Thomas Przybilkas Krimi-Tipp |
Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link. Inhaltsverzeichnis: Liebe Leser des KRIMI-TIPP,
Brigitte Frizzoni, Lehrbeauftragte und Oberassistentin an der Universität Zürich, Inst. für Populäre Kulturen, verteidigte im Oktober 2008 erfolgreich ihre Dissertation "Verhandlungen mit Mordsfrauen". Diese Arbeit wird im Laufe des Frühjahr 2009 bei Chronos in Buchform erscheinen - im nächsten KRIMI-TIPP (Nr. 52) wird selbstverständlich auf diese Arbeit hingewiesen -. Die Forschungsschwerpunkte von Brigitte Frizzoni sind neben Unterhaltungsforschung, Literatur/Medien und deren Rezeption (Bollywood-Film, Soap-Opera, Liebesgeschichten), Science Fiction und Krimi (hier besonders der sogenannte "Frauenkrimi"). Die Publikationsliste von Brigitte Frizzoni weist zahlreiche Arbeiten zur Kriminalliteratur, speziell Frauenkrimi, nach. Der nachfolgende Beitrag, "MordsFrauen", erschien 1999 in der Zeitschrift "Schweizerisches Archiv für Volkskunde" [95 (1999), S. 87-122]. (tp) Als ich aufwachte, fühlte ich mich wie tot (...). Eine Flut weissen Lichts drang auf mich ein, noch bevor ich die Augen offen hatte, und Geräusche, alle erheblich zu laut. Jemand hämmerte gegen meinen Kopf wie ein zweijähriges Kind, das gerade den Hammer entdeckt hat. Zwischen den Schlägen gelang es mir, die Lider zu öffnen. Neben dem Bett stand eine Flasche Jack Daniels: leer. Und ein Aschenbecher: voll. Überall lagen Kleider herum, und durch die Verandatür brandeten das gleissende Licht und der tosende Lärm Sydneys herein. Als ich aufstand, merkte ich, dass ich nicht allein im Bett war. Da lag noch ein hübsches Blondchen. (Leben und Verbrechen des Harry Lavender, S. 5) Lille-Kjell nannte Taucherinnen Bassinplanscher und Schmalspurtaucher. Ausschliesslich einsetzbar als Bikinischönheit und Verführerin im lauwarmen Pool. (...) Und sie Idiotin wollte partout erreichen, dass sich alle Lille-Kjells an diesen Vorurteilen die Zähne ausbissen. (Nachttauchen, S. 7) Wie lang kann es ein Mensch in 6 bis 8 Grad kaltem Wasser aushalten? Eine Viertelstunde, behaupten Pessimisten, eine halbe die Realisten, eine volle Stunde die Optimisten. (...) Doch was passiert mit einem Menschen, der von Kopf bis Fuss in schwarzes Gummi mit Faserpelz eingehüllt ist? In dessen Anzug kein Wasser dringt - zumindest nicht von aussen? (...) dann zeigt es sich, ob er ein guter Jogger ist. Dreimal die Woche: Du hast eine Chance. Einmal im Monat: Gott sei mit dir. (Nachttauchen, S. 28) Was nun? Denk schnell nach! Kühl ihn ab, bring seine glühende Pracht zum Welken wie Laub im Oktober. Aber wie? Mit kaltem Wasser? (...) Sie entschied sich, ihr Mundwerk als Waffe einzusetzen. Rief sich die schlimmsten, gröbsten und perversesten Ausdrücke ins Gedächtnis und schleuderte sie ihm durch die Tür entgegen. Es war verbale Kastration, gründlich und gnadenlos. Tiefes Schweigen. Dann folgte ein kaum hörbares, kleinlautes "Scheisse". Die alte Holztreppe knarrte unter der Last, als er nach oben zu den andern ging, um sich wieder zum Mann zu trinken. (Nachttauchen, S. 50) Ich zog die schwarze Strumpfhose an, ein Paar Stöckelschuhe vervollständigten die Verkleidung. (...) Ich stellte mich auf die Zehenspitzen. Hintern rein, Brust raus. Ich tänzelte ins Zimmer. (Sie kam zu spät, S. 144, 150 (...) die meisten Vergewaltiger wurden nie verurteilt, wegen einer anderen Art von Sabotage: unser wunderbares Geschworenensystem. (...) Geschworene sind Verbündete (...) für männliche Angeklagte und Gegner für weibliche Klägerinnen. (...) Und als ich dran war und einen Fall vor Gericht brachte, den ich besser nicht hätte vorbereiten können, und der Angeklagte kam ungeschoren davon, glaubte ich, dass nicht nur das Gesetz, sondern ich persönlich die Klägerin im Stich gelassen hatte. (...) Als ich endlich meinen Job bei der Staatsanwaltschaft an den Nagel hängte, bedauerte ich nur, dass ich nicht schon früher gegangen war. (...) Jetzt kommen die Leute mit Problemen zu mir, die sich innerhalb des Systems nicht lösen lassen (...). (Artemis' Töchter, S. 43f.) Die Szene in Wendys Garten musste ich wirklich nicht noch einmal haben. Nein danke. Weil ich nicht sicher war, ob ich die Kraft hätte, mich zu beherrschen und ihn nicht zu erschiessen. Das war der Grund für meine Unruhe und Mutlosigkeit. In einem Ernstfall wie diesem hatte ich versagt und meinen eigenen Ansprüchen an mich selbst nicht standgehalten. Als ich die Szene vor meinem geistigen Auge nochmal ablaufen liess, wo ich den Hahn der 357er gespannt hatte, wurde mir richtig übel. Und mir wurde noch schummriger, als ich dieses Gefühl wieder hochkommen liess - eine finstere, verzehrende Schadenfreude. Ich würde ihn töten, und ich würde es geniessen, ihn zu töten. Ich lechzte förmlich nach Macklins Tod. (Artemis' Töchter, S. 83f.) Ich sah das Telefon an, und ich sah das Bett an. Das Bett gewann. Ich habe nie verstanden, wie Philip Marlowe und Konsorten ein ganzes Buch hindurch auf Achse sein können, sich anschiessen, zusammenschlagen und gelegentlich vernaschen lassen, ohne dabei je ins Bett zu gehen. (Leben und Verbrechen des Harry Lavender, S. 156) "Of course, a hard-boiled detective is never scared. So what I was feeling couldn't be fear." 38< Ich habe zwar ein Bett, aber es ist nicht mehr im allerbesten Zustand, seit vor einigen Monaten ein Rugby-Team in der Stadt war und bei Gertie's Zwischenstation machte. Ich brachte eine zwei Meter grosse Spielerin nach Hause, und gemeinsam ist es uns gelungen, dem Bett ein Bein abzubrechen und weiteren Schaden anzurichten, der hier unerwähnt bleibt. (Mississippi, S. 22) Why hadn't I asked about it that morning? It was Rob's interview, not mine - that was why. But now Today's Action Woman was going to get some answers. Maybe I could even say, "Look, Clayton, baby, I want some answers and I want 'em now." I could Bogart the whole phrase, maybe, twisting up the old lip, and I could stand all casual with one hand in my pocket. Ich bin der Mann, der sich nach 27 Dienstjahren in solchem Masse seines Berufes schämt, dass mein Gewissen es mir verbietet, ihn noch länger auszuüben." (Der Polizistenmörder 1976, S. 216, von Maj Sjöwall und Per Wahlöö) 52 "Was ist mit dem Inhalt des Schreibtisches?" "Wir haben eine detaillierte Aufstellung gemacht. Nichts ungewöhnliches dabei, ausser dem Bargeld. Genauso im Schrank. Der Innendienstleiter sagt, es fehlt nichts. Allerdings ist er schwarz -" "Noch was?" fragte sie kurz. Taylors Rassismus, der bei jeder Gelegenheit zum Vorschein kam, war eine Quelle ständigen Ärgernisses für sie. (Amateure, S. 25) Mir hat sie noch nie gefallen als Polizistin, und es ist ja eigentlich auch gar kein Beruf für eine Frau. (...) Es wäre doch viel besser, sie würde heiraten und eine Familie gründen. Dann würde sie endlich den Sinn des Lebens begreifen. (Aufruhr in Maggody, S. 102) "Glaub mir, Earl - eines Tages will 'ne Frau Präsident werden. Kannst du dir vorstellen, wie irgendein blödes Weib den gottverdammten Kommunisten was vorsäuselt, statt sie in Grund und Boden zu bomben?" (Aufruhr in Maggody, S. 98) "Ein klassischer Fall von verschmähter Frau", argumentierte er. "Na los, sag schon, dass ich ein chauvinistischer Macho bin - aber diese Art des Tötens ist typisch für eine Frau. (...) So eine Vergiftungsorgie - das kann sich nur eine Frau ausdenken." "Du hast recht", entgegnete Kate und blätterte in ihren Notizen zurück. "Du bist ein Chauvinist." (Beverly Malibu, S. 111, von Katherine V. Forrest) Bevor ihr Blick bis zu seinem Gesicht vordringt, versteht sie (...), was passieren wird. Die Haltung ist die des Siegers, des Herrn über Leben und Tod. (...) Nun wird die heilige Männerwaffe in Gebrauch genommen, nun wird die Frau richtig durch den Dreck gezogen, ihrer Würde beraubt und als Abfalleimer benutzt. Mann wird ihr den letzten Rest an Selbstwertgefühl nehmen. (...) Sie wird vergewaltigt werden. Hilke hat aufgehört zu wimmern. Sie kennt seine Gedanken, sein Motiv. Sie weiss, dass er es Lust nennt, Sexualtrieb. Von seinem pockennarbigen Gesicht geht nur ein Signal aus - Geilheit. Sie ist nicht mehr ohnmächtig vor Angst. Sie ist kalt. Sie verlässt ihren Körper, schwebt zur Decke und wird zur Beobachterin.Völlig unbeteiligt betrachtet sie die drei Menschen da unten. Eine Henne und zwei Hähne, Akteure in einem abgekarteten Spiel mit vorab entschiedenem Ausgang. Wetten überflüssig. (Nachttauchen, S. 63) Auf Knien versucht Hilke, ihre Hose am Bund hochzuziehen. Ihre Bewegungen sind hektisch (...). In diesem Moment fällt ihr Blick auf die Waffe, über die sie beim Hereinkommen gestolpert war. Blitzschnell greift sie danach. In ihrem Kopf explodiert etwas, ein galvanisierter Stahldraggen wird durch die Luft geschleudert. Der Anker trifft sein Ziel mit einem knirschenden Geräusch. (Nachttauchen, S. 65) "Ich werd' es dir besorgen", sagte sie. (...) "Nein", zischte ich. Meine Zähne waren so fest zusammengebissen, dass mein Gesicht das einer anderen war. Sie gab mir eine Ohrfeige. Ich weinte. Ich wollte sie umbringen. Wo war mein Revolver? Charlotte küsste mich nicht. Sie zog mir die Hose runter. Sie presste ihren ganzen Körper gegen mich, so dass ich mich nicht bewegen konnte, und zwängte ihre Hand in mich hinein. (...) Mein Körper war das einzige, was mir geblieben war, und jetzt zerstörte sie ihn auch noch. (Ohne Delores, S. 112) Mit meinem Roman beabsichtige ich eine Emanzipation von der Tyrannei des positiven Images, die uns innerhalb unserer eigenen Reihen (Lesbenszene, B.F.) (...) aufgedrängt wurde. Ich wollte lesbische Literatur schaffen, die uns in der Gänze unserer Menschlichkeit zeigte - einschliesslich so irdisch-konkreter Dimensionen wie Ärger, Eifersucht und Wut. (Ariadne Forum 2 (1993/94), S. 20) Ich hatte ein furchtbares Gefühl, als ich sie ansah - es war wie ein körperlicher Schmerz in meiner Brust. Ihr Vertrauen, ihre Kindlichkeit, ihre Schönheit waren sehr unzulängliche Schutzwälle gegen die Mächte, die sie in ihr Leben gelassen hatte. (...) Ich war überrascht, wie verstört ich war. Es kam mir vor, als ob ich sie seit Jahren kennen würde, ich hatte das Bedürfnis, mich um sie zu kümmern und ihr etwas Wärme zu geben. Sie war wie ich früher, sie war meine Tochter, sie war Fleisch von meinem Fleisch. (Tage des Ruhms, S. 23) Gewalt so zu malen, mit all ihren sumpfigen Abgründen, meinen Finger auf diese Eiterbeule zu stechen, das war für mich ein Weg, ihren falschen Glanz endgültig zu besiegen. (...) Ich wollte die Gewalttat auf ewig an den Schmerz des Opfers binden. (Tage des Ruhms, S. 47f.) "(...) wir sorgen dafür, dass er bekommt, was er verdient." (Artemis, S. 181) (...) "Es ist zu spät für (...) die juristische Art von Gerechtigkeit. Der eine Vergewaltiger ist für unsere Zwecke genauso gut wie der andere. Und wenn wir mit ihm fertig sind, wird er nie wieder eine Frau vergewaltigen." (Artemis, S. 184) Es war vorbei. Frankies Tod war gerächt. Und ich fand heraus, wie leer und hohl Rache ist. Was ich gewollt hatte, war, die Dinge wieder zusammenzufügen, die Welt wieder ins Lot zu bringen. Aber nichts brachte Frankie zurück. (Mississippi, S. 403) Wir mögen keine Krimis, in denen Selbstjustiz als erstrebenswerte Lösung gesellschaftlicher Probleme angepriesen wird oder in denen blutige Racheakte ästhetisiert werden. Wir veröffentlichen nur Krimis zu diesen Themen, die mit Selbstjustiz und Gegengewalt differenziert und widersprüchlich umgehen (...). (Ariadne Forum 4 (1996), S. 108, Anm. 1) "Die riechen beide ganz scheusslich nach Schlägen", zischte Grace mir zu, als wir ausstiegen. Sie hatte sich schon auf eine Tracht Prügel eingestellt, und ich war um ihretwillen beunruhigt. Queens standen auf der Skala noch eine Stufe unter Stadtstreichern und gingen fast nie ohne zumindest ein paar derbe Ohrfeigen aus. (...) In dem kleinen Vernehmungsraum blieben beide Bullen bei uns. Ich verstand nicht, was los war. Es kam mir alles übertrieben vor. Dann fingen sie an, sich in meiner Gegenwart Grace vorzunehmen. (...) Ich war das Opfer einer Gruppenvergewaltigung im Verbindungshaus. (...) Bernswallows Vater hatte genug Geld und Macht, meine Anzeige als Phantasien einer promiskuitiven, besoffenen Schlampe hinzustellen, die bereitwillig mitgemacht und es sich erst am nächsten Morgen anders überlegt hätte. (Aufruhr in Maggody, S. 233) Ihre Bestellungen der hier vorgestellten Bücher und Hörbücher bitte an:
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Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Hier finden Sie den aktuellen Krimi-Tipp 51/2008!
Die römischen Ziffern vor dem jeweiligen Buchtipp ordnen ihn unter folgender Kategorie ein (Dieser aktuelle Krimi-Tipp ist im Gesamtverzeichnis noch nicht enthalten!):
I. Kriminalroman
A-L;
M-Z
II. Hörfunk / TV / Video
III. Kriminalistik
IV. Varia
V. Preise
Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
KRIMI-TIPP 51
Mai - Dezember 2008
auch dieser KRIMI-TIPP erscheint wieder in zwei Teilen.
KT 51 berichtet über die Sekundärliteratur des Genres,
Teil 2 (PKT = Primärliteratur Krimi-Tipp) weist monatlich auf die im Archiv eingetroffenen Kriminalromane und Thriller hin (hierzu bitte den ständigen Hinweis Click-Tipp beachten).
Seit Anfang November 2008 ist der neue Bond-Film "Ein Quantum Trost" in deutschen Kinos angelaufen. Die Verlage haben schon im Vorfeld reagiert: Physik mit Bond, Kunst bei Bond, Bond im Comic, eine Bond-Enzyklopädie und ein James Bond-Atlas sind als kleine Auswahl in diesem KRIMI-TIPP zu finden. Daneben auch einiges zu Religion & Kirche im Krimi und warum etliche Ermittler auch richtige Profiköche sind.
Wie in der Vergangenheit, finden sich auch in diesem KRIMI-TIPP wieder einige Hinweise auf ältere Titel, auf die ich erst im Laufe der letzten Monate gestoßen bin. Diese Bücher sind nach heutigem Recherchestand lieferbar.
Unter anderem wird im vorliegenden KRIMI-TIPP auf fünf Titel des GRIN Verlages hingewiesen. Dieser Verlag bietet Seminar- und Magisterarbeiten, sowie Dissertationen in Printversion und/oder als E-Books an. In einer der nächsten Ausgaben des KRIMI-TIPP werde ich versuchen, das "Krimi"- Programm dieses Verlages teilweise oder vollständig vorzustellen.
Ebenso finden sich im aktuellen KRIMI-TIPP einige Hinweise zum sogenannten "Frauenkrimi". Zu diesem Thema steuerte Frau Dr. Brigitte Frizzoni (Uni Zürich) ihren Aufsatz "MordsFrauen - Detektivinnen und Täterinnen im 'Frauenkrimi' der 80er und 90er Jahre" für das Kapitel "Unter der Lupe" bei - an dieser Stelle meinen herzlichen Dank an die Autorin (eine Kurzbiographie zu Brigitte Frizzoni finden Sie im o.g. Kapitel).
Wie immer hoffe ich, daß ich Sie wieder auf interessante Sekundärliteratur, spannende Hörbücher und unterhaltsame Krimis (PKT) aufmerksam machen konnte. Die Bezugsanschrift für alle hier vorgestellten Titel finden Sie am Schluß der KRIMI-TIPP (bitte geben Sie bei Bestellung stets die KT-Nummer an, die sich am Schluß jedes Hinweises befindet - danke). Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören, bis dahin
mit besten Grüßen
Ihr Thomas Przybilka
Den Leser des KRIMI-TIPP wünsche ich
Frohe Weihnachten und alles Gute für das Neue Jahr
Merry Christmas and a Happy New Year
Joyeux Noël et meilleurs voeux pour la Nouvelle Année
Los mejores deseos de una Feliz Navidad y un próspero Año Nuevo afectuosamente
Hier die Tips zur Sekundärliteratur:
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die KRIMI-TIPPS 1 – 51 sind, wie immer, in sortierter und illustrierter Form unter www.alligatorpapiere.de (Link "Sekundärliteratur") zu finden.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die bei den Alligatorpapieren eingerichtete Kolumne "Die Befragungen" wächst kontinuierlich. Hier wird mit der Zeit eine Sammlung von Interviews mit deutschen und ausländischen Krimiautorinnen und Krimiautoren nachzulesen sein.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: PRIMÄLITERATUR: Auch die Hinweise zu neuen Kriminalromanen und Thrillern werden vom webmaster der Alligatorpapiere archiviert. Zu finden sind diese Hinweise unter www.alligatorpapiere.de/, natürlich auch wieder mit Cover-Abbildungen.
Ständiger Hinweis – Mail-Tipp: Der KRIMI-TIPP wird seit einigen Ausgaben in Kanada von Prof. Norbert Spehner für sein französischsprachiges Bulletin MARGINALIA übernommen. Wer "Marginalia – Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" kennenlernen oder abonnieren möchte wende sich an
[email protected].
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Seit April 2005 gibt es die "KrimiWelt-Bestenliste", initiiert von Tobias Gohlis, Krimirezensent der Wochenzeitung "Die Zeit". Eine unabhängige Jury von 17 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt Monat für Monat die zehn, in ihren Augen, besten Kriminalromane (deutschsprachige wie Übersetzungen) des laufenden Monats aus. "KrimiWelt" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die Welt", "Arte" und "Nordwestradio". Jetzt wurden auch die besten Krimis des Jahres 2005 gekürt. Erst recht ein Grund www.arte-tv.com/krimiwelt anzuklicken.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp:Lars Schafft, webmaster der »Krimi-Couch« aktualisiert und ergänzt nach und nach die dort bereits erschienenen Autorenporträts: www.krimi-couch.de anzuklicken.
DIE SEKUNDÄRLITERATUR
I - Hinweis zur Kriminalliteratur
II - Hinweis zu Film / TV / Video / Hörspiel
III - Hinweis zu Kriminalistik / True Crime / Spionage
IV - Hinweis zu Varia
V - Hinweis zu Krimi-Preisen
(at) = Autorentext
(vt) = Verlagstext
III. Allertz, Robert (in Zusammenarbeit mit Gerhard Neiber �):
Die RAF und das MfS. Fakten und Fitionen.
2008, 223 S., s/w Fotos und Abb., Verlag Das Neue Berlin (edition ost), 3-360-01090-6 / 978-3-360-01090-2 / K 20 22 65 64, EURO 14,90
Die Medien erinnerten sich des "Deutschen Herbstes" vor 30 Jahren und nutzten das Jubiläum, um die Verbindung von MfS und RAF zu untersuchen. Aus dem Umstand, dass die DDR sich seit 1980 um die Aussteiger kümmerte, wurde geschlossen, die Verbindung sei älteren Datums und unrühmlichen Charakters. Bekannt ist, dass die DDR ein knappes Dutzend ehemaliger Terroristen beherbergte. Damit wurde zugleich verhindert, dass sie wieder aktiv werden konnten. Insofern war dieser Akt eine gesamtdeutsche Befriedungs-Maßnahme, von der die Bundesrepublik mehr profitierte als die DDR. Wie so manches andere auch wird nun dieser Teil der Geschichte neu "interpretiert". Inzwischen heißt es, dass für die Betreuung der Aussteiger zuständige MfS habe seit Beginn der 70er Jahre von terroristischen Aktivitäten nicht nur Kenntnis gehabt, sondern diese direkt unterstützt. Robert Allertz hat mit ehemaligen Offizieren des MfS, die mit der Terrorismusabwehr und mit der Betreuung der Aussteiger befasst waren, gesprochen. Aus ihren Auskünften und den vorliegenden Dokumenten geht anderes hervor als derzeit behauptet. Inhalt u.a.: Gespräch mit Major a.D. D.Y. von der HA XXII "Wir wollten den Terror von der DDR fernhalten" / Gespräch mit Generalleutnant a.D. Gerhard Neiber "Es war richtig, dass wir die Aussteiger aufnahmen" / Gespräch mit Oberstleutnant a.D. Gerhard Plomann "Terror diskreditiert jede politische Bewegung" / Gespräch mit Rechtsanwalt Frank Osterloh "Es gab Absprachen zwischen Berlin und Bonn". (vt) KT 51 (Bestellen bei Missing Link)
V. Anonymus:
Florenz-Stadtplan.
Ein Rundgang durch Florenz mit Magdalen Nabb.
2008, Diogenes Verlag
Im August 2007 verstarb in Florenz die 1947 in Church (Lancashire) geborenen Kriminalschriftstellerin Magdalen Nabb. Berühmt wurde die Engländerin durch die insgesamt dreizehn Maresciallo Guarnaccia-Krimis, einem ruhig und bedächtig ermittelnden Kriminalisten. Fans des Florentiner Carabiniere haben jetzt die Gelegenheit, auf Guarnaccias Spuren dessen Recherchearbeit und -wege ab seiner Amtswohnung, die über dem Carabinieri-Posten im Palazzi Pitti liegt, in Florenz nachzuvollziehen. Ein virtueller Rundgang mit vielen Fotos ist im World Wide Web jetzt unter www.diogenes.ch/florenzplan zu finden. KT 51
I. Anonymus:
Vom Morden im Norden.
Henning Mankell und die nordische Kriminalliteratur.
Zum 60. Geburtstag des schwedischen Autors und Theaterregisseurs am 3. Februar 2008.
2008, 26 S., Hochschul- und Landesbibliothek Fulda, kostenfrei
Zum 60. Geburtstag des schwedischen Kriminalschriftstellers Henning Mankell veranstaltete die Hochschul- und Landesbibliothek Fulda im Februar 2008 ein kleine Austellung. Zu dieser Ausstellung erschien ein kleines Begleitheft in dem neben der Biographie des Autors und einer Aufstellung der Mankell verliehenen Auszeichnungen auch zwei Artikel abgedruckt wurden: "Die Figur des Kurt Wallander" und "Der Mord, der aus der Kälte kam - Thesen zum Boom der skandinavischen Kriminalliteratur in Deutschland". Der letzt genannte (und gekürzte) Aufsatz stammt von Alexandra Hagenhuth. [Der komplette Aufsatz unter dem Titel "Der Mord, der aus der Kälte kam. Was macht skandinavische Krimis so erfolgreich" ist nachzulesen in "Hindersmann (Hg): Fjorde, Elche, Mörder. Der skandinavische Kriminalroman", 2006 in der Reihe KrimiKritik im NordPark Verlag erschienen].
Daneben listet das Begleitheft den Bestand der Henning Mankell-Titel in der HLB auf, sowie weitere Krimis anderer Autoren der nordischen Kriminalliteratur, die in der HLB vorhanden sind. Das Begleitheft kann man downloaden: www.hs-fulda.de (pdf). KT 51
IV. Auler, Jost:
Schurken, Schmuggler & Gerichte.
Auf den Spuren historischer Kriminalfälle im alten Zons.
2007, 44 S., 1 farb. Übersichtskarte, 50 s/w Abb, Kartenausschnitte und Pläne, AT - Archaeotopos Verlag, 978-3-938473-08-5, EURO 6,50
Der Historiker und Archäologe Jost Auler bietet mit seiner kleinen Broschüre einen Rundgang durch das spätmittelalterliche-frühneuzeitliche Zons am Niederrhein (Stadtteil von Dormagen, Rhein-Kreis Neuss). Zehn Stationen hat Auler zusammengestellt, die dem interessierten Besucher in ca. 1 bis 2 Stunden die alltägliche gewalttätige und kriminelle Geschichte dieses Stadtteils in der Zeit von 1464 bis 1803 näher bringt. Über Schlägereien, Kirchenraub, Diebstahl, Brandstiftung, Raub und Mord und natürlich über die gerichtlichen Würdigungen dieser Straftaten (Pranger, Verlies, Folter oder Galgen) berichtet Auler in seiner Broschüre, die reich mit Abbildungen ausgestattet ist. Auler, der auch im Geschichtesverein für Dormagen, Nievenheim und Zons aktiv ist, schließt den Rundgang mit einer weiterführenden und recht ausführlichen Literaturauswahl. KT 51
(Bestellen bei Missing Link)
I. Bacher, Christina (Hg):
Tatort Türkei.
Kalender für Kriminalliteratur 2009.
2008, 141 S., s/w Fotos, Grafiken von Birgit Jansen, Daedalus Verlag, 3-89126-209-4 / 978-3-89126-209-2 / K 20 56 09 16, EURO 7,95
Die Türkei war Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2008, was lag also für Herausgeberin Christina Bacher näher, als die Türkei bzw. den türkischen Kriminalroman zum Thema für den "Kalender für Kriminalliteratur 2009" zu machen. Inzwischen übrigens der 5. Themen-Krimi-Kalender der Herausgeberin. Neben dem Kalendarium und einem Serviceteil bietet der neue Kalender Auszüge aus den Krimis von Celil Oker ("Letzter Akt am Bosporus" und "Foul am Bosporus", Periahn Magden ("Zwei Mädchen. Istanbul Story") und Ahmet Ümit ("Nacht und Nebel"). In weiteren Beiträgen geht Rainer Scheer auf "Ermittlungen zwischen Europa und Asien. Ein Streifzug durch die Türkei im Kriminalroman", Gisela Lehmer-Kerkloh wirft einen Blick auf "Esmahan Aykols Istanbul", Esmahan Aykol stellt sich der Befragung von Gisela Lehmer-Kerkloh und dem Herausgeber des KRIMI-TIPP - abgerundet wird der "Fragebogen" durch die "Bibliografie Esmahan Aykol", Celil Oker erklärt "Warum schreibe ich Kriminalliteratur?", Rainer Scharlipp weiß Bescheid über "Ahmet Ümit und andere gefährliche türkische Autoren", Thomas Wörtche klärt über "Scheintürken" auf und der Herausgeber des KRIMI-TIPP weist Krimis mit setting Türkei und entsprechende Sekundärliteratur zur türkischen Kriminalliteratur in der "Auswahlbibliogrphie, Teil I und II" nach. Wermutstropfen in dieser aktuellen Ausgabe der "Kalender für Kriminalliteratur" sind Fehler, die der Schlußredaktion unterlaufen sind, wie z.B. fehlenden Autorenzeilen, oder (schlecht zu verzeihen) grobe Fehler bei Autorennamen ("Cecil" statt "Celil" Oker). KT 51
(Bestellen bei Missing Link)
I. Bailey, Frankie Y.:
African American Mystery Writers.
