'Dr. Death'" (Mitte bis Ende der 90er Jahre). Über die meisten dieser Kriminalfälle von der Insel wurde ausführlich in allen Medien Kontinenteuropas berichtet – sie dürften daher älteren Beziehern des KRIMI-TIPP noch recht präsent sein. Eingangs zu jedem dieser neun spektakulären Fälle beschäftigt sich Kathrin Kompisch ausführlich mit den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen und Ereigissen der jeweiligen Zeit, in der diese Kriminalfälle ans Licht kamen und die Ermittlungen der Polizeibehörden begannen. Diese Geschichtsexkursionen sind nicht nur sehr interessant, sondern vertiefen auch das Verständnis für bestimmte gesellschaftliche Hintergünde zu den beschriebenen Fällen. Im Anhang Literatur- und Quellenangaben. in denen sie u.a. auch diejenigen homepages von Pressearchiven verzeichnet, die ausführliches Material zum jeweils beschriebenen Fall anbieten. KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) III. Kompisch, Kathrin / Otto, Frank: III. Kompisch, Kathrin: Furchtbar feminin. Berüchtigte Mörderinnen des 20. Jahrhunderts. 2006, ca. 192 S., Militzke Verlag, 3-86189-750-4, EURO 14,90. Kompisch schildert in ihrem neuen Buch Kriminnalfälle von Giftmischerinnen, Kindsmörderinnen und sexbesessenen "Femmes fatale". Zum Beispiel die Kindsmorde der Elisabeth Wiese (1904, Hamburg) oder auch die der Mörderin Irmgard Swinka, die als eine der wenigen deutschen Serienmörderinnen gilt. Prominente Fälle werden ebenso beleuchtet: Vera Brühne oder Monika Weimar. Kompisch Darstellungen von mordenden Frauen bieten daher auch Rückschlüsse auf das zeitgenössische Frauenbild. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) III. Kompisch, Kathrin / Otto, Frank: Monster für die Massen. Die Deutschen und ihre Serienmörder. 2004, 202 S., EURO 14,90. Einzelne Medien lassen Serienmörder in der ersten Reihe Platz nehmen und machen aus ihnen Superstars. Die Historiker Kompisch und Otto haben anhand von zehn Beispielen untersucht, welcher Stereotype sich die deutschen Medien nach 1945 bedienten und bedienen, um dem Publikum "den Serienmörder" darzustellen. In ihrer Einleitung wird die Faszination mörderischer Gewalt untersucht. Namen und Fälle, welche zu Schlagzeilen führten und auch heute noch im Gedächtnis sind, werden beleuchtet: Rudolf Pleil, Bruno Lüdke, Werner Boost, Jürgen Bartsch, Fritz Honka, Joachim Kroll, Thomas Holst, Wolfgang Schmidt, Thomas Rung und Olaf Däter. Abschließend wird ein Blick auf "Die Welle der Super-Serienkiller aus Hollywood und ihre Wahrnehmung in Deutschland" geworfen. KT 37 (Bestellen bei Missing Link) III. Korall, Harald: 113 Messerstiche. Authentische Kriminalfälle. 2005, 189 S., EURO 14,90. Seine Reihe "Authentische Kriminalfälle" hat der Militzke Verlag stetig ausgebaut. Harald Korall gehörte mit zu den ersten Autoren, die in dieser Reihe publizierten und über Kriminalfälle der ehemaligen DDR berichten. Korall hat bis dato über fünfzig authentische Fälle recherchiert und in dieser Reihe beschrieben. Ganz offensichtlich ist das allgemeine Interesse an Lebensumständen, und somit auch an kriminalistischen Vorfällen, in der ehemaligen DDR gewachsen. "Der Puppenspielermord" war so ein Fall. Mit 113 Messerstiche innerhalb von fünf Minuten setzte Helfried Kräger am 29. Januar 1963 dem gemeinsamen Eheleben mit seiner Frau Hanna ein bestialisches wie blutiges Ende. Dies ist einer von sechs Fällen, die Harald Korall in seinem neuen Buch beschreibt. Die "Neue Westfälische" bescheinigt Harald Korall "� sensibel und mit einem Blick für seelische Abgründe" über vergangene Kriminalfälle zu berichten. KT 39 (Bestellen bei Missing Link) Korall, Harald: Mordsarbeit. Wenn Kollegen Mörder werden. 2006, 200 S., Ueberreuter, EURO 14,95. Die True-Crime-Spazialisten Henner Kotte und Christian Lunzer haben den Tatort Büro unter die Lupe genommen und die spaktakulärsten Fälle aus Geschichte und Gegenwart zusammengetragen. Bankbeamte, die ihre Abteilungsleiter aus Angst vor einer Kündigung erschießen, Hilfsarbeiter, die Arbeitskollegen erwürgen, weil die die für den Verlust des Arbeitsplatzes verantwortlich machen – die Beseitigung missliebiger Mitbewerber und Vorgesetzter kennt keine Einkommensgrenzen, keine Berufsgruppe wird davon verschont. Aus dem Inhalt: Zur Arbeitswelt der Zukunft / Blut im Sessel des Chefs / Arbeitsmarkt, diversifiziert: der Fall Schenk und Schlossarek / Stellenvermittlung, privat: der Fall Rosalia und Franz Schneider / Dienstverhältnisse: der Fall Bloemers / Familienbetrieb: der Fall Kleinschroth / Arbeitsvertrag: der Fall Pöffel / Arbeitnehmer: der Fall Schuricht / Karriere: der Fall Hofrichter / Arbeitsklima: der Fall N.N. / Arbeit und Lebenssinn: der Fall Nelböck / Arbeiterbewegung: der Fall Kunschak / Minderlohn: der Fall Werner und Grosse / Kollegen: der Fall Henjes / Fehlende Ausbildung: der Fall Steinhäuser. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Kotte, Henner: Sie werden dich nicht finden. Der Fall Jakob von Metzler. 2004, 251 S., EURO 18,90. Im Oktober 2002 wird der 11jährige Bankierssohn Jakob von Metzler tot aufgefunden. Der Junge wurde von Magnus Gäfgen entführt und ermordet. Die Entführung und Ermordung des Jakob von Metzler schlug hohe Wellen und löste Entsetzen in ganz Deutschland aus. Der mordende Kidnapper Magnus "Maggi" Gäfgen wird bald festgenommen. Während der Verhöre des Verdächtigen geht die Frankfurter Polizei immer noch davon aus, daß Jakob von Metzler lebt. Magnus Gäfgen selbst schweigt auf die Fragen nach dem Versteck des Jungen. "Ihr könnt mir gar nichts" erwidert er noch am 1. Oktober 2002 den Kriminalbeamten. Am 1.10.2002 entwickelt sich der Fall Metzler dann zur "Causa Daschner". Polizei-Vizepräsident Wolfgang Daschner gibt am 1.10.2002 gegen 8.30 Uhr folgende Anweisung an die vernehmenden Kripobeamten: "Drohen Sie ihm mit Schmerzen, mit großen Schmerzen, wie er sie noch nie erlebt hat. Die er nie in seinem Leben vergessen wird". Diese Gewaltandrohung wird nicht nur in Deutschland, sondern auch international für Debatten sorgen. Adrienne Lochte, ehemalige Polizeireporterin der FAZ, hat den Fall Metzler von Grund auf recherchiert. Bekannte und Vertraute von Täter wie Opfer haben sich ihr gegenüber erstmals geäußert. KT 37 (Bestellen bei Missing Link) III. Madea, Burkhard (Hg): Die Ärztliche Leichenschau. 2006, XX, 395 S., 213 meist farb. Abb., 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Springer, EURO 49,95. 1200 Morde werden übersehen pro Jahr in Deutschland. 850000 Todesfälle pro Jahr in Deutschland. Jede Leiche muss ärztlich untersucht werden. Jeder approbierte Arzt darf (und muss) die Leichenschau durchführen. Eine Leichenschau, die fehlerhaft oder ohne die erforderliche Sorgfalt durchgeführt wird, kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Aus dem Inhalt: Herkunft, Aufgaben und Bedeutung der Leichenschau / Rechtsgrundlage der Leichenschau / Zur Person des Leichenschauers / Praktische Durchführung der Leichenschau / Problembereiche / Gebühren der Leichenschau / Feuerbestattungsleichenschau und Versorgung des Leichnams / Obduktionen / Aufgaben von Standesamt, Gesundheitsamt, Statistischem Landesamt / Checkliste zur Leichenschau / Tabellarischer Überblick der Ländergesetzgebung zur Leichenschau / Sammlung des geltenden staatlichen Rechts / Literatur. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. McDonald, Deborah: The Prince, His Tutor and the Ripper. The Evidence Linking James Kenneth Stephen to the Whitechapel Murders. 2007. 240 S., Fotos, Vorwort von Colin Wilson, McFarland, Pound 21,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Of the many attempts to discover Jack the Ripper's identity, few omit the name of James Kenneth Stephen, tutor to Queen Victoria's eldest grandson, fondly known as Prince Eddy. While Stephen superficially fit the profile investigators established, was he really capable of the demented violence perpetrated by England's most famour serial killer? This volume take an in-depth look at the life and experiences of James Kenneth Stephen, examining the relevant evidence and attempting to determine whether or nor Stephen could actually have benn involved in the Ripper murders. Delving into what little is known of Stephen's early years, the work discusses his relationship with his mother and his family's struggle with a hereditary mentral illness. I follows him through his formative years at Eton, which he considered his true home and where he was introduced to the Greek notion of homosexuality. The work's primary focus is Stephen's relationship with Prince Eddy, who also became a suspect in the infamous London murders. The way in which Stephen's life intertwined with those of Prince Eddy and Montague Druitt, another Ripper suspect, is examined in detail. Other incidents of the fateful fall of 1888 and Stephen's final surrender to mental illness are also discussed. Appendices contain Stephen's poetry and details regarding his family ancestry. (vt) KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Maeder, Thomas: Die unglaublichen Verbrechen des Dr. Petiot. Chronik eines Serienmordes. 2006, 336 S., Semele Verlag, EURO 21,90. Gegen den Serienmörder Dr. Marcel Petiot wurde am 18. März 1946 der Prozess eröffnet, das Urteil wurde am 25. Mai vollstreckt – um 5.05 Uhr fiel die Klinge der Guillotine im Hof des Pariser Gefängnisses Santé (es handelte sich übrigens um eine Reiseguillotine des "Monsieur de Paris", wie der Henker in Frankreich genannt wurde). Der Serienmörder Dr. Marcel Petiot trieb sein Unwesen bis in die Zeit, als Frankreich von deutschen Truppen besetzt war. Sein Beruf als Arzt und seine politische Tätigkeiten, zunächst als Bürgermeister einer kleinen Stadt, später dann als Abgeordneter der Nationalversammlung in Paris, waren für ihn ein ausgezeichneter Deckmantel. Drogensüchtige, die er in Paris "behandeltet", verschwanden von der Bildfläche und als Paris von deutschen Truppen besetzt wurde, streute der Doktor des Bösen das perfide Gerücht, einer Fluchhelfergruppe anzugehören. Menschen die nun seine Hilfe suchten – Verzweifelte, die um ihr Leben bangten, Juden, die versuchten der drohenden Deportation zu entgehen – machten sich auf zum Haus des Doktors in der Rue Le Sueur, im 16. Arrondissement nahe des Etoile. Die Hoffnungen, hier eine der begehrten Fluchtpassagen nach Südamerika zu erlangen, endeten in dem eleganten Haus – Petiot brachte die Hilfesuchenden um. Unglaublich aber wahr: als seine Taten dann endlich während der Besatzungszeit auffallen, geht Petiot in den Untergrund und schließt sich der Résistance an, um seine Ermittler zu verfolgen! "Hat man bei Adolf Eichmann von der Banalität des Bösen gesprochen, so führt Petiot noch eine sehr viel grauenerregendere Spielart vor: die Genialität des Bösen (vt)". Der Amerikaner Thomas Maeder legt mit "Die unglaublichen Verbrechen des Dr. Petiot" eine Dokumentation eines der bizarrsten Kriminalfälle Frankreichs vor. Thomas Maeder hat sich bereits in seinen anderen Büchern mit den Abgründen der menschlichen Psyche beschäftigt (z.B. "Antonin Artaud" / "Crime and Madness" oder "Adverse Reactions"). KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Maiwald, Stefan: Die grossen Prozesse der Bundesrepublik Deutschland. (herausgegeben und eingeleitet von Gisela Friedrichsen). 2005, ca. 280 S., ET April 2005, ca. EURO 19,80. Spiegel-Lesern dürfte der 2003 verstorbene Gerhard Mauz ein absoluter Begriff sein. Mauz galt als der angesehenste deutsche Gerichtsreporter. Hier sind die wichtigsten Gerichtsreportagen aus fast 50 Jahren versammelt, herausgegeben von seiner Nachfolgerin Gisela Friedrichsen, deren Gerichtsreportagen seint 1989 im Spiegel erscheinen. Rudolf Augstein äußerte sich wie folgt zum Journalisten Mauz: "Mauz ist kein Mann der distanzierten Darstellung eines Tatherganges, er schreibt nicht von außen nach innen. � Seine Gerichtsreportagen sind der Spiegel eines Vierteljahrhunderts, eines großen Teils der Nachkriegszeit". Vorbestellungen willkommen. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) Mittmann, Wolfgang: Mittmann, Wolfgang: Mittmann, Wolfgang: Mittmann, Wolfgang: Mein Leben unter Serienmördern. Eine Profilerin erzählt. 2006, 352 S., Goldmann Verlag, 3-442-30108-4, EURO 19,95. Zu den Gesprächspartnern von Helen Morrison, forensische Psychiaterin und Rechtsmedizinerin, gehörten Leute wie Ed Gein, Richard Macek oder John Wayne Gacy – allesamt eiskalte Serienkiller. Helen Morrison ist forensische Psychiaterin mit dem Spezialgebiet Serienmord. Seit über 30 Jahren beschäftigt sie sich mit den abwegigsten inneren Vorgängen von Serienkillern und hat in dieser Zeit Profile zu mehr als 80 Serienmördern erstellt. Die allbeherrschende Frage ihrer Untersuchungen und Forschungen zum Phänomen Serienmord: Was sind die Ursachen für einen dermaßen entfesselten Tötungshunger? Sind es traumatische Erfahrungen in der Kindheit, ist es das soziale Umfeld, kann es eine Hirnschädigung sein oder ein genetischer Defekt? Ihre Antworten und Einsichten haben oftmals wenig gemein mit dem Klischee des Serienmörders im Kriminalroman oder im Film. Ihre Beschreibungen zum Beispiel über die bedrohliche Atmosphäre eines Hochsichterheitsgefängnisses, ihre langen Sitzungen mit verurteilten Serienkillern oder über ihre Arbeitsmethoden machen schnell klar, daß Helen Morrison mit einer Clarice Starling nichts gemein hat. Im vorliegenden Buch berichtet Morrison über ihre Theorien, manche davon sind durchaus umstritten, wie sie selbst schreibt. Ihr Co-Autor Harold Goldberg hat für das Buch die Recherche in Archiven übernommen, um Unmengen von Unterlagen zu sichten. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) III. Müller, Thomas: Gierige Bestie. Erfolg, Demütigung, Rache. 2006, 191 S., Ecowin, EURO 22,00. "Ello Dox" (vom Autor Thomas Müller verschlüsselter Tätername) ist der Einbuch in eine hochsensible Datenbank gelungen, nun droht er, diese Daten öffentlich zu machen. Thomas Müller gilt als Europas führender Kriminalpsychologe. Der Österreicher wird am 10. Mai 2005 gebeten mit "Ello Dox" nahe der Brücke Pont-de-la-Machine am Genfer See zu verhandeln. Die Verhandlung endet am Abend in einem Desaster und es bleiben dem Kriminalpsychologen nur noch wenige Minuten den Schlüssel zu finden, um einen gekränkten, gedemütigten und hasserfüllten Erpresser davon abzubringen, sein Vorhaben auszuführen. Ein Vorhaben, "das mit Sicherheit in mehreren Staaten zu gesellschaftlichen Veränderunen geführt hätte". Die Vorgeschichte und der Verhandlungsablauf dieses Falles werden vom Kriminalpsychologen, Tatortanalytiker und Profiler Thomas Müller ausführlich beschrieben. "In den vergangenen zehn Jahren ist Müller zu einem der besten Kriminalpsychologen der Welt geworden, er hat Tausende Tatortforts analysiert und Dutzende Mörder im Gefängnis besucht. Er träumt davon, den Code des Bösen zu entschlüsseln" (Der Spiegel). KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. Müller, Thomas: Bestie Mensch. Tarnung – Lüge – Strategie. 2004, 192 S., EURO 22,00. Europas führender Kriminalpsychologe und Profiler, der Österreicher Dr. Thomas Müller, gibt Einblick in 20 Jahre Analysearbeit mit und Profiling von Mördern und Sexualverbrechern. Die Reflexionen eines Mannes, der seit über 20 Jahren nur die dunklen und dunkelsten Seiten von Menschen kennengelernt hat. Auch an Müller sind diese Schattenseiten nicht spurlos vorbeigegangen – "Ein Lesebuch für Erwachsene" meint Müller über sein Buch "Bestie Mensch". Müller wurde der breiten Öffentlichkeit durch seine Tätigkeit bei der Aufklärung spektakulärer Serienmorde bekannt. Zusammen mit Robert Ressler (FBI-Profiler und Entwickler des berühmt-berüchtigten FBI-Fragebogens zu Serienmördern) interviewte Müller Serienkiller, die in den Hochsicherheitsgefängnissen der USA einsitzen. Der Satz von John Steinbeck "Es gibt Menschen, die in Erfahrungswelten leben, die wir nicht betreten können" ist als Motto dem Buch vorangestellt, gewidmet hat Müller dieses "Lesebuch für Erwachsene" den 518 Männern, Frauen, Kindern und Neugeborenen, die er in seiner beruflichen Tätigkeit kennengelernt hat, mit diesen Opfern von Tötungsdelikten aber nie sprechen konnte. Anhand seines Interviews vom 17.10.2003 in der JVA Fuhlsbüttl mit Lutz Reinstrom, dem "Säuremörder", zeichnet Müller ein detailliertes Bild, wie sich Serienmörder tarnen, wie sie lügen und welche Strategien sie entwickeln. KT 37 (Bestellen bei Missing Link) Murakami, P. & J.: Musolff, Cornelia / Hoffmann, Jens (Hg): The Great Pictorial History of World Crime. 2004, 2 Bände, 1200 S., ca. 2000 Abb., £ 170,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.). Jay Robert Nash wird als "America's foremost chronicler of crime" (Chicago Tribune) bezeichnet. Seine umfassende Geschichte des Verbrechens ist schon recht atemberaubend. Der zweispaltige Text führt fast so jedes Verbrechen und Delikt auf, welches jemals verzeichnet wurden. Damit es auch richtig schön schaurig wird, sind über 2000 Abbildungen den Texten beigefügt. Die Abbildungen stammen aus Nash's Privatarchiv, allein 40 % dieser Abbildungen wurden für das vorliegende Werk erstmals abgedruckt. Das 2-bändige Werk ist in folgende Hauptkategorien gegliedert: Bd. 1, Assassination; Bigamy; Burglary; Cannibalism; Drugs; Fraud; Gangs, Gangsters & Organized Crime. Bd. 2, Kidnapping; Murder; Old West; Piracy; Robbery, Secret Criminal Societes; Terrorism, Witchcraft. Zu jeder Kategorie gehören natürlich die entsprechenden "Unterabteilungen" (z.B. "Murder" - Celebrity Stayings, Mass Murder, Murder for Passion and Profit, Serial Killers, Unsolved Homicides). Jede Hauptkategorie wird durch einen umfassenden Artikel zur entsprechenden (Kriminal-)Historie eingeleitet, begleitet von einer, ebenfalls umfassenen, Bibliographie. Ein Register ermöglicht den schnellen Zugriff auf Primär- und Sekundärquellen. KT 34 (Bestellen bei Missing Link) III. Neubacher, Frank / Walter, Michael (Hg): Sozialpsychologische Experimente in der Kriminologie. Milgram, Zimbaro und Rosenhan kriminologisch gedeutet, mit einem Seitenblick auf Dürrenmatt. 2002. 152 S., EURO 19,90. Die Experimente von Milgram, Zimbaro und Rosenhan, den Klassikern der experimentellen Sozialforschung, vermitteln, daá Kriminalität nicht Folge eines sogenannten schlechten Charakters ist. Jeder Mensch kann zum Verbrecher werden, wenn bestimmte Situationen und Tatgelegenheiten zu Straftaten verleiten. F. Neubacher und M. Walter, beide vom kriminologischen Forschungsinstitut der Universität Köln, präsentieren erstmals die Thesen der o.g. Klassiker in deutscher Übersetzung. Zudem erlaubt sich M. Walter einen Blick auf Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame", um zu belegen, dass sozialpsychologische Experimente auch in der Spannungsliteratur präsent sind. KT 33 (Bestellen bei Missing Link) Newton, Michael: Mord, Geständnis, Widerruf. Verhören und Verhörtwerden um 1800. 2006, 237 S., Posth Verlag, (Schriften zur historischen Kommunikationsforschung, Bd. 1) EURO 24,90. »Mord, Geständnis, Widerruf« von Michael Niehaus ist Text, Kommentar und Analyse der Verhörprotokolle in einer Mordsache. Nach Abschaffung der Folter soll der Wagnermeister Jakob Sauter mit kommunikativen Mitteln zum Geständnis seiner Tat gebracht werden. Die Fragetaktik des Gerichts, Tonfall, Drohungen auf der einen, Ausflüchte, Stockungen, Antwortverweigerungen des Inquisiten auf der anderen Seite – in ihrer vorbildlichen Genauigkeit geben die Protokolle das Beispiel einer Verhörsitutation, in der sich Kommunikation und Gewalt heillos verschränken. Michael Niehaus arbeitet das Paradigmatische des Falles in essayistischer Form heraus und erzählt zugleich eine spannende Geschichte, die vom Leser durch die vollständige, chronologische Wiedergabe der Protokolle jederzeit nachvollzogen werden kann. Das Inhaltsverzeichnis: Einleitung / Erstes Verhör – Exposition und erster Anlauf / Zweites Verhör – Der unverschämte Lügner / Drittes Verhör – Teilgeständnis / Viertes Verhör – Das umfassende Geständnis / Fünftes Verhör – Zurückweisung des Geständnisses / Sechstes Verhör – Der Widerruf / Siebtes Verhör – Unterwürfige Hartnäckigkeit / Achtes Verhör – Aussichtslosigkeit und Schluß / Letzte Verhör – Verteidigung und Verurteilung / Literaturverzeichnis. (vt) KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) Niggl, Peter: Gangster. Die Bosse von Chicago. 2005, 144 S., Illustrationen, Gerstenberg, EURO 39,90. 10 Morde, 11 Jahre Gefängnis, Jahreseinkommen $ 35.000.000 – einige Merkmale des im Alter von 48 Jahren verblichenen Boss der Bosse: Al(phonse) Capone, auch "Scarface" genannt. Sein Lebensmotto: "Man erreicht mehr mit einem freundlichen Wort und einer Pistole als mit einem freundlichen Wort allein." Robert Nippoldt arbeitet als freiberuflicher Designer, Illustrator und Gerichtszeichner und legt jetzt im Gerstenberg Verlag (bekannt für liebevoll gestaltete Bücher und Bildbände) einen genial illustrierten Prachtband zu Al Capone und den anderen Unterweltgrößen Chicagos aus den Roaring Twenties vor – ein wundschönes und großformatiges Buch). Mit der Einführung der Prohibition mußten sich die Gangster in Chicago wie im Paradies vorkommen – ihre Geschäfte mit geschmuggeltem Alkohol liefen blendend. "Randerscheinungen" wie Betrug, Erpressung und kaltblütiger Mord gehörten einfach zum Geschäft dazu und waren bald an der Tagesordnung. Nippoldt erzählt die Geschichte des mächtigsten Gansters der Stadt, Al Capone und all der Gestalten in seinem Dunst- und Geschäftskreis, als da sind korrupte Politiker, bestochene Polizeibeamte und konkurrierende Gangsterbanden. / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) III. Otto, Hans-Dieter: III. Petri, Igor: Anatomie eines Doppelmordes. 2004, ca. 300 S., Abb., EURO 14,90. Der 3. Oktober 1995, 10.00 Uhr war der spannungsgeladenste Moment in der Geschichte des US-Gerichts-TV, so jedenfalls die Meinung des Time Magazine. Am 3. Oktober 1995 um 10.00 Uhr gaben die Geschworenen im "Prozess des Jahrhunderts" ihr Urteil über Orenthal James Simpson bekannt. Petri rekonstruiert Tathergang und Ermittlungsarbeit im Fall O.J. Simpson. Gleichzeitig wird die Instrumentalisierung des Falls und das Spiel der Anwälte mit den "Möglichkeiten des Rechts" ausgeleuchtet. KT 33 (Bestellen bei Missing Link) Pfeiffer, Hans: Pfeiffer, Hans: Gerichtsmedizin. Auf den Spuren des Verbrechens (Crime Scene. The Ultimate Guide to Forensic Science, Ü.v. Renate Weinberger & Christiane Gsänger), 2006, 144 S., über 400 Farbfotos, Area Verlag, EURO 9,95. Bevor ein Verbrechen vor Gericht verhandelt werden kann, müssen die Ergebnisse der Kriminalermittlung wasserdicht sein. Involviert sind neben den Kriminalermittlern auch deren Kollegen von der Kriminaltechnik und der Gerichtsmedizin. In sieben Kapiteln erläutert Richard Platt wie die Staatsanwaltschaft zu diesen wasserdichten Ergebnissen kommt: Ermittlungen am Tatort / Das Opfer / Menschen identifizieren / Unter Verdacht / Analyse der Spuren / Tödliche Waffen / Verbrechen ohne Leiche. In jedem Kapitel wird ausführlich Arbeit und Vorgehensweise beschrieben. In ergänzenden Textkästen werden bestimmte Verfahren vertiefend erläutert. Jedes Kapitel ist üppig mit Farbfotos illustriert und die kriminaltechnische Vorgehensweise wird anhand von berühmten wie weniger bekannten Fallbeispielen belegt (O.J. Simpson vor Gericht / Docklands-Bomber / Festina-Prozess / Der Fall Lockerbie und viele weitere Fälle). Diese Kombination aus Tatsachenberichen, Fallanalysen und den theoretischen Grundlagen der Kriminalistik werden von Platt dem Leser präzise und verständlich präsentiert. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Pozsár, Christine/Farin, Michael (Hg): Meals to Die For. 2005, 256 S., 200 Fotos, 40 Rezepte, Artnik Books, £ 9,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). 1997 hielt der Bundesstaat Texas einen traurigen Rekord – 37 Todesurteile wurden vollstreckt. Dies waren 20 mehr als in den Folgejahren 1998 und 1999. Brian D. Price, ehemaliger Häftling von Walls Unit, Huntsville/Texas, war während seiner Haftzeit dort der Gefängniskoch für die "Death Row". Von ihm stammt "Meals to Die For" – eine Sammlung von über 40 Rezepten verschiedener Henkersmahlzeiten; die handschriftliche Wünsche der Hinrichtungskandidaten eben dieser Henkersmahlzeiten; zweihundert Verbrecherfotos; seine detailierten Aufzeichnungen über das besagte Jahr 1997 und die Verbrechen die zu den 37 Hinrichtungen führten. (tp) / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) III. Püstow, Hendrik / Schachner, Thomas: Jack the Ripper. Anatomie einer Legende. 2006, ca. 256 S., zahlr. Abb., Militzke Verlag, 3-86189-753-9, EURO 18,00. Auch in Deutschland gibt es international bekannte und anerkannte Ripperologen – Hendrik Püstow veröffentlichte zahlreiche Artikel zum Thema "Jack the Ripper" und Thomas Schachner ist webmaster der homepage www.jacktheripper.de, ständiger Korrespondent für die weltweit größte Jack the Rippper-Website www.casebook.org und war Mitorganisator der Jack the Ripper-Conference in Baltimore (2003). Beide breiten mit der "Anatomie einer Legende" eine umfassende Gesamtdarstellung des bis heute ungelösten Falls von Serienmorden an Prostituierten im Jahr 1888 im Londoner Armenviertel Whitechapel vor dem Leser aus. Bislang sind mehr als 150 Tatverdächtige ausgemacht, nur wird das Geheimnis um den wahren Täter wohl nie gelüftet werden. Püstow und Schachner stützen sich in ihrer Darstellung auf offizielle zeitgenössiche Dokumente, stellen Hauptverdächtige vor und diskutieren die Fakten, die für oder gegen diese Verdächtigten sprechen. Das Rätselraten geht also weiter und "Jack the Ripper. Anatomie einer Legende" dürfte auch für Nicht-Ripperologen von Interesse sein. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) III. Ramsland, Katherine: Inside the Minds of Serial Killers. Why The Kill. 2006, 210 S., Praeger, £ 22,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Serienkiller suchen sich immer die gleichen Opfer aus; ihr Modus Operandi ist stets derselbe; Serienkiller sind cleverer als der Normalbürger und Serienkiller sollen mitunter charmant und attraktiv sein – dies sind die gängigen Vorstellungen über das "Profil" von Serienkillern, wie sie heute allgemein verbreitet werden. Allerdings so simpel ist das Profil des Serienkillers nicht. Katherine Ramsland, Kriminologin an der DeSales Universität in Pennsylvania ist in den USA anerkannte Fachfrau auf dem Gebiet "serial killers". In mehr als 26 Büchern und über 300 Artikeln hat sie sich mit dem Phänomen des Serienkillers beschäftigt. Ihr neuestes Werk "Inside the Minds of Serial Killers" widerlegt die gängigen Vorstellungen als zu Allgemein. Ramsland analysiert die verschiedenen Typen des Serienkillers und die unterschiedlichsten Motive, die hinter solchen Serienmorden stecken. Ramslands Ergebnis, begründet durch ihre "lebendig" wie auch erschreckenden Detaildarstellungen im vorliegenden Werk, lautet: Es gibt kein "Profil" eines Serienkillers. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. Reitz, Manfred: Spione, die die Welt bewegten. Von den Pharaonen bis Mata Hari. 2006, 192 S., 16 s/w Abbildungen, Theiss Verlag, EURO 24,90. Spionage bezeichnet man schlechthin als das zweitälteste Gewerbe der Welt. Wohl wahr, wenn man den 16 ausgewählten Beispielen in Manfred Reitz Geschichte der Spionage folgt. Machtkämpfe und Konkurrenzdenken, das Sichern strategischer Vorteile in Politik, Wirtschaft oder im Krieg – ohne das Ausspähen des Gegners stand man so ziemlich allein da. "Der Fall von Kadesch – Spionage im alten Ägypten" eröffnet den Reigen derjenigen, die schon in der Antike mit einer "Lizenz zum Töten" ausgestattet waren. Alexander der Große, Hannibal und die Päpste waren auf Zuträger und Spione angewiesen. Im Mittelalter war es nicht anders und auch in der Renaissance konnten sich Machtfamilien nur durch Spionage halten und die "Kuriere der Zaren" bildeten Russlands frühen Geheimdienst. Richelieu konnte nur intrigieren, wenn seine Ausspäher auf Zack waren. Napoleon musste sich mit sich mit dem Secret Service anlegen und preußische Spione bekamen ihre Aufträge durch Ministerpräsident Bismarck. Das "Auge der Morgenröte", die Trägödie der Niederländerin Margaretha Geertruida Zelle, genannt Mata Hari, die (zu Unrecht?) als ruchlose Spionin verdächtigt und am 15.10.1917 auf dem Gelände einer Kaserne bei Paris exekutiert wurde, schließt die Geschichte der "Spione, die die Welt bewegten" ab. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Reutlinger, Kajo: Serienmord. Kriminologische und kulturwissenschaftliche Skizzierungen eines ungeheuerlichen Phänomens. 2004, 549 S., Abb., EURO 49,00. Dem Betrachter des Buches schauen die leeren und dunklen Augenhöhlen eines skelettierten Schädels an. Schlägt man den Buchdeckel auf, blickt man auf zwei zerschundene Handrücken mit gespreizten Fingern. Der letzten Innenbuchdeckel zeigt die Innenflächen dieser beiden Hände. Dazwischen haben die beiden Herausgeber 32 Aufsätzen verschiedener Beiträger zum Phänomen Serienmord und Serienmöder versammelt, untergliedert in die Hauptabschnitte "Kriminologie" und "Kulturwissenschaften", hier wiederum in jeweils zwei Unterabteilungen. Für Krimi-Fans dürften wohl die Unterabteilungen Kulturwissenschaften I und II von besonderem Interesse sein. Hier sind diverse Aufsätze unter den Überschriften "Serielles Töten als soziokulturelles Phänomen der Moderne" und "Serienmord als massenmediales Ereignis" zusammengestellt. K. Hoffmann-Curtius reflektiert z.B. über den "Frauenmord als künstlerisches Thema der Moderne" oder J. Linder beschäftigt sich mit dem "Serienkiller als Kunstproduzent(en)". Dem Leser werden eine wahre Fülle von Material und Informationen angeboten und beide Hauptteile ergänzen sich somit hervorragend. Auf der einen Seite die kriminologischen Aspekte wie Taten, Motive, Fahndungsmethoden, auf der anderen Seite die kulturwissenschaftliche Aspekte wie Inhalte, soziokulturelle Repräsentation von Serienmord (Realität vs. Mythos, etc). Aufschluß auch bringt einer von Alexandra Thomas Beiträgen: "Zehn Mythen über Serienmord" und deren Aufschlüsselung. Zum Schluß werden dreizehn FAQs (frequently asked questions) zum Serienmord und deren Antworten aufgelistet (Was bringt Menschen dazu, Serienmorde zu begehen / Gibt es auch Serienmöderinnen ... / Beruht.. "Hannial Lecter" auf einem realen Vorbild?). Leser, die weiterführende bzw. vertiefende Informationen suchen, finden zu jedem Einzelbeitrag ist eine recht umfangreiche Literaturliste. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) Robertz, Frank J./Thomas, Alexandra (Hg): Anklage unerwünscht! Korruption und Willkür in der deutschen Justiz. 2007, 304 S., Eichborn Verlag, EURO 19,95. Vor dem Gesetz sind alle gleich - manche aber sind gleicher! Wegschauen, Begünstigen, Vertuschen: Die Autoren enthüllen Skandale in der deutschen Strafverfolgung und zeigen, wie die dritte Gewalt den Rechtsstaat aushöhlt. Tatort Deutschland: Marie war als Kind und Jugendliche 15 Jahre lang Opfer brutalster pornografischer Gewalt. Obowhl sie Täternamen und Tatorte nennen kann, verweigert die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen. Will man keinen Fall Dutroux in Deutschland? Oder liegt es daran, dass unter den mutmaßlichen Tätern auch hochrangige Juristen sind? In Hessen ist eine der obersten Richterinnen mit ihrem Mann, einem Rechtsanwalt, in eine gigantische Vermögensverschiebung involviert. Warum sich die Justiz mit allen Mitteln gegen Ermittlungen sträubt, weiß nur die hessische Landesregierung. Geldwäsche in Casinos: Seit Jahren laufen Hinweise bei verschiedenen deutschen Staatsanwaltschaften ins Leere. Stattdessen werden Wirtschaftskriminelle, Waffenhändler und Mafiabosse von den staatlichen Spielbanken hofiert und bevorzugt behandelt. Die Justiz schaut weg und der Staat profitiert. Anhand skandalöser Fälle aus ganz Deutschland enthüllen die Autoren exemplarisch, wie der Rechtsstaat gefährdet wird, weil die dritte Gewalt nicht mehr funktioniert. Seilschaften mit Politikern und Wirtschaftsbossen machen es Staatsanwälten einfach, wegzuschauen, wenn sie nicht gar selbt verstrickt sind. Die Autoren zeigen, wie couragierte Bürger sich dagegen wehren und was geschehen muss, damit die Demokratie nicht noch weiter gefährdet wird. Zu Jürgen Roth meint Die Zeit: "Jürgen Roth ist einer der besten Kenner der Kriminalität in Deutschland". (vt) KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Roth, Mitchel P.: Prisons and Prison Systems. A Global Encyclopedia. 2005, 392 S., Greenwood Press, � 42,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Zu diesem Titel schreibt "Choice" im Mai 2006: "This truly unique and valuable resource is well suited and accessible for both research and browsing, and is emidently suitable for academic and larger public libraries. Highly recommended. Lower-division undergraduates through faculty/researchers; general readers", und "The Midwest Book Review – California Bookwatch" meinte im April 2006: "Any college-level collection with a focus on law enforcement should have this book ... It packs in details on famous prisons, prisoners, prison museums, prison culture, writings by prisoners and more, with listings ranging from paragraphs of biographical detail to near-essay fullness". (vt) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) III. Rothschild, Markus A. (Hg): Auf Messers Schneide. Spektaluläre Fälle der Rechtsmedizin. 2006, 238 S., 80 s/w Abbildungen, Militzke, EURO 19,90. Herausgeber Markus A. Rothschild, Leiter der Rechtsmedizin der Universität zu Köln, hat 19 Rechtsmediziner von verschiedenen Universitäten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gebeten, von ihrer Tagesarbeit, der Verknüpfung von Rechtswissenschaften und Kriminalistik, zu berichten. Der Leser wird auf Unerwartetes, Schreckliches aber auch Skurriles stoßen. Etwa 1200 Tötungsdelikter werden jährlich in der Bundesrepublik verzeichnet – Rechtsmediziner vermuten aber, daß die Dunkelziffer unentdeckter Tötungsdelikte noch einmal so hoch ist. Schuld daran trägt wohl die Politik, die die rechtsmedizinischen Institute verschiedener Städte gebündelt hat und somit auch für den Tiefstand der Sektionsrate in Deutschland verantwortlich ist. Von jährlich 900000 Todesfällen werden nur ca. 10 % obduziert – in Österreich z.B. beträgt die Rate der Obduktion 34 %! Dieser dramatisch Tiefstand und das häufige Ausstellen falscher Totenscheine läßt so manchen heimtückischen Mord nicht erkennbar werden und damit ungesühnt bleiben. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Rückert, Sabine: Schechter, Harold: The Jack the Ripper Suspects. Persons Cited by Investigators and Theorists. 2004, 190 S., McFarland, £ 31,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Die Serienmorde des Jack the Ripper wurden von Beginn der Ermittlungen an den verschiedensten Personen zugeschrieben, darunter übrigens auch zwei Frauen. Neben dem Maler Walter Sickert wurden zum Beispiel auch der berühmte Kinderbuchautor Lewis Carroll oder Randolph Henry Spencer Churchill, Vater von Winston Churchill, der Morde verdächtigt. Mediziner, Politiker, Mitglieder des britischen Königshauses aber auch Extremisten und psychisch gestörte Zeitgenossen tauchten auf den Verdächtigungslisten auf. Russo hat sich der Mühe unterzogen, alle Personen, die jemals als Jack the Ripper verdächtigt wurden, in der Ripper-Literatur und in den Fahndungsakten der Ermittlungsbehörden aufzuspüren. In alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, werden recherchierbare biographische Daten des/der Verdächtigen genannt, herausragende Augenblicke aus dem Leben des/der Verdächtigen aufgeführt und diese, fast schon enzyklopädisch zu nennenden Eintragungen werden durch Erläuterungen und Analysen der persönlichen Verbindungen des/der Verdächtigen zum Mordfall / zu den Mordfällen unterfüttert. Gleichfalls wird von Russo erläutert, warum ausgerechnet die oder der Verdächtige/n in das Fadenkreuz der verschiedenen Ripper-Theoretiker gelangt sind. Wohlweislich legt sich Russo nicht auf eine oder einen Verdächtige/n fest, sodern überläßt es dem Leser, aus den aufgeführten Fakten eigene Schlüsse zu ziehen. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. Saint John, Vinnie: Murdermind – Serienmörder. Ein gnadenloses Buch über gnadenlose Menschen und ihre Wahnsinnstagen. Unzensiert, erschreckend, grausam. 2005, 2. aktualisierte und überarbeitete Auflage, 240 S., zahlreiche Abb., MPW, EURO 7,95 Auf die erste Auflage von "Murdermind" wurde bereits im KRIMI-TIPP 20 hingewiesen. Die erste Auflage war relativ schnell nach Erscheinen vergriffen! Saint John beschäftigt sich ausschließlich mit den bizarrsten und brutalsten Serienkillern des 20. Jahrhunderts. In Erzählform werden porträtiert: Edward Gein, Jeffrey Dahmer, Richard Trenton Chase, Henry Lee Lucas, Karl Denke, Fritz Haarmann, Andrei Chikatilo, Arthur Shawcross, Leonhard Lake und Richard Ramirez. (tp) / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) III. Schimmer, Helga: Gelegenheit macht Mörder. Authentische Kriminalfälle. 2005, 192 S., s/w Abbildungen, Militzke, EURO 14,90. Helga Schimmer schildert ungewöhnliche Kriminalfälle aus Deutschland und Österreich. Auf anschauliche Weise wird die Ermittlungsarbeit dokumentiert, die zur Lösung dieser Fälle führt. / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) III. Schneider, Volkmar: Brisante Fälle auf dem Seziertisch. Zeitzeuge Rechtsmedizin. 2005, 256 S., 30 s/w Abbildungen, Militzke, EURO 19,90. Volkmar Schneider ist Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Medizinischen Fakultät Charité und Leiter des staatlichen Landesinstituts für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Die "B.Z. am Sonntag" nennt Schneider den "Quincy von Berlin". Und es waren in der Tat brisante Fälle der Zeitgeschichte, die zur Begutachtung auf Schneiders Seziertisch landeten: Der Todesschuß auf Benno Ohnesorg 1967 oder der Tod dreier Kurden, die 1999 versuchten das Israelische Konsulat zu besetzen. Zu seiner Alltagsarbeit gehörten u.a. auch die Aufklärung der folgenden Fälle: Josef Bachmann – Der Attentäter von Rudi Dutschke / Ulrich Schmücker – Mord am Kammergerichtspräsidenten Günter von Drenkmann / Helga Scholz – Die Ehefrau von Boxeuropameister Bubi Scholz / Beate Matteoli – Die Adoptivtochter von Lotte und Walter Ulbricht / Das Mykonos-Attentat von 1992. / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) III. Schramm, Gotthold (Hg): Der Botschaftsflüchtling und andere Agentengeschichten. 2006, 224 S., mit einem Geleitwort von Markus Wolf & Werner Großmann, Edition Ost / Das Neue Berlin, 3-360-01074-4, EURO 14,90. Gut dreißig hochrangige Mitarbeiter der HVA (Hauptverwaltung Aufklärung) hat der ehemalige MfS- und Spionageabwehr-Oberst der DDR, Gotthold Schramm, nach ihren Erlebnissen im "Operationsgebiet" befragt. Darunter die einstige Regierungsdirektorin im BND, Dr. Gabriele Gast, oder Heinz Werner, der auf Genscher angesetzt war, und auch ein sogenannter "Romeo" berichtet über seinen Einsatz bei "Julia". Das Geleitwort zu diesen Erlebnisberichten hat kein Geringerer als der legendäre DDR-Geheimdienstchef Markus Wolf geschrieben. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) III. Schröck, Rudolf: Der Biedermann. Die Geschichte des Frauenmörders Horst David. 