Krimi-Tipp 1998-2009 Thomas Przybilka und BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur) Die Sekundärliteratur zum Krimi.
Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link. Inhaltsverzeichnis:
Malborn, Peter J.: Malski, Wino: Chroniques. Essays zum Roman noir. 2005, 339 S. (Chroniques, Übersetzung von Katarina Grän und Ronald Vouillié), Distel Literatur Verlag, 3-923208-78-2, EURO 32,00. Manchette war nicht nur Kriminalschriftsteller, sondern auch ein begeisterter Leser von Kriminalromanen. Daher nimmt es nicht Wunder, daß der Erneuerer des "roman noir" auch als viel beachteter scharfsinniger Kritiker und Rezensent Meriten erworben hat. Seine seit 1976 in diversen französischen Fachzeitschriften und Magazinen erschienenen Essays sind von Doug Headline und Fran�ois Guérif herausgegeben als "Chronique" zusammengefasst. Frankophone Krimiliebhaber haben hier die Gelegenheit, noch den einen oder anderen Autor zu entdecken oder werden jetzt das Vergnügen haben, die verstreut erschienenen Beiträge Manchettes nun endlich in einer Sammlung nachlesen zu können. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Horror and Mystery Photoplay Editions and Magazine Fictionizations. The Catalog of a a Collection. 2004, 184 S., Illustrationen, £ 24,95 (Tageskurs zzgl. MWSt). "Photoplay Editions" waren überlicherweise Reprints von Romanen, die verfilmt wurden. Diese Reprints wurden mit Standphotographien aus den jeweiligen Filmen illustriert. Weniger oft gab es Ausgaben, die nach dem Filmscript nacherzählt wurden. Thomas Mann, ehemaliger Privatermittler und jetzt Bibliothekar der Library of Congress in Washington D.C., stellt hier eine annotierte Liste von über 500 Photoplays von Horror- und Kriminalromanen bzw. Magazinen vor. KT 37 (Bestellen bei Missing Link) I. Markowitz, Judith A.: The Gay Detective Novel. Lesbian and Gay Main Characters and Themes in Mystery Fiction. 2004, 302 S., Vorwort von Katherine V. Forrest, McFarland, £ 25,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). ![]() In ihrer Einführung "The Gay and Lesbian Crime-Fiction Scene" wird ausführlich über dieses Subgenre innerhalb der (allgemeinen) Geschichte der Kriminalliteratur berichtet. Der umfangreiche zweite Teil "The Authors and Their Characters" ist noch einmal in die Abteilungen Police / Private Investigators / Professional Sleuths / Amateur Sleuths / Parnter gegliedert. Innerhalb dieser Untergliederungen finden sich, alphabetisch geordnet, Artikel zu den verschiedenen Autoren und Autorinnen mit Erwähnung der Hauptprotagonisten/innen. Beginnend mit einer kurzen Biographie, über "Detective", "Setting", bereits erschienene Bücher und eine Erwähung des Verlages. Der anschließende Artikel wirft einen ausführlichen Blick auf die Charaktere und Themen der jeweiligen Krimis des Autors / der Autorin. Teil drei widmet sich "Themes Across the Series", wer ein bestimmtes Thema innerhalb der Gattung sucht, wird hier bestens bedient. Die Schlag- und Stichwörter reichen von "Abortion and Adoption" über "Gay and Lesbian Rights, Activism, Politics, and Pride" zu "Homophobia", "Relationships with Lovers and Romance" bis "Women's Activism". Die einzelnen Suchbegriffe sind noch einmal stichwortartig unterteilt um dort dann einzelne Autoren/Autorinnen und den jeweils zum Suchbegriffe gehörenden Titel aufzuführen. Anmerkungen und Bibliographie als Abschluß des Werkes sind so ausreichend, daß sie dem Leser eine sehr gute Auswahl an weiterführender Literatur zur Verfügung stellen. Wer sich mit diesem Subgenre der Kriminalliteratur beschäftigt, sich auseinandersetzen will oder grundlegende Informationen sucht, wird für dieses Nachschlagewerk dankbar sein. KT 41 (Bestellen bei Missing Link) I. Marsch, Edgar (Hg): ![]() Der Neuere Schweizer Kriminalroman. 2007, 192 S., Chronos Verlag, EURO 24,80. Edgar Marsch, Professor an der Universität Freiburg/Schweiz, wurde 2006 von der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" mit dem "Ehrenglauser" ausgezeichnet, einem Preis, der die Arbeit von Edgar Marsch zur Kriminalliteratur im Allgemeinen und zur deutschsprachigen Kriminalliteratur im Besonderen würdigt. Eine seiner Arbeiten zur Theorie, Geschichte und Analyse der Gattung, nämlich "Die Kriminalerzählung" (1972, Winkler Verlag), gilt immer noch als eines der wichtigen Standardwerke zum Genre. Edgar Marsch hat sein Interesse an der Kriminalliteratur stets weiterverfolgt, sei es mit Publikationen oder durch seinen Lehrauftrag an der Universität Freiburg (in früheren KRIMI-TIPPs wurde darüber berichtet), auch bei der Schweizer Veranstaltungsreihe zum Krimi, die sogenannten "Mordstage", sorgt der Name Marsch als kompetenter und wichtiger Referent stets für volle Auditorien. Als Lehrstuhlinhaber an einer Schweizer Universität hat sich Edgar Marsch selbstverständlich auch dem (deutsch-)schweizer Kriminalroman gewidmet. Waren es doch auch Schweizer Kriminalautoren, die den literarischen deutschsprachigen Kriminalroman beeinflußt haben: Friedrich Glauser, Friedrich Dürrenmatt sind Namen, die sofort genannt werden und die Namen von Peter Zeindler, Sam Jaun oder Werner Schmidli stehen für den aktuellen deutschsprachigen Schweizer Kriminalroman. Autoren, die das Genre nachhaltig beieinflußt haben. Die Arbeit dieser und weiterer Autoren beleuchten Edgar Marsch und seine Beiträger in ihrer Analyse zum "Neueren Schweizer Kriminalroman". "Im Fadenkreuz" wird bestätigt, daß "... die Autorinnen und Autoren mit ihren Kriminalerzählungen nicht nur das kraftvolle Weiterleben der Gattung ..."garantieren, "... sonder sie schaffen mit ihren Büchern auch einen neuen, einen spezifisch schweizerischen Roman-Typus." Wer die Abhandlung zur Schweizer Kriminalliteratur von Paul Ott ("Mord im Alpenglühen" NordPark Verlag) im Regal stehen hat, wird nicht umhinkommen, Edgar Marsch' "Im Fadenkreuz" als wichtige weiterführende Literatur dort auch einzustellen. Das Inhaltsverzeichnis: Egdar Marsch: Carl Albert Loosli und der Neue Schweizer Kriminalroman. Vom Justizroman zum Detektivroman / Jochen Voigt: Triumph des Thrillers? Wiederkehr des Bösen? Einige (nicht nur) erzähltheoretische Beobachtungen zur neueren Entwicklung des Kriminalromans / Ulrich Knellwolf: Theologie des (kriminalen) Erzählens / Reto Luzius Fetz: Der Mörder und der Denker. Philosophische Betrachtungen zum Kriminalroman / Eveline Hasler: Fakten und Fition. Auf der Spurensuche / Felix Mettler: Die Psychologie im Kriminalroman / Paul Ott: Wie viel Wirklichkeit erträgt der Kriminalroman? / Peter Zeindler: Die Rolle von Maske und Verstellung im Agentenroman / Peter Rusterholz: Schneiders Schweizergeschichte(n) - Hunkelers Sachen / Petra Ivanov: Recherchieren und Schreiben. Zu meinen Kriminalromanen / Sam Jaun: Ein paar Anmerkungen zum Schreiben und zum Roman "Die Zeit hat kein Rad" / Werner Schmidli: Über Gunten, den alten Mann am See / Edgar Marsch: Erzählen nach Schema? Über analytisches Schreiben im Neuen Schweizer Kriminalroman. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) I. Martin Escribà, Àlex / Piquer Vidal, Adolf.: ![]() La novella detectivesca del segle XX. 2006, 270 S., Vorwort von Andreu Martin, Documenta Balear (Arbre de mar 23), ca. EURO 21,00 (zzgl. Porto falls eine Besorgung möglich ist!). Untersuchung zur katalanischen Kriminalliteratur und zu Kriminalromanen in katalanischer Übersetzung aus England, Frankreich, USA des 20. Jahrhunderts. Besondere Berücksichtigung finden natürlich spanisch/katalanische Autoren wie Jaume Fuster, Maria-Antònia Oliver, Isabel-Clara Simó, Josep Lluis Segui, Ferran Torrent, Margarida Aritzeta, Andreu Martin, Josep Maria Palua i Camps, Antoni Serra, Guillem Fontera u.a. (tp) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) I. Martínez Laínez, Fernando: Escritores espías. La insólita vida secreta de los grandes de la literatura. 2004, 335 S., s/w Abb., ca. EURO 18,00 [!lange Lieferzeit!]. Spionierende Schriftsteller – schriftstellernde Spione. Fernando Martínez Laínez ![]() Der bekannte spanische Journalist, Kriminalschriftsteller und ehemaliger Vice President der "International Association of Crime Writers" Martínez Laínez hat ein höchst interessantes wie (von der Autorenauswahl her gesehen) nicht minder ungewöhnliches Werk vorgelegt. Eine Bibliographie weiterführender Literatur zu den einzelnen gewürdigten Persönlichkeiten runden "das ungewöhnliche und heimliche Leben der Großen der Literatur" ab. Bitte beachten, bei diesem Titel ist mit längerer Lieferzeit zu rechnen! KT 39 (Bestellen bei Missing Link) I. Martynkewicz, Wolfgang: Edgar Allan Poe. 2003, 158 S., zahlr. s/W Abb., EURO 8,50. ![]() (Bestellen bei Missing Link) I. Matzke, Christine / Mühleisen, Susanne (Hg): Postcolonial Postmortems. Crime Fiction from a Transcultural Perspective. 2006, VII, 337 S., Rodopi (Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft 102), EURO 70,00. ![]() Matzke & Mühleisen, Postcolonial Postmortems: Issues and Perspectives / Knight, Crimes Domestic and Crimes Colonial: The Role of Crime Fiction in Developing Postcolonial Consciousness / Knepper, Confession, Autopsy and the Postcolonial Postmortems of Michael Ondaatje's »Anil's Ghost« / Döring, Sherlock Holmes – He Dead: Disenchanting the English Detective in Kazuo Ishiguro's »When We Were Orphans« / Mathur, Holmes's Indian Reincarnation: A Study on Postcolonial Transposition / Sarkowsky, Manga, Zen and Samurai: Negotiating Exoticism and Orientalist Images in Sujata Massey's Rei Shimura Novels including an interview with Sujata Massey / Alexander, Investigating the Motif of Crime as Transcultural Border Crossing: »Cinnamon Gardens« and »The Sandglass« / Bettinger, Riddles of the Sands of the Kalahari: Detectives at Work in Botswana / Davis, Political Loyalities and the Intricacies of the Criminal Mind: The Detective Fiction of Wessel Ebersohn / Schwarz, Colonial Struggle on Manhattan Soil: George Schuyler's »The Ethiopian Murder Mystery« / Pons, »Redneck Wonderland«: Robert G. Barrett's Crime Fiction / Plummer, Transcultural British Crime Fiction: Mike Phillip's Sam Dean Novels including an interview with Mike Phillips. Wer sich über Ermittler an exotischen Schauplätzen oder über die Kriminalliteratur ferner Länder informieren möchte, wird mit »Postcolonial Postmortems« ein hilfreiches Lesebuch und Referenzwerk in der Hand halten. KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) I. Maunder, Andrew / Moore, Grace (Hg): Victorian Crime, Madnes and Sensation. 2004, XI/259 S., 8 Abbildungen, Ashgate, £ 45,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) Maurer, Doris: Meine Jahre mit Pat. Erinnerungen an Patricia Highsmith. 2005, 324 S., Diogenes, EURO 22,90. Marijane Meaker ist 32 und bereits eine recht bekannte Autorin von Krimis, ![]() (Bestellen bei Missing Link) Meier-Lenz, Dieter P. (Hg): De Georges Sim à Simenon. Bibliographie. Éditions originales, éditions illustrées, collections diverses y compris les oeuvres publiées sous pseudonymes. 2004, 434 S., farb. Tafeln, EURO 35,00. Mehr als 30 Pseudonyme benutzte Georges Simenon, Vielschreiber und moderner Klassiker ![]() Innerhalb dieser Aufstellung wird nach Romanen, Novellen, Reportagen etc geliedert, und dies alles streng in Jahres-Chronologien. Diese Bibliographie bezieht sich NUR auf die französischsprachigen Texte Simenons, die in Frankreich und Belgien erschienen sind. Im Mittelteil der Bibliographie befinden sich farbige Tafeln mit Abbildungen diverser Schutzumschläge aus den verschiedensten Jahren. Diese Bibliographie dürfte für Simenon-Forscher und -Sammler aber auch für Simenon-Fans von großem Wert sein. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) I. Mesplède, Claude / Schleret, Jean-Jacques: ![]() 1945 - 1995. 1996, 627 S., 8 Tageln mit farb. Abb. und s. Fotos, Ed. Joseph K., ca. EURO 40,00. Hin und wieder kommt es vor, daß interessante Titel das Archiv erst relativ spät erreichen. So auch im Fall dieses Nachschlagewerkes, das bereits 1996 erschienen ist. Auf 497 Seiten listen die beiden Autoren Mesplède und Schleret im Teil "Dictionnaire" alle Krimiautorinnen und -autoren von A - Z auf, deren Werke in der berühmten "Série Noire" im Zeitraum von 1945 bis 1995 (sei es als Original oder als Übersetzung) erschienen sind. Eingeleitet wird jeder Personenbeitrag mit einer kurzen Biographie, kurzen Inhaltsangaben zu ausgewählten Krimis und Angaben zu ihren Werken (Reihennummer der Série Noire, französischer Titel, Erscheinungsjahr, bei Übersetzungen wird auch der Originaltitel und dessen Erscheinungsjahr genannt). Im Anhang wird von Jean-Paul Schweighaeuser und Jean-Jacques Schleret auf den "Roman et film noirs" eingegangen (s.501 - 509); Claude Mesplède und Jean-Jacques Schleret bieten auf den Seiten 511 - 603 eine Filmographie, aufgebaut wie der Teil "Dictionnaire" an. Eine kleine Auswahlbibliographie der wichtigsten Nachschlagewerke zur Kriminalliteratur im Allgemeinen und zu ausgewählten (wenigen) Autoren im Besonderen und eine numerisch angelegte Aufstellung der "Série Noire", überschrieben "Catalogues" beschließen dieses Nachschlagewerk. Die Namen Mesplède, Schleret und Schweighaeuser werden Beziehern des KRIMI-TIPP nicht unbekannt sein. In Frankreich gelten diese drei Herren als DIE Instanzen zur Kriminalliteratur. Mesplède und Schleret haben ihr ambitioniertes Werk einer anderen wichtigen Institution der französischen Kriminalliteratur gewidmet: Michel Lebrun. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Dictionnaire des littératures policières. 2007, 2 Bände, ca. 2000 S., ca. 3000 Fotos, 2. wesentliche überarbeitete und erweiterte Auflage, Ed. Joseph K., Bd. 1, / Bd. 2, je Band ca. EURO 50,00. Wiederholt habe ich im KRIMI-TIPP auf dieses umfangreiche Nachschlagewerk zur internationalen Kriminalliteratur hingewiesen. Und wiederholt hat Herausgeber Claude Mesplède den Erscheinungstermin verschoben. Inzwischen steht fest, daß das Werk im Mai 2007 zum Drucker gehen wird und das der Erscheinungstermin jetzt auf Ende September / Anfang Oktober festgelegt wurde. Alle Bezieher, die dieses Referenzwerk bereits bei Missing Link bestellt haben, mögen sich daher noch etwas gedulden. Allen anderen Beziehern des KRIMI-TIPP die auf ca. 3000 Artikel zu internationalen Krimiautoren, Krimigenres, zur internationalen Krimiszene, Werkartikel etc nicht verzichten möchten, sei dieses Werk wärmstens empfohlen. Die zweite Auflage wird um 500 neue Artikel ergänzt sein. Die erste Auflage war bei Erscheinen durch Vorbestellungen bereits vergriffen! Interessenten sollten daher jetzt vorbestellen! Diese Vorbestellungen sind herzlich willkommen. KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) I. Mesplède, Claude (Hg): Dictionnaire des littératures policières. 2005, 2. überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage, 2 Bände (A – H, I – Z), jeweils ca. 1024 S., zahlreiche s/w Fotos und Abbildungen, je Band ca. EURO 50,00. Ein stolzer Preis – aber er lohnt! Erstmals im Oktober 2003 erschien das "Dictionnaire des littératures policières", ebenfalls in zwei voluminösen Bänden. Der Verlag hatte ganz offensichtlich die Auflagenhöhe falsch kalkuliert und wurde total überrascht durch die immense Nachfrage beim Publikum. Seit Ende 2003 arbeiten also Claude Mesplède und seine Beiträger an der wesentlich erweiterten Neuauflage.
