Die Sekundärliteratur zum Krimi.
Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link.
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka in seinem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur) BoKAS die Sekundärliteratur zum Krimi und informiert Interessenten mit seinem Krimi-Tipp darüber.
Hier finden Sie nun die Zusammenfassung der bereits erschienenen KRIMI-TIPPS:
Inhaltsverzeichnis:
I. Kriminalroman
A-L;
M-Z
II. Hörfunk / TV / Video
III. Kriminalistik
IV. Varia
V. Preise
Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
Die bereits erschienenen KRIMI-TIPPS:
Krimi-Tipp 1998: 1, 2, 3, 4, 5
Krimi-Tipp 1999: 6, 7, 8, 9, 10
Krimi-Tipp 2000: 11, 12, 13, 14, 15, 16
Krimi-Tipp 2001: 17,
18, 19,
20,
21.
Krimi-Tipp 2002: 22, 23, 24, 25, 26 27
Krimi-Tipp 2003: 28, 29, 30, 31, 32
Krimi-Tipp 2004: 33, 34, 35, 36, 36, 37
Krimi-Tipp 2005: 38; 39; 40; 41, 42
Krimi-Tipp 2006: 43; 44; 45;
Krimi-Tipp 2007: 46; 47; 48; 49;
Krimi-Tipp 2008: 50; 51;
Krimi-Tipp 2009: 52; 53
Krimi-Tipp 2010: 54; 55;
I. Kriminalroman
Teil M-Z
I. Macdonald, Andrew F. / Macdonald, Gina:
Scott Turow.
A Critical Companion.
2005, 259 S., Greenwood Press, £ 28,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
In der Reihe "Critical Companions to Popular Contemporary Writers" (die von Kathleen Gregory Klein als "Senior Editor" betreut wird) liegen erst einige wenige Titel zu Kriminalschriftstellern vor. Neu hinzugekommen ist jetzt der Band über Scott Turow.
"Legal Thriller" oder "Legal Crime Fiction" ist der amerikanische Fachausdruck für dieses Krimi-Subgenre. Gerichts-Krimis sind so neu nicht, man denke nur an Erle Stanley Gardners Serie zu Perry Mason. Dennoch wird stets Scott Turow als "Erfinder" des Gerichts-Krimis (resp. Anwaltskrimis) genannt. Richtig ist viel mehr, daß mit Scott Turows "Aus Mangel an Beweisen" (Presumed Innocent, 1987 in den USA erschienen) das Subgenre "Legal Thriller" sich erst recht etablieren konnte. Fast über Nacht tauchten Thriller weiterer Autoren auf, die zunächst fast alle als Anwälte ihr Geld verdienten (z.B. Dudley W. Buffa, John Grisham, John T. Lescroart – und nicht zu vergessen: der Deutsche Fred Breinersdorfer mit seinen Krimis um Anwalt Abel).
Die beiden Autoren Macdonald (Loyola University New Orleans und Nicholls State University) beleuchten in ihrem Buch zunächst ausführlich das Leben und den Werdegang Turows (The Life of Scott Turow: The Making and Shaping of a Literary Lawyer) um sich dann dem Stil und dem literarischen Erbe Turows zu widmen. Die folgenden sechs Kapitel beschäftigen sich mit seinen Romanen, die bis 2002 in den USA erschienen sind.
Ausgezeichnet und dankenswert ist im Anhang das Kapitel "Glossary of Legal Terms". Eine umfangreiche Bibliographie (gegliedert in Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Essays, Turow über Turow, Film) sowie eine Auflistung von Arbeiten über Turow, Interviews mit Turow und eine sehr umfangreiche Bibliographie der Rezensionen und Kritiken zu seinen hier untersuchten Romanenden runden das "Critical Companion" bestens ab. / KT 40.
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I. Mäntymäki, Tiina:
Hard & Soft.
The Male Detective's Body in Contemporary European Crime Fiction.
2004, 382 S., ca. EURO 49,50.
In ihrer Untersuchung über Maskulinität stellt Mäntymäki zeitgenössische Polizei- und Privatermittler aus Nord- und Südeuropa gegenüber. Andrea Camilleri, Ian Rankin, Manuel Vázquez Montalbán treten gegen ?ke Edwardson, Seppo Jokinen und Henning Mankell an. Beleuchtet werden Ess- und Trinkgewohnheiten der Ermittler (ein Vergnügen für die west-/südeuropäischen Ermittler, für ihre nordeuropäischen Counterparts dagegen gefährlich: es könnte ja in Völlerei ausarten), ihr Umgang mit Technologien, Autos, Computern und Waffen. Wie unterschiedlich die jeweiligen Autoren die Probleme ihrer Protagonisten mit dem Altern und mit Verwundungen betrachten, auch dies wird von T. Mäntymäki beantwortet. Allein drei Kapitel beschäftigen sich mit dem "besten Stück" der Detektive (The Male Marker – The Detective and His Penis / Phallic Penises and Powerful Men / Obscured Penises). Selbstverständlich werden "Women as Objects of Desire" auch nicht vergessen. Tiina Mäntymäki gliedert ihre Untersuchung in drei Teile: Theoretical Background / Introduction to the Material / The Detective's Body – Hart and Soft. Der Anhang mit Referenz- und Sekundärliteratur ist umfangreich. Wer sich also ein Bild über die Alltäglichkeiten und etwaigen Befindlichkeiten von Ermittlern im westlichen und nördlichen Europa machen will, wird mit "Hard & Soft" bestens bedient sein. KT 37
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I. Makinen, Merja:
Agatha Christie.
Investigating Femininity.
2006, 224 S., Palgrave, £ 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Far from being a conservative writer endorsing women's domestic role, Agatha Christie's books depict women as adventurous, independent women who renegotiate sexual the relationships along more equal lines. Women are also allowed the dangerous competency to disrupt society and yet the texts refuse to see them as double deviant because of their feminity. This detailed textual analysis of her oeuvre demonstrates exactly how quietly innovatory Christie was in relation to gender, beginning in 1920 and concluding in the ealry 1970s. Inhalt: Acknowledgements / Abbreviations / Introduction / Preliminary Proceedings / Detecting Deviancy / Availalbe Femininities / Women Behaving Badly / Representing Women of Violence / An Examination of Otherness / Endnotes / Bibliography / Index. (vt) KT 45
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Malborn, Peter J.:
Sherlock Holmes.
Historizität von Exotik und Alltäglichkeit.
1999, 113 S., DM 44,80.
Viele Dinge, die heute alltäglich sind, waren mehr oder weniger
weltbewegende Erfindungen und Neuerungen zur Zeit des
Meisterdetektivs. Malborn zeigt anhand des "Canons", ob und wie
Holmes und Watson auf die Neuerungen reagierten bzw. diese in ihre
Falluntersuchungen einbezogen. [KT 13]
Malski, Wino:
Krimi-Finder. Ein Führer durch den Krimi-Dschungel für Leser und Sammler. Lesenswerte Highlights aus fünf
Jahrzehnten deutscher Taschenbuchproduktion von 1950 - 2000.
2002, 102 S., Abb., EUR 14,90.
Wino Malski (Pseudonym), bekannter Krimi-Sammler aus Münster,
versucht ein wenig jene Lücke zu schliessen, die der "Walkhoff-Jordan" seit 1991 nicht mehr füllen konnte. Malskis "Krimi-Finder" ist daher eine willkommenen Auswahl-Bibliographie von Krimis in Taschenbuchausgaben bis 2000. Im Anhang die "300 Topseller des Jahres 2001". KT 24
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I. Manchette, Jean-Patrick:
Chroniques. Essays zum Roman noir.
2005, 339 S. (Chroniques, Übersetzung von Katarina Grän und Ronald Vouillié), Distel Literatur Verlag, 3-923208-78-2, EURO 32,00.
Jean-Patrick Manchette (1942 – 1995) war einer der Großen in der Riege hervorragender französischer Kriminalschriftsteller (nebenbei war Manchette auch noch Drehbuch-Autor und Übersetzer). Sein Werk in deutscher Übersetzung ist im Distel Literatur Verlag zu finden, der sich mit den Übersetzungen französisch-sprachiger und spanisch-sprachiger Autoren einen sehr guten Namen gemacht hat. Neben dem kriminalliterarischen Oeuvre hat der Verlag nun auch Manchettes kritische Essays zum "roman noir" herausgebracht.
Manchette war nicht nur Kriminalschriftsteller, sondern auch ein begeisterter Leser von Kriminalromanen. Daher nimmt es nicht Wunder, daß der Erneuerer des "roman noir" auch als viel beachteter scharfsinniger Kritiker und Rezensent Meriten erworben hat. Seine seit 1976 in diversen französischen Fachzeitschriften und Magazinen erschienenen Essays sind von Doug Headline und Fran�ois Guérif herausgegeben als "Chronique" zusammengefasst.
Frankophone Krimiliebhaber haben hier die Gelegenheit, noch den einen oder anderen Autor zu entdecken oder werden jetzt das Vergnügen haben, die verstreut erschienenen Beiträge Manchettes nun endlich in einer Sammlung nachlesen zu können. KT 43
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I. Mann, Thomas:
Horror and Mystery Photoplay Editions and Magazine Fictionizations.
The Catalog of a a Collection. 2004, 184 S., Illustrationen, £ 24,95 (Tageskurs zzgl. MWSt).
"Photoplay Editions" waren überlicherweise Reprints von Romanen, die verfilmt wurden. Diese Reprints wurden mit Standphotographien aus den jeweiligen Filmen illustriert. Weniger oft gab es Ausgaben, die nach dem Filmscript nacherzählt wurden. Thomas Mann, ehemaliger Privatermittler und jetzt Bibliothekar der Library of Congress in Washington D.C., stellt hier eine annotierte Liste von über 500 Photoplays von Horror- und Kriminalromanen bzw. Magazinen vor. KT 37
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I. Markowitz, Judith A.:
The Gay Detective Novel. Lesbian and Gay Main Characters and Themes in Mystery Fiction.
2004, 302 S., Vorwort von Katherine V. Forrest, McFarland, £ 25,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
Im KRIMI-TIPP 39 (Rubrik "Nachweise") hatte ich bereits auf diesen Titel kurz aufmerksam gemacht. Es muss wohl am Postweg gelegen haben, daß dieses informative Nachschlagewerk von der Verlagsauslieferung bis nach Bonn so lange unterwegs war. Wie immer es auch gewesen sein mag: Judith A. Markowitz hat mit "The Gay Detective Novel" ein umfangreiches wie informatives Nachschlagewerk zum homosexuellen und lesbischen (englischsprachigen) Kriminalroman vorgelegt.
In ihrer Einführung "The Gay and Lesbian Crime-Fiction Scene" wird ausführlich über dieses Subgenre innerhalb der (allgemeinen) Geschichte der Kriminalliteratur berichtet. Der umfangreiche zweite Teil "The Authors and Their Characters" ist noch einmal in die Abteilungen Police / Private Investigators / Professional Sleuths / Amateur Sleuths / Parnter gegliedert. Innerhalb dieser Untergliederungen finden sich, alphabetisch geordnet, Artikel zu den verschiedenen Autoren und Autorinnen mit Erwähnung der Hauptprotagonisten/innen. Beginnend mit einer kurzen Biographie, über "Detective", "Setting", bereits erschienene Bücher und eine Erwähung des Verlages. Der anschließende Artikel wirft einen ausführlichen Blick auf die Charaktere und Themen der jeweiligen Krimis des Autors / der Autorin.
Teil drei widmet sich "Themes Across the Series", wer ein bestimmtes Thema innerhalb der Gattung sucht, wird hier bestens bedient. Die Schlag- und Stichwörter reichen von "Abortion and Adoption" über "Gay and Lesbian Rights, Activism, Politics, and Pride" zu "Homophobia", "Relationships with Lovers and Romance" bis "Women's Activism". Die einzelnen Suchbegriffe sind noch einmal stichwortartig unterteilt um dort dann einzelne Autoren/Autorinnen und den jeweils zum Suchbegriffe gehörenden Titel aufzuführen. Anmerkungen und Bibliographie als Abschluß des Werkes sind so ausreichend, daß sie dem Leser eine sehr gute Auswahl an weiterführender Literatur zur Verfügung stellen. Wer sich mit diesem Subgenre der Kriminalliteratur beschäftigt, sich auseinandersetzen will oder grundlegende Informationen sucht, wird für dieses Nachschlagewerk dankbar sein. KT 41
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I. Marsch, Edgar (Hg):
Im Fadenkreuz.
Der Neuere Schweizer Kriminalroman.
2007, 192 S., Chronos Verlag, EURO 24,80.
Edgar Marsch, Professor an der Universität Freiburg/Schweiz, wurde 2006 von der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" mit dem "Ehrenglauser" ausgezeichnet, einem Preis, der die Arbeit von Edgar Marsch zur Kriminalliteratur im Allgemeinen und zur deutschsprachigen Kriminalliteratur im Besonderen würdigt. Eine seiner Arbeiten zur Theorie, Geschichte und Analyse der Gattung, nämlich "Die Kriminalerzählung" (1972, Winkler Verlag), gilt immer noch als eines der wichtigen Standardwerke zum Genre. Edgar Marsch hat sein Interesse an der Kriminalliteratur stets weiterverfolgt, sei es mit Publikationen oder durch seinen Lehrauftrag an der Universität Freiburg (in früheren KRIMI-TIPPs wurde darüber berichtet), auch bei der Schweizer Veranstaltungsreihe zum Krimi, die sogenannten "Mordstage", sorgt der Name Marsch als kompetenter und wichtiger Referent stets für volle Auditorien. Als Lehrstuhlinhaber an einer Schweizer Universität hat sich Edgar Marsch selbstverständlich auch dem (deutsch-)schweizer Kriminalroman gewidmet. Waren es doch auch Schweizer Kriminalautoren, die den literarischen deutschsprachigen Kriminalroman beeinflußt haben: Friedrich Glauser, Friedrich Dürrenmatt sind Namen, die sofort genannt werden und die Namen von Peter Zeindler, Sam Jaun oder Werner Schmidli stehen für den aktuellen deutschsprachigen Schweizer Kriminalroman. Autoren, die das Genre nachhaltig beieinflußt haben. Die Arbeit dieser und weiterer Autoren beleuchten Edgar Marsch und seine Beiträger in ihrer Analyse zum "Neueren Schweizer Kriminalroman". "Im Fadenkreuz" wird bestätigt, daß "... die Autorinnen und Autoren mit ihren Kriminalerzählungen nicht nur das kraftvolle Weiterleben der Gattung ..."garantieren, "... sonder sie schaffen mit ihren Büchern auch einen neuen, einen spezifisch schweizerischen Roman-Typus."
Wer die Abhandlung zur Schweizer Kriminalliteratur von Paul Ott ("Mord im Alpenglühen" NordPark Verlag) im Regal stehen hat, wird nicht umhinkommen, Edgar Marsch' "Im Fadenkreuz" als wichtige weiterführende Literatur dort auch einzustellen. Das Inhaltsverzeichnis:
Egdar Marsch: Carl Albert Loosli und der Neue Schweizer Kriminalroman. Vom Justizroman zum Detektivroman / Jochen Voigt: Triumph des Thrillers? Wiederkehr des Bösen? Einige (nicht nur) erzähltheoretische Beobachtungen zur neueren Entwicklung des Kriminalromans / Ulrich Knellwolf: Theologie des (kriminalen) Erzählens / Reto Luzius Fetz: Der Mörder und der Denker. Philosophische Betrachtungen zum Kriminalroman / Eveline Hasler: Fakten und Fition. Auf der Spurensuche / Felix Mettler: Die Psychologie im Kriminalroman / Paul Ott: Wie viel Wirklichkeit erträgt der Kriminalroman? / Peter Zeindler: Die Rolle von Maske und Verstellung im Agentenroman / Peter Rusterholz: Schneiders Schweizergeschichte(n) - Hunkelers Sachen / Petra Ivanov: Recherchieren und Schreiben. Zu meinen Kriminalromanen / Sam Jaun: Ein paar Anmerkungen zum Schreiben und zum Roman "Die Zeit hat kein Rad" / Werner Schmidli: Über Gunten, den alten Mann am See / Edgar Marsch: Erzählen nach Schema? Über analytisches Schreiben im Neuen Schweizer Kriminalroman. KT 48
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I. Martin Escribà, Àlex / Piquer Vidal, Adolf.:
Catalana i criminal.
La novella detectivesca del segle XX.
2006, 270 S., Vorwort von Andreu Martin, Documenta Balear (Arbre de mar 23), ca. EURO 21,00 (zzgl. Porto falls eine Besorgung möglich ist!).
Untersuchung zur katalanischen Kriminalliteratur und zu Kriminalromanen in katalanischer Übersetzung aus England, Frankreich, USA des 20. Jahrhunderts. Besondere Berücksichtigung finden natürlich spanisch/katalanische Autoren wie Jaume Fuster, Maria-Antònia Oliver, Isabel-Clara Simó, Josep Lluis Segui, Ferran Torrent, Margarida Aritzeta, Andreu Martin, Josep Maria Palua i Camps, Antoni Serra, Guillem Fontera u.a. (tp) KT 47/I
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I. Martínez Laínez, Fernando: Escritores espías.
La insólita vida secreta de los grandes de la literatura.
2004, 335 S., s/w Abb., ca. EURO 18,00 [!lange Lieferzeit!].
Spionierende Schriftsteller – schriftstellernde Spione. Fernando Martínez Laínez hat sich unter großen Autoren der Weltliteratur umgesehen, und stellt 11 dieser Schriftsteller in seinem Buch " Escritores espías" mit ausführlicher Biographie und Sicht auf ihr literarisches Schaffen vor. "Gruppenbild mit Dame" mag einem einfallen – Aphra Behn (Una feminista en el gran teatro del mundo, so der Kapiteluntertitel) ist die einzige Vertreterin des Genres, eingerahmt von den Herren Francisco de Quevedo, Christopher Marlowe, John le Carré, Pierre-Agustin Caron Beaumarchais, Miguel de Cervantes, Graham Greene, Fran�ois Rabelais, Joseph Pla, Voltaire und Daniel Defoe.
Der bekannte spanische Journalist, Kriminalschriftsteller und ehemaliger Vice President der "International Association of Crime Writers" Martínez Laínez hat ein höchst interessantes wie (von der Autorenauswahl her gesehen) nicht minder ungewöhnliches Werk vorgelegt. Eine Bibliographie weiterführender Literatur zu den einzelnen gewürdigten Persönlichkeiten runden "das ungewöhnliche und heimliche Leben der Großen der Literatur" ab. Bitte beachten, bei diesem Titel ist mit längerer Lieferzeit zu rechnen! KT 39
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I. Martynkewicz, Wolfgang:
Edgar Allan Poe.
2003, 158 S., zahlr. s/W Abb., EURO 8,50.
Eine bestens lesbare Lebens- und Schaffensgeschichte des Begründers der
amerikanischen Kriminalliteratur, der "mit seiner Faszination für
das Grauen, den Schrecken ... und die Todessehnsucht die Kehrseite
des 'American Dream' verkörperte". Seine Spannungsromane
faszinieren heute immer noch, ebenso wie seine anderen Prosatexte
und Gedichte. KT 33
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I. Matzke, Christine / Mühleisen, Susanne (Hg):
Postcolonial Postmortems. Crime Fiction from a Transcultural Perspective.
2006, VII, 337 S., Rodopi (Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft 102), EURO 70,00.
African crime fiction, African-American crime fiction, Asian crime fiction, Australian crime fiction, Colonialism and crime fiction, Indian crime fiction, Orient and crime fiction, South African crime fiction oder Welsh crime fiction – dies sind nur ein paar wenige Stichworte, um den weitgespannten Bogen der Essays in »Postcolonial Postmortems« wiederzugeben. Die Herausgeberinnen Matzke und Mühleisen haben 11 namhafte Beiträger zu einer Analyse mit kulturell übergreifendem Blickpunkt auf die Kriminalliteratur zum Beispiel aus Afrika, Asien und Australien und eine kriminalliterarische tour d'horizon zu Krimi-Autoren wie Barrett, Ebershon, Ishiguro, McCall Smith oder Ondaatje versammelt. Zwei Beiträgen sind ausführliche Interviews mit den dort abgehandelten Autoren beigefügt. Der Anhang zur Primär- und Sekundärliteratur ist ebenso umfangreich wie die Indizes »Name index« und »Subject index«. Es berichten:
Matzke & Mühleisen, Postcolonial Postmortems: Issues and Perspectives / Knight, Crimes Domestic and Crimes Colonial: The Role of Crime Fiction in Developing Postcolonial Consciousness / Knepper, Confession, Autopsy and the Postcolonial Postmortems of Michael Ondaatje's »Anil's Ghost« / Döring, Sherlock Holmes – He Dead: Disenchanting the English Detective in Kazuo Ishiguro's »When We Were Orphans« / Mathur, Holmes's Indian Reincarnation: A Study on Postcolonial Transposition / Sarkowsky, Manga, Zen and Samurai: Negotiating Exoticism and Orientalist Images in Sujata Massey's Rei Shimura Novels including an interview with Sujata Massey / Alexander, Investigating the Motif of Crime as Transcultural Border Crossing: »Cinnamon Gardens« and »The Sandglass« / Bettinger, Riddles of the Sands of the Kalahari: Detectives at Work in Botswana / Davis, Political Loyalities and the Intricacies of the Criminal Mind: The Detective Fiction of Wessel Ebersohn / Schwarz, Colonial Struggle on Manhattan Soil: George Schuyler's »The Ethiopian Murder Mystery« / Pons, »Redneck Wonderland«: Robert G. Barrett's Crime Fiction / Plummer, Transcultural British Crime Fiction: Mike Phillip's Sam Dean Novels including an interview with Mike Phillips.
Wer sich über Ermittler an exotischen Schauplätzen oder über die Kriminalliteratur ferner Länder informieren möchte, wird mit »Postcolonial Postmortems« ein hilfreiches Lesebuch und Referenzwerk in der Hand halten. KT 46/I
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I. Maunder, Andrew / Moore, Grace (Hg):
Victorian Crime, Madnes and Sensation.
2004, XI/259 S., 8 Abbildungen, Ashgate, £ 45,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt)
Über die Begutachtung einer breiten Palette von Verbrechen, Verbrechern, Detektiven & Ermittlern, Ermittlungen und Berichten in der Victorianischen Literatur versuchen die Beiträger in insgesamt 14 Essays die Entwicklung der Detektivliteratur als eigenständiges Genre und den dadurch entstandenen Dialog zwischen "fact" und "fiction" in der Zeit Königin Victorias, genauer mit Beginn der Inthronisation der Regentin bis zum Fall eines Serienkillers des Fin-de-Siècle herauszuarbeiten (John Plunkett: Regicide and Reginamania. G.W.M. Reynolds and the Mysteries of London – Nicolas Freeman: Ballad of a Demon Barber: The Criminal Career of George Chapman). (tp)
/ KT 40
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Maurer, Doris:
Venedig im Kriminalroman
Balletta, Felice:
Interview mit Donna Leon.
1999, 160 S., DM 22,80.
Venedig als Schauplatz für Krimis ist in der Vergangenheit wie in
der Gegenwart recht beliebt gewesen. In den Wasserstraßen dümpelt
immer wieder die eine oder andere Leiche - das Flair der Lagunenstadt
bietet sich geradzu als "Pflaster" für Kriminalromane an.
Die Bonner Literaturwissenschaftlerin D. Maurer hat nach bekannten
und unbekannten Venedig-Krimis geforscht. Als Ergänzung ein Interview
mit Venedig-Krimi Kultautorin Donna Leon. [KT 7]
I. Meaker, Marijane:
Meine Jahre mit Pat. Erinnerungen an Patricia Highsmith.
2005, 324 S., Diogenes, EURO 22,90.
Marijane Meaker ist 32 und bereits eine recht bekannte Autorin von Krimis, Jugendbüchern und lesbischen Liebesgeschichten als sie 1959 Patricia Highsmith in New York kennenlernt. Highsmith, zu der Zeit 38 Jahre alt, ist schon Bestsellerautorin (Zwei Fremde im Zug). Das Künstlerpaar wird bald auch ein Liebespaar. Marijane Meaker lebte zwei Jahr lang mit Patricia Highsmith zusammen. Die Geschichte dieses Zusammenlebens und die Geschichte der wilden 50er Jahre im New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village beschreibt sie in "Meine Jahre mit Pat". Mehr als dreissig Jahre nach ihrer Trennung begegnen sich die beiden Frauen wieder. Marijane Meaker trifft auf eine Patricia Highsmith, die nörgelig und gesundheitlich am Ende ist – die Tribut für ihre Trunksucht zahlen mußte. Meaker schildert in ihren Erinnerungen alle Höhen und Tiefen im kurzen gemeinsamen Zusammenleben der nicht immer ganz einfachen Thriller-Autorin, die schon in den 50er Jahren Sehnsucht nach Europa hatte. Ihre Schilderungen sind ehrlich, distanziert und ohne irgendwelche Rachegelüste. Patricia Highsmith starb im Februar 1995. KT 41
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Meier-Lenz, Dieter P. (Hg):
Von der Menschenjagd und der Emanzipation des Bösen. die horen 204.
2002, 284 S., zahlr. Abb., EUR 12,00.
Nach langer Zeit liegt nun endlich wieder ein Sonderband der Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik "die horen" vor! Wie üblich, ist der vorliegende Band randvoll gefüllt mit Essays, Rezensionen, Interviews und Kurz-Krimis. Schwerpunkt dieser Sonderausgabe bildet die Krimi-Szene in Finnland. (KT 23)
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I. Menguy, Claude (mit Pierre Deligby):
De Georges Sim à Simenon. Bibliographie.
Éditions originales, éditions illustrées, collections diverses y compris les oeuvres publiées sous pseudonymes.
2004, 434 S., farb. Tafeln, EURO 35,00.
Mehr als 30 Pseudonyme benutzte Georges Simenon, Vielschreiber und moderner Klassiker des französischsprachigen Kriminalromans. Zum Simenon-Jahr hat Claude Menguy (zusammen mit Pierre Deligby) eine wahrlich umfangreiche Bibliograpie der Kriminalromane, der Sachbücher aber auch der Zeitungs- und Zeitschriftenartikel und Reportagen von Simenon zusammengestellt. Das umfangreiche Werk gliedert sich in "Oeuvres fictionnelles", "Oeuvres non fictionnelles" und "Oeuvres complètes, éditions collectives".
Innerhalb dieser Aufstellung wird nach Romanen, Novellen, Reportagen etc geliedert, und dies alles streng in Jahres-Chronologien. Diese Bibliographie bezieht sich NUR auf die französischsprachigen Texte Simenons, die in Frankreich und Belgien erschienen sind. Im Mittelteil der Bibliographie befinden sich farbige Tafeln mit Abbildungen diverser Schutzumschläge aus den verschiedensten Jahren. Diese Bibliographie dürfte für Simenon-Forscher und -Sammler aber auch für Simenon-Fans von großem Wert sein. KT 38
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I. Mesplède, Claude / Schleret, Jean-Jacques:
Les auteurs de la Série Noire.
1945 - 1995.
1996, 627 S., 8 Tageln mit farb. Abb. und s. Fotos, Ed. Joseph K., ca. EURO 40,00.
Hin und wieder kommt es vor, daß interessante Titel das Archiv erst relativ spät erreichen. So auch im Fall dieses Nachschlagewerkes, das bereits 1996 erschienen ist. Auf 497 Seiten listen die beiden Autoren Mesplède und Schleret im Teil "Dictionnaire" alle Krimiautorinnen und -autoren von A - Z auf, deren Werke in der berühmten "Série Noire" im Zeitraum von 1945 bis 1995 (sei es als Original oder als Übersetzung) erschienen sind. Eingeleitet wird jeder Personenbeitrag mit einer kurzen Biographie, kurzen Inhaltsangaben zu ausgewählten Krimis und Angaben zu ihren Werken (Reihennummer der Série Noire, französischer Titel, Erscheinungsjahr, bei Übersetzungen wird auch der Originaltitel und dessen Erscheinungsjahr genannt). Im Anhang wird von Jean-Paul Schweighaeuser und Jean-Jacques Schleret auf den "Roman et film noirs" eingegangen (s.501 - 509); Claude Mesplède und Jean-Jacques Schleret bieten auf den Seiten 511 - 603 eine Filmographie, aufgebaut wie der Teil "Dictionnaire" an. Eine kleine Auswahlbibliographie der wichtigsten Nachschlagewerke zur Kriminalliteratur im Allgemeinen und zu ausgewählten (wenigen) Autoren im Besonderen und eine numerisch angelegte Aufstellung der "Série Noire", überschrieben "Catalogues" beschließen dieses Nachschlagewerk. Die Namen Mesplède, Schleret und Schweighaeuser werden Beziehern des KRIMI-TIPP nicht unbekannt sein. In Frankreich gelten diese drei Herren als DIE Instanzen zur Kriminalliteratur. Mesplède und Schleret haben ihr ambitioniertes Werk einer anderen wichtigen Institution der französischen Kriminalliteratur gewidmet: Michel Lebrun. KT 48
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I. Mesplède, Claude:
Dictionnaire des littératures policières.