A Historical and Thematic Study.
2008, McFarland, 978-0-7864-3339-1, ca. $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
This ambitious study examines the works of modern African American mystery writers within the social and historical contexts of African American literature on crime and justice. It begins with a historical overview that describes the movement by African American authors from slave narratives and antebellum newspapers into fiction writing, the work of early genre writers, such als Pauline Hopkins and Rudolph Fisher, the protest writers of the 1940s and 1950s, and the authors who followed in the 1960s. The historical section concludes with a discussion of works by late twentieth-century writers such as Toni Morrison and Ernest Gaines and the expansion of the audience for works by African American writers. The heart fo the book is an analysis of works by modern African American mystery writers, focusing on sleuths, the social locations of crime, victims and offenders, the notion of "doing justice", and the role of African American cultural vernacular in mystery fiction. A final section focuses on readers and reading, examining African American mystery writers access to the marketplace and the issue of the "double audience" raised by earlier writers. It includes the results of an online survey of mystery readers and presents interviews with a cross-section of African American mystery writers and academic scholars. (vt) KT 51
(Bestellen bei Missing Link)
I. Bayard, Pierre:
Freispruch für den Hund der Baskervilles.
Hier irrte Sherlock Holmes.
2008, 205 S., leicht gekürzte Fassung, (L'affaire du chien des Baskerville, Ü.v. Lis Künzli), Verlag Antje Kunstmann, 3-88897-529-8 / 978-3-88897-529-5 / K 21 02 74 44, EURO 16,90
"Der Hund von Baskerville" (richtig wäre "Der Hund der Baskervilles" s. auch die ehemalige Holmes-Werkausgabe bei Haffmans) wird garantiert genannt, wenn man nach dem bekanntesten Roman von Arthur Conan Doyle fragt. Dieser Hund trieb sich im Dartmoor herum und tötet hin und wieder einen der Baskervilles. Es scheint ein Fluch auf dem Clan der Baskervilles zu liegen. Holmes und sein sidekick Dr. Watson sollen endgültig klären, ob es diesen Hund wirklich gibt oder ob ein Mörder das Dartmoor unsicher macht. Klar ist, daß Holmes den Fall löst. Dennoch bleiben Unklarheiten in Doyles Roman. Pierre Bayars, Literaturwissenschaftler und Psychoanalytiker aus Paris, versucht in seinem Buch "Freispruch für den Hund der Baskervilles" zu beweisen, daß der Monsterhund unschuldig ist. Bayard weist nach, daß sich bei Doyle die literarischen Figuren selbständig machen, ohne daß es der Autor selbst bemerkt hätte. Bayrad nennt dies den "Holmes-Komplex". ["Who dunnit? Die meisten Krimileser verlassen sich ganz auf den Autor, wenn es um die Aufklärung literarischer Morde geht. Falsch, sagt Pierre Bayard: Selbst Meisterdetektive wie Sherlock Holmes können irren, ohne dass der Autor es bemerkt. Wie man als Leser den wahren Mördern in literarischen Texten auf die Schliche kommt, zeigt uns dieses ebenso witzige wie kluge Buch." (vt)]. KT 51
(Bestellen bei Missing Link)
I. Behrens, Kerstin:
Verbrechensaufklärung im 87th Precinct - Ed McBains Serie von Polizeiromanen.
2003, 89 S. (numeriert) + 4 S. (nicht paginiert), (Magisterarbeit), GRIN Verlag (BoD), 978-3-638-95459-4, EURO 54,90
Salvatore Albert Lombino wurde am 15.10.1926 in New York geboren und starb am 6.7.2005 in Weston, CO. Der Name Lombino wird den meisten Lesern so nichts sagen, eher schon Evan Hunter oder - noch bekannter - Ed McBain. Als Evan Hunter schrieb Lombino "ordentliche" Unterhaltungsliteratur, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Hörspiele ein paar Kinderbücher. Unter dem Pseudonym Ed McBain schrieb er die Matthew-Hope-Serie und die legendären Kriminalromane um das 87. Polizeirevier. Daneben stammen noch Bücher unter den pen-names Curt Cannon, Richard Marsten, Hunt Collins, Ezra Hannon und John Abbott aus seiner Feder. Berühmt gemacht hat Ed McBain die Serie um das 87th Precinct - und damit schlug er gleichzeitig ein wichtiges Kapitel in der Geschichte in der amerikanischen Kriminalliteratur auf. Ed McBain gilt schlechthin als der Erfinder des "Police Procedural", des Polizeiromans. Kerstin Behrens hat in ihrer Magisterarbeit das Phänomen Ed McBain und das 87. Polizeirevier untersucht. Allerdings benötigt sie ganze 33 Seiten in denen sie "ausführlich die Geschichte und die Merkmale des Detektiv-Genres" erläutert (S. 31), um dann endlich auf Ed McBain sprechen zu kommen. Nach einer kurzen Analyse des Romans "Romance" wendet sie sich dann den Hauptprotagonisten zu (Carella, Meyer, Hawes, Kling und Weeks) und wirft dann einen Blick auf die imaginäre Stadt "Isola", in der das 87th Precinct angesiedelt ist, zu werfen. Wohlgemerkt, es handelt sich hierbei um eine Magisterarbeit, deren Umfang von vornherein begrenzt ist. Wünschenswert wäre gewesen, wenn Kerstin Behrens der Geschichte der Detektiv-/Kriminalliteratur weniger Platz eingeräumt hätte, um sich dafür ausführlicher mit dem Sujet ihrer Untersuchung beschäftigen zu können. Zudem irritiert ihre Bemerkung, daß "zum Thema Ed McBain kaum ernstzunehmende Sekundärliteratur zu finden ist" (S. 31). In ihrer kleinen Auswahlbibliographie der (allgemeinen) Sekundärliteratur zum Krimi führt sie u.a. auch das "Lexikon der Kriminalliteratur" auf, dort erschien bereits im Jahr 2000, also drei Jahre vor Entstehen dieser Magisterarbeit, eine umfangreiche Bibliographie deutscher wie internationaler Sekundärliteratur zu Ed McBain! (Vorgelegt übrigens vom Herausgeber des KRIMI-TIPP). KT 51
(Bestellen bei Missing Link)
I + IV. Berndorf, Jacques [d.i. Michael Preute]:
Gebrauchsanweisung für die Eifel.
2008, 236 S., 1 Übersichtskarte, Serie Piper 7543, 3-492-27543-5 / 978-3-492-27543-9 / K 18 96 43 58, EURO 14,90
Journalist und Kriminalschriftsteller Michael Preute, der unter dem Pseudonym Jacques Berndorf die Eifel-Bindestrich-Krimis schreibt, hat die einstmals "Rheinisches Sibirien" genannte Landschaft nicht nur auf der Krimilandkarte Deutschland fest verankert, sondern dürfte mit seinen Eifel-Krimis den Touristik-Büros der Eifel-Städte und -Gemeinden einen unschätzbaren und unbezahlbaren Dienst erwiesen haben. Gegenden in denen Siggi Baumeister und Kriminalrat a.D. Rodenstock erfolgreich ermitteln, haben schon viele Berndorf-Fans unter die Lupe genommen. Und manchmal nur, um dem Autor später mitzuteilen, daß der Briefkasten im Fall XY nicht an jener Straßenkreuzung steht, sondern 100 Meter weiter vor eben jener Straßenkreuzung. In der erfolgreichen Reihe "Gebrauchsanweisung für ..." des Piper Verlages hat jetzt Berndorf seine ganz persönliche Gebrauchsanweisung für die Eifel, die stille Schönheit im Westen, vorgelegt.
--- "Eifel-Kreuz", "Eifel-Blues", "Eifel-Schnee", "Mond über der Eifel": In seinen Büchern mit Millionenauflage macht er die Eifel zum Tatort für Verbrecher. Jetzt stellt Jacques Berndorf uns seine Heimat mit seinen ganz persönlichen Lieblingsplätzen vor. Er nimmt uns mit in das uralte Bauernland mit Mittelgebirge und Torflandschaften, in Nationalparks, auf mittelalterliche Festungen und auf die Deutsche Vulkanstraße. In die älteste Stadt Deutschlands, nach Trier, nach Koblenz, Bad Münstereifel, Prüm und Monschau, zu den Ordensbrüdern von Maria Laach und zum Eifel-Literaturfestival. In die Heimat von Bitburger, Apollinaris und Rucola, von Mario Adorf, Balthasar König - und vielleicht auch Karl dem Großen? Er führt uns zu den Maaren, diesen "Augen der Eifel": Der Überlieferung nach sind sie Tränen, die Gott angesichts der Schönheit der Schöpfung der Eifel weinte. Er zeigt uns eine Idylle mit Abgründen, eine Region mit Kultstatus, eine mystische Welt für sich. (vt)
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Jedem Berndorf-Fan sei diese Gebrauchsanweisung herzlich empfohlen. Hier findet er, in 42 Kapiteln, alle Informationen zu den Orten der Eifel-Krimis, an denen Siggi Baumeister und Rodenstock ermittelten. Jedes Kapitel beginnt mit einer ausführlichen historischen Darstellung der Gegend und prägender Ereignisse der Siedlungsgeschichte, dann gleiten Berndorfs Beschreibungen in die Gegenwart über und er verweist auf markante Punkte, lohnenswerte touristische Ziele die man in der Eifel zu Hauf findet: Burgen, Vulkane, Maare oder Restaurationen, in denen sich Baumeister und Rodenstock für weitere Ermittlungen gestärkt hatten. KT 51
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Weiterführende Literatur:
Thomas Przybilka mit Gisela Lehmer-Kerkloh und Alwin Ixfeld:
Siggi Baumeister oder Eine Verfolgung quer durch die Eifel.
NordPark Verlag (KrimiKritik 1), 3-935421-11-7 / 978-3-935421-11-9 / K 16 11 02 46, EURO 10,50
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III. Biermann, Pieke:
Der Asphalt unter Berlin.
Kriminalreportagen aus der Metropole.
2008, 255 S., Pendragon Verlag, 3-86532-104-6 / 978-3-86532-104-6 / 20 88 55 57, EURO 14,90
"Der Asphalt unter Berlin" beinhaltet 28 Kriminalreportagen zwischen Juni 2003 und März 2008, die im Tagesspiegel gedruckt und im RBB-InfoRadio ausgestrahlt wurden. Dabei geht es der Kriminalautorin Pieke Biermann nicht um spektakuläre Enthüllungen von Tat und Tätern. Vielmehr beschäftigt sie sich mit der alltäglichen Kriminalität, der die Medien meist nur einen Zweizeiler widmet. Thematisch gegliedert verdeutlicht Pieke Biermann an Einzelschicksalen was Kriminalität mit den Opfern, ihren Angehörigen, Zeugen, Polizisten und Helfern macht, gibt ihnen ein Gesicht und eine Geschichte. Sie berichtet von der täglichen Angst der Beteiligten, wenn Gewalt plötzlich in die normale Welt einbricht, so wenn Verkäuferinnen von Billig-Drogeriemärkten Opfer von Raubüberfällen werden, und Busfahrer plötzlicher Gewaltausbrüche von Fahrgästen ausgesetzt sind, von Menschen, die Zeugen in zu Mord führenden Familienstreitigkeiten wurden, von Polizisten, die sich mit dem Tod des Kollegen während eines Einsatzes abfinden müssen, wie die Grauzone zwischen Legalität und Kriminalität zu fingierten Firmenbankrotten genützt werden und die High-Tech-Kriminalität neben die traditionellen Gewalt- und Einschüchterungsverbrechen tritt. Biermann thematisiert die explodierende Jugendgewalt mit Angriffen auf alle, die anders sind, und die Gewalt unter Jugendlichen, die verstärkt auch von Mädchen ausgeübt wird. Sie schreibt engagiert und sachlich, beschönigt nichts, dramatisiert aber auch nicht und betreibt keine Schwarz-Weiß-Malerei. (Gisela Lehmer-Kerkloh, erstmals erschienen in "Krimikurier", No. 26, Sommer 2008) KT 51
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III. Black, Jack:
Der große Ausbruch aus Folsom Prison.
10 + 1 Stories. 2008, 96 S., im Anhang: Fremont Older "Jack Black ist tot" [San Francisco Call-Bulletin, 22. Juni 1933], (The Big Break at Folsom, as told to Rose Wilder Lane, Ü.v. Axel Monte & Jerk Götterwind), Verlag Killroy Media, 3-931140-19-9 / 978-3-931140-19-9 / K 21 29 34 31, EURO 13,30
Schon früh wurde aus dem Kleinkriminellen Jack Black ein Gewohnheits- und Berufsverbrecher. Gefängnisstrafen blieben nicht aus - unter dem Strich waren es für Jack Black insgesamt 25 Jahre Haft, davon 8 Jahre im berüchtigten Folsom Prison. Seine Gefängnisjahre im Folsom Prison und die Erlebnisse dort beschreibt er distanziert. "Folsom Prison Blues" vom legendären Countrybarden Johnny Cash dürften vielen noch im Ohr sein - die Trostlosigkeit eines Aufenthalts an diesem Ort hat er in seinem Song treffend beschrieben.
Mehr zum Buch von Gitta List in "Lost Men"
Mehr zum Folsom State prison unter www.cdcr.ca.gov
Lost Men
"Jeder Mensch lebt davon, einem anderen etwas wegzunehmen. Unsere Gesellschaft hat Regeln aufgestellt, nach denen einige Methoden des Wegnehmens erlaubt sind, andere nicht. Eigentumsrechte sind eine abstrakte Sache. Ich glaube nicht, dass irgendein Jugendlicher unter zwanzig denkt, sie würden auch für ihn gelten. "
Jack Black (1868-1933) war, was man einen "schweren Jungen" nennt. Anfangs noch ein kleiner Tramp, ein Junge mit Rosinen im Kopf und einem Job als Küchenhilfe, gerät er nach der ersten Verhaftung - wegen nichts und wieder nichts - in jene verhängnisvolle Schleife von Armut und Diebstahl, die aus kleinen Tramps kleine Gauner, aus kleinen Gaunern Ganoven - und aus Jack einen Berufseinbrecher macht.
Landete er beim ersten Mal noch unschuldig im Kittchen - beim zweiten Mal war er es nicht mehr. Fortan verlief sein Leben im Rhythmus von Urteilssprüchen und Knastjahren. Black hatte immer mal von einem Ruhestand als Saloonbesitzer geträumt, aber so lief es eben nicht, es lief schief und schiefer. Bis er schließlich in Folsom Prison landete, einem der ersten Hochsicherheitsgefängnisse der USA. Wo der Terror der Gefängnisdirektoren und Wärter alles, was ihm an Rechtswesen und Strafvollzug ohnehin nicht geheuer schien, noch weit übertraf.
�Verheerend� ist ein freundliches Wort für die Zustände in Folsom Prison um 1900. Schlechtes Essen, katastrophale Hygiene, Willkür, Korruption und Folter; wer hier einsaß, war verloren. Kein Gesetz schützte ihn mehr; keiner der Grundsätze, nach denen Richter urteilen, galt mehr für ihn. Folsom Prison, das zweitälteste Gefängnis von Kalifornien, war ein rechtsfreier Ort: "Es bestand keine Hoffnung auf Begnadigung, kaum Hoffnung auf vorzeitige Haftentlassung, nichts, auf das sich zu hoffen lohnte. Eher würde ein Sünder aus der Hölle entlassen als ein Sträfling aus dem Knast." Zahlreiche Häftlingsrevolten und Ausbrüche, in selbstmörderischer Weise durchgeführt, zeigen die Verzweiflung der Männer, die lieber ihr Leben verloren als die Folter dieser Haftbedingungen noch länger zu ertragen. Den "Großen Ausbruch von 1903" erlebte Black als Zeuge mit. Nach seiner Entlassung 1913 bekam er - unterstützt durch den Verleger Fremont Older, einen Freund und Förderer - die Gelegenheit, darüber zu schreiben, was ihm widerfahren war. Black erwies sich als höchst talentierter Autor und auch Redner; seine Schriften und Vorträge, in denen er auch für Reformen im Strafvollzug warb, wurden nicht nur viel beachtet, sie beeinflussten auch Autoren des True-Crime- und Hardboiled-Genres.
Was man "glücklich" nennt, wurde er nicht mehr. Zuletzt krank, verarmt und entmutigt, verboten ihm sein Stolz und sein Ehrgefühl, die Hilfe seiner Freunde anzunehmen. Am 22. Juni 1933 veröffentlichte Fremont Older im San Francisco Bulletin einen bewegenden Nachruf, dessen erster Satz lautete: "Ich bin mir sicher, dass Jack Black tot ist."
(Gitta List, erstmals erschienen in "Schnüss - Das Bonner Stadtmagazin", No. 10, Oktober 2008) KT 51
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IV. Bleich, Gerhard (Ansprechpartner) in Verbindung VVV Burgdorf und Stadtsparkasse Burgdorf:
Top Secret.
Die Welt der Spionage.
Sammlung Dr. Heinrich Peyers (Peine).
2008, 12 S., s/w Abb. und Fotos, geheftet, Schutzgebühr EURO 2,00 zzgl. Porto. Nicht über Buchhandel!
In der Zeit vom 27.9.2008 bis 18.1.2009 (jeweils Samstag und Sonntag, 14.00 bis 17.00 Uhr) wird in der KulturWerkStadt Burgdorf, Poststr. 2, 31303 Burgdorf die Ausstellung "Top Secret. Die Welt der Spionage" präsentiert. Es handelt sich hierbei um die Sammlung von Dr. Heinrich Peyers, die dieser seit Jahren zusammengetragen hat. Gezeigt werden u.a. Ausrüstung und Werkzeuge aus Ost und West, wie Spionagekameras, Fälschungskoffer, verdeckte Waffen etc., deren Handhabung auch demonstriert wird. Zur Ausstellung wurde eine kleine Broschüre erarbeitet, in der von Gerhard Bleich "Die Geschichte der Spionage" in Stichworten kurz erläutert wird (festgemacht an hsitorischen Daten bzw. berühmten und bekannten Spionen). Ergänzend dazu ein kurzer Beitrag des Sammlers und Leihgebers Heinrich Peyers zur Entstehung und zum Hintergrund seiner Sammlung. Diese Broschüre ist nicht über den Buchhandel zu beziehen! Informationen zu Zahlungsmodalitäten und Bezugsanschrift: [email protected] oder KulturWerkStadt Burgdorf (Anschrift s.o.). KT 51
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I. Bodi, Verena:
Textimmanente Untersuchung des Romans
"Der Hahn ist tot" von Ingrid Noll
und Versuch einer Zuordnung in das Subgenre
"psychologischer Frauenkrimi".
2000, 16 S., (Hausarbeit), GRIN Verlag (BoD), E-Book, 978-3-638-29136-1, EURO 6,99
Inhaltsverzeichnis
1. Vorstellung der Autorin 3
2. Textimmanente Untersuchung des Romans �Der Hahn ist tot� von Ingrid Noll und Versuch einer Zuordnung in das Subgenre �psychologischer Frauenkrimi� 4
I.1. Inhalt und Einordnung des Romans unter das Genre �Kriminalroman� 4
I.2. Untersuchung des Aufbaus 6
I.3. Variationstechnik bei Art der Morde 6
I.4. Handlungsmotivation der Mörderin 8
I.5. Charakterisierungstechnik der Personen mit sprachlichen Mitteln 9
I.5.1. Charakterisierung der Heldin 9
I.5.2. Charakterisierung der anderen Figuren 10
I.6. Resümee: Zuordnung des Romans zum Genre des psychologischen Frauenkrimis 12
3. Leichte Zugänglichkeit als Erfolgsrezept für Ingrid Nolls psychologischen Frauenkrimi 14
Literaturverzeichnis 16
[kein weiterer Text vorhanden]. KT 51
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III. Brandt, Horst:
Blind Date mit dem Tod.
Authentische Kriminalfälle.
2008, 191 S., Militzke Verlag, 3-86189-811-X / 978-3-86189-811-5 / K 21 02 70 41, EURO 16,90
Horst Brandt, Kriminaldirektor a.D., ehemaliger Leiter des Referats M "Delikte am Menschen" und Chef aller neun Berliner Mordkommissionen und der Brandkommissariate, berichtet wieder fundiert und anschaulich vom Alltag in der Berliner Polzeibehörde. Bereits in früheren KRIMI-TIPPS wurden auf die beiden True-Crime-Bände von Brandt hingewiesen ("Jenseits vom Tatort. Authentische Kriminalfälle" und "Verbrechen und Katastrophen im 20. Jahrhundert", beide Titel aus dem Militzke Verlag sind lieferbar). 13 Fälle aus der Nachkriegszeit und aus der Zeit des Kalten Krieges werden von Brandt detailreich geschildert, selbstverständlich auch, wie diese Kapitalverbrechen aufgeklärt werden konnten: durch engagierte Ermittlungsarbeit, manchmal auch durch Hilfe von "Kommissar Zufall" oder auch bodenlose Dummheit der Täter. Selbst zur Zeit den Kalten Krieges konnte durch Amtshilfe und Kooperation zwischen Ost und West Verbrechen aufgeklärt und die Täter dingfest gemacht werden. Inhalt: Der Fall Rössler / Wolf im Schafspelz / Das schreckliche Ende einer Schülerreise / Zwanzig Jahre Ungewissheit / Der Rentnerinnenmörder / Der Arzt und die Prostituierten / Ein Auge fürs Detail / Die Blutspur endet in Dresden / Ein Frauenkopf auf dem Grazer Platz / Grausiger Fund im Altenheim / Die Tote im Tümpel / Das Drama von Kreuzberg / Explosion im Morgengrauen. KT 51
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I. Cann, Jos van & Jespers, Henri-Floris (Hg):
Thriller versus roman.
2008, 142 S., Garant Uitgevers, 978-90-441-2363-1, ca. EURO 15,90
Die "Diamanten Kogel" ist der Preis, der im flämischsprachigen Belgien für den besten Kriminalroman des Jahres vergeben wird. Von Konzeptkünstler Wim Delvoye entworfen, macht die "Diamanten Kogel" im Bücherregal der Preisträger wirklich etwas her: Die Kugel besteht aus 500 Gramm Sterling Silber und ist mit vier Diamanten (0,35 Karat pro Stück) besetzt. Im September 2008 ging die Auszeichnung an Patrick Conrad für seinen Kriminalroman "Starr". "De Diamanten Kogel" wurde während der Veranstaltung des "Diamond Ball" verliehen. Zuvor hatten die belgischen und niederländischen Krimischriftsteller ein Kolloquium organisiert, auf dem u.a. der Stellenwert des misdaadroman (Krimi) im Kontext der Literatur niederländischer (resp. flämischer) Sprache diskutiert wurde. Weiterhin beschäftigten sich Vorträge mit der Geschichte und der Entwicklung der Kriminalliteratur in den Niederlanden. Jim Madison Davis, Professor an der University of Oklahoma, referierte über Kriminalliteratur in den USA und Jooris van Hulle liferte eine "case-study" zum südafrikanischen Kriminalliteratur. Jos van Cann (Journalist und Autor des Nachschlagewerks "Moordgids") und Henri-Floris Jespers (Literaturwissenschaftler) haben die Vorträge gesammelt und den Reader "Thriller versus roman" herausgegeben. Beide Herausgeber dürften den Lesern des KRIMI-TIPP nicht unbekannt sein, ebenso wie andere Autoren dieses Reader, da im KRIMI-TIPP bereits verschiedendlich auf ihre Publikationen hingewiesen wurde. Der Reader versammelt folgende Beiträge: Jos van Cann & Henri Floris Jespers: Echte literatuur? / Elvin Post: Literaire thriller. Ja of neen? / René Appel & Charles den Tex: Familievete? De misdaadroman versus de literaire roman / Jos van Cann: Nederlandstalige misdaadliteratuur? Voor de Tweede Wereldoorlog? / Jan Lampo: De Kachel van Maigret of Zielsverhuizing van de Lezer. Aantekeningen en bekentenissen / Matthijs de Ridder: Het complot der estheten. Het spannende verhaal van de Vlaamse letteren / Henri-Floris Jespers: Waardering en misverstand. Georges Simenon en André Gide / Jooris van Hulle: De maatschappelijke relevantie van thrillers. Case-study - de Zuid-Afrikaanse misdaadliteratuur / J. Madison Davis: The Pecking Order. The Hierarchy of Genre in the United States / Mieke de Loof: De avonturen van Alice in Literatuurland / Felix Thijssen: Als onze taal muziek wordt en ons verhaal een symfonie. KT 51
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I. Chauchard, Catherine / Pujol, Nathalie / Regnault, Alain, Sablayrolles, Vincent / Witta, Michèle (Red):
Les Crimes de l'année, No. 17. Sélection critique des ouvrages polciers parus entre août 2006 et août 2007.
2008, 221 S., zahlr. s/w Buchcover-Abbildungen, Paris bibliothèques, 9782843311642, EURO 15,00
Die o.g. Redakteure und weitere Mitarbeiter verschiedener Pariser Bibliotheken haben insgesamt 284 Kriminalromane, Krimianthologien, Jugendkrimis, Comics und die Sekundärliteratur zum Genre begutachtet - ausnahmslos französischsprachige Titel (Originaltitel oder Übersetzungen), erschienen zwischen August 2006 und August 2007. Das neue und damit 17. Rezensionsjahrbuch "Les Crimes de l'année" ist stets eine Fundgrube für denjenigen, der sich über die aktuelle französischsprachige Krimiproduktion informieren möchte. Neben den 284 Rezensionen hat die Redaktion von BILIPO (Bibliothèque des Littératures Policières) unter der Leitung von Chaterine Chauchard wie immer ein Übriges getan und umfangreiche Aufstellungen zu diversen (internationalen) Krimimagazinen bzw. Fanzines, eine Liste der (französischen) Krimifestivals und Krimibuchhandlungen und eine Übersicht der 2007 vergebenen französischen Krimipreise zusammengestellt. Erschlossen wird das Jahrbuch wieder durch Register zu Titeln, Genres, Themen, Ländern und Krimipersonal. KT 51
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I. Connelly, Mark:
The Hardy Boys Mysteries, 1927 - 1979.
A Cultural and Literary History. 2008, 262 S., zahlr. Fotos, McFarland, 978-0-7864-3386-5, ca. $ 49,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Was in Europa als "Einstiegsdroge" im Kindes- und Jugendalter für spätere Krimiliebhaber galt und gilt, nämlich Erich Kästners "Emil und die Detektive", die "Fünf Freunde"-Serie oder die "Geheimnis um"-Serie der Enid Blyton oder Lindgrens Meisterdetektiv Kalle Blomquist, sind in den USA die Serie um die "Hardy Boys" für Jungen und die Abenteuer der "Nancy Drew" für Mädchen (s. dazu unten Cornelius & Gregg: Nancy Drew and Her Sister Sleuths). Seit gut achtzig Jahren gibt es sie nun schon, die Abenteuer der Hardy Boys. Gut 50 Millionen Bücher in mehr als 25 Sprachen übersetzt wurden weltweit verkauft. Marc Connelly hat den jugendlichen Spürnasen in seiner "Cultural and Literary History" selbst nachgespürt. Inhalt: The Hardy Boys at Eighty / Off the Assembly Line - The Fiction Factory of Edward Stratemeyer / The McFarlane Formula: "I Opted for Quality" / The Weird Period / The Hardy Boys in Peace and Cold War / Policing the Hardy Boys: The "Great Purge" / Into the Disco Age / Race / Class / Hardy Girls: Gender in the Hardy Boys / Hardy Family Values / Law and Order / Action, Not Violence / Bayport, USA / The Hardy Boys on Stage, on Screen, and in Parody / Book Wars: The Series Book Under Fire / Chronology / The Hardy Boys Canon / Twenty Opening Lines / Hardyisms / Chapter Notes / Bibliography / Index. KT 51
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I. Cornelius, Michael G. / Gregg, Melanie E. (Hg):
Nancy Drew and Her Sister Sleuths.