Es folgen ein Abriß der Biographie und (zum Teil kritische) Erläuterungen zum literarischen Schaffen. Abgeschlossen werden die Autorenbeiträge mit einer ausführlichen Bibliographie der Primärtexte (nur französischsprachige Ausgaben). Diese Bibliographie beschränkt sich bei Eintragungen zu nicht französischen Autorinnen / Autoren auf die französischen Übersetzungen ihrer Krimis. Neben den Autorenartikeln sind, selbstverständlich, auch zahlreiche Sachartikel zu finden. Die Ende 2005 erscheinende zweite Auflage wird um mehr als 300 Autoren- resp. Sachartikel ergänzt und erweitert sein. Bei jedem Autoren- und/oder Sachartikel handelt es sich um Namensartikel (Kürzel der Beiträger). Waren es in der ersten Auflage knapp 900 Seiten pro Band, so wird die zweite Auflage über 1000 Seiten pro Band umfassen. Breit und wuchtig wird das "Dictionnaire des littératures policières" in den Regalen stehen, und die gute Herstellung verspricht auch bei und nach häufigem bis häufigstem Gebrauch keine "fliegenden Blätter"! (Ein nicht zu unterschätzender Gesichtspunkt). !!! Wie bereits im Hinweis 7 dieses KRIMI-TIPPS erwähnt, sollten Interessenten sich bereits jetzt schon ein Exemplar durch Vorbestellung sichern !!! Durch die Eingangs beschriebene Fehleinschätzung des Verlages bei der Erstauflage, wird allein in Frankreich der Ansturm auf dieses umfassende Nachschlagewerk wieder gewaltig sein. Vorbestellungen sind daher herzlich willkommen. KT 39 (Bestellen bei Missing Link) I. Messent, Peter (Hg): Criminal Proceedings. The Contemporary American Crime Novel. 1997, 252 S., Paperback £ 14,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Hardcover £ 45,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). Leider erst jetzt hat dieses Buch seinen Weg auf meinen Schreibtisch gefunden. Der Herausgeber Peter Messent hat diverse Artikel verschiedener Beiträger zum US-Krimi der 90er Jahre zusammengestellt. Es werden hier ausführlich die Werke von Elmore Leonard, Walter Mosley, Sara Paretsky, Sue Grafton, Patricia Cornwell, Barbara Wilson, Tony Hillerman, James Crumley, James Ellroy, John Grisham, Scott Turow analysiert. In der o.g. Autorenaufstellung sind all die "big-shots" der verschiedenen amerikanischen Krimirichtungen versammelt. Peter Messent selber steuert den Aufsatz "From Private Eye to Police Procedural - The Logic of Contemporary Crime Fiction" bei. Weiterhin sind Artikel zum "Lesbian Thriller" und "Body Images, Sexual Politics and Ideology In Contemporary Crime Film" zu finden. Jeder Artikel wird von ausführlichen Anmerkungen - zum Teil mit "reading lists" - ergänzt. Eine kleine Auswahlbibliographie der wichtigsten Sekundärliteratur schließt das Werk ab. Messents Zusammenstellung deckt gut und ausführlich die wichtigsten Subgenres anhand der bekanntesten Autorinnen und Autoren ab. KT 35 (Bestellen bei Missing Link) I. Mittelbach, Oliver: Dan Browns Thriller-Schauplätze als Reiseziel. Illuminati-Tour durch Rom / Sakrileg-Tour durch Paris & London / Diabolus-Tour durch Sevilla. 2005, 136 S., über 100 farbige Fotos, books & friends, EURO 9,95 ![]() Auf jeder Seite eine kleine Spalte mit einer kurzen Zusammenfassung der entsprechenden Textstelle(n) aus Browns Thrillern zum beschriebenen Besichtigungspunkt, natürlich Anschriften von Hotels, Restaurants oder Bars die Robert Langdon, David Becker, Vittoria Vetra oder Sophie Neveu (die Hauptpersonen der Thriller) bei ihren Recherchen besuchen oder erkunden. Selbstverständlich gibt Mittelbach ausführliche Hinweise auf geführte Dan Brown-Touren (für Buchungen werden die Internetadressen angegeben), die verschiedenen Anreisemöglichkeiten oder eine von ihm empfohlene Tour, um auf eigene Faust die Schauplätze zu besichtigen. All dies wird ergänzt mit Anekdoten und Erklärungen zu den künstlerischen Feiheiten, die sich Dan Brown in seinen Thrillern herausnahm. Wie es sich für einen anständigen Reisebegleiter gehört, ist der Führer handlich und passt in jede Tasche. [siehe auch Kasten "Dan Brown"] / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) I. Mizejewski, Linda: Hardboiled & High Heeled. The Woman Detective in Popular Culture. 2004, 272 S., 28 s/w Fotos, £ 13,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). ![]() (Bestellen bei Missing Link) Cracking the Hard-Boiled Detective. A Critical History from the 1920s to the Present. 2006, 306 S., MacFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt). This critical study analyzes the character of the hard-boiled detective, from literary antecedents through the early 21st century. It follows change in the novels through three main periods: the Early (roughly 1927 – 1955), during which the character was defined by such writers as Carroll John Daly, Dashiell Hammett and Raymond Chandler; the Transitional, evident by 1964 in the works of John D. MacDonald and Michael Collins, and continuing to around 1977 via Joseph Hansen, Bill Pronzini and others; and the Modern, since the late 1970s, during which such writers as Loren D. Estleman, Liza Cody, Sara Paretsky, Sue Grafton and many others have expanded the genre and the detective character. Themes such as violence, love and sexuality, friendship, space and place, and work are examined throughout the text. Aus dem Inhalt: Poe, Conan Doyle, and the Hard-Boiled Detective Novel / [Early Period]: History as Recovery / The Creation of Character / Violence – Direction and Control / Decaying Worlds / Work – Discourse and Danger / Sexuality and Discovery / Friendship – The Absent Theme / [Transitional Period]: Character in Conflict / Pervasive Violence / Expanded Space / Needed Work / Love and Sexuality / Friendship – Faint Stirrings / The Quality of Change – Individual Lives and Social Transformation / [Modern Period]: Character and Wholeness / Violence – Echoes and Conversions / Better Places / Necessary Work / Sexuality and Diversity / Surviving Friendship / Multiples of Change / The Uses of Memory / Lies and Deceit – Family / Conclusion – Expanding the Word. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) b>I. Moraldo, Sandro M. (Hg): Mord als kreativer Prozess. Zum Kriminalroman der Gegenwart in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2005, 180 S., Universitätsverlag Winter, EURO 30,00. Der Schweizer Autor und Kriminalschriftsteller Friedrich Glauser, schlechthin als Begründer des literarischen Kriminalromans gerühmt, nannte den Kriminalroman einmal den "verachteten Bruder" des Romans. Heute behauptet die deutsche Kriminalschriftstellerin Anne Chaplet, Krimileser lassen sich "nicht mehr mit simplen Plots und aberwitzigen Auflösungen abspeisen, sondern ![]() Was macht also gute Krimis aus?: z.B. guter Plot, gekonntes erzählerisches Handwerk, Finesse und Dramaturgie, exakte Zeichnung der Charaktere ebenso wie die der Nebenfiguren! Herausgeber Sandro M. Moraldo hat internationale Beiträger gebeten, sich über Tendenzen des Kriminalromans im deutschsprachigen Raum und zu wichtigen Vertretern des Genres Gedanken zu machen. Neben Artikeln zu den einzelnen nationalen Krimiliteraturen (Osterreich: Ortspiele – Wortspiele / Schweiz: Flucht aus der Enge / Deutschland: Mauerfall – Mauerfälle) stehen nach der Einleitung von Volker Neuhaus (Universität zu Köln) "Zu alt um nur zu spielen. Die Schwierigkeiten der Deutschen mit dem Kriminalroman" vor allem Analysen zu einzelnen wichtigen Krimiautoren/innen, als da sind: Jakob Arjouni, Ingrid Noll, Bernhard Schlink & Walter Poppe, Edith Kneifl, Alfred Komarek, Wolf Haas, Friedrich Dürrenmatt, Hansjörg Schneider und Felix Mettler. Selbstverständlich ist jedem Beitrag eine Auswahlliste der Primär- und Sekundärliteratur beigefügt. Fazit dieser Artikelsammlung: Der stets immer noch geäußerte Vorwurf, Krimis seien leicht komsumierbare Massenware ist so einfach nicht mehr zu halten. / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) I. & II. Morgenstern, Danny / Hobsch, Manfred: James Bond XXL. ![]() (Bestellen bei Missing Link) I. Müller, Elfriede / Ruoff, Alexander: Le polar francais. ![]() 2002, 123 S., EURO 9,00. Die These der Literaturwissenschaftlerin und -Historikerin lautet, daß dem "Roman noir" im Frankreich der Nachkriegszeit eine ähnliche gesellschaftskritische Rolle zukommen, wie den Forschungsergebnissen der "Kritischen Theorie" in Deutschland. Diese These wird mit mehr als 160 Fussnoten belegt - eine sehr spezielle Abhandlung. KT 33 (Bestellen bei Missing Link) Münkner, Jörn: Crime Scene. Detective Narratives in European Culture since 1945. 2000, XIV, 325 S., Rodopi (Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft 50), Hardcover EURO 73,00 / Paperback, EURO 25,00. Im September 1997 fand an der University of Exeter die Veranstaltung »Crime Fiction in European Culture« statt. Die beiden Herausgeber versammeln im vorliegenden Band die verschiedenen Vorträge, in denen die Kriminalliteratur (aber auch Kriminalfilm) der verschiedenen europäischen Länder behandelt und analysiert wird. Die Beiträge dokumentieren die Fruchtbarkeit und Aufgeschlossenheit des Genres in allen europäischen (Kriminal)Literaturen. Die Herausgeber haben das Werk in fünf Teile geglieder: Fiction, Film, Television / Margins and Identities / Narrative Strategies / Writing and Gender / History, Society, Politics. Die einzelnen Beiträge innerhalb dieser fünf Teile erläutern das Thema »Detective Fiction in European Culture« anhand verschiedener Kriminalautoren/innen oder bestimmter Subgenres. Mullen und O'Beirne legen eine eindrucksvolle Sicht auf Europas Kriminalliteratur vor! Dazu das Inhaltsverzeichnis. Teil 1. Fiction, Film, Television: Series, Location, and Change – National Reunification as Reflected in German Television Detective Series / Helen Trouille, Modes of Detection in the Crime Reality Show / Xavier Mendik, A (Repeated) Time to Die – The Investigation of Primal Trauma in the Films of Dario Argento / Christopher Lloyd, Eliminating the Detective – Boileau-Narcejac, Clouzot, and »Diaboliques« / Young, A Continuous Spiral – Boileau-Narcejac's »Sueurs froides« and Hitchcock's »Vertigo« / Edmund Smith, Parodying the polar – Robbe-Grillet and the Detective Story Teil 2. Margins and Identities: Mark Chu, Someone Else's Southerner – Opposed Essences in the 'Italian' Novels of Michael Dibdin, Magdalen Nabb, and Tim Parks / Anne Mullen, Leonardo Sciascia's Detective Fiction and Metaphors of Mafia / Paul Diffley, The Figure of the Detective in the Novels of Antonio Tabucchi / Charlotte Whittingham, Christian Ritual and Creed in �ke Edwardson's »Ga ut min själ« / Steve Smith, Between Detachment and Desire – Léo Malet's French roman noir / Sue Stacy, Pierre Magnan – Crime and Complicity in 'La France profonde' Teil 3. Narrative Strategies: Sophie Beaulé, Function and Meaning of the »fait divers« in French Detective Fiction / Pedro Garcia-Caro, Behind the Canvas – The Role of Paintings in Peter Ackroyd's »Chatterton« and Arturo Pérez-Reverte's »The Flanders Panel« / Heather Mawhinney, Death by Jigsaw – »La Vie mode d'emploi« by Georges Perec / Emer O'Beirne, From Traffic to Jamming – Cars, Music, and Improvisation in Jean Echenoz's »Cherokee« / Akane Kawakami, Patrick Modiano's Unreliable Detectives Teil 4. Writing and Gender: Judith Bryce, The Perfect Crime? – Paternal Perpetrators in Dacia Maraini's »Voci« / Shelley Godsland & Anne M. White, Investigating Fictions of Identity – Contemporary Catalan Crime Fictin by Women / Deborah H. Hamilton, The roman noir and the Reconstruction of National Identity in Postwar France / Sabine Vanacker, 'As Befits Men' – The Creation of Masculinity in the Crime Fiction of Jef Geeraerts / Merja Makinen, Feminism and the 'Crisis of Masculinity' in Contemporary British Detective Fiction Teil 5. History, Society, Politics: Joslane Peltier, Didier Daeninckx and Michel de Certeau – A Histography of Affects / Claire Gorrara, Tracking down the Past – The Detective as Historian in Texts by Patrick Modiano and Didier Daeninckx / Alba Chaparro, Detectives in Transition – From Plinio to Carvalho / Susana Bayó Belenguer, Montalban's Carvalho Series as Social Critique / Adrian R. Young, Montalban's Carvalho – Spanish Society, Identity, and the Detective Bibliography. KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) Murphy, Bruce F.: Carlo Lucarelli. Farben des Kriminalromans: Giallo, Nero, Blu. 2005, 300 S., 3 s/w Abb., Peter Lang, 3-631-54806-0, EURO 51,50. Carlo Lucarelli gehört mit zu denjenigen italienischen Kriminalschriftstellern, die in der ersten Liga des Genres in Italien schreiben. In deutscher Übersetzung waren und sind seine Kriminalromane (und Jugendkrimis) bei den Verlagen Arena, DuMont, Elster, S. Fischer, Goldmann und Piper zu finden. Setting seiner Kriminalromane ist häufig Bologna, dessen Schattenseiten den Touristen wohl oft verborgen sind. Neben der Kriminalliteratur zeigt sich der 1960 geborenen Autor auch sattelfest im Unterhaltungsroman, bei Kurzgeschichten, Theaterstücke und Comics gehören ebenso in sein Repertoir wie Features für Fernsehsendungen. Stephanie Neu hat das Gesamtwerk dieses vielseitigen Kriminalschriftstellers ausgiebig betrachtet. Ihre Untersuchung eröffnet sie mit dem Beitrag "Entwicklung und Charakteristika des italienischen Kriminalromans" und wendet sich dann der "... multimediale(n) Omnipräsenz und literarische(n) Vielfalt" des Autors zu. Der Hauptteil ihrer Untersuchung beleuchtet die Krimis "Almost Blue", die Krimis der De-Luca-Trilogie und "Laura di Rimini". Dem Erzähler Carlo Lucarelli wird sie gerecht, indem sie auch auf die anderen Werke des Autors eingeht. Der Herausgeber der Reihe "Grundlagen der Italianistik", in der Stephanie Neus Untersuchung erschienen ist, merkt an: "Stephanie Neus Werk über die 'Farben' italienischer Verbrechenstexte (wie Giallo, Noir, Blue, Thriller und postmoderne Antimodelle) wurde so zu einem Grundlagenwerk über einen namhaften Literaten unserer Epoche, zeitgenössische Narrativität an sich, aktuelle textwissenschaftliche Methodologie sowie literatursoziologisch markante Ausdrucksformen". Neben einem überaus umfangreichen Literaturverzeichnis der Primär- wie der Sekundärliteratur schließt das vorliegende Werk mit Carlo Lucarellis Kurzgeschichte "Una notte con Almost Blue". KT 43 (Bestellen bei Missing Link) Neustätter, Th.: Nevins, Mike: Der Schlüssel zum Da-Vinci-Code. Die wahren Hintergründe von "Sakrileg". 2005, 495 S., zahlreiche s/w Abbildungen, Ullstein EURO 8,95. Auf 150 Millionen Dollar (!) verklagte der Autor Lewis Perdue den Beststeller-Autor Dan Brown, der für seinen Thriller "Sakrileg" (The Da Vinci Code) ![]() In den USA existieren inzwischen Dutzende von Entschlüsselungsbüchern zu Dan Browns Religionsthrillern. "The Real History Behind the Da Vinci Code" (so der Originaltitel) ist seit Sommer 2005 nun auch in deutscher Sprache auf dem Markt. Auf 495 Seiten versucht Sharan Newman zu klären, was Dichtung und was Wahrheit ist, ob es die geheimen Botschaften in den Bildern von Leonardo da Vinci wirklich gibt oder was es mit dem Heiligen Gral auf sich hat. Dan-Brown-Fans werden diesen "Schlüssel zum Da-Vinci-Code" als Begleitlektüre stets in Griffnähe haben, historisch Interessierte können es als spannend und unterhaltsam geschriebenes Nachschlagewerk lesen. [siehe auch Kasten "Dan Brown"] / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) Nickerson, Catherine Ross: A Reader's Guide to Mystery and Detective Fiction. 