2004, 256 S., EURO 12,90. Rudolf Schröck erzählt die Geschichte des Horst David, der über einen Zeitraum von 20 Jahren alleinstehende Frauen und Prostituierte erwürgt und erdrosselt hat. Sieben Frauenmorde hat der Malermeister, Ehemann und Vater gestanden - in 40 weiteren Mordfällen hatte die Kripo gegen ihn ermittelt. Horst David ist heute 65 Jahre alt und sitzt in Schwerverbrechergefängnis Straubingen in Einzelhaft, verurteilt zu lebenslanger Haftstrafe. Erst 1994 kam man dem Serienmörder auf die Spur. Horst David war der "Nachbar von nebenan" - freundlich, kinderlieb, hilfsbereit - und kein sexuell fehlgesteuerter Triebtäter (jene These, von der man heute mehr oder weniger bei der Aufklärung von Serienmorden ausgeht). Verurteilt wurde David wegen siebenfach Raubmordes - etwas, wogegen er sich bis heute noch wehrt. Er gibt zu, seine Opfer mit bloßen Händen erwürgt zu haben, nie jedoch hätten seinen Beweggründen räuberische oder habgierige Motive zu Grunde gelegen. Er sieht sich selbst als "Opfer der Opfer", wonach ihn böse Frauen zum Mörder machten! ET September/Oktober 2004. KT 36 (Bestellen bei Missing Link) Schröm, Oliver / Laabs, Dirk: Schüler, Wolfgang / Zoppa, Wilfried: Markus Wolf – Was noch gesagt werden musste (Letzte Gespräche). 2007, ca. 192 S., Das Neue Berlin (Eulenspiegel), EURO 14,90. Für die Zeitung »Neues Deutschland« führte Hans-Dieter Schütt zwischen August und Oktober 2006 lange Gespräche mit Markus Wolf – Jahrzehnte Chef der Aufklärung im Ministerium für Staatssicherheit. Für viele noch immer der undurchsichtige Spionagechef, ein beharrlicher Hüter undurchdringlicher Geheimnisse aus jenem Kalten Krieg an unsichtbaren Fronten zwischen Ost und West. Die Gespräche dieses Buches interessieren sich für den anderen Markus Wolf: den nachdenklichen Menschen, den kritischen Kommunisten, den Mann, der im Ruhestand zu beglückend neuer Unruhe fand – beim Schreiben, beim Nachdenken über seine familiären und politischen Wurzeln, beim Prüfen all dessen, was in einem bitteren Jahrhundert erlebt, erfahren, durchstanden werden mußte. Schütt geht es nicht um Bestätigung oder Demontage von Legenden. Er hat fragend vor allem zugehört: wie ein Leben sich rundet, wie eine Existenz nach bewegtem, wechselvollem Lauf bilanziert werden kann. (vt) KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) III. Schulte, Michael: III. Schulze, Dieter: Das grosse Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichte – Augaben – Uniformen. 2006, 256 S., zahlreiche farbige und s/w Abbildungen und Fotos, Verlag Das Neue Berlin, EURO 19,90. Dieter Schulze, heute Kriminalhauptkommissar, war selbst Volkspolizist. Der Verfasser hat mit diesem umfangreichen Kompendium zur Deutschen Volkspolizei (1945 – 1990) alles zusammengetragen, was zur ehemaligen ostdeutschen Schutz- und Kriminalpolizei zu sagen ist. Beginnend mit einer Einführung zum "Aufbau der neuen Polizei im Osten Deutschlands 1945 bis 1949", über "Aufgaben der neuen Polizeikräfte in der SBZ und im sowjetischen Sektor Berlin 1945/46" und "1949: Die Teilung Deutschlands und die Jahre bis 1953", "Die Deutsche Volkspolizei 1954 bis 1960" bis "Die Deutsche Volkspolizei 1961 bis 1989" gliedert sich seine Darstellung. Innerhalb dieser Kapitel berichtet er chronolgisch z.B. über die Gebietsreform in der DDR 1952, den 17. Juni 1953, über die einzelnen Stränge der VoPo (Streifendienst, ABV – Abschnittsbevollmächtigte, Verkehrs- und Wasserschutzpolizei, Paß- und Meldewesen der DDR, Kriminalpolizei, Betriebsschutz und Feuerwehr), den 13. August 1961 und die durch den Mauerbau erfolgten Veränderungen innerhalb der Volkspolizei. Und auch über die "Freiwilligen Helfer" (1952 bis 1990) – eine zeitgenössische Darstellung beschreibt das Tätigkeitsfeld dieser "Freiwilligen Helfer" so: "Die aktive erzieherische Einflußnahme der freiwilligen Helfer in den Wohngebieten, Betrieben, gesellschaftlichen Organisation und Kollektiven wirkt sich fördernd auf die Entwicklung des Rechtsbewußtseins der Bürger aus; sie trägt auch in wachsendem Umfang dazu bei, Ursachen und begünstigende Bedingungen für Straftaten und andere Rechtsverletzung rechtzeitig aufzudecken und zu beseitigen." Im Schlußteil seiner Darstellung werden behandelt: Effekten und Uniformen / Medaillen, Orden und Ehrenzeichen / Bewaffnuung in der Deutschen Volkspolizei / Fahrzeugtechnik 1945 bis 1990 / Die ostdeutsche Polizei 1989/90. Den Abschluß bildet eine umfangreiche Zeittafel mit allen wichtigen und einschneidenden Ereignissen von 1945 (8.5.1945 "Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und des Hitlerreiches") bis 1990 (24.10.1990 "24 Uhr verabschiedet sich die DDR aus der Geschichte"). Für diejenigen, die die ehemalige DDR und ihr Regime nicht kannten und für diejenigen, die nach dem Mauerfall geboren wurden, dürfte diese Dokumentation bestimmt von Interesse sein. Für Sammler von DDR-Krimis sollte sie ein "Muß" sein. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Schurich, Frank-Rainer: Das Spinnennetz. Stasi-Agenten im Westen: Die geheimen Akten der Rosenholz-Datei. 2005, 320 S., Knaur 77732, EURO 12,95. Geheimdienstmaterial, das die Mitarbeiter des MfS (Ministerium für Staatssicherheit [der DDR]) in der Berliner Normannenstraße nach dem Zusammenbruch der DDR aus Zeitmangel nicht mehr schreddern konnte, schnappten sich die Schlapphüte der Gegenseite. Die CIA zog damit vollbeladen über den großen Teich und es dauerte Jahre und unzähligen Eingaben und Bitten um Herausgabe des Materials, bis es dann endlich soweit war. Im Jahr 2003 übergab der amerikanische Geheimdienst die sogenannten Rosenholz-Dateien an die "Bundesbehörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes", kurz Birthler-Behörde genannt. Jetzt hatten endlich Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst die Gelegenheit, ihr Verdachtsmomente gegen immer noch nicht enttarnte ehemalige bundesdeutsche Mitarbeiter des MfS und/oder der Stasi zu klären. Und das waren nicht wenige. Westagenten oder "Kundschafter des Friedens", eines dieser lächerlichen Euphemismen des MfS, hatten sich in fast jedem Bereich des politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Lebens der Bundesrepublik Deutschland eingeschlichen. Ob im Auswärtiges Amt, Kanzleramt oder in den Parteizentralen – überall hatten sich die DDR-Agenten einnisten können. Der Historiker Heribert Schwan und die Psychologin Helgard Heindrichs schildern anhand von einigen wenigen ausgesuchten ehemaligen Agenten deren persönliche Geschichte, wie sie dem MfS in die Fänge gerieten oder sich selber anboten, ihre Motivationen, Erlebnisse, und zuweilen auch ihre Zweifel an ihrem "Dienst für den Frieden". Den beiden Autoren ist ein spannender Einblick in die Arbeit dieser bundesrepublikanischen Maulwürfe gelungen. Im Anhang einige Tabellen mit Klarnamen und Decknamen, Einsatzorten und -raum der im Buch behandelten Personen (Alphabetische Aufstellung der MfS-Agentin in Bonn / Militärischer Nachrichtendienst der DDR / SIRA). KT 41 (Bestellen bei Missing Link) III. Schwenzfeier, Bernd Udo: Einladung zum Mord. Authentische Kriminalfälle. 2006, ca. 224 S., Militzke Verlag, 3-86189-751-2, EURO 14,90. Schilderung verschiedener Kapitalverbrechen in und um Berlin. Wie bereits in seinem Buch "Der Feind in meinem Haus" orientiert sich Schwenzfeiers Darstellung der Kriminalfälle eng an den Fakten und Abläufen der Ereignisse. Eingefügt sind einzelne wörtliche Passagen aus Vernehmungsprotokollen, medizinischen Gutachten oder aus Gerichtsurteilen. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) III. Schwenzfeier, Bernd Udo: Snyder Sachs, Jessica: Fragezeichen über Gräbern. Mysteriöse Todesfälle. 2004, 255 S., s/w Abb., EURO 14,90. Die Weltgeschichte ist voller rätselhafter Todesfälle. Der Prager Gerichtsmediziner und Historiker Ludvik Soucek (1926 – 1978) untersucht im vorliegenden Band insgesamt neun bekannte historische Gewaltverbrechen. Soucek hat nachrecherchiert und bietet zum Teil neue Verdachtsmomente an ("Fürst Vlads Leben nach dem Tode" oder "Das Attentat auf Abraham Lincoln"). Der Bogen spannt sich von Gaius Julius Caesar über den "Fall Jesus", Ludwig XIV. bis hin zu Grischka Rasputin, Wundermönch und Beglücker der Zarin, die ihm offiziell den sehr nach Operette klingenden Titel "Bewahrer der Zarenlampe" verlieh. KT 37 (Bestellen bei Missing Link) III. Southwell, David: Geschichte des organisierten Verbrechens. 2007, 416 S., s/w Abb. (Global Gangland. The History of Organized Crime, Ü.v. Gundula Müller-Wallraf), Fackelträger Verlag, EURO 22,95. Das organisierte Verbrechen ist einer der ältesten und größten Wirtschaftszweiger der Welt. Dieses Buch gibt erstmals einen Gesamtüberblick über die blutige Geschichte, die weitverzweigten Strukturen, die mächtigen Organisationen und Schlüsselfiguren in diesem Global Business. Dabei gibt uns der Autor auch Einblick in viele historische und aktuelle Details von den Geheimritualen der siziliansichen Mafia über die kolumbianischen Drogenkartelle, die großen Bosse von Al Capone bis Pablo Escobar, die Familien und ihre Verbindungen in die höchsten gesellschaftlichen Kreise bis hin zu dem schnell wachsenden Einfluss der asiatischen und der jüngeren osteuropäischen Organisatinen. Erstaunliches und Erschreckendes berichtet das Buch nicht nur über die traditionellen Betätigungsfelder des organisierten Verbrechens wie Erpressung, Drogenhandel oder Prostitution, sondern auch über die neuen "Geschäftsfelder" wie Menschen- und Organhandel, Produktpiraterie, Umwelt- und Internetkriminalität. Der britische Journalis David Southwell recherchiert und publiziert seit über 15 Jahren zu den Themengebieten Verschwörungstheorien und organisiertes Verbrechen im 20. und 21. Jahrhundert. Durch seine politische Tätigkeit als Lobbyist arbeitet er seit über sechs Jahren eng mit Scotland Yard und den britischen Sicherheitsdiensten zusammen. (vt) KT 48 -- auf eine hervorragende und ausführliche Besprechung von Thomas Wörtche in Freitag vom 30.3.2007 sei an dieser Stelle hingewiesen -- (Bestellen bei Missing Link) III. Spitra, Helfried (Hg): Die großen Kriminalfälle. Der St. Pauli-Killer, der Ausbrecherkönig und neun weitere berühmte Verbrechen. 2004, 285 S., 25 s/w Fotos, € 21,90. Das Buch zur derzeit in der ARD laufenden Serie "Die großen Kriminalfälle". Sieben Hörfunk- und TV-Journalisten breiten ein Tableau bekannter und berühmter Kriminalfälle der Republik aus. Sei es der bereits im Untertitel erwähnte "St. Pauli-Killer" Werner Pinzner, oder die Jagd auf den "Ausbrecherkönig" Alfred Lecki, die Schlecker-Entführung oder der Schmücker-Mord, alles Kriminalfälle, die dem Blätterwald der Republik erhöhte Auflagen schenkten. Die Autoren rekonstruieren die Verbrechen, geben Einblicke in die Arbeit der Ermittler und bieten neue Informationen aus Prozessunterlagen und Gesprächen mit Zeitzeugen. KT 34 (Bestellen bei Missing Link) St. John, Vinnie: III. Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland / Zeitgeschichtliches Forum Leipzig (Hg): Kriminalfälle im Dritten Reich. Mörderische Metropole Berlin. 2005, 192 S., s/w Abbildungen, Militzke, EURO 14,90. Auf "Mörderische Metropole Berlin – Kriminalfälle 1914 – 1933" von Regina Stürickow wurde bereits in der Vergangenheit in einem KRIMI-TIPP hingewiesen. Die WamS bescheinigt "erstaunlich detailgenau rekonstruiert die Autorin historische Fälle" und die taz spricht von "unterhaltsamer Lektüre". Nun liegt ein Anschlußband vor. Im November 1934 begann eine spektakuläre Raubserie in Berlin, die bis Ende 1937 anhielt. 157 Überfälle wurden verübt, 2 Menschen ermordet. Die Historikerin Regina Stürickow hat gründlich in Archiven und Ermittlungsakten recherchiert und schildert anhand zahlreicher Fälle, wie im Dritten Reich mit Alltagskriminalität umgegangen wurde. Verbrechen, die die politischen Interessen des Regimes tangieren, werden von Stürickow ebenfalls berücksichtigt (Raubmord an einer jüdischen Zwangsarbeiterin / Entführung und Folterung eines Fabrikaten durch SA-Angehörige). Das vorliegende Buch bietet gleichzeitig Verbrechens- und Sozialgeschichte zum Berlin der Nazizeit. / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) III. Stürickow, Regina: Mörderische Metropole Berlin. Kriminalfälle 1914 - 1993. 2004, 192 S., s/w Abb., EURO 14,80. Der Militzke Verlage legt mit "Mörderische Metropole Berlin" der ersten Band der neuen Reihe "Mörderische Metropole" vor. Stürickow lässt spektakuläre, bekannte oder längst vergessene Kriminalfälle aus dem alten Berlin Revue passieren. Dazu meint der bekannte Krimi-Kritiker Thomas Wörtche " Stürickow rekonstruiert sehr kenntnisreich, kompetent und unterhaltsam". KT 33 (Bestellen bei Missing Link) III. Tamas, Gellert: Der Lasermann. Vom Eliteschüler zum Serientäter. 2007, 464 S., s/w. Abb. (Lasermannen. En berättelse om Sverige, Ü.v. Erik Gloßmann), Militzke, 978-3-86189-766-8 / K , EURO 24,90. John Ausonius ist blond, blauäugig, Ende 30, Eliteschüler, erfolgreicher Börsenspekulant und Schwedens spektakulärster Amok-Attentäter. Sein Gewehrattentat Ende 1991 in Stockholm bringt einem Menschen den Tod, zehn weitere verletzt er schwer mit seiner Laser-Scharfschützenwaffe. Alle Opfer sind Immigranten. Das Amok-Attentat löst die größte Polizeiaktion in Schweden nach dem Olof Palme-Mord aus und versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Der »Lasermann«, wie der Attentäter in den Medien genannt wird, verübte seinen Anschlag in der Zeit, in der in Schweden die rassistische und militante Gruppierung »Weißer Arischer Widerstand« aktiv ist und die rechtsradikale Partei »Ny demokrati« gegen Einwanderungen mobilisiert. Nach seiner Verhaftung und Verurteilung sprach Ausonius nur mit der Polizei und mit dem Autor dieses Berichtes, Gellert Tamas. Tamas schreibt dazu:«Der Lasermann basiert auf einer Reihe von tatsächlichen Ereignissen, die aus schriftlichen und mündlichen Quellen rekonstruiert wurden. Das Buch versucht, ein historisches Geschehen so genau wie möglich zu ergründen und darzustellen«. Und Per Olov Enquist meint: »Eine außerordentlich spannende und verlässliche journalistische Leistung. Die meisten schwedischen Kriminalromane, von denen viele Themen wie dieses behandeln, reichen nicht einmal an die Fußknöchel des 'Lasermannes' heran.« KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) III. Texas Monthly (Hg): Texas Monthly On ... Texas True Crime. 2007, 224 S., University of Texas Press, ca. � 14,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Since 1973, one magazine has covered crime in Texas like no one else, delving deep into stories that may turn your stomach – but won't let you turn away. "Texas Monthly On ... Texas True Crime" is a high-speed read around Texas, chasing criminals from the Panhandle to the Piney Woods, through gated mansions and trailer parks, from 1938 to the twentyfirst century. The stories, which originally appeared as articles in the magazine, come from some of its most notable writers: Cecilia Ballí investigates the drug-fueled violence of the border; Pamela Colloff reports on Amarillo's lethal feud between jocks and punks; Michael Hall revisits the legend of Joe Ball, a saloon owner who allegedly fed his waitresses to pet alligators; Skip Hollandsworth uncovers the computer nerd who become Dalla's most notorious jewel thief; and Katy Vine tracks a pair of teenage lesbians inspired by Thelma and Louise. Inhaltsverzeichnis: E. Smith, Introduction / S. Hollandsworth, Surburban Madness / P. Colloff, The Outsiders, Ballí, C., Borderline Insanity / Colloff, P., A Kiss Before Dying / Hollandsworth, S., Midnight in the Garden of East Texas / Vine, K., Girls Gone Wild / Hollandsworth, S., The Man Who Loved Cat Burgling / Hall, M., Two Barmaids, Five Alligators, and the Butscher of Elmendorf / Hollandsworth, S., The Day Treva Throneberry Disappeared / Colloff, P., A Bend in the River / Hollandsworth, S., The Last Ride of Cowboy Bob / Hollandsworth, S., The Family Man. (vt) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) III. Theoharis, Athan (Hg) [mit Richard Immerman, Loch Johnson, Kathryn Olmsted, John Prados]: The Central Intelligence Agency. Security Under Scrutiny. 2005, 400 S., Greenwood Press (Understanding Our Government), � 42,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Created in 1947, the CIA plays an important part in the nation's intelligence activities and is currently playing a vital role in the "war on terrorism". It remains one of the most secretive und misunderstood organizations in the United States. This work provides an in-depth look into the Central Intelligence Agency. (vt) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) III. Thies, Heinrich: Ronny Rieken. Portrait eines Kindermörders. 2005, 103 S., ET April 2005, ca. EURO 12,00. Traurig aber wahr - es gab, gibt (siehe die aktuelle Ermittlungsarbeit im Fall Levke und Felix) und wird es auch leider weiterhin Menschen geben, die sich an den Arg- und Wehrlosesten, den Kindern, vergreifen. Im Mai 1998 wird Ronny Rieken, selber Vater von drei kleinen Kindern, festgenommen. Zur Last gelegt wird ihm der Mißbrauch und die Tötung von zwei Mädchen. Auf seine Spur kamen die Ermittler durch den ersten großflächigen Speicheltest zur Genanalyse (auch hier wieder die Aktualität: die Debatte um die DNA-Speicherung). Für die Polizei war der Fall Rieken gelöst. Heinrich Thies fragt nach: was treibt einen Menschen dazu, kleine Kinder zu quälen und zu töten?, warum brechen die zivilisatorischen Schutzwälle der menschlichen Psyche bei Leuten wie Rieken, halten aber bei den meisten anderen Zeitgenossen? Thies Gespräche mit Rieken, den Eltern seiner Opfer, mit Psychiatern, Psychologen, Polizeibeamten und Kriminologen ergeben das "Portrait eines Kindermörders". Vorbestellungen willkommen. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) I. + III. Uthmann, Jörg von: Killer, Krimis, Kommissare. Kleine Kulturgeschichte des Mordes. 2006, 293 S., 31 s/w Abb., Becksche Reihe 1695, 3-406-54115-1, EURO 12.90. "Der Krimi, sei es als Buch, auf der Leinwand oder auf der Mattscheibe, ist ein Suchtmittel, dem nicht weniger Menschen verfallen sind als dem Tabak und dem Alkohol" konstatiert Jörg von Uthmann in seiner Einleitung "Der Mord, als schöne Kunst betrachtet" zu seiner kleinen Kulturgeschichte des Mordes. Geschickt verbindet Uthmann die Historie der Kriminalistik mit den spannenden Fiktionen klassischer wie zeitgenössischer Kriminalschriftsteller/innen. Wobei er letzteren auch schon mal freundlich aber dezidiert die Leviten liest: "Über den literarischen Wert der meisten Kriminalromane darf man sich in der Tat keinen Illusionen hingeben. Selbst eine Könnerin wie Agatha Christie schrieb nur eine anspruchslose, klischeegesättigte Alltagsprosa". Seine Darstellung der Geschichte der Kriminalistik in "Killer, Krimis, Kommissare" nimmt allerdings breiteren Raum ein, als seine Ausführungen zur Gattung Kriminalroman (und Krimi im Theater und auf der Leinwand): Uthmanns Historie der Kriminalistik berichtet über Mordprozesse in alter Zeit, über die ersten Schritte der Kriminalpolizei und Gerichtsmedizin, über die Identifizierung von Mordopfern, über Mordaufklärung im 20. Jahrhundert, über Giftmischer und ihren starken Anteil unter Frauen und Ärzten, über nicht entdeckte Mörder und im letzten Kapitel stellt er die Frage nach "Schuld und Sühne. Wie Mörder bestraft wurden – oder auch nicht". Der Kriminalliteratur gewidmet sind die Kapitel "Elementar, mein lieber Watson. Der Kriminalroman und seine Supermänner", "Mord im Orientexpress. Das goldene Zeitalter des Kriminalromans", "Ihr habt den Pfeil geschärft, ich hab ihn abgedrückt. Mord im Theater – mit und ohne Musik" und "Nachts, wenn der Teufel kam. Mord in Film und Fernsehen". Eine kleine Exkursion in andere Bereiche der Literatur, die ebenfalls Mord und Totschlag thematisieren, wird im Kapitel "Ist Jacques Lantier Jack the Ripper? Gemordet wird nicht nur in Kriminalromanen" unternommen. Uthmanns Betrachtungen sind kenntnisreich und bieten dem Leser eine Fülle von kulturgeschichtlichem wie literarischem Material zum Thema "Mord". Ein Register realer und fiktiver Personen sind im Anhang zu finden. Vermisst wird allerdings ein Literaturverzeichnis! Dies hätte den Darstellungen und den Ausführungen des Autors gut getan und dem Leser die Möglichkeit zur Vertiefung dieser Lektüre gegeben. Warum Autor und auch Verlag darauf verzichtet haben, bleibt ein Rätsel. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) Wagner, Astrid: Mörder unter uns. Ungeklärte Verbrechen in Österreich. 2007, 159 S., Abb., Ueberreuter, EURO 17,95. Unzählige Verbrechen, die ganz Österreich bewegten, sind oft nach Jahrzehnten noch ungeklärt. Die bekannte Journalistin Alexandra Wehner beleuchtet gemeinsam mit Kriminalexperten diese ungeklärten Mordfälle. Zugleich gibt sie auch Einblicke in die Schicksale von Verwandten der Opfer - sie müssen heute damit leben, dass diese Bluttaaten ungesühnt blieben. "Mörder unter uns" - ein Buch voll packender Spannung und realistischer Dramatik - über 30 ungelöste Verbrechen aus den vergangenen 50 Jahren. (vt) KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Weibel, Adrian: Spannung bei Hitchcock. Zur Funktionsweise des auktorialen Suspense. 2007, ca. 160 S., Königshausen & Neumann, EURO ca. 24,80. Die dramatische Spannung ist ein Gütezeichen jeder medialen Unterhaltung schlechthin und ein entscheidendes Kriterium bei der vorgängigen und nachträglichen Beurteilung insbesondere des filmischen Unterhaltungsangebots. Alfred Hitchcock hat es als Regisseur eines prae-digitalen Filmzeitalters stets meisterhaft verstanden, seine Zuschauer allein mit den Mitteln eines raffinierten Erzähldiskurses und namentlich einer geschickten Inszenierung von suspense nachhaltig in Atem zu halten. Seine Technik der Spannungserzeugung beruht auf einer subtilen Art der Informationsverteilung, die sich durch den Aufbau eines auktorialen Wissensvorsprungs gegenüber dem Protagonisten auszeichnet, und den Zuschauer angesichts der ahnungslos bedrohten Figur unmittelbar ins Geschehen hineinzieht. Hitchcok spielt in seinen Filmklassikern aber umgekehrt auch mit dem Unwissen und Zweifel des Publikums und nutzt dessen Informationsmangel gezielt zur Etablierung angstvoller Erwartungen und unvorhersehbarer Wendungen der Geschichte. Diese unterschiedlichen Strategien der Spannungserzeugung bilden den Hauptgegenstand und zugleich Ausgangspunkt der vorliegenden Studie. Der erste Teil des Bandes enthält eine Einführung in die aktuelle Spannungsforschung und eine Diskussion der werkorientierten und psychologischen Begriffe der dramatischen Spannung sowie einen Überblick über die allgemeinen Grundelemente des Erzähldiskurses und die vielseitigen Variationsformen von suspense, surprise und mystery im Besonderen. Der zweite Teil befaßt sich vertieft mit der auktorialen Erzählweise und den Modalitäten der asymmetrischen Informationsverteilung und analysiert anhand von konkreten Filmbeispielen deren Einfluß auf die Struktur und psychologische Wirkung des Spannungsaufbaus in Hitchcock's Filmgeschichten. Am Beispiel u.a. der Krimiserie Columbo und des Comedy-Klassikers Laurel & Hardy werden sodann weitere Anwendungsmöglichkeiten dieser Diskursstrategie außerhalb des Thriller-Genres dargelegt und kategorisiert. (vt) KT 48 (Bestellen bei Missing Link) III. Whitehead, Mark / Rivett, Miriam: Jack the Ripper. 2006, überarb. u. erw. Auflage, 160 S., Pocket Essentials, £ 9,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). So who was Jack the Ripper? No-one in the annals of crime is capable of arousing such passionate debate as the perpetrator of the Whitechapel Murders in 1888. Was he a demented Royal, a Masonic assassin, a sexually-frustrated artist, a member of the Czarist secret police, a crazed reformist or even an escaped gorilla? More than a century has passed since this unknown killer murdered East End prostitutes under the very noses of the police and yet we seem no closer to uncovering the Ripper's identity. Countless volumes have been written by warring researchers, seemingly unalbe to agree even on the number of his victims. Is it possible that we will ever know the truth or is the Ripper destined to remain an enigma, his place in history secured as both an English-heritage crime icon and a universal bogeyman? This revised and updated edition contains a summary of Jack's crimes, victims and the ill-fated police investigation. It considers many of the Ripper's proposed identities, bringing you up to date with the latest suspects and includes a guide to the Ripper's many fictional outings, from "The Lodger" to "From Hell". (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) III. Wirth, Ingo: Tote geben zu Protokoll. Berühmte Fälle der Gerichtsmedizin. 2005, ca. 256 S., zahlr. Abb., EURO 12,90. Für Sammler von "true crime" Sachbüchern, Unterabteilung Gerichtsmedizin, hier wieder eine Zusammenstellung legendärer Fälle, wie Fritz Haarmann, Jack the Ripper oder die Borgias, um nur wenige zu nennen. Wirth schildert die Entwicklung der Gerichtsmedizin von den einfachen Obduktionserkenntnissen der Antike, über Knochen- und Blutanalysen bis zu den modernen technischen Hilfsmitteln der Gegenwart. Wirth war ab 1978 Gerichtsarzt im Institut für Gerichtliche Medizin der Humboldt-Universität tätig, später dann dort Hochschuldozent für Kriminalistik/Forensische Medizin. Seit 1993 ist er Dozent an verschiedenen Polizeischulen des Landes Brandenburg. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) III. Zeppelzauer, Andreas / Zeppelzauer, Regina: Mord. Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs. Psychogramme, Bilder und Berichte. 2005, 219 S., zahlr. Farbfotos, V.F. Sammler Verlag / Stocker, 3-85365-215-8, EURO 14,95. Die Journalisten Zeppelzauer berichten von insgesamt 15 Mordfällen von Einzeltätern oder Serienkillern, die bei unseren Nachbarn in der Alpenrepublik für Schlagzeilen sorgten. In den 50er Jahren verbreiteten die Massenmörder Max Gufler und Alfred Engleder oder die "Mörderin mit dem Fleischwolf", Adrienne Eckhart, unter der Bevölkerung Angst und Schrecken. Josef Weinwurm, genannt der "Staatsopernmörder" sorgte in den 60er Jahren für Schlagzeilen, und auch Harald S., der in der Tarnung eines Gasablesers sich Zutritt zu den Wohnungen mehrerer Frauen verschaffte und diese dann kaltblütig umbrachte. Zeppelzauers berichten in ihrem "blutigen Streifzug" durch die österreichische Kriminalgeschichte über die Schicksale von Tätern und Opfern und versuchen, die Hintergründe und Motive, die zu den Mordtaten führten, zu erhellen. Zum Teil schonungslosen Tatortfotos, viele bisher unveröffentlicht, illustrieren die hier vorgestellten Fälle. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) IV. Varia IV. Anonymus: Mit den Schafen von Glennkill durch das Jahr. Taschenkalender 2008. 