2007, 2 Bände, ca. 2000 S., ca. 3000 Fotos, 2. wesentliche überarbeitete und erweiterte Auflage, Ed. Joseph K., Bd. 1, / Bd. 2, je Band ca. EURO 50,00. Wiederholt habe ich im KRIMI-TIPP auf dieses umfangreiche Nachschlagewerk zur internationalen Kriminalliteratur hingewiesen. Und wiederholt hat Herausgeber Claude Mesplède den Erscheinungstermin verschoben. Inzwischen steht fest, daß das Werk im Mai 2007 zum Drucker gehen wird und das der Erscheinungstermin jetzt auf Ende September / Anfang Oktober festgelegt wurde. Alle Bezieher, die dieses Referenzwerk bereits bei Missing Link bestellt haben, mögen sich daher noch etwas gedulden. Allen anderen Beziehern des KRIMI-TIPP die auf ca. 3000 Artikel zu internationalen Krimiautoren, Krimigenres, zur internationalen Krimiszene, Werkartikel etc nicht verzichten möchten, sei dieses Werk wärmstens empfohlen. Die zweite Auflage wird um 500 neue Artikel ergänzt sein. Die erste Auflage war bei Erscheinen durch Vorbestellungen bereits vergriffen! Interessenten sollten daher jetzt vorbestellen! Diese Vorbestellungen sind herzlich willkommen. KT 46/I
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I. Mesplède, Claude (Hg): Dictionnaire des littératures policières.
2005, 2. überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage, 2 Bände (A – H, I – Z), jeweils ca. 1024 S., zahlreiche s/w Fotos und Abbildungen, je Band ca. EURO 50,00.
Ein stolzer Preis – aber er lohnt! Erstmals im Oktober 2003 erschien das "Dictionnaire des littératures policières", ebenfalls in zwei voluminösen Bänden. Der Verlag hatte ganz offensichtlich die Auflagenhöhe falsch kalkuliert und wurde total überrascht durch die immense Nachfrage beim Publikum. Seit Ende 2003 arbeiten also Claude Mesplède und seine Beiträger an der wesentlich erweiterten Neuauflage.
Die Liste der Beiträger allein liest sich schon wie das Who is Who der französischen Kriminalliteratur: Alain Regault, Fran�ois Guérif, Jean-Bernard Pouy, Jean-Jacques Schleret, Jean-Louis Touchant, Jean-Paul Schweighaeuser, Michel Amelin, Michel Lebrun, Patrick Raynal, Sylvie Kha, Chatherine Chauchard, um nur einige wenige zu nennen. Im "Dictionnaire des littératures policières" werden die einzelnen Artikel zu französischen und nicht französischsprachigen Kriminalschriftstellerinnen und Kriminalschriftstellern mit Geburts- und Sterbedaten, Geburtsort und Pseudonym eingeleitet. Zu vielen Einträgen gibt es ein Foto der Autorin / des Autors, oftmals auch Coverabbildungen der (französischen) Ausgaben einiger ihrer Kriminalromane.
Es folgen ein Abriß der Biographie und (zum Teil kritische) Erläuterungen zum literarischen Schaffen. Abgeschlossen werden die Autorenbeiträge mit einer ausführlichen Bibliographie der Primärtexte (nur französischsprachige Ausgaben). Diese Bibliographie beschränkt sich bei Eintragungen zu nicht französischen Autorinnen / Autoren auf die französischen Übersetzungen ihrer Krimis. Neben den Autorenartikeln sind, selbstverständlich, auch zahlreiche Sachartikel zu finden.
Die Ende 2005 erscheinende zweite Auflage wird um mehr als 300 Autoren- resp. Sachartikel ergänzt und erweitert sein. Bei jedem Autoren- und/oder Sachartikel handelt es sich um Namensartikel (Kürzel der Beiträger).
Waren es in der ersten Auflage knapp 900 Seiten pro Band, so wird die zweite Auflage über 1000 Seiten pro Band umfassen. Breit und wuchtig wird das "Dictionnaire des littératures policières" in den Regalen stehen, und die gute Herstellung verspricht auch bei und nach häufigem bis häufigstem Gebrauch keine "fliegenden Blätter"! (Ein nicht zu unterschätzender Gesichtspunkt).
!!! Wie bereits im Hinweis 7 dieses KRIMI-TIPPS erwähnt, sollten Interessenten sich bereits jetzt schon ein Exemplar durch Vorbestellung sichern !!!
Durch die Eingangs beschriebene Fehleinschätzung des Verlages bei der Erstauflage, wird allein in Frankreich der Ansturm auf dieses umfassende Nachschlagewerk wieder gewaltig sein. Vorbestellungen sind daher herzlich willkommen. KT 39
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I. Messent, Peter (Hg):
Criminal Proceedings.
The Contemporary American Crime Novel.
1997, 252 S., Paperback £ 14,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Hardcover £ 45,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
Leider erst jetzt hat dieses Buch seinen Weg auf meinen Schreibtisch gefunden. Der Herausgeber Peter Messent hat diverse Artikel verschiedener Beiträger zum US-Krimi der 90er Jahre zusammengestellt. Es werden hier ausführlich die Werke von Elmore Leonard, Walter Mosley, Sara Paretsky, Sue Grafton, Patricia Cornwell, Barbara Wilson, Tony Hillerman, James Crumley, James Ellroy, John Grisham, Scott Turow analysiert. In der o.g. Autorenaufstellung sind all die "big-shots" der verschiedenen amerikanischen Krimirichtungen versammelt. Peter Messent selber steuert den Aufsatz "From Private Eye to Police Procedural - The Logic of Contemporary Crime Fiction" bei.
Weiterhin sind Artikel zum "Lesbian Thriller" und "Body Images, Sexual Politics and Ideology In Contemporary Crime Film" zu finden. Jeder Artikel wird von ausführlichen Anmerkungen - zum Teil mit "reading lists" - ergänzt. Eine kleine Auswahlbibliographie der wichtigsten Sekundärliteratur schließt das Werk ab. Messents Zusammenstellung deckt gut und ausführlich die wichtigsten Subgenres anhand der bekanntesten Autorinnen und Autoren ab. KT 35
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I. Mittelbach, Oliver:
Dan Browns Thriller-Schauplätze als Reiseziel.
Illuminati-Tour durch Rom / Sakrileg-Tour durch Paris & London / Diabolus-Tour durch Sevilla.
2005, 136 S., über 100 farbige Fotos, books & friends, EURO 9,95
Auf eine Thriller-Tour durch Europa, genauer auf den Spuren von Dan Brown, nimmt Oliver Mittelbach die Fans des Autors in seinem üppig bebilderten Reiseführer mit.
Auf jeder Seite eine kleine Spalte mit einer kurzen Zusammenfassung der entsprechenden Textstelle(n) aus Browns Thrillern zum beschriebenen Besichtigungspunkt, natürlich Anschriften von Hotels, Restaurants oder Bars die Robert Langdon, David Becker, Vittoria Vetra oder Sophie Neveu (die Hauptpersonen der Thriller) bei ihren Recherchen besuchen oder erkunden.
Selbstverständlich gibt Mittelbach ausführliche Hinweise auf geführte Dan Brown-Touren (für Buchungen werden die Internetadressen angegeben), die verschiedenen Anreisemöglichkeiten oder eine von ihm empfohlene Tour, um auf eigene Faust die Schauplätze zu besichtigen. All dies wird ergänzt mit Anekdoten und Erklärungen zu den künstlerischen Feiheiten, die sich Dan Brown in seinen Thrillern herausnahm.
Wie es sich für einen anständigen Reisebegleiter gehört, ist der Führer handlich und passt in jede Tasche. [siehe auch Kasten "Dan Brown"] / KT 40
(Bestellen bei Missing Link)
I. Mizejewski, Linda:
Hardboiled & High Heeled.
The Woman Detective in Popular Culture.
2004, 272 S., 28 s/w Fotos, £ 13,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
Daß "gumshoes" durchaus auch "high heeled" tragen können, ist seit geraumer Zeit bekannt. Linda Mizejewski analysiert den rasanten Aufstieg der Detektivinnen im zeitgenössischen Film, Fernsehen und in der Literatur. Ihre eloquenten und intelligenten Analysen und Bewertungen macht sie fest z.B. an Clarice Starling (Clarice and Her Fans - The Silcence of the Lambs and Hannibal), Sue Grafton und Patricia Cornwell (Picturing the Best-Seller List), oder Cagney & Lacey und Remington Steele (Jiggle, Camp, and Couples - 1969s-80s Prime-Time Woman Investigators). Weitere Kapitel sind "Under Suspicion - Women and Mystery in 1990s Television", Women Detectives in Film" und "Action Dodies - Women Detective Movies, 1995 - 2000". Eine relativ umfangreiche Sekundärliteratur-Bibliographie zum sogenannten "Frauenkrimi" (in Literatur und Film) KT 35
(Bestellen bei Missing Link)
I. Moore, Lewis D.:
Cracking the Hard-Boiled Detective.
A Critical History from the 1920s to the Present.
2006, 306 S., MacFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
This critical study analyzes the character of the hard-boiled detective, from literary antecedents through the early 21st century. It follows change in the novels through three main periods: the Early (roughly 1927 – 1955), during which the character was defined by such writers as Carroll John Daly, Dashiell Hammett and Raymond Chandler; the Transitional, evident by 1964 in the works of John D. MacDonald and Michael Collins, and continuing to around 1977 via Joseph Hansen, Bill Pronzini and others; and the Modern, since the late 1970s, during which such writers as Loren D. Estleman, Liza Cody, Sara Paretsky, Sue Grafton and many others have expanded the genre and the detective character. Themes such as violence, love and sexuality, friendship, space and place, and work are examined throughout the text. Aus dem Inhalt: Poe, Conan Doyle, and the Hard-Boiled Detective Novel / [Early Period]: History as Recovery / The Creation of Character / Violence – Direction and Control / Decaying Worlds / Work – Discourse and Danger / Sexuality and Discovery / Friendship – The Absent Theme / [Transitional Period]: Character in Conflict / Pervasive Violence / Expanded Space / Needed Work / Love and Sexuality / Friendship – Faint Stirrings / The Quality of Change – Individual Lives and Social Transformation / [Modern Period]: Character and Wholeness / Violence – Echoes and Conversions / Better Places / Necessary Work / Sexuality and Diversity / Surviving Friendship / Multiples of Change / The Uses of Memory / Lies and Deceit – Family / Conclusion – Expanding the Word. (vt) KT 45
(Bestellen bei Missing Link)
b>I. Moraldo, Sandro M. (Hg):
Mord als kreativer Prozess.
Zum Kriminalroman der Gegenwart in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
2005, 180 S., Universitätsverlag Winter, EURO 30,00.
Der Schweizer Autor und Kriminalschriftsteller Friedrich Glauser, schlechthin als Begründer des literarischen Kriminalromans gerühmt, nannte den Kriminalroman einmal den "verachteten Bruder" des Romans. Heute behauptet die deutsche Kriminalschriftstellerin Anne Chaplet, Krimileser lassen sich "nicht mehr mit simplen Plots und aberwitzigen Auflösungen abspeisen, sondern verlangen Welthaftigkeit und Realismus, plausibile Geschichten, sympathische und alltagstaugliche Figuren und – Gefühl".
Was macht also gute Krimis aus?: z.B. guter Plot, gekonntes erzählerisches Handwerk, Finesse und Dramaturgie, exakte Zeichnung der Charaktere ebenso wie die der Nebenfiguren! Herausgeber Sandro M. Moraldo hat internationale Beiträger gebeten, sich über Tendenzen des Kriminalromans im deutschsprachigen Raum und zu wichtigen Vertretern des Genres Gedanken zu machen. Neben Artikeln zu den einzelnen nationalen Krimiliteraturen (Osterreich: Ortspiele – Wortspiele / Schweiz: Flucht aus der Enge / Deutschland: Mauerfall – Mauerfälle) stehen nach der Einleitung von Volker Neuhaus (Universität zu Köln) "Zu alt um nur zu spielen. Die Schwierigkeiten der Deutschen mit dem Kriminalroman" vor allem Analysen zu einzelnen wichtigen Krimiautoren/innen, als da sind: Jakob Arjouni, Ingrid Noll, Bernhard Schlink & Walter Poppe, Edith Kneifl, Alfred Komarek, Wolf Haas, Friedrich Dürrenmatt, Hansjörg Schneider und Felix Mettler. Selbstverständlich ist jedem Beitrag eine Auswahlliste der Primär- und Sekundärliteratur beigefügt.
Fazit dieser Artikelsammlung: Der stets immer noch geäußerte Vorwurf, Krimis seien leicht komsumierbare Massenware ist so einfach nicht mehr zu halten. / KT 40
(Bestellen bei Missing Link)
I. & II. Morgenstern, Danny / Hobsch, Manfred:
James Bond XXL.
Das weltweit umfangreichste 007-Nachschlagewerk. 2006, 1740 S., ca. 100 farb. Abb. auf Tafeln, 2 Bde, Bd. 1, A-K / Bd. 2, L-Z, Schwarzkopf & Schwarzkopf, EURO 29,90. Nun, man darf getrost voraussetzen, daß der Verlag nicht hochstapelt, wenn er diese beiden »Briketts« als das weltweit umfangreichste 007-Nachschlagewerk bewirbt und diese Aussage sogar zum Untertitel gewählt hat. Schwer, dick und gespickt mit einer Fülle von (zum Teil recht umfangreichen) Informationen, Bildern, Zitaten und Querverweisen haben die beiden Autoren ihren »James Bond XXL« ausgestattet. Ob wichtig oder relativ wichtig, dies mag der James Bond-Fan entscheiden, wenn er Auskunft darüber sucht, wie zum Beispiel das Rezept für Bonds Martini (»geschüttelt, nicht gerührt«) lautet, oder was Mr. Bond auch noch neben dem bekanntesten Martini der Spannungsliteratur sonst noch an Getränken zu sich nimmt. Wie sieht das Frühstück des Agenten aus, wie heißt seine Haushälterin, oder warum hat David Bowie welche ihm angebotene Rolle in einem Bond-Film abgelehnt? Eingefleischte Bond-Fans und �Kenner werden sich dieses Werk mit Vergnügen ins Regal stellen. Ein kleiner aber nicht unwichtiger Hinweis am Rande: Besteller dieser beiden dickleibigen Bände, die das Werk sehr häufig zur Hand nehmen, sollten zur Vorsicht zwei Exemplare ordern, ansonsten werden sie bald in einem Loseblatt-Werk nachschlagen. KT 46/I
(Bestellen bei Missing Link)
I. Müller, Elfriede / Ruoff, Alexander:
Le polar francais.
Crime et histoire.
2002, 123 S., EURO 9,00.
Die These der Literaturwissenschaftlerin und -Historikerin lautet,
daß dem "Roman noir" im Frankreich der Nachkriegszeit eine
ähnliche gesellschaftskritische Rolle zukommen, wie den
Forschungsergebnissen der "Kritischen Theorie" in Deutschland.
Diese These wird mit mehr als 160 Fussnoten belegt - eine sehr
spezielle Abhandlung. KT 33
(Bestellen bei Missing Link)
Münkner, Jörn:
Von "search-and-destroy" zu "search-and-heal".
Zur Darstellung der Auseinandersetzung mit dem Vietnamkrieg in
Peter Straubs Detektivroman "Koko".
1997, 2 Mikrofiches (119 S.),
EURO 37,00
Nur für denjenigen geeignet, der an ein Mikrofiche-Lesegerät
kommt. Sorry, kein ausführlicher Hinweis möglich. KT 29
(Bestellen bei Missing Link)
I. Mullen, Anne / O'Beirne, Emer (Hg):
Crime Scene.
Detective Narratives in European Culture since 1945.
2000, XIV, 325 S., Rodopi (Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft 50), Hardcover EURO 73,00 / Paperback, EURO 25,00.
Im September 1997 fand an der University of Exeter die Veranstaltung »Crime Fiction in European Culture« statt. Die beiden Herausgeber versammeln im vorliegenden Band die verschiedenen Vorträge, in denen die Kriminalliteratur (aber auch Kriminalfilm) der verschiedenen europäischen Länder behandelt und analysiert wird. Die Beiträge dokumentieren die Fruchtbarkeit und Aufgeschlossenheit des Genres in allen europäischen (Kriminal)Literaturen. Die Herausgeber haben das Werk in fünf Teile geglieder: Fiction, Film, Television / Margins and Identities / Narrative Strategies / Writing and Gender / History, Society, Politics. Die einzelnen Beiträge innerhalb dieser fünf Teile erläutern das Thema »Detective Fiction in European Culture« anhand verschiedener Kriminalautoren/innen oder bestimmter Subgenres. Mullen und O'Beirne legen eine eindrucksvolle Sicht auf Europas Kriminalliteratur vor! Dazu das Inhaltsverzeichnis.
Teil 1. Fiction, Film, Television: Series, Location, and Change – National Reunification as Reflected in German Television Detective Series / Helen Trouille, Modes of Detection in the Crime Reality Show / Xavier Mendik, A (Repeated) Time to Die – The Investigation of Primal Trauma in the Films of Dario Argento / Christopher Lloyd, Eliminating the Detective – Boileau-Narcejac, Clouzot, and »Diaboliques« / Young, A Continuous Spiral – Boileau-Narcejac's »Sueurs froides« and Hitchcock's »Vertigo« / Edmund Smith, Parodying the polar – Robbe-Grillet and the Detective Story
Teil 2. Margins and Identities: Mark Chu, Someone Else's Southerner – Opposed Essences in the 'Italian' Novels of Michael Dibdin, Magdalen Nabb, and Tim Parks / Anne Mullen, Leonardo Sciascia's Detective Fiction and Metaphors of Mafia / Paul Diffley, The Figure of the Detective in the Novels of Antonio Tabucchi / Charlotte Whittingham, Christian Ritual and Creed in �ke Edwardson's »Ga ut min själ« / Steve Smith, Between Detachment and Desire – Léo Malet's French roman noir / Sue Stacy, Pierre Magnan – Crime and Complicity in 'La France profonde'
Teil 3. Narrative Strategies: Sophie Beaulé, Function and Meaning of the »fait divers« in French Detective Fiction / Pedro Garcia-Caro, Behind the Canvas – The Role of Paintings in Peter Ackroyd's »Chatterton« and Arturo Pérez-Reverte's »The Flanders Panel« / Heather Mawhinney, Death by Jigsaw – »La Vie mode d'emploi« by Georges Perec / Emer O'Beirne, From Traffic to Jamming – Cars, Music, and Improvisation in Jean Echenoz's »Cherokee« / Akane Kawakami, Patrick Modiano's Unreliable Detectives
Teil 4. Writing and Gender: Judith Bryce, The Perfect Crime? – Paternal Perpetrators in Dacia Maraini's »Voci« / Shelley Godsland & Anne M. White, Investigating Fictions of Identity – Contemporary Catalan Crime Fictin by Women / Deborah H. Hamilton, The roman noir and the Reconstruction of National Identity in Postwar France / Sabine Vanacker, 'As Befits Men' – The Creation of Masculinity in the Crime Fiction of Jef Geeraerts / Merja Makinen, Feminism and the 'Crisis of Masculinity' in Contemporary British Detective Fiction
Teil 5. History, Society, Politics: Joslane Peltier, Didier Daeninckx and Michel de Certeau – A Histography of Affects / Claire Gorrara, Tracking down the Past – The Detective as Historian in Texts by Patrick Modiano and Didier Daeninckx / Alba Chaparro, Detectives in Transition – From Plinio to Carvalho / Susana Bayó Belenguer, Montalban's Carvalho Series as Social Critique / Adrian R. Young, Montalban's Carvalho – Spanish Society, Identity, and the Detective Bibliography. KT 46/I
(Bestellen bei Missing Link)
Murphy, Bruce F.:
The Encyclopedia of Murder and Mystery.
1999, 543 S., $ 100,00.
Wann tauchte Adam Dalgliesh zum ersten Mal bei P.D. James auf?
Welche Krimis gehen auf Lizzie Borden oder Jack the Ripper zurück?
Wurde Sherlock Holmes von F. Scott Fitzgerald in dessen Frühwerk
imitiert? Das Lexikon des "Whodunit" und des "How it was done" von
A - Z. Alle erdenklichen Fragen werden beantwortet. Selbstverständlich
werden nicht nur die Klassiker des Genres, sondern auch
ihre zeitgenössischen Nachfahren und die Bücher von Murphy analysiert.
Prägnante Artikel zu Autoren/innen, Werken und eine Fülle
von Stichwörtern (z.B. Methoden, Waffen, Gifte, Subgenres,
Seriencharaktere u.v.m.) machen dieses Buch zum umfassenden
Nachschlagewerk. Übrigens, die ideale Ergänzung zu
"Herbert, The Oxford Companion to Crime & Mystery Writing".
[KT 12]
I. Neu, Stephanie:
Carlo Lucarelli.
Farben des Kriminalromans: Giallo, Nero, Blu.
2005, 300 S., 3 s/w Abb., Peter Lang, 3-631-54806-0, EURO 51,50. Carlo Lucarelli gehört mit zu denjenigen italienischen Kriminalschriftstellern, die in der ersten Liga des Genres in Italien schreiben. In deutscher Übersetzung waren und sind seine Kriminalromane (und Jugendkrimis) bei den Verlagen Arena, DuMont, Elster, S. Fischer, Goldmann und Piper zu finden. Setting seiner Kriminalromane ist häufig Bologna, dessen Schattenseiten den Touristen wohl oft verborgen sind. Neben der Kriminalliteratur zeigt sich der 1960 geborenen Autor auch sattelfest im Unterhaltungsroman, bei Kurzgeschichten, Theaterstücke und Comics gehören ebenso in sein Repertoir wie Features für Fernsehsendungen.
Stephanie Neu hat das Gesamtwerk dieses vielseitigen Kriminalschriftstellers ausgiebig betrachtet. Ihre Untersuchung eröffnet sie mit dem Beitrag "Entwicklung und Charakteristika des italienischen Kriminalromans" und wendet sich dann der "... multimediale(n) Omnipräsenz und literarische(n) Vielfalt" des Autors zu. Der Hauptteil ihrer Untersuchung beleuchtet die Krimis "Almost Blue", die Krimis der De-Luca-Trilogie und "Laura di Rimini".
Dem Erzähler Carlo Lucarelli wird sie gerecht, indem sie auch auf die anderen Werke des Autors eingeht. Der Herausgeber der Reihe "Grundlagen der Italianistik", in der Stephanie Neus Untersuchung erschienen ist, merkt an: "Stephanie Neus Werk über die 'Farben' italienischer Verbrechenstexte (wie Giallo, Noir, Blue, Thriller und postmoderne Antimodelle) wurde so zu einem Grundlagenwerk über einen namhaften Literaten unserer Epoche, zeitgenössische Narrativität an sich, aktuelle textwissenschaftliche Methodologie sowie literatursoziologisch markante Ausdrucksformen".
Neben einem überaus umfangreichen Literaturverzeichnis der Primär- wie der Sekundärliteratur schließt das vorliegende Werk mit Carlo Lucarellis Kurzgeschichte "Una notte con Almost Blue". KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
Neustätter, Th.:
Frédéric Dard, der erfolgreichste französische
Kriminalschriftsteller in seinem von Pseudonymen geprägten
Werk.
1997, 108 S., DM 65,00.
Frédéric Dard ist einer der produktivsten französischen Krimi- und
Thriller-Autoren. Sein umfangreiches Werk erschien hauptsächlich
in den vierziger, fünfziger und sechziger Jahre. Mit Beginn der
50iger Jahre etablierte Dard eine Serie unter dem Pseudonym San Antonio. Dard führt sich hier selbst als Commissaire San Antonio
ein und agiert als Ich-Erzähler (Queen-Konzept). Der bekannte
französische Krimi-Bibliograph Pierre Caillens (s.d.) verzeichnet
in seiner Bibliographie "L'Argus du Roman Policier" (1996, NA
1999) allein 161 San-Antonio-Krimis! [KT 11]
Nevins, Mike:
The Anthony Boucher Chronicles. 2001/2002,
Bd. 1, As Crime Goes Bay, 209 S. plus Index
Bd. 2, The Week in Murder, 281 S. plus Index,
Bd. 3 in Vorbereitung.
Jeweils ca. US Dollar 44,20 (Tageskurs, zzgl. MWSt.)
Anthony Boucher (1911 - 1968), amerikanischer Krimischrifteller und -Kritiker und Namensgeber
für die jährlichen BoucherCons, war die Star- und Edelfeder der us-amerikanischen Krimi-Kritik. Seine Besprechungen und Kritiken in der "New York Times Book Review" waren das A und O der
amerikanischen Kriminalliteratur (wenn man so will, ein früher Reich-Ranicki des US-Krimis). Nevins legt jetzt die Besprechungen und Essays des Kritikers in einer vollständigen Sammlung vor. Ein dritter und abschließender Band ist in Vorbereitung. [Bitte beachten: sehr lange Lieferzeit!]. (KT 23)
(Bestellen bei Missing Link)
I. Newman, Sharan:
Der Schlüssel zum Da-Vinci-Code.
Die wahren Hintergründe von "Sakrileg".
2005, 495 S., zahlreiche s/w Abbildungen, Ullstein EURO 8,95.
Auf 150 Millionen Dollar (!) verklagte der Autor Lewis Perdue den Beststeller-Autor Dan Brown, der für seinen Thriller "Sakrileg" (The Da Vinci Code) angeblich Ideen aus zwei Büchern von Perdue geklaut haben soll. Der New Yorker Richter George Daniels hat Anfang August Dan Brown von den Plagiatsvorwürfen freigesprochen.
In den USA existieren inzwischen Dutzende von Entschlüsselungsbüchern zu Dan Browns Religionsthrillern. "The Real History Behind the Da Vinci Code" (so der Originaltitel) ist seit Sommer 2005 nun auch in deutscher Sprache auf dem Markt. Auf 495 Seiten versucht Sharan Newman zu klären, was Dichtung und was Wahrheit ist, ob es die geheimen Botschaften in den Bildern von Leonardo da Vinci wirklich gibt oder was es mit dem Heiligen Gral auf sich hat.
Dan-Brown-Fans werden diesen "Schlüssel zum Da-Vinci-Code" als Begleitlektüre stets in Griffnähe haben, historisch Interessierte können es als spannend und unterhaltsam geschriebenes Nachschlagewerk lesen. [siehe auch Kasten "Dan Brown"] / KT 40
(Bestellen bei Missing Link)
Nickerson, Catherine Ross:
The Web of Iniquity.
Early detective fiction by American Women.
1999, 264 S., HC, � 34,00 / PB, � 11,95.
Eine Untersuchung der Kriminalliteratur, die von Amerikannerinnen in der
Zeit zwischen dem US-Bürgerkrieg und dem 2. Weltkrieg geschrieben wurde.
Nominiert für den Edgar Allan Poe Award 2000 (Best Critical/Biographical Work)
[KT 14]
I. Niebuhr, Gary Warren: Make Mine a Mystery.
A Reader's Guide to Mystery and Detective Fiction. 2003, 605 S., £ 36,99 (zum Tageskurs, zggl. MWSt.).
Auch auf diesen Titel bin ich leider erst recht spät aufmerksam geworden. Aber lieber spät als nie – denn Niebuhrs "A Reader's Guide to Mystery and Detective Fiction" (Untertitel) stellt eine vorzügliche Bereicherung für jede Handbibliothek zur Kriminalliteratur dar.
Neben einer ausführlichen Einführung in das Genre (Advising the Mystery Reader / Collection Development and Preservation / The History of the Mystery [1845 – 2001 ff]), liefert Niebuhr eine annotierte Bibliographie zu mehr als 2.500 Titeln. Die Kurzbeschreibungen jedes aufgeführten Krimis sind mit Hinweisen auf die unterschiedlichen Erscheinungsdaten und Verlage in Großbritannien und den USA versehen und sind teilweise mit Schlagworten (wie z.B. "Theater", "Children at risk", "Serial killer", "Academia" etc) oder mit geographischen Hinweisen (settings) ergänzt. Ebenfalls werden stets die (Haupt-)Protagonisten erwähnt. Eingeteilt hat Niebuhr sein Nachschlagewerk in die Kapitel "Amateur Detectives", "Public Detectives" und "Private Detectives".
Jedes Kapitel hat entsprechende Unterabteilungen wie "Traditional Classic Detectives", "Police Detectives" oder "Rogue Detectives". Zudem wird von Niebuhr verzeichnet, in welche Kategorie der erwähnte und besprochen Kriminalroman fällt (hard-boiled, cozy, traditional, usw.). Innerhalb der einzelnen Unterkapitel werden die Autoren/Autorinnen alphabetisch aufgeführt, und zwar mit einer kleinen Einführung zum Autor/zur Autorin, zum Personal und zur Stilrichtung. Vervollständigt wird dieses Referenzwerk durch jeweils ein vollständiges Autorenverzeichnis, Titelverzeichnis, Subject Index und Locations Index.
Mehr als wertvoll sind diese vier Indizes gerade für diejenigen, die um Empfehlungen zu bestimmten Ermittlertypen, Verbrechensschauplätzen oder Subgenres gebeten werden (dies dürfte besonders für Buchhändler, Bibliothekare und auch für Rezensenten wichtig sein).
Garry Warren Niebuhr (MA in Library Science der Universität Wisconsin-Milwaukee) ist regelmäßig mit seinen Artikeln, Interviews und Rezensionen in diversen us-amerikanische Krimimagazine vertreten. Ebenso regelmäßig bietet er verschiende Workshops zur Kriminalliteratur an ("The History of Mystery" / "Film Noir" / "The History of the Private Detective in Fiction" oder zu Klassikern des Genres, wie Chandler oder Hammett). "Make Mine a Mystery" gewann den "Macavity Award for Best Biographical/Critical Mystery Work" im Jahr 2004, ebenso (und im gleichen Jahr) die Preise "Kenneth Kingery Scholarly Book Award" des Council for Wisconsin Writers und den "Anthony Award for Best Critical/Non-fiction Work".