2003, 605 S., £ 36,99 (zum Tageskurs, zggl. MWSt.). Auch auf diesen Titel bin ich leider erst recht spät aufmerksam geworden. Aber lieber spät als nie – denn Niebuhrs "A Reader's Guide to Mystery and Detective Fiction" ![]() Neben einer ausführlichen Einführung in das Genre (Advising the Mystery Reader / Collection Development and Preservation / The History of the Mystery [1845 – 2001 ff]), liefert Niebuhr eine annotierte Bibliographie zu mehr als 2.500 Titeln. Die Kurzbeschreibungen jedes aufgeführten Krimis sind mit Hinweisen auf die unterschiedlichen Erscheinungsdaten und Verlage in Großbritannien und den USA versehen und sind teilweise mit Schlagworten (wie z.B. "Theater", "Children at risk", "Serial killer", "Academia" etc) oder mit geographischen Hinweisen (settings) ergänzt. Ebenfalls werden stets die (Haupt-)Protagonisten erwähnt. Eingeteilt hat Niebuhr sein Nachschlagewerk in die Kapitel "Amateur Detectives", "Public Detectives" und "Private Detectives". Jedes Kapitel hat entsprechende Unterabteilungen wie "Traditional Classic Detectives", "Police Detectives" oder "Rogue Detectives". Zudem wird von Niebuhr verzeichnet, in welche Kategorie der erwähnte und besprochen Kriminalroman fällt (hard-boiled, cozy, traditional, usw.). Innerhalb der einzelnen Unterkapitel werden die Autoren/Autorinnen alphabetisch aufgeführt, und zwar mit einer kleinen Einführung zum Autor/zur Autorin, zum Personal und zur Stilrichtung. Vervollständigt wird dieses Referenzwerk durch jeweils ein vollständiges Autorenverzeichnis, Titelverzeichnis, Subject Index und Locations Index. Mehr als wertvoll sind diese vier Indizes gerade für diejenigen, die um Empfehlungen zu bestimmten Ermittlertypen, Verbrechensschauplätzen oder Subgenres gebeten werden (dies dürfte besonders für Buchhändler, Bibliothekare und auch für Rezensenten wichtig sein). Garry Warren Niebuhr (MA in Library Science der Universität Wisconsin-Milwaukee) ist regelmäßig mit seinen Artikeln, Interviews und Rezensionen in diversen us-amerikanische Krimimagazine vertreten. Ebenso regelmäßig bietet er verschiende Workshops zur Kriminalliteratur an ("The History of Mystery" / "Film Noir" / "The History of the Private Detective in Fiction" oder zu Klassikern des Genres, wie Chandler oder Hammett). "Make Mine a Mystery" gewann den "Macavity Award for Best Biographical/Critical Mystery Work" im Jahr 2004, ebenso (und im gleichen Jahr) die Preise "Kenneth Kingery Scholarly Book Award" des Council for Wisconsin Writers und den "Anthony Award for Best Critical/Non-fiction Work". Wie bereits Eingangs erwähnt, empfehle ich "Make Mine a Mystery" als eine wichtige und sinnvolle Ergänzung für jede Handbibliothek zur Kriminalliteratur. KT 39 (Bestellen bei Missing Link) Nolan, T: ![]() The Finished Portrait. 2006, 192 S., Ill., Tempus Publishing, Pound 18,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Am 3.12.1926 verließ Agatha Christie ihr Haus in Berkshire und war für elf Tage nicht auffindbar. Es stellte sich heraus, daß sie sich für diese elf Tagen unter anderem Namen in einem Hotel in Harrogate eingemietet hatte. Sie selber gab (auch in späteren Jahren) an, keine Erinnerung an diese, als "eleven missing days" bekannt gewordene, Zeit zu haben. Andrew Forman, Mediziner und bekannter Buchautor, glaubt nun, eine plausible Erklärung für diese "eleven missing days" gefunden zu haben: Agatha Christie muss sich in einer Art "Dämmerzustand" (fugue state) - einer erinnerungslosen Zeit - befunden haben. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) I. Norman, Andrew: ![]() Beyond Sherlock Holmes. 2007, 192 S., 35 Ill., Tempus Publishing, Pound 18,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Im Jahr 1916 eröffnete Sir Arthur Conan Doyle, Erfinder des Superdetektivs Sherlock Holmes, dem erstaunten Publikum, daß er nicht nur Spiritist sei, sondern zum Beispiel auch an Feen bzw. an deren Existenz glaube. Arthur Forman geht im vorliegenden Buch diesen Bekenntnissen Doyle's nach. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Nover, Peter (Hg.): Nutz, Walter: Öhding, Britta-Karolin: Mord im Alpenglühen. Der Schweizer Kriminalroman. Geschichte und Gegenwart. 2005, ca. 220 S., ET März/April, ca. EURO 18,00. Die Reihe "KrimiKritik" des NordPark Verlages wächst langsam aber stetig (möglicherweise ![]() Paul Ott sollte dem einen oder anderen Leser bereits unter seinem Pseudonym Paul Lascaux begegnet sein. Der Kriminalschriftsteller Paul Lascaux beschreibt in seinen Krimis das eidgenössiche Verbrechen in seiner Heimatstadt Bern oder in den umliegenden Gemeinden des Kanton Berns ("Arbeit am Skelett", "Europa stirbt", "Kelten-Blues", "Der Lückenbüsser" und "Totentanz" liegen zur Zeit vor). Das seit 2001 jährlich stattfindende Schweizer Krimifestival "Mordstage" geht auf seine Initiative und Planung zurück. Vorbestellungen willkommen. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) Ousby, I.: ![]() The Origins of the American Detective Story. 2006, 235 S., McFarland, � 21,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Auf die Bücher von Prof. LeRoy Lad Panek (2003, Edgar Award Preisträger) wurde im KRIMI-TIPP bereits mehrfach hingewiesen. Ende 2006 ist von ihm die Geschichte des amerikanischen Detektivromans erschienen. Panek beschäftigt sich mit der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts und dem Beginn des 20. Jahrhundert, also der Zeit, in der die amerikanische Kriminalliteratur entscheidend geprägt und geformt wurde. Von Edgar Allan Poe's "Murders in the Rue Morgue" (1841) über die "dime novels" und "pulps" bishin zu den "modernen" Ermittlern, den "private eyes" oder "gumshoes", zum investigativen Journalisten, den frühen "legal thriller" bis zum Erscheinen des Wissenschaftlers und des ersten forensischen "Detektivs" schlägt Panek den Bogen in seinen Betrachtungen. Inhalt: The First Fifty Years / Enter the Great Detective / Why Not Cops? / The Scientist Hero? / New Science and Pseudo Science / Journalists and Journalism / The Private Eye / Women / Lawyers and the Law / Everybody Else / Last Thoughts. Abgeschlossen wird "The Origins of the American Detective Story" mit einer relativ umfangreichen Bibliographie und Index. KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) I. Panek, LeRoy Lad: The American Policy Novel. A History. 2003, 295 S., Illustrationen, £ 23,50 (Tageskurs zzgl. MWSt). Die Geburtsstunde des amerikanischen Polizeikrimis (police procedural) liegt kurz ![]() (Bestellen bei Missing Link) Panek, LeRoy Lad: ![]() Writing in an Age of Silence. 2007, 192 S., Verso, � 12,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). "In 1964, the Civil Rights Act was barely two months old. We were all taking baby steps toward the future that fall. Billie Jean King, Roe v Wade, Justices Thurgood Marshall and Sandra Day O'Connor, and even V.I. Warshawski, were all a long way off. It was my great good fortune to come of age just at a time when America became a land of great possiblity andopportunity. For the next decade, I rode on the waves of that wonderful revolution" (aus Writing in an Age of Silence). In ihrer Autobiographie beschreibt die Schöpferin von V.I. Warshawski ihre Kindheit im ländlichen Kansas und ihren späteren Aufbruch nach Chicago, jener pulsierenden Stadt, die ihr erst die Chance und Möglichkeit gab eine der bekanntesten weiblichen gumshoes in die Kriminalliteratur einzuführen. Autobiographie und nachdenkliches Reflektieren über soziale, kulturelle und politische Zustände der USA seit Mitte der 60er und über ihre Art des Schreibens dürften Paretskys Betrachtungen für jeden Warshawski-Fan zur Pflichtlektüren werden lassen. KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) ![]() William Le Queux. Master of Mystery. o.J., 312 S., 7 s/w Illustrationen, 13 s/w Fotos auf Tafeln, Selbstverlag, ca. � 12,95 + Porto. William Tufnell Le Queux (2.7.1864 – 13.10.1927) war ein überaus fleissiger Autor. Mehr als 100 Bücher und mehrer Bände mit Kurzgeschichten stammen aus seiner Werkstatt. Le Queux, (ausgesprochen "Q"), verdiente zunächst seinen Unterhalt als Zeitungskorrespondent, soll aber daneben immer für den Britischen Geheimdienst Secret Service gearbeitet haben. Kriminalromane, Spionageromane und die Kurzgeschichten um Raffles stammen von diesem rastlosen Autor, der es stets verstand auf vielen Hochzeiten zu tanzen. Le Queux war als Reisender in Europa und Nordafrika unterwegs, gilt als einer der Pioniere der drahtlosen Nachrichtenübermittlung, organisierte die erste britische Flugshow, verstand sich selbst als Spion und hatte neben all diesen Tätigkeiten Zeit, ein riesiges Konvolut an, wie bereits erwähnt, Kriminalromanen, -kurzgeschichten, -novellen und Zeitungsartikeln zu verfassen. Die beiden Autoren Chris Patrick und Stephen Baister haben sich jetzt, achtzig Jahre nach dem Tod von Le Queux, intensiv mit dem Leben und Werk des "Master of Mystery" beschäftigt, um in 12 Kapiteln herauszufiltern was Wahrheit und was Fiction im Leben von William Le Queux war. Inhalt: Commendatore / Birth and Early Years / The Journalist / Invasion / Spies and Dodgy Dossiers / War and Propaganda / The Age of Technology / The Detective and Detective Writer / The Traveller / Women in Life and Fiction / The Writer and the Man / Things I Know and The Real Le Queux. Im Anhang sind drei Kurzgeschichten nachzulesen "The Policeman's Story", "The Little Old Woman with the Curls" und "The Secret of a Hushed-up Affair". Die beiden Autoren beschließen ihr Werk mit einer umfangreichen Bibliographie und Anmerkungen. !! Dieses Buch ist nicht über den Buchhandel zu beziehen. Interessenten wenden sich bitte direkt an Chris Patrick via e-mail chris_patrick@hotmail.com [Unterstrich zwischen chris und patrick], um die Zahlungsmodalität zu klären (� 12,95 + ca. � 4,00 Porto & Verpackung innerhalb Europas bzw. ca. � 6,50 Porto & Verpackung Übersee) !! KT 47/I ![]() Masquerade, Crime and Fiction. 2006, 224 S., Palgrave, £ 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Auf die interessanten Themen-Bände der Reihe "Crime Files" wurde in bisherigen Ausgaben des KRIMI-TIPP bereits hingewiesen (s. auch Merja Makinen im aktuellen "Nachweis"). Masquerade, Crime and Fiction offers an exciting, new framework within which to read literary and popular fiction about criminality and the criminal. The first study of crime and masquerade in fiction, it focuses upon the criminal as a "performer". Through stimulating discussions of a wide range of criminal types, Professor Peach offers new readings of established texts and argues for the importance of novels that have been relatively neglected. In a reader-friendly style, the book integrates incisive literary and cultural criticism with innovative arguments about gender, masquerade, crime and culture. Inhalt: Preface / Acknowledgements / Mocking Modernity / Gender and Performance in the Criminale Masquerade / The Cavader as Criminalised Text / Where does that Criminality Come From? Women in a Criminalising Modernity / Agatha Christie, Dorothy L. Sayers and Sara Paretsky – The New Woman / Masquerade, Criminality and Desire in Toni Morrison's Fiction / Writing the Serial and Callous Killer into (Post) Modernity / Conclusion / Notes / Index. (vt) KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Penzler, Otto (Hg): Race, Ethnicity, Gender, Class. 2000, 182 S., £ 17,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.). Der Erscheinungstermin des Buches von Andrew Pepper liegt schon etwas weiter zurück – zu spät bin ich auf diesen sehr interessanten Titel aufmerksam geworden, der ![]() Andrew Pepper bietet mit "The Contemporary American Crime Novel" einen umfassenden Überblick zur aktuellen Entwicklung der ethnischen amerikanischen Kriminalliteratur. Er betrachtet eingehend das Auftauchen und Zusammengehen von afro-amerikanischen, latino- und asiatisch-amerikanischen und auch lesbisch und homosexuellen Kriminalschriftellern/innen in der Entwicklung der "weißen" hard-boiled Kriminalliteratur. Andrew Pepper versteht seine Untersuchung als lebendige und erst recht als provozierende Ein- und Hinführung in und zu den Schlüsseldebatten innerhalb des Genre zu multikulturellen und ethnischen Fragen in den Vereinigten Staaten, die auch im amerikanischen Kriminalroman festzustellen sind. Als Beispiel wird von ihm eine relative große Auswahl von us-amerikanischen Krimiautoren genannt: "Making and Re-Making the American Crime Novel" (Hammett, Thompson, Behm, Ellroy) / "The Unbearable Whiteness of Being – White Crime Fiction in Contemporary US" (Chandler, Ellroy, Paretsky, Wilson, Burke) / "Whose Genre is it Anyway" – Black Crime Fiction in Contemporary US" (Wilson Wesley, Neely, Haywood, Baxt) / "The Fire this Time – Social Protest and Racial Politics – From Himes to Mosley" und "America's Changing Colour – Towards a Multicultural Crime Fiction" (F. Kellerman, Friedman, Charyn, Nava, Hillerman). KT 39 (Bestellen bei Missing Link) I. Perriam, Geraldine (Hg): Josephine Tey: A Celebration. A festschrift on the life and work of Josephine Tey. 2005, 77 DIN A 4 S., Black Rock Press Selbstverlag, ca. £ 4,50 + Porto (zum Tageskurs zzgl. MWSt). Das Werk der Kriminalschriftstellerin Josephine Tey ist überschaubar: Zwischen 1929 und 1952 hat die Autorin nur acht Kriminalromane geschrieben. Josephine Tey war das Pseudonym der Lehrerin Elizabeth Mackintosh (die allerdings auch unter dem Namen Gordon Daviot andere Romane, Theaterstücke und Radiohörspiele publizierte), 1897 in Inverness / Schottland geboren, verstorben am 13.2.1952 in London. Autorin und Kritikerin Geraldine Perriam hat jetzt, mehr als 50 Jahre nach dem Tod der Krimiautorin, eine Würdigung ihres Lebens und Werkes herausgegeben. Als Beiträger konnte G. Perriam bekannte Namen der britischen Krimiszene gewinnen. Andrew Taylor liefert mit "Brisena's Daughters" einen Überblick zum Werk von Tey; Jessica Mann ("Deadlier Than The Male", 1981) hat die Kriminalromane von Tey noch einmal gelesen; Philip Scowcroft ist in seinem Element, seine kurzen Essays thematisieren Sport, Musik, Verkehr und Handlungsorte bei Tey; B.A. Pike schreibt über Tey's Hörspiele und die Kino- und TV-Verfilmungen ihrer Krimis; Christine R. Simpson begutachtet die Serienfigur Inspector Alan Grant; ebenso Susan Rowland, die sich mit Alan Grant und den anderen Ermittlern bei Tey beschäftigt; "I am not a marrying woman" ist der Beitrag von Jasmine Simeone überschrieben; Catherine Aird, bekannt als Tey Expertin, steuert das Vorwort bei; Natasha Cooper macht sich Gedanken über "Tey, A True Original" und Herausgeberin Geraldine Perriam liefert die Interpretation zu "To Live And Be Wise". BITTE UNBEDINGT BEACHTEN: Diese Broschüre ist NICHT über den Buchhandel zu erhalten. Der Selbstverlag Black Rock Press wurde eigens gegründet, um die Kosten für diese Festschrift so gering wie möglich zu halten. Bestellungen an: Black Rock Press, G. Perriam, The Mill House, Dowan Road, Baldernock, East Dunbartonshire, Scotland, G62 6HB oder via e-mail an gperriam@aol.com. Bitte unbedingt beachten: Die Herausgeberin akzeptiert KEINE Kreditkarten, KEINE Schecks in anderen Währungen als £ – Pound Sterling! Es empfiehlt sich, vor Bestellung die Herausgeberin zu kontaktieren, um sich über Zahlungsmodalitäten und Portokosten zu informieren! KT 41 I. Pistelli, Maurizio: ![]() Storia del poliziesco italiano (1860 - 1960). 2006, IX, 405 S., Donzelli, ca. EURO 28,00. Maurizio Pistelli, Professor für italienische Literatur an der Universität Perugia, hat neben anderen Veröffentlichungen, bereits 2003 eine Arbeit über eine der bekanntesten literarischen Kriminalermittler, nämlich über Montalbano ("Montalbano sono") vorgelegt. 2006 nun folgte eine Analyse und Übersicht zur Geschichte der italienischen Kriminalliteratur der Zeit von 1860 bis 1960. "Nebenschauplätze", wie Krimi im Theater, im Film oder im Hörfunk, finden auch Erwähnung. Und die Großen der italienischen Kriminalliteratur wie zum Beispiel Camilleri, De Cataldo oder Lucarelli werden natürlich ausführlich betrachtet. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) I. Plain, Gill: Pocket Essentials Der brasilianische Kriminalroman. Kommunikation und Transkulturation. 2004, 314 S., EURO 17,80. ![]() (a) Pöppel hat sich für seine vorliegende Untersuchung auf drei Problemkreise konzentriert: Die Phase der Gattungsfindung des brasilianischen Kriminalromans / Kinder- und Jugendkriminalromane / Kriminalromane über das Schreiben von Kriminalromanen. - (b) Ergänzt wird das Werk durch eine Bibliographie "Der Kriminalroman in Brasilien. Kommentierte Bibliographie der Primärliteratur in chronologischer Ordnung". Darüber hinaus bietet der Autor auch noch eine (unkommentierte) Bibliographie brasilianischer Kriminalromane an. Eine kleine Auflistung von websites brasilianischer Krimiautoren und eine relativ umfangreiche Liste der verwendeten Sekundärliteratur schließen das Werk ab. KT 35 (Bestellen bei Missing Link) Pöppel, Hubert (Hg.): Pöppel, Hubert: Poignee, Hans:
The Cambridge Companion to Crime Fiction. 2003, 287 S., HC Pound Sterling 45,00 / Paperback Pound Sterling 15,95 (jeweils zum Tageskurs zzgl. MWSt.). ![]() (Bestellen bei Missing Link) Der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs
(Hg): Przybilka, Thomas: Przybilka, Thomas mit Lehmer-Kerkloh, Gisela & Ixfeld, Alwin:
Przybilka, Thomas (Hg): Proceedings of the XVI. AIEP/IACW Conference 2003, September 18th – September 22nd, Daun/ Eifel (Germany). 2004, 46 S., geheftet, in englischer Sprache, BoKAS Serie No. 1, € 5,60 (zzgl. Porto + Verpackung). Die 16. Tagung der International Association of Crime Writers war gleichzeitig die erste Tagung die in Deutschland stattfand. 45 Teilnehmer aus 16 Ländern trafen sich in der herb-schönen Eifel-Landschaft in Daun. Die während der Tagung gehaltenen Vorträge sind in den "Proceedings" zusammengetragen: Jahn/Przybilka, Das Syndikat – What is it? / Simader, The German Crime Fiction Scene / Ott, Murder At Alpine Dusk. The Swiss Crime Fiction Novel / Matsuzaka, A Brief History of Japanese Mystery & Crime Stories / Davis, Tough Guys with Long Legs. The Global Popularity of the Hard Boiled Style / Sowa, American and German Crime Fiction. Why are there differences? / Tannert, Literary Translation. Das vorliegende Heft der BoKAS Serie No. 1 ist nicht über den Buchhandel zu beziehen. (Bestellen bei Missing Link) criminalis – Magazin für Krimifreunde Nr. 5, Sept. 2006/Aug. 2007. 2006, 169 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Illustrationen, Capricorn Literaturverlag, EURO 11,50. In einem der letzten KRIMI-TIPPs habe ich von Kontinuität in Bezug auf Krimi-Magazine und Krimi-Jahrbücher gesprochen. Kontinuität beweist Dorothea Puschmann, Herausgeberin von "criminalis", dem zur Zeit einzigen deutschsprachigen Krimi-Magazin in Jahrbuchform. Soeben ist die Ausgabe 5 eingetroffen. "Politisches Verbrechen" ist das Hauptthema der insgesamt 13 Kurzkrimis, Eric Breitinger interviewt Leonardo Padura "Ein Traum von Cuba libre" und Gisela Albrod führt ein Gespräch mit der Krefelderin Ina Coelen, Krimiautorin und Mitarbeiterin des Leporello Verlages. Wie in den vorangegangenen Ausgaben bietet "criminalis" wieder zahlreiche Rezensionen und Buchtipps, Hinweise zu Veranstaltungen und Auszeichnungen. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) I. Puschmann, Dorothea (Hg): Criminalis – Magazin für Krimifreunde No. 4 – 2005/2006. 2005, 160 S., zahl. Abb., Capricorn Verlag, EURO 9,95 (Inland). Dorothea Puschmann und ihre Redaktion lassen sich nicht beirren und legen die vierte (Bestellen bei Missing Link) I. Puschmann, Dorothea (Hg): Criminalis - Magazin für Krimifreunde Nr. 3 . 2004, 160 S., s/w Illustrationen, EURO 9,00. ![]() (Bestellen bei Missing Link) I. Quincey, Thomas de: Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet. 2004, 151 S., Autorenhaus-Verlag, 3-932909-42-9 / K 12 36 04 61, EURO 12,80 "Mit seinem kühnen Essay Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet ist der englische Romantiker Thomas de Quincey so etwas wie der ![]() (Bestellen bei Missing Link) Ramil, Axel Javier Navarro: Rebus' Scotland. A Personal Journey. 2005, 191 S., zahlr. s/w Fotos von Tricia Malley und Ross Gillespie, Orion Books, 0-75285-245-0, £ 20,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). "This is partly my autobiography, part biography of Rebus and partly a book about modern-day Scotland, where it's going and where it came from", so beschreibt Ian Rankin kurz und knapp das vorliegende Text- und Fotobuch. Ian Rankin, Großbritanniens Krimi-Bestseller-Autor Nummmer 1, lebt in Edinburgh, der Stadt in der auch die meisten ![]() Rankins Texte, mit eingeschobenen Zitaten aus seinen Kriminalromanen, und die Fotografien von Malley und Gillespie ergänzen sich hervorragend. Für die Fans von Inspector Rebus bietet dieser Bild-/Textband ein Fundgrube an Informationen. Rankin gibt in 8 Kapiteln Auskunft über sich, seinen Inspector Rebus, ihre gemeinsamen Stadt und über die Geschichte und die herbe Schönheit Schottlands: Court and Spark / Whi is Rebus? / Chruch and State / Through a Glass Darkly / Does Rebus Like the Cure? / Edinburgh / Outlands / An Attitude of Mind. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) Raymond, Derek: Reddy, Maureen T.: ![]() Girl Sleuth. Nancy Drew and the Women Who Created Her. 2005, 384 S., Harcourt, ca. $ 25,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt). 1929 schickte Edward Stratemeyer, Amerikas Kinderbuchmogul, ein Memo an seinen Verleger Grosset & Dunlap mit seinen Anregungen zu einer neuen Kinderbuchserie. Die Serie sollte je Buch 224 Seiten Umfang haben und zum Preis von 50 Cents pro Buch verkauft werden, Protagonistin sollte ein junges Mädchen sein, das als Hobby-Detektivin diverse Kriminalfälle lösen würde. Stratemeyers Titelvorschläge zur Serie lauteten "Stella Strong Stories", "Diana Drew Stories", "Diana Dare Stories", "Nan Nelson Stories", "Nan Drew Stories" oder "Helen Hale Stories". Beim Verlag Grosset & Dunlap lief die Idee unter dem Arbeitstitel "Nan Drew". Stratemeyers Memo zeichnete auch die Eckpunkte der Serie auf: Ein junges Mädchen von 16 Jahren, Tochter eines verwitweten Staatsanwaltes, der oftmals mit seiner Tochter über anhängige Fälle spricht oder sie auch zu Besprechungen mit Kriminalermittlern mitnimmt. Die junge Protagonistin stolpert alsbald selbst in diverse Kriminalfälle, die sie Dank der väterlichen "Ausbildung" zu meistern weiß. Amerikas erfolgreichste (und immer noch erfolgreiche) Kinder-Krimi-Serie war geboren: Mit den Abenteuern von Nancy Drew sind ganze Generationen in den USA aufgewachsen. Melanie Rehak zeichnet in ihrem Buch "Girl Sleuth" die Erfolgsgeschichte des Stratemeyer Clans, der Nancy Drew-Serie und der vielen Autorinnen nach, die dieser Serie zum Erfolg verhalfen. (tp) KT 44 (Bestellen bei Missing Link) Reimer, Margret: Fictions of Detection and the Imperial Venture. 2004, 123 S., ca. US $ 59,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Paperback, ca. US $ 19,95 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.). ![]() Reitz legt dar, daß die englische Detektivliteratur des 19. Jahrhunderts dabei auch behilflich war, das britische Insel-Königreich auf seinem langen Weg zum weltweiten Empire zu begleiten und zu formen. Und daß die englische Detektivliteratur ebenfalls mithalf, den (britischen) Imperialismus in der englischen Identität festzuzurren. Als Beispiele werden ausgewählte Werke von Godwin, Mill, Dickens, Collins, Doyle und Kipling angeführt. KT 39 (Bestellen bei Missing Link) I. Rennison, Nick / Shephard, Richard: 2006, 256 S., A & C Black Publishers (Bloomsbury Good Reading Guides), Pound 5,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Bereits im Jahr 2003 habe ich im KRIMI-TIPP auf den Titel "Bloomsbury Good Reading Guide to Crime Fiction" von Nick Rennison hingewiesen. Nun hat Rennison in Zusammenarbeit mit Richard Shephard ein neues kompaktes Kompendium der 100 besten Krimis vorgelegt. Autorenalphabetisch geordnet werden von den beiden Autoren Rezensionen zu denjenigen Kriminalromanen vorgelegt, die in ihren Augen zur Grundausstattung einer wohlsortierten Krimibibliothek gehören. Als vertiefende Lektüre werden weitere 500 Kriminalromane empfohlen, die ein ähnliches oder gleiches Thema behandeln, wie der jeweils rezensierte Krimi. Zudem ermöglicht "100 Must-Read Crime Novels" sich krimithemenorientiert zu informieren, ergänzt wird dieses Kompendium durch eine Liste der 10 wichtigsten Krimi-Protagonisten (dazu natürlich Infos zu ihren Erfindern), eine Aufstellung zu Krimipreisen und - für Kontinenteuropär wohl weniger hilfreich - eine Empfehlung zu (Krimi-)Buchclubs. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Rennison, Nick (Hg): Sherlock Holmes. Die unautorisierte Biographie. , 2007, 279 S. (Sherlock Holmes. The Unauthorized Biography Ü.v. Frank Rainer Scheck & Erik Hauser), Artemis & Winkler, EURO 19,90. (Bestellen bei Missing Link) Riley, Dick/McAllister, Pam: Booze and the Private Eye. Alcohol in the Hard-Boiled Novel. 2004, 215 S., £ 24,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Den Hut in den Nacken geschoben, die Zigarette zwischen den Lippen, die Füße ![]() (Bestellen bei Missing Link) ![]() Brown Gumshoes. Detective Fiction and the Search for Chicana/o Identity. 2005, 201 S., University of Texas Press, Hardcover £ 29,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt) / Paperpack, £ 11,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Eine erste umfassende Abhandlung zur sogenannten "Chicana / Chicano" Kriminalliteratur. Ralph E. Rodriguez analysiert die Kriminalliteratur von Autoren wie Rudolfo Anaya, Lucha Corpi, Rolando Hinojosa, Michael Nava und Manuel Ramos und untersucht, wie diese Autoren in ihren Kriminalromanen bestimmte Aspekte be- bzw. verarbeiten (Feminismus, Homosexualtität, Familie, Männlichkeit oder auch die Einstellung der USA zur Migrantenproblematik im Grenzgebiet Mexiko / USA). David Román (Dept. of English and Program in American Studies and Ethnicity, University of Southern California) meint: "Rodriguez is a first-rate literary scholar, well versed in a variety of methodologies and traditions. He offers informed and nuanced close readings of a number of key detective fictions, many of which are being discussed seriously for the first time in his study. He has assembled an important subgenre in the field of Chicano literature, and his book immediately positions him as the expert in the area ... Intelligent, innovative, provocative: this is Chicano studies at its very best". (tp) KT 44 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Bang! Bang! Pesquisas sobre narrative policiaca mexicana. 2005, 181 S., UNAM – Universidad Nacional Autónoma de México – Instituto de Investigacíones Filológicas (Letras del siglo XX), Preis nicht mitgeteilt (Besorgung ist fraglich!). Analyse der mexikanischen Kriminalliteratur im Allgemeinen. Im Besonderen wird ein Blick auf die Werke von Antonio Helu, Rodolfo Usigli, Vicente Lenero, Sergio Pitol, Paco Ignacio Taibo II., Trujillo, Amapara und Parra geworfen, um die Darstellung dieser Untersuchung zu untermauern. (tp) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) Roos, Claudia: Roosendaal / Vuijsje / Rippen: The Crime Writer's Reference Guide. 1001 Tips for Writing the Perfect Murder. 2003, 287 S., 17 Organigramme, 1 Karte, Michael Wiese Productions / Elsevier UK, £ 11,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). Ziemlich spät ist im Archiv ein wichtiges Nachschlagewerk für Krimiautoren wie auch Krimileser eingetroffen – ein Nachschlagewerk, das es wirklich in sich hat. Im Untertitel verspricht Martin Roth (frei übersetzt) 1001 Tipps um den perfekten Krimi zu ![]() In kurzen Abschnitten werden in insgesamt 7 Teilen so gut wie jede, für das Verständnis von Abläufen bei Polizeirecherchen, staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen oder bei Straf- und Militärgerichtsverhandlungen, wichtigen Details erörtert. Die sieben Teilbereiche hat Roth mit "Crime", "Criminals", "Cops", "Investigations", "The Courts", "Prisons" und "Language" überschrieben. Und hinter jedem Teilbereich verbergen sich eine Unmenge von Einzelinformationen, die bestimmten Schlagwörtern zugewiesen werden. Zum Beispiel die für europäische Leser mehr oder weniger unverständlichen "Ten Codes" der amerikanischen Polizei, die im Funkverkehr zwischen Zentrale und einzelnen Streifenwagen bzw. Streifenpolizisten benutzt werden. Oder nicht weniger interessant und informativ das Kapitel "Language" – Roth führt ein 38seitiges Wörterbuch zum Jargon der Polizei, dem Slang der Streetgangs oder von Gefängnisinsassen aber auch die Terminologie von Staatsanwaltschaft und Richtern auf. Sehr informativ und hilfreich auch die Ergänzungen "Where to go from here" am Schluß jedes der sieben Teilbereiche. Hier wird weiterführende Literatur (meist Standardwerke) mit kurzen Annotationen aufgelistet. Auch die 17 Organisationsschemata dürften für europäische Krimiautoren und -Leser nicht ohne Reiz sein. Wie das Los Angeles Police Department oder das Los Angeles Sheriff's Department, die Cincinatti Police Division, das Department of Justice oder das Federal Bureau of Prisons (und andere wichtigte amerikanische Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden) organisiert sind, kann hier sehr gut nachvollzogen werden. Also – für jeden, der etwas mehr über den amerikanischen Polizei- und Justizapparat wissen und der Hintergründe zu den entsprechenden Darstellungen, wie sie in Kriminalromanen erwähnt werden, erfahren möchte, für die- oder denjenigen sollte Roths "The Crime Writer's Reference Guide" während der Lektüre stets greifbar sein. Für Kriminalschriftsteller und solche die es werden wollen, sind die 1001 Tipps ebenfalls nicht zu verachten. KT 41 (Bestellen bei Missing Link) I. Ruber, Peter / Richardson, Darrel C. / Berch, Victor A.: King of the Pulps. The Life & Writings of H. Bedford-Jones. 2003, 316 S., zahlr. Abb., The Battered Silicon Dispatch Box, ca. US $ 25,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) + Porto. "Pulps" war der Sammelbegriff für sogenannte Groschenmagazine, die das amerikansiche Publikum Anfang des 20. Jahrhunderts mit Krimis, Thrillern, Science Fiction und ![]() H. Bedford-Jones war ein vom Schreiben manisch besessener Mensch. Es wird berichtet, das auf seinem Schreibtisch gleich vier Schreibmaschinen nebeneinander standen. Schlicht ein Muß für jemanden, der in der Lage war, verschiedene Stories und Romane nebeneinander zu schreiben! Alles in allem soll H. Bedford-Jones einen Gesamtausstoß von (vorsichtig und konservativ) geschätzt 25 Millionen Wörtern aufs Papier gebracht haben! Peter Ruber und seine beiden Mitarbeiter Richardson und Berch haben diesem Vielschreiber mit "King of the Pulp" 2003 ein Denkmal gesetzt (leider bin ich erst jetzt auf dieses Buch gestoßen) (Info auch hier: Pulp Rack . Sie beschreiben das Leben und beleuchten das Werk des Autors, liefern eine Bibliographie des Gesamtwerkes, selbstverständlich auch eine Aufstellung aller Pseudonyme, geben einen Überblick auf eine Auswahl von H.Bedford-Jones Magazinen und illustrieren dies mit den Abbildungen verschiedener Cover der Pulp-Magazine. Zusätzlich wurde eine Sherlock Holmes Pastiche und eine relative unbekannte John Solomon-Kurzgeschichte des rastlosen Schriftstellers aufgenommen. KT 41 (Bestellen bei Missing Link) Rubin, Michael: ![]() Krimijahrbuch 2006. 