Essays on the Fiction of Girl Detectives.
2008, 216 S., McFarland, 978-0-7864-3995-9, ca. $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Das Stratemeyer Syndikat hat es schon geschickt angestellt, um Geld zu scheffeln: Für junge Mädchen mit Hang zur Abenteurliteratur wurde in Stratemeyers "Schreibfabrik" von zahllosen Ghostwritern Nancy Drew erfunden: Für die Jungen übernahmen diese Rolle die Hardy Boys (s.o. Connelly: The Hardy Boy Mysteries). Der Erfolg der Detektivgeschichten um Nacy Drew rief selbstverständlich weitere Mädchen-Detektive auf den Plan. Michael G. Cornelius und Melanie E. Gregg und weitere Beiträger/innen untersuchen in ihren Essays das Erfolgsgeheimnis von Nancy Drew, Cherry Ames, Trixie Belden oder Linda Carlton. Inhalt: Michael G. Cornelius: The Mystery of the Moll Dick / James D. Keeline: The Nancy Drew "Mythtery" Stories / Linda K. Karell: Originator, Writer, Editor, Hack - Carolyn Keene and Changing Definitins of Authorship / Melanie E. Gregg: Alice Roy, Détective - Nancy Drew in French Translation / Leona W. Fisher: Race and Xenophobia in the Nancy Drew Novels - "What kind of society �?" / Michael G. Cornelius: "They blinded her with science" - Science Fiction and Technology in Nancy Drew / Fred Erisman: Linda Carlton - Flying Sleuth - Sleuthing Flier / H. Alan Pickrell: The Girl Sleuths of Melody Lane / Anita G. Gorman & Leslie Robertson Mateer: Measuring Up to the Task - Cherry Ames as Nurse and Sleuth / Steven J. Zani: Puzzles, Paternity, and Privilege - The Mysterious Function(s) of the Family in Trixie Belden / Marla Harris: Not Nancy Drew but Not Clueless - Embodying the Teen Girl Sleuth in the Twenty-first Century / Glenna Andrade: Hermione Granger as Girl Sleuth / Melissa Favara & Allison Schuette-Hoffman: Teen Sleuth Manifesto. KT 51
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I. Daeninckx, Didier:
Didier Daeninckx präsentiert Amila ABC.
2008, 16 S., (Amila-abc, Ü.v. Bernd G. Bauske), Conte Verlag, 978-3-936950-91-5, EURO 1,00 (zzgl. Porto)
Jean Amila, am 24.11.1910 als Jean Meckert in Paris geboren, wird Dank des Conte Verlages jetzt wieder in Deutschland entdeckt. Sein amerikanisiertes Pseudonym wählte er auf Vorschlag von Marcel Duhamel, Herausgeber beim Verlag Gallimard, wo Amila in der serié noire seine Kriminalromane veröffentlichte. Bernd G. Bauske, Romanist an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und einige seiner Studenten, übersetzen unter einem (leicht verschlüsselten) Pseudonym die Kriminalromane des 1990 verstorbenen französischen Kriminalschriftstellers (bisher sind im Conte Verlag erschienen "Mond über Omaha", "Mitleid mit den Ratten", "Bis nichts mehr geht" und "Motus!"). Im Zuge seiner "Reihe Amila" hat der Verlag jetzt ein kleine Broschüre mit Hintergrundinformationen, kleinen Textauszügen aus den Krimis und Annekdoten herausgebracht, die Didier Daeninckx am 20.10.1989 in "Révolution" präsentierte. Das "Amila ABC" ist, gegen eine geringe Schutzgebühr, nur direkt vom Verlag zu beziehen: ([email protected]) oder als kostenloser und ausdruckbarer download zum privaten Gebrauch unter www.conte-verlag.de (pdf). KT 51
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III. Dugain, Marc:
Der Fluch des Edgar Hoover.
2007/2008, 399 S., (La malédiction d'Edgar, Ü.v. Michael Kleeberg), Frankfurter Verlagsanstalt, 3-627-00154-0 / 978-3-627-00154-4 / K 20 88 09 31, EURO 18,80
Ob Ganove, Gewaltverbrecher oder Politiker - alle fürchteten Edgar Hoover, Direktor des FBI, ebenso wie sie ihn haßten. Über Hoover, seine Arbeit, seine Intrigen und seine Doppelmoral sind schon etliche Bücher geschrieben worden. Der Franzose Marc Dugain hat sein Portrait dieses umstrittendsten Chefs einer der größten Polizeibehörden der Welt als dokumentarischen Roman angelegt, und zwar aus der Sicht seines Stellvertreters und Lebensgefährten Clyde Tolson ("Jonny und Clyde" nannte Truman Capote die beiden). Hoover sah 8 amerikansiche Präsidenten kommen und gehen und hatte selber maßgeblichen Einfluß auf die amerikanische Geschichte in der Zeit von 1924 bis 1972. Dugains fiktive Lebenserinnerungen geben einen spannenden wie faktenreichen Einblick in die Geschichte des FBI und der amerikinschen Innenpolitik, sowie einen Blick hinter die potemkische Fassade des John Edgar Hoover. KT 51
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I + IV. Eburne, Jonathan P. [d.i. Josephine Berry Weiss]:
Surrealism and the Art of Crime.
2008, 344 S., 30 s/w Abb., Cornell University Press, 0-8014-4674-0 / 978-0-8014-4674-0, $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Bekannte und weniger bekannte Surrealisten des 20. Jahrhunderts kannten oder erlebten Krieg, revolutionäre Gewalt oder Massaker. Kein Wunder, daß in ihren Darstellungen Tod und Verderben oder Leichen als Beweis für die Gewalt des modernen Lebens stehen. Schriftsteller und Künstler wie André Breton, Louis Aragon, Georges Bataille, Max Ernst und viele andere läßt Jonathan P. Eburne in seiner Analyse des Surrealismus von den Anfängen bis zu den 50er Jahren als Zeugen auftreten. Auch in der Kriminal- und Detektivliteratur dieser Zeit weist Eburne Zusammenhänge zwischen Kunst und Kriminalität nach (z.B. Chester Himes oder "roman noir"). Mary Ann Caws, Professorin für vergleichende Literaturwissenschaft, City University of New York, meint: "'Surrealism and the Art of Crime' is a terrific book. The quality is unbeatable, the writing brillant and concise." Hinter Jonathan P. Eburne verbirgt sich übrigens Josephine Berry Weiss, ebenfalls Professorin für vergleichende Literaturwissenschaft an der Pennsylvania State University. KT 51
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III. Flowers, R. Barri:
Female Crime, Criminals and Cellmates.
An Exploration of Female Criminality and Delinquency.
2008, 2. Auflage, 300 S., Tables, Diagrams, Notes, Bibliography, Index, McFarland, 978-0-7864-4053-5, ca. $ 39,95 (Tagskurs zzgl. MWSt)
In the United States female crime has grown at a faster rate than male crime over the past couple of decades. Despite this, only limited research has been done by criminologists, psychologists and sociologists on this growing problem. This study examines female criminals; who they are, where they come from, what crimes they commit, why they commit criminal nd delinquent acts, and how they are incarcerated. Part One discusses the extent and nature of female crime in the United States, and compares it to male crime. Part Two looks at early theories on the topic. Part Three explores the criminality and deviance of women offenders, while Part Four concentrates on the crimes and delinquency of juveniles. The work concludes with a discussion of female offenders in the custody of correctional authrities. (vt) KT 51
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I. Forshaw, Barry:
British Crime Writing.
An Encyclopedia.
2009, 2 Bände, ca. 768 S., 100 Illustrationen, Greenwood Press, 1-84645-022-5 / 978-1-84645-022-8, ca. £ 90,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Schon jetzt sei auf ein (2-bändiges) Nachschlagewerk hingewiesen, das wohl im Laufe Februar 2009 erhältlich sein wird. Barry Forshaw, Herausgeber des Crime Time Magazine und (Krimi-)Rezensent für die englischen Zeitungen wie "The Independent", "The Times" oder "The Express", hat sich der Mitwirkung bekannter englischer Autoren (darunter auch Kriminalschriftsteller/innen) versichert, um die Enzyklopädie zur britischen Kriminalliteratur auf den Weg zu bringen. Die Liste der Beiträger liest sich wie das britische Who's Who der Kriminalliteratur: unter den Autren findet man zum Beispiel Maxim Jakubowski, Geoff Breadley, Mark Campbell, Michael Stotter, Mark Timlin, Andrew Taylor, Laura Wilson, Jessica Mann, Natasha Cooper, Philip Scowcorft oder Bob Cornwell - also alles Namen, die für Seriösität und bestes wie umfangreiches Hintergrundwissen garantieren. In "British Crime Writing" werden zahlreiche Aspekte der britischen Kriminalliteratur beleuchtet, untersucht und analysiert: die Ursprünge der Kriminalliteratur, die Klassiker à la Sherlock Holmes, das "Golden Age" der Agatha Christie und Dorothy L. Sayers oder die Kriminalliteratur zeitgenössischer Autorinnen und Autoren (z.B. P.D. James, Ruth Rendell, Ian Rankin, um nur diese drei zu nennen). Weiterhin werden hier Artikel zu Drehbüchern, Krimi-TV-Serien und zu den diversen Spielarten des Genres zu finden sein (z.B. Spionage, Locked-Room, historischer Krimi, Religion im Krimi, literarischer Kriminalroman, noir, "Frauenkrimi", oder True Crime). Ausführlich diskutiert und analysiert werden Themen wie "Social Comment in Crime Fiction" oder "Crime Fiction and Sexuality". Wer bereits die Nachschlageklassiker "Twentieth Century Crime & Mystery Writers", "Mystery & Suspense Writers" und/oder "The Oxford Companion to Crime & Mystery Writing" in seiner Handbibliothek stehen hat, wird als sinnvolle Ergänzung um "British Crime Writing. An Encyclopedia" nicht herumkommen. Vorbestellungen sind herzlich willkommen. Leider liegt ein aktuelles Inhaltsverzeichnis nicht vor. Barry Forshaw schreibt mir aber zum Inhalt: "� it's every major - and most minor - British crime writer from the beginning of the genre (and earlier), with many writers who have never been discussed before in any crime guide ...". KT 51
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III. Friedrichsen, Gisela:
Im Zweifel gegen die Angeklagten.
Der Fall Pascal - die Geschichte eines Skandals.
2008, 237 S., DVA (Ein Spiegel-Buch), 3-421-04334-5 / 978-3-421-04224-4 / K 20 97 44 31, EURO 19,95
Der fünfjährige Pascal verschwindet und neun verdächtige Personen gestehen, etwas mit seinem Tod zu tun zu haben. Am Ende stellt sich allerdings heraus, dass die Geständnisse falsch sind und dass Vorverurteilungen und Diskriminierung auf skandalöse Weise die Ermittlungen beeinflusst haben. Gisela Friedrichsen, die Gerichtsreporterin des SPIEGEL, beschreibt in ihrem aufrüttelnden Buch, wie es zu diesem Strafverfahren kam, das den Fall nicht lösen konnte, aber die Lebensläufe der Betroffenen zerstörte. "� ein beispielhaftes Versagen der Justiz" (G. Friedrichsen). (vt) KT 51
-- zum Fall Pascal s. a. "Dieter Gräber: Pascal" --
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III. Galassi, Silviana:
Kriminologie im Deutschen Kaiserreich.
Geschichte einer gebrochenen Verwissenschaftlichung.
2004, 452 S., F. Steiner Verlag (Pallas Athene, Bd. 9), 3-515-08352-9 / 978-3-515-08353-3 / K 12 80 38 98, EURO 80,00
Warum werden Verbrechen begangen? Steckt das Böse in den biologischen Anlagen oder ist das soziale Umfeld für die Kriminalität verantwortlich? Gibt es geborene Verbrecher? Endes des 19. Jahrhunderts werden diese Fragen zum Ausgangspunkt einer neuen Wissenschaft, der Kriminologie. Warum beginnen Mediziner und Soziologen gerade zu dieser Zeit, Kriminalität wissenschaftlich zu erforschen? Welche Theorien werden entwickelt und diskutiert? Und welche Rolle spielt die Kriminalpolitik bei der Entwicklung der neuen Wissenschaft? Ist die Kriminologie an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert überhaupt eine Wissenschaft? Diese Fragen werden hier für das Deutsche Kaiserreich erstmals eingehend und auf einer sehr breiten Quellengrundlage untersucht. (vt) KT 51
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I. Geherin, David:
Scene of the Crime.
The Importance of Place in Crime and Mystery Fiction.
2008, 223 S., McFarland, 978-0-7864-3298-1, ca. $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Wie wichtig ist das "setting", der Ort der Handlung, im Kriminalroman und wie wirkt sich das "setting" auf Erzählstil und Handlung aus? David Geherin hat sich die Kriminalromane von 15 internationalen Kriminalschriftstellern/innen für die Beantwortung dieser Fragen genauer angeschaut. Inhalt: The Importance of Place in Fiction / Georges Simenon "Paris" / Donna Leon "Venice" / Tony Hillerman "The American Southwest" / Walter Mosley "South Central Los Angeles" / George P. Pelecanos "Washington D.C." / Sara Paretsky "Chicago" / James Lee Burke "Southern Louisiana" / Carl Hiaasen "South Florida" / Ian Rankin "Edinburgh" / Alexander McCall Smith "Botswana" / James McClure "South Africa" / Maj Sjöwall and Per Wahlöö "Stockholm" / Paco Ignacio Taibo II "Mexico City" / Leonardo Sciascia "Sicily" / Lindsey Davis "Ancient Rome". KT 51
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I. Gelfert, Hans-Dieter:
Edgar Allan Poe.
Am Rande des Malstroms. Biographie.
2008, 249 S., 28 Abb., C.H. Beck Verlag, 3-406-57709-1 / 978-3-406-57709-3 / K 20 65 57 23, EURO 19,90
Am 19. Januar 2009 jährt sich der 200. Geburtstag von Edgar Allan Poe (gestorben am 7.10.1849). Frühzeitig legt Hans-Dieter Gelfert, Professor für englische Literatur an der FU Berlin, sowohl eine Analyse (die Kapitel "Annäherung an Poe" und "Dichten gegen den Strom") des Poe'schen Werkes wie auch eine Biographie vor (Kapitel "Leben am Rande des Malstroms"). Poe, der gerne als Autor des Morbiden, genialer Autor von Horrorszenarien und Erfinder des Detektivromans (Meisterdetektiv Dupin) bezeichnet wird, hatte trotz seines Erfolges selbst mit Horror und Morbidität in seinen Leben zu kämpfen: Alkoholexzesse, Depressionen und ein Selbstmordversuch kennzeichnen das kurze Leben des "unamerikanischsten und dennoch wirkungsmächtigsten Klassikers" der US-Literatur. Neben seinen Horror- und Detektiverzählungen, gab es auch einen Autor Poe, der viele und reichlich merkwürdige Rezensionen und eigenartige philosophische Traktate verfasste (übrigens der größte Teil seines Gesamtwerkes). Gelferts Biographie und Analyse seziert das Werk Poes und hebt sich aus der Menge bereits erschienener Arbeiten zu Edag Allan Poe heraus. Der umfangreiche Anhang gliedert sich in "Zeittafel", "Poes Werke", "Zeitschriften" in denen Poe, aber auch seine Gegner publizierten, "Schreibende Zeitgenossen" werden aufgelistet und in "Ausgewählte Literatur (chronologisch)" wird Primärliteratur, Biographien und Sekundärliteratur unterteilt in deutsch- und englischsprachige Ausgaben. Ein "Personenregister" rundet den Teil Anhang ab. KT 51
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I. Giraud, Robert / Ditalia, Pierre:
L'argot de la Série Noire.
Bd. 1: L'argot des traducteurs.
1996, 384 S., Illstrationen, Éditions Joseph K., 2-910686-06-X / 978-2-910686-06-2, EURO 24,00
Es ist bis jetzt nur bei diesem ersten Band zum Jargon oder Übersetzungsstil der Kriminalromane der berühmten französischen "Série Noire" geblieben. Dieses umfangreiche Wörterbuch der in der "Série Noire" verwendeten Begriffe wird durch biographische Informationen zu den Übersetzern ergänzt. Abgeschlossen wird dieser erste Band mit einer vollständigen Liste der bis 1996 erschienenen Titel und einer kleinen illustrierten Geschichte der "Série Noire". Über das Erscheinen eines Folgebandes konnte nichts in Erfahrung gebracht werden! KT 51
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I. Glauser, Friedrich:
Man kann sehr schön mit Dir schweigen.
Briefe an Elisabeth von Ruckteschell und die Asconeser Freunde 1919 - 1932.
2008, 201 S., 12 s/w Fotos und Abb., Verlag Nimbus - Kunst und Bücher, 3-907142-32-2 / 978-3-907142-32-5 / K 21 15 20 26, EURO 24,80
Juli 1919: Es ist der erste Sommer nach dem großen Krieg, und der 23jährige Friedrich Glauser beschließt, nicht länger hinter Anstaltsmauern zu versauern. Ihm gelingt die Flucht aus der Psychiatrischen Klinik Münsingen; Freunde in Ascona nehmen ihn in ihre Künstler-Wohngemeinschaft auf. Man schreibt und diskutiert unter der Sonne des Südens, es gibt Beziehungen zu Verlagen und Zeitschriften. Der Traum vom Leben als Schriftsteller scheint realisierbar. Und Glauser begegnet seiner ersten großen Liebe: Liso. Mit vollem Namen heißt sie Elisabeth von Ruckteschell, sie malt, entwirft Stoffe und ist befreundet mit Sophie Taeuber und den Tänzerinnen der Laban-Schule. Eigentlich lebt sie in Zürich, doch auf Glausers werbende und drängende Briefe hin, zieht auch sie ins Tessin. Einige Monate leben sie zusammen in der alte Mühle zwischen Ronco und Arcegno. Doch Glauser gerät wieder in die Sucht, wird verhaftet und in Bern psychiatrisiert. Liso verhilft ihm unter dramatischen Umständen zur Flucht und bringt ihn in Baden unter. Zuletzt aber zerbricht die Beziehung, und Liso heiratet kurz entschlossen Bruno Goetz, einen von Glausers nahen Asconeser Freunden. All diese Ereignisse spiegeln sich unmittelbar in der reichhaltigen Korrespondenz, die lange verschollen war und hier erstmals publiziert wird. Hinzu kommen einige Briefe nach Glausers Rückkehr aus der Fremdenlegion, geschrieben als Grubenarbeiter im belgischen Charleroi, später als Gärtner und Autor in der Schweiz - bis hin zur Entstehung des "Gourrama"-Romans. Ein besonderer Fund für alle passionierten Glauser-Leserinnen und -Leser. KT 51
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IV. Gödden, Walter zus. mit Heuer, Caren & Krippner, Friederike (Hg):
Flammende Herzen.
Unterhaltungsliteratur aus Westfalen.
2007, 414 S., 180 s/w Abb., Aisthesis Verlag (Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen, Bd. 26), 978-3-89528-638-4, EURO 24,80
Trivialliteratur wurde schon Ende des 18. Jahrhunderts gern gelesen (Schwager "Die Leiden des jungen Franken, eines Genies", 1777). Mit Trivialliteratur wird im Allgemeinen Zeitschriftengeschichte und/oder -romane, Fortsetzungsromane oder sogenannte Groschenhefte (Arzt-, Heimat-, Western- oder Science-Fiction-Romane oder Krimis) bezeichnet. Herausgeber Walter Gödden und seine beiden Mitarbeiterinnen Caren Heuer und Friederike Küpper haben nach solcher Unterhaltungsliteratur in Westfalen gesucht und sind fündig geworden, und zwar reichlich. In "Flammende Herzen" werden die verschiedenen Spielarten dieser leichten Unterhaltungsliteratur vorgestellt, und zwar exemplarisch festgemacht an ausgesuchten Texten von Autoren und Autorinnen aus den Jahren 1777 bis 2005. Darunter natürlich auch einige (wenn auch wenige) Krimi-Texte: Temme "Mord beim Sandkrug. Ein verwickelter Kriminalfall aus der Zeit der Postkutsche" (1876) / Briester "� hinter gleißenden Fassaden. Detektiv-Roman" (1957) / Bröll "Melodie des Todes" (1958) / Mora "Das Mädchen mit den Opalaugen" (1954) / Cotton "Kein Pardon für einen Killer" (1966) / Meeker "Miss Brasilia. Ein heißer Thriller" (1969) / Höber "Jerry Cotton - Totenschiff der Millionäre" (o.J.) / Dark "Wo Deborah den Teufel trifft" (o.J.) und "Der Junge von Stonehenge" (o.J.). Jedem dieser Textauszüge (und der vielen weiteren aus anderen Bereichen der Heftromanreihen) wird eine ausführliche Rezension vorangestellt. Wer noch nie am Kiosk oder im Bahnhof einen der vielen Heftromane gekauft hat, dem wird mit "Flammende Herzen" das ganze Spektrum dieser "Schema-Literatur" vorgestellt. In ihrem Vorwort haben die drei HerausgeberInnen eine Typologie des Heftromans oder der Heftromankultur und deren Leserschaft eingearbeitet - mit recht interessanten Zahlenbeispielen: 5000 Romanhefte erscheinen pro Jahr in Deutschland; die 55 Heftromane des Kelter-Verlages haben eine Gesamtauflage von 3,3 Mio. Exemplaren. Zu dem geben die Herausgeber zahlengestützte Auskunft über Leserschaft, Autoren, Umfang oder welche Coverfarben wichtig für den Abverkauf welcher Heftromanformen sind. Eine kleine Auswahlliste weiterführender Literatur zur Trivialliteratur ist dem Vorwort beigefügt. Man kann sich übrigens köstlich beim Lesen der Auswahl der Textbeispiele amüsieren. KT 51
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III. Gordon, R. Michael:
The Poison Murders of Jack the Ripper.
His Final Crimes, Trial and Execution.
2008, 223 S., zahlr. Fotos und Illustrationen, McFarland, 978-0-7864-3327-8, ca. $ 39,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Considered a primary suspect in the unsolved Jack the Ripper murders, Polish-born Severin Antoniovich Klosowski also gained considerable notoriety as "The Borough Poisoner of Southwark" in the late 1800s. Within a span of five years, Klosowski took on three women as his wives und lethally poisoned each with deadly doses of antimony. This study of Klosowski's murders of Mary Sprink, Elizabeth "Bessie" Taylor, and Maud Marsh includes extensive accounts of the individual crimes, the accompanying investigations, and Klosowski's conviction and execution. The final chapter examines intense police and media speculation that Klosowski may also have been the unidentified serial killer Jack the Ripper, citing period news articles and more recent developments in the notorious case. Inhalt: Prologue - A Young Man from Poland
Section I - A Background of Serial Murder:
1. The Ripper and Torso Murders,
2. The American Murders of Jack the Ripper
Section II - The Poison Work of Jack the Rippe:
3. A Serial Killer Returns to London,
4. Mrs. Spink and a Man Called Chapman,
5. The Slow Death of Bessie Taylor,
6. A Barmaid Named Maud,
7. A Death at George's American Bar,
8. The Arrest of a Serial Killer
Section III - The Investigation of a Serial Killer:
9. The Investigation Begins - Other Crimes and a Final Torso,
10. Coroner Waldo's Inquest - The Maud Marsh Matter,
11. The Police Court Does Ist Work - The Case of the Borough Poisoner,
12. The Police Court Continues - Focus on Mrs. Spink and Bessie Taylor
Section IV - The King's Justice:
13. The First Day of Trial - The Case of the Borough Poisoner,
14. The Second Day of Testimony,
15. Requiem for a Serial Killer,
16. "You've Got Jack the Ripper at Last"
Section V - The Future of Jack the Ripper:
17. A Century of Speculation and a Pub called the Crown
Im Anhang: A Chronology of the Borough Poisoner / Bibliografie / Register. (vt) KT 51
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III. Gräbner, Dieter:
Pascal
Anatomie eines ungeklärten Falles.
2008, 274 S., zahlr. s/w Fotos, im Anhang: Die Chronologie des ungeklärten Falles / Thomas Gerber: Freisprüche mit Ansage / Wolfgang Ihl: Der stille Schmerz bleibt / Michael Jungmann: Pascals und Kevins Schicksal schockt die Ermittler. Gollenstein Verlag, 3-938823-32-1 / 978-3-938823-32-3 / K 20 33 32 34, EURO 14,90
Am Montag, dem 20. September 2004, begann die Verhandlung zu einem Verbrechen, das bundesweit Schlagzeilen machte und das die Öffentlichkeit bewegte wie kein Fall in den letzten Jahren zuvor. 13 Angeklagte hatten sich im Schwurgericht Saarbrücken zum Fall Pascal zu verantworten. Pascal, ein fünfjähriger Junge aus Saarbrücken-Burbach, wird seit dem 30. September 2001 vermisst. Die Ermittler finden zunächst keine Spuren und Hinweise sind mehr als dürftig. Erst nach über einem Jahr intensiver Ermittlungen gibt es eine heiße Spur. Diese führt in die Tosa-Klause. Die Tosa-Klause ist ein heruntergekommener Kiosk in dem sich die Hardcore-Trinker des Viertels, allesamt mehr oder weniger auf der Verliererstraße, versammeln. Hier trifft sich auch eine Bande von mutmaßlichen Kinderschändern. Die Polizei geht von einem erschreckenden Szenario aus: Pascal soll von dieser Bande missbraucht und dann ermordet worden sein. Die Leiche wurde an einen unbekannten Ort weggeschafft. Die Ermittler stützen sich dabei unter anderem auf die Zeugenaussage eines Spielkameraden von Pascal, Kevin und dessen Mutter, einer Prostituierten mit Stammpublikum aus der und um die Tosa-Klause. Weitere Aussagen und Geständnisse erweisen sich als wertlos, da sie von den alkoholabhängigen und teilweise geistig minderbegabten Angeklagten kommen. Der Prozess endet mit einem Eklat: alle 13 Angeklagten werden freigesprochen! Die Leiche des kleinen Pascal ist bis heute nicht gefunden worden. Im Anhang dieser Fall- und Prozessgeschichte kommen die Gerichtsreporter Gerber (Saarländischer Rundfunk), Ihl (Saarbrücker Zeitung) und Jungmann (ebenfalls Saarbrücker Zeitung) ausführlich zu Wort. Neben einer Chronologie des Falles wird Gräbners Bericht zum ungeklärten Fall Pascal mit Pressestimmen aus großen überregionalen Tageszeitungen und Nachrichten-Magazinen abgeschlossen. KT 51
-- zum Fall Pascal s. a. "Gisela Friedrichsen: Im Zweifel gegen die Angeklagten" --
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II. Grob, Norbert (Hg):
Filmgenres - Film noir.