Wie bereits Eingangs erwähnt, empfehle ich "Make Mine a Mystery" als eine wichtige und sinnvolle Ergänzung für jede Handbibliothek zur Kriminalliteratur. KT 39
(Bestellen bei Missing Link)
Nolan, T:
Ross MacDonald.
A Biography.
1999, 448 S., 8 s/w Fotos, � 25,00.
Tom Nolan hat hunderte von Interviews geführt und MacDonalds's Korrespondenz
aus über 40 Jahren durchgesehen, um das öffentliche Leben, aber auch die
versteckten persönlichen Dramen eines der großen Kriminalschriftsteller
zu beleuchten. Nominiert für den Edgar Allan Poe Award 2000 (Best Critical/
Biographical Work). [KT 14]
I. Norman, Andrew:
Agatha Christie.
The Finished Portrait.
2006, 192 S., Ill., Tempus Publishing, Pound 18,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Am 3.12.1926 verließ Agatha Christie ihr Haus in Berkshire und war für elf Tage nicht auffindbar. Es stellte sich heraus, daß sie sich für diese elf Tagen unter anderem Namen in einem Hotel in Harrogate eingemietet hatte. Sie selber gab (auch in späteren Jahren) an, keine Erinnerung an diese, als "eleven missing days" bekannt gewordene, Zeit zu haben. Andrew Forman, Mediziner und bekannter Buchautor, glaubt nun, eine plausible Erklärung für diese "eleven missing days" gefunden zu haben: Agatha Christie muss sich in einer Art "Dämmerzustand" (fugue state) - einer erinnerungslosen Zeit - befunden haben. KT 48
(Bestellen bei Missing Link)
I. Norman, Andrew:
Arthur Conan Doyle.
Beyond Sherlock Holmes.
2007, 192 S., 35 Ill., Tempus Publishing, Pound 18,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Im Jahr 1916 eröffnete Sir Arthur Conan Doyle, Erfinder des Superdetektivs Sherlock Holmes, dem erstaunten Publikum, daß er nicht nur Spiritist sei, sondern zum Beispiel auch an Feen bzw. an deren Existenz glaube. Arthur Forman geht im vorliegenden Buch diesen Bekenntnissen Doyle's nach. KT 48
(Bestellen bei Missing Link)
Nover, Peter (Hg.):
The Great Good Place?
A Collection of Essays on American and British College Mystery
Novels.
1999, 224 S., DM 110,00.
Peter Nover, Assistent von Prof. U. Baumann an der Uni. Düsseldorf,
konnte für den vorliegenden Essayband namhafte Genre-Autoren
aus Deutschland, Großbritannien und den USA gewinnen. Nover und
seine Beiträger geben einen Überblick über fast 90 Jahre "college
mysteries", angefangen mit Aritkel über Sayers, Cross, McLeod u.a.
bis hin zu allgemeinen Darstellungen dieser Spielart des Krimis.
[KT 11]
Nutz, Walter:
Trivialliteratur und Popularkultur.
Vom Heftromanleser zum Fernsehserienzuschauer.
Eine literatursoziologische Analyse unter Einschluß der
Trivialliteratur der ehemaligen DDR.
1998, 320 S., DM 89,90.
Ergebnisse aus der Trivialliteratur- und Popularkulturforschung
werden hier zusammengefaßt. Gegenüber germanistischen Arbeiten
zeichnet sich diese Studien dadurch aus, daß Leserprofile, aber
auch Produktionsbedingungen genauer beschrieben werden, als dies
bisher der Fall war. (VT) [KT 3]
Öhding, Britta-Karolin:
Thriller der 90er Jahre.
Struktur, Spannung und Bedeutung an ausgewählten Spielfilmen.
1998, 148 S., DM 38,00.
"Spannung" im zeitgenössischen Thriller ist nicht mehr nur ästhetisch
bedingter Effekt, sondern konstitutives Element für die Entstehung
und Vermittlung von "Bedeutung". Öhdings Buch ist ein wesentlicher
Beitrag zur Filmästhetik und Gattungstheorie. (VT)
[KT 3]
I. Ott, Paul:
Mord im Alpenglühen.
Der Schweizer Kriminalroman. Geschichte und Gegenwart.
2005, ca. 220 S., ET März/April, ca. EURO 18,00.
Die Reihe "KrimiKritik" des NordPark Verlages wächst langsam aber stetig (möglicherweise wird sogar noch im Herbst oder gegen Ende des Jahres KK 5 erscheinen). Im Frühjahr wird hier "Mord im Alpenglühen" von Paul Ott vorliegen. Dieser Titel beschäftigt sich mit der Schweizer Kriminalliteratur, und ist, meines Wissens, das bisher einzige Werk zum Thema. Ott legt dar, daß die Schweizer Unterhaltungsliteratur in der Form des Kriminalromans seit etwa 150 Jahren besteht. Sein Kompendium, das (selbstverständlich) neben den Biographien Schweizer Kriminalschriftstellern eine umfassende Bibliographie enthält, dürfte durch die momentan Einzigartigkeit schnell zu einem Standardwerk und zu einem unverzichtbaren Nachschlagewerk werden.
Paul Ott sollte dem einen oder anderen Leser bereits unter seinem Pseudonym Paul Lascaux begegnet sein. Der Kriminalschriftsteller Paul Lascaux beschreibt in seinen Krimis das eidgenössiche Verbrechen in seiner Heimatstadt Bern oder in den umliegenden Gemeinden des Kanton Berns ("Arbeit am Skelett", "Europa stirbt", "Kelten-Blues", "Der Lückenbüsser" und "Totentanz" liegen zur Zeit vor). Das seit 2001 jährlich stattfindende Schweizer Krimifestival "Mordstage" geht auf seine Initiative und Planung zurück. Vorbestellungen willkommen. KT 38
(Bestellen bei Missing Link)
Ousby, I.:
The Crime and Mystery Book.
A Reader's Companion.
1997, 224 S., Ill., � 13,00.
Brilliantly illustrated and packed with fascinating information
and special features to surprise even the most avid fan, this is
the perfect guide to the genre. (VT) [KT 1]
I. Panek, LeRoy Lad:
The Origins of the American Detective Story.
2006, 235 S., McFarland, � 21,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Auf die Bücher von Prof. LeRoy Lad Panek (2003, Edgar Award Preisträger) wurde im KRIMI-TIPP bereits mehrfach hingewiesen. Ende 2006 ist von ihm die Geschichte des amerikanischen Detektivromans erschienen. Panek beschäftigt sich mit der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts und dem Beginn des 20. Jahrhundert, also der Zeit, in der die amerikanische Kriminalliteratur entscheidend geprägt und geformt wurde.
Von Edgar Allan Poe's "Murders in the Rue Morgue" (1841) über die "dime novels" und "pulps" bishin zu den "modernen" Ermittlern, den "private eyes" oder "gumshoes", zum investigativen Journalisten, den frühen "legal thriller" bis zum Erscheinen des Wissenschaftlers und des ersten forensischen "Detektivs" schlägt Panek den Bogen in seinen Betrachtungen. Inhalt: The First Fifty Years / Enter the Great Detective / Why Not Cops? / The Scientist Hero? / New Science and Pseudo Science / Journalists and Journalism / The Private Eye / Women / Lawyers and the Law / Everybody Else / Last Thoughts.
Abgeschlossen wird "The Origins of the American Detective Story" mit einer relativ umfangreichen Bibliographie und Index. KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)
I. Panek, LeRoy Lad:
The American Policy Novel. A History.
2003, 295 S., Illustrationen, £ 23,50 (Tageskurs zzgl. MWSt).
Die Geburtsstunde des amerikanischen Polizeikrimis (police procedural) liegt kurz nach dem 2. Weltkrieg – und zum Ende des Jahrhunderts ist dieser Polizeikrimi zur wohl wichtigsten und einflußreichsten Form innerhalb der amerikanischen Kriminalliteratur geworden. In seiner Geschichte des US Polizeikrimis spürt Panek dem "police officer" und der "police novel" seit dem Auftauchen der Polizei als Ermittler in den Detektivromanen der 30er und 40er Jahre bis zu den "serial killer" und "forensic novels" der 90er Jahre im Allgemeinen nach. Im Besonderen werden alle wichtigen Vertreter ( z.B. Ed McBain, Chester Himes, Hillary Waugh, Dorothy Uhnak, Joseph Wambaugh ode Bob Leuci – um nur wenige zu nennen) der amerikanischen Kriminalliteratur sowie die diversen Stilrichtungen (Hardboiled / Women Who Write About Men / African Americans / Native Americans – auch hier nur einige wenige Hinweise) von Panek beleuchtet. Eine recht umfangreiche Bibliographie der Primärliteratur und ein Index runden das Werk ab. Wer sich einen guten Überblick und eine umfassende Darstellung zur american police novel verschaffen möchte, der wird durch Panek bestens informiert. KT 37
(Bestellen bei Missing Link)
Panek, LeRoy Lad:
New Hard-Boiled Writers 1970 - 1990.
2000, $ 25,95 (Tageskurs) zzgl. MWSt.
Panek betrachtet und
kommentiert begutachtend die Entwicklung des sogenannten
hard-boiled Krimis der letzten 30 Jahre anhand der Werke von zehn
zeitgenössischen Autoren: Robert B. Parker, James Crumley, Loren
Estleman, Sara Paretsky, Sue Grafton, Carl Hiaasen, Earl Emerson,
Robert Crais, James Lee Burke und Walter Mosley. Allein die
Auswahl dieser Vertreterinnen und Vertreter der Kriminalliteratur
sprechen für diesen Titel. [Leider relativ lange Besorgungsdauer]
[KT 18]
I. Paretsky, Sara:
Writing in an Age of Silence.
2007, 192 S., Verso, � 12,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
"In 1964, the Civil Rights Act was barely two months old. We were all taking baby steps toward the future that fall. Billie Jean King, Roe v Wade, Justices Thurgood Marshall and Sandra Day O'Connor, and even V.I. Warshawski, were all a long way off. It was my great good fortune to come of age just at a time when America became a land of great possiblity andopportunity. For the next decade, I rode on the waves of that wonderful revolution" (aus Writing in an Age of Silence).
In ihrer Autobiographie beschreibt die Schöpferin von V.I. Warshawski ihre Kindheit im ländlichen Kansas und ihren späteren Aufbruch nach Chicago, jener pulsierenden Stadt, die ihr erst die Chance und Möglichkeit gab eine der bekanntesten weiblichen gumshoes in die Kriminalliteratur einzuführen. Autobiographie und nachdenkliches Reflektieren über soziale, kulturelle und politische Zustände der USA seit Mitte der 60er und über ihre Art des Schreibens dürften Paretskys Betrachtungen für jeden Warshawski-Fan zur Pflichtlektüren werden lassen. KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)
I. Patrick, Chris / Baister, Stephen:
William Le Queux.
Master of Mystery.
o.J., 312 S., 7 s/w Illustrationen, 13 s/w Fotos auf Tafeln, Selbstverlag, ca. � 12,95 + Porto.
William Tufnell Le Queux (2.7.1864 – 13.10.1927) war ein überaus fleissiger Autor. Mehr als 100 Bücher und mehrer Bände mit Kurzgeschichten stammen aus seiner Werkstatt. Le Queux, (ausgesprochen "Q"), verdiente zunächst seinen Unterhalt als Zeitungskorrespondent, soll aber daneben immer für den Britischen Geheimdienst Secret Service gearbeitet haben. Kriminalromane, Spionageromane und die Kurzgeschichten um Raffles stammen von diesem rastlosen Autor, der es stets verstand auf vielen Hochzeiten zu tanzen.
Le Queux war als Reisender in Europa und Nordafrika unterwegs, gilt als einer der Pioniere der drahtlosen Nachrichtenübermittlung, organisierte die erste britische Flugshow, verstand sich selbst als Spion und hatte neben all diesen Tätigkeiten Zeit, ein riesiges Konvolut an, wie bereits erwähnt, Kriminalromanen, -kurzgeschichten, -novellen und Zeitungsartikeln zu verfassen.
Die beiden Autoren Chris Patrick und Stephen Baister haben sich jetzt, achtzig Jahre nach dem Tod von Le Queux, intensiv mit dem Leben und Werk des "Master of Mystery" beschäftigt, um in 12 Kapiteln herauszufiltern was Wahrheit und was Fiction im Leben von William Le Queux war. Inhalt: Commendatore / Birth and Early Years / The Journalist / Invasion / Spies and Dodgy Dossiers / War and Propaganda / The Age of Technology / The Detective and Detective Writer / The Traveller / Women in Life and Fiction / The Writer and the Man / Things I Know and The Real Le Queux. Im Anhang sind drei Kurzgeschichten nachzulesen "The Policeman's Story", "The Little Old Woman with the Curls" und "The Secret of a Hushed-up Affair". Die beiden Autoren beschließen ihr Werk mit einer umfangreichen Bibliographie und Anmerkungen. !!
Dieses Buch ist nicht über den Buchhandel zu beziehen. Interessenten wenden sich bitte direkt an Chris Patrick via e-mail [email protected] [Unterstrich zwischen chris und patrick], um die Zahlungsmodalität zu klären (� 12,95 + ca. � 4,00 Porto & Verpackung innerhalb Europas bzw. ca. � 6,50 Porto & Verpackung Übersee) !! KT 47/I
I. Peach, Linden:
Masquerade, Crime and Fiction.
2006, 224 S., Palgrave, £ 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Auf die interessanten Themen-Bände der Reihe "Crime Files" wurde in bisherigen Ausgaben des KRIMI-TIPP bereits hingewiesen (s. auch Merja Makinen im aktuellen "Nachweis"). Masquerade, Crime and Fiction offers an exciting, new framework within which to read literary and popular fiction about criminality and the criminal. The first study of crime and masquerade in fiction, it focuses upon the criminal as a "performer". Through stimulating discussions of a wide range of criminal types, Professor Peach offers new readings of established texts and argues for the importance of novels that have been relatively neglected. In a reader-friendly style, the book integrates incisive literary and cultural criticism with innovative arguments about gender, masquerade, crime and culture. Inhalt: Preface / Acknowledgements / Mocking Modernity / Gender and Performance in the Criminale Masquerade / The Cavader as Criminalised Text / Where does that Criminality Come From? Women in a Criminalising Modernity / Agatha Christie, Dorothy L. Sayers and Sara Paretsky – The New Woman / Masquerade, Criminality and Desire in Toni Morrison's Fiction / Writing the Serial and Callous Killer into (Post) Modernity / Conclusion / Notes / Index. (vt) KT 45
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Penzler, Otto (Hg):
Murderer's Row. Baseball Mysteries.
2001, 369 S., hardcover, ca. � 27,00 zzgl. MWSt.
Baseballregeln sind für die meisten (Kontinental-)Europäer ein Buch mit sieben Siegeln. Vielleicht eröffnet sich dem einen oder anderen dieses Geheimnis durch die Beiträge von L. Block, M.A. Collins, M. Connelly, K.C. Constantine oder des Pitcher (und Krimi-Autors) Jim Bouton. Penzler hat hier Beiträge der US-Krimi-
bigshots zum Thema versammelt. Eine (nicht annotierte)Bibliographie der Baseball-Krimis findet sich im Anhang. KT 24
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I. Pepper, Andrew: The Contemporary American Crime Novel.
Race, Ethnicity, Gender, Class.
2000, 182 S., £ 17,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.).
Der Erscheinungstermin des Buches von Andrew Pepper liegt schon etwas weiter zurück – zu spät bin ich auf diesen sehr interessanten Titel aufmerksam geworden, der einiges zur Diskussion stellt.
Andrew Pepper bietet mit "The Contemporary American Crime Novel" einen umfassenden Überblick zur aktuellen Entwicklung der ethnischen amerikanischen Kriminalliteratur. Er betrachtet eingehend das Auftauchen und Zusammengehen von afro-amerikanischen, latino- und asiatisch-amerikanischen und auch lesbisch und homosexuellen Kriminalschriftellern/innen in der Entwicklung der "weißen" hard-boiled Kriminalliteratur.
Andrew Pepper versteht seine Untersuchung als lebendige und erst recht als provozierende Ein- und Hinführung in und zu den Schlüsseldebatten innerhalb des Genre zu multikulturellen und ethnischen Fragen in den Vereinigten Staaten, die auch im amerikanischen Kriminalroman festzustellen sind. Als Beispiel wird von ihm eine relative große Auswahl von us-amerikanischen Krimiautoren genannt:
"Making and Re-Making the American Crime Novel" (Hammett, Thompson, Behm, Ellroy) / "The Unbearable Whiteness of Being – White Crime Fiction in Contemporary US" (Chandler, Ellroy, Paretsky, Wilson, Burke) / "Whose Genre is it Anyway" – Black Crime Fiction in Contemporary US" (Wilson Wesley, Neely, Haywood, Baxt) / "The Fire this Time – Social Protest and Racial Politics – From Himes to Mosley" und "America's Changing Colour – Towards a Multicultural Crime Fiction" (F. Kellerman, Friedman, Charyn, Nava, Hillerman). KT 39
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I. Perriam, Geraldine (Hg):
Josephine Tey: A Celebration. A festschrift on the life and work of Josephine Tey.
2005, 77 DIN A 4 S., Black Rock Press Selbstverlag, ca. £ 4,50 + Porto (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
Das Werk der Kriminalschriftstellerin Josephine Tey ist überschaubar: Zwischen 1929 und 1952 hat die Autorin nur acht Kriminalromane geschrieben. Josephine Tey war das Pseudonym der Lehrerin Elizabeth Mackintosh (die allerdings auch unter dem Namen Gordon Daviot andere Romane, Theaterstücke und Radiohörspiele publizierte), 1897 in Inverness / Schottland geboren, verstorben am 13.2.1952 in London. Autorin und Kritikerin Geraldine Perriam hat jetzt, mehr als 50 Jahre nach dem Tod der Krimiautorin, eine Würdigung ihres Lebens und Werkes herausgegeben.
Als Beiträger konnte G. Perriam bekannte Namen der britischen Krimiszene gewinnen. Andrew Taylor liefert mit "Brisena's Daughters" einen Überblick zum Werk von Tey; Jessica Mann ("Deadlier Than The Male", 1981) hat die Kriminalromane von Tey noch einmal gelesen; Philip Scowcroft ist in seinem Element, seine kurzen Essays thematisieren Sport, Musik, Verkehr und Handlungsorte bei Tey; B.A. Pike schreibt über Tey's Hörspiele und die Kino- und TV-Verfilmungen ihrer Krimis; Christine R. Simpson begutachtet die Serienfigur Inspector Alan Grant; ebenso Susan Rowland, die sich mit Alan Grant und den anderen Ermittlern bei Tey beschäftigt; "I am not a marrying woman" ist der Beitrag von Jasmine Simeone überschrieben; Catherine Aird, bekannt als Tey Expertin, steuert das Vorwort bei; Natasha Cooper macht sich Gedanken über "Tey, A True Original" und Herausgeberin Geraldine Perriam liefert die Interpretation zu "To Live And Be Wise".
BITTE UNBEDINGT BEACHTEN:
Diese Broschüre ist NICHT über den Buchhandel zu erhalten. Der Selbstverlag Black Rock Press wurde eigens gegründet, um die Kosten für diese Festschrift so gering wie möglich zu halten. Bestellungen an: Black Rock Press, G. Perriam, The Mill House, Dowan Road, Baldernock, East Dunbartonshire, Scotland, G62 6HB oder via e-mail an [email protected]. Bitte unbedingt beachten: Die Herausgeberin akzeptiert KEINE Kreditkarten, KEINE Schecks in anderen Währungen als £ – Pound Sterling! Es empfiehlt sich, vor Bestellung die Herausgeberin zu kontaktieren, um sich über Zahlungsmodalitäten und Portokosten zu informieren! KT 41
I. Pistelli, Maurizio:
Un secolo in giallo.
Storia del poliziesco italiano (1860 - 1960).
2006, IX, 405 S., Donzelli, ca. EURO 28,00.
Maurizio Pistelli, Professor für italienische Literatur an der Universität Perugia, hat neben anderen Veröffentlichungen, bereits 2003 eine Arbeit über eine der bekanntesten literarischen Kriminalermittler, nämlich über Montalbano ("Montalbano sono") vorgelegt. 2006 nun folgte eine Analyse und Übersicht zur Geschichte der italienischen Kriminalliteratur der Zeit von 1860 bis 1960. "Nebenschauplätze", wie Krimi im Theater, im Film oder im Hörfunk, finden auch Erwähnung. Und die Großen der italienischen Kriminalliteratur wie zum Beispiel Camilleri, De Cataldo oder Lucarelli werden natürlich ausführlich betrachtet. KT 48
(Bestellen bei Missing Link)
I. Plain, Gill:
Twentieth-Century Crime Fiction.
Gender, Sexuality
and the Body.
2001, 240 S., paperback Pound Sterling 15,95 (Tageskurs zzgl.
MWSt)
Aufgeteilt in 2 Abschnitten, beginnt des Buch mit Überlegungen zu
Agatha Christie und Raymond Chandler als Vertreter der "classical"
und der "hard-boiled" Fraktionen. Teil 2 beschäftigt sich mit der
Kriminalliteratur nach dem 2. Weltkrieg, festgemacht an den
Autoren Joseph Hansen, Dick Francis, Sarah Paretsky und Katherine
V. Forrest. Abgeschlossen wird das Werk mit zwei Kapiteln a) zur
lesbischen und b) zur "borderline" Kriminalliteratur. KT 29
(Bestellen bei Missing Link)
Pocket Essentials
Bereits im KT 15/2000 wurde auf ein Bändchen in der
Reihe "Pocket Essentials" hingewiesen. Inzwischen ist diese Reihe
erheblich gewachsen. Hinzugekommen sind u.a. natürlich auch Titel
zur Kriminalliteratur. "Pocket Essentials" sind jeweils 96 Seiten
stark und bringen Fakten, Meinungen, Informationen, Kritiken,
einführende Experten-Essays, detaillierte Biographien und
entsprechende Bibliographien. Für das schnelle Nachschlagen sind
die Titel dieser Reihe sehr hilfreich. Zur Zeit � 3,99 je Titel (Tageskurs, zzgl. MWSt.). Zum Genre liegen vor bzw. werden erscheinen:
Banker, Ashok: Stephen King. ET Mai 2003, Vorbestellungen
willkommen.
Burnes, John: MI5. ET Juni 2003, Vorbestellungen willkommen.
Campbell, Mark: Agatha Christie. 2001.
Campbell, Mark: Sherlock Holmes. 2001.
Carter, David: Georges Simenon. ET Februar 2003, Vorbestellungen
willkommen.
Duncan, Paul: Alfred Hitchcock. 2000.
Duncan, Paul: Film Noir. 2000.
Duncan, Paul: Noir Fiction. 2000.
Whitehead, Mark / Rivett, Miriam: Jack the Ripper. 2001.
KT 27
(Bestellen bei Missing Link)
I. Pöppel, Hubert:
Der brasilianische Kriminalroman.
Kommunikation und Transkulturation. 2004, 314 S., EURO 17,80.
Auf Hubert Pöppel und seine Werke zur lateinamerikanischen Kriminalliteratur habe ich in der Vergangenheit bereits zweimal in meinem "Krimi-Tipp" hinweisen können. Die vorliegende Untersuchung zum brasiliansischen Kriminalroman dürfte nicht nur für Sammler lateinamerikanischer Krimis (a) von Interesse sein, sondern auch für Sammler von Krimi-Bibliographien (b):
(a) Pöppel hat sich für seine vorliegende Untersuchung auf drei Problemkreise konzentriert: Die Phase der Gattungsfindung des brasilianischen Kriminalromans / Kinder- und Jugendkriminalromane / Kriminalromane über das Schreiben von Kriminalromanen. -
(b) Ergänzt wird das Werk durch eine Bibliographie "Der Kriminalroman in Brasilien. Kommentierte Bibliographie der Primärliteratur in chronologischer Ordnung". Darüber hinaus bietet der Autor auch noch eine (unkommentierte) Bibliographie brasilianischer Kriminalromane an. Eine kleine Auflistung von websites brasilianischer Krimiautoren und eine relativ umfangreiche Liste der verwendeten Sekundärliteratur schließen das Werk ab. KT 35
(Bestellen bei Missing Link)
Pöppel, Hubert (Hg.):
Kriminalromania.
1998, 297 S., DM 84,00.
Das "Highlight" dieses Krimi-Tips, wie auch der ersten Hälfte des
Jahres, ist Pöppels (Uni. Jena) Veröffentlichung zur Kriminalliteratur romanischsprachiger Länder. Diese erstmals vorgelegte gesamtromanische Perspektive zum Genre ist nicht nur ein Genuß, sondern auch ein Informations-Muß für den Leser und Freund romanischsprachiger AutorInnen. Borges, Mendoza, Scerbanenco, Fruttero /
Lucentini, Malet, Pouy, Reverte, Pennac, Oliver - dies sind nur
ein paar Namen, der in ausführlichen Artikeln behandelten Autoren.
Die Beiträger dieses äußerst informativen und umfangreichen Sammelbandes kommen aus Deutschland, Frankreich, Kanada und Österreich. Leser, die noch keinen Zugang zu Autoren romanischsprachiger
Länder hatten, sei dieses Werk wärmstens als Einstieg empfohlen.
(Beiträge in dt., franz. u. span. Sprache!). [KT 3]
Pöppel, Hubert:
La novela policíaca en Colombia.
2001, 353 S., ca. $ 25,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt, Porto).
Am 12.8.2000 meldete die Nachrichtenagentur Reuters, daß Carlos Arbelaez, ehemaliger Polizist der Staatssicherheitspolizei und Organisator einer Krimikonferenz in Bogota/Kolumbien eben diese absagte. Begründung: Angst der Teilnehmer vor Verbrechen. "In Kolumbien hat es einige der grauenhaftesten Verbrechen auf der Welt gegeben", so Arbelaez. Vorlagen also, welche Krimiautoren als Rohmaterial nutzen könnten. Nach Arbelaez Meinung könnten Krimis ein wichtiger Exportartikel Kolumbiens werden "vielleicht nicht so wichtig wie Kaffee, sie könnten (aber) eine wichtige Rolle spielen".
Kleine Statistik am Rande: 23.172 Morde und rund 3.000 Entführungen registrierten kolumbianische Behörden für das Jahr 1999! Hubert Pöppel hat augenscheinlich keine Angst. Und Hubert Pöppel sollte Krimi-Lesern inzwischen kein Unbekannter mehr sein. Als Herausgeber des Essaybandes "Kriminalromania" (1998, KT 3/1998) hat er deutsche Krimifans bereits mit einer Fülle von Informationen zum romanisch-sprachigen Kriminalroman versorgt. Pöppel, seit zwei Jahren Gast-Professor an der Universität von Antioquia/Kolumbien, legt jetzt sein neuestes Werk vor.
"La novela policiaca en Colombia" dürfte und sollte auf reges Interesse stoßen. Kolumbien wird schlechthin mit dem "Medellin-Kartell", Drogen, Anarchie und den Koka-Baronen in Verbindung gebracht. Das neben dem gewalttätigen Alltagsleben auch ein breites Spektrum an kolumbianischer Kriminalliteratur existiert, sollte daher nicht verwunderlich sein. "La novela policíaca en Colombia" ist die up-to-date Analyse der kolumbianischen Kriminalliteratur, deren Existenz vor wenigen Jahren mehr oder weniger unglaubliches Erstaunen geweckt hätte. Pöppels "Ermittlungen", festgemacht an Recherchen zu Autoren wie León de Greiff, Manuel Mejía Vallejo aber auch Gabriel Garcia Marquez und vielen mehr, präsentiert dem Leser eine umfangreiche Darstellung der Kriminalliteratur dieses lateinamerikanischen Landes. Selbstverständlich mit Hintergrundanalysen und einem guten Überblick über fast 100 kolumbianische Texte, die mit dem Krimi eng verbunden sind. Im Anhang findet sich eine umfangreiche Bibliographie von Primärtexten ausländischer Krimis, die in Kolumbien in spanischer Übersetzung publiziert wurden; eine ebenso umfangreiche Bibliographie der entsprechenden Sekundärliteratur neben einem kommentierten Apparat zu kolumbianischen Krimis (selbstverständlich mit Namens- und Stichwortregister).
Ein weißer Fleck auf der Krimi-Weltkarte ist mit Pöppels Publikation verschwunden. Ich empfehle Pöppels Buch als wichtiges Nachschlagewerk zu einem Teil der lateinamerikanischen Kriminalliteratur. Das vorliegende Werk ist in spanischer Sprache publiziert. [Relativ lange Besorgungsdauer] KT 20
Poignee, Hans:
Der Aussenseiter als Spiegel der Gesellschaft.
Eine sozialpsychologische Studie des Werkes von Georges Simenon.
1996, 2 Mikrofiches (110 S.), EURO 37,00
Nur für denjenigen geeignet, der an ein Mikrofiche-Lesegerät
kommt. Sorry, kein ausführlicher Hinweis möglich. KT 29
(Bestellen bei Missing Link)
Postma, Heiko / Wagner, Rainer:
Galerie der Detektive.
123 Portraits von Sherlock Holmes bis Nero Wolfe.
1997, 281 S., Eur 20,00.
Ein MUSS für jeden Krimileser, der sich schon immer einmal über
das Privatleben seiner LieblingsdetektivInnen informieren wollte.
[KT 1]
(Bestellen bei Missing Link)
I. Priestman, Martin (Hg):
The Cambridge Companion to Crime
Fiction.
2003, 287 S., HC Pound Sterling 45,00 / Paperback Pound Sterling 15,95 (jeweils zum Tageskurs zzgl. MWSt.).