2006, 320 S., NordPark Verlag, 3-935421-18-4, EURO 20,00. Im KRIMI-TIPP 42 als "Hinweis – Einladung zur Vorbestellung" wurde das "Krimijahrbuch 2006" bereits groß angekündigt. Mitte April wird es greifbar sein, und man bekommt für einen moderaten Preis ein fulminantes Jahrbuch und Nachschlagewerk geliefert. Wer sich noch einmal über das "Krimijahrbuch 2006" ausführlich informieren möchte, ob die 20,00 EURO bei Bestellung auch wirklich gut angelegt sind, möge bitte den Hinweis im KRIMI-TIPP 42 lesen. Über die Entstehung des "Krimijahrbuch 2006" berichtet der Herausgeber Dieter Paul Rudolph exklusiv für diesen KRIMI-TIPP in der Rubrik "Unter der Lupe". Ihre Bestellung(en) sind herzlich willkommen. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) I. Rudolph, Dieter Paul (Hg): Krimijahrbuch 2007. 2007, 340 Seiten, NordPark Verlag, EURO 20,00 [Subskription bis 31.3.2007 = EURO 16,00]. - Rezensionen (Friedrich Ani, D.B. Blettenberg, Oliver Bottini, Doris Gercke, Frank Göhre, Merle Kröger, Jens Luckwaldt, Andrea Maria Schenkel, Ulrich Schmid) - Dieter Paul Rudolf: Kritikerstammtisch deutschsprachige Krimis - Frank Rumpel: »Der Stoff hotl mich meist vor Ort ein«. Ein Interview mit D.B. Blettenberg - Jörg von Bilavsky: »Es gibt ja nichts Schlimmeres als einen Roman, der eine Botschaft hat«. Ein Gespräch mit Oliver Bottini - Kerstin Brenig / Ulrich Noller: Die Terrorifizierung des Verbrechens. Ein Gespräch mit Thomas Kastura - Ludger Menke: »Ich beschreibe Realität«. In Interview mit Lena Blaudez Schwerpunkt Pieke Biermann - Dieter Paul Rudolph: Berolina kaputt mundi. Piekoreske Romane - Christina Bacher: Ein Gespräch mit Pieke Biermann - Pieke Biermann: Bibbern für Bush - Pieke Biermann: Asphaltblüten aus Baltimore. Über David Simon und »Homicide« - Pieke Biermann: Manuela Brandt. Tatortbeamtin - Pieke Biermann: Tatort real - Pieke Biermann: Brandneu. Ein Wirtschaftskurzkrimi Krimis international - Ulrich Noller / Dieter Paul Rudolph: Der internatinale Krimi 2006, ein Gespräch - Rezensionen (John Le Carré, Michael Connelly, Philip Kerr, Pentti Kirstilä, Robert Littell, Stefano Massaron, Gabriel Trujillo Munoz, Leonardo Padura, Malcolm Pryce, P,J. Tacy, Fred Vargas) - Dieter Paul Rudolph: Kritikerstammtisch international - Axel Bußmer: P.I. Spenser schlägt wieder zu. Über Robert B. Parker und seine einflussreiche Spenser-Serie - Daniel Weber: Unterwelten. Wer Schottland verstehen will, muss Krimis lesen. Am besten die von Louise Welsh. Zu Gast in ihrer Dunkelkammer - Ulrich Noller: Marek Krajewski »Die Wuchtbrumme aus Wroclaw« - Frank Kell-Behrens: Ein Serienmörder im Leben reicht. Gespräch mit Helene Tursten - Bernd Kochanowski: Die Nominierten des Egar Allen Poe Awards in der Kategorie Taschenbuch 2006 - Bärbel Reinke: Der Krimi aus dem anderen Norden. Ein Gespräch mit Norbert Spehner - Bärbel Reinke: »Arthur Ellis Award« das Beste auf Französisch - Michael Schweizer: Ein Blick nach Holland. Das Private und die Gesellschaft - Axel Bußmer: Blut in den Bayous – Alptraum in traumhafter Landschaft – Zum Siebzigsten von James Lee Burke - Ekkehard Knörer: Der Held, der krumme Linien gerade macht. Zu Lee Childs Film und Fernsehen - Axel Bußmer: Debüts, B-Filme und einige Überraschungen. Ein Rückblick auf die Kriminalfilme des Kinojahres 2006 - Ulrich Noller: Eva Blond oder Die doppelte Verweilichung der Krimiszene. Eine Liebeserklärung von Stephanie Busch - Kerstin Brenig / Ulrich Noller: »Immer wieder Sonntag ...«. Ein Gespräch mit Katja DeBock, die als Redakteurin beim WDR Fernsehen für den »Tatort« zuständig ist - Axel Bußmer: Jede Woche das gleiche, nur anders. Über deutsche und US-amerikanische Krimiserien - Ekkehard Knörer: Veronica Mars, The Wire, Dexte – Innovative Kriminal-Serienformate im US-TV - André & Christina Bacher: »Die Rettung der Welt« - Jost Hindersmann: Schrille Kleidung, schräge Fälle, flotte Sprüche. Die DVD-Boxen der britischen TV-Serien »Department S« und »Jason King« - Alexander Kissler: Warum sind die Menschen so aufdringlich. Patrick Süskind und »Das Parfüm « Aufsätze zu Theorie und Praxis - Thomas Wörtche: Designermorde - Dieter Paul Rudolph: Authentisch? Fragen, Antworten; Entdecken, erfinden - Joachim Feldmann: Die Revolution kam nie bis Peterborough. Wie Kriminalromane mit der Gegenkultur der sechziger und siebziger Jahre umgehen - Gabriele Wolff: »... tiefere Blicke in das Menschen-Herz«. Überlegungen zur Sprache im Kriminalroman - Beate Hinrichs: Eine Kinderleiche wiegt 50 tote Mafiosi auf. Wie realistische wird sexualisierte Gewalt gegen Kinder im Krimi dargestellt? - Michael Farin: »Ich bin der beste Mensch von Hannover«. Aus dem Leben des Totmachers Fritz Haarmann - Thomas Wörtche: Alle wahnsinnig geworden? Über das fatale Bescheiden mit sinnloser Kriminalliteratur - Ludger Menke: Nekrolog für das Jahr 2006 - Thomas Przybilka: Sekundärliteratur 2006 KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) I. Rudolph, Dieter Paul (Hg / Red): ![]() 2007. Seit Ende Juni 2007 gibt es eine neue Krimizeitschrift in Deutschland: macro scoop, herausgegeben und redaktionell betreut von Dieter Paul Rudolph. Diese Krimizeitschrift soll pro Jahr in vier Ausgaben erscheinen - und zwar in Printversion wie auch als digitale Version (pdf Format). Die erste Ausgabe umfaßt 24 Seiten und beschäftigt sich mit "Schlechter Krimi / Wirklichkeit". Autor Dieter Paul Rudolph beschreibt sie in zwei Essays "Wie der Krimi aus der Wirklichkeit kommt ..." und " � und die Wirklichkeit aus den Krimis". DPR, wie der Autor im Internet kürzelt, dürfte den Beziehern des KRIMI-TIPP kein Unbekannter sein: Unter seiner Regie erschienen die Krimijahrbücher 2006 und 2007, und als Autor zeichnet DPR verantwortlich für die Monographie zu Astrid Paprotta (Die Zeichen der Vier. Astrid Paprotta und ihre Ina-Henkel-Kriminalromane) [auf die beiden Jahrbücher und die Paprotta-Monographie wurde bereits ausführlich in früheren KRIMI-TIPPs hingewiesen]. Und an seinen dezidierten Meinungen zur Kriminalliteratur läßt DPR das interessierten Publikum in seinem blog "Watching the Detectives" teilhaben. "makro scoop" beschreibt Herausgeber, Redakteur und Autor DPR so: "makro scoop ist eine Krimizeitschrift, in der das Kleine vergrößert oder das Große verkleinert wird. Es wird dorthin geschaut, wo das unbewaffnete Auge nichts zu sehen vermag und dorthin, wo künstliche Grenzen das Genre von dem zu trennen scheinen, was nicht zu ihm gehören soll oder darf oder will." "makro scoop" ist nicht über den Buchhandel zu beziehen! Für das Jahr 2007 sind insgesamt drei Ausgaben geplant. Und zwar sowohl als Papierverion wie als digitale Version. Das Jahresabonnement kostet für die Printversion EURO 12,00, für die digitale Version EURO 6,00. Abonnenten der Papierversion erhalten die digitale Version stets kostenlos und vorab! Bestellungen bitte an: Dieter Paul Rudolp, Gänshornstr. 5, D-66440 Blieskastel oder via mail an dpr@hinternet.de. Bei Bestellung bitte stets den Abopreis von EURO 12,00 resp. EURO 6,00 auf das folgende Konto überweisen: Dieter Paul Rudolph, Postbank Saarbrücken, Kto.-No.: 35932-660, BLZ 590 100 66, Stichwort: makro scoop. KT 48 I. Rudolph, Dieter Paul: Die Zeichen der Vier. Astrid Paprotta und ihre Ina-Henkel-Kriminalromane. Mit einer Bibliographie von Thomas Przybilka. 2007, 88 Seiten, KrimiKritik 8, NordPark Verlag, EURO 12,00. ![]() (Bestellen bei Missing Link) Rupp, Hendrik: Detective Fiction. 2005, 273 S., Polity / Blackwell Publishers, Hardcover, £ 55,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Paperback £ 15,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). ![]() (Bestellen bei Missing Link) Sallis, James: 2004, 278 S., 8 Tafeln, Il portico No. 133, ca. EURO 14,00. ![]() Hier ein Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis: A scuola con il giallo / Parlar coperto – le scritture segrete e il poliziesco oulipiano / Il racconto gotico rurale – il folklore come serbatoio per la narrativa di genere / Scrivere gialli romani oggi – come e perché / Il fascismo e il giallo italiano / Il giallo storico ambientato durante il fascismo / Appunti per una discussione sul futuro del giallo italiano / G come "giallo" G come "gioco". Bitte beachten, daß die Besorgung dieser Ausgabe sehr zeitaufwendig sein wird! KT 39 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Men det begynder altid med en hovedperson. Om Leif Davidsens forfatterskab. 2006, 300 S., Lindhardt og Ringhof (Bonnier Forlagene), DKK ca. 299,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Leif Davidsen darf man getrost zu den wichtigsten zeitgenössischen Kriminalschriftstellern Dänemarks zählen. Geboren wurde Davidsen am 25.10.1950 in Otterup auf Fünen. Davidsen arbeitete als Journalist, unter anderem als Auslandskorrespondent in Moskau, und als Fernsehnachrichtenredakteur. Der Autor lebt jetzt als freier Schriftsteller in Kopenhagen. Für seine Kriminalromane und Thriller wurde er mit dänischen und internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. Lars Ole Sauerberg, Professor für Englische Literatur an der Universität Odense, hat dem dänischen Journalisten, Historiker und Kriminalschriftsteller Davidsen eine umfangreiche Betrachtung gewidmet. "Men det begynder altid med en hovedperson" berichtet ausführlich in acht Kapiteln über Leben (Kapitel 1 und 2) und Werk des Autors. Im 3. Kapitel untersucht Sauerberg Struktur und Geschichte des politischen Thrillers (Genre Struktur & Genre Geschichte), um dann in den folgenden Kapiteln (die Kapitelunterteilung in Spanien & Dänemark; Sowjetunion & Ruslland; Balkan folgt dem Werk Davidsens) die einzelnen Thriller genauer zu analysieren. Von den bisher insgesamt neun in Dänemark erschienenen Politthriller sind zur Zeit vier in deutscher Übersetzung greifbar (siehe dazu Schluß dieses Hinweises). Im abschließenden 8. Kapitel geht Sauerberg auf das "literarische Universum" des Leif Davidsen ein. Die kleine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur zum Schluß des Buches verzeichnet allerdings ausschließlich dänische Quellen! (Bestellen bei Missing Link) I. Scaggs, John: Crime Fiction. 2005, 170 S., Hardcover £ 45,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.) / Paperback £ 10,99 (zum Tageskurs zzgl. MWSt.). In der Reihe "New Critical Idiom" präsentiert John Scaggs, Dozent am Department of ![]() Sein umfassender Überblick streift kurz biblische Verbrechenserzählungen (Kain und Abel / Herodes etc), setzt dann bei Poe ein und endet bei Ellroy. Die sechs Teile seiner Geschichte der Kriminalliteratur bieten jedem Interessierten einen essentiellen Führer durch das Genre. "A Chronology of Crime", "Mystery and Detective Fiction", "The Hard-Boiled Mode", "The Police Procedural", "The Crime Thriller" und " Historical Crime Fiction" sind diese Kapitel überschrieben. Scaggs Darlegungen werden durch Beispiele aus zahlreichen Kriminalromanen, Kurzkrimis, Kriminalfilmen und Krimi-TV-Serien ergänzt und vertieft. Ein kleines Glossar mit relativ ausführlichen Erklärungen der Schlagworte des Genres (Country-house mystery / Golden Age, Pulp fiction etc) ist ebenso enthalten wie eine Anregungen zur weiterführenden Literatur, um seine Darlegungen zu vertiefen. Die abschließende Auswahlbibliographie führt die Primärtexte auf, nennt Filme und TV-Serien und präsentiert eine ausgezeichnete Auswahl wichtiger Sekundärliteratur. Eine empfehlenswerte, gut geschriebene und nützliche Geschichte der englischsprachigen Kriminalliteratur. KT 39 (Bestellen bei Missing Link) I. Schädel, Mirko: ![]() 2006, Achilla Presse, 2 Bände in Schuber, je Band ca. 580 S., zahlr. Farb. Abb., ISBN 3-928398-92-X, Vorbestellpreis (vor Erscheinen) ca. EURO 145,00, Preis nach Erscheinen (ca. für die ersten drei bis sechs Monate) ca. EURO 175,00, Preis (ab ca. siebtem Monat nach Erscheinen) EURO 198,00. Bereits jetzt sei auf eine wichtige Bibliographie der deutschsprachigen Kriminalliteratur hingewiesen. Jeder Sammler, der im Regal den (seit langer Zeit vergriffenen) "Walkhoff-Jordan" stehen hat, war über den Berichtszeitraum bis 1945 nicht informiert. Diese Lücke wird ab spätestens Dezember 2006 geschlossen sein! Mirko Schädel, Schriftsetzer, Graphiker und seit 1990 Verleger hat sich dankenswerterweise die ungeheure Arbeit gemacht, eine "Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur" für die in der Zeit von 1796 bis 1945 im deutschen Sprachraum publizierten Kriminalromane, Kriminalnovellen, Kriminalerzählungen und Kriminalgeschichten (die als selbständige Veröffentlichungen gelten), zu erstellen. Anthologien und Heftreihen werden ebenso gelistet sein. Ausgangspunkt und Grundlage seiner Arbeit ist die eigene umfangreiche Sammlung, die seit 1993 entstanden ist. Die linken Seiten seiner Bibliographie werden für die bibliographischen Daten des Autorenalphabetes reserviert sein, auf den jeweils rechten Seiten werden die entsprechenden Bücher resp. Cover durchgängig in Farbe abgebildet sein. Nicht verzeichnet sind dramatische Texte, Kinder- und Jugendbücher, (echte) Kolportage, lyrische Werke oder Buchveröffentlichungen à la Pitaval. Erschlossen wird die Bibliographie durch Titel- und Reihenregister. Im Autorenalphabet wird es, soweit möglich, zusätzliche biographische Angaben zu den Autoren geben, bei Pseudonymen werden die Klarnamen (soweit recherchierbar) aufgelistet. Mirko Schädel berichtet mir, daß er zur Zeit ca. 9500 Kriminalromane bibliographisch erfaßt hat. Dennoch ist es selbstverständlich, daß dieses Werk keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann und wird. Geplant sind auf jeden Fall Ergänzungen – in welcher Form und in welchem Zeitraum diese Ergänzungen erscheinen werden steht noch nicht fest. WICHTIG für alle Interessenten ist es aber zu wissen, daß diese Bibliographie nur in einer Auflage von 1000 Exemplaren erscheinen wird! Damit der Autor die immensen Druckkosten hofft decken zu können, wird es daher drei verschiendene Preise geben (siehe oben): Einen Vorbestellpreis, den Preis bei Erscheinen für einen Zeitraum von ca. 3 bis 6 Monaten, danach den endgültigen Preis. Allen interessierten Bezieher des KRIMI-TIPP möchte ich daher ans Herz legen, sehr frühzeitig das Werk zu bestellen. Über reges Interesse und, hoffentlich, ebenso viele Vorbestellung würde mich freuen. KT 42 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Andrea Camilleri, Krimiautor. Eine Spurensuche in Sizilien. 