2008, 408 S., 25 s/w Fotos, Reclams Universal-Bibliothek 18552, 3-15-018552-1 / 978-3-15-018552-0 / K 20 20 72 64, EURO 9,00
In der Reihe "Filmgenres" (zur Zeit 13 Titel) liegt jetzt auch ein Buch zum "Film noir" vor. Herausgeber Norbert Grob (Professor für Filmwissenschaft an der Uni Mainz) konnte 49 bekannte und fachkundige Autoren gewinnen, die in ihren Beiträgen insgesamt 71 Filmen des Genres "Film noir" analysieren. Diese Besprechungen und Analysen orientieren sich an der (zeitlichen) Historie des "Film noir", beginnend mit "Die Hündin" (1931) bis "Tödliche Entscheidung" (2007). "Film noir", ein bis heute nicht abgeschlossener, sich weiterentwickelnder Epochenstil, kann in fünf Phasen untergliedert werden: Phase 1 "eher naive Zeit, die bis zum Beginn des Tonfilms geht" (bis 1931) / Phase 2 wird "charakterisiert durch lässige Spielereien und romantische Irritationen" (bis 1944) / Phase 3 bildet die "zentrale Epoche des klassischen Film noir" (bis 1955) / Phase 4 ist "die Zeit der großen Homages an den Classical Noir" (bis 1976) und Phase 5 "beginnt 1978 mit 'Driver' und [ist] bis heute nicht abgeschlossen". Norbert Grobs umfangreiche Einleitung "Kino der Verdammnis" erklärt "Epochalstil / Geistesströmung / Genre", bietet ausführliche "Definitionen" an, leitet von der "Geschichte des Film noir" über zu den "Vier zentralen Charakteristika" (Stadt; Nacht; Off-Erzählungen & Rückblenden; Licht & Schatten), widmet sich den "Meistern des Noir-Lichts", beschreibt in "Noir-Typologie: Die sieben zentralen Erzählungen des Genres" und schließt mit "Nichts wirklich, alles wahr" und "Düsternis, Ambivalenz, Rätsel". Wie bei Grobs Einleitung, so wird auch bei den folgenden 71 Beiträgen jeweils eine ausführliche Auflistung weiterführender Literatur angeboten. Jeder Beitrag nennt den deutschsprachigen Filmtitel, den Originalfilmtitel, das Entstehungsland, Entstehungsjahr und die Länge des Films. Selbstverständlich werden Regisseur(e), Drehbuchautor(en), Kameramann/frau, Komponisten der Filmmusik sowie die Darsteller und die Figuren, die sie verkörpern aufgeführt. Ein Register aller genannten Filme (also auch die in den Texten aufgeführten Hinweise auf andere Filme) erschließt "Film noir". KT 51
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III. Habermas, Rebekka:
Diebe vor Gericht.
Die Entstehung der mordernen Rechtsordnung im 19. Jahrhundert.
2008, 380 S., Campus Verlag 3-593-38774-3 / 978-3-593-38774-1 / K 21 06 40 80, EURO 34,90
Im 19. Jahrhundert wurden in Deutschland öffentliche Gerichtsverhandlungen und moderne Strafgesetzbücher eingeführt, beides sollte für mehr Gleichheit vor dem Gesetz sorgen. Wie kam es zu diesem großen Umbruch und wie verlief er im Einzelnen? Diesen Fragen geht Rebekka Habermas am Beispiel des Diebstahls nach, der die Justiz im 19. Jahrhundert mehr beschäftigte als jedes andere Delikt. Sie rekonstruiert nicht nur die Logiken der Rechtsreformer, sondern auch die Motive der Diebinnen und Diebe, die Arbeit der Gendarmen, die Beweissuche der Juristen sowie den Anteil der Kriminologen und Journalisten am Prozess der Rechtsfindung. So zeigt sie, dass das moderne Recht von vielen Akteuren gestaltet wurde bis hin zur Öffentlichkeit, die sich das Recht nahm, das Geschehen vor Gericht nach eigenen Maßstäben zu beurteilen. (vt) KT 51
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I. Hadley, Mary / Fogle, Sarah D. (Hg):
Minette Walters and the Meaning of Justice.
Essays on the Crime Novels.
2008, 224 S., McFarland, 978-0-7864-3842-6, ca. $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Verschiedene Beiträger analysieren das Werk der britischen Krimiautorin Minette Walters. Kritisch untersucht werden z.B. Schreib- und Erzähltechnik, Walters Einstellung zu Wahrheit und Gerechtigkeit, das Personal ihrer Kriminalromane und viele weitere Schwerpunkte, die Minette Walters in ihren Kriminalromanen thematisiert. Der Essayband wird mit einem ausführlichen (e-mail-)Interview von Minette Walters abgeschlossen. Inhalt: Mary Hadley: Truth and Justice / Sarah D. Fogle: Soul Murder - Children in Minette Walters' Novels / Caren J. Town: Body of Evidence - Body as Evidence in "The Sculptress" / Rhonda Knight: Shakespeare, Scolds, and Self-Fashioning - The Making of Mathilda Gillespie in "The Scold's Bridle" / Lois A. Marchino & Deane Mansfield-Kelley: A Wounded World - Victim/Victimizers in "The Scold's Bridle", "The Dark Room", and "The Breaker" / Donna Waller Harper: British Social Issues / Tilda Maria Forselius: The Impenetrable M and the Mysteries of Narration - Narrative in "The Shape of Snakes" / Nancy Eliot Parker: Society, Evil, and Other / Gerri Reaves: The Tangled Web of Justice and Revenge - Narrative Devices and Subtexts in "The Devil's Feather" / Rachel Schaffer: Everyday Heroes - Women of Valor / Minette Walters & Contributors: Online Interview with Minette Walters. KT 51
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III. Hammer, Ulrich Magnus:
Die Akte Serkassow.
Thriller.
2007, 444 S., Lesebändchen, Verlag Fredebold und Fischer, 3-939674-09-5 / 978-3-939674-09-2 / K 19 40 65 07, EURO 15,95
Das radioaktive Polonium 210, ebenso tödlich wie selten, vergiftete den ehemaligen russischen Geheimdienstler Alexander Litwinenko. Am 23. November 2006 verstarb er an dieser Vergiftung. Der Fall erregte weltweit Aufsehen. In fast allen internationalen Medien waren die Aufnahmen des Patienten im Krankenhaus zu sehen. Gemunkelt wurde und wird, daß der russische Geheimdienst mit dem Tod von Litwinenko zu tun habe. Litwinenko wurde offensichtlich bei einem London-Besuch gezielt mit dem tödlichen Gift in Berührung gebracht. Großbritanniens Regierung war über diesen Fall not amused und schickte Ermittler nach Moskau. Bisher ohne konkrete Ergebnisse. Ex-Geheimdienstler Andrej Lugowoi wurde zwar des Mordes an Litwinenko angeklagt. Ob er nun der wirkliche Täter ist oder nur als Bauernopfer vorgeschoben wurde ist immer noch unklar. Der Künstler und Schriftsteller Ulrich Magnus Hammer, Jahrgang 1945, thematisiert diesen Mord und seine Vorgeschichte in seinem dokumentarischen Roman "Die Akte Serkassow".
"Keine Literatur kann in puncto Zynismus das wirkliche Leben übertreffen". Dieses Zitat von Anton Pawlowitsch Tschechow könnte man der "Akte Serkassow", die sich eng an einen wahren Fall anlehnt, der Ende 2006 durch die internationale Presse ging, als Leitspruch voranstellen. Doch Fiktion kann manchmal dort Licht ins Dunkel bringen, wo in der Realität noch lange keine Fakten vorliegen! Der in Deutschland lebende russische Künstler Wiktor Golzin wird nach einem Aufenthalt in London in die Berliner Charité eingeliefert, wo die Ärzte eine ihnen unbekannte Vergiftung diagnostizieren, gegen die sie machtlos sind. Kurz bevor er stirbt, deckt Golzin noch seinen wahren Namen: Alexander Serkassow und seine wahre Identität als Ex-Agent des russischen Geheimdienstes FSB auf. Doch damit nicht genug, beschuldigt er den russischen Präsidenten, den Mord an ihm höchstpersönlich angeordnet zu haben. Jetzt nimmt die Presse den Fall auf, Geheimdienste schalten sich ein und eine anonyme Gruppe, vermutlich aus dem inneren Zirkel des Kreml, gibt eine Untersuchung in Auftrag. Sie wünscht, dass niemand anderer als Michail Dostojweski, ein Mann dessen Identität niemand kennt, mit dieser Aufgabe betraut wird. Er soll herausfinden, wer in Wahrheit hinter dem Giftmord an Serkassow steckt. Doch Dostojewski muss im Laufe seiner Ermittlungen feststellen, dass die Wahrheit nicht nur ein äußerst vielschichtiges Gebilde ist, sondern dass sein Leben wie das manch anderen vor ihm, keinen Pfifferling mehr wert ist. Der Autor verfügte für sein Buch über Insider-Informationen prominenter Russlandkenner und wurde von ehemaligen Agenten des BND beraten. (tp + vt) KT 51
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I. Hanson, Dian (Hg) & Godtland, Eric:
True Crime Detective Magazines 1924 - 1969.
2008, 333 S., über 450 s/w und farb. Abbildungen u. Fotos, Engl./Dt./Franz., Taschen Verlag, 3-8228-2559-X / 978-3-8228-2559-4 / K 17 66 75 16, EURO 29,99
Bereits für 2004 war das Erscheinen dieses schwergewichtigen Bandes (2,1 kg) geplant. Ende 2008 ist jetzt die illustrierte Geschichte der amerikanischen "True Crime Detective Magazines" erschienen. Die Geburtsstunde dieser Magazine, oftmals mit dem Zusatz "From Authentic Police Records" versehen, fiel in die Zeit der Prohibition und der Bandenkriege in den Metropolen der USA. Herausgeberin Dian Hanson läßt die Geschichte dieser Magazine aus der Zeit von 1924 - 1969 anhand von Titelcover und Abbildungen von Innenteilseiten Revue passieren. "Sex sells" war schon damals der Verkaufsschlager und so warben für die True Crime Magazines knapp bekleidete, aufreizende Stöckelschuhdamen. In elf dreisprachigen Kapiteln (Englisch, Deutsch, Französisch) wird von Eric Godtland (manischer Sammler von Magazinen), unterstützt durch Marc Gerald (Herausgeber von "True Detective") und George Hagenauer (Sachbuchautor und Rechercheur für Max Allan Collins), über die Historie der "True Crime Detective Magazines" berichtet. Inhalt: Godtland "Detective Magazines - The Perfect Orchid" / Godtland "Smoking!" / Hanson "Sorry, I'm Tied Up Right Now" / Godtland "1924-1929 - The Grand Immorality Play" / Goldtland "1930-1939 - The Golden Age of Crime" / Godtland "1940-1949 - Sex Rears Its Head" / Godtland "1950-1959 - She Played Me For A Sucker!" / Godtland "1960-1969 - The Skid Into Sleaze" / Gerald "I Was a True Detective Editor" / Hagenauer "The Artists Who Made Crime Pay" / Hagenauer "The Writers Who Brought Death to Life" / im Anhang "American True Crime Publishing Companies" (Auflistung der Magazine mit Erscheinungsjahr der jeweils ersten Ausgabe). Dieser opulente Bildband ist eine Augenweide und gerade rechtzeitig zur weihnachtlichen Geschenkezeit erschienen. KT 51
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III. Harbort, Stephan:
Begegnung mit dem Serienmörder.
Jetzt sprechen die Opfer.
2008, 336 S., im Anhang: Synopse der Studie "Der primäre Viktimisierungsprozess bei Serientötungen (Bundesrepublik Deutschland 1945 - 2007). Droste Verlag, 3-7700-1263-1 / 978-3-7700-1263-3 / K 21 06 64 05, EURO 19,95
Über Serienmörder weiß man einiges, über die Opfer hingegen so gut wie nichts. Stephan Harbort, der führende deutsche Serienmord-Experte, im Vorwort zu seinem neuen Buch "Begegnung mit dem Serienmörder": "Verbrechen können nur dann zutreffend interpretiert und vollständig verstanden werden, wenn man beide Seiten kennt. Man muss sehen, wer es getan hat und wem es angetan wurde". In den vergangenen zwei Jahren führte Harbort die erste Studie zu deutschen Serienmördern-Opfern durch, die auch weltweit die umfangreichste Untersuchung darstellt. Untersucht wurden 674 Einzeltaten zwischen den Jahren 1945 und 2007. Herausgekommen sind neue und zum Teil überraschende Erkenntnisse, die auch für ein breiteres Publikum interessant sein dürften. Es ist dem Serienmord-Experten gelungen, das Verhältnis von Opfer und Täter zu entschlüsseln. Er sprach mit den Opfern über die Täter und mit den Tätern über die Opfer. In seinem Buch beantwortet er Fragen, die uns alle angehen: Wer wird Opfer eines Serienmörders, wo und wie passiert die Tat, gibt es ein typisches Opferprofil, wie kann ich mich generell vor diesen Tätern schützen? Ergänzt wird das Buch durch umfangreiches statistisches Tabellenmaterial, das in dieser Zusammenstellung bisher einzigartig ist. [Der irritierende Titel wurde auf der Buchmesse 2008 zum "kuriosten Buchtitel des Jahres" gewählt (tp)].(vt) KT 51
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III. Harbort, Stephan:
Wenn Frauen morden.
Spektakuläre Fälle - vom Gattenmord bis zur Serientötung.
2008, 207 S., Eichborn Verlag, 3-8218-5703-X / 978-3-8218-5703-9 / K 20 91 60 10, EURO 16,95
Die Abgründe der weiblichen Seele. Sie agieren still, unauffällig und kaltblütig: Das "Blaubeer-Mariechen", das sich mit Pflanzengift ihrer drei Ehemänner und anderer Familienangehöriger entledigte, die Dorfschönheit, die tödlichen Enzian verabreichen lässt, die Krankenpflegerin, die ihre Patienten umbringt, die "Schwarze Witwe", die vier vermögende Männer getötet hat, um an ihr Geld zu kommen. In den vergangenen Jahrzehnten gingen immer wieder schockierende Meldungen von weiblichen Mörderinnen durch die Presse und mittlerweile vergeht kaum eine Woche, in der nicht über den Fund einer Babyleiche berichtet oder eine ganze Serie von Kindstötungen aufgedeckt wird. Die Öffentlichkeit reagiert mit Entsetzen und purer Ratlosigkeit - es fehlen Erklärungen, um solches Verhalten begreifbar zu machen. Weil wir noch so wenig über die Täterinnen wissen und sie auf uns abstoßend wirken, sind diese Frauen aber auch besonders interessant. Warum töten Frauen? Sagt die Art, in der Frauen töten auch etwas über ihre Empfindungen und Motivationen aus? Wie können Frauen ihre Kinder erst zur Welt bringen, um sie dann zu töten? Wie können Frauen so oft morden ohne von der Polizei - und was noch schlimmer ist - von ihrem persönlichen Umfeld entdeckt zu werden? Stephan Harbort geht in seinem ebenso spannenden wie beklemmenden Sachbuch "Wenn Frauen morden" - das auf einer dreiteiligen ARD-Dokumentation basiert, die im Herbst 2008 ausgestrahlt wurde - diesen Fragen nach, dokumentiert die Geschichte der prominenten Taten und stellt sie in ihren gesellschaftlichen Kontext. Er analysiert Motivation, Persönlichkeit und Hintergrund der Täterinnen und grenzt ihre Morde von denen männlicher Täter ab. "Wenn Frauen morden" ist das Ergebnis einer faszinierenden Spurensuche und der einmalige Versuch einer Genese des weiblichen Tötens - in all ihrer Faszination und Grausamkeit und mit überraschenden und aufwühlenden Erkenntnissen. Inhalt: Die Mörderin und das Böse / Zwischen den Mahlsteinen - Tötung des Intimpartners / Erst totschweigen, dann totmachen - Mütter töten ihre Babys / Blaubeer-Mariechen - Serienmord in der eigenen Familie / Zwiegespalten und zweigesichtig - Morde aus Habgier / Privatethik - Krankenschwestern töten ihre Patienten / Folie à deux - Fremdbestimmte Mörderinnen / Vom Wesen der weiblichen Tötungskriminalität / Benutzte und empfohlene Literatur.
Basierend auf dieser Untersuchung wird am 12., 19. und 26. Januar 2006 die Fernsehdokumentation "Wenn Frauen morden" im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD) ausgestrahlt. Stephan Harbort, der sich bereits durch eine Vielzahl gründlichst recherchierter und in die Tiefe gehender Analysen zum Thema Serienmord einen weit über Deutschland hinaus bekannten Namen gemacht hat, gilt als einer der wenigen international renommierten Spezialisten zum Thema. Die erwähnte Fernsehdokumentation dürfte daher für die Leser der Sachbücher von Harbort (und natürlich für die Bezieher des KRIMI-TIPP) von großem Interesse sein. Wer zudem aufmerksam die Krimis z.B. von Horst Eckert oder Silvia Kaffke gelesen hat, wird bemerkt haben, daß diese beiden bekannten deutschen Krimiautoren Harbots Sachbücher gründlich studiert haben. (vt + tp) KT 51
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IV. Hoffmann, Elisabeth / Heinrich, Karl-L.:
Brunettis Venezia.
Vaporetto-Tour durch Venedigs Kanäle.
Auf den Spuren des beliebten Commissario.
2008, 16 S., 1 Übersichtkarte, 1 Tafel mit 16 Farbfotos, Version 1.0, geheftet, Verlag Hoffmann & Heinrich, EURO 4,00
Begonnen hat alles mit einem Übersichtsfaltplan zu Brunettis Venedig. Es folgten bisher 3 Führer, sogenannte "Spaziergänge". Alles sehr handlich, kleinformatig und bestens in der Jacken- oder Hemdtasche zu verstauen. Auf die liebevoll gemachten kleinen Taschenführer durch das Venedig von Donna Leons Commissario Brunetti habe ich im KRIMI-TIPP stets gerne hingewiesen. Jetzt liegt der erste Touren-Plan vor, bei dem man sich bequem zurücklehnen kann. An Bord der berühmten Linienschiffe der Lagunenstadt geht es auf den Spuren Brunettis durch die Kanäle, vom Bahnhof S. Lucia bis nach La Calcina, insgesamt 16 Stationen. Die von Hoffmann und Heinrich vorgeschlagene Tour dauert ca. zweieinhalb Stunden (!ohne Unterbrechungen durch Landgänge!). Für die Landgänge, vier werden von den beiden Venedig-Kennern vorgeschlagen, sollte man sich jeweils für mindestens eine halbe Stunde Zeit nehmen. Wie auch bei den bereits vorliegenden Tour-Führern, wird jede Station ausführlich kommentiert und Hinweise auf Begebenheiten in den verschiedenen Kriminalromanen gegeben. Den Mittelteil des Führers bildet wieder eine Tafel mit Farbfotos der angesteuerten Stationen der Vaporetto-Tour. Obwohl Donna Leon das Venedig des Commissario nicht immer originalgetreu beschreibt, halten sich Hoffmann und Heinrich bei ihren Touren präzise an die Vorgaben aus den Kriminalromanen. Sollte es dennoch Unklarheiten gegeben haben, so haben die beiden die wahrscheinlichste Möglichkeit recherchiert (in Vorbereitung ist übrigens bereits der nächste "Spaziergang" - er wird die Brunetti-Fans zu den Fundorten diverser Leichen aus den Leon-Krimis führen). Bezugsanschrift: E. Hoffmann / K.-L. Heinrich, Dollmannstr. 15, D-81541 München oder via Internet unter www.brunettistadtplan.de. Auf dieser website kann man sich auch über die bisher vorliegenden Tour-Führer informieren, um gegebenenfalls fehlende Führer oder das Gesamtpaket zu bestellen. KT 51
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IV. Holmes, Richard:
Geschichte der Waffen vom Altertum bis heute.
2007, 360 S., über 1500 Farbfotografien und Abbildungen, (Weapon. A Visulal History of Arms and Armour, Ü.v. Hainer Kober), Dorling Kindersley Verlag, 3-8310-1086-2 / 978-3-8310-1086-8 / K 19 16 20 87, EURO 39,95
Waffen jeglicher Art werden in Kriminalromanen zu Hauf benutzt. Der Krimileser sollte daher nicht nur wissen, wie eine Makarow aussieht, sondern auch wie diese russische Pistole funktioniert (die Marakow wurde zunächst als Ordonanzwaffe der Sowjetarmee konstruiert, später dann in vielen Polizeibehörden als Dienstwaffe eingesetzt, allerdings auch bei Killern im Kriminalroman äußerst beliebt) - nur um ein Beispiel zu nennen. Basierend auf der Sammlung des "Royal Armouries Museum", einer der umfangreichsten Kollektionen von Waffen und anderem Kriegsgerät weltweit, vermittelt der vorliegende Bildband in insgesamt fünf Kapiteln einen umfassenden Eindruck von der Geschichte der Waffen und deren Verwendung in den letzten 4000 Jahren. Jedes Kapitel beginnt mit einem Überblick über die wichtigsten militärischen und technologischen Entwicklungen der jeweiligen Zeit. Es folgt ein Katalog sämtlicher Waffen nach Typen geordnet, wobei die wichtigsten Arten und Entwicklungen innerhalb einer Epoche und weltweit, durch alle Kulturkreise hindurch, dargestellt und in ihrer Funktion erläutert werden. Herkunft, Material, Größe, Besonderheiten werden beschrieben. Das Buch schließt mit einem ausführlichen Register ab. (tp & vt) KT 51
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I. Howe, Alexander N.:
It Didn't Mean Anything.
A Psychoanalytic Reading of American Detective Fiction.
2008, 296 S., McFarland, 978-0-7864-3454-1, c. $ 39,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
In dieser Untersuchung wird von Alexander N. Howe die Geschichte und Entwicklung des amerikanischen Kriminalromans aus der Sicht der Psychoanalyse beleuchtet. Grundlage ist für ihn die Vorgehensweise des französischen Psychoanalysten Jacques Lacan. In vier Kapiteln betrachtet Howe kritisch verschiedene Gesichtspunkte in den Werken von Poe, Doye, Hammett, Chandler, Spillane, Philip K. Dick und Marcia Muller. 1. The Classical Detective: Truth, Knowledge, and the Imbecility of the Master [Edgar Allan Poe, Arthur Conan Doyle] / 2. "Protective Thinking": Obessional Neurosis, Analysis, and the Hard-Boiled Detective [Dashiell Hammett, Raymond Chandler, Mickey Spillane] / 3. Hysteria, Paranoia, and Love in Philip K. Dick's Anti-Detective Fiction / 4. Remembering, Repeating, and Working Through: Traumatic Narrative in the Hard-Boiled Fiction of Marcia Muller. KT 51
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I. Howe, Alexander N. / Jackson, Christine A. (Hg):
Marcia Muller and the Female Private Eye.
Essays on the Novels That Defined a Subgenre.
2008, 203 S., McFarland, 978-0-7864-3825-9, ca. $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Von der Amerikanerin Marcia Muller wird behauptet, daß sie den (sogenannten) "Frauenkrimi" kreiert hat, sie wird gerne als "the mother of the female hardboiled private eye" bezeichnet. Nicht von ungefähr, denn als 1977 ihre Ermittlerin Sharon McCone die Krimiszene betrat, glich dies in den USA fast einem Paukenschlag. Die beiden Herausgeber Howe und Jackson haben in drei Abteilungen (Gender / Genre / Trauma) die Aufsätze und Untersuchungen verschiedener Beiträger/innen für "Marcia Muller and the Female Private Eye" versammelt: Alexander N. Howe "Re-Reading Marcia Muller - Gender, Genre, and the Trauma of Interpretation) / Winter S. Elliott "Changing the World, One Detective at a Time: The Feminist Ethos of Marcia Muller and Sharon McCone" / Chin-Jau Chyan "Crime, Punishment, and Some Change in the McCone Series" / Maureen T. Reddy " Imagining the Margins: Muller's Explorations of Race" / Pamela E. Bedore "Gender and Genre Stretching in the Non-McCone Novels" / Patricia P. Buckler "Taking Edwin to Lunch: Developing the Female Hard-Boiled Detective in the Early McCone Novels" / Priscilla L. Walton "Sharon McCone: From PI to Anti-Terrorist" / Kelly C. Connelly " Searching for the Past: Nostalgia in the McCone Novels" / Patrica L. Maida "The Journey of Sharon McCone, Private Investigator" / Jessica V. Datema "Anxious Authorship: The Detective Fiction of Marcia Muller and Gertrude Stein" / Harriette C. Buchanan "The Lost Child: Haunting Motif in the McCone Novels" / Christine A. Jackson "Muller Earth: Mythic Topography in the Soledad County Trilogy" / Alexander N. Howe "The Deafening Silence of the McCone Series" / Christine A. Jackson "Conclusion: Marcia Muller in the American Traditon - Still Breaching Our Insecurities". KT 51
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I + II. Huby, Felix [d.i. Eberhard Hungerbühler]:
Fast wie von selbst.
Ein Gespräch mit Dieter de Lazzar.
2008, 172 S., Verlag der Autoren, 3-88661-313-5 / 978-3-88661-313-7 / K 20 92 25 91, EURO 16,00
Dieter de Lazzer, ist nicht nur ein lanjähriger Freund sondern auch Co-Autor bei einigen Theaterstücken aus der Feder des Kriminalschriftstellers und Drehbuchautors Felix Huby. 1977 erschien Hubys erster Krimi "Der Atomkrieg von Weiherbronns" in der Rowohlt Thriller Reihe. Es sollten noch viele weitere Kriminalromane mit dem sympatischen wie bodenständigen Ermittler Bienzle folgen, die u.a. anderem auch für den "Tatort" von Huby adaptiert wurden. Mit "Der Atomkrieg von Weiherbronns" katapultierte sich Huby zugleich in die erste Reihe der deutschsprachigen Kriminalschriftsteller. Neben Kriminlromanen schrieb Huby Theaterstücke, Hörspiele und über 700 Fernsehfilme. Als freier Schriftsteller begann Huby mit Kurzgeschichten (eine der ersten erschien Anfang der 60er Jahre in der "Bäckerblume") und Satiren (unter dem Autorennamen Erhard Hunger in "Pardon"). Eine Zeit lang war er Journalist beim "Spiegel" und berichtete u.a. über die Stammheim-Prozesse. Die Gespräche, die Huby (1938 als Eberhard Hungerbühler geboren) mit Lazzer führt, sind Interview, Biographie und Werkstattgespräch in einem. Huby erzählt aus seinem Leben, berichtet über seine Anfänge als Schriftsteller, skizziert Erfolge und Fehlgriffe - vor allem aber spricht er in diesen 32 Interviews über seine Lieblingsbeschäftigung: Menschen und Geschichten erfinden. "Fast wie von selbst" wird abgeschlossen mit jeweils umfangreichen Auflistungen (stets Auswahlen) der Theaterstücke, der Bücher und der Filmographie. KT 51
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I. Jehle, Peter / Barfuss, Thomas / Haug, Frigga / Laudan, Else / Lehmann, Christine / Weber, Thomas / Werkmeister, Sven (Red.):
Kapitalismus in der Krise / Krimis als Medium der Politik des Kulturellen.
2008, 176 S., Argument Verlag (Das Argument No. 278 [50 (2008) 5]), ISSN 0004-1157, EURO 11,00
Zur Zeit arbeitet die Argument Redaktion noch fieberhaft daran, die 278. Ausgabe dieser Zeitschrift rechtzeitig zum Jahresende fertigzustellen. Es gibt zwei Themenschwerpunkte in dieser Ausgabe. Für die Leser des KRIMI-TIPP dürfte wohl der Schwerpunkt "Krimis als Medium der Politik des Kulturellen" von Interesse sein. Darin folgende Aufsätze: Peter Jehle "Kriminelle Verhältnisse - Editorial II" / Christine Lehmann "Doch die Idylle trügt. Über Regionalkrimis" / Peter Uwe Hohendahl "Gesetz und Gerechtigkeit: Sara Paretsky" / Else Laudan & Frigga Haug "Wohin geht die Politik des Kulturellen? Aufstieg der Ariadne Krimis und die Mühen der Ebene" / Stefan Howald "Einfühlen und Aufschneiden. Beobachtungen an Profilern und Gerichtsmedizinerinnen in TV-Serien" / Wolfgang Fritz Haug "Wie wir uns erhoffen, dass im Krimi erzählt werde" / Thomas Weber "Samuel Kascher und Richter Lexer. Miniatur zu Bertolt Brechts Detektiven" / Anne Showstack Sassoon "Gramsci und das Geheimnis von Father Brown". KT 51
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I. Jespers, Henri-Floris & Cann, Jos van (Hg):
De Diamanten Kogel 2002 - 2006.