2007, zahlreiche Schafillustrationen (von Richard Igel), Daumenkino (von Wiebke Rossa), Lesebändchen, Goldmann Verlag, EURO 7,95. Den gewaltigen Erfolg des Schafskrimi "Glennkill" von Leonie Swann (Pseudonym) hofft der Verlag jetzt fortsetzen zu können, und bietet allen Glennkill-Fans einen Taschenkalender für das Jahr 2008 an. Das Kalendarium wird aufgelockert durch ein Daumenkino und die eingestreuten "Schafsgedanken", zitiert aus Swanns "Glennkill". Neben den üblichen Horoskopen, hier Schafshoroskope genannt, werden auch sogenannte Schafsrezepte angeboten (z.B. "Miss Maples Brennessel-Risotto): Kannibalismus ausgeschlossen - die Rezepte sind alle streng vegetarisch - wie könnte es bei Schafen auch anders sein - es landet kein Lammrücken oder -ragout im Bräter oder Schmortopf! KT 48 (Bestellen bei Missing Link) IV. Anonymus: Mörderische Dinnerparty – Mord in Shanghai (Spiel). o.J., für 6 – 8 Spieler, Blaubart Verlag, EURO 35,80. Shanghai in den 30er Jahren – eine vibrierende, multikulturelle Metropole mit zwei Gesichtern. Hier haben Franzosen und Engländer ihre glanzvollen Handelsniederlassungen – aber auch der Opiumhandel blüht. Yu-Sheng Ho, der "Pate von Shanghai", ist eine der mysteriösten und mächtigsten Gestalten dieses Mikrokosmos. Mit Opium und Glückspiel hat der Gangsterboss ein Vermögen verdient. In seinem mondänen "Shanghai-Club" mischt sich die illustre Shanghai-Society mit der Unterwelt. Doch während der Premiere seiner neunen Show findet man den Star des Abends und Yu-Sheng Hos derzeitige Geliebte, die bildschöne Singh-Sung, tot in ihrer Garderobe. Der raffinierte Mord wurde mit einem Paar vergifteter Essstäbchen verübt. Schnell ist eines klar: Der Täter hat der Diva vor ihrem Auftritt seine Aufwartung gemacht. (vt) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) Weitere Spiele aus der Serie "Mörderische Dinnerparty" sind: - Die Stimme aus dem Jenseits 2005, EURO 35,80 (Bestellen bei Missing Link) - Tod im London-Express. 2006, EURO 35,80 (Bestellen bei Missing Link) Darüber hinaus veröffentlicht der Verlag in unregelmäßigen Abständen kurze newsletter zu den "Mörderischen Dinnerpartys". Interessenten sollten eine e-mail mit dem Hinweis "Newsletter" an folgende e-mail-Adresse senden: [email protected] Arbeit, Marcel (Hg.) / Vacca, Eva (Red.:) Baer, Robert: Berg-Ehlers, Luise/Schreiber, Jutta/Herzig, Horst & Tina: IV. Beinhart, Larry: Beyrer, Klaus (Hg.): It's All Part of the Job. Englisch für die Polizei - Ein Wörterbuch. . 2004, 424 S., 2. völlig überarb. Auflage, Englisch-Deutsch / Deutsch-Englisch, EURO 16,50. Für Leser englischsprachiger Kriminalliteratur ist dieses Wörterbuch bestimmt eine Bereicherung. Die Autoren listen über 20.000 Begriffe und Wendungen aus dem Sprachgebrauch der Polizei auf. Wichtig aber für jeden Krimifan dürfte der Anhang "Dienstgrade" sein. Hier werden in Tabellenform die britischen und amerikanischen Polizeidienstgrade (US Polizei, Sheriff's Dept, & Staatspolizei sowie US Kriminal- und Bundespolizei) im Vergleich zu den deutschen Dienstgraden der Polizei aufgelistet. Freundlicherweise haben die Autoren diese Aufstellung noch mit der Gegenüberstellung der Dienstgrade NATO und Bundeswehr versehen. Allein dieser Anhang macht, meiner Meinung nach, den besonderen Reiz und Wert dieses Wörterbuches aus. KT 36 (Bestellen bei Missing Link) IV: Brown, Dan: Sakrileg. Das Reisetagebuch. Nach dem Bestseller von Dan Brown. 2007, 160 S. (liniert), 50 farb. Abb., Stadtpläne, Gebäude-Grundrisse, eingeklebte Tasche und Elastikband (The Da Vinci Code Travel Journal, Ü.v. Piet van Poll), Lübbe, EURO 12,95. Sehr schön gestaltet ist dieses Reisetagebuch für Dan Brown-Fans, die sich auf die Spuren von Robert Langdon und Sophie Neveu heften wollen. Dem Reisetagebuch ist - natürlich - ein Reiseplan vorangestellt, damit man die Stationen in Paris, London, Edinburgh und die der wichtigsten Nebenschauplätze in seine persönliche Reisevorbereitung einbauen kann. Zu den einzelnen Beschreibungen der Schauplätze sind entsprechende Zitate eingefügt, auch an Platzhalter für eigene Fotos wurde gedacht und es wird viel Raum für persönliche Reiseeindrücke und Notizen angeboten. Ein Elastikband verschließt dieses persönliche Reisetagebuch und für anfallende Reisesouveniers, Tickets, Quittungen, Eintrittskarten oder was sonst noch alles an Papieren lose in der Jackett-Tasche oder der Handtasche dem eventuellen Vergessen preisgegeben würde, dafür ist im inneren Rückendeckel eine praktische Tasche eingeklebt. Das Reisetagebuch zum Roman "Sakrileg" kommt handlich daher, und vom Buchdeckel lächelt Mona Lisa den Besitzer dieses Reisetagesbuches an. Im Chor der vielen Dan Brown-Reiseführer ist dieses Reisetagebuch eine feine Bereicherung. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Brockmeier, Peter / Fischer, Carolin (Hg): Busch, Andrea C. (Hg): Nach den Erfolgen "Mord zwischen Messer und Gabel" und "Kreuzverhöre" liegt jetzt auch Busch, Andrea C. / Heuner, Almuth (Hg): Maigret traversées de Paris. Les 120 lieux parisiens du commissaire. 2003, 192 S., 60 s/w Fotos, Stadtpläne, EURO 15,00. Ein Stadtführer der besonderen Art durch Paris. Auf den Spuren von Kommissar Maigret lernt man Paris auf eine etwas andere Art kennen. In sechs Kapiteln wird der Maigret-Freund durch die verschiedenen Arrondissements der Seine-Metropole geführt. Jedes dieser Kapitel wird durch einen Stadtplan eingeleitet (Teile des "Plan de Paris - vol d'oiseau"), die Wegbeschreibungen sind in Fußnoten mit den entsprechenden Hinweisen aus den Maigret-Romanen versehen. Die schwarz-weiss Fotos stammen grösstenteils aus den 30er Jahren. Das schnellere Auffinden der entsprechenden Lokalitäten erleichtert ein Index der Orte im Anhang. Ein ausgesprochen liebevoll zusammengestellter und gestalteter "krimineller" Stadtführer. ET 33 (Bestellen bei Missing Link) IV. Clausi, Maurizi / Leone, Davide / Lo Bocchiaro, Giuseppe / Amarù, Alice Pancucci / Regusa, Daniela: Auf Andrea Camilleris Spuren durch Sizilien. Die Lieblingsplätze des Commissario Montalbono. 2007, 384 S., zahlr. Farbfotos, 6 Landkarten, Lesebändchen (Luoghi di Montalbano, Ü.v. Moshe Kahn, Christiane vom Bechtolsheim & Schahrzad Assemi), edition Lübbe, EURO 18,00. Auch wenn ich mich wiederhole - man mag mir dies verzeihen - : Auf sogenannte "Krimi-Reiseführer" weise ich immer wieder sehr gerne hin. Hier hat man wenigstens einmal die Gelegenheit, all die Schauplätze böser wie guter Taten in den Krimis seiner Lieblingsautoren/autorinnen auf eine komfortable und dazu noch preiswerte Weise kennenzulernen. Es wurden in verschiedenen KRIMI-TIPPs bereits auf diverse Bücher zu Andrea Camilleri aufmerksamgemacht. Jetzt hat der Camilleri-Fan die Gelegenheit, sich ausführlich über die verschiedenen Regionen Siziliens vertraut zu machen und einen Blick auf die Lieblingsplätzen des Commissario Montalbano zuwerfen. Die italienische Zeitung La Stampa meinte: "Eine Entdeckungsreise der besonderen Art - Glücksgefühle für jeden Camilleri-Fan". Dieser etwas andere Reiseführer passt bequem in jede Tasche und lädt auf 8 "Besucherwegen" ein, die Stimmungen, Besonderheiten und touristischen Merkmale der verschiedenen Montalbano-Romane kennenzulernen (Die Form des Wassers / Der Hund aus Terracotta / Der Dieb der süßen Dinge / Die Stimme der Violine / Das Spiel des Patriarchen / Der Kavalier der späten Stunde / Das kalte Lächeln des Meeres / Die Passion des stillen Rächers). Eingestreut in diese Beschreibungen der Besucherwegen sind Passagen aus den jeweiligen Romanen. Der erste Teil "Besucherwege" schließt mit Anmerkungen über "Die Geografie Montalbanos". Großen Platz nehmen die Teile "Die literarischen Orte" und "Andere Orte" ein. Hier wirde ausführlich auf spezielle Orte eingegangen (z.B. auf das Haus von Dottor Mistretta oder die Stadtbibliothek von Montelusa, die Wohnung von Karima, etc). Dem dritten Teil sind "Die Fernsehorte" gewidmet, eingeleitet wird dieser Teil mit einem Essay über "Montalbanos Sizilien in der bildlichen Vorstellungswelt der Fernsehzuschauer". Eine kleine Bibliographie der Montalbano-Romane und ausgewählter Sekundärliteratur, sowie der Hinweis auf vier ausgewählte und wichtige Sizilien-Reiseführer und vier wichtige Internet-Seiten beschließen diesen Band. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Dachs, Johann: Eines der bekanntesten internationalen Krimi-Magazine, "The Armchair Detective", hat mit der Ausgabe 3/1997 sein Erscheinen bedauerlicherweise eingestellt. Daher möchte ich hier auf ein ähnliches, vierteljährlich erscheinendes Magazin hinweisen, das die Stelle des TAD bestens ausfüllt: DEADLY PLEASURES informiert Sammler und Fans mit Artikeln, Interviews, Besprechungen und Kritiken, den neuesten Krimi-Nachrichten und diversen Auflistungen. Deadly Pleasures erscheint seit 8 Jahren, bis auf die Hefte 4 und 9 sind zur Zeit noch alle Ausgaben greifbar. Diese Alternative zum TAD kostet ca. DM 80,00 pro Jahrgang. [KT 11] Dürwald, Wolfgang: Eik, Jan: Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt. Von der Inspiration bis zum fertigen Manuskript - eine schrittweise Anleitung. 2005, EURO ca. 16,80. frey-Wie-man-einen-verdammt-guten-Kriminalroman-schreibt.jpg James N. Frey lehrt Kreatives Schreiben an der University of California. Von seinen Schülern (und natürlich auch von Autoren) fordert Frey, daß sie verdammt gute Krimis abzuliefern haben, denn der Leser soll sich verdammt gut unterhalten. Womit Frey vollkommen Recht hat. Hier nun seine schrittweise Anleitung, wie man in sich schlüssige Kriminalromane schreiben sollte. Frey wendet sich mit seiner Anleitung an die Anfänger des Genres, aber auch an Krimiautoren, die ihr Handwerk verbessern möchten. Frey ist kein Unbekannter auf dem Gebiet creative writing. Seine Bücher "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" (2 Teile) und "The Key - Die Kraft des Mythos. Wie verdammt gute Romane noch besser werden" sind auch in Deutschland seit langem bekannt. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) Gaisbauer, R. Gustav (Hg): Glauser, Friedrich: Göhre, Frank: IV. Gössner, Rolf: Hagemann, Gerald: Hagemann, Gerald: Haller, Reinhard: Triest. Stadt der Winde. 2005, 143 S., 2 Karten, zahlr. s/w Fotos, zahlr. Rezepte, Sanssouci, 3-7254-1376-2 / K 14 21 58 71, EURO 14,90. Triest, die Stadt der Winde, wird vom kalten "Bora" aus Ostnordost gebeutelt, der "Libeccion" streicht als milde Brise vom Südwesten her und der "Scirocco" weht aus dem Süden über und durch die nordöstlichste Stadt Italiens an der Grenze zu Slowenien. Triest ist aber auch die Stadt des Commissario Proteo Laurenti, erfunden von Veit Heinichen. Inzwischen sind es vier Kriminalromane, in denen Proteo Laurenti in Triest (mit Abstechern nach Slowenien) ermittelt: Gib jedem seinen eigenen Tod (2001) / Die Toten vom Karst (2002 – wurde 2003 mit dem Premio Franco Fedeli ausgezeichnet) / Tod auf der Warteliste (2004) / Der Tod wirft lange Schatten (2005). Commissario Laurenti weiß gut zu leben und ist häufig in Cafés und Restaurants anzutreffen. Sein Erfinder Veit Heinichen führt durch Triest, in die Dörfer der Weinbauern und der Fischer und in diverse Restaurants – und Co-Autorin Ami Scabar Chefin des Ristorante Scabar ergänzt die Spaziergänge und Erkundungen des Krimiautors Heinichen mit zahlreichen (und einfach nachkochbaren) Rezepten. Als nette Zugabe wird ein kleines Vokabular der Fische und Meeresfrüchte angeboten, die aus dem Golf von Triest den Weg auf die Speisekarten der Restaurants finden (das Vokabular ist dreisprachig: Italienisch, Triestinisch, Deutsch). Veit Heiniches Beschreibung von Triest wird wohl bei dem einen oder anderen Proteo Laurenti-Fan Fernweh wecken. Krimiautor Veit Heinichen besuchte 1980 zum ersten Mal Triest, inzwischen lebt er in der "Stadt der Winde". KT 44 (Bestellen bei Missing Link) Herber, Friedrich: Hirayama, Yuichi (Editor in Chief) & Hughes, Mel (ed): Bonjour Collègue. Französischunterricht bei der Polizei. Lehrbuch. 1999, 233 S., s/w Abb., EURO 20,40. Wie schon oben bei "Brauner, u.a." erwähnt, liegt der Reiz und Wert dieses Lehrbuchs (für mich) weniger im umfangreichen Vokabeltrainer und im Lernstoff, als vielmehr in den Kapiteln 12 und 13. Hier werden die "Gendarmerie Nationale (GN)" und die "Police Nationale (PN)" vorgestellt. U.a. werden aufgezeigt: der Aufbau der Gendarmerie, die entsprechenden Dienstgrade, der Aufbau der Police Nationale, die entsprechenden Dienstgrade. Fans französischer Kriminalliteratur wird bestes Hintergrundwissen geboten. KT 36 (Bestellen bei Missing Link) Hollender, Ulrike: Auf den Spuren von Donna Leons Romanen. Krimi-Schauplätze in Venedig. 2006, 180 S., über 130 Farbfotos, 5 Karten, books&friends, EURO 9,95. Die Krimi-Reiseführer des Verlages books&friends in der Reihe "Leseratten unterwegs" erfreuen sich größter Beliebtheit. Gestartet wurde die Serie mit einem Titel zu Dan Browns Thriller-Schauplätzen, gefolgt von "Auf den Spuren von Patrick Süskinds Parfum" [s.u.]