2006, 90 S., zahlreiche s/w und farbige Fotos, Niggli Verlag (du – Zeitschrift für Kultur 771 / Nr. 10/2006), EURO 12,00. Die Schweizer Zeitschrift für Kultur "du" hat sich bereits in der Vergangenheit mit Themenheften einigen Großen der Kriminalliteratur angenommen (Highsmith, Simenon, Le Carré). Andrea Calogero Camilleri und seinem Gourmet-Commissario Salvo Montalbano ist der Hauptteil der vorliegenden Ausgabe gewidmet, aber es wird auch ein Blick auf die italienische Kriminalliteratur im Allgemeinen geworfen und, selbstverständlich, ist ein Beitrag über die Mafia nachzulesen. "Die Spurensuche in Sizilien" wird durch ein Fotoessay von Reto Cemenisch (Porto Empedocle im Sommer) eröffnet, gefolgt von einer für "du" geschriebenen Exklusivstory von Andera Camilleri. Weitere Beiträge sind: Er wollte nicht, dass Italien vor die Hunde geht – Warum Andrea Camilleri sein längstes Interview gab / Der sizilianische Bänkelsänger – eine Chronik – Dem Sizilianer fällt immer eine Geschichte ein. Und noch eine. Und noch eine / Der Schriftsteller als politische Autorität – Camilleri tritt selten auf – Aber wenn, hat er Italien Ernstes zu sagen / Das lästige Heimweh nach Sizilien ist angeboren – Eine Reportage aus Andera Camilleris Heimat / Die Mafia lebt, und wie – Das Mittelalter im Kopf von Professoren und Wirtschaftskapitänen / Commissario Brunetti von Nebenbuhlern erdrosselt – Nirgendwo sonst gibt es so viele Krimiautoren wie in Italien / Montalbano, Gourmet mit messerscharfem Verstand – Italiens berühmestet Polizist. Ein Porträt / Demokratie gegen Diktatur, die ewige Geschichte – Platons Versuch, Siziliens Herrscher Gerechtigkeit zu lehren / Andrea Camilleri schreibt und schreibt – Eine Werkliste. Alles in allem eine hervorragende Artikelsammlung zum meistgelesenen Schriftsteller Italiens, der in seinem Heimatland als weise Instanz in der heutigen Zeit gilt und zugleich ein Blick auf Politik, Land und Leute. Auch die vorliegende "du"-Ausgabe ist ,wie immer, hervorragend gestaltet und aufgemacht. Nicht umsonst wurde diese Zeitschrift für Kultur 2006 mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber ausgezeichnet. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) I. Scherping, Jan: 180 außereuropäische Krimi-Ermittler. 2005, Karte/Poster, Format A 1, Achterbahn (a. VULL), ISBN 3-89982-901-8, EURO 8,95 zzgl. Porto. Im KRIMI-TIPP 38/2005 habe ich auf das Krimi-Poster (oder die Krimi-Landkarte) "202 europäische Krimi-Ermittler" hingewiesen. Jan Scherping verläßt nun Europa und bietet ![]() 180 Polizei- und Privat-Ermittler aus Afrika, Asien, Australien, Mittel- & Südamerika und Nordamerika sind mit Namen, Berufsbezeichnung und Kürzest-Biographie im Textteil des neuen Krimi-Posters aufgelistet. Und zwar innerhalb der Länderlistung, der eine alphabetisch gegliederte Aufstellung der Städte-/Ortsnamen bzw. der Regionen folgt. Naturgemäß tummeln sich die meisten Ermittler in den USA und Kanada, für Mittel- & Südamerika konnte Scherping fünf Ermittler ausfindig machen. Im Kartenteil selbst werden die Ermittler neben den markierten Städten, in denen sie ihrer Arbeit nachgehen, genannt. Für die Metropolen in den USA musste Jan Scherping bei der Aufstellung des ermittelnden Personals über den Rand seines Krimiglobus ausweichen. 3000 Exemplare seiner ersten (Europa-)Karte konnten verkauft werden. Dieser Erfolg veranlasste Jan Scherping die Arbeit zu einer Posterkarte der außereuropäischen Ermittler aufzunehmen. Beide Posterkarten schmücken bestimmt jede Krimisammlung. Die Posterkarten werden vom Verlag leider nur ab einer Mindeststückzahl von 5 Exemplaren verkauft. D.h. Besteller sollten sich direkt für 5 Karten (eignet sich als nettes Geschenk) entscheiden oder müssen sich gedulden, bis insgesamt fünf Bestellungen hier eingetroffen sind. KT 42 (Bestellen bei Missing Link) I. Scherping, Jan: 202 europäische Krimi-Ermittler. 2004, Karte/Poster, Format A1, EURO 8,95 + Sperrgutporto. Jan Scherping, in dessen privater Krimi-Bibliothek ca. 1.000 Bände stehen, hat - nach eigenem Bekunden - irgendwann einmal den Überblick über die diversen "scenes of crime" ![]() (Bestellen bei Missing Link) ![]() Das wahre Sakrileg. Die verborgenen Hintergründe des Da-Vinci-Codes. Das Geheimnis hinter Dan Browns Weltbestseller. 2006, 191 S., zahlr. s/w. Abb. & Fotos, Knaur 77955, EURO 7,95. Dan Brown's Best- und Longseller "Da Vinci Code" (dt. Das Sakrileg) beschäftigt nicht Klerus und (internationale) Gerichte, sondern auch eine mittlerweile große Anzahl von Autoren verschiedenster Fachrichtungen, die alle entweder über das Buch und den Autor aufklären möchten, Wissenslücken füllen möchten oder über (verborgene) Hintergründe und immer noch offene Fragen Auskunft geben. Alexander Schick, Fachmann für alte Handschriftenfunde und Berater der ZDF-Serie "Terra X" und Michael Welte, Theologe, haben sich in diesem Fall der vielen offenen Fragen angenommen. Sie geben Erläuterungen z.B. über "die �wissenschaftlichen' Gewährsleute von Dan Brown", berichten "was wirklich in Qumran geschah" oder über "die abenteuerliche Suche nach dem wahren Bibeltext". All ihre Erläuterungen und Berichte zum "Da Vinci Code" werden in jeweils nachfolgenden Kapiteln durch Interviews mit Fachleuten untermauert: Leonardoforscher, Archäologe, Orientaliskforscher, Jesusforscher und eine Qumranforscherin kommen ausführlich zu Wort. Mit "Ein 'Jesus'-Bestseller – voll daneben!" wird das Nachwort überschrieben, gefolgt von einem relativ umfangreichen Literaturverzeichnis. KT 44 (Bestellen bei Missing Link) Schindler, N.: Profiling the American Detective. Parker's Prose and the Coded Game of Sleuth and Rogue and the Tradition on the Crime Story. 2004, 269 S., EURO 45,50. Schon einmal konnte ich im KRIMI-TIPP auf Sekundärliteratur zum bulligen Bostoner Krimiautor Robert B. Parker hinweisen (The Spenser Companion). Und auch auf Untersuchungen zur amerikanischen Kriminalliteratur wurde hier im KRIMI-TIPP schon häufig hingewiesen. Georg Schmid "hängt" seine Untersuchung zum american detective an Robert B. Parker und seinem Detektiv Spenser, seinem sidekick & Haudrauf Hawk, Spenser's Lebenspartnerin Susan (slowfood-Philosophin bevor es diesen Begriff überhaupt gab) und dem übrigen Personal der Parkerschen Krimis auf. Das Einführungskapitel schildert "The American Detective since Chandler and Hammett", um sich dann ganz auf das Universum von Spenser (mit dem der Leser zum ersten Mal 1973 in "The Godwulf Manuscript" bekannt wurde) und seinen Freunden zu konzentrieren. Zwei andere Kapitel sind "Parker on Hammett, Chandler and MacDonald" und "Parker' s Boston, Spenser's Boston or Realism and Its Deviations" gewidmet. Der Wermutstropfen: Herzlich vermißt wird eine Bibliographie der Sekundärliteratur! Gerade zum großartigen Robert B. Parker sollte nicht Wenig erschienen sein. So muß der Leser sich mit den wenigen Hinweisen in den Fußnoten zufrieden geben. KT 38 (Bestellen bei Missing Link) Schröder, Markus: Schüler, Wolfgang: ![]() YGGDRASIL oder So schreiben Sie endlich den ultimativen, erfolgreichen Bayreuth-Krimi. Anregungen und Hinweise von A bis Z. o.J., 12 S., geheftet, zahl. Vingetten, Edition Schultz & Stellmacher (Privatdruck), [Dr. Franz Joachim Schultz, c/o Universität Bayreuth, Literaturwissenschaft: berufsbezogen, 95440 Bayreuth], EURO 2,00 zzgl. Porto. Wer den KRIMI-TIPP seit seinem Erscheinen 1992 bezogen hat, wird sich bestimmt an den Hinweis auf "Mörderisch – Ein Krimikalender für das Jahr 1994" erinnern, ein liebevoll editierter und hergestellter Wandkalender aus dem "Kleinen Plakatmuseum Bayreuth" (seiner Zeit in einer limitierten Auflage von 100 Exemplaren erschienen – heute begehrt und gesucht / übrigens: der Großteil dieser limitierten Auflage wurde von Beziehern des KT gekauft). Zusammengestellt und herausgegeben wurde dieser Kalender von Franz Joachim Schultz. Nach 12 Jahren hat F.J. Schultz sich wieder einmal dem Thema Kriminalliteratur zugewandt. Augenzwinkernd legt er jetzt Anregungen und Hinweise zum Schreiben eines ultimativen und –natürlich- erfolgreichen Bayreuth-Krimis vor. Franz Joachim Schultz, der seit 1994 den begleitenden Studiengang "Literarurwissenschaft: berufsbezogen" an der Uni Bayreuth leitet, meint in seiner kleinen Broschüre: "Alle bisher verfassten Bayreuth-Krimis verlieren ... ihre Gültigkeit. Das war sowieso der letzte Schund!". Starke Worte, aber sie kommen wohl von Herzen. Nun lassen sich seine Anregungen und Hinweise auch auf jede andere Ansiedlung in Deutschland übertragen (ersetze "Bayreuth" durch "..."). Wer also einen Lokalkrimi plant oder diesen bereits in Arbeit hat, könnte eventuell von den 34 Aregungen und Hinweisen A wie "Außerirdische" bis Z wie "Zucht und Ordnung" profitieren, muss sich aber dafür direkt an den Herausgeber wenden: Dr. Franz Joachim Schultz, Universität Bayreuth, Literaturwissenschaft: berufsbezogen, D-95440 Bayreuth oder via e-mail Joachim.Schultz@uni-bayreuth.de. KT 47/I I. Schuster, Winfried: Parallele und Kontrast in den Spionageromanen von John le Carré als Zeichen einer Humanität. Untersuchungen zur Erzähltechnik bei David John Moore Cornwell. 2005, 288 S., Laumann Druck, EURO 28,50 Trotz mehrmaliger Anforderung ist es dem Verlag nicht gelungen, ein Exemplar oder wenigstens einen ausführlichen Pressetext zur Verfügung zu stellen. Daher müssen Titel und Untertitel ausreichen. (tp) / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) Schwarz, Ellen: ![]() Der Roman »Das Versprechen« von Friedrich Dürrenmatt und die Filme »Es geschah am hellichten Tag«, 1958 und »The Pledge«, 2001. 2006, 163 S., Lit Verlag, 3-8258-9299-9, EURO 14,90. Der Vergleich des Romans »Das Versprechen« von Friedrich Dürrenmatt und der filmischen Umsetzung »Es geschah am hellichten Tag« (1958) und »The Pledge« (2001) in dieser Arbeit sucht für die gegenüberstellende Analyse der Umsetzungen nach gemeinsamen Ansatzpunkten, die den Medien Literatur und Film übergreifend gerecht werden. Dabei stehen sowohl theoretische Grundlagen der Erzähltheorie und der Drehbuchtheorie als auch filmanalystische und inhaltliche Aspekte sowie die spezifischen Umsetzungen der Vorlage in der jeweiligen Fassung im Zentrum der Betrachtung. (vt) KT 46/I (Bestellen bei Missing Link) I. Schwarz, Hans-Peter: Phantastische Wirklichkeit. Das 20. Jahrhundert im Spiegel des Polit-Thrillers. 2006, 343 S., DVA, 3-421-05875-X, EURO 22,90. Hans-Peter Schwarz, Professor für Politik und Zeitgeschichte, bekannt geworden als Verfasser einer 2-bändigen Adenauer-Biographie und des Werkes "Geschichte der ![]() "Phantastische Wirklichkeit" ist sowohl Typologie als auch Geschichte des Polit- und Spionagethrillers. In chronologischer Reihenfolge ihres Erscheinens werden die Thriller von Erskine Childers, John Buchan, Eric Ambler, Graham Greene, Helen MacInnes, Ian Fleming, John Le Carré, Paul E. Erdman, Colin Forbes, Frederick Forsyth, Clive Cussler, Robert Ludlum und Tom Clancy in jeweils einem Kapitel ausführlich betrachtet und kritisch kommentiert. Eingeflossen in seine Betrachtungen sind auch die Biographien dieser Autoren und einer Autorin, die mitunter deutliche Parallelen zu den Lebensumständen ihrer Protagonisten aufweisen. Lesenswert ist sein Buch auch deshalb, weil Schwarz es bewußt vermieden hat eine tour d'horizon des Polit-/Spionagethrillers vorzulegen, sondern sich auf die oben genannten Vertreter des Genres konzentriert hat. Mit kritischer, bisweilen auch ironischer Distanz, werden Werk und Leben dieser anglo-amerikanischen Schriftsteller betrachtet, so daß man als Leser neugierig auf die Thriller der Klassiker wie die der zeitgenössischen Autoren wird – sollte man sie nicht kennen, oder man wird nach der Lektüre von Schwarz' Interpretationen und Darlegungen angeregt, sie noch einmal zu lesen. Spionage, Terror, Krieg, die Intrigen der Mächtigen in den Geheimdienstzentralen oder die der Staatenlenker und ihrer Entourage, die Wirtschaftsbosse und Finanzhaie in ihren undurchsichtigen und globalen Spielen, aber auch die Einsamkeit der Agenten im Einsatz, all dies wird von Schwarz flott und dennoch eindringlich beschrieben. Der Kalte Krieg; das Desaster, das Philby, Blunt & Co. der britischen Regierung bereiteten; die Angst vor Terror und (heißem) Krieg, ein Themenfeld, das Tom Clancy bestsellermäßig zu beackern weiß; jede Facette des Politthrillers und der Spionageliteratur wird vom Autor gründlich ausgeleuchtet. Schwarz schließt mit einem ausgezeichneten "Rückblick. Das 20. Jahrhundert im Polit-Thriller" sein Buch ab. Konservative Töne treten zeitweilig hervor, schmälern, in meinen Augen, das Werk des Autors aber nicht. Allein schon in seinen Kapitelüberschriften gelingt es Schwarz, die verschiedenen Autoren und ihr Werke zu charakterisieren. Es lohnt daher, diese Kapitelüberschriften in voller Länge hier aufzuführen: Erskin Childers entdeckt die deutsche Gefahr / Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit im Spiegel des Agenten-Schockers: John Buchan / Von Mitte der dreißiger bis Mitte der siebziger Jahre: Eric Amblers Anti-Helden in den Terrorwelten des 20. Jahrhunderts / Linker Großschriftsteller, Thrillerschreiber und IM im Geheimdienst Ihrer Majestät: Graham Greene / Die Queen des anti-totalitären Thrillers vom Zweiten Weltkrieg bis in die achtziger Jahre: Helen MacInnes / Der Snob als Superagent: James Bond und sein Erfinder Ian Fleming / Lauter ausgebrannte Fälle: Die Agentenwelt des John Le Carré / "The Crash of '79" oder Ein Jeremias der siebziger Jahre: Paul E. Erdman / Die Geheimdienstchefs als Retter Europas: Colin Forbes / "Those were the days, my friends": Frederick Forsyth im Kalten Krieg und danach / Clive Cusslers amerikanisches Jahrhundert / Das mafiose Imperium: Robert Ludlums Amerika / Zukunftskriege: mit Tom Clancy ins 21. Jahrhundert. Einen wichtigen Vertreter des Genres hat Hans-Peter Schwarz allerdings unterschlagen: Den Briten Len Deighton. Ansonsten: Chapeau und Applaus. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) Schweighaeuser, Jean-Paul: Schweighaueser, Jean-Paul: Quarto – Zeitschrift des Schweizerischen Literaturarchivs Nr. 21/22. Studer, Bärlach, Ripley, Gunten & Co. 2006, 190 S-, s/w Abb., 4-sprachig (Dt./Franz./Ital./Rätoromanisch), Éditions Slatkine, ca. EURO 20,00 zzgl. Porto und Verpackungskosten. "Quarto 21/22" bietet neben vielen Beiträgen unter anderem auch einen recht umfassenden Überblick auf die Entwicklung des Kriminalromans in der deutschsprachigen Schweiz, darüber hinaus werden unter neuen Perspektiven und Zusammenhängen die Klassiker Friedrich Glauser und Friedrich Dürrenmat betrachtet. Die aktuelle Schweizer Krimiszene wird anhand der Burgdorfer Krimitage beleuchtet. Da der Schwerpunkt dieser Ausgabe die deutschsprachige Schweiz ist, werden nur punktuell andere Schweizer Sprachgebiete einbezogen. Autoren dieser Ausgabe sind Edgar Marsch (Preisträger des Ehrenglauser 2006), Peter Rusterholz, Werner Morlang, Irmgard Wirtz, Hubert Thüring, Ulrich Weber, Elio Pellin, Stéphanie Cudré-Mauroux, Étienne Barilier, Werner Schmidli, Corinna Jäger-Trees, Giovanni Orelli, Annetta Ganzoni, Beat Gugger, Rudolf Probst und Kurt Stadelmann. "Quatro 21/22" ist eine ideale Ergänzung zu Paul Otts "Mord im Alpenglühen. Der Schweizer Kriminalroman". KT 44 (Bestellen bei Missing Link) I [B]. Schwery, Lucienne: Der Nachlass Patricia Highsmith. 2006, 80 S., ca. 40 S. farb. Fotos und Faksimiles, Arbeitsberichte des Schweizerischen Literaturarchivs (Archivberichte No. 4), ca. CHF 20,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). Nicht über Buchhandel! Bezugsquelle: siehe Hinweis 4. KT 43 I.Scott, J.K.L.: From Dream to Despair. An Integrated Reading of The Novels of Boris Vian. 1998, XII, 304 S., Rodopi, EURO 59,00. ![]() (Bestellen bei Missing Link) I. Scowcroft, Philip L.: Railways in British Crime Fiction. 2004, 49 S., CADS Supplement 9, � 4,50 [nicht über Buchhandel lieferbar!]. Philip L. Scowcroft, bekannter Autor unzähliger Beiträge in britischen wie ![]() CADS, c/o Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex SS7 1PA, England. KT 37 (e-mail: Geoffcads@aol.com) I. Seaman, Amanda C.: Bodies of Evidence. Women, Society, and Detective Fiction in 1990s Japan. 2004, 196 S., Illustrationen, University of Hawai'i Press, Hardcover, £ 35,50 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) / Paperback, £ 14,50 (zum Tageskurs zzgl. MWSt) ![]() / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) Siebauer, Ulrike: Simenon, Goerges: Simpson, Paul: Sobanski, Ines: ![]() Investigating Couples. A Critical Analysis of The Thin Man, The Avengers and The X-Files. 