2006, 91 S., Privatdruck De Diamanten Kogel, nicht im Handel erhältlich
Weiter oben habe ich auf den Reader "Thriller versus roman" herausgegeben von Cann & Jespers hingewiesen. Henri-Floris Jespers war so freundlich, und hat mir diesen Reader, der fast noch die Restwärme der Druckerei aufwies, zugeschickt. Seiner Sendung beigefügt hat er "De Diamanten Kogel 2002 - 2006", eine Broschüre mit verschiedenen Aufsätzen zur Kriminalliteratur beziehungsweise zu verschiedenen Kriminalschriftsteller/innen. Diese Broschüre erschien 2006 in einer Auflage von 500 Exemplaren, war nie im Handel erhältlich und ist daher in den Niederlanden und Belgien ein gesuchtes Objekt der Begierde von (Spezial-)Bibliotheken und Sammlern. Da der KRIMI-TIPP sich nicht ausschließlich nur als review-newsletter versteht sondern auch zeitweise auch als Informationsbulletin zur Kriminalliteratur, erlaube ich mir daher den Hinweis auf diese Broschüre.
Inhalt:
Jespers & Cann: Echte literatuur? / Baets & Tratsaerts: Is Georges Simenon een crimineel omdat hij zijn hele leven met crime stories bezig was? Over kunst als sociale strijd bij Wim Delvoye / Kenis: Benny Baudewyns' locomotief / Jespers: Patrick de Bruyn - Verminkt & Verdoemd / Jespers: Patrick Conrad - De aap van God / Swaenepool: Bavo Dhooge of Marlowe in Gent / Jespers: Louis von Dievel - Ik ben de vuilnisman / Laet: Pierre Dysernick - De fluwelen giftand / Vervoort: Jef Geeraerts - De peetvader van de Vlaamse misdaadroman / Cann: Aad van den Heuvel - Het Sahararaadsel / Jespers: Margreet Hirs - Haventijd / Swaenepol: Corinne Kisling - Afgrond / Kenis: Van Loock & Sluszny - De Witte Salamander / Laet: Bob Mendes - Medeschuldig / D'Hulster: Elvin Post - De kerktoren voorbij / Jespers: Jonathan Sonnst - Razborka / Braeckman: Johanna Spaey en de Vlaamse misdaadroman / Can: Felix Thijssen - Literaire duizendpoot / Cann: Esther Verhoef - Onder druk / Laet: John Vermeulen - Soms is het inderdaad beschamend Belg te zijn / Auwelant: Simon de Waal - Cops vs. killer. KT 51
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III. Kaminski, Likasz / Persak, Krysztof / Gieseke, Jens (Hg):
Handbuch der kommunistischen Geheimdienste in Osteuropa 1944 - 1991.
2008, 420 S., Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (Analysen und Dokumente - Wissenschaftliche Reihe der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik - BStU, Bd. 33), 3-525-35100-3 / 978-3-525-35100-0 / K 20 97 73 76, EURO 29,90
Die Geschichte des Kommunismus ist ohne die Geschichte seiner Staatssicherheitsdienste nicht zu verstehen. Dieses Handbuch liefert die erste umfassende Darstellung der Geheimdienste im kommunistischen Europa. In acht Kapiteln werden die Organisation, die Struktur, die personelle Ausstattung und Besetzung, die Arbeitsweisen, die bevorzugten Handlungsfelder und die Rekrutierungsmethoden der Staatssicherheitsdienste der Sowjetunion (in den Phasen 1917-1945 und 1945-1991), Bulgariens, der Tschechoslowakei, der DDR, Polens, Rumäniens und Ungarns dargestellt und analysiert. Ergänzt werden Schätzungen über die Opferzahlen, sowie biographische Notizen der wichtigsten Funktionäre. Weiterführende Literatur, Tabellen und Schaubilder sowie ein umfangreiches Register vervollständigen den Band. (vt) KT 51
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I. Kinzig, Wolfram / Volp, Ulrich (Hg):
God and Murder.
Literary Representations of Religion in English Crime Fiction / Darstellungen von Religion in englischsprachiger Kriminalliteratur.
2008, 191 S., 1 s/w Ill., 3 Tabellen, Ergon Verlag (Studien des Bonner Zentrums für Religion und Gesellschaft, Bd. 3), 3-89913-641-1 / 978-3-89913-641-8 / K 21 28 52 36, EURO 34,00
Das erste Kapitalverbrechen, über das berichtet wird, ist der Mord von Kain an seinem Bruder Abel (Gen. 4). In ihrer Einleitung zu "God and Murder" merken die beiden Herausgeber an, dass "... Gott ... als der erste Detektiv gelten kann, wenn er � den Mord Abels durch Kain in kurzer Zeit aufklärt und löst". Nun kein Wunder (sic!), denn der Kreis der Verdächtigen war mehr als überschaubar und wer im Religionsunterricht aufgepasst hat, weiß "der liebe Gott sieht alles". Religion und Kriminalität ist seit Beginn der Kriminalliteratur ein weites Feld, das sich gut beackern ließ und läßt. Jede Religion hat ihre wohlbekannten Ermittler. Gilbert Keith Chesterston ließ seinen katholischen Pater Brown ermitteln; Harry Kemelman's Rabbi Small vertritt den jüdischen Glauben; die Portestanten haben ihre Ermittlerin in der ehemaligen Kampfhubschrauberpilotin und späteren Pastorin Clare Fergusson, geschaffen von der Amerikanerin Julia Spencer-Fleming; der chinesische Polizist Sham von Eliot Pattison ermittelt im Umfeld buddhistischer und tibetischer Mönche; Sergeant Jim Chee und Lieutenant Joe Leaphorn, das Ermittlerpersonal von Tony Hillerman, übernehmen diesen Part im Bereich der Naturreligion. Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, Umberto Eco, P.D. James, Arthur Conan Doyle, Ellis Peters - um nur ein paar wenige weitere Kriminalautoren zu nennen - haben ebenfalls Religion und Kriminalität thematisiert (Es sind zu 99 % Männer und Frauen der Kirche, die kriminalistische Ermittlungsarbeit leisten. Aber es gibt auch die Ausnahmen, die die Regel bestätigen: Zum Beispiel der Klosterbruder als Mörder in "Der Namen der Rose" von Umberto Eco). Kinzig und Volp konnten Fachleute verschiedener Disziplinen für eine umfangreiche und gründliche Bearbeitung des Themas Religion in (englischsprachiger) Kriminalliteratur gewinnen: Kulturwissenschaftler, Literaturwissenschaftler, Theologen, Kriminologen und Philosophen bringen ihre Gedanken in Form von ausführlichen Essays ein. Jeder Beitrag ist mit zum Teil umfangreichen Anmerkungen versehen, die gleichzeitig Hinweise auf weiterführende Literatur anbieten. Neben der Einleitung legen die Beiträger in insgesamt 9 Aufsätzen ihre Sicht zum Thema dar. Gislind Rohwer: Murder in Cathedrals - The Chruch as a Gothic Crime Scene in Peter Ackroyd's "Hawksmoor" / Uwe Baumann: Pilgerreisen nach Canterbury in der modernen englischen Literatur / Uwe Baumann: Nuns, Friars, Priests and Monks als Detectives in Modern English Historical Mysteries / Torsten Verrel: Kriminologische Betrachtungen zu Mord und Religion / Volker Ladenthin: Am Anfang war der Mord - Detektivgeschichten und Religion / Wolfram Kinzig: Paradoxial Perpetrations - Whodunit and Theology / Ulrich Volp: "Suicide is a fine thing, quite often" - Überlegungen zu gesellschaftlicher Moral und christlicher Ethik im englischen Kriminalroman / Michael Roth: Ein Mord, den jeder begeht - Überlegungen zur Moral in der Detektivgeschichte / Kristin Fechtner: Spuren lesen - Eine praktisch-theologische Lektüre von P.D. James' "Was gut und böse ist". Abgeschlossen wird "God and Murder" mit einer Vorlesung von P.D. James vom 14.11.2006 an der Universität Bonn ("I wanted to know: Did Humpty Dumpty fall or was he pushed?" - Reflections on Religion and Crime Fiction) und dem Protokoll der sich an die Vorlesung anschließenden Fragen des Publikums an P.D. James (und natürlich ihre Antworten). Gerade auf Grund der interdisziplinären Betrachtung zum Themas ist "God and Murder" überaus empfehlenswert. Im Verlagstext heißt es dazu: "Dem Buch gelingt � ein seltener Brückenschlag zwischen akademischer Theorie und den Beweg- und Hintergründen literarischer Praxis". [Wolfram Kinzig ist Professor für Kirchengeschichte, Schwerpunkt Alte Kirchengeschichte an der Universität Bonn / Ulrich Volp ist Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Universität Mainz]. KT 51
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IV. Kneifl, Edith.
Geheimes Salzburg.
Ein genussvoller Roman.
2008, 190 S., 1 Übersichtskarte, im Anhang: Backshots & Locations, über 350 farbige Fotos von Wolfgang Steinmetz, 60 Rezepte, Lichtblick Verlag, 978-3-9502307-3-4, EURO 24,95
Die Journalistin und Gourmet-Kritikerin Lisa Maurer ist wieder auf der Pirsch. Diesmal schaut sie sich in Salzburg während der Salzburger Festspiele um und klärt dabei zwei Morde auf.
Wie bereits 2007 mit "Geheimes Venedig. Ein genussvoller Roman" (s. KRIMI-TIPP 50) hat die Wiener Kriminalschriftstellerin und Psychologin Edith Kneifl, einen etwas anderen Kriminalroman, der zugleich Krimireise- & Restaurantführer ist, vorgelegt (mehr zum Krimi selbst s. PKT 19). Der Untertitel "Ein genussvoller Roman" verspricht was er hält. Der Krimi ist gleichzeitig ein kulinarischer wie historischer Stadtführer durch die Festspielstadt Salzburg. Auch Wolfgang Steinmetz hat an diesem Krimi und Restaurantführer wieder mitgearbeitet - von ihm stammen die mehr als 350 Farbfotos, die die Ermittlungen und Streifzüge der Journalistin durch Bars, Restaurants und Hotels gekonnt ins Bild setzen. Neben den im Buch eingestreuten Fotos werden auch die (ausführlichen) Rezepte der verschiedenen Menus vorgestellt. Fotoband, Kochbuch, Stadtführer und Krimi in einem - wie in "Geheimes Venedig" eine überzeugend umgesetzte Idee der Krimiautorin und des Fotografen. Und alle Lokalitäten, zu denen und in die es die Journalistin verschlägt, existieren. Die Köche der Spitzenrestaurants, Hotels, Bistros und Cafés haben sich über die Schultern und in die Töpfe gucken lassen. Ihre Rezepte, insgesamt 60 Original- und originelle Rezepte, sind jedem Kapitel beigefügt, illustriert mit Foodfotos und Aufnahmen aus den jeweiligen Restaurants. Das Kapitel "Locations" im Anhang von "Geheimes Salzburg" führt alle Bars, Restaurants und Cafés mit Anschrift, e-mail und homepages auf. Die Auflistung ist numeriert, somit sind diese "Locations" leicht auf der Übersichtskarte zu finden. Ein Rezeptregister, übersichtlich nach Gerichten unterteilt, beschließt dieses außergewöhnliches Krimi- Foto- Koch- und Reisebuch. Die Serie dieser genussvollen Kriminalromane wird fortgesetzt: "Geheimes Florenz" soll gegen Ende 2008 erscheinen. Man darf gespannt sein, warum es Lisa Maurer, Ermittlerin wider Willen, nach Florenz verschlägt. Eines ist aber jetzt schon sicher: die bestechende Ausstattungsqualität dieser Serie wird durch keinen Mord getrübt werden. KT 51
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I. Korte, Barbara & Paletschek, Sylvia (Hg):
Geschichte im Krimi.
Beiträge aus den Kulturwissenschaften.
2008, 248 S., 10 s/w Abb., Böhlau Verlag, 3-412-20253-3 / 978-3-412-20253-8 / K 20 97 35 05, EURO 29,90
Kriminalromane erleben seit dem späten 20. Jahrhundert eine Konjunktur, deren Abklingen bislang nicht abzusehen ist. Zwar dienen sie nicht ausdrücklich der Vermittlung historischen Wissens, transportieren jedoch als Nebeneffekt mehr oder weniger gesicherte Kenntnisse über die Vergangenheit oder aber die Gegenwart. Erfolgreiche Krimis werden zudem in fremde Sprachen übersetzt, sodass der Leser nicht nur mit der jeweils "eigenen" nationalen oder regionalen Geschichte, sondern auch mit anderer Nationen, Regionen und Ethnien bekannt gemacht wird. Mit seinen vielen Variationen bietet der Kriminalroman zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine breite Palette kultur- und literaturwissenschaftlicher sowie historischer Fragestellungen. Bisher gibt es jedoch nur wenige Vorarbeiten zum Themenfeld "Krimi und Geschichte" und kaum einschlägige, wissenschaftliche Publikationen. Im vorliegenden Band begeben sich Autorinnen und Autoren verschiedener kulturwissenschaftlicher Disziplinen auf die Spur der im Krimigenre konstruierten Geschichtsbilder und der erkenntnistheoretischen Aspekte von Kriminalromanen. Beleuchtet wird dabei auch die Funktion historischer Krimis für nationale Identitätsstiftung und Vergangenheitsbewältigung. Sylvia Paletschek ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg. Barbara Korte ist Professorin für Anglistik an der Universität Freiburg. (vt) KT 51
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IV. Larvor, Gilles:
Extérieur nuit.
2001. 142 S., s/w Fotos, Vorwort von Jean-Barnard Pouy, Éditions Joseph K., 2-910686-35-9 / 978-2-910686-35-2, EURO 28,00
Ein Bild-/Textband mit 50 Porträts und s/w Fotografien zu Kriminalschriftstellern/innen. Die Fotos stammen von Gilles Larvor, das Vorwort zu "Extérieur nuit" hat Krimiautor Jean-Bernard Pouy beigesteuert und Claude Mesplède liefert, neben den Biographien, die entsprechenden Bibliographien. KT 51
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IV. Lauterbach, Arlette / Raynal, Patrick:
Le livre des alcools de la Série Noire.
2001, 279 S., Vorwort von Jean-Marie Laclavetine, s/w Illustrationen vom Joëlle Jolivet, Gallimard, 2-07-076342-0 / 978-2-07-076342-9, EURO 15,00
Hat man beim Lesen von Kriminalromanen Getränke im Focus, ist man schnell geneigt die agierenden Ermittler in zwei Klassen einzuteilen: zum einen diejenigen, die dem Alkohol nicht abgeneigt sind, zum anderen solche, die inzwischen regelmäßig bei Versammlungen der örtlichen AA anzutreffen sind. Der Privatermittler im klassischen hard-boiled Krimi hatte meist eine Flasche im Schreibtisch, um den ungenießbaren Kaffee herunterzuspülen. Säfte kamen in der Regel nie vor und Wasser war zum Waschen da. Arlette Lauterbach und Patrick Raynal haben 124 Krimis der Reihe "Série Noire" nach diversen Alkoholika durchforstet - mit Erfolg. Will der Leser sich ein feucht-fröhliches Jahr gönnen, so kann er unter 302 Rezepten zu Longdrinks, Cocktails, mit Alkohol verfeinerten Saucen oder in Sprit eingelegten Früchten wählen. Zur Ausnüchterung sollten die verbleibenden 63 Tagen des Jahres dann sinnvoll eingeteilt werden. KT 51
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IV. Lauterbach, Arlette / Raybaud, Alain:
Le livre de cuisine de la Série Noire.
1999, 319 S., Vorwort von Patrick Raynal, s/w Illustrationen von Jochen Gerner, Gallimard, 2-07-049876-X / 978-2-07-049876-5, EURO 15,00
Waren es ehemals Pastrami-Sandwiches oder vor Fett triefende Doughnuts, welche die Grundlage für den täglichen Drink abgaben (s.o. "Le livre des alcools de la Série Noire".), so kann man heute feststellen, daß Kriminalschriftsteller bzw. ihr ermittelndes Personal nicht Hobbybrutzler sondern inzwischen verkappte (Spitzen-)Köche und/oder Gourmets sein müssen. Auf 298 Rezepte aus mehr als 150 Textpassagen der Série Noire sind Lauterbach und Raybaud gestoßen. Parker's Spenser bekocht liebevoll seine Freundin, Jean-Claude Izzo schwärmt für beignets de langue de morue (Kabeljauzunge in Bierteig) und Chester Himes steht auf Alligator Sauce Piquante; zu Camilleris Ermittler gibt es ja bekanntlich ein wunderbares Kochbuch ("Sizilianische Küche") und die Wiener Kriminalschriftstellerin Edith Kneifl hat bereits zwei Bände mit kulinarischen Streifzügen ihrer Ermittlerin wider Willen Lisa Maurer vorgelegt ("Geheimes Venedig" und "Geheimes Salzburg") oder man denke an "Mira kocht" von Eva Rossmann [auf die genannten Titel werden in diesem KRIMI-TIPP hingewiesen bzw. wurde bereits in früheren KRIMI-TIPPS aufmerksam gemacht - wie auch auf eine Vielzahl weiterer Bücher, die sich mit Essen und Trinken im Krimi beschäftigen]. KT 51
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I. Lhomeau, Marc / Lhomeau, Franck (Hg & Red):
Temps Noir No. 11.
La Revue des Littératures Policières.
2008, 221 S., zahlr. s/w Abb. und Fotos, Éditions Joseph K., 978-2-910686-49-9, EURO 15,00
Etwas verspätet ist die elfte Ausgabe von "Temps Noir" hier im Archiv eingetroffen. Der hohe Anspruch, mit dem 1998/1999 dieses französische Magazin (in Buchformat) zur Kriminalliteratur begann, konnten Herausgeber und Redaktion halten. Die jetzt vorliegende Ausgabe ist komplett dem französischen Kriminalschriftsteller Jean-Patrick Manchette gewidmet. Artikel von und über Manchette, Interviews, Texte und Fotografien von Manchette, und -selbstverständlich- eine Bibliographie und eine Filmographie runden diese umfangreiche Würdigung des Krimiautors ab. Inhalt: Doug Headling: Jean-Patrick Manchette / Jean-Patrick Manchette: Photographies de jeunesse / Jean-Patrick Manchette: Mésaventures et décomposition de la compagnie de la danse de mort / Luc Geslin & Georges Rieben: En direct avec � Jean-Patrick Manchette / Jean-Patrick Manchette: La Longue ville / François Salvaing: Noir c'est noir - interviews de J.-P. Manchette / François Cuel & Renaud Bezombes: Réponses par Jean-Patrick Manchette / Jean-Patrick Manchette: Photofraphies de Jules-César Muracciole / François Guérif & Pascal Mérigeau: Entretien avec Jean-Patrick Manchette / Jean-Patrick Manchette: Trois schémas de thrillers / Pierre Charrel & Doug Headline: Manchette et le cinéma / Bibliographie de Jean-Patrick Manchette / Filmographie de Jean-Patrick Manchette. Den Abschluß der vorliegenden Sonderausgabe zu J.-P. Manchette bilden umfangreiche Artikel, zusammengestellt von Cécile De Bary, zur Frage "Jean-Patrick Manchette un auteur hors série?". Die Antworten geben: Natacha Levet "Jean-Patrick Manchette entre paralittérature et littérature les paradoxes d'un auteur" / Doug Headline & Franck Frommer "Le silence ou la panne �" / Anissa Belhadjin "Les romans de Manchette: du travail sur la narration au jeu avec le lecteur" / Doug Headline "Manchette aujourd'hui" / Cécile De Bary "Manchette et le décalage" / Matthieu Remy "Jean-Patrick Manchette et le polar de la société consumériste" / Raphaël Sorin & Alian Dugrand "À propos de Manchette" / Bertrand Tassou "Manchette et A.D.G." / Isabelle Dangy "Manchette et Échenoz une affaire de lignage", Meryem Blekaid "Du �néo-polar' au �rom-pol'" / Serge Quadruppani "Questions sur une influence (Portrait de Jean-Patrick Manchette dans le roman noir contemporain en France et en Italie sous la forme d'un puzzle aux pièces incompatibles). KT 51
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I. Macdonald, Kate:
John Buchan.
A Companion to the Mystery Fiction.
2008, Fotos, Bibliografie, Index, McFarland, 978-0-7864-3489-3, ca. $ 39,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Der Schotte John Buchan (1st Baron Tweedsmuir of Elsfield), 26.8.1875 - 11.2.1940, war Politiker, Staatsmann und bekannter wie populärer Kriminalschriftsteller, der in seinen mehr als 40 Kriminalromanen und Kriminalerzählungen stets versuchte, die Natur des Guten und des Bösen auszuloten und die manchmal verschwommenen Grenzen zwischen Zivilisation und Anarchie aufzuzeigen. Sein bekanntester Kriminalroman dürfte "The Thirty-Nine Steps" (1915) sein und sein bekanntester Protagonist (neben anderen Seriencharakteren) war wohl Secret Agent Richard Hannay. Kate Macdonald, von 1997 bis 2007 Herausgeberin des "John Buchan Journal", legt mit "John Buchan" ein umfangreiches Nachschlagewerk zum schottischen Krimiautor vor. Hier stellt sie alle Protagonisten vor, nennt und erläutert alle Romane, Kurzgeschichten, Verfilmungen und Themen aus dem Gesamtwerk des Autors. Neben diversen Fotos ist das Buch auch mit den Buch-Cover verschiedener Ausgaben illustriert. KT 51
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I. Markaris, Petros:
Wiederholungstäter.
Ein Leben zwischen Istanbul, Wien und Athen.
2008, 190 S., Lesebändchen, (Ü.v. Michaela Prinzinger), Diogenes Verlag, 3-257-06639-2 / 978-3-257-06639-5 / K 20 04 97 57, EURO 16,90
Petros Markaris, Erfinder des Kommissar Kostas Charitos, gilt in Deutschland als DER griechische Kriminalschriftsteller. Daß Petros Markaris, 1937 in Istanbul geboren, auch Verfasser von Theaterstücken, Drehbuchautor und Übersetzer deutscher Klassiker (Goethe "Faust I + II) ist, ist wohlmöglich hierzulande nicht so bekannt. Wer mehr über den Schriftsteller Markaris wissen möchte, hat dazu mit "Wiederholungstäter" die beste Gelegenheit. Und kann so auch direkt herausfinden, was in Markaris' Kriminalromanen autobiographisch und was Erfindung ist. Was er wirklich während seines Studiums der Volkswirtschaft in Wien machte; wie sein Kommissr Kostas Charitos entstanden ist; wie er politisch aufgestellt ist - all dies (und vieles mehr) schildert der Kosmopolit Markaris hier auf brillante und liebenswürdige Weise. KT 51
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II. Meehan, Paul:
Tech-Noir.
The Fusion of Science Fiction and Film Noir.
2008, 272 S., 64 Fotos, Filmografie, Anmerkungen, Bibliografie, Register, McFarland, 978-0-7864-3325-4, ca. $ 55,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
This critical study traces the common origins of film noir and science fiction films, identifying the many instances in which the two merged to form a distinctive subgenre known as "Tech-Noir". From the German Expressionist cinema of the late 1920s to the present-day cyberpunk movement, the book examines more than 100 films in which the common noir elements of crime, mystery, surrealism, and human perversity intersect with the high technology of science fiction. The author also details the hybrid subgenre's considerable influences on contemporary music, fashion, and culture. (vt) KT 51
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I. Meintel, Katja:
Im Auge des Gesetzes.
Kriminalromane aus dem frankophonen Afrika südlich der Sahara - Gattungskonventionen und Gewaltlegitimation.
2008, 264 S., im Anhang: Zeittafel zum frankophonen subsaharischen Kriminalroman, Shaker Verlag, 978-3-8322-5730-6, EURO 45,80
Zur Kriminalliteratur aus Afrika wurde verschiedendlich, allerdings nicht häufig, im KRIMI-TIPP hingewiesen (z.B. Schleh: Mysteries of Africa [anglophones Afrika] / Crime Global / Burtscher-Bechter: Algerien - ein Land sucht seine Mörder [beide Titel zum frankophonen Afrika]). Fragt man Krimiliebhaber nach Kriminalautoren vom schwarzen Kontinent, werden meist James McClure und Deon Meyer -beide Südafrika- , für das französischsprechende Afrika wird häufig Yasmin Khadra oder der weniger bekannte Mongo Beti (30.6.1932 - 8.10.2001) genannt. (Autoren wie McCall Smith, Caputo, Hilliges, Robertson bleiben hier unbeachtet, da Briten oder Amerikaner). Mit ihrer Untersuchung "Im Auge des Gesetzes" bringt Katja Meintel etwas Farbe auf die reichlich weiße Krimilandkarte Afrikas. In ihrem Buch beschäftigt sich Meintel mit Kriminalromanen im frankophonen Afrika südlich der Sahara - mit Autoren aus Senegal, Mali, Kamerun, Kongo/Zaire oder von der Elfenbeinküste. In sechs umfangreichen Teilen wird der Leser mit dem afrikanischen Kriminalroman bekannt gemacht ("Krimis in Afrika? Gibt's nicht! Diese lapidare Einschätzung � ist heute gründlich widerlegt" K. Meintel in "Oui, mon commissare! Afrikanische Krimis auf Französisch", Crime Global): 1. Einleitung / 2. Theoretischer Teil (z.B. Forschungsliteratur zum afrikanischen Kriminalroman, Der roman noir und seine Spielarten, Formen der Kriminalität im afrikanischen Kriminalroman) / 3. Kontexte (z.B. In Afrika verlegte Kriminalromane, In Europa veröffentliche afrikanische Kriminalromane) / 4. Analytischer Teil (Begutachtung von Kriminalromanen von Mobido S. Keita, Moussa Konaté, Achille Ngoye, Mongo Beti) / 5. Schlußbetrachtungen / 6. Bibliografie (Primär- und Sekundärliteratur, beide Teile erfreulich umfangreich). Abgeschlossen wird die Untersuchung mit einer "Zeittafel zum frankophonen subsaharischen Kriminalroman" (1984 - 2006). Im Klappentext wird u.a. ausgeführt: "Die vorliegende Studie deckt auf, dass eine 'Afrikanisierung' der Gattung nicht nur hinsichtlich literarischer Gattungserwartungen geschieht, sondern auch thematisch bei der Darstellung polizeilicher und privater Verbrechensbekämpfung. Dabei wird deutlich, dass sich der Kriminalroman in einem Spannungsfeld zwischen staatlichem Gewaltmonopol und gewaltsamer Selbsthilfe situiert. Dieses komplexe Zusammenspiel von Recht und Gewalt innerhalb der subsaharischen Nationalstaaten wird von den afrikanischen Autoren auf unterhaltsame 'kriminalistische' Weise in Szene gesetzt." KT 51
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II. Moldenhauer, Benjamin / Spehr, Christoph / Windszus, Jörg (Hg):
On Rules and Monsters.
Essays zu Horror, Film und Gesellschaft.
2008, 189 S., 5 s/w Fotos, Argument Verlag, 3-886619-472-8 / 978-3-886619-472-8 / K 19 12 05 58, EURO 9,90
Die Drastik der verdrängten Wirklichkeit. Die Klassiker der Literatur sind voll davon. Von der "Ilias" über "Macbeth" bis zum "Faust", von Byron über Brecht bis Böll: Wer den Horror rausnimmt, dem bleibt wenig übrig. Im Horror sind immer zeitgeschichtliche Erfahrungen aufgehoben. Hier überwintert, was kolletiv erlebt wird und verarbeitet werden muss. Die Wirkung auf die Zuschauer: Verrohung und Anleitung zur Nachahmung? Horror inszeniert für jugendliche Zuschauer eine symbolische Welt, die auf Gewalt gebaut ist. Erwachsene wollen diese Gewalt vergessen, ohne dass sie sie im Griff haben. Das Horrorgenre ist ein Trainingslager für die Psyche. Was in der Sozialisation an den Rand gedrängt wird, rückt es ins Zentrum. Im modernen Horrorfilm wohnt das Böse nebenan. Und es zieht nicht wieder weg. Auch die Familie ist kein Ort des Trostes, sondern Hort des Terrors. Gewalt erscheint nicht als zurückdrängbare Störung, sondern als konstitutives Element des ganz alltäglichen Lebens. Inhalt: Einleitung: Der Kongress der lebenden Toten / Benjamin Moldenhauer/Christoph Spehr/Jörg Windszus: Law of the Dead. 10 Thesen zum modernen Horrorfilm / Udo Franke-Penski: Kettensägen, Lust und Toleranz. Zur Konsumierbarkeit von Horrorfiktionen / Dieter Wiene: Pleasure, Pain and Puberty. Die Schmerzen und Freuden des Aufwachsens im Buffyverse / Jakob Schmidt: Vom Entsetzen, einen Körper zu haben. Das bedrohte Ich in George A. Romeros Zombiefilmen / Verena Kuni: Un-Ordnung schaffen. Das Labor als Ort der Transgression / Tim Schomaker: Im Innern ein lebhaftes Bild. Über Inszenierungen von Angst - Ein Brief / Dietrich Kuhlbrodt: Idealerweise Nazihorror. Blutige Exzesse im Führerbunker / Linnie Blake: "Everyone will suffer". National identity and the spirit of subaltern vengeance in Nakata Hideo's "Ringu" und Gore Verbinski's "The Ring" / Uche Nduka: Horror and the African Tradition. Two Frames / Christoph Spehr: Honeycomb World. Gesellschaft und Utopie im zeitgenössischen Horrorfilm. (vt) KT 51
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I. Morél, Gérard:
Les Repères d'Arsène Lupin.