. Nun hat sich Katharina Holtmann Deutschlands beliebtesten Venedig-Ermittler Commissario Guido Brunetti an die Fersen geheftet. Dafür hat Sie aus den bisher vorliegenden 14 Krimis fünf Fälle ausgesucht: "Venezianisches Finale", "Acqua alta", Feine Freunde", "Verschwiegene Kanäle" und "Beweise, daß es böse ist". Mit ihrem vorliegenden Reiseführer bietet Holtmann dem Venedig-Touristen und Leon-/Brunetti-Fan nicht nur einen Krimi-Reiseführer an, sondern gleichzeitig einen Kunst- und Architekturführer, einen Lifestyle-Guide, einen kleinen Gastro-Guide und ein Kochbuch mit ausgewählten Rezepten aus der Küche von Brunettis Ehefrau Paola ("Wenn Paola kocht ..."). In fünf Teilen kann man Brunettis Venedig erkunden, jeweils mit einem Anhang "Auf eigene Faust ...", fünf ausgearbeitete und mit Karten bebilderte Touren: "Schöner Wohnen – Paläste, Polizeiwohnungen und feine Hotels / ... Zu Fuß von Brunmettis Wohnung bis zum Zattere", "In Gummistiefeln ins Museum / ... Zu Fuß von der Questura in Castello nach Cannaregio", "Venedigs Highlights – Canal Grande, Rialto, Markusplatz / ... Unterwegs auf dem Canal Grande", "Essen und Trinken gegen den Frust / ... Brunettis täglicher Weg in die Questura" und "Unterwegs im Malerviertel Cannaregio / ... Entlang der Einkaufsstraße Strada Nuova in Cannaregio". Abgeschlossen wird der Krimi-Reiseführer mit persönlichen Tipps, einem Buchungshinweis für geführte Donna Leon-Touren und einer kleinen Liste von Venedig-Literatur. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Johnson, Loch K.: Icons of Horror and the Supernatural. An Encyclopedia of Our Worst Nightmares. 2006, 2 Bände, 784 S., zahlr. Abb., Greenwood Press, � 100,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Horror and the supernatural have fascinated people for centuries, with many of the most central figures appearing over and over again across time and cultures. These figures have starred in the world's most widely read literary works, popular films, and captivating television series. This set overviews 24 of the most significant icons of horror and the supernatural. Each entry, written by a leading authority on the subject, discusses the central qualities of the icon and ist lasting influence. Illustrations, sidebars, and extracts from key texts are included. Bei den erwähnten Kapiteln zu den einzelnen Sub-Genres handelt es sich um: The Alien, The Devil, The Haunted House, The Mummy, The Serial Killer, The Werewolf, The Cosmic Horror, The Doppelganger, The Immortal, The Psychic, The Urban Horror, The Zombie, The Cures, The Ghost, The Monster, The Sea Creature, The Vampire. (vt) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) IV. Klein, Sonja: Kreuzverhör. Krimi-Kartenspiel für zwei "Ermittler". 2006, 60 Fallkarten in Spielebox, Gmeiner Verlag, EURO 12,90. Sie sind einer der besten Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA). Bei einer Großrazzia ist Ihnen ein "dicker Fisch" ins Netz gegangen. Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Gangster weiß von einem Verbrechen, das schon in Kürze stattfinden soll. Handeln Sie, bevor es zu spät ist! Verhören Sie den Mann und finden Sie schnellstmöglich heraus a) welches Verbrechen geplant ist, b) wo es stattfinden soll, c) wer der mutmaßliche Täter ist und d) welches Tatwerkzeug er benutzen will! Bei Ihren Ermittlungen können Sie sich auf verschiedene Hilfsmittel stützen. Aber rechnen Sie auch damit, daß Ihnen so mancher Stein in den Weg gelegt wird! Spielinhalt: 60 Fallkarten (12 x Verbrecher, 18 x Tatort, 12 x Tatverdächtiger), 30 Aktionskarten (18 x Ermittlung, 12 x Verteidgung), 1 Block mit Ermittlungsakten, 1 Spielanleitung. Spielerzahl: 2 / Altersempfehlung: ab 12 Jahren / Spieldauer: ca. 40 Minuten. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Knörer, Ekkehard: Leenders / Bay / Leenders & Agata-Linke: Korall, Harald: Mörderischer Niederrhein. Ein Krimireiseführer zu den Tatorten. 2007, 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage, 152 S., zahlreiche Farbfotos (von Philip Lethen), 7 Radwanderkarten, 1 Übersichtskarte, Mercator-Verlag, EURO 16,90. Im Jahr 2000 erschien erstmals der Krimireiseführer zu sieben Romantatorten des "Trio Criminale" Leenders/Bay/Leenders - im KRIMI-TIPP wurde seiner Zeit auf diesen Titel hingewiesen. Nach sieben Jahren und einer Auflage von 500.000 Exemplaren war es jetzt Zeit, eine komplett überarbeitete und aktualisierte Ausgabe aufzulegen. Die drei Krimiautoren haben zusammen mit Monika Agata-Linke Radwandertouren zu den Tatorten der sieben Krimialromane "Königsschießen", "Belsazars Ernde", "Jenseits von Uedem", "Feine Milde", "Clara!", "Eulenspiegel" und "Ackermann tanzt" zusammengestellt, ins Bild gesetzt wurden Tat- und Ermittlungsorte von Philip Lethen. Die entsprechenden Routenbeschreibungen sind akriebisch ausgeführt, mit Karten versehen und durch Hinweise auf interessante Museen, Baudenkmäler, Ausstellungen oder Veranstaltungen am Rande der Routen ergänzt. In die Routenbeschreibung sind verschiedene Textkästen eingebaut (z.B. zur Geschichte des Niederrheins oder Angebote zu Abstechern außerhalb der Route), Piktogramme im Kartenbild erleichtern das schnelle Auffinden gewünschter Ziele. Jede Route beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung des entsprechenden Kriminalromans und endet jeweils mit Kurzessays, genannt "Randgeschichten" (zum Beispiel zur Recherche des Autorentrios, Arbeitsweise der Autoren oder Anekdoten). Zudem zeigt eine Gesamtkarte in unterschiedlichen Farben alle sieben Touren in der gesamten Region. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Krimizeitung "Suspekt!", Leonhardt, R. / Schurich, F.-R.: Chandlers Welt. Eine fotografische Reise an die Westküste der USA. Mit einem Essay von Michael Althen. 2004, ca. 144 S., ca. 60 Abb., ET März 2004, ca. EURO 34,90. Dem Bild der Westküste der USA, welches Chandler in seinen Romanen präsentierte, hat sich der Berliner Fotograf Jonas Maron angenommen. Seine literarische Recherchereise wird in 60 Fotografien in bester Duotone-Qualität dokumentiert. Private Eye Philip Marlowe wurde hervorragend durch den groáen Humphrey Bogart verkörpert. Der bekannte Filmkritiker Michael Althen (SZ und FAZ) steuert hier einen Essay bei, um die ganz spezifische Chandler- Atmosphäre zu beleuchten. Ergänzt wird der Bildband mit Passagen aus Chandlers Werken. ET März 2004, Vorbestellungen sind herzlich willkommen. KT 33 (Bestellen bei Missing Link) IV. Meuth, Martina / Neuner-Duttenhofer, Bernd: Andrea Camilleris Sizilianische Küche. Die kulinarischen Leidenschaften des Commissario Montalbano. 2005, 256 S., zahlr. farb. Fotos, 1 Karte, Edition Lübbe, 3-7857-1570-6, EURO 24,90. "Sie behaupten, das Rote war nur Ketchup � aber es war nur Sauce Pomodor al Camilleri" – Commissario Montalbano ist ein ausgesprochener Genießer der ungeheuer abwechslungsreichen Küche Siziliens, kein Wunder, den sein Schöpfer Andrea Camilleri ist ein ebensolcher Gourmet. Was die Küche der verschiedenen Regionen Siziliens auf Tisch und Tafel bringen können, haben die beiden Kochbuchautoren Meuth und Neuner-Duttenhofer zusammengetragen. Das Ergebnis ihrer kulinarischen Reise auf den Spuren des Commissario präsentieren sie in einem herrlichen, üppig bebilderten Koch- und Rezeptbuch. Andrea Camilleri erklärt in seinem Vorwort "Kulinarische Leidenschaften" dass er, wie auch Commissario Montalbono, nicht kochen könne und sich darum ganz auf die Küchenchefs der Hotels, Restaurants und Tratorrien, der Bäcker und Konditoren verlassen müsse. Begleitet von Zitaten aus den Kriminalromanen Camilleris reisen Meuth und Neuner-Duttenhofer kreuz und quer über die Insel. Ein Adressverzeichnis der Restaurants, Weingüter und Herstellern von Spezialitäten, ein kulinarisches Ortsverzeichnis und Hinweise auf lohnende Hotels runden dieses Lese-, Koch-, Rezeptbuch und Reiseführer zu den Ermittlungsorten des Commissario ab. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) II + IV. Mittelbach, Oliver: Auf den Spuren von Patrick Süskinds "Das Parfüm". Eine Reise zu den Romanschauplätzen. 2006, 132 S., über 110 Farbfotos, books&friends, EURO 9,95. Zu Zeit sind die Feuilletons der Zeitungen voll mit Berichten zu Bernd Eichingers (Produzent) und Tom Tykwers (Regisseur) Verfilmung des Romans "Das Parfum" von Patrick Süskind. Oliver Mittelbach hat sich auf die Spuren des Autisten, "Schnüfflers" und Mädchenmörders Jean-Baptiste Grenouille begeben: nach Paris, in die Parfum-Hauptstadt Grasse, in die Provence und an die Côte d'Azur, nach Katalonien und nach Barcelona. Der Reiseführer leitet zu allen Roman- wie Filmschauplätzen, offeriert eine Fülle an Informationen, bietet darüberhinaus Hintergrundmaterial zu bestimmten Stichworten und natürlich alle relevanten Adressen. Selbstverständlich bietet Mittelbach auch eine kleine Exkursion über die Herstellung der diversen Düfte in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Extra-Teil mit 18 Seiten beschäftigt sich ausschließlich mit Hintergründen und Geschichte zum Film "Das Parfum". KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Pater, Siegfried: Internationale Enzyklopädie der Pseudonyme / International Encyclopedia of Pseudonyms / Encyclopédie Internationale des Pseudonymes / Enciclopedia Internatinale die Peudonimi / Enciclopedia Internacional de Pseudónimos. 2005 ff, 16 Bände, ca. 8640 S., K.G. Saur, Bd. 1, pro Band EURO 228,00. Pflichtfortsetzung. Dieser Titel gehört zwar streng genommen nicht 100 % in den KRIMI-TIPP, aber wenn man bedenkt, wieviele Autorinnen und Autoren von Kriminalromanen unter einem oder mehreren Pseudonymen schreiben, sollte der Hinweis auf diese "Internationale Enzyklopädie der Pseudonyme" hier nicht fehlen. Ca. 635.000 Pseudonyme zu ca. 270.000 Personen werden hier entschlüsselt. Teil I mit den Bänden 1 – 9 listet die Realnamen in alphabetischer Reihenfolge auf, in Teil II mit den Bänden 10 – 16 werden die alphabetisch aufgelisteten Pseudonyme den entsprechenden Realnamen zugeordnet. Die ersten beiden Bände werden 2005 erscheinen, geplant ist, daß das Werk dann 2007 abgeschlossen ist. Die Einträge sehen wie folgt aus: Teil I – Namen, Geburtsdatum, Geburtsort, Sterbedatum, Sterbeort, Land, Verweisung, Beruf(e), Pseudonym(e), Quelle(n) / Teil II – Pseudonym, Klarname. Bei diesem Werk handelt es sich um eine Pflichtfortsetzung (!) – und genügend Kleingeld sollte auch vorhanden sein. KT 41 (Bestellen bei Missing Link) Pidde, Ernst von: Preussen-Krimi-Kochbuch. Kochen wie Langustier. 2007, 240 S., berlin.krimi.verlag, EURO 14,90. Essen und Kochen im Krimi – diese Verbindung besteht seit es Kriminalliteratur gibt. Rezepte bekannter Krimiautoren oder die ausführliche Zubereitung diverser Gerichte ihrer Protagonisten – auf diese Literatur wurde in der Vergangenheit im KRIMI-TIPP gerne hingewiesen ("Culiniaria in Crime", "Andrea Camilleris Sizilianische Küche" oder "Frühstück mit Marlowe", um nur einige wenige Titel zu nennen). Die Fans der Preussen-Krimis von Tom Wolf dürfen sich jetzt darauf freuen, endlich einmal in die Töpfe und Rezeptesammlung des Hofküchenmeisters Honoré Langustier gucken zu können. Gastwirt Langustier ist Elsässer und beeindruckte den Preussenkönig Friedrich den Großen bei dessen Durchreise mit seinen raffinierten Kochkünsten. Der König bittet den Koch an seinen Hof, verleiht ihm den Titel "Zweiter Hofküchenmeister" und erfreut sich an dessen Gerichten – zwischen denen Honoré Langustier immer noch Zeit findet, diverse Kriminalfälle zu lösen. Langustier wurde als fiktiver Ermittler von Tom Wolf in die Kriminalliteratur eingeführt. Kein Wunder, gab der Doktor der Philosophie doch in den Jahren 2000/2001 die kulinarische wie literarische Zeitschrift "Häutling eigener Herd" heraus. Jetzt haben sich der Journalist Harry Balkow-Gölitzer und der Koch Ronny Pietzner den Kochkünsten des Hofküchenmeisters angenommen. Gesucht, gesichtet und archiviert von Balkow-Gölitzer und auf den Stand heutiger Kochtechnik gebracht, bieten die beiden insgesamt 81 Gerichte vom Hof des Königs an. Vorspeisen, Suppen, Salate, Pasteten, Geflügel, Kalbsgerichte, Fleischgericht, Wildgerichte, fischgerichte und Desserts nach Langustier sind hier versammelt, zusammen mit den 10 besten Münes des kochenden Detektivs. Alle Gericht sind nachkochbar, da von R. Pietzner mit den Zutaten versehen, die dem Krimifan und Profi- und/oder Hobbykoch heute zur Verfügung stehen. Das "Preußen-Krimi-Kochbuch" ist aber beileibe nicht nur eine Zusammenstellung diverser Rezepte, sondern es bietet als Lesebuch auch Krimiszenen und Ereignisse der könglichen Hofköche an. KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) I. + IV. Rankin, Ian: Rebus' Scotland. A Personal Journey. 2005, 191 S., zahlr. s/w Fotos von Tricia Malley und Ross Gillespie, Orion Books, 0-75285-245-0, £ 20,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). "This is partly my autobiography, part biography of Rebus and partly a book about modern-day Scotland, where it's going and where it came from", so beschreibt Ian Rankin kurz und knapp das vorliegende Text- und Fotobuch. Ian Rankin, Großbritanniens Krimi-Bestseller-Autor Nummmer 1, lebt in Edinburgh, der Stadt in der auch die meisten Inspector Rebus-Kriminalromane angesiedelt sind. In "Rebus' Scotland" gewährt Rankin Einblicke in seine persönliche Biographie wie auch in die fiktive Biographie seines Romanhelden. Tricia Malley und Ross Gillespie arbeiten bereits über fünfzehn Jahre als Fotografen zusammen. Den beiden Fotografen sind eindringliche schwarz-weiß Aufnahmen von Edinburgh und der Umgebung gelungen. Selbstverständlich sind hier auch Fotos von und aus der berühmten Tränke von Inspector Rebus zu finden, der "Oxford-Bar". Rankins Texte, mit eingeschobenen Zitaten aus seinen Kriminalromanen, und die Fotografien von Malley und Gillespie ergänzen sich hervorragend. Für die Fans von Inspector Rebus bietet dieser Bild-/Textband ein Fundgrube an Informationen. Rankin gibt in 8 Kapiteln Auskunft über sich, seinen Inspector Rebus, ihre gemeinsamen Stadt und über die Geschichte und die herbe Schönheit Schottlands: Court and Spark / Whi is Rebus? / Chruch and State / Through a Glass Darkly / Does Rebus Like the Cure? / Edinburgh / Outlands / An Attitude of Mind. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) Rudolph, Manfred: Sackmann, Eckart: Stürickow, Regina: Englische Gartenlust. Von Cornwall bis Kew Gardens. 2006, 160 S., Insel Taschenbuch 3184, EURO 6,00. Dieses liebevoll zusammengestellte Taschenbuch wäre im KRIMI-TIPP niemals erwähnt worden, wäre hier nicht ein Kapitel zu finden, das für Fans und Leser der Bruder Cadfael Krimis der englischen Autoren Ellis Peters (d.i. Edith Pargeter, gestorben 1995) von Interesse ist: "Im Rausch der Düfte. Kräutergärten, kriminell und kulinarisch". Shrewsbury Quest ist einer dieser Orte und Obergärtner Graham Cox gibt Auskunft über die mehr als 140 Kräuter "... die auch in einem Garten des Mittelalters wachsen würden" in dem von Sylvia Landsberg entworfenen Garten. "Englische Gartenlust" dürfte also auch für Krimileser reizvoll sein – für Hobby- und Profigärtner auf jeden Fall. Die einzelnen Texte wurden für die vorliegende Ausgabe erweitert und aktualisiert und sind in den Jahren 1995 bis 1998 teilweise in DIE ZEIT, GEO oder in der Frankfurter Rundschau erschienen. Für Gartenfreunde, die das Büchlein im Reisegepäck mitnehmen möchten sind (selbstverständlich) Adressen und Öffnungszeiten der vorgestellten Gärten vermerkt. KT 44 (Bestellen bei Missing Link) IV. Sedlaczek, Robert (mit Melita Sedlaczek): Das österreichische Deutsch. Wie wir uns von unseren grossen Nachbarn unterscheiden. Ein illustriertes Handbuch. 2004, 496 S., 150 farbige Abbildungen, Ueberreuter Verlag, EURO 34,95. In der Rubrik "Nachweise" in KRIMI-TIPP 47/I habe ich auf "Froschauer: Wolf Haas und seine Kriminalromane" hingewiesen (das schmale Bändchen liegt dem Archiv inzwischen vor). Im April erhielt das Archiv das umfangreiche Wörterbuch "Das österreichische Deutsch". Leser und Freunde der Kriminalromane (-grotesken?) von Wolf Haas oder seiner Landsmännin Sabina Naber sei dieses wahrhaft nützliche Wörterbuch resp. Nachschlagewerk herzlich empfohlen. Auch wer die alten Kottan-Filme auf Video besitzt, dem wird die eine oder andere Redewendung jetzt wesentlich verständlicher. Wendungen, die dem deutschen Leser fremd erscheinen (Halten S'die Pappn = Halten Sie den Mund) oder Ausdrücke, die man in Deutschland so nicht kennt (Powidl = schnurzegal / Erlagschein = Einzahlungsschein), von denen es aber gerade bei Haas oder auch Naber nur so wimmelt, werden hier ausführlich und teilweise mit erläuternden Kurztexten erklärt. Dem österreichischen steht der deutsche Ausdruck gegenüber (netterweise vom Autor jeweils mit den entsprechenden Landesfarben markiert). "Der Österreicher unterscheidet sich vom Deutschen durch die gemeinsame Sprache!", dies belegen mehr als 1300 Ausdrück und Redewendungen, die der Autor in seinem Werk versammelt hat. 150 Illustrationen sowie zahlreiche Anekdoten machen "Das österreichische Deutsch" darüber hinaus zu einem vergnüglichen Schmöker. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) IV: Sens, Rainer: Dem Kommissar auf der Spur. Ein literarischer Reiseführer zu den Tatorten der »Wallander-Romane«. 2004, 155 S., 28 farb. + 47 s/w Abb., 7 Kartenskizzen, C. Stein Verlag, Outdoor Handbuch 132 (Der Weg ist das Ziel), EURO 12,90. Die Bezieher des KRIMI-TIPP wissen, daß ich stets gerne auf »kriminelle« Reiseführer hinweise. Das handliche Bändchen »Dem Kommissar auf der Spur« ist jetzt erst im Archiv eingetroffen. Wer »Schweden-Krimi« hört, denkt wahrscheinlich zuerst an Henning Mankell und seinen Kommissar Kurt Wallander. Rainer Sens hat sich auf die Spuren von Wallander geheftet und führt den Leser im Kapitel »Dem Kommissar auf der Spur« von Trelleborg nach Ystad und in die Umgebung von Ystad, mit einem Abstecher nach Malmö und Lund. Im Vorwort »Einführung: Mankell und Schonen« diskutiert der Autor zunächst die Entwicklung des schwedischen Kriminalromans seit Sjöwall/Wahlöö, um sich dann intensiv mit der Heimat des Kurt Wallanders auseinanderzusetzen (»Land und Leute«). Der vierte Teil, schlicht »Anhang« überschrieben, birgt dann so manche Überraschung und wichtige Informationen für alle Mankell-Fans. Eine Aufstellung der wichtigsten deutschsprachigen und schwedischen websites zu Mankell, natürlich die üblichen allgemeinen Reisehinweise und Tourist-Informationen zu Schweden im Allgemeinen und Schonen, Ystad, Österlen und Malmö im Besonderen. Weiterhin ist eine chonologische Aufstellung der Wallander-Romane zu finden, ergänzt mit Hinweisen zum jeweiligen Handlungszeitraum und dem ungefähren Alter der Portagonisten Kurt Wallander und Tochter Linda. Sens hat sich der Mühe unterzogen, eine kleine Statistik in Form eines Personenverzeichnisses vorzulegen (502 Vor- oder Familiennamen sind allein in den ersten acht Wallander-Romanen zu finden!). Zu jedem Namen verzeichnet Sens Geschlecht, Handlungsort, Berufsprofil und eine Kurzerklärung, was die erwähnte Person in den Wallander-Romanen für eine Rolle spielt. Dieses annotierte Personenverzeichnis sollte ursprünglich ab Herbst 2003 komplettiert auf der website des Autors nachzulesen sein. Leider ist diese Seite immer noch im Aufbau bzw. Ausbau befindlich. Es wäre in der Tat für die Mankell-Fans bestimmt hilfreich, sich ausführlich über die mehr als 650 Personen, die größere oder kleinere Rollen in den Wallander-Romanen spielen, zu informieren. KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) Sietz, Henning: Das Parfum. Das Buch zum Film. 2006, 240 S., über 100 Farbfotos, Diogenes, EURO 22,90. Das Buch zum Film "Das Parfum" enthält einen Essay von Verena Lucken zum Roman und zur Verfilung, ein Gespräch mit Regisseur Tom Tykwer und Produzent Bernd Eichinger und das vollständige Drehbuch von Andrew Birkin, Bernd Eichinger und Tom Tykwer. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) IV. Stafford, David: IV. Strebel, Domimique / Wülser, Patrik (Hg): Mordsspaziergänge. Kriminalliterarische Wanderungen im Kanton Berg. 2001, 224 S., zahlr. s/w Fotos, mit CD (Töne, Zeugenaussagen und andere akustische Quellen), EURO 24,00. Auf kriminalistische und kriminalliterarische Reiseführer wurde im "Krimi-Tipp" bereit mehrfach hingewiesen. Nun ist eine Reiseführer aus der Schweiz im Archiv eingetroffen, der die Leser auf die Spuren von Dürrenmatt, Glauser, natürlich auch Doyle (der vorübergehende Tod von Sherlock Holmes bei den Reichbachfällen) mitnimmt. Insgesamt werden 13 "LiteraTouren" im Emmental, Aaretal und Berner Oberland, sowie der Stadt Bern und im Seeland angeboten. An jede LiteraTour schließt sich eine, zum Teil recht umfangreich, Leseliste an. Für diejenigen der "Armchair Detectives", die sich aus dem Sessel heraus und auf die beschriebenen Touren begeben wollen, haben die Autoren die Spaziergängen mit einer Einstufung von 1 bis 5 versehen (1 = leichter Spaziergang / 5 = anspruchsvolle Tour), die ungefähre Wanderzeit wird genannt, eventuelle Höhendifferenzen aufgeführt, die jeweils beste Wanderkarte erwähnt, An- und Rückreise erklärt, selbstverständlich die Wanderroute in aller Ausführlichkeit dargelegt inkl. möglicher Varianten, Einkehr- und Übernachtungsadresse sind ebenso selbstverständlich. Zu allen Touren gibt die dem Wanderführer beigelegte CD die "Töne, Zeugenaussagen und andere akustische Quellen" wider. Acht Autoren zeichnen, neben den beiden Herausgebern, für beste "kriminelle" Wander-Qualität verantwortlich. Ein ausgesprochen liebevoll gestalteter und mit viel Hintergrundinformation versehener Wanderführer zu den Höhepunkten der Schweizer Krimilandschaft. KT 36 (Bestellen bei Missing Link) Stummer / Tempel: Thomas, Gordon: Treat / Wilfert: Weigand, Jörg: "Mr. Kiss Kiss Bang Bang". Die Geschichte der James-Bond-Filmmusiken. 2006, 176 S., 60 S/w Abb. und Fotos, 1 Audio-CD, Schott, EURO 19,95. Wer Literatur zum Superagenten James Bond sucht, wird unweigerlich auf die Bücher von Siegfried Tesche stoßen. Tesche gilt hierzulande als ausgewiesener James Bond-Fachmann (siehe diverse Hinweise in früheren KRIMI-TIPPs). Viel dürfte eigentlich zu James Bond resp. den James Bond Verfilmungen nicht mehr zu sagen sein. Und doch hat Siegfried Tesche noch eine Lücke entdeckt und sie sogleich mit einem kleinen aber feinen, reichhaltigst mit Fakten versehenen Bändchen gefüllt. Es handelt sich um die Filmmusiken zu verschiedenen James Bond-Filmen. 176 Seiten sind randvoll gefüllt mit Informationen und Details zur Entstehung und Geschichte der 007-Musik, ihrer Komponisten und Interpreten, zu Preisen und Auszeichneungen, zu Chartnotierungen und Musiklistings und einer alles umfassenden Diskografie der Originalaufnahmen und der verschiedenen Coverversionen. Eine kleine Filmografie ist ebenso selbstverständlich wie eine Auswahlbibliograohie der Literatur zu James Bond allgemein, zur Filmmusik, verschiedener Zeitschriftenartikel, und einem kleinen Hinweis auf Fernseh-, Video- und DVD-Dokumentationen. Und wer eine kleine Pause bei der Durchsicht von "Mr. Kiss Kiss Bang Bang" einlegt, für den hat der Verlag dem Buch eine Bonus-CD mit 12 Bondsongs beigelegt: Bekannte Ohrwürmer oder bereits vergessene Titel aus den Bond-Filmen sind hier mit einer Gesamtspielzeit von knapp 39 Minuten versammelt: Bad Sign, Good Sign / Die Wolga ist weit / Goldfinger / Mr. Kiss Kiss Bang Bang / Tu vivras deux fois / We Have All The Time In The World / Diamonds Are Forever / Nobody Does It Better / For Your Eyes Only / GoldenEye / James Bond greift ein und The James Bond Theme. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Whymant, Robert: Womack, Helen: Zierden, Josef (Text) / Broere, Theo & Ixfeld, Alwin (Fotos): Krimi-Tour Rheinland-Pfalz. Ein literarischer Reiseführer. 2006, ca. 200 S., zahlr. Abb., Karten, Emons Verlag, 3-89705-442-6, ca. EURO 11,00. Erscheinungstermin April 2006. Auf krimi-literarische Reiseführer habe ich im KRIMI-TIPP stets gerne hingewiesen. Und auf den Führer "Krimi-Tour Rheinland-Pfalz" um so mehr, da Josef Zierden auf diesem Gebiet kein newcomer ist, sondern sich bereits mit dem "Literarischen Reiseführer Rheinland-Pfalz" oder mit dem "Eifel Krimi-Reisefüher" und auch als Herausgeber des Jahrbuches "Die Einfel in der Literatur" Respekt verdient und sich einen Namen gemacht hat. Zierden, der unter anderem auch Organisator des "Eifel Literatur Festivals" ist, hat in der Naturidylle um Mosel, Rhein, Nahe und Lahn über 500 (gedruckte) Leichen für den Krimi-Fan ausfindig gemacht. Gemeuchelt von 70 Autoren an mehr als 370 Tatorten und in über 180 Krimis. Die jeweiligen Kapitel beginnen mit einer Einführung, gefolgt von diversen Zitaten, einer Karte und/oder einem Auftaktfoto, dann folgen die realen wie fiktiven Tatorte von A bis Z. Eingestreut werden Infokästchen, z.B. über die Entwicklung des Eifelkrimis oder des Rheinhessen-Krimis etc, Infos zu Autoren und ihren Werken, die wichtigsten Ermittler werden genannt, ebenso wie die spektakulärsten Verbrechen. Sieben Interviews (mit Jacques Berndorf – Eifel / Mischa Martini – Tier/Mosel, Heinz-Peter Baecker – Hunsrück, Peter Hermann – Westerwald, Heidi Rehn – Mittelrhein/Lahn, Heidrun Immendorf – Rheinhessen und Olaf Paust – Pfalz) runden das Bild zur Kriminalliteratur der verschiedenen Regionen in Rheinland-Pfalz ab. Selbstverständlich werden Veranstaltungs-, Reise- und Touren-Tipps angeboten. Ein Beitrag "Zum Boom des Reginalkrimis" ergänzen die "Krimi-Tour" und, damit der Fan zielgerichtet und schnell seine Lieblingsschauplätze findet, ist ein Ortsregister selbstverständlich. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) V. PREISE Nachfolgend aufgeführt deutsche Krimi- Preise. Eine ausführliche und komplette Übersicht über deutsche wie internationale Krimi-Preis ist nachzulesen bei: Przbilka, Thomas DEUTSCHER KRIMI PREIS 2000 DEUTSCHER KRIMI PREIS 2001
Deutscher Krimi Preis 2002 : Der GLAUSER - KRIMIPREIS DER AUTOREN wird jährlich auf der "Criminale", dem Jahrestreffen der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur/AIEP - DAS SYNDIKAT - für den besten deutschsprachigen Krimi des Vorjahres verliehen. Eine jährlich neugewählte Jury (Mitglieder des SYNDIKATs) begutachtet jährlich ca. 200 Kriminalromane. Der Preis ist mit DM 10.000 dotiert! V. Der Deutsche Krimi Preis 2003 Roman: Wolff, Gabriele: "Das dritte Zimmer" Debüt: Horst, Norbert: "Leichensache" Kurzkrimi: Korn, Carmen: "Unter Partisanen". (In: R. Venske (Hg): Du sollst nicht töten. Ehrenglauser: Alfred Miersch, Webmaster Alligatorpapiere Hansjörg-Martin-Preis – Kinder- und Jugendkrimipreis der Autoren: Schweikert, Ulrike: "Das Jahr der Verschwörer" Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren 2002 Roman: Thomas Glavinic: Der Kameramörder, EURO 16,50. Debut: Christoph Spielberg, Die russische Spende, EURO 8,90. Ehrenglauser: Gerhard Neumann. Kurzkrimi: Nessa Altura, Der Burschl aus Tirol. In: Hacker, A.E. (Hg): Tatort Berg, EURO 10,00 Martin - Kinder- und Jugendkrimipreis: Lilli Thal, Kommissar Pillermeier und die falschen Weihnachtsmänner, EURO 9,90 GLAUSER 2001 Horst Eckert:Die Zwillingsfalle. Grafit Verlag GLAUSER 2000 Heim, Uta-Maria: Engelchens Ende Marlowe Bestellungen bitte stets an:
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