Das vorliegende Werk gibt einen guten Überblick zur englischen und
amerikanischen Kriminalliteratur vom 18. Jahrhundert bis zum Ende
des 20. Jahrhunderts. Einziger Ausbrecher ist der Beitrag "French
Crime Fiction" von Sita A. Schütt. Priestman konnte eine Reihe
internationaler und bekannter Beiträger und Spezialisten
versammeln. So beleuchtet Stephen Knight "The Golden Age" oder
Maureen T. Reddy "Women Detectives". Weitere Kapitel beschäftigen
sich mit Kurzkrimis von Poe bis Chesterton, dem Spionageroman, dem
Thriller, Krimis in Film und TV, und dem afro-amerikansichen
Kriminalroman. Wer zu einzelnen Kapiteln weiterführende Literatur
sucht, wird auf das Beste mit den "Guide to Reading" bedient
werden. KT 33
(Bestellen bei Missing Link)
Der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs
(Hg):
Das stille Glück des Mordens - Der Kriminalroman.
2000, 42 S., zahlreiche s/w Ill., ca. DM 6,00.
Das schmale Bändchen bietet zwei Vorträge ("Pariser Detektive - Aspekte des französischen Kriminalromans" und "Der erste Blick kann trügen - die überraschende Wendung bei Kriminalfällen") und eine Krimi-Story ("Raucher sind Mörder") des Münsteraner Krimiautors Jürgen Kehrer. Die vorliegende Publikation liefert in schriftlicher Form die Vorträge und die Story-Lesung des fünften Abends in der Reihe "Spektrum Literatur - Literarische Abenden zu menschlichen Themen", einer regelmässigen Veranstaltungsreihe der Uni Münster. [KT 18]
Przybilka, Thomas:
Krimis im Fadenkreuz.
Kriminalromane, Detektivgeschichte, Thriller, Verbrechens- und
Spannungsliteratur der Bundesrepublik und der DDR 1949 -
1990/92.
Eine Auswahlbibliographie der deutschsprachigen
Sekundärliteratur.
1998, 551 S., 10458 Quelleneintragungen, DM 198,00.
Die erste Sekundärbibliographie zum deutschen Krimi mit mehr als
10.000 Quellen, separater Teil zum DDR-Krimi, Auflösung der Pseudonyme, Register. Vorwort von Karr & Wehner (Glauser-Preisträger).
[KT 4]
Przybilka, Thomas mit Lehmer-Kerkloh, Gisela & Ixfeld, Alwin:
Siggi Baumeister oder Eine Verfolgung quer durch die Eifel.
Die "Eifel-Krimis" des Jacques Berndorf.
2001, ca. 60 S., Fotos, ca. DM 11,15.
Der "Eifelkrimi-Guru" (Die Zeit) wird im Oktober 2001 seinen 65. Geburtstag feiern. Rechtzeitig im Herbst wird nicht nur Berndorfs "Eifel-Wasser" in die Buchläden kommen, sondern auch zwei Bücher, die einen der bekanntesten deutschen Krimi-Autoren würdigen. "Eifel-Wasser" wird der 10. Krimi in der "Eifel"-Serie des Autors sein, 16 Krimis und Thriller unter dem Autorennamen Jacques Berndorf liegen vor, dazu 4 Krimis/Thriller unter seinem bürgerlichen Namen Michael Preute. Mit diesem Bändchen bringen Freunde und Fans des Autors ihr persönliches dreistimmiges Geburtstagsständchen. Alwin Ixfeld, Journalist, porträtiert den sympathischen (Wahl-)Eifler, Gisela Lehmer-Kerkloh, Rezensentin, führt in einer tour d'horizon durch Krimis und Thriller, Thomas Przybilka, Krimi-Bibliograph, dokumentiert in einer umfangreichen Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur die publizistische Resonanz zu den Kriminalromanen des erfolgreichen Schriftstellers. (s.a. Booß). [Erscheinungstermin Oktober 2001, Vorbestellungen willkommen]. KT 20
Przybilka, Thomas (Hg):
Der Coup des Syndikats.
2003, 192 S. € 10,00 (zzgl. MWSt).
Im September wird in Bulgarien die Krimi-Anthologie "Der Coup des Syndikats" (freie Übersetzung) erscheinen. Diese Anthologie versammelt 18 Kurz-Krimis bekannter und weniger bekannter deutscher Autorinnen und Autoren der
Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat"
(D. Bauer, J. Berndorf, A. Chaplet, H. Eckert, J. Ehlers, R.
Gable, A. Gebert, P. Gerdes, H.P. Karr, R. Kramp, T. Kruse, G.
List, S. Mischke, R. Mueller-Piper, Th. Przybilka & R.M. Fiedler,
R. Venske, S. Zinth). Wer sich einen Krimi-Exoten - kyrillische
Druckausgabe - ins Regal stellen oder an gute Freunde und innige
Feinde verschenken will, deren/dessen Bestellung ist herzlich
willkommen. Auf Grund der nicht einfachen Bezugsmöglichkeiten
gilt allerdings eine Mindestbestellmenge von 2 Exemplaren! KT 31
(Bestellen bei Missing Link)
I. Przybilka, Thomas (Hg):
Proceedings of the XVI. AIEP/IACW Conference 2003,
September 18th – September 22nd, Daun/ Eifel (Germany).
2004, 46 S., geheftet, in englischer Sprache, BoKAS Serie No. 1, € 5,60 (zzgl. Porto + Verpackung).
Die 16. Tagung der International Association of Crime Writers war gleichzeitig die erste Tagung die in Deutschland stattfand. 45 Teilnehmer aus 16 Ländern trafen sich in der herb-schönen Eifel-Landschaft in Daun. Die während der Tagung gehaltenen Vorträge sind in den "Proceedings" zusammengetragen: Jahn/Przybilka, Das Syndikat – What is it? / Simader, The German Crime Fiction Scene / Ott, Murder At Alpine Dusk. The Swiss Crime Fiction Novel / Matsuzaka, A Brief History of Japanese Mystery & Crime Stories / Davis, Tough Guys with Long Legs. The Global Popularity of the Hard Boiled Style / Sowa, American and German Crime Fiction. Why are there differences? / Tannert, Literary Translation. Das vorliegende Heft der BoKAS Serie No. 1 ist nicht über den Buchhandel zu beziehen.
(Bestellen bei Missing Link)
I. Puschmann, Dorothea (Hg):
criminalis – Magazin für Krimifreunde Nr. 5, Sept. 2006/Aug. 2007.
2006, 169 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Illustrationen, Capricorn Literaturverlag, EURO 11,50.
In einem der letzten KRIMI-TIPPs habe ich von Kontinuität in Bezug auf Krimi-Magazine und Krimi-Jahrbücher gesprochen. Kontinuität beweist Dorothea Puschmann, Herausgeberin von "criminalis", dem zur Zeit einzigen deutschsprachigen Krimi-Magazin in Jahrbuchform. Soeben ist die Ausgabe 5 eingetroffen. "Politisches Verbrechen" ist das Hauptthema der insgesamt 13 Kurzkrimis, Eric Breitinger interviewt Leonardo Padura "Ein Traum von Cuba libre" und Gisela Albrod führt ein Gespräch mit der Krefelderin Ina Coelen, Krimiautorin und Mitarbeiterin des Leporello Verlages. Wie in den vorangegangenen Ausgaben bietet "criminalis" wieder zahlreiche Rezensionen und Buchtipps, Hinweise zu Veranstaltungen und Auszeichnungen. KT 45
(Bestellen bei Missing Link)
I. Puschmann, Dorothea (Hg):
Criminalis – Magazin für Krimifreunde No. 4 – 2005/2006.
2005, 160 S., zahl. Abb., Capricorn Verlag, EURO 9,95 (Inland).
Dorothea Puschmann und ihre Redaktion lassen sich nicht beirren und legen die vierte Ausgabe des zur Zeit einzigen und unabhängigen deutschsprachigen Krimimagazins vor. Wie in den vorherigen Ausgaben nehmen Kurzkrimis bekannter (z.B. Ingrid Noll) und noch unbekannter Autorinnen und Autoren breiten Raum ein (17 an der Zahl). Dazu längere und kürzere Buchbesprechungen und Buchtipps zu aktuellen Kriminalromanen. Christina Brinkmann interviewt Ulrich Wickert ("Weltmännisch") und Gisela Albrod steuert ein Porträt der Autorin Renate Kampmann bei ("Vielseitig"). Und in der Rubrik "Auszeichnungen, Berichte ..." berichtet Michael Molsner unter dem Titel "Die Welt ist nicht rosé" über Noir-Klassiker. Bärbel Reinke aus dem franco-kanadischen Québec ist mit einem Artikel über "Alibis", die erste und bisher einzige Krimizeitschrift der französischsprachigen Provinz Québec in Ostkanada vertreten. Bärbel Reinke gehört als Kritikerin und Koordinatorin der Redaktion dieser Krimizeitschrift an. KT 41
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I. Puschmann, Dorothea (Hg):
Criminalis - Magazin für Krimifreunde Nr. 3
.
2004, 160 S., s/w Illustrationen, EURO 9,00.
Zum dritten Mal also das Jahresmagazin "Criminalis". Wie schon bei den beiden vorangegangenen Ausgaben, setzt auch Nr. 3 wieder den Schwerpunkt auf Kurzkrimis (insgesamt 19 Kurzkrimis). Daneben Interviews, Buchbesprechungen und ein Beitrag von Beatrix M. Kramlovsky über die Frauen-Krimiszene in Österreich. Obligatorisch: Ein kleiner Veranstaltungskalender. KT 36
(Bestellen bei Missing Link)
I. Quincey, Thomas de:
Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet.
2004, 151 S., Autorenhaus-Verlag, 3-932909-42-9 / K 12 36 04 61, EURO 12,80
"Mit seinem kühnen Essay Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet ist der englische Romantiker Thomas de Quincey so etwas wie der Schutzheilige des Kriminalromans geworden" (Joachim Kalka im SPIEGEL). Die deutsche Erstausgabe dieser Satire auf Mord als Kunst mit eigenen Regeln (Wer? Wann? Wo?) erschien 1913 in der Übersetzung von Alfred Peuker. Nun liegt endlich eine, von Gerhild Tieger, neu bearbeitete Ausgabe vor. Diese Neuausgabe ist in vier Teile gegliedert: "Vorlesung" - eine Theorie der Perfektion des Mordes / "Über den Mord" - Bericht einer Sitzung des Mordliebhaber-Clubs / "Nachschrift" - Beschreibung des Verlaufs der Radcliff-Morde / "Anmerkungen des Herausgebers" - es handelt sich hierbei um die Anmerkungen des Herausgebers der klassischen Quincey-Ausgabe "The Collected Writings of Thomas de Quincey by David Masson �". Dieser 20-seitige Anhang ist, selbstverständlich, in deutscher Sprache. KT 35
(Bestellen bei Missing Link)
Ramil, Axel Javier Navarro:
Manuel Vazquez Montalban auf
Deutsch: Ein Autor und vier Übersetzer.
2000, 382 S., ca. DM 136,00.
Dieser Privatdetektiv dürfte vielen in bester Erinnerung sein: José "Pepe" Carvalho ist nicht nur ein ausgebuffter
Privatermittler sondern auch Gourmet erster Güte, ausgestattet
mit dem mehr als irritierenden Hang, seine umfangreiche
Privatbibliothek peu a peu zum Feueranzünden zu benutzen - "eh
nur Worte und alles ausgelesen" so die bizarre Begründung. Die
vorliegende Arbeit diskutiert die übersetzungstheoretischen
Ansätze verschiedener Übersetzer eines Autors.
[KT 18]
I. + IV. Rankin, Ian:
Rebus' Scotland. A Personal Journey.
2005, 191 S., zahlr. s/w Fotos von Tricia Malley und Ross Gillespie, Orion Books, 0-75285-245-0, £ 20,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
"This is partly my autobiography, part biography of Rebus and partly a book about modern-day Scotland, where it's going and where it came from", so beschreibt Ian Rankin kurz und knapp das vorliegende Text- und Fotobuch. Ian Rankin, Großbritanniens Krimi-Bestseller-Autor Nummmer 1, lebt in Edinburgh, der Stadt in der auch die meisten Inspector Rebus-Kriminalromane angesiedelt sind.
In "Rebus' Scotland" gewährt Rankin Einblicke in seine persönliche Biographie wie auch in die fiktive Biographie seines Romanhelden. Tricia Malley und Ross Gillespie arbeiten bereits über fünfzehn Jahre als Fotografen zusammen. Den beiden Fotografen sind eindringliche schwarz-weiß Aufnahmen von Edinburgh und der Umgebung gelungen. Selbstverständlich sind hier auch Fotos von und aus der berühmten Tränke von Inspector Rebus zu finden, der "Oxford-Bar".
Rankins Texte, mit eingeschobenen Zitaten aus seinen Kriminalromanen, und die Fotografien von Malley und Gillespie ergänzen sich hervorragend. Für die Fans von Inspector Rebus bietet dieser Bild-/Textband ein Fundgrube an Informationen. Rankin gibt in 8 Kapiteln Auskunft über sich, seinen Inspector Rebus, ihre gemeinsamen Stadt und über die Geschichte und die herbe Schönheit Schottlands: Court and Spark / Whi is Rebus? / Chruch and State / Through a Glass Darkly / Does Rebus Like the Cure? / Edinburgh / Outlands / An Attitude of Mind. KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
Raymond, Derek:
Die verdeckten Dateien.
1999, 429 S., DM 19,90.
"Erfolgreiche Schriftsteller schreiben selten ehrlich über sichselbst und ihre Kunst. Für die, die das schaffen, sollten wir dankbar sein. Raymonds Buch ist unterhaltsam, informativ unddurchdacht provokant" (The Times). [KT 8]
Reddy, Maureen T.:
Traces, codes, and clues.
Reading Race in Crime Fiction.
2003, 200 S., hardcover US Dollar 56,00 (Tageskurs
zzgl. MWSt.) / paperback, US Dollar 19,00 (Tageskurs zzgl. MWSt.).
Von Dr. Jost Hindersmann (Uni-Bibliothek Osnabrück) kommt wieder
ein Hinweis für den KT. Diesmal auf M.T. Reddy, die vielen durch
ihr Standardwerk "Detektivinnen" bekannt sein dürfte. In ihrem
neuen Werk werden behandelt: American Detective and Mystery
Stories - History and Criticism / English Detective and Mystery
Stories - History and Criticism / Africian Americans in Literature
/ Race Relations in Literature / Racism in Literature / Whites in
Literature / Black in Literature / Crime in Lterature / Race in
Literature. Selbstverstaendlich abgerundet mit einer Liste der
Sekundaerliteratur und einem Register. KT 29
(Bestellen bei Missing Link)
I. Rehak, Melanie:
Girl Sleuth. Nancy Drew and the Women Who Created Her.
2005, 384 S., Harcourt, ca. $ 25,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
1929 schickte Edward Stratemeyer, Amerikas Kinderbuchmogul, ein Memo an seinen Verleger Grosset & Dunlap mit seinen Anregungen zu einer neuen Kinderbuchserie. Die Serie sollte je Buch 224 Seiten Umfang haben und zum Preis von 50 Cents pro Buch verkauft werden, Protagonistin sollte ein junges Mädchen sein, das als Hobby-Detektivin diverse Kriminalfälle lösen würde. Stratemeyers Titelvorschläge zur Serie lauteten "Stella Strong Stories", "Diana Drew Stories", "Diana Dare Stories", "Nan Nelson Stories", "Nan Drew Stories" oder "Helen Hale Stories". Beim Verlag Grosset & Dunlap lief die Idee unter dem Arbeitstitel "Nan Drew". Stratemeyers Memo zeichnete auch die Eckpunkte der Serie auf: Ein junges Mädchen von 16 Jahren, Tochter eines verwitweten Staatsanwaltes, der oftmals mit seiner Tochter über anhängige Fälle spricht oder sie auch zu Besprechungen mit Kriminalermittlern mitnimmt. Die junge Protagonistin stolpert alsbald selbst in diverse Kriminalfälle, die sie Dank der väterlichen "Ausbildung" zu meistern weiß. Amerikas erfolgreichste (und immer noch erfolgreiche) Kinder-Krimi-Serie war geboren: Mit den Abenteuern von Nancy Drew sind ganze Generationen in den USA aufgewachsen. Melanie Rehak zeichnet in ihrem Buch "Girl Sleuth" die Erfolgsgeschichte des Stratemeyer Clans, der Nancy Drew-Serie und der vielen Autorinnen nach, die dieser Serie zum Erfolg verhalfen. (tp) KT 44
(Bestellen bei Missing Link)
Reimer, Margret:
Die "College Mystery Novel - A Blurred Genre".
Gattungshybridisierung am Beispiel der Typologie eines Subgenres
des zeitgenössischen anglo-amerikanischen Romans.
1999, 295 S., ca. € 15,30.
Fünf Jahre nach Erscheinen ein erster Hinweis auf
die Untersuchung zum "Universitäts-Krimi" - leider ist dieser
Band erst in den letzten Tagen auf meinem Schreibtisch gelandet.
"What exactly is a crime novel! The two words can embrace a wide
spectrum ... from the cozy entertainment ... to ... some of the
highest works of human imagination." fragte P.D. James im Weekend
Telegraph vom 3.9.1988. Margret Reimer versucht auf diese Frage
eine Antwort zu geben, in dem sie sich des Uni-Krimis (college
mystery novel) bedient. Exploriert werden neun Krimis (von M.D.
Lake, Janet Neel, D.J.H. Jones, Charlotte MacLeod, Jane Langton,
Antonia Fraser und Colin Dexter): bestimmte Charakteristika;
Merkmale, die typisch nur für die college mystery novels sind;
ein Überblick über die Anfänge dieses Sub-Genres. Dazu wird
eine Gegenüberstellung von anglo-amerikanischen
Universitätsromanen zu anglo-amerikanischen college mystery
novels geliefert. Gespickt ist die Arbeit mit einer Fülle von
Zitaten. Und der überaus umfangreiche Anhang (55 Seiten!) mit
Anmerkungen und Literaturliste dient nicht nur der Untermauerung
dieser Untersuchung, sondern kann und sollte ruhig als
weiterführende "reading list" verstanden werden. KT 31
(Bestellen bei Missing Link)
I. Reitz, Caroline: Detecting the Nation.
Fictions of Detection and the Imperial Venture. 2004, 123 S., ca. US $ 59,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Paperback, ca. US $ 19,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.).
In ihrer Untersuchung versucht Caroline Reitz zu begründen, daß die (britische) Detektivliteratur überaus wichtig war, sowohl für die Akzeptanz des eben erst gegründeten Polizeiapparates im frühen Viktorianischen Zeitalter, wie auch um die Bevölkerung für die großen Unternehmungen des British Empire empfänglich zu machen.
Reitz legt dar, daß die englische Detektivliteratur des 19. Jahrhunderts dabei auch behilflich war, das britische Insel-Königreich auf seinem langen Weg zum weltweiten Empire zu begleiten und zu formen. Und daß die englische Detektivliteratur ebenfalls mithalf, den (britischen) Imperialismus in der englischen Identität festzuzurren. Als Beispiele werden ausgewählte Werke von Godwin, Mill, Dickens, Collins, Doyle und Kipling angeführt. KT 39
(Bestellen bei Missing Link)
I. Rennison, Nick / Shephard, Richard:
100 Must-Read Crime Novels.
2006, 256 S., A & C Black Publishers (Bloomsbury Good Reading Guides), Pound 5,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Bereits im Jahr 2003 habe ich im KRIMI-TIPP auf den Titel "Bloomsbury Good Reading Guide to Crime Fiction" von Nick Rennison hingewiesen. Nun hat Rennison in Zusammenarbeit mit Richard Shephard ein neues kompaktes Kompendium der 100 besten Krimis vorgelegt. Autorenalphabetisch geordnet werden von den beiden Autoren Rezensionen zu denjenigen Kriminalromanen vorgelegt, die in ihren Augen zur Grundausstattung einer wohlsortierten Krimibibliothek gehören. Als vertiefende Lektüre werden weitere 500 Kriminalromane empfohlen, die ein ähnliches oder gleiches Thema behandeln, wie der jeweils rezensierte Krimi. Zudem ermöglicht "100 Must-Read Crime Novels" sich krimithemenorientiert zu informieren, ergänzt wird dieses Kompendium durch eine Liste der 10 wichtigsten Krimi-Protagonisten (dazu natürlich Infos zu ihren Erfindern), eine Aufstellung zu Krimipreisen und - für Kontinenteuropär wohl weniger hilfreich - eine Empfehlung zu (Krimi-)Buchclubs. KT 48
(Bestellen bei Missing Link)
Rennison, Nick (Hg):
Bloomsbury Good Reading Guide to Crime
Fiction.
2003, (ohne Seitenangabe) Pound Sterling 9,99 zzgl. MWSt.
Im Jahr 2001 wurden in Grossbritannien mehr als 7000 Krimis
veröffentlicht. Rennison gibt hier eine Navigationshilfe durch
den Dschungel dieser Veröffentlichungen. 120 der besten Krimi-
Autoren werden mit Themen, Charakteren und settings zusammen mit
einer Auflistung ihrer besten Krimis vorgestellt. Eine "Read On"-
und "Read-on-a-Theme"-Liste verweist den Leser auf ähnliche
Themen anderer Autoren. Zudem eine Liste der Detektive / Autoren
und welche Krimis in Grossbritannien und den USA mit Preisen
ausgezeichnet wurden. KT 28
(Bestellen bei Missing Link)
I. Rennison, Nick:
Sherlock Holmes.
Die unautorisierte Biographie. ,
2007, 279 S. (Sherlock Holmes. The Unauthorized Biography Ü.v. Frank Rainer Scheck & Erik Hauser), Artemis & Winkler, EURO 19,90.
Zwischen 1887 und 1927 veröffentliche Arthur Conan Doyle vier Romane und 56 Erzählungen um Sherlock Holmes und seinen sidekick Dr. John H. Watson. Seit der ersten Veröffentlichung ist die Gemeinde der Sherlock Holmes-Fans weltweit stetig gewachsen, »Sherlockians«, wie sie sich selbst nennen. Die deutschen Sherlockians wird es daher bestimmt freuen, daß nun die 2005 erschienene »Unauthorized Biography« von Nick Rennison seit Anfang des Jahres in deutscher Sprache vorliegt. Rennison ist nicht der erste »Biograph« des cleversten Detektivs aller Zeiten. Seine Holmes-Biographie bezieht sich in 15 Kapiteln ausschließlich auf alle »Fakten«, wie sie in den Romanen und Erzählungen Doyles nachzulesen sind. Also vollständig und detailliert, aber leider unautorisiert. Eine Auswahlbibliographie der Buchveröffentlichungen zum Werk Conan Arthur Doyles und eine kleine Aufstellung der wichtigsten sherlockian websites runden diese Biographie ab. KT 46/I
(Bestellen bei Missing Link)
Riley, Dick/McAllister, Pam:
The Bedside, Bathtub & Armchair Companion to Agatha Christie.
2001, 362 S., 100 s/w Abb., � 12,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt. und Porto).
Enthält alles Wissenswerte zur Autorin und zum Werk - diverse Artikel, Fotos, Zusammenfassungen der Romane, Kurzgeschichte und Theaterstücke (ohne die Auflösungen zu verraten!), Kommentare der Autorin zu ihren Werken, eine "Christie Mystery Map", Filmo- und Videographie. Eine nette und gute Ergänzung zur Christie-Sammlung für Fans der Autorin, aber auch für Liebhaber des englischen "Landhaus-Krimis". [KT 22]
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I. Rippetoe, Rita Elizabeth:
Booze and the Private Eye.
Alcohol in the Hard-Boiled Novel.
2004, 215 S., £ 24,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Den Hut in den Nacken geschoben, die Zigarette zwischen den Lippen, die Füße übereinandergeschlagen auf dem Schreibtisch – die untere Schreibtischschublade aufgezogen, in der griffbereit die Flasche Whisky steht. Wer kennt es nicht, dieses Klischee des einsamen aber hartgesottenen Privatschnüfflers. Die Flasche im Schreibtisch – ein Bild, so alt wie der Kriminalroman selber. Oder aber der Ermittler als Ex-Alkoholiker, der zwischen seinen Recherchen schnell noch mal bei den Brüdern und Schwestern der AA vorbeischaut, um eigenes Bekenntnis abzulegen oder denen der anderen zu lauschen. Alkohol im hard-boiled Krimi gab es seit der Geburt dieses Genres in der Ära der Prohibition. R.E. Rippetoe sichtete die Kriminalromane von Dashiell Hammett, Raymond Chandler, Mickey Spillane, Robert B. Parker, Lawrence Block, Marcia Muller, Karen Kijewski und Sue Grafton mit Augenmerk auf "booze" und Co. Ihre Untersuchung schließt ab mit den Bibliographien der Primärtexte der Autoren und der entsprechenden Sekundärliteratur. KT 37
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I. Rodriguez, Ralph E.:
Brown Gumshoes.
Detective Fiction and the Search for Chicana/o Identity.
2005, 201 S., University of Texas Press, Hardcover £ 29,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt) / Paperpack, £ 11,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Eine erste umfassende Abhandlung zur sogenannten "Chicana / Chicano" Kriminalliteratur. Ralph E. Rodriguez analysiert die Kriminalliteratur von Autoren wie Rudolfo Anaya, Lucha Corpi, Rolando Hinojosa, Michael Nava und Manuel Ramos und untersucht, wie diese Autoren in ihren Kriminalromanen bestimmte Aspekte be- bzw. verarbeiten (Feminismus, Homosexualtität, Familie, Männlichkeit oder auch die Einstellung der USA zur Migrantenproblematik im Grenzgebiet Mexiko / USA). David Román (Dept. of English and Program in American Studies and Ethnicity, University of Southern California) meint: "Rodriguez is a first-rate literary scholar, well versed in a variety of methodologies and traditions. He offers informed and nuanced close readings of a number of key detective fictions, many of which are being discussed seriously for the first time in his study. He has assembled an important subgenre in the field of Chicano literature, and his book immediately positions him as the expert in the area ... Intelligent, innovative, provocative: this is Chicano studies at its very best". (tp) KT 44
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I. Rodriguez Lozana, Miguel / Flores, Enrique (Hg):
Bang! Bang!
Pesquisas sobre narrative policiaca mexicana.
2005, 181 S., UNAM – Universidad Nacional Autónoma de México – Instituto de Investigacíones Filológicas (Letras del siglo XX), Preis nicht mitgeteilt (Besorgung ist fraglich!).
Analyse der mexikanischen Kriminalliteratur im Allgemeinen. Im Besonderen wird ein Blick auf die Werke von Antonio Helu, Rodolfo Usigli, Vicente Lenero, Sergio Pitol, Paco Ignacio Taibo II., Trujillo, Amapara und Parra geworfen, um die Darstellung dieser Untersuchung zu untermauern. (tp) KT 47/I
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Roos, Claudia:
Die deutsche Detektiverzählung des ausgehenden
20. Jahrhunderts.
Analyse ihrer Entwicklung unter Berücksichtigung möglicher Veränderungen der genretypischen
Merkmale. Eine Untersuchung an ausgewählten Beispielen.
L/350 S., EURO 26,00.
Claudia Roos macht ihre Untersuchung an den
Krimis von Sabine Deitmer (Beate Stein-Serie), Jürgen Alberts
(ausgewählte Bremen-Krimis) und an Jürgen Gross' (Frankfurt-
Connection-Serie) fest. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer
Forschungsarbeit ist der Blick auf die deutsche Sekundärliteratur
zum Krimi. Roos wählte aus der Masse der zeitgenössischen
Kriminalliteratur die drei o.g. Autoren aus, weil (in ihren Augen)
diese Autoren eine typische Entwicklungslinie der deutschen
Detektiv- und Kriminalliteratur repräsentieren. Die
Arbeitshypothesen von Claudia Roos lauten: "1. Die deutsche Detektiverzählung des ausgehenden 20. Jahrhunderts zeigt hinsichtlich der konstitutiven Elemente und Strukturen des Genres keine wesentlichen Veränderungen gegenüber ihren historischen Vorgängern und dem idealtypischen Modell.
2. Das idealtypische Modell der Detektiverzählung wird variiert, aber nicht aufgehoben.
3. Die deutsche Detektiverzählung des ausgehenden 20. Jahrhunderts hat ein typisch deutsches Profil.
4. Die verstärkte Präsenz von Autorinnen hat Auswirkungen auf die Ausgestaltung der konstitutiven und idealtypischen Elemente und Strukturen der Detektiverzählung.".
Werkstattgespräche mit Deitmer, Alberts und Gross sowie ein Kategoriensystem (zur dt.sprachigen Detektiverzählung) und eine umfangreiche Bibliographie runden das Werk ab. KT 30
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Roosendaal / Vuijsje / Rippen:
Moorden met woorden.
Honderd jaar Nederlandstalige misdaatliteratuur.
2000, 208 S., Farbtafeln, ca. DM 60,00.
Wie es in Deutschland "Die Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT" gibt, existiert in den Niederlanden
(und für das flämischsprachige Belgien) die "Genootschap van Nederlandstalige Misdaadauteurs". 100 Jahre niederländische Kriminalliteratur war dieser Autorengruppe Anlaß, eine sehr schöne
Festschrift herauszugeben. Dem deutschen Krimileser sind die (deutschen) Übersetzungen von Baantjer, Geeraerts, Mendes, Rippen
oder van de Wetering bekannt. Andere Autoren sind aber so gut wie
unbekannt hierzulande. Diese Festschrift bietet eine willkommene
Gelegenheit, sich intensiver mit der Kriminalliteratur unserer
Nachbarn zu beschäftigen: Artikel zur Geschichte der NL-Krimis,
ausführliche Autorenportraits (z.Tl. durch Interviews ergänzt),
eine (Primär-)Bibliographie der Niederländisch wie Flämisch
sprechenden Autoren und die Auflistung des "Gouden Strop" (des
Jahrespreises der Misdaadauteurs). [KT 14]
I. Roth, Martin:
The Crime Writer's Reference Guide. 1001 Tips for Writing the Perfect Murder.