2008, 152 S., s/w Fotos, Verlag C. Pirot (Maison d'ércivains), 978-2-86808-262-6, EURO 16,80
Maurice Leblanc (11.12.1864 - 6.11.1941) war Schriftsteller (Debut "Le Sauvetage" 1890) und Kriminalschriftsteller. Als Kriminalschriftsteller erfand er den Gentleman-Verbrecher Arsène Lupin. Leblanc legte Arsène Lupin ähnlich an wie Ernest Wolliam Hornung (1866 - 1921) seinen Schwindler A.J. Raffles. Seinen ersten Auftritt hatte Lupin im Juli 1905 mit "L'Arrestation d'Arsène Lupin". Es sollten noch fast 30 Romane um den Dieb und Schwindler folgen. Übrigens hat den beiden französischen Krimiautoren Boileau & Narcejac die Figur des Arsène Lupin so gut gefallen, daß sie ihn in den 70er Jahren in einigen ihrer Erzählungen auferstehen ließen. KT 51
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I. Müller-Dietz, Heinz:
Recht und Kriminalität in literarischen Spiegelungen.
2007, 283 S., BWV - Berliner Wissenschafts-Verlag, 978-3-8305-1340-7, EURO 48,00
Mit dem Band "Recht und Kriminalität im literarischen Widerschein", mit dem die Abteilung "Recht in der Kunst - Kunst im Recht" im Jahre 1999 eröffnet worden ist, liegt nunmehr unter ähnlichem Titel ein zweiter Band des Autors mit gesammelten Beiträgen zum Thema Recht und Literatur vor. Heinz Müller-Dietz, einer der Altmeister dieses Themenbereiches, spannt mit seinen 14 Beiträgen den Bogen von allgemeinen Problemstellungen wie "Die Gerechtigkeit in der Literatur" und "Literarische Strafprozeßmodelle" bis zu einzelnen literarischen Werken von Goethe, Heine, Dürrenmatt und Elfriede Curda. (vt) KT 51
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I. Niebuhr, Gary Warren:
Read 'Em Their Writes.
A Handbook for Mystery and Crime Fiction Book Discussions.
2006, 264 S., Greenwood Press, 1-59158-303-9 / 978-1-59158-303-5, ca. £ 19,95 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Auf Hinweis-Bücher resp. Listen-Bücher von Gary Warren Niebuhr wurde in vorangegangenen KRIMI-TIPPS bereits öfter hingewiesen. Ähnlich wie Trott (s.d.) listet Niebuhr die (seiner Meinung nach) 150 besten Kriminalromane auf, Klassiker ebenso wie Titel aus den letzten Jahren, die es Wert sind, in sogenannten Krimi-Clubs oder -Lesezirkeln ausführlich besprochen und analysiert zu werden (z.B. Atwood "Blind Assassin", Brown "Da Vinci Code", Burke "Cimarron Rose", Hammett "Maltese Falcon" oder Hillerman "Dance Hall of the Dead", um nur einige wenige zu nennen). Zudem gibt Niebuhr nützliche Hinweise für die Moderatoren wie auch für die Teilnehmer solcher Diskussions- und/oder Leserunden. Inhalt: Mystery Book Discussion / An Overview of This Book / Why Talk About Books / General Book Discussion Leader Procedures / General Book Discussion Participant Procedures / 100 Mystery and Crime Fiction Books to Discuss / 50 Additional Mystery and Crime Fiction Books to Consider for Discussions / Appendix / Indexes. KT 51
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I. Nünning, Vera (Hg):
Der amerikanische und britische Kriminalroman.
Genres - Entwicklungen - Modellinterpretationen.
2008, 248 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (WVT-Handbücher zum literaturwissenschaftlichen Studium, Bd. 11), 3-86821-071-7 / 978-3-86821-071-2, EURO 24,50
Vera Nünning, Professorin für Englische Philologie an der Universität Heidelberg, gibt dem Studienhandbuch "Der amerikanische und britische Kriminalroman" einen Überblick zu den wichtigsten Richtungen der zeitgenössischen englischsprachigen (UK und US) Kriminalliteratur. Gleichzeitig möchte sie durch die Beiträge bekannter Wissenschaftler demonstrieren, daß der Kriminalroman inzwischen auch in Deutschland als "gehobene" Literatur betrachtet wird - und akademische Ehren durch literaturwissenschaftliche Analysen und Untersuchungen erfahren hat und erfährt (die entsprechenden Hinweise in inzwischen 51 Ausgaben des KRIMI-TIPP haben dies nun schon seit geraumer Zeit dokumentiert). Das vorliegende Werk ist in drei Teile gegliedert.
In Teil 1 erläutert Vera Nünning für "Britische und amerikanische Kriminalromane. Genrekonventionen und neuere Entwicklungsstendenzen". Teil 2 beschäftigt sich mit den "Klassische(n) Ausprägungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts". Es sind drei Beiträge die sich mit den wichtigsten, da prägenden und stilbildenden (modernen) Klassikern des Genre beschäftigen. Agatha Christe (Evelyne Keitel: Klassische Detektivgeschichten im "Golden Age" - Agatha Christie) / Raymond Chandler (Wolfgang G. Müller: "Hard-Boiled"-Erzählungen - Raymond Chandler) und Patricia Highsmith (Bernd Hirsch: Thriller - Patricia Highsmith). Der
3. Teil ist überschrieben mit "Zeitgenössiche Ausprägungen des Kriminalromans: Diversifizierung und Hybridisierung". Für diesen dritten Teil wurden hochkarätige (zeitgenössische) Kriminalautorinnen und -autoren ausgewählt, deren Kriminalromane sich nicht nur stets auf den (internationalen) Bestsellerlisten wiederfanden, sondern die auch mit ihren Krimis und Thrillern die verschiedenen Subgattungen des Genres bedienten. Die im Untertitel genannten drei Punkte (Genres, Entwicklungen, Modellinterpretationen) werden (hier) in diesem dritten Teil bestens entwickelt: es werden die wichtigsten Genres und Strömungen charakterisiert; die Werke bedeutender Autoren werden kurz vorgestellt; Modellinterpretationen zu repräsentativen Werken werden angeboten. Beiträger und Beiträge des 3. Teiles: Raimond Borgmeier "Historische Kriminalromane aus der Sicht der Gegenwart: Josephine Tey" / Antje Dallmann "Hard-Boiled Ethnic Sleuths: Chester Himes" / Dorothea Fischer-Hornung "Doppelt marginalisiert: Barbara Neely" / Thomas Michael Stein "Thriller und Psychopathen: Thomas Harris" / Dorothee Birke, Stella Butter & Marion Gymnich "Sprechende Körper: Kathy Reichs" / Claudia Falk "Starke Frauen: Val McDermid" / Sascha Feuchert "Police Procedural als hybrides Genre: Ian Rankin" / Ulrich Suerbaum "Der gehobene Kriminalroman: P.D. James" / Peter Hühn "Hybride Formen: Ruth Rendell" / Bernd-Peter Lange "Anti-Kriminalromane: Paul Auster" und Jochen Vogt "Erweiterte Erzählform und zeitgeschichtliche Perspektive: Robert Wilson". Jeder Beitrag schließt mit einer Auswahlbibliographie der entsprechenden Primärliteratur und einer oftmals kommentierten (!) Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur. Das Werk selbst wird mit einer kleinen, ebenfalls kommentierten, Auswahlbibliographie zu Standardwerken abgerundet. "Der amerikanische und britische Kriminalroman" ist ein lohnendes (Lese-)Buch wie auch ein empfehlenswertes Nachschlagewerk, zumal die Leser hier garantiert auf eine/n ihrer Lieblingsautoren/in treffen werden. KT 51
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I. Pütz, Melina:
Inwiefern bilden Frauenkrimis ein Subgenre innerhalb des Kriminalromans?
2003, 16 S., geheftet, (Studienarbeit), GRIN Verlag (BoD), 978-3-638-91135-1, EURO 11,99
Bei dieser Broschüre handelt es sich um eine (einseitig gedruckte) Studienarbeit, die im Sommersemester 2003 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz geschrieben wurde. Melina Pütz versucht hier den sogenannten "Frauenkrimi" zu definieren. Erfreulicherweise hält sie ihre Einleitung ("Definition Kriminalroman" / "Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Kriminalromans") knapp. In ihrer Begriffsbestimmung zum "Frauenkrimi" übernimmt sie die Formel "Neues Goldene Zeitalter" von Evelyne Keitel (im Gegensatz zu den britischen Kriminalromanen des "Golden Age", die immer häufiger von Frauen geschrieben wurden und somit natürlich "weibliche Elemente" annahmen). Etwas irritierend ist allerdings Melina Pütz Autorinnenauswahl zum "Frauenkrimi". Zur Beweisführung stützt sie sich nur auf drei (deutsche) Autorinnen: In kurzen Inhaltsangaben wird auf Ingrid Noll (Kalt ist der Abendhauch), Sabine Deitmer (Neon Nächte) und Birgit C. Wolgarten (Land der Mädchen) eingegangen. In zwei Tabellen werden dann die von Evelyne Keitel erarbeiteten Merkmale für einen Frauenkrimi aufgeschlüsselt (s. KRIMI-TIPP 1 / Februar 1998: Keitel "Kriminalromane von Frauen für Frauen", 1998). Wohlgemerkt, es handelt sich bei dieser Arbeit von Melina Pütz um eine Studienarbeit, deren Umfang mehr oder weniger vorgegeben sein dürfte. Für diejenigen, die Literatur zum sogenannten "Frauenkrimi" sammeln, sollte diese Arbeit der Vollständigkeit halber in die Handbibliothek gehören. KT 51
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I + IV. Puschmann, Dorothea (Hg) mit Brinkmann, Christina & Weiden, Niklas (Red):
criminalis - Magazin für Krimifreunde Nr. 6 (September 2007 - August 2008).
2007, 166 S., zahlr. s/w Abb. und Fotos, Capricorn Literaturverlag, 978-3-9807961-6-3 (ISSN 1619-604X), EURO 11,50 zzgl. Porto
I + IV. Puschmann, Dorothea (Hg) mit Brinkmann, Christian & Weiden, Niklas (Red):
criminalis - Magazin für Krimifreunde Nr. 7 (September 2008 - August 2009).
2008, 168 S., zahlr. s/w Abb. und Fotos, Capricorn Literaturverlag, 978-3-9807961-7-0 (ISSN 1619-604X), EURO 12,00 zzgl. Porto
Die sechste Ausgabe des erfolgreichen "Magazin für Krimifreunde" ist wohl unbemerkt an mir vorbeigegangen. Die Herausgeberin Dorothea Puschmann war so freundlich, mich auf die fehlende Berichterstattung zu "Criminalis" im KRIMI-TIPP 49 aufmerksam zu machen. Ende Oktober 2008 ist nun auch die siebte Ausgabe erschienen. An dieser Stelle nun ein Blick auf beide Ausgaben. Wie immer wird in "Criminalis" auf Veranstaltungen und Auszeichnungen hingewiesen, wie stets gibt es eine Fülle von Rezensionen. Und auch die Kurzkrimis haben sich einen festen Platz im Magazin erobert. In "Criminalis 6" kann man 12 Stories nachlesen, dazu ein Interview mit Mark Brayne "Journalismus und Trauma", geführt hat dieses Interview Claudia Uferts. Christina Brinkmann stellte 10 Fragen an Krimiautor und Marlowe-Preisträger Frank Goyke "Facettenreich und spannend". "Criminalis 7" wartet mit neun Kurzstories und vier satirischen Geschichten auf, dazu erstmalig ein abgeschlossener Jugendkrimi von Amelie West "Spatz & Partner". Neben den Rezensionen gibt es in der 7. Ausgabe zwei Buchauszüge: Lienhard Wawrzyn "Rotbergs Lächeln" und Manfred Wieninger "Rostige Flügel". Das Interview mit Philip Kerr führte Christina Brinkmann und die Berlinerin Gisela Lehmer-Kerkloh reflektiert in ihrem Beitrag "Wider den Zeitgeist" über Manfred Wieningers Marek-Miert Krimis. Bei zwölf Zeitgenossen fragte Herausgeberin Puschmann nach den "3 Geboten für einen guten Krimi" - noch nicht in Stein gemeißelt sind die drei Gebote der Autoren/innen Angela Eßer, Heidi Rehn, Gisa Klönne, Anne Chaplet, Rebecca Gablé, Petra Hammesfahr, Horst Eckert, Manfred Wieninger und Jürgen Kehrer, des Kritikers und ehemaligen UT metro Herausgebers Thomas Wörtche, der Rezensentin Gisela Lehmer-Kerkloh und des KT-Herausgebers Thomas Przybilka. KT 51
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III. Ramsland, Katherine:
Beating the Devil's Game.
A History of Forensic Science and Criminal Investigation.
2008, 320 S., Penguin Group USA, 9780425221464, ca. $ 15,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Katherine Ramsland, a renowned expert in criminology, traces the story of the evolution of forensic scienes - from thirteenth-century Chinese studies of decomposition through the flowering of science during the Renaissance and its vertible explosion during the era of Newtonian physics, to the marvels of the present day and beyond. Along the way, she introduces readers to such forensic pioneers as the father of toxicology; the criminalturned-detective who founded the Parisian Sureté, and trailblazers like William Bass whose integrated program in entomology, anthropology at the Forensic Anthropology Center has galvanized the field. - Hardcore-Fans von "CSI" oder "Cold Case Files" sei "Beating the Devil's Game" empfohlen. (vt) KT 51
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III. Ramsland, Katherine:
The Human Predator.
A Historical Chronicle of Serial Murder and Forensic Investigation. 2007, 320 S., Penguin Group USA, 9780425213780, ca. $ 14,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
From ancient Rome through the Dark Age to the burgeoning West to the open highways of urban America, from the unconscionable exploits of French religious zealot Gilles de Rais to such all-American monsters as Jeffrey Dahmer and Aileen Wournos, Katherine Ramsland makes an eye-opening case for the existence of serial killers throughout time, and offers a complete chronological record of the serial-killer phenomenon - as well the parallel development of psychology, forensic science, and FBI profiling in the serial killer's evolving manifestation throughout human history. (vt) KT 51
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III. Reski, Petra:
Mafia.
Von Paten, Pizzerien und falschen Priestern.
2008, 336 S., 1 Übersichtskarte "Die Mafia-Organisationen in Italien", Droemer, 3-426-27466-3 / 978-3-426-27466-8 / K 20 95 79 62, EURO 19,95
Die Morde von Duisburg in der Nacht zum 15. August 2007 haben eine unbequeme Wahrheit ans Licht gebracht: Die Mafia hat ihre Tentakeln längst nach Deutschland ausgestreckt. Weltweit perfekt organisiert, ist sie eine Gefahr für Staat und Gesellschaft, die von deutschen Politikern und Sicherheitskräften allzu lange unterschätzt wurde. Petra Reski hat für ihre langjährige Recherche zahlreiche italienische Regierungsangestellte, Staatsanwälte und andere Experten zum Thema Mafia interviewt. Auch ehemalige Mitglieder der Mafia konnte sie im Zuge ihrer Arbeit treffen und befragen. Besondere Brisanz bekommt Reskis neue Erkentnisse zur Mafia dadurch, dass sie deren Konsequenzen für Deutschland sichtbar macht. So zitiert sie den ermittelnden Staatsanwalt für das Duisburger Massaker, Nicola Gratteri, mit der Äußerung, dass es ein fahrlässiger Irrtum der Deutschen sei, die Situation zu unterschätzen: Anders als in Italien reiche in Deutschland der alleinige Verdacht auf Mafiazugehörigkeit nicht aus, um jemanden festzunehmen, in öffentlichen Lokalen dürfe nicht abgehört werden - in ein paar Jahren könne es für Deutschland zu spät sein. Der deutschen Polizei fehlen etliche Werkzeuge, die notwendig sind, um mafiosen Machenschaften auf die Spur zu kommen. [Achtung: dieser Titel darf nur noch mit geschwärzten Stellen angeboten werden] (vt) KT 51
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III. Reusch, Heiko:
Zur Vorstellung des Terroristen.
Die Darstellung der RAF-Terroristen im Film.
2008, 124 S., Tectum Verlag, 978-3-8288-9549-2, EURO 19,90
Der Deutsche Herbst 1977 hat sich als Synonym für den Terrorismus der Roten Armee Fraktion ins bundesdeutsche Kollektiv-Gedächtnis eingebrannt. 30 Jahre nach der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer und den Selbstmorden der Stammheimer RAF-Häftlinge Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe werden die Ereignisse wortgewaltig diskutiert. Wiederholt wurde die RAF auch zum Thema fiktiver Spielfilme. "Deutschland im Herbst" (1978, Regie: u.a. Volker Schlöndorff und Alexander Kluge) oder Rainer Werner Fassbinders "Die Dritte Generation" (1979) arbeiteten schon kurze Zeit später die dramatischen Wochen auf. Heiko Reusch untersucht in seinem Buch diese frühen filmischen Inszenierungen zur RAF, vergleicht sie mit neueren Filmen wie "Die Stille nach dem Schuss" (2000, Regie: Volker Schlöndorff) und "Baader" (2002, Regie: Christoph Roth). Inwieweit, so fragt er, wurde das heute gängige Bild von der RAF durch diese filmischen Aufarbeitungen geprägt? Inhalt: Die (historische) Ordnung der RAF / Das Gedächtnis: Eine theoretische Rahmensetzung / Die Darstellung der RAF im Film. (vt) KT 51
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II. Rhodes, Karen:
Booking Hawaii Five-0.
An Episode Guide and Critical History of the 1968 - 1980 Television Detective Series.
2007, 2. Auflage, 341 S., zahlr. Fotos, Vorwort von Rose Freeman, McFarland, 978-0-7864-3108-3, ca. $ 35,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Auch im bundesdeutschen Fernsehen war die US-Serie "Hawaii 5-0" in den 70er Jahren ein Garant für hohe Einschaltquoten. In den USA hatte "Hawaii Five-0" am 26.9.1968 bei CBS Premiere. Wer sich noch einmal über alle Folgen (Kurz-Infos), inklusive Regisseure, Produzenten, Darsteller, Guest-Stars schlau machen möchte hat mit Karen Rhodes Buch das geeignete Nachschlagewerk. Im Anhang: Collectibles and a Cultural Icon / Glossary of Hawaiian Words and Phrases Used in "Hawaii Five-0 / Episodes in Order of Filming. KT 51
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IV. Rossmann, Eva:
Mira kocht.
Ein Mira-Valensky-Kochbuch.
2007, 189 S., zahlr. s/w Fotos (von Edith Walzl u.a.) und Bleistiftzeichnungen (von Paul Thulle), Folio Verlag, 3-85256-358-5 / 978-3-85256-358-9 / K 18 54 18 54, EURO 22,50
Auf die Mira Valensky-Krimis der österreichischen Krimischriftstellerin, Verfassungsjuristin, Gastrokritikerin und Journalistin Eva Rossmann wurde in der Vergangenheit im PKT hingewiesen. Inzwischen hat die Wiener Journalistin Mira Valensky, zusammen mit ihrer Freundin und Putzfrau Vesna Krajner, in insgesamt 10 Krimis ermittelt - daneben gut gespeist und ebenso gut gekocht. Es war also an der Zeit, die gesammelten Rezepte der Hobbyermittlerin wie auch ihrer Schöpferin zwischen zwei Buchdeckeln vorzulegen. "Mit einer Hummerterrine fühle ich mich nie so allein wie mit einem alten Wurstbrot", ein Ausspruch der Romanheldin, den auch die Autorin gerne teilt. Neben den bereits o.g. weitgefächerten Betätigungsfeldern der Eva Rossmann kommt noch das einer staatlich geprüften Köchin hinzu. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, die Rezepte durchzuzählen; sie düften aber bestimmt für länger als ein Jahr Nachkochen und Schlemmen genügen. Mira Valensky kocht im "Veneto" (Teil 1, Nächtliche Menüs bis zu leichten Sommeressen), im "Weinviertel" (Teil 2, Geburtstagsbuffets und Bürgermeistermenüs), natürlich in "Wien" (Teil 3, Geflügelmenüs oder ein Schwiegermutter-Menü), in "New York" (Teil 4) und in der "Karibik" (Teil 5) und als 6. Teil gibt es die "Abenteuer einer Profiköchin". Die Rezepte werden begleitet von Hinweisen, wie Eva Rossmann oder ihre Progatonistin zu den Schlemmereien gefunden haben und selbstverständlich wird auch etwas zu den jeweiligen Regionen und/oder Städten berichtet. Wer die (Ermittlungs-)Abenteuer der Mira Valensky mit Vergnügen verfolgt hat, wird mit "Mira kocht" nun auch das Vergnügen haben, die Gaumenfreuden der detektivischen Journalistin zu erfahren. KT 51
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I. Rullier-Theuret, Françoise:
Faut pas pisser sur les vielles recettes.
San-Antonio ou la fascination pour le genre romanesque.
2008, 228 S., Academia-Bruylant (Au Coeur des Textes, No. 12), 978-2-87209-903-0, EURO 27,00
Frédéric (Charles Antoine) Dard war ein Vielschreiber, der seine Kriminalromane - stets in Ich-Form geschrieben - unter den Namen San-Antonio, Fréddéric Dard, Frédéric Charles, F.D. Ricard, Sydeney oder L'Ange Noir auf den Markt warf. Allerdings hört man seit ungefähr acht Jahren nichts Neues mehr von Frédéric Dard, geboren am 21.6.1921. Erstaunlich ist dagegen, dass in Frankreich die Erlebnisse des Kommissars San-Antonio immer noch in hohen Auflagen lieferbar sind, vom Lesepublikum regelrecht verschlungen werden und stets mit regelmäßigen Neuauflagen die Neugier auf die Abenteuer von San-Antonio und dem anderen Ermittlerpersonal Dards befriedigt wird. Françoise Rullier-Theuret, Associate Professor beim Stanford Program / Paris und Dozent für französische Sprache an der Sorbonne, hat sich in der vorliegenden Untersuchung mit den vielfältigen literarischen Facetten des Frédéric Dard beschäftigt. KT 51
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I. Salzmann, Bertram (Hg):
Kriminalgeschichten der Bibel.
2008, 189 S., Deutsche Bibelgesellschaft (Biblische Taschenbücher), 3-438-04800-0 / 978-3-438-04800-4 / K 11 27 00 46, EURO 8,50
Das das erste verzeichnete Kapitalverbrechen der Mord von Kain an Abel war, wurde auf diesen Seiten bereits erwähnt. Bertram Salzmann hat die Bibel nach allerlei "Kriminalgeschichten" durchforstet. Seine Funde hat er mit Einleitungen versehen, welche die Geschichten biblisch und historisch ordnen und seine Hintergrundinformationen erschließen die theologischen Aussagen. KT 51
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I. Sammel, Eva Katrin:
Queen(s) of Crime.
Agatha Christie vs. Ingrid Noll - Analyse und Vergleich des Kriminalromans "Die Apothekerin" und des Detektivromans "Die Tote in der Bibliothek". 2006, 17 S., (Seminararbeit), GRIN Verlag (BoD), 978-3-638-75549-8, EURO 11,99
Dame Agatha Mary Clarissa Christie (1890 - 1976). Wer kennt diesen Namen nicht? Sie ist die "Queen of crime", die in ihrem Leben über 70 Kriminalromane, Kurzgeschichten und Bühnenstücke geschrieben hat. Vor allem hat sie es aber geschafft, sich über so viele Jahre und sogar noch bis über ihren Tod hinaus ganz oben an der Spitze der Kriminalliteratur zu halten. Doch wie kommt es, dass auch heute noch im neuen Jahrtausend so viele Bücher von Christie gerne gelesen und als Meisterwerke betrachtet werden? Ist es der Unterhaltungseffekt? Oder einfach nur weil man sagt, "das ist Kult"? Oder vielleicht weil es auch heute noch niemandem gelingt vor Miss Marple den Mörder zu identifizieren? Einige dieser Fragen und auch die Frage, was den Kriminalroman so spannend und beliebt macht, sollen in dieser Arbeit beantwortet werden. Und dennoch bleiben einige Fragen offen, wie z.B. die Frage, ob es sich bei Ingrid Nolls Bestseller "Die Apothekerin" tatsächlich um einen Kriminalroman handelt. (at) KT 51
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IV. Schätzing, Frank:
Tod und Teufel.
Die illustrierte Ausgabe des Weltbestsellers.
2008, 426 S., im Anhang: Übersichtskarte Köln im 13. Jahrhundert, Erläuterungen, Arnold Wolff "Daten zur Baugeschichte des Kölner Domes", über 80 teilweise ganzseitige farbige und s/w Illustrationen, Goldmann Taschenbuch 46646, 3-442-46646-6 / 978-3-442-46646-7 / K 20 10 32 36, EURO 15,00
Das Subgenre "Historischer Kriminalroman" bekam im Jahr 1995 einen kräftigen Schub, als "Tod und Teufel" von Frank Schätzing im Kölner Emons Verlag erschien (inzwischen liegen verschiedene Neuauflagen vor). Schätzing verstand es bravourös eine Kriminalgeschichte, angesiedelt in Köln und Bonn um das Jahr 1260, zu erzählen. "Tod und Teufel" wurde schnell ein Bestseller und der Autorinnen und Autoren, die sich auf den historischen Kriminalroman kapriziert hatten, mußten sich an diesem Bestseller messen lassen. Jetzt hat der Goldmann Verlag eine opulente Schmuckausgabe von "Tod und Teufel" vorgelegt, versehen mit mehr als 80 farbigen, zum Teil ganzseitigen Illustrationen, Übersichtskarten und Planskizzen sowie vielen s/w Abbildungen. An den Seitenrändern links und rechts des Textes befinden sich Begriffserklärungen, die noch einmal zusammengefaßt im Anhang "Erläuterungen" wiederholt werden. Arnold Wolff, der seine Dissertation über die erste Bauphase des Kölner Domes schrieb, steuert "Daten zur Baugeschichte des Kölner Domes" bei. Diese illustrierte Ausgabe wird für jeden ein Vergnügen sein, der "Tod und Teufel" noch einmal lesen möchte. KT 51
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I. Schuyler, Michael R.:
The Marcus Didius Falco Companion.
Characters, Plots, Places, Events and Historical Elements in the Novels by Lindsey Davis.
2008, 208 S., McFarland, 978-0-7864-3926-3, ca. $ 39,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Lindsey Davis's popular Marcus Didius Falco mystery series has been in print for nearly two decades, amounting the 18 full-length novels with the promise of many more to come. This literary companion organizes and explains the intricate web of people, places, events, and titles that Davis has created within the Falco series. Whether providing a definition of an ancient "hodometer" or differentiating and identifying several dozen men all sharing the name "Marcus", each entry aims to help readers successfully weave their way through Davis' ancient Roman Empire with relative ease. References for each entry include the book's abbreviated title, plus the chapter number where the entry is first introduced. Geographical entries include the modern equivalent of cities and locations (e.g. London, England for the Roman Londinium) along with latitude and longitude whenever possible. Character entries include the character's full name, age (when known), and a brief description of their significance to the overall series. Because the proper Roman names in the Falco novels often include two or more surnames, the index and companion are cross-indexed for easy reference. In addition, the work includes several "Roman Life" entries which serve to explain such intricacies as the Roman monetary system or the structure of the Roman army. (vt) KT 51
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III. Sheldon, R.M.:
Espionage in the Ancient World.