2002, 247 S., zahlreiche Fotografien, McFarland, £ 27,96 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Wenn weibliche und männliche Ermittler zusammenarbeiten, hat dies stets einen besonderen Reiz. Tom Soter wirft einen Blick auf Nick and Nora Charles (The Thin Man), das Ehepaar, deren Ermittlungen stets von zahlreichen Cocktails begleitet wurde; auf John Steed und Emmal Peel (The Avengers / Mit Schirm, Charme und Melone), beide berühmt für ihren Schwarzen Humor (Steed) und Kampfkraft (Peel); und auf die Agenten Mulder und Scully (The X-Files / Akte X), die stets nur äußerst knifflige Fälle zu bearbeiten hatten. Soters Untersuchung bietet reichlich Hintergrundinformationen und Insiderwissen. Zu jeder Analyse der drei Serien gibt es jeweils einen ausführlichen Anhang (Episoden-Guide mit Daten der Erstausstrahlung in Rundfunk und/oder Fernsehen und kurzen Inhaltsbeschreibungen der einzelnen Folgen). KT 45 (Bestellen bei Missing Link) I. Sova, Dawn B.: Das große Agatha Christie-Buch. Ihr Leben und ihre Romane von A bis Z. 2006, 208 S. (Agatha Christie A to Z. The Essential Reference to Her Life and Writings, Übersetzung von Tatjana Kruse), Scherz Verlag, 3-502-15051-6, EURO 18,90. ![]() Dawn B. Sova, promoviert in Englischer Literaturwissenschaft, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Agatha Christie. Mit "Das große Agatha Christie-Buch" legt sie ein Lexikon vor, das auf alle Fragen, die sich zum Leben und Werk der Autorin stellen können, Antworten gibt. Hier werden alle Portagonisten aus den Romanen und Theaterstücken lexikalisch aufgeführt, es wird über alle Verfilmungen und Serie seit 1931 berichtet. Zudem bietet Sova in den jeweiligen, alphabetisierten Kapiteln Inhaltsübersichten zu Christies Romanen. Auch dem Humor wird Rechnung getragen, wer Anekdoten zum Beispiel zu Poirots Schnurrbart oder Miss Marples Hutnadel sucht, wird hier fündig. Abgeschlossen wird dieses Lexikon von Listen: "Alphabetisches Titelregister aller Kriminalromane, Romane, Kurzkrimis und Krimisammlungen (in deutscher Übersetzung)" / "Liste der Romane von Agatha Christie in Deutsch mit ihrem entsprechenden Original in Englisch (in USA anderslautende Titel sind als solche vermerkt)" / "Liste der Kriminalromane von Agatha Christie in Englisch mit der deutschen Übersetzung" Also: Was Sie schon immer zu Marple, Poirot und Co wissen wollten, werden Sie hier finden. Als Ergänzung: www.agatha-christie.de, die Website des S. Fischer Verlages zur Agatha Christie / die Adresse der "The Official Agatha Christie Website" lautet www.agathachristie.com. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Süskinds "Parfum". Im Kampf zwischen Eros und Liebe. 2006, 423 S., mit einem Nachwort von Dieter Wellershoff, DWV Deutscher Wissenschafts-Verlag, EURO 26,90. Die Hauptfigur von Patrick Süskinds Roman "Das Parfum", Jean-Baptiste Grenouille, ist ein Genie der Sinnlichkeit. Ist aber die geruchliche Sinnlichkeit des "Parfum" nicht an sich selber wieder nur symbolisch? Und was bedeutet dagegen Grenouilles eigene Geruchslosigkeit? Wieso zeigt, obwohl sein Eros im Zentrum steht, Grenouille auf Fabelebene keinerlei Anzeichen von Sexualität? Warum wird der durch seine Erotomanie zum Mörder? Warum bewahrt er sich den Duft eines der 26 erschlagenen Mädchen nicht in vivo, indem der sie zu seinem angetrauten Weibe macht? Warum ist Grenouilles Genie zum Trotz das "Parfum" kein klassischer Entwicklungs- und Bildungsroman? Warum darf des nicht als Künstlerroman missverstanden werden? Warum macht dieser "größte Parfumeur der Welt", statt im klassischen Sinn zu reüssieren, bloß eine Anti-Karriere? Was bedeutet seine siebenjährige Einsamkeit auf dem Plomb du Cantal? Woher rührt sein unbedingter Liebesanspruch? Warum ist seine Selbstauslöschung auf dem Cimetière des Innocents die einzige "Lösung" für seinen Konflikt? – Diese Fragen verfolgt Günther Starks "Süskinds 'Parfum'. Im Kampf zwischen Eros und Liebe" in allen ihren Verschlingungen, indem der Roman als eine Parabel der verdinglichten Liebe gedeutet wird. Die These des Verfassers: Um zu zeigen, wie monströs das Genie der Sinnlichkeit ist, zeigt Süskind uns ein Scheusal und Monster, dessen Genie seine Sinnlichkeit ist! (vt) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) Stashower, Daniel: Von Tätern und Opfern. Rechtsmentalität in chinesischen Kriminalerzählungen zwischen 1600 und 1900. 2004, 417 S., EURO 98,00. ![]() (Bestellen bei Missing Link) I. Sugden, Stephen: ![]() Characters, Horses, Plots, Settings and Themes. 2007, Seitenzahl nicht mitgeteilt, McFarland, $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt) [Erscheinungstermin Herbst/Winter 2007]. Dick Francis, ehemaliger Steeplechase Jockey (für Hindernisrennen) von Queen Elizabeth, hat seinen ehemaligen Beruf zur Grundlage und als Background für seine Krimi genutzt. Schon früh galt der ehemalige Jockey als einer der besten britischen Kriminalschriftsteller. Inzwischen liegen mehr als 38 Kriminalromane und ein Band mit Kurzkrimis von ihm vor. Oftmals ist der Pferderennsport und alles was um diesen Sport kreist, Ausgangspunkt und Plot seiner Krimis. Stephen Sudgen hat sich ausführlich mit Dick Francis und seinen Kriminalromanen beschäftigt. Sein "Dick Francis Companion" führt, alphabetisch geordnet, alle Hauptprotagonisten aber auch das Personal in den Nebenrollen auf und gibt Erläuterungen bzw. Bewertungen zu den Romanfiguren. Selbstverständlich begutachtet Sugden auch Pferde, Wettbüros, die Sportveranstaltungen und Örtlichkeiten der Krimis, und analysiert Plots und die diversen Themen der Dick Francis Krimis. Die Kriminalromane von Dick Francis haben seit ihrem ersten Erscheinen nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Ehemals in der (gelben) Ullstein Krimi-Reihe erschienen, findet man jetzt die Francis-Krimis beim Diogenes Verlag. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) I. Swaenepoel, Geert (Red.): Moord & doodslag. Over misdaadliteratuur. 2004, 41 S., zahlr. Abb. Und Fotos, EURO 14,00 (innerhalb der EU, zzgl. Porto) / EURO 16,00 (außerhalb der EU, zzgl. Porto). Die Ausgabe 302 der Kunstzeitschrift "Vlaanderen" ist ganz dem flämischen, teilweise auch internationalen Kriminalroman gewidmet. Insgesamt 7 Beiträge beschäftigen sich ![]() (Bestellen bei Missing Link) I. Swanson, Jean / James, Dean: Swanson, Jean / James, Dean: Tallett, Dennis: Tannert, Mary W. / Kratz, Henry (Hg): Tantow-Jung, Karin: The Elements of Mystery Fiction. Writing the Modern Whodunit. 2004, 225 S., US $ 16,95 (Tageskurs zzgl. MWSt). Mehrmals wurde bereits im KRIMI-TIPP auf Bücher hingewiesen, die über die Kunst des
(Bestellen bei Missing Link) ![]() The Cambridge Companion to Wilkie Collins. 2006, 232 S., Cambridge University Press, Hardcover, � 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt) / Paperback, � 16,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). Wilkie Collins was one of the most popular writers of the nineteenth century, best known for "The Woman in White" and "The Moonstone". This companion offers a fascinating overview of Collin's writing, and will be an indespensable guide for all those interested in Wilkie Collins and his work. (vt) KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) I. Temps Noir No. 9 La Revue des Littératures Policières. 2005, 221 S., zahlr. s/w Abb., Ed. Joseph K., EURO 13,00 zzgl. Porto. Für Freunde des französischsprachigen Kriminalromans ist das Krimimagazin ![]() (Bestellen bei Missing Link) Temps Noir 6: Temps Noir No. 7. La Revue des Littératures Policières. . 2004, No. 8, 203 S., zahlreiche s/w. Abb., ed. Joseph K., EURO 13,00. ![]() ![]() James Bond – top secret. Die Welt des 007. 2006, 624 S., 200 s/w. Abbildungen, Militzke, EURO 24,00. "Wenn es jemanden in Deutschland gibt, der über James Bond Bescheid weiß, dann ist es Siegfried Tesche" meint die Homepage des Zweiten Deutschen Fernsehens. Wie wahr! Denn alles, aber auch wirklich alles über James Bond 007, die verschiedenen Romanautoren, die James Bond-Filme, über die Bondomanie in Europa und den USA und über die Bond-Stars Connery, Lazenby, Moore, Dalton, Brosnan und Craig ist in Tesches voluminösen Nachschlagewerk zu finden. Der erste Teil "Die Romanautoren" verzeichnen umfangreichen Biographien, die Inhalte der einzelnen Romane in der Reihenfolge ihres Erscheinens (Originaltitel), dazu "Hintergünde und Anekdoten", Daten zu "Veröffentlichung, Vorabdrucken und Besonderheiten" und eine Kurzkritik. Die weiteren Teile werfen einen, ebenso ausführlichen, Blick auf "Die James-Bond-Filme", "Fiktion und Realität – British Secret Service, CIA, KGB, BND und 007", "Bondomanie", "Von 003 � bis 077 – - Bonds Brüder und Schwesters. Agent 3S3 ... Jerry Cotton ... Matt Helm ... Derek Flint", "Der garantierte Ruhm – Die Stars vor der Kamera", "Die wichtigsten Darsteller von A – Z", und auf "Die wichtigsten Macher hinter der Kamera von A – Z". Abgeschlossen wird das Werk mit zwei umfangreichen Anhängen, und zwar zu den James Bond-Romanen und zu den James Bond-Filmen. Die beigefügte (Auswahl-)Bibliographie der Sekundärliteratur gibt eine Ahnung über die Vielzahl der Bücher, die sich dem "Agenten Ihrer Majestät" und seinen Vätern widmen. Tesches Kompendium darf getrost jetzt schon als das Bond-Standardwerk bezeichnet werden. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) Tour d'Europe du polar. Trümpler, Charlotte: ![]() Dictionnaire du roman policier, 1841 – 2005. 2005, 768 S., Arthème Fayard, ca. EURO 35,00. Jean Tulard, Historiker und in Frankreich als der Napoleon-Kenner bekannt, hat sich auf ein artfremdes Terrain gewagt. Sein "Dictionnaire du roman policer" versammelt insgesamt 2253 Einträge zu Krimi-Autoren und deren Verlage, zu Titeln und den großen (französischen) Krimireihen, sowie zu Portagonisten und den gängigen Themen der Kriminalliteratur. Diese Bibliographie wird durch eine Filmographie des französischsprachigen Kriminalfilms ergänzt. Der kanadische Bibliograph Norbert Spehner steht dem Werk kritisch gegenüber. Weitere Informationen unter www.lelitteraire.com/article2108.html. (tp) KT 44 (Bestellen bei Missing Link) I. + III. Uthmann, Jörg von: Killer, Krimis, Kommissare. Kleine Kulturgeschichte des Mordes. 2006, 293 S., 31 s/w Abb., Becksche Reihe 1695, 3-406-54115-1, EURO 12.90. "Der Krimi, sei es als Buch, auf der Leinwand oder auf der Mattscheibe, ist ein ![]() Wobei er letzteren auch schon mal freundlich aber dezidiert die Leviten liest: "Über den literarischen Wert der meisten Kriminalromane darf man sich in der Tat keinen Illusionen hingeben. Selbst eine Könnerin wie Agatha Christie schrieb nur eine anspruchslose, klischeegesättigte Alltagsprosa". Seine Darstellung der Geschichte der Kriminalistik in "Killer, Krimis, Kommissare" nimmt allerdings breiteren Raum ein, als seine Ausführungen zur Gattung Kriminalroman (und Krimi im Theater und auf der Leinwand): Uthmanns Historie der Kriminalistik berichtet über Mordprozesse in alter Zeit, über die ersten Schritte der Kriminalpolizei und Gerichtsmedizin, über die Identifizierung von Mordopfern, über Mordaufklärung im 20. Jahrhundert, über Giftmischer und ihren starken Anteil unter Frauen und Ärzten, über nicht entdeckte Mörder und im letzten Kapitel stellt er die Frage nach "Schuld und Sühne. Wie Mörder bestraft wurden – oder auch nicht". Der Kriminalliteratur gewidmet sind die Kapitel "Elementar, mein lieber Watson. Der Kriminalroman und seine Supermänner", "Mord im Orientexpress. Das goldene Zeitalter des Kriminalromans", "Ihr habt den Pfeil geschärft, ich hab ihn abgedrückt. Mord im Theater – mit und ohne Musik" und "Nachts, wenn der Teufel kam. Mord in Film und Fernsehen". Eine kleine Exkursion in andere Bereiche der Literatur, die ebenfalls Mord und Totschlag thematisieren, wird im Kapitel "Ist Jacques Lantier Jack the Ripper? Gemordet wird nicht nur in Kriminalromanen" unternommen. Uthmanns Betrachtungen sind kenntnisreich und bieten dem Leser eine Fülle von kulturgeschichtlichem wie literarischem Material zum Thema "Mord". Ein Register realer und fiktiver Personen sind im Anhang zu finden. Vermisst wird allerdings ein Literaturverzeichnis! Dies hätte den Darstellungen und den Ausführungen des Autors gut getan und dem Leser die Möglichkeit zur Vertiefung dieser Lektüre gegeben. Warum Autor und auch Verlag darauf verzichtet haben, bleibt ein Rätsel. KT 43 (Bestellen bei Missing Link) I. Verheijen, Sander / Moelands, Kim (Hg): Crime Zone. Het beste van de hedendaagse misdaadliteratuur. 2005, 320 S., Anthos, EURO 14,95. Ein sehr schönes Kompendium der Kriminalliteratur in niederländischer Sprache. Verheijen und Moelands haben ein up-to-date Nachschlagewerk zusammengestellt, in dem jeder Leser das finden sollte, was er sucht. Nach ausführlichen Berichten zu den Krimis ![]() Ebenfalls nicht einfallslos das Kapitel "Misdaadliteratuur op thema" in dem Krimis und Thriller nach einzelnen Themengesichtspunkten aufgelistet werden. Ein nettes Einsprengsel ist auch die Übersicht von Protagonisten mit kurzen Biographien und Hinweisen in welchen Krimis sie auftauchen – wohlgemerkt: auch hier gilt die Übersetzung, die in den Niederlanden erschienen ist, und zwar vom aktuellen Erscheinungsjahr absteigend erwähnt. Immer wieder nett und für Leser anderer Nationalitäten von Interesse dürften die "Top 100"- bis "besten 10"-Listen sein. Exklusiv für "Crime Zone" haben Harlan Coben, Jeffery Deaver, Elvin Post, Nicci French, Ian Rankin und Val McDermin Kurzkrimis im Kapitel "Korte verhalen" beigesteuert. Eine Auswahl von Krimipreisen in den Niederlanden, Belgien, USA & Kanada, Grossbritannien, Skandinavien, Deutschland und Frankreich sowie eine (leider etwas vernachlässigte) Aufstellung von (internationalen) web-sites, Magazinen und Events (hier werden nur Bouchercon und das Harrogate Festival genannt) beschließen "Crime Zone". Verheijens und Moelands' kleines Kompendium hat den Charakter eines Jahrbuches – und es bleibt somit zu hoffen, daß auch im nächsten (oder den nachsten) Jahr(en) Folgebände erscheinen mögen. Auch für diejenigen Krimileser, die Niederländisch nicht oder nur wenig sprechen, sind in der jetzt vorliegenden Ausgabe von "Crime Zone" viele nützliche Informationen versammelt. Bleibt mir nur noch – via KRIMI-TIPP – meinen Dank an Jos van Cann ("Moordgids", KRIMI-TIPP 35) zu senden, der mich auf "Het beste van de hedendaagse misdaadliteratuur" aufmerksam gemacht hat. Jos van Cann, in diesem Sinne. KT 41 (Bestellen bei Missing Link) I. Veiel, Andres: ![]() Ein Lehrstück über Gewalt. 2007, 285 S., DVA, EURO Veiel. In dem kleinen ostdeutschen Dorf Potzlow wird der 16jährige Marinus Schöberl von drei Kumpeln brutal ermordet - durch einen sogenannten "Bordsteinkick" einfach zu Tode getreten. Bundesweit machte dieser Mord, der in der Nacht zum 13.7.2002 begangen wurde, Schlagzeilen. Andres Veiel, studierter Psychologe und bekannter Dokumentarfilmer, recherchierte im Umfeld von Tätern, Opfer und in der Geschichte des Dorfes Potzlow. In "Der Kick" versucht er diese Tat zu analysieren und gleichzeitig ermöglicht er dem Leser, einen Blick auf die enorm zugenommene Gewalt an Jugendlichen durch Jugendliche. Der ausführlichen Analyse vorangesetzt ist "Der Kick. Ein Lehrstück über Gewalt", ein dokumentarisches Theaterstück, das in Zusammenarbeit mit der Dramaturgin Gesine Schmidt entstanden ist. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) Vickermann, Gabriele: ![]() Boris Vian. Der Prinz von Saint Germain. 