2003, 287 S., 17 Organigramme, 1 Karte, Michael Wiese Productions / Elsevier UK, £ 11,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
Ziemlich spät ist im Archiv ein wichtiges Nachschlagewerk für Krimiautoren wie auch Krimileser eingetroffen – ein Nachschlagewerk, das es wirklich in sich hat. Im Untertitel verspricht Martin Roth (frei übersetzt) 1001 Tipps um den perfekten Krimi zu schreiben. Wie wahr! Sein "Crime Writer's Reference Guide" war ursprünglich für Krimiautoren und und Drehbuchautoren von TV- und Film-Krimis gedacht. Aber nicht nur die Damen und Herren der schreibende (Krimi-)Zunft goutieren Roths 1001 Tipps, sondern auch die Leser. Und gerade für Krimifans hierzulande dürfte mit Hilfe dieses Buch manche weißen Flecke auf der Verständniskarte zum amerikansichen Kriminalroman verschwinden.
In kurzen Abschnitten werden in insgesamt 7 Teilen so gut wie jede, für das Verständnis von Abläufen bei Polizeirecherchen, staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen oder bei Straf- und Militärgerichtsverhandlungen, wichtigen Details erörtert. Die sieben Teilbereiche hat Roth mit "Crime", "Criminals", "Cops", "Investigations", "The Courts", "Prisons" und "Language" überschrieben. Und hinter jedem Teilbereich verbergen sich eine Unmenge von Einzelinformationen, die bestimmten Schlagwörtern zugewiesen werden. Zum Beispiel die für europäische Leser mehr oder weniger unverständlichen "Ten Codes" der amerikanischen Polizei, die im Funkverkehr zwischen Zentrale und einzelnen Streifenwagen bzw. Streifenpolizisten benutzt werden.
Oder nicht weniger interessant und informativ das Kapitel "Language" – Roth führt ein 38seitiges Wörterbuch zum Jargon der Polizei, dem Slang der Streetgangs oder von Gefängnisinsassen aber auch die Terminologie von Staatsanwaltschaft und Richtern auf. Sehr informativ und hilfreich auch die Ergänzungen "Where to go from here" am Schluß jedes der sieben Teilbereiche. Hier wird weiterführende Literatur (meist Standardwerke) mit kurzen Annotationen aufgelistet. Auch die 17 Organisationsschemata dürften für europäische Krimiautoren und -Leser nicht ohne Reiz sein. Wie das Los Angeles Police Department oder das Los Angeles Sheriff's Department, die Cincinatti Police Division, das Department of Justice oder das Federal Bureau of Prisons (und andere wichtigte amerikanische Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden) organisiert sind, kann hier sehr gut nachvollzogen werden. Also – für jeden, der etwas mehr über den amerikanischen Polizei- und Justizapparat wissen und der Hintergründe zu den entsprechenden Darstellungen, wie sie in Kriminalromanen erwähnt werden, erfahren möchte, für die- oder denjenigen sollte Roths "The Crime Writer's Reference Guide" während der Lektüre stets greifbar sein. Für Kriminalschriftsteller und solche die es werden wollen, sind die 1001 Tipps ebenfalls nicht zu verachten. KT 41
(Bestellen bei Missing Link)
I. Ruber, Peter / Richardson, Darrel C. / Berch, Victor A.:
King of the Pulps. The Life & Writings of H. Bedford-Jones.
2003, 316 S., zahlr. Abb., The Battered Silicon Dispatch Box, ca. US $ 25,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) + Porto.
"Pulps" war der Sammelbegriff für sogenannte Groschenmagazine, die das amerikansiche Publikum Anfang des 20. Jahrhunderts mit Krimis, Thrillern, Science Fiction und Abenteuerliteratur versorgte. Nicht wenige der amerikanischen Säulenheiligen der Kriminalliteratur haben als Lohnschreiber für die Pulp-Industrie den Grundstein für ihre spätere Karriere gelegt. "Woodpulp Story Magazines" waren schlicht DAS Unterhaltungsmedium der USA. Einer der fleißigsten Pulp-Autoren dieser Zeit war Henry James O'Brien Bedford-Jones (1887 – 1949), der Leserschaft besser unter H. Bedford-Jones oder Gordon Keyne bekannt (um nur zwei seiner insgesamt 16 Pseudonyme zu nennen).
H. Bedford-Jones war ein vom Schreiben manisch besessener Mensch. Es wird berichtet, das auf seinem Schreibtisch gleich vier Schreibmaschinen nebeneinander standen. Schlicht ein Muß für jemanden, der in der Lage war, verschiedene Stories und Romane nebeneinander zu schreiben! Alles in allem soll H. Bedford-Jones einen Gesamtausstoß von (vorsichtig und konservativ) geschätzt 25 Millionen Wörtern aufs Papier gebracht haben! Peter Ruber und seine beiden Mitarbeiter Richardson und Berch haben diesem Vielschreiber mit "King of the Pulp" 2003 ein Denkmal gesetzt (leider bin ich erst jetzt auf dieses Buch gestoßen) (Info auch hier: Pulp Rack .
Sie beschreiben das Leben und beleuchten das Werk des Autors, liefern eine Bibliographie des Gesamtwerkes, selbstverständlich auch eine Aufstellung aller Pseudonyme, geben einen Überblick auf eine Auswahl von H.Bedford-Jones Magazinen und illustrieren dies mit den Abbildungen verschiedener Cover der Pulp-Magazine. Zusätzlich wurde eine Sherlock Holmes Pastiche und eine relative unbekannte John Solomon-Kurzgeschichte des rastlosen Schriftstellers aufgenommen. KT 41
(Bestellen bei Missing Link)
Rubin, Michael:
Jewish Gangsters of Modern Literature.
2000, 224 S., $ 39,00.
Eine Untersuchung zur Darstellung jüdischer Gangster in Literatur,
Film, Comics und Malerei. [KT 12]
I. Rudolph, Dieter Paul:
Krimijahrbuch 2006.
2006, 320 S., NordPark Verlag, 3-935421-18-4, EURO 20,00.
Im KRIMI-TIPP 42 als "Hinweis – Einladung zur Vorbestellung" wurde das "Krimijahrbuch 2006" bereits groß angekündigt. Mitte April wird es greifbar sein, und man bekommt für einen moderaten Preis ein fulminantes Jahrbuch und Nachschlagewerk geliefert. Wer sich noch einmal über das "Krimijahrbuch 2006" ausführlich informieren möchte, ob die 20,00 EURO bei Bestellung auch wirklich gut angelegt sind, möge bitte den Hinweis im KRIMI-TIPP 42 lesen. Über die Entstehung des "Krimijahrbuch 2006" berichtet der Herausgeber Dieter Paul Rudolph exklusiv für diesen KRIMI-TIPP in der Rubrik "Unter der Lupe". Ihre Bestellung(en) sind herzlich willkommen. KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
I. Rudolph, Dieter Paul (Hg):
Krimijahrbuch 2007.
2007, 340 Seiten, NordPark Verlag, EURO 20,00 [Subskription bis 31.3.2007 = EURO 16,00].
Mit gleich zwei Neuerscheinungen setzt der NordPark Verlag seine Reihe »KrimiKritik« im Frühjahr 2007 fort (s.u.). Die große Resonanz, die das »Krimijahrbuch 2006« bei Kritikern, Rezensenten und Krimilesern fand, ließ Herausgeber D.P. Rudolph frühzeitig 26, in der deutschen Krimilandschaft bekannte MitarbeiterInnen aktivieren. Der Käufer des »Krimijahrbuchs 2007« hat seine EURO 20,00 gut angelegt und erhält als Gegenleistung: Rezensionen deutscher Krimis und Übersetzungen aus anderen Sprachen / Kritikerstammtisch deutsche Krimis & international / Schwerpunktthema des »Krimijahrbuch 2007« ist die Berliner Autorin Pieke Biermann / ausführliche Informationen zum Krimi in Film & Fernsehen / Aufsätze zu Theorie und Praxis / Nekrolog 2006 / wichtige Sekundärliteratur 2006. Im Einzelnen daher ein Blick in das Inhaltsverzeichnis:
- Rezensionen (Friedrich Ani, D.B. Blettenberg, Oliver Bottini, Doris Gercke, Frank Göhre, Merle Kröger, Jens Luckwaldt, Andrea Maria Schenkel, Ulrich Schmid)
- Dieter Paul Rudolf: Kritikerstammtisch deutschsprachige Krimis
- Frank Rumpel: »Der Stoff hotl mich meist vor Ort ein«. Ein Interview mit D.B. Blettenberg
- Jörg von Bilavsky: »Es gibt ja nichts Schlimmeres als einen Roman, der eine Botschaft hat«. Ein Gespräch mit Oliver Bottini
- Kerstin Brenig / Ulrich Noller: Die Terrorifizierung des Verbrechens. Ein Gespräch mit Thomas Kastura
- Ludger Menke: »Ich beschreibe Realität«. In Interview mit Lena Blaudez
Schwerpunkt Pieke Biermann
- Dieter Paul Rudolph: Berolina kaputt mundi. Piekoreske Romane
- Christina Bacher: Ein Gespräch mit Pieke Biermann
- Pieke Biermann: Bibbern für Bush
- Pieke Biermann: Asphaltblüten aus Baltimore. Über David Simon und »Homicide«
- Pieke Biermann: Manuela Brandt. Tatortbeamtin
- Pieke Biermann: Tatort real
- Pieke Biermann: Brandneu. Ein Wirtschaftskurzkrimi
Krimis international
- Ulrich Noller / Dieter Paul Rudolph: Der internatinale Krimi 2006, ein Gespräch
- Rezensionen (John Le Carré, Michael Connelly, Philip Kerr, Pentti Kirstilä, Robert Littell, Stefano Massaron, Gabriel Trujillo Munoz, Leonardo Padura, Malcolm Pryce, P,J. Tacy, Fred Vargas)
- Dieter Paul Rudolph: Kritikerstammtisch international
- Axel Bußmer: P.I. Spenser schlägt wieder zu. Über Robert B. Parker und seine einflussreiche Spenser-Serie
- Daniel Weber: Unterwelten. Wer Schottland verstehen will, muss Krimis lesen. Am besten die von Louise Welsh. Zu Gast in ihrer Dunkelkammer
- Ulrich Noller: Marek Krajewski »Die Wuchtbrumme aus Wroclaw«
- Frank Kell-Behrens: Ein Serienmörder im Leben reicht. Gespräch mit Helene Tursten
- Bernd Kochanowski: Die Nominierten des Egar Allen Poe Awards in der Kategorie Taschenbuch 2006
- Bärbel Reinke: Der Krimi aus dem anderen Norden. Ein Gespräch mit Norbert Spehner
- Bärbel Reinke: »Arthur Ellis Award« das Beste auf Französisch
- Michael Schweizer: Ein Blick nach Holland. Das Private und die Gesellschaft
- Axel Bußmer: Blut in den Bayous – Alptraum in traumhafter Landschaft – Zum Siebzigsten von James Lee Burke
- Ekkehard Knörer: Der Held, der krumme Linien gerade macht. Zu Lee Childs
Film und Fernsehen
- Axel Bußmer: Debüts, B-Filme und einige Überraschungen. Ein Rückblick auf die Kriminalfilme des Kinojahres 2006
- Ulrich Noller: Eva Blond oder Die doppelte Verweilichung der Krimiszene. Eine Liebeserklärung von Stephanie Busch
- Kerstin Brenig / Ulrich Noller: »Immer wieder Sonntag ...«. Ein Gespräch mit Katja DeBock, die als Redakteurin beim WDR Fernsehen für den »Tatort« zuständig ist
- Axel Bußmer: Jede Woche das gleiche, nur anders. Über deutsche und US-amerikanische Krimiserien
- Ekkehard Knörer: Veronica Mars, The Wire, Dexte – Innovative Kriminal-Serienformate im US-TV
- André & Christina Bacher: »Die Rettung der Welt«
- Jost Hindersmann: Schrille Kleidung, schräge Fälle, flotte Sprüche. Die DVD-Boxen der britischen TV-Serien »Department S« und »Jason King«
- Alexander Kissler: Warum sind die Menschen so aufdringlich. Patrick Süskind und »Das Parfüm
«
Aufsätze zu Theorie und Praxis
- Thomas Wörtche: Designermorde
- Dieter Paul Rudolph: Authentisch? Fragen, Antworten; Entdecken, erfinden
- Joachim Feldmann: Die Revolution kam nie bis Peterborough. Wie Kriminalromane mit der Gegenkultur der sechziger und siebziger Jahre umgehen
- Gabriele Wolff: »... tiefere Blicke in das Menschen-Herz«. Überlegungen zur Sprache im Kriminalroman
- Beate Hinrichs: Eine Kinderleiche wiegt 50 tote Mafiosi auf. Wie realistische wird sexualisierte Gewalt gegen Kinder im Krimi dargestellt?
- Michael Farin: »Ich bin der beste Mensch von Hannover«. Aus dem Leben des Totmachers Fritz Haarmann
- Thomas Wörtche: Alle wahnsinnig geworden? Über das fatale Bescheiden mit sinnloser Kriminalliteratur
- Ludger Menke: Nekrolog für das Jahr 2006
- Thomas Przybilka: Sekundärliteratur 2006
KT 46/I
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I. Rudolph, Dieter Paul (Hg / Red):
makro scoop - krimizeitschrift.
2007.
Seit Ende Juni 2007 gibt es eine neue Krimizeitschrift in Deutschland: macro scoop, herausgegeben und redaktionell betreut von Dieter Paul Rudolph. Diese Krimizeitschrift soll pro Jahr in vier Ausgaben erscheinen - und zwar in Printversion wie auch als digitale Version (pdf Format). Die erste Ausgabe umfaßt 24 Seiten und beschäftigt sich mit "Schlechter Krimi / Wirklichkeit". Autor Dieter Paul Rudolph beschreibt sie in zwei Essays "Wie der Krimi aus der Wirklichkeit kommt ..." und " � und die Wirklichkeit aus den Krimis". DPR, wie der Autor im Internet kürzelt, dürfte den Beziehern des KRIMI-TIPP kein Unbekannter sein: Unter seiner Regie erschienen die Krimijahrbücher 2006 und 2007, und als Autor zeichnet DPR verantwortlich für die Monographie zu Astrid Paprotta (Die Zeichen der Vier. Astrid Paprotta und ihre Ina-Henkel-Kriminalromane) [auf die beiden Jahrbücher und die Paprotta-Monographie wurde bereits ausführlich in früheren KRIMI-TIPPs hingewiesen]. Und an seinen dezidierten Meinungen zur Kriminalliteratur läßt DPR das interessierten Publikum in seinem blog "Watching the Detectives" teilhaben.
"makro scoop" beschreibt Herausgeber, Redakteur und Autor DPR so: "makro scoop ist eine Krimizeitschrift, in der das Kleine vergrößert oder das Große verkleinert wird. Es wird dorthin geschaut, wo das unbewaffnete Auge nichts zu sehen vermag und dorthin, wo künstliche Grenzen das Genre von dem zu trennen scheinen, was nicht zu ihm gehören soll oder darf oder will." "makro scoop" ist nicht über den Buchhandel zu beziehen! Für das Jahr 2007 sind insgesamt drei Ausgaben geplant. Und zwar sowohl als Papierverion wie als digitale Version. Das Jahresabonnement kostet für die Printversion EURO 12,00, für die digitale Version EURO 6,00. Abonnenten der Papierversion erhalten die digitale Version stets kostenlos und vorab! Bestellungen bitte an: Dieter Paul Rudolp, Gänshornstr. 5, D-66440 Blieskastel oder via mail an [email protected]. Bei Bestellung bitte stets den Abopreis von EURO 12,00 resp. EURO 6,00 auf das folgende Konto überweisen: Dieter Paul Rudolph, Postbank Saarbrücken, Kto.-No.: 35932-660, BLZ 590 100 66, Stichwort: makro scoop. KT 48
I. Rudolph, Dieter Paul:
Die Zeichen der Vier.
Astrid Paprotta und ihre Ina-Henkel-Kriminalromane. Mit einer Bibliographie von Thomas Przybilka.
2007, 88 Seiten, KrimiKritik 8, NordPark Verlag, EURO 12,00.
Der NordPark Verlag von Alfred Miersch setzt konsequent auf die Sekundärliteratur zum Genre – und ist damit der einzige deutsche Verlag, der sich kontinuierlich der Referenzliteratur zum Krimi annimmt! Nach den Monographien zum Jacques Berndorf (KK1) und Lawrence Block (KK5) wird im Frühjahr 2007 die deutsche Kriminalschriftstellerin Astrid Paprotta mit einer Monographie gewürdigt. »Vier Kriminalromane um die Protagonistin Ina Henkel hat Astrid Paprotta zwischen 1999 und 2005 veröffentlicht, bevor sie das »Spiegelungen« übertitelte Projekt für beendet erklärte und Ina Henkels Dasein zum abeschlossenen Kapitel. Eine Debütantin war Astrid Paprotta, als 1999 »Mimikry« erschien, nur im Rahmen des Krimifachs. Schreiben konnte die »gelernte Psychologin und freie Journalistin«, als sie sich für den Kriminalroman entschied oder, genauer, als sich der Kriminalroman für sie entschied. Dieter Paul Rudolphs Studie zu Astrid Paprottas Ina-Henkel-Romanen ist eine werkimmanente Interpretation, die auch in den Kontext von Kriminalliteratur allgemein zu stellen ist. Ein längeres Gespräch mit der Autorin rundet die Studie ab, ein bibliographischer Anhang von Thomas Przybilka dokumentiert die Rezeption eines in der deutschen Krimilandschaft in solcher Intensität und Tiefe kaum ein zweites Mal zu besichtigenden Werks«. (vt) KT 46/I
(Bestellen bei Missing Link)
Rupp, Hendrik:
Something More Than Crime.
Raymond Chandlers erweiterte Kriminalromane.
2002, 387 S., ca. EURO 20,00.
Rupp untersucht Chandlers Weg zur Schriftstellerei und seine
Ansichten zur Literatur. Daneben werden Einblicke in Chandlers
Arbeitsweise geboten, zudem versucht Henrik Rupp Chandlers oft
kopierten Stil zu entschlüsseln. In den Jahren 1997 bis 2001 als
Dissertation (Literaturwissenschaft Uni. Saarbrücken) erarbeitet,
ist diese Untersuchung jetzt auch einem grösseren Publikum
zugänglich. Für eingefleischte Chandler-Fans ein Muss. KT 28
(Bestellen bei Missing Link)
I. Rzepka, Charles J.:
Detective Fiction.
2005, 273 S., Polity / Blackwell Publishers, Hardcover, £ 55,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Paperback £ 15,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
Charles J. Rzepka legt innerhalb der Reihe "Cultural History of Literature" eine unterhaltsame wie informative Bewertung der englischen und us-amerikanischen Kriminalliteratur vor. Seine Analyse gliedert sich in drei Hauptteile: eine Untersuchung zur Entstehung der Literaturform Detektiverzählung/Kriminalroman im frühen 18. Jahrhundert über das "Golden Age" in Großbritannien bis zum amerikanischen "hardboiled" Krimi der Zeit des Kalten Krieges (I. Narratives of Detection and the Sciences of History / II. The Rise of Detective Fiction and the Birth of Detection / III. American Century). Mit "Detective Fiction" hat Charles J. Rzepka, Professor für Englisch an der Boston University, einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte und zum Verständnis der Gattung Kriminalliteratur geschrieben. KT 41
(Bestellen bei Missing Link)
Sallis, James:
Chester Himes - A Biography.
2000, 480 S., � 18,99 (Tageskurs) zzgl. MWSt.
Porträt des grossartigen amerikanischen Kriminalschriftstellers Chester Himes,
dem die Kriminalliteratur so legendäre Charaktere wie Coffin Ed
Johnsson und Grave Digger Jones zu verdanken hat.
[KT 18]
I. Sangiorgi, Marco / Teló, Luca: Il giallo italiano come nuovo romanzo sociale.
2004, 278 S., 8 Tafeln, Il portico No. 133, ca. EURO 14,00.
Diese Ausgabe der Zeitschrift "Il portico" ist ganz dem italienischen Krimi gewidmet.
Hier ein Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis: A scuola con il giallo / Parlar coperto – le scritture segrete e il poliziesco oulipiano / Il racconto gotico rurale – il folklore come serbatoio per la narrativa di genere / Scrivere gialli romani oggi – come e perché / Il fascismo e il giallo italiano / Il giallo storico ambientato durante il fascismo / Appunti per una discussione sul futuro del giallo italiano / G come "giallo" G come "gioco". Bitte beachten, daß die Besorgung dieser Ausgabe sehr zeitaufwendig sein wird! KT 39
(Bestellen bei Missing Link)
I. Sauerberg, Lars Ole:
Men det begynder altid med en hovedperson. Om Leif Davidsens forfatterskab.
2006, 300 S., Lindhardt og Ringhof (Bonnier Forlagene), DKK ca. 299,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Leif Davidsen darf man getrost zu den wichtigsten zeitgenössischen Kriminalschriftstellern Dänemarks zählen. Geboren wurde Davidsen am 25.10.1950 in Otterup auf Fünen. Davidsen arbeitete als Journalist, unter anderem als Auslandskorrespondent in Moskau, und als Fernsehnachrichtenredakteur. Der Autor lebt jetzt als freier Schriftsteller in Kopenhagen. Für seine Kriminalromane und Thriller wurde er mit dänischen und internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet.
Lars Ole Sauerberg, Professor für Englische Literatur an der Universität Odense, hat dem dänischen Journalisten, Historiker und Kriminalschriftsteller Davidsen eine umfangreiche Betrachtung gewidmet. "Men det begynder altid med en hovedperson" berichtet ausführlich in acht Kapiteln über Leben (Kapitel 1 und 2) und Werk des Autors. Im 3. Kapitel untersucht Sauerberg Struktur und Geschichte des politischen Thrillers (Genre Struktur & Genre Geschichte), um dann in den folgenden Kapiteln (die Kapitelunterteilung in Spanien & Dänemark; Sowjetunion & Ruslland; Balkan folgt dem Werk Davidsens) die einzelnen Thriller genauer zu analysieren. Von den bisher insgesamt neun in Dänemark erschienenen Politthriller sind zur Zeit vier in deutscher Übersetzung greifbar (siehe dazu Schluß dieses Hinweises). Im abschließenden 8. Kapitel geht Sauerberg auf das "literarische Universum" des Leif Davidsen ein. Die kleine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur zum Schluß des Buches verzeichnet allerdings ausschließlich dänische Quellen!
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I. Scaggs, John: Crime Fiction.
2005, 170 S., Hardcover £ 45,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.) / Paperback £ 10,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.).
In der Reihe "New Critical Idiom" präsentiert John Scaggs, Dozent am Department of English des Mary Immaculate College in Limerick/Irland eine gründliche, zudem lebendig geschriebene, Einführung in die Geschichte Kriminalliteratur.
Sein umfassender Überblick streift kurz biblische Verbrechenserzählungen (Kain und Abel / Herodes etc), setzt dann bei Poe ein und endet bei Ellroy. Die sechs Teile seiner Geschichte der Kriminalliteratur bieten jedem Interessierten einen essentiellen Führer durch das Genre. "A Chronology of Crime", "Mystery and Detective Fiction", "The Hard-Boiled Mode", "The Police Procedural", "The Crime Thriller" und " Historical Crime Fiction" sind diese Kapitel überschrieben.
Scaggs Darlegungen werden durch Beispiele aus zahlreichen Kriminalromanen, Kurzkrimis, Kriminalfilmen und Krimi-TV-Serien ergänzt und vertieft. Ein kleines Glossar mit relativ ausführlichen Erklärungen der Schlagworte des Genres (Country-house mystery / Golden Age, Pulp fiction etc) ist ebenso enthalten wie eine Anregungen zur weiterführenden Literatur, um seine Darlegungen zu vertiefen.
Die abschließende Auswahlbibliographie führt die Primärtexte auf, nennt Filme und TV-Serien und präsentiert eine ausgezeichnete Auswahl wichtiger Sekundärliteratur. Eine empfehlenswerte, gut geschriebene und nützliche Geschichte der englischsprachigen Kriminalliteratur. KT 39
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I. Schädel, Mirko:
Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur im deutschen Sprachraum von 1796 bis 1945.
2006, Achilla Presse, 2 Bände in Schuber, je Band ca. 580 S., zahlr. Farb. Abb., ISBN 3-928398-92-X, Vorbestellpreis (vor Erscheinen) ca. EURO 145,00, Preis nach Erscheinen (ca. für die ersten drei bis sechs Monate) ca. EURO 175,00, Preis (ab ca. siebtem Monat nach Erscheinen) EURO 198,00.
Bereits jetzt sei auf eine wichtige Bibliographie der deutschsprachigen Kriminalliteratur hingewiesen. Jeder Sammler, der im Regal den (seit langer Zeit vergriffenen) "Walkhoff-Jordan" stehen hat, war über den Berichtszeitraum bis 1945 nicht informiert. Diese Lücke wird ab spätestens Dezember 2006 geschlossen sein!
Mirko Schädel, Schriftsetzer, Graphiker und seit 1990 Verleger hat sich dankenswerterweise die ungeheure Arbeit gemacht, eine "Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur" für die in der Zeit von 1796 bis 1945 im deutschen Sprachraum publizierten Kriminalromane, Kriminalnovellen, Kriminalerzählungen und Kriminalgeschichten (die als selbständige Veröffentlichungen gelten), zu erstellen.
Anthologien und Heftreihen werden ebenso gelistet sein.
Ausgangspunkt und Grundlage seiner Arbeit ist die eigene umfangreiche Sammlung, die seit 1993 entstanden ist. Die linken Seiten seiner Bibliographie werden für die bibliographischen Daten des Autorenalphabetes reserviert sein, auf den jeweils rechten Seiten werden die entsprechenden Bücher resp. Cover durchgängig in Farbe abgebildet sein. Nicht verzeichnet sind dramatische Texte, Kinder- und Jugendbücher, (echte) Kolportage, lyrische Werke oder Buchveröffentlichungen à la Pitaval. Erschlossen wird die Bibliographie durch Titel- und Reihenregister. Im Autorenalphabet wird es, soweit möglich, zusätzliche biographische Angaben zu den Autoren geben, bei Pseudonymen werden die Klarnamen (soweit recherchierbar) aufgelistet.
Mirko Schädel berichtet mir, daß er zur Zeit ca. 9500 Kriminalromane bibliographisch erfaßt hat. Dennoch ist es selbstverständlich, daß dieses Werk keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann und wird. Geplant sind auf jeden Fall Ergänzungen – in welcher Form und in welchem Zeitraum diese Ergänzungen erscheinen werden steht noch nicht fest. WICHTIG für alle Interessenten ist es aber zu wissen, daß diese Bibliographie nur in einer Auflage von 1000 Exemplaren erscheinen wird!
Damit der Autor die immensen Druckkosten hofft decken zu können, wird es daher drei verschiendene Preise geben (siehe oben): Einen Vorbestellpreis, den Preis bei Erscheinen für einen Zeitraum von ca. 3 bis 6 Monaten, danach den endgültigen Preis.
Allen interessierten Bezieher des KRIMI-TIPP möchte ich daher ans Herz legen, sehr frühzeitig das Werk zu bestellen. Über reges Interesse und, hoffentlich, ebenso viele Vorbestellung würde mich freuen. KT 42
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I. Schärli, Jacqueline / Schlosser, Camille (Red):
Andrea Camilleri, Krimiautor.
Eine Spurensuche in Sizilien.
2006, 90 S., zahlreiche s/w und farbige Fotos, Niggli Verlag (du – Zeitschrift für Kultur 771 / Nr. 10/2006), EURO 12,00.
Die Schweizer Zeitschrift für Kultur "du" hat sich bereits in der Vergangenheit mit Themenheften einigen Großen der Kriminalliteratur angenommen (Highsmith, Simenon, Le Carré). Andrea Calogero Camilleri und seinem Gourmet-Commissario Salvo Montalbano ist der Hauptteil der vorliegenden Ausgabe gewidmet, aber es wird auch ein Blick auf die italienische Kriminalliteratur im Allgemeinen geworfen und, selbstverständlich, ist ein Beitrag über die Mafia nachzulesen. "Die Spurensuche in Sizilien" wird durch ein Fotoessay von Reto Cemenisch (Porto Empedocle im Sommer) eröffnet, gefolgt von einer für "du" geschriebenen Exklusivstory von Andera Camilleri. Weitere Beiträge sind: Er wollte nicht, dass Italien vor die Hunde geht – Warum Andrea Camilleri sein längstes Interview gab / Der sizilianische Bänkelsänger – eine Chronik – Dem Sizilianer fällt immer eine Geschichte ein. Und noch eine. Und noch eine / Der Schriftsteller als politische Autorität – Camilleri tritt selten auf – Aber wenn, hat er Italien Ernstes zu sagen / Das lästige Heimweh nach Sizilien ist angeboren – Eine Reportage aus Andera Camilleris Heimat / Die Mafia lebt, und wie – Das Mittelalter im Kopf von Professoren und Wirtschaftskapitänen / Commissario Brunetti von Nebenbuhlern erdrosselt – Nirgendwo sonst gibt es so viele Krimiautoren wie in Italien / Montalbano, Gourmet mit messerscharfem Verstand – Italiens berühmestet Polizist. Ein Porträt / Demokratie gegen Diktatur, die ewige Geschichte – Platons Versuch, Siziliens Herrscher Gerechtigkeit zu lehren / Andrea Camilleri schreibt und schreibt – Eine Werkliste. Alles in allem eine hervorragende Artikelsammlung zum meistgelesenen Schriftsteller Italiens, der in seinem Heimatland als weise Instanz in der heutigen Zeit gilt und zugleich ein Blick auf Politik, Land und Leute. Auch die vorliegende "du"-Ausgabe ist ,wie immer, hervorragend gestaltet und aufgemacht. Nicht umsonst wurde diese Zeitschrift für Kultur 2006 mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber ausgezeichnet. KT 45
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I. Scherping, Jan:
180 außereuropäische Krimi-Ermittler.