An Annotated Bibliography of Books and Articles in Western Languages.
2008, 2. Auflage, 244 S., (Vorwort von Thomas-Durrell Young), McFarland, 978-0-7864-3766-9, ca. $ 39,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Here, for the first time, is a comprehensive guide to the literature of ancient intelligence. The entries present books and periodical articles in English, French, German, Italian, Spanish, Polish, and Dutch - with annotations in English. These works address such subjects as intelligence collection and analysis (political and military), counterintelligence, espionage, cryptology (Greek and Latin), tradecraft, covert action, and similar topics (it does not incluce general battle studies and general discussions of foreign policy). Inhalt: Espionage (General / Road Building, Communications, Tradecraft); The Ancient Near East (Mesopotamia and Palestine / Egypt / Assyria and Babylonia / Persia); Greece (General / The Skytale / Tachygraphy / The Spartan Krypteia / Alexander the Great and the Hellenistic Age); The Roman Republic (General / Tironian Notes); The Roman Empire (General / Signalling); The Byzantine Empire (General / Greek Fire); Medieval World (General / Dubthach Cipher & the Bamberg Cryptogram / Oghams / Bacon Cipher / Runes / The Voynich Manuscript); The Islamic World (General / Yezdis); Russia, China, India, Africa (Russia / China and Southeast Asia / India / Africa / An Unsolved Cryptogram: The Sator Rebus); Index. (vt) KT 51
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I. Spiess, Heiner / Erismann, Peter:
Friedrich Glauser.
Erinnerungen von Emmy Ball-Hennings, J.R. von Salis, Berthe Bendel, Hulda Messmer, Ernst Messmer, Martha Meyer-Messmer, Emil Gerber, Max Müller, Martha Ringier, Josef Halperin, Friedrich Witz und Wolfgang Hartmann.
2008 (Neuauflage), 159 S., zahlr. s/w Fotos, im Anhang: Zeittafel. Limmat Verlag, 3-85791-545-5 / 978-3-85791-545-1 / K 20 94 42 42, EURO 19,90
Zum hundertsten Geburtstag Friedrich Glausers 1996 erschien dieser Erinnerungsband erstmals. Gleichzeitig war das Bändchen als Begleitpublikation der (Wander-)Ausstellung "Friedrich Glauser" im Schweizer Literaturarchiv gedacht. Diese Publikation war schnellstens vergriffen - um so erfreulicher, dass sich der Verlag anläßlich des 70. Todestages des Schriftstellers zu einer (unveränderten) Neuausgabe entschließen konnte. In vierzehn Beiträgen erinnern sich Freunde des Schriftstellers, zu denen Glauser trotz seines zum Teil chaotischen Lebens Kontakt hielt und, dies wird für Friedrich Glauser sehr wichtig gewesen sein, die Glauser nie die Freundschaft aufkündigten. Am 4.2.1896 wird Friedrich Glauser in Wien geboren, am 8.12.1938 stirbt er in Nervi bei Genua. 1918 wird Glauser volljährig, gleichzeitig wird er für den Rest seines nur noch kurzen Lebens entmündigt. Klinikaufenthalte (acht Jahre), die Fremdenlegion (zwei Jahre) und Auslandsaufenthalte (fünf Jahre) sind seine Lebensstationen und dieses Hin und Her machte das Aufrechthalten eines intensiven Kontaktes zu ihm nicht gerade einfach. "In Angles, La Bernerie und Nervi" ist der Mittelteil des Bändchens betitelt - hier haben die Herausgeber Fotos zusammengestellt, von Berthe Bendel, Hulda Messmer und von Glauser selber. "Friedrich Glauser. Erinnerungen von �" bieten sehr persönliche Informationen zum Kriminalschriftsteller und Autor Glauser, welche die bisher vorliegenden Biografien auf das Beste ergänzen. KT 51
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I + II. Tesche, Siegfried:
Der große James Bond Atlas.
Alle Filme, Schauplätze & Hintergründe.
2008, 248 S., zahl. farb. Abb. und Fotos, Landkarten & Stadtpläne, Bertelsmann Lexikon Verlag / Wissen Media Verlag, 3-577-07305-5 / 978-3-577-07305-9 / K 20 93 82 02, EURO 29,95
Rechtzeitig zu Weihnachten legt Siegfried Tesche, der deutsche James Bond-Spezialist, den James Bond Atlas vor. Bücher über Bond-Filme und Flemings Bond-Thriller gibt es inzwischen wie Sand am Meer (wie vorangegangene und auch dieser KRIMI-TIPP bewiesen haben), einen wohlfeilen Atlas zum Trouble-Shooter und Weltreisenden 007 James Bond hat es dagegen noch nicht gegeben. Hier werden alle Filme und deren Schau- und Drehplätze in Text, Bildern und umfangreichem Kartenmaterial vorgestellt. Tesche untergliedert seinen Bond-Atlas in zwei große Teile: In Teil I werden alle Filme und Romane anhand ihrer Schauplätze und Charakteristika vorgestellt. Teil II geht dann detailliert auf Dreh-, Handlungs- und Schauplätze ein, und zwar von Kontinent zu Kontinent, dort dann wieder von Land zu Land. Tesche unterscheidet dazu noch zwischen "echten" Schauplätzen, also dort, wo in der Tat gedreht wurde und fingierten Schauplätzen oder reinen Drehorten (z.B. Studios). Das Kartenmaterial wird stets auf einer Doppelseite angeboten, gefolgt von zahlreichen Informationen (was geschieht in welchem Film / an welchem Ort / warum gerade dieser Ort, etc). Des weiteren finden sich im Bond-Atlas Anekdoten, Zitate und Geschichten rund um den Set. Und selbstverständlich wurde auch der neueste Bond-Film, "Ein Quantum Trost", berücksichtigt. Der nette Nebeneffekt dieses Atlanten: er gibt Bond-Fans wichtige Tipps für ihre Reiseplanungen zu Schauplätzen und Drehorten. KT 51
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I. Thieler, Claudia:
Der Feministische Kriminalroman.
2006, 23 S., (Hauptseminararbeit), GRIN Verlag (BoD), E-Book, 978-3-638-54182-4
Wer kennt sie nicht, die alte strickende Jungfer Miss Marple, die mit aufdringlicher Tratschsucht das Lösen von Kriminalfällen zu ihrem Hobby gemacht hat. Aber seit Jane Marples aktiver Phase hat sich viel getan auf dem "Arbeitsmarkt" für Ermittlerinnen. Die Zeiten, in denen Frauen nur kriminologisch tätig sein durften, wenn ihre Ehemänner schon verschieden waren oder sie nie welche hatten, sind seit längerem vorbei. Die Frauen haben sich aus ihrer bloßen Nebenrolle in Kriminalromanen als naives Blondchen, das gerettet werden muss, und vernichtender femme fatale, die nur den Untergang des einsamen, harten Detektivs im Sinn hat, ins Spotlight gebracht. Im Zuge der Frauenbewegung haben auch Autorinnen von Krimis sich von patriarchalen Strukturen gelöst und schicken ihre Heldinnen mit Revolvern bewaffnet, rauchend, trinkend und sich selbst verteidigend in die Welt des Verbrechens. Sie lösen zum einen natürlich hervorragend Kriminalfälle. Aber was sie vor allem tun, ist der Leserin eine Welt und Gesellschaft vorzuführen, in der es oft noch selbstverständlich ist, ein ganzes Geschlecht zu knechten, zu entmündigen und bei Verstoß zu bestrafen, nicht selten mit dem Tod. Der feministische Kriminalroman ist eine Gattung, die in vielerlei Hinsicht mit Klischees und Restriktionen zu kämpfen hat. Eine Vielzahl von Autorinnen hat diesen Kampf aufgenommen. Aus dem Inhalt: Feministische Kriminalliteratur - Ideen und Genealogie / Typen der Ermittlerinnen im feministischen Kriminalroman (Die freischaffende Amateurin; Die Ermittlerin in akademischen Kreisen; Die Polizistin; Einzelgängerinnen und harte Frauen; Lesbische Detektivinnen) / Fallbeispiel: Maria Gronaus Lena Wertebach in "Weiberlust". (at) KT 51
[Anmerkung des Hg: Maria Gronau ist das Pseudonym eines deutschen Kriminalschriftstellers!]
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I. Toffalori, Carlo:
Il matematico in giallo.
Una lettura scientifica del romanzi polizieschi.
2008, 268 S., Guanda (Piccola biblioteca Guanda), 9788882469498, ca. EURO 13,00
Carlo Toffalori ist Professor am Institut für Mathematik und Computerwissenschaften der Universität von Camerino. In der Publikationsliste des ausgewiesenen Krimifans finden sich u.a. Aufsätze wie "The Case and the Canon. The Scientist as Detective / The Detective as Scientist" oder "True or probably true? Gödeli in detective stories". Jetzt hat der Mathematiker eine Reihe von Kriminalromanen kritisch unter seiner Lupe betrachtet und analysiert, in wie weit die logische Ermittlungsarbeit und die Argumentation z.B. bei Hercule Poirot (Agatha Christie), Archie Goodwin & Nero Wolfe (Rex Stout), Maigret (Georges Simenon), Auguste Dupin (Edgar Allan Poe) oder Holmes & Watson (Conan Doyle) stimmig ist und sich mit den Grundsätzen der Mathematik vereinbaren läßt, bzw. wie viel mathematisches Denken in die Überlegungen dieser berühmten Detektive einfließt. Ermittlungsarbeit also bei den fiktiven Verbrechensaufklärern wie auch beim Wissenschaftler Toffalori auf höchsten Niveau. KT 51
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I + IV. Tolan, Metin / Stolze, Joachim:
Geschüttelt, nicht gerührt.
James Bond und die Physik.
2008, 301 S., 77 Abb., Piper Verlag, 3-492-05082-4 / 978-3-492-05082-1 / K 20 83 13 50, EURO 16,90
Nie war die Vermittlung physikalischen Wissens aufregender. Seit 13 Jahren geht Professor Tolan den technischen Spielereien aus den Bond-Klassikern auf den Grund und fühlt den Kompetenzen des Supertüftlers Q auf den Zahn: Kann man wirklich mit einem Raketenrucksack durch die Luft fliegen? Dass sich 007 bei seinen atemberaubenden Stunts nie den Hals bricht, ist nämlich nicht Glück sondern angewandte Physik. Zusammen mit ihren Studenten berechnen Metin Tolan und Joachim Stolze Geschwindigkeiten von Verfolgungsjagden und Flugkurven rasender Autos und beantworten schließlich auch die Frage aller Fragen: Warum muss der Wodka-Martini geschüttelt sein und nicht gerührt? (vt) KT 51
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III. Trofimov, Yaroslav:
Anschlag auf Mekka.
20. November 1979 - Die Geburtsstunde des islamistischen Terrors.
2008, 384 S., 30 s/w Abb., Übersichtsplan der Grossen Moschee, (The Siege of Mecca - The Forgotton Uprising in Islam's Holiest Shrine and the Birth of Al Qaeda, Ü.v. Helmut Dierlamm), Blessing Verlag, 3-89667-335-1 / 978-3-89667-335-0 / K 21 05 13 96, EURO 19,95
Am Morgen des 20. November 1979 besetzen bewaffnete Rebellen die Große Moschee in Mekka. Sie forden die sofortige Abkehr vom Westen und einen radikalen Umbruch in der gesamten muslimischen Welt. In Panik ließ das saudische Regime sämtliche Fernverbindungen kappen, im Ausland verbreiteten sich lediglich Gerüchte. Eine zionistisch-amerikanische Verschwörung, hieß es - wenig später standen zahlreiche Botschaften der USA in Flammen. Erst eine Fatwa von islamischen Rechtsgelehrten erlaubte es dem Königshaus, mit Waffengewalt gegen die Rebellen vorzugehen, zwei Wochen später hatten Soldaten das Heiligtum zurückerobert - mithilfe einer heimlich eingeflogenen französischen Spezialeinheit. Die heftigen Feuergefechte kosteten mehrere hundert Opfer auf beiden Seiten, ganze Bauabschnitte waren zerstört. Anführer Dschuhaiman und seine Gefolgsleute wurden kurz darauf öffentlich enthauptet. Um ihr Gesicht zu wahren, setzte die saudische Regierung nun die strenge, wahhabitische Auslegung der heiligen Schrift durch - just jene, die Dschuhaiman gefordert hatte - und förderte den grenzüberschreitenden Kampf gegen Ungläubige, so auch gegen die sowjetischen Truppen in Afghanistan. Einer der ersten, die Dschuhaiman bewunderten und in Richtung Hindukusch aufbrachen, war ein 22-jähriger Eiferer namens Osama bin Laden. Bis heute sind die Ereignisse von 1979 Tabu im Königreich. Die von Trofimov erstmals ausgewerteten Akten dieverser Geheimdienstabteilungen zeugen davon, wie und warum westliche Staaten diese nie da gewesene Krise völlig fehlinterpretierten. Auch in Saudi-Arabien sind wenige Entscheidungsträger bereit zuzugeben, dass man die Breitenwirkung von Dschuhaimans Bewegung unterschätzt hatte. Noch heute ist die Führung des Staates personell kaum anders besetzt als vor 29 Jahren. Nicht zuletzt deshalb war bislang so gut wie nichts über diesen spektakulären Moment der Zeitgeschichte bekannt, der doch so vieles ändern sollte. "Trofimovs Buch ist fesselnd wie ein Thriller, anschaulich und voller bislang unbekannter Fakten. Einmal angefangen, kann man es nicht mehr weglegen" (The Washington Post). (vt) KT 51
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I. Trott, Barry:
Read On ... Crime Fiction.
Reading Lists for Every Taste.
2007, 164 S., Greenwood Press, 1-59158-373-X / 978-1-59158-373-8, ca. £ 16,99 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Barry Trott legt mit "Read On ... Crime Fiction" eines der in den USA besonders bei Bibliothekaren und Krimi-Buchclubs beliebten Hinweisbüchern vor. Anders als die sonst üblichen Auflistungen nach Genre und Subgenre, hat Trott seine "Reading List" auf fünf Kategorien in ebensovielen Kapiteln beschränkt. Geordnet nach "Story", "Character", "Setting", "Mood" und "Language" werden auf hunderte bekannter und noch zu entdeckender Krimis hingewiesen. Die genannten Kapitel werden mit thematischen Unterteilungen aufgeschlüsselt ("Reading the Bones", "Dynamic Duos", "Love you to Death" und "Bright Lights, Dead Bodies"). Zu jedem der dort aufgeführten Kriminalromane bietet Barry Trott eine Bibliographie und eine Kurzbeschreibung an. KT 51
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III. + IV. Werner, Alex (Hg):
Jack the Ripper and the East End.
2008, 287 S., zahlreiche s/w Abb. und Fotos, Übersichtskarten, mit einer Einführung von Peter Ackroyd, Chatto & Windus in Verbindung mit The Museum in Docklands & Museum of London, 978-0-701-18247-2, £ 25,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Dem seit 120 Jahren nie gefassten Londoner Serienkiller widmete das Museum in Docklands (West India Quay, London E14 4AL) bis November 2008 die Ausstellung "Jack the Ripper and the East End". Zu dieser Ausstellung erschien im Verlag Chatto & Windus ein exzellent gemachter, reich illustrierter Begleitband. Und dabei handelt es sich nicht das x-te Buch zu Jack the Ripper, das mit neuen Beweisen und Theorien zur Täterschaft der recht umfangreichen Gilde der verschiedenen Verdächtigen aufwartet, sondern es handelt sich hierbei um eine Sozial- und Architekturgeschichte des berühmt-berüchtigten Londoner Stadtteils. Herausgeber Alex Werner konnte bekannte Wissenschaftler verpflichten, in ihren Beiträgen auf verschiedene Aspekte des Viertels einzugehen und die Serienmorde vor den Hintergründen der Verhältnisse gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu analysieren. So entsteht ein genaues Bild über die zum Teil mehr als verzweifelten sozialen Lebensumstände der Bewohner des East End: Armut, Krankheit, Kinderprostitution, Alkoholismus, Verbrechen und Mord - das gesamte Elend also, das die Lebensgrundlage von fast einer Million Menschen in diesem riesigen Slum Londons bildete. Der Schriftsteller Peter Ackroyd liefert die Einführung "Jack the Ripper and the East End". In den folgenden sieben Kapiteln werden Einzelaspekte untersucht: John Marriot "The imaginative geography of the Whitechapel murders" / Anne J. Kershen "The immigrant community of Whitechapel at the time of the Ripper murders" / Louise A. Jackson "Law, order and violence" / Richard Dennis "Common lodgings and 'furnished rooms': housing in 1880s Whitechapel" / Ellen Ross "'Deeds of heroism': Whitechapel's ladies" / Laura Vaughan "Mapping the East End labyrinth" / Clive Bloom "Jack the Ripper - a legacy in pictures". Abgeschlossen wird das Werk mit "Further Readings", hier findet man umfangreiche Hinweise zu Literatur und websites, die sich mit den verschiedenen Einzelaspekten beschäftigen, gegliedert jeweils zu den oben erwähnten Kapiteln. "Jack the Ripper and the East End" ist eine hervorragende Ergänzung zu jeder Ripper-Literatur-Sammlung. KT 51
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I. Wörtche, Thomas:
Das Mörderische neben dem Leben.
Ein Wegbegleiter durch die Welt der Kriminalliteratur.
2008, 203 S., Libelle Verlag, 3-905707-21-7 / 978-3-905707-21-2 / K 21 02 27 46, EURO 19,90
Wer Krimis liest oder sammelt oder sich irgendwie mit Kriminalliteratur beschäftigt, wird seit den 80er Jahren irgendwann immer wieder auf den Namen Thomas Wörtche gestoßen sein. Wer den Namen Wörtche nicht kennt und dennoch steif, fest und starr behauptet, ein Krimileser, vielleicht sogar ein begeisterter Krimileser zu sein - der hat in Wirklichkeit noch nie einen Krimi gelesen. Literaturwissenschaftler Dr. Thomas Wörtche im KRIMI-TIPP vorzustellen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Nun endlich liegt vom Großkritiker und intimen Kenner des Genres, vom Herausgeber der UT metro-Reihe und vom profunden Berichterstatter zur Kriminalliteratur ein eigenes Buch vor. Seine Kritiken, Rezensionen, Erklärungen, Artikel, Aufsätze und Verrisse waren und sind verstreut und verzeichnet z.B. im "Jahrbuch der Kriminalliteratur", im "Krimijahrbuch", im "Kalender für Kriminalliteratur", bei Kaliber .38 in "Wörtches Leichenberg", in seinen Kolumnen "Crime Watch" in der Zeitung Freitag (wie auch bei Kaliber .39) oder verschiedenen Stadtmagazinen ("Plärrer", "Meier" u.a.), im "Titel-Magazin" und und und.
"Kriminalliteratur tanzt, schwimmt und rudert auf vielerlei Grenzlinien" betitelt Thomas Wörtche sein Vorwort, welches wie "The making of metro ..." Originalbeiträge für das vorliegende Buch im kleinen wie feinen Schweizer Libelle Verlag ist. Andere Beiträge der Sammlung "Das Mörderische neben dem Leben" stammen aus aus den o.g. Publikationen oder waren Referate und Vorträge bei verschiedenen Veranstaltungen. In diesem Sampler erklärt, erläutert, hinterfragt Wörtche Kriminalliteratur - und wie stets und immer unnachahmlich (es gibt ein paar Zeitgenossen, die versuchen, in den Fußstapfen des Thomas Wörtche zu wandeln - vergeblich, Wörtches Landmarken sind zu ausgeprägt und zu groß). Wörtches Blick auf die Kriminalliteratur ist unverkrampft, da er sich nicht ausschließlich mit diesem Literaturgenre beschäftigt - seine Interessen gelten auch der Musik, dem Comic, der Geschichte und Kunstgeschichte und - natürlich - der Literatur als solcher. "Wer nur von Kriminalliteratur etwas versteht, versteht auch von Kriminalliteratur nichts" ist sein Credo.
"Die Vermessung der internationalen Kriminalliteratur" (so seine Verleger Ekkehard Faude und Elisabeth Tschiemer) verzeichnet: "Kriminalliteratur tanzt, schwimmt und rudert auf vielerlei Grenzlinien / TWs seltsame Rankings / Sprengfallen. Eric Ambler und die Poetik des Pragmatischen / Das Versagen der Kategorien. Über Georges Simenon / It Does Make Sense! Chester Himes und sein 20. Jahrhundert in den USA und Europa / Rätsel Ripley oder Ripley, revisited / Das Mörderische und das Komische / Kriminalliteratur, weltweit / The making of metro � / Krimis und Kriminalliteratur / Desaster as usual. Science-Fiction, Kriminalliteratur und eine ungeklärte Nachbarschaft / Die Verweigerung von Eindeutigkeit. Der argentinische Zeichner Alberto Breccia und sein Beitrag zur Ästhetik des 20. Jahrhunderts / Gewalt im Reich der Töne. Ein unbequemes Radiofeuilleton mit Musik". Diese 203 Seiten bergen Pointiertes, Bissiges und Erhellendes - auf jeden Fall aber "The Best of Thomas Wörtche" (Ulrich Noller im "Titel-Magazin" vom 13.10.2008). KT 51
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IV. Vázquez Montalbán, Manuel:
Die Küche der läßlichen Sünden.
Kochen mit Pepe Carvalho.
2006 (5. Auflage), 301 S., (Las recetas de Carvalho, Ü.v. Bernhard Staub, durchgesehen von Anne Halfmann), im Anhang: Rezeptverzeichnis, Glossar und Hinweise), Serie Piper 3147, 3-492-23147-0 / 978-3-492-23147-3 / K 8 86 61 41, EURO 9,95
Manuel Vázquez Montalbán war nicht nur ein glühender Fußballfan des FC Barcelona, sondern auch ein Gourmet und Künstler am Herd. Der katalanische Schriftsteller (neben Krimis, Lyrik, Essays, Theaterstücken auch Kochbücher) und Kolumnist für die spanische Zeitung "El Pais" hat seine Kochkünste auch auf seine Romanfigur, den Privatdetektiv Pepe Carvalho, übertragen. Anlaß für Carvalhos Kochorgien sind zumeist Fälle, bei denen er mit seinen Ermittlungen nicht so recht weiterkommt oder wenn er wieder einmal deprimiert und angespannt ist. Aus diesen Krisen retten ihn nur volle Einkaufstüten mit all den notwendigen Zutaten für die verschiedendsten Gerichte der spanischen Provinzen. "Für mich ist die Kochkunst eine Metapher für die Kultur überhaupt" erklärt Vázquez Montalbán im Vorwort zu "Die Küche der läßlichen Sünden", und Feinschecker Pepe Carvalho lässt den Leser wissen: "Man muß trinken, um sich zu erinnern, und essen, um zu vergessen". Im vorliegenden Buch sind es insgesamt 129 gut erklärte und nachkochbare Rezepte, die in den Krimis um Pepe Carvalho erwähnt wurden. Und zu jedem Rezept gibt es den entsprechenden Auszug aus den jeweiligen Krimis. Man kann also von Glück reden, dass der notorische Bücherverbrenner Pepe Carvalho nicht auch seine Rezeptsammlung in den Kamin geworfen hat. Manuel Vázquez Montalbán, geboren am 27. Juli in Barcelona, starb am 18. Oktober 2003 auf dem Flughafen Bangkok. Er befand sich auf der Rückkehr von einer Lesereise durch Australien. KT 51
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I. Zemboy, James:
The Detective Novels of Agatha Christie.
A Reader's Guide.
2008, 448 S., McFarland, 978-0-7864-3914-0, ca. $ 75,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Eine der erfolgreichsten Kriminalschriftstellerinnen, national wie international, dürfte Agatha Christie gewesen sein. 1920 legte sie ihren ersten Kriminalroman, "The Mysterious Affair at Styles", vor und 1976 erschien mit "Sleeping Murder" ihr letzter von insgesamt 66 Kriminalromanen. James Zemboy hat einen intensiven Blick auf alle 66 Krimis geworfen. Jedem Roman ist ein mehr oder weniger umfangreiches Kapitel gewidmet. Jedes Kapitel beginnt mit allgemeinen Feststellungen zum geographischen und historischen setting des jeweiligen Romans, und listet z.B. Ereignisse oder Moden auf, die für die Krimihandlung von Bedeutung sind. Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einer kurzen Zusammenfassung und der Erwähnung der wichtigsten Charaktere. Zudem stellt Zemboy jeden Roman in Zusammenhang zum Gesamtwerk der Autorin. Im Anhang erläutert Zemboy nicht nur Poirots Französisch, sondern erläutert für die amerikanische Leserschaft auch das britische Englisch (Idiomatik und Sprichwörter) der Autorin. Die einzelnen Werke der Autorin werden in zeitlicher Reihenfolge untersucht, jeweils in einem Zehn-Jahres-Abschnitt gegliedert. Eine Zusammenfassung jeder Dekade beschließt diese -insgesamt 6- Abschnitte ("Summary for the 1920s, 1930s, 1940s, 1950s, 1960s und 1979s". Anhang: British Expressions / Titel and Character Index / Subject Index. KT 51
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NACHWEISE
I + II. Bouzereau, Laurent:
Interessante Sekundärliteratur, die trotz Anforderung das Archiv nie erreichten
– Schade –
(tp = Thomas Przybilka / vt = Verlagstext)
The Art of Bond.
From Storyboard to Screen.
The Creative Process Behind the James Bond Phenomenon.
2006, 240 S., 200 Farbfotos, Macmillan (Boxtree), 0-7522-1551-5 / 978-0-7522-1551-8, £ 30,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
A stunninbg look behind the scenes of the James Bond movies, from "Dr No" to "Casino Roayale". The James Bond phenomenon is unique. Never before has a single brand crossed so many generations, defining the place for big-budget film-making in the late twentieth century and beyond. For the first time the people who create the Bond films - producers, directors, writers, designers - share their experience and memories of what it has meant to collaborate on and produce the ultimate film legacy. Drawing on the spectrum of all twenty-one Bond films, "The Art of Bond" features a series of interviews with the people who have made cinematic history, including Michael G. Wilson, Barbara Broccoli, Ken Adam, John Barry and Martin Campbell. Reflecting on the Bond genre's wider impact, and how it has influenced their own ground-breaking work, are other film-makers including Steven Spielberg, Peter Jackson and Ridley Scott. Lavishly illustrated with an array of images from the exclusive Eon Archive including on-set photographs, concept artwork and exclusive images of Daniel Craig's debut in "Casion Royale", this is a visually stunning tribute to the ground-breaking artistic, technical and creative talents of the Bond world. (vt) KT 51
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I + II. Cork, John / Stutz, Collin:
James Bond Enzyklopädie.