2006, überarb. Neuausgabe der Auflage von 1989, 191 S., zahlr. s/w Fotos, Wagenbach, WaT 529, EURO 12,90. Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere Leser des KRIMI-TIPP an die Vian-Romane, die zwischen 1979 und 1983 beim Verlag Zweitausendeins erschienen. "Aufruhr in den Ardennen", "Ich werde auf eure Gräber spucken", "Die kapieren nicht", "Tote haben alle deiselbe Haut" und "Wir werden alle Fiesen killen" – alle Romane wiesen starke Krimibezüge auf. Bereits 1989 legte der Schriftsteller und Theaterwissenschaftlier Klaus Völker einen feinen Band über Boris Vian, einen Zeitgenossen mit vielen Berufen und Neigungen vor (Schriftsteller, Ingenieur, Drehbuchautor, Schauspieler, Jazzmusiker, Maler, Übersetzer). 2006 wurde diese Biographie des "Prinzen von Saint Germain" (10.3.1920 – 23.6.1959) überarbeitet und aktualisiert. Völker greift für seine Biographie auf zahlreiche Dokumente und auf Erinnerungen der Freunde wie Feinde von Boris Vian zurück. Die Neue Westfälische bekundet: "Völker schreibt griffig und mit Tempo. Diese Biographie ist voller Liebe". KT 44 (Bestellen bei Missing Link) Vogel, Marianne: Vogt, J.: Agatha Christie. A Reader's Companion. 2004, 224 S., 260 farb. u. s/w. Fotos, £ 18,99 (Tageskurs zzgl. MWSt). ![]() (Bestellen bei Missing Link) I. Walter, Klaus-Peter (Hg): Lexikon der Kriminalliteratur. Loseblattwerk, 9 Ordner, ca. 10.000 Seiten, Grundwerk (inkl. Ergänzungslieferung 49), Corian-Verlag, EURO 398,00. ![]() Mit der im Juli 2005 erschienenen 49. Ergänzungslieferung umfaßt das Werk inzwischen ca. 10.000 Seiten. Pro Jahr erscheinen 4 Ergänzungslieferungen à 200 Seiten zum Preis von ca. 35,00 EURO je Ergänzungslieferung. Das LKL ist in 3 Teile gegliedert: Teil 1 (Autoren) – hier sind zur Zeit 46 Krimiautoren biographisch und bibliographisch erfasst / Teil 2 (Werke) verzeichnet ca. 1.700 Besprechungen zu Kriminalromanen / Teil 3 (Themen/Aspekte) enthält zur Zeit 58 Beiträge, die das Thema Kriminalliteratur aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachten. Für Beiträge und Artikel zeichnen zur Zeit 64 (deutsche und internatinale) Mitarbeiter verantwortlich. Das LKL ist als Loseblattwerk konzipiert und kann nur zur Fortsetzung (Mindestlaufzeit 1 Jahr) bezogen werden. / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) Walter, Klaus-Peter (Hg.): Walter, Klaus-Peter (Hg): Walton, Pricilla. L. / Jones, Manina: Watt, Peter Ridgway / Green, Joseph: Wendelius, Lars: Widdicombe, Toby: ![]() Krimi-Orte im Wandel. Gestaltung und Funktionen der Handlungsschauplätze in Kriminalerzählungen von der Romantik bis in die Gegenwart. 2006, 264 S., Königshausen & Neumann, EURO 36,00. "Es ging dabei nicht nur darum, eine Entwicklung des Genres zu zeigen; auch die Vielfalt der Raumgestaltungen und ihrer Funktionen sollte an den ausgewählten Erzählungen verdeutlicht werden" lautet im Mittelteil (S. 130) des Buches eine der Begründungen der Autorin zur Auswahl der untersuchten Autoren (und deren Handlungsorte). Nicht immer bin ich ganz glücklich mit ihrer Auswahl – aber mit dem Blick auf die Schwierigkeit, Protagonisten und Handlungsorte aus der schier überwältigenden Masse von Ermittlern und ihren urbanen oder ländlichen Umfelder auszuwählen, ließe sich über meine Meinung streiten. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Universität Hannover, (Arbeitschwerpunkt u.a. "Kriminalliteratur für Kinder und Jugendliche") hat ihr Bestes versucht, den Wandel der kriminalliterarischen Schauplätze im Kontext der Gattungsgeschichte an ausgewählten Beispielen darzustellen. Mit "Der Ort im Krimi – Theorie, Forschung, Konzeption der Arbeit" führt Melanie Wigbers in ihre Untersuchung ein. Mit E.T.A. Hoffmann (Das Fräulein von Scuderi), Annette von Droste-Hülshoff (Die Judenbuche) und Theodor Fontane (Unterm Birnbaum) blickt sie auf die "Kriminalnovellen des 19. Jahrhunderts und ihre Schauplätze". Für das Kapitel "Der Kriminalroman und seine Orte zwischen 1900 und 1965" hat sie Heimito von Doderer (Protagonist Conrad Castiletz), Friedrich Glauser (Protagonist Wachtmeister Studer) und Friedrich Dürrenmatt (Protagonist Kommissar Matthäi) ausgewählt. Unterbrochen wird dieses Kapitel mit sogenannten "Exkursen", nämlich "Der englische Rätselkrimi und der amerikanische Großstadtkriminalroman" und "Georges Simenons Paris-Romane". "Die Entwicklung zwischen 1965 und 1985" wird von ihr an Richard Hey, -ky und Fred Breinersdorfer festgemacht. Der Exkurs berichtet über "Ortsgestaltung und sozialkritische Tendenzen im schwedischen Kriminalroman". "Neue Varianten der Ortsgestaltung" ist der letzte Teil ihrer Untersuchung überschrieben. Ausgewählt hat sie dafür Doris Gercke (der Ort Roosbach), Bernhard Schlink (Zwischen Mannheim und San Francisco), Jacques Berndorf (die Eifel) und Georg Klein (mit der nicht namentlich bezeichneten "Hauptstadt"). Auch dieser Teil wird durch die Exkurse "Entwicklung in der schwedischen Kriminalliteratur" und die "Englischsprachige Literatur mit Schauplatz Italien" unterbrochen. Das Literaturverzeichnis listet die behandelte Primärliteratur auf, die Auflistung der Sekundärliteratur ist recht umfangreich. Wer sich über Handlungschauplätze in der Kriminalliteratur mit Schwerpunkt auf deutschsprachigen Texten informieren möchte, wird mit Wigbers (Auswahl-)Untersuchung zufrieden sein, für die Fans der genannten Krimiautorinnen und -autoren wird "Krimi-Orte im Wandel" eine Ergänzung der Handbibliothek darstellen. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Detective Fiction in Cuban Society and Culture. 2006, 315 S., P. Lang Verlag, EURO 55,00. Der kubanische Autor Leonardo Padura (eigentlich Leonardo Padura Fuentes) gilt für viele als der spanischsprachige Krimiautor der Gegenwart. Sein Werk wurde bisher mit 4 Preisen ausgezeichnet ("Premio Hammett" 1998, 1999 und 2005 / "Brigada 21" 2005 – jeweils für den besten spanischen Krimi), zu finden sind seine Bücher im Unionsverlag Zürich. Stephen Wilkinson beleuchtet in seiner Analyse "Detective Fiction in Cuban Society and Culture" die kubanische Gesellschaft im Allgemeinen wie sie in der kubanischen Kriminalliteratur dargestellt wird und speziell die zeitgenössische kubanische Gesellschaft anhand der Bücher und Kriminalromane des Leonardo Padura. In 10 Kapiteln zeigt Stephen Wilkinson die Geschichte und Entwicklung der kubanischen Kriminalliteratur, wirft gleichzeitig aber auch einen Blick die politische Ideologie und die Entwicklung des Landes seit der kubanischen Revolution. Für diejenigen, die sich für diese spezielle Analyse interessieren, ist ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis nicht unwichtig: The realtionship between literature and society – a theoretical framework / Nationalism, Marxism and sacrifice – Cuban revolutionary ideology and the Cuban state / Ideology and intervention – understanding Cuban revolutionary cultural policy / Bad black men and comical Chinese – the Cuban detective narrative 1915 – 1959 / Justice beyond legality – the early development of the revolutionary Cuban crime novel / Socialist heroes and capitalist villains – the Cuban revolutionary crime genre 1971 – 1991 / The crash of the 1990s and the challenge to modernity – hwo crime narrative changes to "fit" the times / Irony, paradox and temporality – Sartrean morality in Pasado perfecto / Critiques of sexual and political intolerance in the novel Máscaras and the film Fresa y chocolate / From existentialism to postmodernity – the aesthetic of doubt in Vientos de cuaresma and Paisaje de oto�o. KT 45 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Back to the Badlands. Crime Writing in the USA. 2007, 273 S., Serpent's Tail / Profile Books Ltd., � 8,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt). 1993 wurde im KRIMI-TIPP schon einmal auf einen Titel von John Williams hingewiesen: "Into the Badlands. Travel Through Urban America" (2. Auflage). Erfreulich ist es daher zu vermelden, daß sich der englische Journalist (Financial Times) und Autor ("Bloody Valentine", "Faithless" und "The Cardiff Trilogy") John Williams erneut auf die Spuren bekannter amerikanischer Kriminalschriftsteller gesetzt hat, um seine Betrachtungen von 1989 zu überprüfen und mit weiteren Autoren zu sprechen. "Back to the Badlands" ist in zwei Teile gegliedert: Teil 1 "1989" beinhaltet die überarbeitete, allerdings gekürzte Ausgabe "Into the Badlands", Teil 2 "2005" schildert die erneute Reise durch die USA von John Williams. Elf Autoren und deren Umgebung wurden von Williams besucht. Elf Autoren und ihre Werke werden betrachtet. Als Ergebnis liegt dem Leser ein ausdrucksvolles Porträt dieser Krimiautoren und zugleich der USA vor. John Williams führte Interviews mit James Lee Burke, James Ellroy, James Crumley, Elmore Leonard, Carl Hiaasen, Gar Anthony Haywood, Vicki Handricks, Kem Nunn, Kinky Friedman, Daniel Woodrell und George Pelecanos. Ihre Sicht auf die aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten der Vereinigeten Staaten und ihres urbanen wie ländlichen Umfeldes spiegeln sich in ihren Kriminalromanen wider. John Williams berichtet über: Miami – the city that coke built / Southern Louisiana – tell it like it is / Los Angeles – looking for the big nowhere / Missoula, Montana – Saturday night at Charlie's bar / Detroit – where the weak are killed and eaten / Washington, DC – chili dogs in the chocolate city / Hollywood Beach, Florida – body heat / SoCal – where the debris meets the sea / Austin, Texas – don't move here / West Plains, Missouri – Ozark Mountain daredevil / A nightcap in the Dresden rooms (Hollywood). Wie erwähnt, wurde Teil 1 aus Platzgründen gekürzt. Nicht mehr enthalten sind daher Portraits von und Interviews mit James W. Hall, Tony Hillerman, Joe Gores, Josiah Thompson, Sara Paretsky, Eugene Izzi, George V. Higgins, Nick Tosches, Joseph Koenig und Andrew Vachss. Wer sich die erste Ausgabe "Into the Badlands" nicht mehr antiquarisch beschaffen kann, hat dennoch Gelegenheit die Interviews mit den genannten Autoren unter www.backtothebadlands.com nachzulesen. Auf dieser website wird zudem zusätzliches Material in Form von Rezensionen etc angeboten, ebenso wie Interviews, die John Williams über die Jahre hinaus mit anderen Kriminal- und Thrillerautoren/innen geführt hat. KT 47/I (Bestellen bei Missing Link) I. Wilson, Leah (Hg): ![]() Unauthorized Essay on the Life, Loves and Other Desasters of Stephanie Plum, Trenton Bounty Hunter. 2007, 240 S., Benbella Books, $ 17,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt). "The Burg" das ist Trenton, New Jersey und die Heimat von Stephanie Plum, ihres Zeichens Kopfgeldjägerin und Geschöpf der amerikanischen Kriminalschriftstellerin Janet Evanovich. Stephanie Plum ist im Umgang mit Freunden und Familie sympathisch-locker, ihren "Kunden" gegenüber aber knallhart. Plum hat eine Vorliebe für ausgefallene Dessous, hat mehr oder weniger Glück mit Männern, kennt die abenteuerlichsten Aufbewahrungsorte für Handfeuerwaffen und hat ein äußerst gespanntes Verhältnis zu motorisierten Fortbewegungsmitteln (es sind nicht wenige Autos, die durch Stephanie Plum den Weg zum Schrottplatz fanden). Evanovich hat mit Plum eine unorthodoxe Spürnase geschaffen. Leah Wilson und weitere Beiträger werfen in "Perfectly Plum" einen Blick auf die bisher elf Bücher um die Kopfgeldjägerin und spekulieren in mehreren Essays über die kulturellen Metaphern der Autorin Janet Evanovich (Kopfgeldjagd als eine Metapher um Verabredungen -dates- zu treffen, auf die Idee kommt man gar nicht so schnell!). Wer die Stephanie Plum-Serie mag, wird bestimmt auch Freude an diesen "nicht autorisierten Essays" über das Leben und die Liebe der Heldin haben. KT 48 (Bestellen bei Missing Link) ![]() Schöner Schatten. Das Leben von Patricia Highsmith. 2005, 746 S., 54 s/w Fotos, Berliner Taschenbuch Verlag, BTV 0311, EURO 14,90. Über ihr Privatleben ließ die Schriftstellerin Patricia Highsmith nichts verlauten. Ihr umfangreiches Privatarchiv (Tagebücher, Notizkladden und über 8000 Briefe) konnte Andrew Wilson als erster nach dem Tod der Autorin (4.2.1995) sichten. Dieser Nachlaß und Wilsons zahlreiche Gespäche mit Freunden und Geliebten von Patricia Highsmith legten den Grundstein für diese erste und ausführliche Biographie, mit der Wilson zugleich ein Psychogramm der nie einfachen Autorin geschaffen hat. KT 44 (Bestellen bei Missing Link) I. Wilson, Andrew: Schöner Schatten. Das Leben von Patricia Highsmith. 2003, 746 S., 54 Fotos, EURO 36,00. ![]() (Bestellen bei Missing Link) Windrath, Helen (Hg): Winks, Robin W. (Hg): Krimi. 2004, 140 S., EURO 12,60. ![]() (Bestellen bei Missing Link) I. Wittkamp, Robert F.: Der Krimi im Ruhrgebiet. Ein Führer für Leser. 2006, 49 S., Germanistisches Institut der Ruhr-Universität Bochum. Verdienstvoll was Dr. Joachim Wittkowski mit seinen Studierenden des Wintersemesters 2005/06 (Thema: Literatur in der Region) zusammengestellt hat. Der Führer "Der Krimi im Ruhrgebiet" bietet kurze Aufsätze zu den "Pott"-Autoren Leo P. Ard, Reinhard Junge, Hanns-Peter Karr, Walter Wehner, Friedrich Gerhard Klimmek, Conny Lens, Jürgen Lodemann, Theo Pointner, Werner Schmitz, Rüdiger Schneider, Gabriella Wollenhaupt und Jan Zweyer. Jeder Aufsatz wird durch ein Werkverzeichnis, einer kleinen Bibliographie der entsprechenden Sekundärliteratur und einer Auswahl von Pressestimmen zu den Krimis des vorgestellten Autors ergänzt. Gefördert wurde diese Broschüre übrigens durch die Bibliotheken und Stadtbüchereien von Bochum, Dortmund, Hattingen und Herne – dort konnten sie auch gegen eine geringe Schutzgebühr erworben werden. Die Resonanz war riesig, die Auflage stark begrenzt und gleich nach Erscheinen restlos vergriffen. Dem Redakteur des KRIMI-TIPP gelang es gerade noch, eines der letzten Handexemplare für das Archiv zu ergattern (Dank an dieser Stelle für das freundliche Entgegenkommen von Herrn Dr. Joachim Wittkowski). Für den KRIMI-TIPP ist über diese Broschüre zu berichten, für die Bezieher des KRIMI-TIPP allerdings noch einmal der Hinweis: leider restlos vergriffen!! KT 44 I. Worthington, Heather: The Rise of the Detective in Early Nineteenth-Century Popular Fiction. 2005, 203 S., Palgrave, £ 45,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). Auf die hervorragende Reihe "Crime Files" (herausgegeben von Clive Bloom) wurde im KRIMI-TIPP bereits ausführlich hingewiesen. Mit dem vorliegenden Titel liegen inzwischen 9 Bände dieser Serie vor. Heather Worthington ist Dozentin an der Cardiff University. Schwerpunkte ihrer Vorlesungen sind die Kriminalliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts und ![]() 1987 wurde die erste Sherlock Holmes-Geschichte, nämlich "A Study in Scarlet" in Beeton's Christmas Annual veröffentlicht. Zuvor waren aber bereits einige Kriminalnovellen erschienen: z.B. die "Detective Anecdotes" von Charles Dickens (1850-1853) oder William Russell's Inspector F. in "Experience of a Real Detecive" (1862), Robert Curtis' "The Irish Police Officer" (1861), nicht zu vergessen selbstverständlich Wilkie Collins ("The Woman in White" oder "The Moonstone"), um nur wenige dieser frühen "Krimis" zu nennen. Für Interessenten der frühen englischsprachigen Kriminalliteratur gibt es hier sehr viel zu entdecken – Aufschluß gibt die Literaturliste, deren früheste Quelle eine Publikationen aus dem Jahr 1818 aufführt (David Keyte Sandford "A Night in the Catacombes"). / KT 40 (Bestellen bei Missing Link) Bestellungen bitte stets an:
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