2005, Karte/Poster, Format A 1, Achterbahn (a. VULL), ISBN 3-89982-901-8, EURO 8,95 zzgl. Porto.
Im KRIMI-TIPP 38/2005 habe ich auf das Krimi-Poster (oder die Krimi-Landkarte) "202 europäische Krimi-Ermittler" hingewiesen. Jan Scherping verläßt nun Europa und bietet als Ergänzung den Rest der kriminalliterarischen Welt an.
180 Polizei- und Privat-Ermittler aus Afrika, Asien, Australien, Mittel- & Südamerika und Nordamerika sind mit Namen, Berufsbezeichnung und Kürzest-Biographie im Textteil des neuen Krimi-Posters aufgelistet. Und zwar innerhalb der Länderlistung, der eine alphabetisch gegliederte Aufstellung der Städte-/Ortsnamen bzw. der Regionen folgt. Naturgemäß tummeln sich die meisten Ermittler in den USA und Kanada, für Mittel- & Südamerika konnte Scherping fünf Ermittler ausfindig machen.
Im Kartenteil selbst werden die Ermittler neben den markierten Städten, in denen sie ihrer Arbeit nachgehen, genannt. Für die Metropolen in den USA musste Jan Scherping bei der Aufstellung des ermittelnden Personals über den Rand seines Krimiglobus ausweichen. 3000 Exemplare seiner ersten (Europa-)Karte konnten verkauft werden.
Dieser Erfolg veranlasste Jan Scherping die Arbeit zu einer Posterkarte der außereuropäischen Ermittler aufzunehmen. Beide Posterkarten schmücken bestimmt jede Krimisammlung. Die Posterkarten werden vom Verlag leider nur ab einer Mindeststückzahl von 5 Exemplaren verkauft. D.h. Besteller sollten sich direkt für 5 Karten (eignet sich als nettes Geschenk) entscheiden oder müssen sich gedulden, bis insgesamt fünf Bestellungen hier eingetroffen sind. KT 42
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I. Scherping, Jan:
202 europäische Krimi-Ermittler.
2004, Karte/Poster, Format A1, EURO 8,95 + Sperrgutporto.
Jan Scherping, in dessen privater Krimi-Bibliothek ca. 1.000 Bände stehen, hat - nach eigenem Bekunden - irgendwann einmal den Überblick über die diversen "scenes of crime" der europäischen Kommissare und Ermittler verloren. Grund genug, eine Europakarte mit denjenigen Städten und Orten zu erstellen, in denen ermittelt, verfolgt und verhaftet wird. Das Landkartenposter zeigt die Umrisse Europas, eingezeichnet sind Reykjavik im Norden bis Vigata im südlichen Sizilien, Bantry Bay ganz im Westen Irlands bis Moskau und St. Petersburg. Zu jeder Stadt werden die dort tätigen Ermittler aufgeführt. Hilfreich auch die Legende, die ca. 1/3 des Landkartenposters einnimmt. Nach Ländern unterteilt, werden noch einmal die Städte und Orte genannt, gefolgt von den Namen der dortigen Ermittler und deren spezifischen Charaktereigenschaften. Das Landkartenposter, gerahmt oder aufgezogen, dürfte eine Zierde für jede Krimibibliothek sein. KT 38
(Bestellen bei Missing Link)
I. Schick, Alexander (mit Michael Welte):
Das wahre Sakrileg. Die verborgenen Hintergründe des Da-Vinci-Codes.
Das Geheimnis hinter Dan Browns Weltbestseller. 2006, 191 S., zahlr. s/w. Abb. & Fotos, Knaur 77955, EURO 7,95.
Dan Brown's Best- und Longseller "Da Vinci Code" (dt. Das Sakrileg) beschäftigt nicht Klerus und (internationale) Gerichte, sondern auch eine mittlerweile große Anzahl von Autoren verschiedenster Fachrichtungen, die alle entweder über das Buch und den Autor aufklären möchten, Wissenslücken füllen möchten oder über (verborgene) Hintergründe und immer noch offene Fragen Auskunft geben. Alexander Schick, Fachmann für alte Handschriftenfunde und Berater der ZDF-Serie "Terra X" und Michael Welte, Theologe, haben sich in diesem Fall der vielen offenen Fragen angenommen. Sie geben Erläuterungen z.B. über "die �wissenschaftlichen' Gewährsleute von Dan Brown", berichten "was wirklich in Qumran geschah" oder über "die abenteuerliche Suche nach dem wahren Bibeltext". All ihre Erläuterungen und Berichte zum "Da Vinci Code" werden in jeweils nachfolgenden Kapiteln durch Interviews mit Fachleuten untermauert: Leonardoforscher, Archäologe, Orientaliskforscher, Jesusforscher und eine Qumranforscherin kommen ausführlich zu Wort. Mit "Ein 'Jesus'-Bestseller – voll daneben!" wird das Nachwort überschrieben, gefolgt von einem relativ umfangreichen Literaturverzeichnis. KT 44
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Schindler, N.:
Das Mordsbuch.
Alles über Krimis.
1997, 537 S., DM 58,00.
Dieses Buch hat es in sich - von den Anfängen des Genres über Kinder-, Ethno-, Schwulen- und Lesbenkrimis, britischen Häkel- und
amerikanischen hardboiled-Krimis bis zur Spannungsliteratur der
DDR - all das wird von renommierten Krimiautoren und Kritikern
unterhaltsam und informativ analysiert. (VT) [KT 1]
I. Schmid, Georg:
Profiling the American Detective.
Parker's Prose and the Coded Game of Sleuth and Rogue and the Tradition on the Crime Story.
2004, 269 S., EURO 45,50.
Schon einmal konnte ich im KRIMI-TIPP auf Sekundärliteratur zum bulligen Bostoner Krimiautor Robert B. Parker hinweisen (The Spenser Companion). Und auch auf Untersuchungen zur amerikanischen Kriminalliteratur wurde hier im KRIMI-TIPP schon häufig hingewiesen. Georg Schmid "hängt" seine Untersuchung zum american detective an Robert B. Parker und seinem Detektiv Spenser, seinem sidekick & Haudrauf Hawk, Spenser's Lebenspartnerin Susan (slowfood-Philosophin bevor es diesen Begriff überhaupt gab) und dem übrigen Personal der Parkerschen Krimis auf.
Das Einführungskapitel schildert "The American Detective since Chandler and Hammett", um sich dann ganz auf das Universum von Spenser (mit dem der Leser zum ersten Mal 1973 in "The Godwulf Manuscript" bekannt wurde) und seinen Freunden zu konzentrieren. Zwei andere Kapitel sind "Parker on Hammett, Chandler and MacDonald" und "Parker' s Boston, Spenser's Boston or Realism and Its Deviations" gewidmet. Der Wermutstropfen: Herzlich vermißt wird eine Bibliographie der Sekundärliteratur! Gerade zum großartigen Robert B. Parker sollte nicht Wenig erschienen sein. So muß der Leser sich mit den wenigen Hinweisen in den Fußnoten zufrieden geben. KT 38
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Schröder, Markus:
Marlowe in Toga? - Krimis über das alte Rom. Der historische Kriminalroman als neues Genre der
Trivialliteratur am Beispiel der "SPOR"-Romane von John Maddox Roberts.
2001, 123 S., EUR 24,00.
Eine ausführliche Untersuchung der "Rom"-Krimis von Roberts, mit
Hinweisen auf Parallelen und Unterschiede der historischen Krimis
von Steven Saylor und Lindsey Davis. KT 24
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Schüler, Wolfgang:
Edgar Wallace.
Ein Leben wie im Film.
1999, 224 S., Abb., DM 36,00.
Noch immer locken die Wallace-Filmklassiker Millionen Fans vor die
Bildschirme. Diese erste deutschsprachige Biographie schildert
das Leben des "Hexers" und (Krimi-)Vielschreibers Edgar Wallace
(1875-1932) vom Tellerwäscher und Suchtspieler zum produktivsten
Schriftsteller aller Zeiten und zum Millionär. [KT 7]
I. Schultz, Franz Joachim:
YGGDRASIL oder So schreiben Sie endlich den ultimativen, erfolgreichen Bayreuth-Krimi.
Anregungen und Hinweise von A bis Z.
o.J., 12 S., geheftet, zahl. Vingetten, Edition Schultz & Stellmacher (Privatdruck), [Dr. Franz Joachim Schultz, c/o Universität Bayreuth, Literaturwissenschaft: berufsbezogen, 95440 Bayreuth], EURO 2,00 zzgl. Porto.
Wer den KRIMI-TIPP seit seinem Erscheinen 1992 bezogen hat, wird sich bestimmt an den Hinweis auf "Mörderisch – Ein Krimikalender für das Jahr 1994" erinnern, ein liebevoll editierter und hergestellter Wandkalender aus dem "Kleinen Plakatmuseum Bayreuth" (seiner Zeit in einer limitierten Auflage von 100 Exemplaren erschienen – heute begehrt und gesucht / übrigens: der Großteil dieser limitierten Auflage wurde von Beziehern des KT gekauft). Zusammengestellt und herausgegeben wurde dieser Kalender von Franz Joachim Schultz.
Nach 12 Jahren hat F.J. Schultz sich wieder einmal dem Thema Kriminalliteratur zugewandt. Augenzwinkernd legt er jetzt Anregungen und Hinweise zum Schreiben eines ultimativen und –natürlich- erfolgreichen Bayreuth-Krimis vor. Franz Joachim Schultz, der seit 1994 den begleitenden Studiengang "Literarurwissenschaft: berufsbezogen" an der Uni Bayreuth leitet, meint in seiner kleinen Broschüre:
"Alle bisher verfassten Bayreuth-Krimis verlieren ... ihre Gültigkeit. Das war sowieso der letzte Schund!".
Starke Worte, aber sie kommen wohl von Herzen. Nun lassen sich seine Anregungen und Hinweise auch auf jede andere Ansiedlung in Deutschland übertragen (ersetze "Bayreuth" durch "..."). Wer also einen Lokalkrimi plant oder diesen bereits in Arbeit hat, könnte eventuell von den 34 Aregungen und Hinweisen A wie "Außerirdische" bis Z wie "Zucht und Ordnung" profitieren, muss sich aber dafür direkt an den Herausgeber wenden:
Dr. Franz Joachim Schultz, Universität Bayreuth, Literaturwissenschaft: berufsbezogen, D-95440 Bayreuth oder via e-mail [email protected]. KT 47/I
I. Schuster, Winfried:
Parallele und Kontrast in den Spionageromanen von John le Carré als Zeichen einer Humanität.
Untersuchungen zur Erzähltechnik bei David John Moore Cornwell.
2005, 288 S., Laumann Druck, EURO 28,50
Trotz mehrmaliger Anforderung ist es dem Verlag nicht gelungen, ein Exemplar oder wenigstens einen ausführlichen Pressetext zur Verfügung zu stellen. Daher müssen Titel und Untertitel ausreichen. (tp)
/ KT 40
(Bestellen bei Missing Link)
Schwarz, Ellen:
Der phantastische Kriminalroman. Untersuchungen
zu Parallelen zwischen roman policier, conte fantastique und
gothic novel.
2001, 380 S., DM 49,80.
Bestimmte Gattungen der älteren französischen Kriminalliteratur sind auch zur phantastischen Literatur ("conte fantastique" oder "gothic novel") zu rechnen (z.B. Cazotte, J.: Le Diable amoureux). Die Arbeit von Ellen Schwarz, beginnend mit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, versucht durch die Einordnung des "roman policier" zur phantastischen Literatur einen neuen Aspekt und Parallelen dieser Gattung darzustellen. KT 20
I. & II. Schwarz, Florian:
Der Roman »Das Versprechen« von Friedrich Dürrenmatt und die Filme »Es geschah am hellichten Tag«, 1958 und »The Pledge«, 2001.
2006, 163 S., Lit Verlag, 3-8258-9299-9, EURO 14,90. Der Vergleich des Romans »Das Versprechen« von Friedrich Dürrenmatt und der filmischen Umsetzung »Es geschah am hellichten Tag« (1958) und »The Pledge« (2001) in dieser Arbeit sucht für die gegenüberstellende Analyse der Umsetzungen nach gemeinsamen Ansatzpunkten, die den Medien Literatur und Film übergreifend gerecht werden. Dabei stehen sowohl theoretische Grundlagen der Erzähltheorie und der Drehbuchtheorie als auch filmanalystische und inhaltliche Aspekte sowie die spezifischen Umsetzungen der Vorlage in der jeweiligen Fassung im Zentrum der Betrachtung. (vt) KT 46/I
(Bestellen bei Missing Link)
I. Schwarz, Hans-Peter:
Phantastische Wirklichkeit. Das 20. Jahrhundert im Spiegel des Polit-Thrillers.
2006, 343 S., DVA, 3-421-05875-X, EURO 22,90.
Hans-Peter Schwarz, Professor für Politik und Zeitgeschichte, bekannt geworden als Verfasser einer 2-bändigen Adenauer-Biographie und des Werkes "Geschichte der Bundesrepublik Deutschland", hat sich auf ein ihm eher neues Terrain begeben, was ihm bemerkenswert gut gelungen ist. Hans-Peter Schwarz ist in die Szene der Polit- und Spionagethriller eingetaucht. Seine Betrachtungen zu einer Reihe von wichtigen Vertretern dieses Genres ist lebendig und locker geschrieben.
"Phantastische Wirklichkeit" ist sowohl Typologie als auch Geschichte des Polit- und Spionagethrillers. In chronologischer Reihenfolge ihres Erscheinens werden die Thriller von Erskine Childers, John Buchan, Eric Ambler, Graham Greene, Helen MacInnes, Ian Fleming, John Le Carré, Paul E. Erdman, Colin Forbes, Frederick Forsyth, Clive Cussler, Robert Ludlum und Tom Clancy in jeweils einem Kapitel ausführlich betrachtet und kritisch kommentiert.
Eingeflossen in seine Betrachtungen sind auch die Biographien dieser Autoren und einer Autorin, die mitunter deutliche Parallelen zu den Lebensumständen ihrer Protagonisten aufweisen. Lesenswert ist sein Buch auch deshalb, weil Schwarz es bewußt vermieden hat eine tour d'horizon des Polit-/Spionagethrillers vorzulegen, sondern sich auf die oben genannten Vertreter des Genres konzentriert hat.
Mit kritischer, bisweilen auch ironischer Distanz, werden Werk und Leben dieser anglo-amerikanischen Schriftsteller betrachtet, so daß man als Leser neugierig auf die Thriller der Klassiker wie die der zeitgenössischen Autoren wird – sollte man sie nicht kennen, oder man wird nach der Lektüre von Schwarz' Interpretationen und Darlegungen angeregt, sie noch einmal zu lesen. Spionage, Terror, Krieg, die Intrigen der Mächtigen in den Geheimdienstzentralen oder die der Staatenlenker und ihrer Entourage, die Wirtschaftsbosse und Finanzhaie in ihren undurchsichtigen und globalen Spielen, aber auch die Einsamkeit der Agenten im Einsatz, all dies wird von Schwarz flott und dennoch eindringlich beschrieben.
Der Kalte Krieg; das Desaster, das Philby, Blunt & Co. der britischen Regierung bereiteten; die Angst vor Terror und (heißem) Krieg, ein Themenfeld, das Tom Clancy bestsellermäßig zu beackern weiß; jede Facette des Politthrillers und der Spionageliteratur wird vom Autor gründlich ausgeleuchtet. Schwarz schließt mit einem ausgezeichneten "Rückblick. Das 20. Jahrhundert im Polit-Thriller" sein Buch ab. Konservative Töne treten zeitweilig hervor, schmälern, in meinen Augen, das Werk des Autors aber nicht.
Allein schon in seinen Kapitelüberschriften gelingt es Schwarz, die verschiedenen Autoren und ihr Werke zu charakterisieren. Es lohnt daher, diese Kapitelüberschriften in voller Länge hier aufzuführen:
Erskin Childers entdeckt die deutsche Gefahr / Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit im Spiegel des Agenten-Schockers: John Buchan / Von Mitte der dreißiger bis Mitte der siebziger Jahre: Eric Amblers Anti-Helden in den Terrorwelten des 20. Jahrhunderts / Linker Großschriftsteller, Thrillerschreiber und IM im Geheimdienst Ihrer Majestät: Graham Greene / Die Queen des anti-totalitären Thrillers vom Zweiten Weltkrieg bis in die achtziger Jahre: Helen MacInnes / Der Snob als Superagent: James Bond und sein Erfinder Ian Fleming / Lauter ausgebrannte Fälle: Die Agentenwelt des John Le Carré / "The Crash of '79" oder Ein Jeremias der siebziger Jahre: Paul E. Erdman / Die Geheimdienstchefs als Retter Europas: Colin Forbes / "Those were the days, my friends": Frederick Forsyth im Kalten Krieg und danach / Clive Cusslers amerikanisches Jahrhundert / Das mafiose Imperium: Robert Ludlums Amerika / Zukunftskriege: mit Tom Clancy ins 21. Jahrhundert.
Einen wichtigen Vertreter des Genres hat Hans-Peter Schwarz allerdings unterschlagen: Den Briten Len Deighton. Ansonsten: Chapeau und Applaus. KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
Schweighaeuser, Jean-Paul:
Le "Krimi".
Panorama des littératures policières de langue allemande.
In: Temps Noir - Le Revue des Littératures Policères.
1998, No. 1, 175 S., F 80,00.
In der ersten Ausgabe von "Temps Noir" bietet Schweighaeuser einen
eindrucksvollen Ausblick auf den deutschen Kriminalroman (20 S.),
ergänzt durch Bio-Bibliographien deutscher Autoren (80 S.) und eine Bibligraphie der Sekundärliteratur (5 S.)."Temps Noir" No. 1 ist ausdrücklich zu empfehlen. [KT 6]
Schweighaueser, Jean-Paul:
Raymond Chandler.
Parcours d'une oeuvre.
1997, 127 S., F 55,00.
Ce livre présente tous les aspects clairs et obcurs d'une oeuvre
qui a marqué à jamis la littérature et le cinéma. (VT) [KT 1]
I. Schweizer Literaturarchiv (Hg):
Quarto – Zeitschrift des Schweizerischen Literaturarchivs Nr. 21/22.
Studer, Bärlach, Ripley, Gunten & Co.
2006, 190 S-, s/w Abb., 4-sprachig (Dt./Franz./Ital./Rätoromanisch), Éditions Slatkine, ca. EURO 20,00 zzgl. Porto und Verpackungskosten.
"Quarto 21/22" bietet neben vielen Beiträgen unter anderem auch einen recht umfassenden Überblick auf die Entwicklung des Kriminalromans in der deutschsprachigen Schweiz, darüber hinaus werden unter neuen Perspektiven und Zusammenhängen die Klassiker Friedrich Glauser und Friedrich Dürrenmat betrachtet. Die aktuelle Schweizer Krimiszene wird anhand der Burgdorfer Krimitage beleuchtet. Da der Schwerpunkt dieser Ausgabe die deutschsprachige Schweiz ist, werden nur punktuell andere Schweizer Sprachgebiete einbezogen. Autoren dieser Ausgabe sind Edgar Marsch (Preisträger des Ehrenglauser 2006), Peter Rusterholz, Werner Morlang, Irmgard Wirtz, Hubert Thüring, Ulrich Weber, Elio Pellin, Stéphanie Cudré-Mauroux, Étienne Barilier, Werner Schmidli, Corinna Jäger-Trees, Giovanni Orelli, Annetta Ganzoni, Beat Gugger, Rudolf Probst und Kurt Stadelmann. "Quatro 21/22" ist eine ideale Ergänzung zu Paul Otts "Mord im Alpenglühen. Der Schweizer Kriminalroman". KT 44
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I [B]. Schwery, Lucienne:
Der Nachlass Patricia Highsmith.
2006, 80 S., ca. 40 S. farb. Fotos und Faksimiles, Arbeitsberichte des Schweizerischen Literaturarchivs (Archivberichte No. 4), ca. CHF 20,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). Nicht über Buchhandel! Bezugsquelle: siehe Hinweis 4. KT 43
I.Scott, J.K.L.:
From Dream to Despair.
An Integrated Reading of The Novels of Boris Vian.
1998, XII, 304 S., Rodopi, EURO 59,00.
In KRIMI-TIPP 44 wurde auf einen Titel zu Boris Vian hingewiesen. Jetzt bin ich wieder auf ein Buch zum »Prinzen von Saint Germain« gestoßen, in dem unter anderem auch sein erotischer roman noir »J'irai cracher sur vos tombes« (Ich werde auf eure Gräber spucken, 1979 bei Zweitausendeins) untersucht wird. Diesen, seinen ersten, Roman schrieb Vian vom 5. bis 20. August 1946 im Urlaub in Saint-Jean-de-Monts, und zwar unter dem Pseudonym Vernon Sullivan. Aus dem Inhalt: Boris Vian – Myth and Reality / »Trouble dans les Andains! and »Vercoquin et le plancton« – Pastiche, Parody, and the self-destructive text / »L'Ecume des jours« and »L'Automne à Pekin« – Entering Adulthood / »J'irai cracher sur vos tombes« and »Les Morts ont tous la même peau« – Vian à l'américain / »Et on tuera tous les affreux« and » Elle se rendent pas compte« – Burlesque, genre and gender / »L'Herbe rouge« and »L'Arrache-coeur« – Unhappy Families / Summing up – the future for Vian / Bibliography / Indes. KT 46/I
(Bestellen bei Missing Link)
I. Scowcroft, Philip L.:
Railways in British Crime Fiction.
2004, 49 S., CADS Supplement 9, � 4,50 [nicht über Buchhandel lieferbar!].
Philip L. Scowcroft, bekannter Autor unzähliger Beiträge in britischen wie us-amerikanischen Krimi-Magazinen (wie CADS, Shots, Deadly Pleasures, MRJ oder Mystery Scene), gibt hier einen Überblick über mehr als 200 Kriminalromane und Kurzkrimis (jeweils in englischer Sprache), in welchen die Eisenbahn eine Rolle spielt. Scowcroft's Übersicht beginnt bei Wilkie Collins, weiter zu Sherlock Holmes, "The Golden Age", Freeman Wills Crofts, Agatha Christe, Dorothy L. Sayers, Allingham, Carr, Weltkrieg II, und beleuchtet historische "railway mysteries" bis hin zur Gegenwart. Ein Autorenindex beschließt diese kleine Broschüre. Die vorliegende Zusammenstellung erschien bereits unter dem Titel "Railways and Detective Fiction" in mehreren Ausgaben von "Journal Of The Railway & Canal Historical Society" aus den Jahren 1977 bis 1998. Diese Broschüre ist nicht über den Buchhandel erhältlich, sondern nur bei
CADS, c/o Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex SS7 1PA, England.
KT 37
(e-mail: [email protected])
I. Seaman, Amanda C.:
Bodies of Evidence.
Women, Society, and Detective Fiction in 1990s Japan.
2004, 196 S., Illustrationen, University of Hawai'i Press, Hardcover, £ 35,50 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Paperback, £ 14,50 (zum Tageskurs zzgl. MWSt)
Untersuchung zum Boom des japanischen (auch dort sogenannten) Frauenkrimis [im Original wird von "Japanes Women's Detective Fiction" gesprochen]. Amanda C. Seaman zieht für ihre Untersuchung und Darstellung die aktuellen Kriminalromane der fünf zeitgenössischen Autorinnen Miyabe Miyuke, Nonami Asa, Shibata Yoshiki, Kirino Natsuo und Matsuo Yumi heran. Die Kapitel lauten: A Home of Their Own – Identity, Community, and Nostalgia in Miyabe Miyuki's "Kasha" / Office(r) Ladies – Police Work, Women's Work / Is That a Gun in Your Pocket or Are You Just Happy to See Me? – Sex and Violence in Women's Detective Fiction / Sexing the City – Space and Body in the Work of Matsuo Yumi. (tp)
/ KT 40
(Bestellen bei Missing Link)
Siebauer, Ulrike:
Leo Perutz.
"Ich kenne alles. Alles, nur nicht mich".
200 S., 300 S., 18 Abb., DM 54,00.
Die Biographie des bekanntesten österreichischen Autors der Spannungsliteratur. [KT 16]
Simenon, Goerges:
Simenon auf der Couch.
Fünf Ärzte verhören den Autor sieben Stunden lang.
1998, ca. 176 S., Abb., ca. DM 14,90.
Eine revidierte Übersetzung der Ausgabe von 1985, mit Vita, Bibliographie und Filmographie. [KT 4]
Simpson, Paul:
Rough Guide to James Bond.
2002, 288 S., Pound
Sterling 5,00 (Tageskurs zzgl. MWSt.)
Die "great little Bond bible", wie sich ein englischer Rezensent
ausdrückte. Alles über Bond: Ian Fleming's Hintergrund, Bond
websites, jedes Buch, jeden Film, die Autos, die Themen, die Bond-
Girls (natürlich). KT 29
(Bestellen bei Missing Link)
Sobanski, Ines:
Die Eigennamen in den Detektivgeschichten Gilbert Keith Chestertons. 1999, 322 S., DM 124,00 (ca. Euro 63,30).
Eine Analyse der "Namenslandschaft" auf der Grundlage von 100 Detektivgeschichten des englischen Autors G.K. Chesterton.
"Wesen des Eigennamens", "Funktionen und Arten literarischer Eigennamen", "Namengebung und Namenverwendung in den Detektivgeschichten Chestertons", "Eigennamen in der Detektivliteratur", "Literarische Eigennamen als Textelemente".
Der theoretische Teil dieses Buches widmet sich der funktionalen und formalen Vielfalt literarischer Eigennamen, der zweite Teil beschäftigt sich mit der praktischen Analyse der o.g. "Namenslandschaft", wobei auch persönliche Aussagen lebender Krimiautoren einbezogen wurden. KT 21
(Bestellen bei Missing Link)
I. Soter, Tom:
Investigating Couples.
A Critical Analysis of The Thin Man, The Avengers and The X-Files.
2002, 247 S., zahlreiche Fotografien, McFarland, £ 27,96 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Wenn weibliche und männliche Ermittler zusammenarbeiten, hat dies stets einen besonderen Reiz. Tom Soter wirft einen Blick auf Nick and Nora Charles (The Thin Man), das Ehepaar, deren Ermittlungen stets von zahlreichen Cocktails begleitet wurde; auf John Steed und Emmal Peel (The Avengers / Mit Schirm, Charme und Melone), beide berühmt für ihren Schwarzen Humor (Steed) und Kampfkraft (Peel); und auf die Agenten Mulder und Scully (The X-Files / Akte X), die stets nur äußerst knifflige Fälle zu bearbeiten hatten. Soters Untersuchung bietet reichlich Hintergrundinformationen und Insiderwissen. Zu jeder Analyse der drei Serien gibt es jeweils einen ausführlichen Anhang (Episoden-Guide mit Daten der Erstausstrahlung in Rundfunk und/oder Fernsehen und kurzen Inhaltsbeschreibungen der einzelnen Folgen). KT 45
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I. Sova, Dawn B.:
Das große Agatha Christie-Buch. Ihr Leben und ihre Romane von A bis Z.
2006, 208 S. (Agatha Christie A to Z. The Essential Reference to Her Life and Writings, Übersetzung von Tatjana Kruse), Scherz Verlag, 3-502-15051-6, EURO 18,90.
Und noch einmal wird im KRIMI-TIPP auf die "Queen of Crime" und zu einem Werk über sie hingewiesen. Wie bereits bei Campbell (s.o.) erwähnt, dürfte Dame Agatha Christie, mit ca. 2 Milliarden verkaufter Büchern, in der Gilde der Kriminalschriftsteller unerreicht bleiben. Von vielen wird Agatha Christie (15.9.1890 – 12.1.1976) auch als die größte Krimiautorin aller Zeiten bezeichnet.
Dawn B. Sova, promoviert in Englischer Literaturwissenschaft, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Agatha Christie. Mit "Das große Agatha Christie-Buch" legt sie ein Lexikon vor, das auf alle Fragen, die sich zum Leben und Werk der Autorin stellen können, Antworten gibt. Hier werden alle Portagonisten aus den Romanen und Theaterstücken lexikalisch aufgeführt, es wird über alle Verfilmungen und Serie seit 1931 berichtet.
Zudem bietet Sova in den jeweiligen, alphabetisierten Kapiteln Inhaltsübersichten zu Christies Romanen. Auch dem Humor wird Rechnung getragen, wer Anekdoten zum Beispiel zu Poirots Schnurrbart oder Miss Marples Hutnadel sucht, wird hier fündig. Abgeschlossen wird dieses Lexikon von Listen:
"Alphabetisches Titelregister aller Kriminalromane, Romane, Kurzkrimis und Krimisammlungen (in deutscher Übersetzung)" / "Liste der Romane von Agatha Christie in Deutsch mit ihrem entsprechenden Original in Englisch (in USA anderslautende Titel sind als solche vermerkt)" / "Liste der Kriminalromane von Agatha Christie in Englisch mit der deutschen Übersetzung"
Also: Was Sie schon immer zu Marple, Poirot und Co wissen wollten, werden Sie hier finden. Als Ergänzung: www.agatha-christie.de, die Website des S. Fischer Verlages zur Agatha Christie / die Adresse der "The Official Agatha Christie Website" lautet www.agathachristie.com. KT 43
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I. Stark, Günther:
Süskinds "Parfum".
Im Kampf zwischen Eros und Liebe.
2006, 423 S., mit einem Nachwort von Dieter Wellershoff, DWV Deutscher Wissenschafts-Verlag, EURO 26,90.
Die Hauptfigur von Patrick Süskinds Roman "Das Parfum", Jean-Baptiste Grenouille, ist ein Genie der Sinnlichkeit. Ist aber die geruchliche Sinnlichkeit des "Parfum" nicht an sich selber wieder nur symbolisch? Und was bedeutet dagegen Grenouilles eigene Geruchslosigkeit? Wieso zeigt, obwohl sein Eros im Zentrum steht, Grenouille auf Fabelebene keinerlei Anzeichen von Sexualität? Warum wird der durch seine Erotomanie zum Mörder? Warum bewahrt er sich den Duft eines der 26 erschlagenen Mädchen nicht in vivo, indem der sie zu seinem angetrauten Weibe macht? Warum ist Grenouilles Genie zum Trotz das "Parfum" kein klassischer Entwicklungs- und Bildungsroman? Warum darf des nicht als Künstlerroman missverstanden werden? Warum macht dieser "größte Parfumeur der Welt", statt im klassischen Sinn zu reüssieren, bloß eine Anti-Karriere? Was bedeutet seine siebenjährige Einsamkeit auf dem Plomb du Cantal? Woher rührt sein unbedingter Liebesanspruch? Warum ist seine Selbstauslöschung auf dem Cimetière des Innocents die einzige "Lösung" für seinen Konflikt? –
Diese Fragen verfolgt Günther Starks "Süskinds 'Parfum'. Im Kampf zwischen Eros und Liebe" in allen ihren Verschlingungen, indem der Roman als eine Parabel der verdinglichten Liebe gedeutet wird. Die These des Verfassers: Um zu zeigen, wie monströs das Genie der Sinnlichkeit ist, zeigt Süskind uns ein Scheusal und Monster, dessen Genie seine Sinnlichkeit ist! (vt) KT 47/I
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Stashower, Daniel:
Teller of Tales.
The Life of Arthur Conan Doyle.
1999, ca. � 25,00.
Eine neue Biographie des wohl bekanntesten und berühmtesten Autors
der Kriminalliteratur. [KT 11]
I. Storm, Carsten:
Von Tätern und Opfern.
Rechtsmentalität in chinesischen Kriminalerzählungen zwischen 1600 und 1900.
2004, 417 S., EURO 98,00.
Über chinesische Kriminalliteratur ist hierzulande recht wenig bekannt. Carsten Storm öffnet dankenswerterweise dem Interessierten ein Fenster, um einen Blick auf diesen weißen Fleck der Krimilandschaft zu werfen. Er legt mir "Von Tätern und Opfern" eine mächtige Untersuchung zu einem Teilaspekt der chinesischen Kriminalliteratur vor! Allerdings sei auch gesagt, daß seine Untersuchung ein Brocken ist, für dessen Studium man sich Zeit nehmen muß. Kriminalgeschichten sind nicht nur spannende Lektüre, sondern gewähren oftmals auch einen Blick auf die Rechtsmentalität einer Gesellschaft. "Von Tätern und Opfern" erschließt das Rechtsverständnis des qingzeitlichen China. Es werden drei prägende qingzeitliche Kriminalerzählungen über die Richter Bao, Shi und Di untersucht (Aufbau, Struktur und Form, Entwicklung des Genres und des chinesischen Romans im Allgemeinen). Dieser Titel gehört unbedingt in die Handbibliothek krimibegeisterter Sinologen, ist aber auch für diejenigen von Interesse, die mehr über chinesische Kriminalerzählungen erfahren möchten bzw. für Sammler von Kriminalliteratur aus dem asiatischen Raum. KT 37
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I. Sugden, Stephen:
A Dick Francis Companion.
Characters, Horses, Plots, Settings and Themes.
2007, Seitenzahl nicht mitgeteilt, McFarland, $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt) [Erscheinungstermin Herbst/Winter 2007].
Dick Francis, ehemaliger Steeplechase Jockey (für Hindernisrennen) von Queen Elizabeth, hat seinen ehemaligen Beruf zur Grundlage und als Background für seine Krimi genutzt. Schon früh galt der ehemalige Jockey als einer der besten britischen Kriminalschriftsteller. Inzwischen liegen mehr als 38 Kriminalromane und ein Band mit Kurzkrimis von ihm vor. Oftmals ist der Pferderennsport und alles was um diesen Sport kreist, Ausgangspunkt und Plot seiner Krimis. Stephen Sudgen hat sich ausführlich mit Dick Francis und seinen Kriminalromanen beschäftigt. Sein "Dick Francis Companion" führt, alphabetisch geordnet, alle Hauptprotagonisten aber auch das Personal in den Nebenrollen auf und gibt Erläuterungen bzw. Bewertungen zu den Romanfiguren. Selbstverständlich begutachtet Sugden auch Pferde, Wettbüros, die Sportveranstaltungen und Örtlichkeiten der Krimis, und analysiert Plots und die diversen Themen der Dick Francis Krimis. Die Kriminalromane von Dick Francis haben seit ihrem ersten Erscheinen nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Ehemals in der (gelben) Ullstein Krimi-Reihe erschienen, findet man jetzt die Francis-Krimis beim Diogenes Verlag. KT 48
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I. Swaenepoel, Geert (Red.):
Moord & doodslag.
Over misdaadliteratuur.
2004, 41 S., zahlr. Abb. Und Fotos, EURO 14,00 (innerhalb der EU, zzgl. Porto) / EURO 16,00 (außerhalb der EU, zzgl. Porto).
Die Ausgabe 302 der Kunstzeitschrift "Vlaanderen" ist ganz dem flämischen, teilweise auch internationalen Kriminalroman gewidmet. Insgesamt 7 Beiträge beschäftigen sich z.B. mit den Tendenzen der zeitgenössischen Kriminalliteratur (De angst voor de donkere steeg) oder mit der Geschichte des flämischen Kriminalromans (Misdaadliteratuur in Vlaanderen – de eerste stappen). Der Beitrag von Danny de Laet über Thriller und Krimis in Flandern nach dem 2. Weltkrieg stellt die Riege der flämischen Kriminalschriftsteller mit recht ausführlichen Biographien vor. Neben dem Herausgeber Geert Swaenepoel liefern John Vervoort, Tom Zwaenepoel, Danny de Laet, Staf Schoeters und Henri-Floris Jespers umfangreiche Beiträge. Fast jeder Beitrag ist mit Anmerkungen versehen, die gleichzeitig Leselisten zur weiterführenden Literatur darstellen. Alles in allem stellt "Vlaanderen" No. 302 einen kurzen und prägnanten Abriß der flämischsprachigen Kriminalliteratur Belgiens dar. KT 37
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I. Swanson, Jean / James, Dean:
The Dick Francis Companion.
2003, 225 S., US Dollar 14,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
Vor gut fünfzig Jahren sattelte - im
wahrsten Sinne des Wortes - der erfolgreiche Jockey Dick Francis
um, und zwar auf die Kriminalliteratur. Auch hier wurde Dick
Francis so erfolgreich, wie er es als Pferdesportler ehemals war.
Davon zeugen mehrere (Krimi-)Preis, darunter ein "Life Time
Achievement" und ein "Grandmaster". Swanson und James bieten mit
dem "Dick Francis Companion" einen tiefen Einblick auf seine
Krimis und auf das Leben des "Triple Crown Winner", dazu ein
exklusives Interview mit Francis, und wie kann es anders sein,
Hinweise zum Pferderennsport. Auf Swanson und James wurde bereits
öfters im KT hingewiesen (s. z.B. "By A Woman's Hand" und "Killer
Books"). KT 32
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Swanson, Jean / James, Dean:
Killers Book.
A Reader's Guide to Exploring the Popular World of Mystery and
Suspense.
1998, $ 12,00.
Biographien wichtiger Krimi-Autoren und deren Protagonisten. Spezialanhang zu den Spielarten: Polizei-, Privatdetektiv-, Gerichts-
Psycho-, Historien-, Amateurermittler-, Reporter-Krimis u.a.
[KT 4]
Tallett, Dennis:
The Spenser Companion.
2001, 314 S., ca. $ 22,00 zzgl. MWSt.
Ein echter Leckerbissen für alle Parker- und Spenser-Fans! "The Spenser Companion" enthält Porträts zu R.B. Parker und Spenser, ausführliche Listen aus 27 Krimis zu allem Wissenswerten über den Alltag des Privatermittlers (Drinks, Zeitungen, Freunde, Polizisten, Fälle etc) und einer Boston-Karte der Schauplätze. Der Hauptteil beschäftigt sich mit den einzelnen Krimis (Plots, Protagonisten, Schauplätzen, Slang usw.). UK-Kritiker Geoff Bradley (CADS) meint dazu: "This is a very nicely produced book that should find a place alongside any collection of Robert B. Parker's novels". Längere Besordungsdauer! KT 24
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Tannert, Mary W. / Kratz, Henry (Hg):
Early German and Austrian Detective Fiction.
An Anthology.
1999, 254 S., Anmerkungen & Bibliographien, US $ 45,00.
Ein Kleinod aus den USA über den Beginn des deutschsprachigen Kriminalromans! Dazu der ausführliche Text des Verlages: Often considered an Anglo-American and French phenomenon, the detective story
is now known to have been German as well, at least since Adolph
Müllner's 1828 novella The Caliber - published 13 years before
Edgar Allan Poe's "Murders of the Rue Morgue." This work and other
Germanic stories arise newly appraised and appreciated by critics,
and readers at last have access to the Germanic contemporaries of
Poe, Gaboriau and Conan Doyle. This book includes parts of six
translated detective novels and novellas originally published between 1828 and 1909. The selection includes one story each by
Adolph Müllner, Otto Ludwig, Adolf Streckfuss, Auguste Groner,
Maximilian Böttcher and Balduin Groller. Each story is preceded by
a one-page bibliographical sketch of the author, and a general
introduction covers the literary development of the genre and
briefly examines the critical history and the sociohistorical
value of the German-language stories. Mary W. Tannert ist Übersetzerin und Professorin für deutsche Sprache, Henry Kratz ist
emeritierter Professor für deutsche Sprache und Literatur. [KT 8]
Tantow-Jung, Karin:
"Wachhund und Narr".
Gesellschaftskritik im Kriminalroman der Gegenwart am Beispiel
der Werke Richard Heys.
1997, 271 S., DM 48,00.
Die umfangreiche Würdigung zum Werk eines der profiliertesten
deutschen Kriminalschriftsteller (Preisträger Ehrenglauser 1997),
der es stets verstanden hat, gesellschaftliche Wahrheiten und vergnügliche Lektüre hervorragend miteinander zu verbinden. [KT 2]
I. Tapply, William G.:
The Elements of Mystery Fiction.
Writing the Modern Whodunit. 2004, 225 S., US $ 16,95 (Tageskurs zzgl. MWSt).
Mehrmals wurde bereits im KRIMI-TIPP auf Bücher hingewiesen, die über die Kunst des (Krimi-)Schreibens Auskunft geben. William G. Tapply ist Autor von mehr als 30 Büchern, darunter auch 21 Kriminalromane mit Anwalt und Fliegenfischer Brady Coyne aus New England. Sein Handbuch "Elements of Mystery Fiction" liegt jetzt in einer erweiterten Ausgabe vor. "Elements of Mystery Fiction" hat vielen Kriminalautoren, Veteranen des Genres wie auch Anfängern, seit fast zehn Jahren wichtige und hilfreiche Hinweise gegeben. Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Kriminalroman schreiben zu wollen, sollte sich hier Anregungen holen, was man über originelle Plots, clevere Hinweise und Spuren, sympathische Ermittlerfiguren, im Gedächtnis bleibende Schurken und Gauner und, natürlich und hauptsächlich, über geschliffenen Schreibstil wissen sollte. Tapply und seine Co-Autoren der amerikanischen Krimiszene zeigen, wie man erfolgreich einen Kriminalroman aufs Papier bringen kann. Globebooks nannte Tapply einen "... writer whose work is a beacon for critics in search of excellence ...". KT 37
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I. Taylor, Jenny Bourne (Hg):
The Cambridge Companion to Wilkie Collins.
2006, 232 S., Cambridge University Press, Hardcover, � 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt) / Paperback, � 16,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Wilkie Collins was one of the most popular writers of the nineteenth century, best known for "The Woman in White" and "The Moonstone". This companion offers a fascinating overview of Collin's writing, and will be an indespensable guide for all those interested in Wilkie Collins and his work. (vt) KT 47/I
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I. Temps Noir No. 9
La Revue des Littératures Policières.
2005, 221 S., zahlr. s/w Abb., Ed. Joseph K., EURO 13,00 zzgl. Porto.
Für Freunde des französischsprachigen Kriminalromans ist das Krimimagazin "Temps Noir", das 3 x jährlich in Paperback-Format erscheint ein wichtiger Informationssträger. Der Schwerpunkt der neunten Ausgabe ist Thierry Jonquet gewidmet: Natacha Levet über "Thierry Jonquet la puissance de la fiction", Jean-Marie David steuert ein umfangreiches Interview mit dem Autor bei und David Le Breton schreibt über "Thierry Jonquet ou le polar gnostique". Ein weiterer, sehr umfangreicher Artikel stammt von Nadia Dhoukar "Arsène Lupin – Portrait d'un centenaire mythique". Sébastien Rutés interviewt Paco Ignacio Tabibo II und Laurent Lombard steuerte das Interview mit Loriano Macchiavelli bei. Abgerundet wird "Temps Noir", wie immer, mit dem Kapitel "Actualité", für dessen "Voyage autour du Monde" Frankreichs Krimi-Papst Claude Mesplède verantwortlich zeichnet, dieses Mal in Zusammenarbeit mit Jean-Marc Laherrère und Corinne Naidet. Von diesen drei Beiträgern sind hier Rezensionen zu Krimi-Neuerscheinungen in französischer Übersetzung aus Großbritannien, Chile, Kuba, Schottland, Spanien, USA, Irland, Italien, Mexikon, Norwegen, Schweden und Thailand zu finden. Natürlich auch zu französischen Neuerscheinungen – Übersetzungen aus Deutschland sind im Berichtszeitraum seit Erscheinen von "Temps Noir No. 8" nicht zu verzeichnen. KT 41
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Temps Noir 6:
Le Revue des Littératures Policiers.
2002, 192 S., ca. EUR 13,00 (zzgl. Porto).
Das französische Krimi-Magazin scheint gut angekommen zu sein. In dieser Ausgabe u.a. "Sherlock Holmes et la médicine" und vieles andere mehr. KT 25
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Temps Noir No. 7.
2003, 220 S., s/w. Ill., ca. EURO 13,00.
Im Gegensatz zu deutschen Krimi-Fans dürfen sich ihre
französischen Kollegen über eine Vielzahl von Krimi-Magazinen
freuen. "Temps Noirs" ist solch ein Magazin (auf das übrigens
schon mehrmals an dieser Stelle hingewiesen wurde). Umfangreich
und kompetent wie stets, liegt seit Anfang des Jahres die 7.
Ausgabe vor, darin u.a.: "Beunat/Deloux: Dashiell Hammatt" und "Jo Hammett: Album de familie". Interviews mit John Le Carré, Renato
Olivieri, Sparkle Hayter und Marc Villard. KT 28
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I. Temps Noir
La Revue des Littératures Policières. .
2004, No. 8, 203 S., zahlreiche s/w. Abb., ed. Joseph K., EURO 13,00.
Hauptaugenmerk in der 8. Ausgabe des französischen Krimimagazins in Paperback-Format liegt bei Maigret. Zwei umfangreiche Artikel sind dem belgischen Kriminalschriftsteller gewidmet: "Le commissaire est-il débonnaire? Portrait de Maigret en croquemitaine" von D. Meyer-Bolzinger und "Maigret, traversées de Paris" von M. Carly. Unter der Überschrift "Entretiens" werden jeweils ausführlich die Autoren James Grady und Kathy Reichs gewürdigt. In "Voyage autour du Monde" sind Rezensionen zu Krimis in französischer Übersetzung aus Südafrika, Deutschland, England, Australien, Kanada, Chile, China, Kuba, Schottland, Spanien, USA, Finnland, Italien, Russland und natürlich auch Frankreich zu finden. Wie immer, bietet "Temps Noir" eine gelungene Mischung aus Artikeln, Personalbibliographien und Rezensionen. KT 35
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I + II. Tesche, Siegfried:
James Bond – top secret.
Die Welt des 007.
2006, 624 S., 200 s/w. Abbildungen, Militzke, EURO 24,00.
"Wenn es jemanden in Deutschland gibt, der über James Bond Bescheid weiß, dann ist es Siegfried Tesche" meint die Homepage des Zweiten Deutschen Fernsehens. Wie wahr! Denn alles, aber auch wirklich alles über James Bond 007, die verschiedenen Romanautoren, die James Bond-Filme, über die Bondomanie in Europa und den USA und über die Bond-Stars Connery, Lazenby, Moore, Dalton, Brosnan und Craig ist in Tesches voluminösen Nachschlagewerk zu finden. Der erste Teil "Die Romanautoren" verzeichnen umfangreichen Biographien, die Inhalte der einzelnen Romane in der Reihenfolge ihres Erscheinens (Originaltitel), dazu "Hintergünde und Anekdoten", Daten zu "Veröffentlichung, Vorabdrucken und Besonderheiten" und eine Kurzkritik. Die weiteren Teile werfen einen, ebenso ausführlichen, Blick auf "Die James-Bond-Filme", "Fiktion und Realität – British Secret Service, CIA, KGB, BND und 007", "Bondomanie", "Von 003 � bis 077 – - Bonds Brüder und Schwesters. Agent 3S3 ... Jerry Cotton ... Matt Helm ... Derek Flint", "Der garantierte Ruhm – Die Stars vor der Kamera", "Die wichtigsten Darsteller von A – Z", und auf "Die wichtigsten Macher hinter der Kamera von A – Z". Abgeschlossen wird das Werk mit zwei umfangreichen Anhängen, und zwar zu den James Bond-Romanen und zu den James Bond-Filmen. Die beigefügte (Auswahl-)Bibliographie der Sekundärliteratur gibt eine Ahnung über die Vielzahl der Bücher, die sich dem "Agenten Ihrer Majestät" und seinen Vätern widmen. Tesches Kompendium darf getrost jetzt schon als das Bond-Standardwerk bezeichnet werden. KT 45
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Tour d'Europe du polar.
1998, F 89,00.
Das wichtigste französische Krimi-Magazin bringt in seiner 19.
Ausgabe eine kleine Artikelserie zur europäischen Krimi-Landschaft
(England, Italien, Spanien, Frankreich). Den Ausblick auf Deutschland nimmt Reinhard Jahn wahr, Glauser-Preisträger und besser bekannt unter seinem Pseudonym H.-P. Karr. [KT 4]
Trümpler, Charlotte:
Agatha Christie und der Orient.
Kriminalistik und Archäologie.
1999, 400 S., 400 farb. Abb., DM 49,90.
Agatha Christie lebte viele Jahre im Orient und nahm dort an zahlreichen Ausgrabungen teil. Diesen Teil ihres Lebens ließ sie auch
in ihre Romane einfließen. Namhafte Archäologen, Historiker und
Literaturwissenschaftler geben in diesem Buch Einblicke in das
kriminalistisch-archäologische Leben der britischen Queen of
Crime. [KT 9]
I. Tulard, Jean:
Dictionnaire du roman policier, 1841 – 2005.
2005, 768 S., Arthème Fayard, ca. EURO 35,00.
Jean Tulard, Historiker und in Frankreich als der Napoleon-Kenner bekannt, hat sich auf ein artfremdes Terrain gewagt. Sein "Dictionnaire du roman policer" versammelt insgesamt 2253 Einträge zu Krimi-Autoren und deren Verlage, zu Titeln und den großen (französischen) Krimireihen, sowie zu Portagonisten und den gängigen Themen der Kriminalliteratur. Diese Bibliographie wird durch eine Filmographie des französischsprachigen Kriminalfilms ergänzt. Der kanadische Bibliograph Norbert Spehner steht dem Werk kritisch gegenüber. Weitere Informationen unter www.lelitteraire.com/article2108.html. (tp) KT 44
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I. + III. Uthmann, Jörg von:
Killer, Krimis, Kommissare. Kleine Kulturgeschichte des Mordes.
2006, 293 S., 31 s/w Abb., Becksche Reihe 1695, 3-406-54115-1, EURO 12.90.
"Der Krimi, sei es als Buch, auf der Leinwand oder auf der Mattscheibe, ist ein Suchtmittel, dem nicht weniger Menschen verfallen sind als dem Tabak und dem Alkohol" konstatiert Jörg von Uthmann in seiner Einleitung "Der Mord, als schöne Kunst betrachtet" zu seiner kleinen Kulturgeschichte des Mordes. Geschickt verbindet Uthmann die Historie der Kriminalistik mit den spannenden Fiktionen klassischer wie zeitgenössischer Kriminalschriftsteller/innen.
Wobei er letzteren auch schon mal freundlich aber dezidiert die Leviten liest: "Über den literarischen Wert der meisten Kriminalromane darf man sich in der Tat keinen Illusionen hingeben. Selbst eine Könnerin wie Agatha Christie schrieb nur eine anspruchslose, klischeegesättigte Alltagsprosa".
Seine Darstellung der Geschichte der Kriminalistik in "Killer, Krimis, Kommissare" nimmt allerdings breiteren Raum ein, als seine Ausführungen zur Gattung Kriminalroman (und Krimi im Theater und auf der Leinwand): Uthmanns Historie der Kriminalistik berichtet über Mordprozesse in alter Zeit, über die ersten Schritte der Kriminalpolizei und Gerichtsmedizin, über die Identifizierung von Mordopfern, über Mordaufklärung im 20. Jahrhundert, über Giftmischer und ihren starken Anteil unter Frauen und Ärzten, über nicht entdeckte Mörder und im letzten Kapitel stellt er die Frage nach "Schuld und Sühne. Wie Mörder bestraft wurden – oder auch nicht".
Der Kriminalliteratur gewidmet sind die Kapitel "Elementar, mein lieber Watson. Der Kriminalroman und seine Supermänner", "Mord im Orientexpress. Das goldene Zeitalter des Kriminalromans", "Ihr habt den Pfeil geschärft, ich hab ihn abgedrückt. Mord im Theater – mit und ohne Musik" und "Nachts, wenn der Teufel kam. Mord in Film und Fernsehen". Eine kleine Exkursion in andere Bereiche der Literatur, die ebenfalls Mord und Totschlag thematisieren, wird im Kapitel "Ist Jacques Lantier Jack the Ripper? Gemordet wird nicht nur in Kriminalromanen" unternommen.
Uthmanns Betrachtungen sind kenntnisreich und bieten dem Leser eine Fülle von kulturgeschichtlichem wie literarischem Material zum Thema "Mord". Ein Register realer und fiktiver Personen sind im Anhang zu finden. Vermisst wird allerdings ein Literaturverzeichnis! Dies hätte den Darstellungen und den Ausführungen des Autors gut getan und dem Leser die Möglichkeit zur Vertiefung dieser Lektüre gegeben. Warum Autor und auch Verlag darauf verzichtet haben, bleibt ein Rätsel. KT 43
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I. Verheijen, Sander / Moelands, Kim (Hg):
Crime Zone. Het beste van de hedendaagse misdaadliteratuur.
2005, 320 S., Anthos, EURO 14,95.
Ein sehr schönes Kompendium der Kriminalliteratur in niederländischer Sprache. Verheijen und Moelands haben ein up-to-date Nachschlagewerk zusammengestellt, in dem jeder Leser das finden sollte, was er sucht. Nach ausführlichen Berichten zu den Krimis ausgesuchter Autoren im Kapitel "Dossiers" (Alvtegen, Coben, Deaver, Mankell, McDermid – um nur einige zu nennen) kommt man zu "De crimezone 100", einer Auswahl der besten 100 Kriminalschriftsteller beginnend mit Boris Akunin und endend mit David Zeman. Jedem Autoreneintrag wird eine Kurzbiographie und eine Bibliographie (der in NL vorliegenden Titel) vorangestellt, gefolgt von einer Rezension eines – in den Augen der Herausgeber herausragenden – Werkes und am Schluß ein kurzer Hinweis auf ähnliche Kriminalromane.
Ebenfalls nicht einfallslos das Kapitel "Misdaadliteratuur op thema" in dem Krimis und Thriller nach einzelnen Themengesichtspunkten aufgelistet werden. Ein nettes Einsprengsel ist auch die Übersicht von Protagonisten mit kurzen Biographien und Hinweisen in welchen Krimis sie auftauchen – wohlgemerkt: auch hier gilt die Übersetzung, die in den Niederlanden erschienen ist, und zwar vom aktuellen Erscheinungsjahr absteigend erwähnt. Immer wieder nett und für Leser anderer Nationalitäten von Interesse dürften die "Top 100"- bis "besten 10"-Listen sein. Exklusiv für "Crime Zone" haben Harlan Coben, Jeffery Deaver, Elvin Post, Nicci French, Ian Rankin und Val McDermin Kurzkrimis im Kapitel "Korte verhalen" beigesteuert. Eine Auswahl von Krimipreisen in den Niederlanden, Belgien, USA & Kanada, Grossbritannien, Skandinavien, Deutschland und Frankreich sowie eine (leider etwas vernachlässigte) Aufstellung von (internationalen) web-sites, Magazinen und Events (hier werden nur Bouchercon und das Harrogate Festival genannt) beschließen "Crime Zone".
Verheijens und Moelands' kleines Kompendium hat den Charakter eines Jahrbuches – und es bleibt somit zu hoffen, daß auch im nächsten (oder den nachsten) Jahr(en) Folgebände erscheinen mögen. Auch für diejenigen Krimileser, die Niederländisch nicht oder nur wenig sprechen, sind in der jetzt vorliegenden Ausgabe von "Crime Zone" viele nützliche Informationen versammelt. Bleibt mir nur noch – via KRIMI-TIPP – meinen Dank an Jos van Cann ("Moordgids", KRIMI-TIPP 35) zu senden, der mich auf "Het beste van de hedendaagse misdaadliteratuur" aufmerksam gemacht hat. Jos van Cann, in diesem Sinne. KT 41
(Bestellen bei Missing Link)
I. Veiel, Andres:
Der Kick.
Ein Lehrstück über Gewalt.
2007, 285 S., DVA, EURO Veiel.
In dem kleinen ostdeutschen Dorf Potzlow wird der 16jährige Marinus Schöberl von drei Kumpeln brutal ermordet - durch einen sogenannten "Bordsteinkick" einfach zu Tode getreten. Bundesweit machte dieser Mord, der in der Nacht zum 13.7.2002 begangen wurde, Schlagzeilen. Andres Veiel, studierter Psychologe und bekannter Dokumentarfilmer, recherchierte im Umfeld von Tätern, Opfer und in der Geschichte des Dorfes Potzlow. In "Der Kick" versucht er diese Tat zu analysieren und gleichzeitig ermöglicht er dem Leser, einen Blick auf die enorm zugenommene Gewalt an Jugendlichen durch Jugendliche. Der ausführlichen Analyse vorangesetzt ist "Der Kick. Ein Lehrstück über Gewalt", ein dokumentarisches Theaterstück, das in Zusammenarbeit mit der Dramaturgin Gesine Schmidt entstanden ist. KT 48
(Bestellen bei Missing Link)
Vickermann, Gabriele:
Der etwas andere Detektivroman.
Italianistische Studien an den Grenzen von Genre und Gattung.
1998, XI, 348 S., DM 88,00.
Sieben Einzelstudien zu siebzehn ungewöhnlichen italienischen Detektivromanen von 1902 bis 1989 loten die Grenzen des Detektivromans aus, definiert durch eine theoretische Einleitung von zwei
komplementären Seiten (Detektivgenre u. erzählende Gattung), die
in ein komplexes Zusammenspiel eintreten können. Wie schon bei
Poe, dessen Dupin-Geschichten vergleichend mit Doyles Detektiverzählungen als Bezugstexte ausführlich besprochen werden, aber auch
bei Bontempelli, Folgore, De Angelis, Gada, Sciascia, Eco,
Tabucchi. Vickermanns Untersuchung bietet Erklärung für die Welle
unkonventioneller Detektivliteratur an, gleichzeitig zeigt sie
auch eine neue Perspektive für die Deutung einzelner Texte auf.
[KT 11]
I. Völker, Klaus:
Boris Vian.
Der Prinz von Saint Germain.
2006, überarb. Neuausgabe der Auflage von 1989, 191 S., zahlr. s/w Fotos, Wagenbach, WaT 529, EURO 12,90.
Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere Leser des KRIMI-TIPP an die Vian-Romane, die zwischen 1979 und 1983 beim Verlag Zweitausendeins erschienen. "Aufruhr in den Ardennen", "Ich werde auf eure Gräber spucken", "Die kapieren nicht", "Tote haben alle deiselbe Haut" und "Wir werden alle Fiesen killen" – alle Romane wiesen starke Krimibezüge auf. Bereits 1989 legte der Schriftsteller und Theaterwissenschaftlier Klaus Völker einen feinen Band über Boris Vian, einen Zeitgenossen mit vielen Berufen und Neigungen vor (Schriftsteller, Ingenieur, Drehbuchautor, Schauspieler, Jazzmusiker, Maler, Übersetzer). 2006 wurde diese Biographie des "Prinzen von Saint Germain" (10.3.1920 – 23.6.1959) überarbeitet und aktualisiert. Völker greift für seine Biographie auf zahlreiche Dokumente und auf Erinnerungen der Freunde wie Feinde von Boris Vian zurück. Die Neue Westfälische bekundet: "Völker schreibt griffig und mit Tempo. Diese Biographie ist voller Liebe". KT 44
(Bestellen bei Missing Link)
Vogel, Marianne:
Ein Unbehagen an der Kultur. Zur Kriminalliteratur deutschsprachiger Schriftstellerinnen in den 90er Jahren. In: Nagelschmidt, Ilse u.a. (Hg): Zwischen Trivialität und Postmoderne. Literatur von Frauen in den 90er Jahren.
2002, 249 S., ca. EUR 48,40.
In diesem Essayband werden Einzelbeiträge vorgelegt, die einen Überblick zu relevanten
Tendenzen der von Frauen geschriebenen Literatur der 90er Jahre geben. Der 20seitige Essay von M. Vogel zu Biermann, Deitmer, Gercke, Graen, Hammesfahr, Heim, Lehmann, Noll und Venske
rechtfertigt die Aufnahme dieses Sammelbandes in den KT. (KT 23)
(Bestellen bei Missing Link)
Vogt, J.:
Der Kriminalroman.
Poetik, Theorie, Geschichte.
1998, 620 S., DM 58,80.
Dieser völlig neukonzipierte und erweiterte Band ersetzt die Standardausgabe von 1971. In mehr als 30 Beiträgen wird eine literaturwissenschaftliche Bilanz des Kriminal- und Detektivromans im
internationalen und interdisziplinären Rahmen gezogen, ergänzt
durch exemplarische Analysen zu einzelnen Autoren. (VT) [KT 1]
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I. Wagstaff, Vanessa / Poole, Stephen:
Agatha Christie.
A Reader's Companion.
2004, 224 S., 260 farb. u. s/w. Fotos, £ 18,99 (Tageskurs zzgl. MWSt).
Eine umfangreich und großzügig bebilderte Sammlung von Agatha Christie-Memorabilia: Schutzumschläge der (britischen) Erstausgaben; Standbilder der diversen Kino- und Fernseh-Verfilmungen; Fotographien von Orten und Häusern, die Schauplätze in den Kriminalromanen der "Queen of Crime" waren; zeitgenössische Rezensionen und Magazinbeiträge. Die Autoren Wagstaff und Poole entführen den eingefleischten Fan in die Welt der Agatha Christie. Jeder Christie-Krimi wird in der Reihenfolge seines Erscheinens kurz besprochen, dazu geben die Autoren eine kurze Zusammenfassung des Plots, Informationen über Agatha Christie zum Zeitpunkt des Entstehens des jeweiligen Romans und Einzelheiten zu den jeweiligen Kinoverfilmungen bzw. TV-Serien. KT 37
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I. Walter, Klaus-Peter (Hg):
Lexikon der Kriminalliteratur.
Loseblattwerk, 9 Ordner, ca. 10.000 Seiten, Grundwerk (inkl. Ergänzungslieferung 49), Corian-Verlag, EURO 398,00.
Regelmäßig mit Erscheinen eines neuen Ordners, wird im KRIMI-TIPP auf das "Lexikon der Kriminalliteratur" hingewiesen. Vielen ist das LKL (Kurzform) zu einem wichtigen Nachschlagewerk geworden, andere stehen dem LKL immer noch distanziert entgegen. Sei es wie es sei – das LKL ist zur Zeit immer noch das einzige Referenzwerk zur Kriminalliteratur in Deutschland.
Mit der im Juli 2005 erschienenen 49. Ergänzungslieferung umfaßt das Werk inzwischen ca. 10.000 Seiten. Pro Jahr erscheinen 4 Ergänzungslieferungen à 200 Seiten zum Preis von ca. 35,00 EURO je Ergänzungslieferung. Das LKL ist in 3 Teile gegliedert:
Teil 1 (Autoren) – hier sind zur Zeit 46 Krimiautoren biographisch und bibliographisch erfasst / Teil 2 (Werke) verzeichnet ca. 1.700 Besprechungen zu Kriminalromanen / Teil 3 (Themen/Aspekte) enthält zur Zeit 58 Beiträge, die das Thema Kriminalliteratur aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachten. Für Beiträge und Artikel zeichnen zur Zeit 64 (deutsche und internatinale) Mitarbeiter verantwortlich.
Das LKL ist als Loseblattwerk konzipiert und kann nur zur Fortsetzung (Mindestlaufzeit 1 Jahr) bezogen werden. / KT 40
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Walter, Klaus-Peter (Hg.):
Lexikon der Kriminalliteratur.
Autoren, Werke, Themen/Aspekte
Loseblattwerk, z.Zt. 7 Ordner (GW + Lfg. 1- 33), ca. 7000 Seiten,
Pflichtfortsetzung, z.Zt. DM 498,00.
43 Beiträger mit ca. 1600 Beiträgen haben das LKL inzwischen zu
dem Standardwerk der Kriminalliteratur im deutschsprachigen Raum
gemacht. 34 Autorenporträts, tausende von Einzelbesprechungen /
Inhaltsangaben, viele Grundsatzartikel und Bibliographien liegen
inzwischen vor. Das Werk wird jährlich 4 mal ergänzt. Jede Erg.
200 Seiten. Pro Ergänzung ca. DM 65,00. Nicht gerade billig, dafür
aber bis dato einzigartig. [KT 15]
Walter, Klaus-Peter (Hg):
Reclams Krimi-Lexikon. Autoren und Werke.
2002, ca. 450 S., ca. EUR 27,90, ET Oktober 2002.
1978 erschien erstmals "Reclams Kriminalromanführer", das Standardwerk seiner Zeit schlechthin. K.-P. Walter versucht mit "Reclams Krimi-Lexikon" an den Erfolg (und den Ruf) anzuknüpfen. Nach Autoren geordnet, werden einzelne, für ganze Serien repräsentative Werke oder mehrere Einzelwerke in umfangreichen Darstellungen gewürdigt. Walters Augenmerk liegt auf der Würdigung zeitgenössischer Werke aus aller Welt, räumt aber auch den Klassikern des Genres gebührenden Platz ein. Selbstverständlich werden auch die diversen Gattungen (Regionalkrimi, Lesbenkrimi etc) durch ausführliche Abhandlungen dokumentiert. Ebenso selbstverständlich sind ergänzende Hinweise zu jedem Eintrag (Verfilmung, weitere Titel des Autors), dazu ausführliche Register zu Protagonisten und Titel. ET Oktober 2002, Vorbestellungen herzlich willkommen. KT 24
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Walton, Pricilla. L. / Jones, Manina:
Detective Agency.
Women Rewriting the Hard-Boiled Tradition.
1999, 328 S., HC ca. � 35,00, PB ca. � 13,95.
Walton and Jones place the genre within its aesthetic, social, and
economic contexts, reading it as an index of cultural beliefs. The
book also integrates interviews with authors and publishers, reader surveys, publication data, and analysis of internet discussion
groups to present a fascinating picture of the "industry" of women's detective fiction. (VT) [KT 7]
Watt, Peter Ridgway / Green, Joseph:
The Alternative Sherlock Holmes.
2003, ca. 366 S., ca. Pound Sterling 45,00 zzgl. MWSt.
Sir Arthur Conan Doyle schrieb zwischen 1887 und 1927 sechzig
Sherlock Holmes Stories. In fast jedem Jahr des 20. Jahrhunderts
wurden Holmes-Pastiches, -Parodien, -Burlesken etc publiziert.
Watt und Green haben erstmals all diese "Nachschriften" gesammelt
und untersucht. Aus dem Inhalt: The Vaults of Cox & Co - Watson's
Unchronical Cases and Their Pastiches / Baker Street Revisited -
Period Pastiches / However Improbable - Non-Period Pastiches /
Friends, Relations, and One Enemy / The Sincerest Form of Falttery
- Parodies and Impostors / Complimentary (Complementary?), My Dear
Holmes - Copies and Rivals / Bibliographie / Autorenregister,
Titelregister, Register der Holmes und Watson Parodien. Für jeden
Holmes-Fan und -Sammler wird dieser Band (Erscheinungstermin ca.
März 2003) unverzichtbar sein. KT 28
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Wendelius, Lars:
Rationalitet och kaos.
Nedslag i svensk
kriminalfiktion efter 1965.
1999, 279 S., ca. EUR 30,00.
Freunde und Liebhaber schwedischer Kriminalromane seien ausdrücklich auf diese umfassende literaturwissenschaftliche Arbeit hingewiesen. Wendelius behandelt hier ausführlich die drei "Säulenheiligen" des schwedischen Krimis: Sjoewall/Wahloeoe, Jan Guillou und Henning Mankell. KT 26
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Widdicombe, Toby:
A Reader's Guide to Raymond Chandler.
2001, 224 S., � 62,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt. und Porto).
Lexikalische Aufarbeitung sämtlicher Werke (7 Romane und 25 Kurzgeschichten) von Raymond Chandler. In alphabetischer Gliederung eine Auflistung und Beschreibung sämtlicher Charaktere, Romane und Kurzgeschichten, Handlungsorte, Anspielungen und Zitate, Filmadaptionen und Schlüsselthemen. Eine Chronologie und Kurzbiographie in Verbindung mit seinem Gesamtwerk zeichnet die Hauptereignisse in Chandlers Leben nach. Ein Register ist selbstverständlich. [KT 22]
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I. Wigbers, Melanie:
Krimi-Orte im Wandel.
Gestaltung und Funktionen der Handlungsschauplätze in Kriminalerzählungen von der Romantik bis in die Gegenwart.
2006, 264 S., Königshausen & Neumann, EURO 36,00.
"Es ging dabei nicht nur darum, eine Entwicklung des Genres zu zeigen; auch die Vielfalt der Raumgestaltungen und ihrer Funktionen sollte an den ausgewählten Erzählungen verdeutlicht werden" lautet im Mittelteil (S. 130) des Buches eine der Begründungen der Autorin zur Auswahl der untersuchten Autoren (und deren Handlungsorte). Nicht immer bin ich ganz glücklich mit ihrer Auswahl – aber mit dem Blick auf die Schwierigkeit, Protagonisten und Handlungsorte aus der schier überwältigenden Masse von Ermittlern und ihren urbanen oder ländlichen Umfelder auszuwählen, ließe sich über meine Meinung streiten. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Universität Hannover, (Arbeitschwerpunkt u.a. "Kriminalliteratur für Kinder und Jugendliche") hat ihr Bestes versucht, den Wandel der kriminalliterarischen Schauplätze im Kontext der Gattungsgeschichte an ausgewählten Beispielen darzustellen. Mit "Der Ort im Krimi – Theorie, Forschung, Konzeption der Arbeit" führt Melanie Wigbers in ihre Untersuchung ein. Mit E.T.A. Hoffmann (Das Fräulein von Scuderi), Annette von Droste-Hülshoff (Die Judenbuche) und Theodor Fontane (Unterm Birnbaum) blickt sie auf die "Kriminalnovellen des 19. Jahrhunderts und ihre Schauplätze". Für das Kapitel "Der Kriminalroman und seine Orte zwischen 1900 und 1965" hat sie Heimito von Doderer (Protagonist Conrad Castiletz), Friedrich Glauser (Protagonist Wachtmeister Studer) und Friedrich Dürrenmatt (Protagonist Kommissar Matthäi) ausgewählt. Unterbrochen wird dieses Kapitel mit sogenannten "Exkursen", nämlich "Der englische Rätselkrimi und der amerikanische Großstadtkriminalroman" und "Georges Simenons Paris-Romane". "Die Entwicklung zwischen 1965 und 1985" wird von ihr an Richard Hey, -ky und Fred Breinersdorfer festgemacht. Der Exkurs berichtet über "Ortsgestaltung und sozialkritische Tendenzen im schwedischen Kriminalroman". "Neue Varianten der Ortsgestaltung" ist der letzte Teil ihrer Untersuchung überschrieben. Ausgewählt hat sie dafür Doris Gercke (der Ort Roosbach), Bernhard Schlink (Zwischen Mannheim und San Francisco), Jacques Berndorf (die Eifel) und Georg Klein (mit der nicht namentlich bezeichneten "Hauptstadt"). Auch dieser Teil wird durch die Exkurse "Entwicklung in der schwedischen Kriminalliteratur" und die "Englischsprachige Literatur mit Schauplatz Italien" unterbrochen. Das Literaturverzeichnis listet die behandelte Primärliteratur auf, die Auflistung der Sekundärliteratur ist recht umfangreich. Wer sich über Handlungschauplätze in der Kriminalliteratur mit Schwerpunkt auf deutschsprachigen Texten informieren möchte, wird mit Wigbers (Auswahl-)Untersuchung zufrieden sein, für die Fans der genannten Krimiautorinnen und -autoren wird "Krimi-Orte im Wandel" eine Ergänzung der Handbibliothek darstellen. KT 45
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I. Wilkinson, Stephen:
Detective Fiction in Cuban Society and Culture.
2006, 315 S., P. Lang Verlag, EURO 55,00.
Der kubanische Autor Leonardo Padura (eigentlich Leonardo Padura Fuentes) gilt für viele als der spanischsprachige Krimiautor der Gegenwart. Sein Werk wurde bisher mit 4 Preisen ausgezeichnet ("Premio Hammett" 1998, 1999 und 2005 / "Brigada 21" 2005 – jeweils für den besten spanischen Krimi), zu finden sind seine Bücher im Unionsverlag Zürich. Stephen Wilkinson beleuchtet in seiner Analyse "Detective Fiction in Cuban Society and Culture" die kubanische Gesellschaft im Allgemeinen wie sie in der kubanischen Kriminalliteratur dargestellt wird und speziell die zeitgenössische kubanische Gesellschaft anhand der Bücher und Kriminalromane des Leonardo Padura. In 10 Kapiteln zeigt Stephen Wilkinson die Geschichte und Entwicklung der kubanischen Kriminalliteratur, wirft gleichzeitig aber auch einen Blick die politische Ideologie und die Entwicklung des Landes seit der kubanischen Revolution. Für diejenigen, die sich für diese spezielle Analyse interessieren, ist ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis nicht unwichtig: The realtionship between literature and society – a theoretical framework / Nationalism, Marxism and sacrifice – Cuban revolutionary ideology and the Cuban state / Ideology and intervention – understanding Cuban revolutionary cultural policy / Bad black men and comical Chinese – the Cuban detective narrative 1915 – 1959 / Justice beyond legality – the early development of the revolutionary Cuban crime novel / Socialist heroes and capitalist villains – the Cuban revolutionary crime genre 1971 – 1991 / The crash of the 1990s and the challenge to modernity – hwo crime narrative changes to "fit" the times / Irony, paradox and temporality – Sartrean morality in Pasado perfecto / Critiques of sexual and political intolerance in the novel Máscaras and the film Fresa y chocolate / From existentialism to postmodernity – the aesthetic of doubt in Vientos de cuaresma and Paisaje de oto�o. KT 45
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I. Williams, John:
Back to the Badlands.
Crime Writing in the USA.
2007, 273 S., Serpent's Tail / Profile Books Ltd., � 8,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
1993 wurde im KRIMI-TIPP schon einmal auf einen Titel von John Williams hingewiesen: "Into the Badlands. Travel Through Urban America" (2. Auflage).
Erfreulich ist es daher zu vermelden, daß sich der englische Journalist (Financial Times) und Autor ("Bloody Valentine", "Faithless" und "The Cardiff Trilogy") John Williams erneut auf die Spuren bekannter amerikanischer Kriminalschriftsteller gesetzt hat, um seine Betrachtungen von 1989 zu überprüfen und mit weiteren Autoren zu sprechen. "Back to the Badlands" ist in zwei Teile gegliedert:
Teil 1 "1989" beinhaltet die überarbeitete, allerdings gekürzte Ausgabe "Into the Badlands", Teil 2 "2005" schildert die erneute Reise durch die USA von John Williams.
Elf Autoren und deren Umgebung wurden von Williams besucht. Elf Autoren und ihre Werke werden betrachtet. Als Ergebnis liegt dem Leser ein ausdrucksvolles Porträt dieser Krimiautoren und zugleich der USA vor. John Williams führte Interviews mit James Lee Burke, James Ellroy, James Crumley, Elmore Leonard, Carl Hiaasen, Gar Anthony Haywood, Vicki Handricks, Kem Nunn, Kinky Friedman, Daniel Woodrell und George Pelecanos. Ihre Sicht auf die aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten der Vereinigeten Staaten und ihres urbanen wie ländlichen Umfeldes spiegeln sich in ihren Kriminalromanen wider.
John Williams berichtet über: Miami – the city that coke built / Southern Louisiana – tell it like it is / Los Angeles – looking for the big nowhere / Missoula, Montana – Saturday night at Charlie's bar / Detroit – where the weak are killed and eaten / Washington, DC – chili dogs in the chocolate city / Hollywood Beach, Florida – body heat / SoCal – where the debris meets the sea / Austin, Texas – don't move here / West Plains, Missouri – Ozark Mountain daredevil / A nightcap in the Dresden rooms (Hollywood).
Wie erwähnt, wurde Teil 1 aus Platzgründen gekürzt. Nicht mehr enthalten sind daher Portraits von und Interviews mit James W. Hall, Tony Hillerman, Joe Gores, Josiah Thompson, Sara Paretsky, Eugene Izzi, George V. Higgins, Nick Tosches, Joseph Koenig und Andrew Vachss.
Wer sich die erste Ausgabe "Into the Badlands" nicht mehr antiquarisch beschaffen kann, hat dennoch Gelegenheit die Interviews mit den genannten Autoren unter www.backtothebadlands.com nachzulesen. Auf dieser website wird zudem zusätzliches Material in Form von Rezensionen etc angeboten, ebenso wie Interviews, die John Williams über die Jahre hinaus mit anderen Kriminal- und Thrillerautoren/innen geführt hat. KT 47/I
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I. Wilson, Leah (Hg):
Perfectly Plum.
Unauthorized Essay on the Life, Loves and Other Desasters of Stephanie Plum, Trenton Bounty Hunter.
2007, 240 S., Benbella Books, $ 17,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
"The Burg" das ist Trenton, New Jersey und die Heimat von Stephanie Plum, ihres Zeichens Kopfgeldjägerin und Geschöpf der amerikanischen Kriminalschriftstellerin Janet Evanovich. Stephanie Plum ist im Umgang mit Freunden und Familie sympathisch-locker, ihren "Kunden" gegenüber aber knallhart. Plum hat eine Vorliebe für ausgefallene Dessous, hat mehr oder weniger Glück mit Männern, kennt die abenteuerlichsten Aufbewahrungsorte für Handfeuerwaffen und hat ein äußerst gespanntes Verhältnis zu motorisierten Fortbewegungsmitteln (es sind nicht wenige Autos, die durch Stephanie Plum den Weg zum Schrottplatz fanden). Evanovich hat mit Plum eine unorthodoxe Spürnase geschaffen. Leah Wilson und weitere Beiträger werfen in "Perfectly Plum" einen Blick auf die bisher elf Bücher um die Kopfgeldjägerin und spekulieren in mehreren Essays über die kulturellen Metaphern der Autorin Janet Evanovich (Kopfgeldjagd als eine Metapher um Verabredungen -dates- zu treffen, auf die Idee kommt man gar nicht so schnell!). Wer die Stephanie Plum-Serie mag, wird bestimmt auch Freude an diesen "nicht autorisierten Essays" über das Leben und die Liebe der Heldin haben. KT 48
(Bestellen bei Missing Link)
I. Wilson, Andrew:
Schöner Schatten.
Das Leben von Patricia Highsmith.
2005, 746 S., 54 s/w Fotos, Berliner Taschenbuch Verlag, BTV 0311, EURO 14,90.
Über ihr Privatleben ließ die Schriftstellerin Patricia Highsmith nichts verlauten. Ihr umfangreiches Privatarchiv (Tagebücher, Notizkladden und über 8000 Briefe) konnte Andrew Wilson als erster nach dem Tod der Autorin (4.2.1995) sichten. Dieser Nachlaß und Wilsons zahlreiche Gespäche mit Freunden und Geliebten von Patricia Highsmith legten den Grundstein für diese erste und ausführliche Biographie, mit der Wilson zugleich ein Psychogramm der nie einfachen Autorin geschaffen hat. KT 44
(Bestellen bei Missing Link)
I. Wilson, Andrew:
Schöner Schatten.
Das Leben von Patricia
Highsmith.
2003, 746 S., 54 Fotos, EURO 36,00.
Die am 19.1.1921 in Fort Worth / Texas geborene
Autorin war in ihrem Geburtsland relativ unbekannt. In Europa, mit
Stationen in England, Italien, Frankreich und schliesslich in der
Schweiz, war die Highsmith für Romane wie "Zwei Fremde im Zug"
oder die Ripley-Romane berühmt. Patricia Highsmith starb am
4.2.1995 in der Schweiz. Andrew Wilson hat das widersprüchliche
und oftmals schrullige Leben der grossen Autorin, die bekannt war
f�r ihren nicht nur tiefschwarzen sondern auch oftmals derben
Humor, nachgezeichnet. "Und natürlich auch Highsmiths
literarisches Werke, das er elegant und plausibel mit der Leben
verknüpft, ohne es freilich darauf zu reduzieren" (Regula Venske
in Sonderbeilage Literatur Der Zeit vom Dezember 2003). KT 33
(Bestellen bei Missing Link)
Windrath, Helen (Hg):
A Career In Crime.
Inside Information from Leading Women Writers.
1999, 152 S., � 7,99.
Bekannte Krimi-Autorinnen (McDermind, Muller, Dreher, Drury, Hart
u.a.) geben Auskunft über ihre Arbeit. Eingestreut sind stets Hinweise aus erster Hand über das Handwerk des Krimischreibens.
[KT 9]
Winks, Robin W. (Hg):
Mystery Writers.
1998, 2 Bände, ca. 1152 S., � 150,00.
Robin W. Winks dürfte vielen als Mitherausgeber von "Crimes of the
Scene" (s. King) bekannt sein. Für dies wahrlich umfangreiche Werk
Mystery Writers konnte er eine Vielzahl von wirklichen und anerkannten Fachleuten und Experten gewinnen. Behandelt werden u.a.
Tales of deduction / Hardboiled detectives / Classic English
mystery / Romantic suspense mystery / Modern espionage / World
authors / Legal mystery writers / Female mystery writers / Police
procedurals und vieles mehr. Jeweils festgemacht an den wichtigsten und bekanntesten VertreterInnen des Genres. Zudem ist jeder
Grundsatzartikel die ideale bio-bibliographisch wie auch kritische
Einführung zum behandelten Thema. Die einzelnen Artikel haben einen Umfang von 7 bis 20 Seiten, versehen mit einer aktuellen Bibliographie der Primär- aber auch der entsprechenden Sekundärliteratur! [KT 5]
I. Wintersteiner, Werner (Hg):
Krimi.
2004, 140 S., EURO 12,60.
12 verschiedene Beiträge zur internationalen Kriminalliteratur hat Werner Wintersteiner in der aktuellen Ausgabe der "Zeitschrift für den Deutschunterricht in Wissenschaft und Schule" versammelt. Zwei Beiträge führen in die Literaturgattung ein, in sechs weiteren Beiträgen werden Themen und Aspekte der Kriminalliteratur beleuchtet (Dürrenmatt, Zenker, italienischer Krimi, Montalbán oder deutschsprachige Krimis von Frauen). Jeder Beitrag wird durch eine ausführlichen Literaturzusammenstellung (Primär- wie Sekundärliteratur) ergänzt. Nicht nur (Deutsch-)Lehrer, an die sich dieses Themenheft zunächst wendet, werden Interesse an "Krimi" haben, sondern auch jeder, der sich in knapper Form über bestimmte Aspekte der Kriminalliteratur informieren möchte. KT 36
(Bestellen bei Missing Link)
I. Wittkamp, Robert F.:
Mord in Japan.
Der japanische Krimi und seine Helden: vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart.
2003, 132 S., EURO 12,00.
In Japan hat der Krimi eine lange Tradition. Bereits im 17.
Jahrhundert gehörten Kriminalgeschichte zur Lektüre in Japan.
Als Begründer des modernen japanischen Kriminalromans wird Rampo
Edogawa angesehen.
Heute ist Seicho Matsumoto der "grosse alte
Mann" des japanischen Krimis, und auch der Name Masako Togawa
dürfte deutschen Krimilesern nicht neu sein. Nun endlich liegt
auch eine Würdigung der japanischen Kriminalliteratur in
Deutschland vor. Wittkamp, Japanologe, Sinologe, Völkerkundler
und Gastdozent an der Keio-Universität gibt einen Überblick
über den modernen japanischen Krimi, seine Entwicklung und über
die wichtigsten zeitgenössischen Autoren der japanischen Krimi-Szene. Krimi ist in Japan allgegenwärtig: Die japanische
Eisenbahngesellschaft JR (wie auch grosse Fluglinien) bieten z.B.
Mystery-Tours an, an fast jeder Universität findet sich ein eigener Krimiclub. Krimi ist in den japanischen Print- und anderen Medien nicht mehr wegzudenken. Und auch "Krimi-Internationalität" wird im Land der Kirschblüte gross geschrieben. So z.B. bei einer der bekanntesten Sherlock-Holmes-Vereinigungen Japans "The Men With the Twisted Konjo" - die Beiträger zum jährlichen "Shoso-in Bulletin" rekrutieren sich aus der ganzen Welt (e-mail-Info: [email protected]). KT 28
(Bestellen bei Missing Link)
I. Wittkowski, Joachim (Hg & Projektleiter):
Der Krimi im Ruhrgebiet. Ein Führer für Leser.
2006, 49 S., Germanistisches Institut der Ruhr-Universität Bochum.
Verdienstvoll was Dr. Joachim Wittkowski mit seinen Studierenden des Wintersemesters 2005/06 (Thema: Literatur in der Region) zusammengestellt hat. Der Führer "Der Krimi im Ruhrgebiet" bietet kurze Aufsätze zu den "Pott"-Autoren Leo P. Ard, Reinhard Junge, Hanns-Peter Karr, Walter Wehner, Friedrich Gerhard Klimmek, Conny Lens, Jürgen Lodemann, Theo Pointner, Werner Schmitz, Rüdiger Schneider, Gabriella Wollenhaupt und Jan Zweyer. Jeder Aufsatz wird durch ein Werkverzeichnis, einer kleinen Bibliographie der entsprechenden Sekundärliteratur und einer Auswahl von Pressestimmen zu den Krimis des vorgestellten Autors ergänzt. Gefördert wurde diese Broschüre übrigens durch die Bibliotheken und Stadtbüchereien von Bochum, Dortmund, Hattingen und Herne – dort konnten sie auch gegen eine geringe Schutzgebühr erworben werden. Die Resonanz war riesig, die Auflage stark begrenzt und gleich nach Erscheinen restlos vergriffen. Dem Redakteur des KRIMI-TIPP gelang es gerade noch, eines der letzten Handexemplare für das Archiv zu ergattern (Dank an dieser Stelle für das freundliche Entgegenkommen von Herrn Dr. Joachim Wittkowski). Für den KRIMI-TIPP ist über diese Broschüre zu berichten, für die Bezieher des KRIMI-TIPP allerdings noch einmal der Hinweis: leider restlos vergriffen!! KT 44
I. Worthington, Heather:
The Rise of the Detective in Early Nineteenth-Century Popular Fiction.
2005, 203 S., Palgrave, £ 45,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
Auf die hervorragende Reihe "Crime Files" (herausgegeben von Clive Bloom) wurde im KRIMI-TIPP bereits ausführlich hingewiesen. Mit dem vorliegenden Titel liegen inzwischen 9 Bände dieser Serie vor.
Heather Worthington ist Dozentin an der Cardiff University. Schwerpunkte ihrer Vorlesungen sind die Kriminalliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts und Kinderliteratur aus dieser Zeit. Ihre Beschreibung "The Rise of the Detective in Early 19th Century" stellt die traditionelle Behauptung, narrative Kriminalermittlungen hätte es vor Poe (Dupin) und Doyle (Holmes) nur in den sogenannten Gothics und einigen wenigen Polizeiberichten gegeben in Frage.
1987 wurde die erste Sherlock Holmes-Geschichte, nämlich "A Study in Scarlet" in Beeton's Christmas Annual veröffentlicht. Zuvor waren aber bereits einige Kriminalnovellen erschienen: z.B. die "Detective Anecdotes" von Charles Dickens (1850-1853) oder William Russell's Inspector F. in "Experience of a Real Detecive" (1862), Robert Curtis' "The Irish Police Officer" (1861), nicht zu vergessen selbstverständlich Wilkie Collins ("The Woman in White" oder "The Moonstone"), um nur wenige dieser frühen "Krimis" zu nennen.
Für Interessenten der frühen englischsprachigen Kriminalliteratur gibt es hier sehr viel zu entdecken – Aufschluß gibt die Literaturliste, deren früheste Quelle eine Publikationen aus dem Jahr 1818 aufführt (David Keyte Sandford "A Night in the Catacombes"). / KT 40
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