2008, 319 S., über 1000 farb. u. s/w. Fotos, (James Bond Encyclopedia, Ü.v. Edigna Hackelsberger, Petra Kirchmann, Lizzie Gilbert, Burkhard Schäfer & Wiebke Krabbe), Dorling Kindersley Verlag, 3-8310-1227-X / 978-3-8310-1227-5 / K 20 95 94 77, EURO 24,95
Dieses opulente Werk bietet James-Bond-Fans alles was sie über ihren coolen Helden und seine Abenteuer wissen möchten. Das ultimative Nachschlagewerk enthält Bildmaterial und Informationen aus erster Hand, da es in Zusammenarbeit mit "EON Productions" entstanden ist - der Filmproduktionsfirma, die beinahe alle Bond-Filme ins Kino brachte. Nach einem biografischen Steckbrief von Ian Fleming, dem Erfinder der Bond-Figur, gehen die Autoren der Frage nach, warum James Bond zum Mythos wurde. Darauf folgen detaillierte Porträts der Bond-Darsteller: Von Sean Connery bis Daniel Craig werden ihre Filmkarriere und ihre Verkörperung der Bond-Rolle beleuchtet. Da es ohne Bösewichte keine Helden geben kann beschäftigt sich das Buch auch ausführlich mit Bonds Gegenspielern und stellt Schurken und Killer von Blofeld über Goldfinger bis Le Chiffre vor. Kein Bond ohne Bond-Girls - so spielen die Schönheiten von Honey Ryder (Ursula Andress) über Jinx (Halle Berry) bis zu Vesper Lynd (Eva Green) natürlich auch im Buch eine wichtige Rolle. Zudem werden die wichtigsten Nebendarsteller sowie Fahr- und Flugzeuge, Waffen und Gadgets vorgestellt. Besonders übersichtlich: Ein Kapitel präsentiert alle Bond-Filme von "James Bond jagt Dr. No" bis "Casino Royale", mit einem Ausblick auf "Quantum of Solace", in chronologischer Reihenfolge. Dabei wird die Entstehungsgeschichte jedes Filmes erzählt und der Leser erhält zahlreiche exklusive Einblicke, auch hinter die Kulissen. Darsteller, Regisseure, Produzenten, Kameraleute und weitere Beteiligte sind komplett aufgelistet. Besonders herausgestellt sind Porträts der wichtigsten Filmmusik-Komponisten, Regisseure und Designer. Die "James Bond Enzyklopädie" ist üppig mit Filmbildern, Kinoplakaten und seltenen Archivfotos illustriert. (vt) KT 51
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III. Cwitkovits, Andreas:
Kunstkriminalfälle.
2008, 160 S., Metroverlag, 3-902517-76-X / 978-3-902517-76-0 / K 21 08 82 16, EURO 16,90
Spektakulär Kunstdiebstähle, illegaler Handel mit Kunst und gewagte Fälschungen machen vermehrt Schlagzeilen. Ein unvergesslicher Klassiker bleibt der Diebstahl der Mona Lisa im Jahr 1991. Der Raub der Saliera aus dem Kunsthistorischen Museum Wien hielt die ganze Nation in Atem. Einen aufsehenerregenden Kunstbetrug beging ein New Yorker Händler, der "echte" Renoirs, Chagalls und andere Meister - nach gekonnter Arbeit - in jeweils mehrfacher Stückzahl verkaufte. Und der Krimi geht weiter: Amateur-Diebe gingen professionellen Munch-Duplikaten auf den Leim. Diesen und vielen anderen Fällen spürte der Kunstrechtsexperte Andreas Cwitkovits nach und verarbeitete sie zu spannenden Geschichten. (vt) KT 51
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III. Douglas, John & Dodd, John:
Das Profil eines Mörders.
Die lange Jagd nch BTK-Serienkiller.
2008, 428 S., Wiley-VCH, 3-527-40358-7 / 978-3-527-50358-2 / K 20 04 80 36, EURO 24,90
Der gewählte Name ist Programm: Er nannte sich BTK für Bind (fesseln), Torture (foltern), Kill (töten). Über 30 Jahre lang hielt der Serienkiller Polizei und Bürger von Wichita, Kansas in Atem - allen voran aber John Douglas, der einen Teil seines Lebens mit der Jagd nach dem Mann verbrachte, der sich am Ende als braver Familienvater und Kirchgänger entpuppte. Eine Geschichte von Normalität und Wahnsinn, von der Kindheit BTKs und seinem Alltag bis hin zum schockierend gut getarnten Leben als Mörder. Serienmörder sind schwer zu fassen, weil sie nur selten jemanden töten, den sie persönlich kennen; wo aber das Motiv zu fehlen scheint, ist die Spurensuche schwierig. Daher sind Profiler, die die Psychostruktur des Täters entschlüsseln und so seinen Motiven auf die Spur kommen, unverzichtbar, wenn es darum geht, einen Serienmörder dingfest zu machen. Der ehemalige FBI-Agent John Doublas schildert zusammen mit dem Journalisten Johnny Dodd nicht nur die Jagd auf BTK, sondern gibt dabei auch Einblicke in die Arbeit als Profiler. Douglas ist der Pionier des Profiling, sein Expertenwissen stellte er u.a. als technischer Berater für den Film "Das Schweigen der Lämmer" zur Verfügung. (vt) KT 51
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III. Eichner, Klaus / Schramm, Gotthold (Hg):
Top-Spione im Westen.
Spitzenquellen der DDR-Aufklärung erinnern sich.
2008, 320 S., Eulenspiegel Verlagsgruppe (edition ost), 3-360-01094-5 / 978-3-360-01096-4 / K 21 04 88 04, EURO 14,90
Es hieß "das Operationsgebiet". Gemeint waren die Bundesrepublik und Westberlin. Die Hauptverwaltung Aufklärung des MfS war dort aktiv und erfolgreich. "80 Prozent der nachrichtendienstlichen Informationen des Warschauer Paktes über die BRD beschaffte die HVA allein", räumte 2007 die CIA ein. Die Top-Spione, die dafür verantwortlich waren, erinnern sich dieser Jahre. Sie waren im bürgerlichen Leben Wissenschaftler, Journalisten, Militärs, Politiker, Diplomaten oder Verfassungsschützer, integre Leute mit bundesdeutschem Paß zumeist. Irgendwann entschieden sie sich, für die Gegenseite zu arbeiten: freiwillig, wohlüberlegt und ohne materielle Vorteile in Aussicht zu haben. Mehr als zwei Dutzend Top-Spione der DDR-Aufklärung berichten über ihre Motive, ihre Arbeit und deren Folgen. Das Einmalige an diesem Buch sind nicht nur die Lebensgeschichten. Nie zuvor in der Geschichte hat sich eine derart große Gruppe von Spionen kollektiv zu Wort gemeldet. Diese erinnern sich selbstbewußt, aber keineswegs selbstkritisch. Denn sie sind unverändert davon überzeugt, das Richtige getan zu haben. Auch wenn sie dafür ins Gefängnis mußten. (vt) KT 51
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III. Eik, Jan [d.i. Helmut Eikermann] / Behling, Klaus:
Verschluss-Sache.
Die größten Geheimnisse der DDR.
2008, 288 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-01944-X / 978-3-360-01944-8 / K 20 94 92 16, EURO 14,90
Grubenunglücke und gesunkene Schiffe. Theaterskandale und verschwundene Fernsehlieblinge. Leipziger Beat-Revolte und Sophia Loren im Berliner Ensemble. Aber auch Politisches: Ein Außenminister wird als Spion enttarnt, und ein Überläufer aus dem Westen plaudert bei der Stasi. Dazu die private Reise eines Bundeskanzlers mit seiner Gattin nach Dresden. Schlagzeilen, die man zur Zeit des Geschehens in der DDR-Presse und zum Teil auch in den Journalen des Westens vergeblich gesucht hätte. Eik und Behling lüften erneut den Vorhang einer geschlossenen Gesellschaft, berichten von deutsch-deutscher Geheimdiplomatie, erfundenen Attentaten, Machtkämpfen im Politbüro und diskretem Damenbesuch aus Bonn. Das Buch bietet spannende und auch skurrile Geschichten aus einem abgeschlossenen Kapitel deutscher Geschichte. (vt) KT 51
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I. Engel, Patrick:
Spannung in verschiedenen Grundtypen der Detektivliteratur.
2008, 111 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, 978-3-86821-007-1, EURO 15,00
Warum lesen wir Detektivliteratur? Weil wir unterhalten werden wollen, uns durch das Erzählte Spannung erhoffen. Die vorliegende Untersuchung möchte das Phänomen "Spannung" greifbar machen. Zu diesem Zweck entwirft der Autor auf der Grundlage zentraler Forschungsansätze zum Thema "Spannung" ein Untersuchungsinstrumentarium, das ein systematisches Vorgehen bei der Spannungsanalyse ermöglichen soll. In der Anwendung des Instrumentariums auf drei repräsentative Werke des Genres (Arthur Conan Doyle: "The Hound of the Baskervilles", Agatha Christie: "Murder on the Orient Express", Raymond Chandler: "The Big Sleep") wird die Spannungsanalyse vorgeführt und so das entscheidende, rezeptionsleitende Element der Detektivliteratur demonstriert. (vt) KT 51
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I. Famà, Iris:
Der analytische Detektivroman und die Schriftsteller Siziliens.
2008, 80 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-04646-3 / 978-3-639-04646-5 / K 21 34 72 40, EURO 49,00
Der analytische Detektivroman erlebt in Italien eine Renaissance. Auch und gerade bei den Intellektuellen. Seine Popularität liegt in dem Bedürfnis begründet, sowohl beim Leser als auch beim Autor, neues Vertrauen in den menschlichen Verstand zu gewinnen und nach einer vertrauten Ordnung zu streben. Der Detektivroman erscheint vielen italienischen Autoren als das adäquate Medium, sich mit diesem Anspruch auseinanderzusetzen und möglichst Antworten zu bieten auf zahlreiche ungeklärte gesellschaftlichen Fragen. In der vorliegenden Arbeit werden ausgewählte Werke von Leonardo Sciascia, Andrea Camilleri und Santo Piazzese gegenübergestellt und der Frage nachgegangen, inwieweit der analytische Detektivroman der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei den "scittori di Sicilia" bestimmte Traditionen der Gattung aufgreift, fortschreibt oder verändert oder ob ihre Texte eine Form von Gattungslosigkeit widerspiegeln, ohne dabei auf typische Genreelemente zu verzichten. (vt) KT 51
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III. Girod, Hans:
Der Polizistenmord von Gera und andere spektakuläre Gewaltverbrechen aus der DDR.
2008, 256 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-01945-8 / 978-3-360-01945-5 / K 20 94 93 08, EURO 12,90
Hans Girod rekonstruiert zehn authentische Mordfälle aus den 60er und 70er Jahren, die sich in der DDR zugetragen haben und kaum publik wurden. Im Mittelpunkt steht deren polizeiliche Aufklärung im Spannungsfeld zwischen Routine, Intuition, Rückschlag und Erfolg. Dabei werden die spurenkundlichen und forensischen Seiten der Ermittlungsarbeit ebenso nachgezeichnet wie die sozialen und psychologischen Faktoren, die das Zustandekommen der Verbrechen möglich machten. (vt) KT 51
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I + IV. Gresh, Lois H. / Weinberg, Robert:
Die Wissenschaft bei James Bond.
2008, 210 S., (The Science of James Bond. From Bulletts to Bowler Hats to Boat Jumps, the Real Technology Behind 007's Fabulous Films, Ü.v. Joachim Körber), Wiley-VCH, 3-527-50403-6 / 978-3-537-50403-9 / K 21 00 35 16, EURO 16,95
Tödliche Armbanduhren, unsichtbare Autos, Atombomben vor Miami: In James Bond Filmen ist schon was geboten. Oft phantastisch, gelegentlich seiner Zeit voraus und manchmal erschreckend realistisch bringen Schurken und Helden die Welt seit 1962 zum Schmunzeln und Grübeln. Was ist dran an den Erfindungen von Q und Konsorten? Welche technischen Spielereien gibt es wirklich, was würde passieren, wenn der eine oder andere Schurke seine Pläne verwirklichen könnte? Diese Fragen und vielem mehr gehen Lois H. Gresh und Robert Weinberg nach und geben Ihnen so nicht nur einen Überblick über die Bond-Reihe, sondern auch über den Stand der Wissenschaft in einigen Gebieten. (vt) KT 51
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I + IV. Gresh, Lois H. / Weinberg, Robert:
Die Wissenschaft bei Stephen King.
Von "Carrie" bis "Puls". Die schreckliche Wahrheit hinter den Büchern des Horror-Meisters.
2008, 300 S., (The Science of Stephen King. From "Carrie" to "Cell", the Terrifying Truth Behind the Horror Masters Fiction, Ü.v. Joachim Körber), Wiley-VCH, 3-527-50377-3 / 978-3-527-50377-3 / K 20 05 32 14, EURO 14,95
Bekannt ist Stephen King für Horrorromane, aber er schreibt auch über Genforschung, Paralleluniversen, Zeitreisen und vieles mehr. Lois H. Gresh und Robert Weinberg erklären Ihnen die wissenschaftlichen Hintergründe und helfen Kings Geschichten besser zu verstehen und genießen. (vt) KT 51
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I. Kawana, Sari:
Murder Most Modern.
Detective Fiction and Japanese Culture.
2008, 288 S., 5 s/w Fotos, 14 Tabellen, University of Minnesota Press, Paperback 0-8166-5026-8 / 978-0-8166-5026-2, ca. $ 22,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt) / Hardcover 0-8166-5025-X / 978-0-8166-5025-5, ca. $ 67,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Surveillance, sexuality, war, and censorship in Japanese detective fiction. The quintessential international genre, detective fiction often works under the guise of popular entertainment to expose its extensive readership to complex moral questions and timely ethical dilemmas. The first book-length study of Japan's detective fiction, "Murder Most Modern" considers the important role of detective fiction in defining the country's emergence as a modern nation-state. Kawana explores the interactions between the popular genre and broader discourses of modernity, nation, and ethics that circulated at this pivotal moment in Japanese history. The author contrasts Japanese works by Edogawa Rampo, Unno Juza, Oguri Mushitaro, and others with English-language works by Edgar Allan Poe, Dashiell Hammett, and Agatha Christie to show how Japanese writers of detective fiction used the genre to disseminate their ideas on some of the most startling aspects of modern life: the growth of urbanization, the protection and violation of privacy, the criminalization of abnormal sexuality, the dehumanization of scientific research, and the horrors of total war. Kawana's comparative approach reveals how Japanese authors of the genre emphasized the vital social issues that captured the attention of thrill-seeking readers - while eluding the eyes of government censors. (vt) KT 51
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I. Leuendorf, Silke:
Der Regionalkrimi im Westen von Deutschland.
Poetik und Entwicklung eines Genres.
2008, 144 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-05483-0 / 978-3-639-05483-5 / K 21 33 63 95, EURO 59,00
Die Menschen lesen und sehen gern etwas über ihre Heimat. Sie freuen sich, Orte oder typische Merkmale ihrer Region in einem Buch oder einem Film wiederzuentdecken. Dieses Phänomen - in Verbindung mit einer Kriminalgeschichte - scheint sich in den vergangenen Jahren noch verstärkt zu haben. So gibt es mittlerweile zahlreiche Autoren, die ihre Kriminalgeschichten ganz bewusst mit regionalen Elementen ausschmücken und auch in der Fernsehreihe "Tatort" gibt es nahezu für jede größere Region ermittelnde Kommissare. Die Entwicklung der regionalen Kriminalliteratur als neue Untergattung der Kriminalliteratur ist bisher jedoch in der Wissenschaft nicht hinreichend erfasst worden. So gibt es beispielsweise keine Sekundärliteratur, die dieses Phänomen definiert und analysiert. Die Medien beschäftigen sich zwar mit den Regionalkrimis, jedoch haben diese lediglich - ähnlich wie die Romane - einen beschreibenden Charakter. Das Ziel dieses Buches besteht darin, die regionalen Elemente in der Kriminalliteratur auf ihren definitorischen Charakter zu überprüfen und ihr Zusammenwirken zu analysieren. (vt) KT 51
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I + II. Macintyre, Ben:
For Your Eyes Only.
Ian Fleming and James Bond.
2008, 224 S., zahl. Fotos, Bloomsbury, 9780747595274, £ 20,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Published to coincide with the 2008 Imperial War Museum exhibition of the same name, this is a thrilling stand-alone book that looks into the entwined worlds of James Bond and Ian Fleming. The book and exhibition will explore how Fleming's 007 emerged against the background of the Second World War and the Cold War and how Bond's world was based on the realities (and fantasies) of Fleming's life as a wartime spy-master and peacetime "bon viveur". They will show how the film version of Bond evolved for a later age, and answer a question that has obsessed generations of Bond fans over the years: where does the world of Ian Fleming end, and that of James Bond begin? Stylishly illustrated, "For Your Eyes Only" will incorporate a treasure-trove of gadgets, costumes, props, and storyboards from the films - Daniel Craig's blood-stained shirt from "Casino Royale", the Aston Martin DB5, complete with weapony - as well as memorabilia from Fleming's personal archive: his smoking jacket, the manuscript for "Casino Royale", his golden typewriter, his guns, and much more. Alongside this array of extraordinary visuals, Ben Macintyre tells the story of how Fleming created the most popular legend of all time. On the centenary of Fleming's birth, he looks at the real people on whom the writer based his fictional creations - friends, colleagues, lovers, and of course, the notorious villains. Exploring the tradition of spy fiction past and present - with specific attention to the Cold War - Macintyre explains the astonishing legacy of the Bond books and the enduring appeal of a fictional secret agent who not only lived twice, but proved to be immortal. (vt) KT 51
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II. Mously, Sara:
Heimat im Fernsehen.
Eine medienpsychologische Untersuchung am Beispiel des "Tatort".
2007, 215 S., 11. Abb., 76 Tab., VDM Verlag Dr. Müller, 3-8364-1534-8 / 978-3-8364-1534-7 / K 19 23 27 23, EURO 59,00
Internationale Studien zeigen: Menschen sehen sich lieber heimische Fernsehserien an als solche, die in der Fremde produziert wurden. Sara Mously zeigt, wie dieses als "Cultural Proximity" bezeichnete Phänomen anhand der Theorie der Ortsidentität und der Theorie der sozialen Identität erklärt werden kann. Darüber hinaus stellt sie die Frage: Lässt sich "Cultural Proximity" auch auf kleinem Raum wiederfinden? Ziehen wir etwa Fernsehinhalte, die in der eigenen Stadt spielen, Unterhaltungsprogrammen aus anderen Städten vor? Für die vorliegende Studie wurden 154 Probanden je ein Ausschnitt aus einem von zwei Tatort-Filmen vorgeführt. Der eine spielte in ihrem Wohnort Hamburg, der andere hatte die Stadt Leipzig zum Schauplatz. Anhand von Fragebögen sollten die Probanden anschließend ihre Stimmung mitteilen, die Filme bewerten und angeben, ob sie die Filmrezeption fortsetzen wollten. Zusätzlich wurden Wohndauer in und die Identifikation mit Hamburg erfragt. Das Ergebnis macht deutlich, dass künftige Studien weitere Identitätsdimensionen zu zusätzliche Daten berücksichtigen sollten, um eine eventuelle Bevorzugung stadtbezogener Fernsehfilmen aufzuzeigen und zu erklären. (vt) KT 51
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I + II. Porter, Alan J.:
James Bond.
The History of the Illustrated 007.
2008, 240 S., farb. Abb., Hermes Press, 1-932563-18-0 / 978-1-932563-18-4, $ 29,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Now for the first time, the complete history of the illustrated James Bond is chronicled by pop culture historian Alan J. Porter in "James Bond. The History of the Illustrated 007". Porter's new book examines James Bond's adventures in newspaper strips and comic books. Before Bond became world famous with his movie series, the character was the subject of successful English newspaper strips and later in comic books. With the explosion of Bond on the screen the character and his exploits become even more popular in comic strip and comic book versions all over the world. "James Bond. The History of the Illustrated 007" examines it all, and covers Bond's newspaper strip and comic book appearances from the 1950s to the present. The release of this all-new history is timed to coincide with James Bond's newest movie appearance and is sure to be a must for all Bond fans. The cover of the book presents a never-before-seen painting by noted artist Bob Peak who made a significant contributioon to the Bond canon's movie poster art. (vt) KT 51
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I + IV. Sepeda, Toni:
Mit Brunetti durch Venedig.
2008, 368 S., Vorwort von Donna Leon, (Brunetti walks, Ü.v. Christa E. Seibicke), Diogenes Verlag, 3-257-06670-8 / 978-3-257-06670-8 / K 21 02 76 17, EURO 19,90
Wo geschah eas - und warum. Die Calli, Campi und Caffés, die Brunetti frequentiert, zu Touren verbunden. Dreizehn von Toni Sepeda entwickelte und erprobte Spaziergänge durch die Serenissima erschließen die Welt des Commissario. Und der kennt Venedig wie kein anderer. Ein literarischer Reiseführer mit einem Vorwort von Donna Leon. Begleitend zum Buch kann man auch den interaktiven Stadtplan "Venedig mit Commissario Brunetti" anklicken: www.diogenes.ch/media/public/venedig/index.html. (tp + vt) KT 51
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I + IV. Töniges-Harms, Anette:
Kriminalfälle in der Bibel.
Material- und Aufgabensammlung für die Sekundarstufe I.
2006, 106 S., Auer Verlag, 3-403-04562-5 / 978-3-403-04562-5 / K 15 68 73 40, EURO 17,80
Die Bibel als Kriminalarchiv. Die Bibel ist voll von spannenden Kriminalfällen, die Kinder und Jugendliche fesseln und den Detektiv in ihnen wecken. Ob Menschenhandel, Landraub, Mord - alle Arten von Verbrechen, die auch heute noch in unseren Zeitungen Schlagzeilen machen, sind zu finden. Aus dem Inhalt: 1. Der erste Totschlag in der Bibel - Kain erschlägt Abel / 2. Der schwere Betrug - Jakob hintergeht Vater und Bruder / 3. Der kaltblütige Menschenhandel - Josef wird von seinen Brüdern verkauft / 4. Unschuldig im Gefängnis - Josef wird das Opfer einer Intrige / 5. Landraub und Mord - Streit um einen Weinberg / 6. Die grausame Schlacht - David gegen Goliat / 7. Ehebruch, Macht und Mord - David und Batseba / 8. Sonderausgabe der Jerusalemer Nachrichten - Der Fall Jesus / Lösungen. Jedem Kapitel ist ein sogenanntes "Kriminalarchiv" beigefügt und als erläuternde Beispiele entsprechende Kriminalfälle aus der heutigen Zeit, jeweils in "Kriminalgeschichten aus aller Welt". (vt) KT 51
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I + III. Wagner, E.J.:
Wissenschaft bei Sherlock Holmes und die Anfänge der Gerichtsmedizin.
2008, 234 S., Wiley-VCH, 3-527-50378-1 / 978-3-527-50378-0 / K 20 05 30 58, EURO 14,95
Sherlock Holmes, wer kennt ihn nicht, den rationalen wissenschaftlich arbeitenden Privatdetektiv? E.J. Wagner stellt Ihnen nicht nur die Hintergründe von Holmes Fällen vor, er führt Sie auch ein in die Anfänge der Gerichtsmedizin. (vt) KT 51
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AUSGELESEN
von Gisela Lehmer-Kerkloh
(Berlin)
Urban, Milos:
Im Dunkel der Kathedrale.
2008, 251 S., (Stín Katedrály, Ü.v. Sophia Marzolff), dtv 21052, 3-423-21052-4 / 978-3-423-21052-2 / K 19 15 01 82, EURO 9,95
Eine Reihe mysteriöser Vorkommisse um den Veitsdom erschüttern die Gläubigen: Pater Kalandra wurde ermordet und seine Hand abgehackt, ein Gehilfe des Baumeistern ans Kreuz genagelt, überall tauchen Teufelssymbole auf.
Der Kunsthistoriker Roman Rops, der ein bauarchitekturliches Werk über den Veitsdom schreibt, erhält einen anonymen Brief, der ihn zu Kalandras Hand führt. Er in der Kathedrale kein Unbekannter, wurde sozusagen von Pater Kalandra und vom Erzbischhof Urban selbst für die priesterliche Laufbahn erzogen, gab sie jedoch wegen einer Frau auf. Rops ist dieser Frau, Sidonie Bornova, verfallen und als sie ihn verläßt, weil sie seine ausschließliche Liebe nicht mehr ertragen kann, nimmt seine Besessenheit sogar noch zu. Die Polizistin Klara Brochova glaubt, dass Rops in die Morde verstrickt ist. Gleichzeitig verfällt sie seiner Schönheit und verliebt sich in ihn.
Die Geschichte eines fiktiven Romans von Wilhelm Meinhold "Sidonia von Bork, die Klosterhexe" scheint sich zu wiederholen. Sidonia, der schönen Hexe waren alle Männer verfallen und Sidonia vernichtete sie. Sidonia hatte eine Cousine Clara. Sie war nicht besonders schön, aber eine gute und unschuldige Magierin. Sie suchte die Männer auf, die Sehnsucht nach Sidonia hatten und lenkte ihre Seele in eine andere Richtung.
"Im Dunkeln der Kathedrale" ist ein hervorragender Roman um Besessenheit und das 1. Gebot "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben, gegen das alle Beteiligten verstoßen. Sehr mystisch angelegt, verstrickt er sich aber nicht in dunklen Bruderschaften und Übernatürlichem, sondern findet seine Erklärung in der Verwechslung von Besessenheit mit Liebe, was dann fälschlicherweise als Verbrechen aus Liebe ausgegeben wird.
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Hart, John:
Der König der Lügen.
2007, 442 S., (The King of Lies, Ü.v. Rainer Schmidt), C. Bertelsmann Verlag, 3-570-00943-2 / 867-3-570-00943-7 / K 19 11 32 57, EURO 19,95
Strafverteidiger Jackson Workman Pickens, genannt Work, hat sich Zeit seines Lebens seinem Vater, dem erfolgreichen Anwalt Ezra Pickens, untergeordnet. Ezra hat sich aus ärmlichen Verhältnissen rücksichtslos nach oben gekämpft und ein Millionenvermögen angehäuft. In der Nacht, in der Works Mutter stirbt, verschwindet sein Vater, dessen Leiche erst 18 Monate später gefunden wird. Ezra Pickens wurde mit zwei Schüssen getötet. Work glaubt, seine Schwester Jean, die vom Vater fortwährend gnadenlos drangsaliert wurde und nach einer gescheiterten Ehe mit der dominanten Alex zusammenlebt, habe den verhassten Vater getötet. Work versucht, den Verdacht von seiner Schwester abzulenken und rückt dabei zunehmend mehr und mehr selbst in den Mittelpunkt der Ermittlungen.
John Hart ist ein atmosphärisch dichter Erstling gelungen. Seine Spannung bezieht das Buch nicht aus einer actionreichen Handlung, sondern aus der hautnahen Schilderung der zwiespältigen Gefühle des Protagonisten. Hervorzuheben ist hierbei die Darstellung der schwierigen Lösung Works von seinem Vater. Einerseits versucht er weiterhin diesem gegenüber einen gewissen Respekt aufzubringen, andererseits erkennt er aber zunehmend, dass er ihm ein Leben aufgezwungen hat, dass weder seinen Wünschen noch seinem Charakter entspricht, und wie er die gesamte Familie ins Verderben getrieben hat.
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ABGEHÖRT
von Gitta List
(Bonn)
Vor dem Fenster fließt der Fluss
Ein Krimi diesmal. Ein fieser Mord in einem Kaff im nördlichsten, �rückständigen� Hinterland Schwedens. Der alte Udde, Honoratior (und ein ziemlicher Dreckskerl), ist brutal erstochen worden. Die Ermittlungen leitet Terese aus Stockholm, toughe "Weltbürgerin", deren einzige Schwäche ihre Mutter ist. Bis sie Esaias kennenlernt, den Eigenbrötler und Hauptverdächtigen, der indes anderes im Sinn zu haben scheint als sich zu entlasten: zum Beispiel finnische Dialekte.
Niemi widmet sich der Landschaft, den Leuten, den Sitten, den Sprachen, den Formen, den Farben, den Gerüchen, Geräuschen, Bewegungen, Beschaffenheiten - mit einer besessenen Genauigkeit, die in jede Ritze der Wahrnehmung dringt. Wie Holz knirscht, Wolle stinkt; wie Stimmen, Haken, Türen klingen, wie Angst riecht oder Begierde, wie sich Gedanken anfühlen. Das Wesen von Familie. Das Wesen der Kartoffel. Das Wesen von Schmerz.
Wer Udde umgebracht hat, ist nur eine der Spuren, auf die Terese und Esaias sich begeben; folglich finden sie mehr als bloß einen Mörder. Mehr von der Welt - und mehr von sich...
Es hat dieser Krimi hinsichtlich seiner psychologischen, philosophischen, literarischen Qualität großes Format. Wiederum liest Gerd Köster perfekt. Er pflückt die Sätze vom Papier, bringt sie zum Klingen, und seine Stimme passt zu diesem Text wie Seemanns Bart um Seemanns Kinn.
Mikael Niemi:
Der Mann, der starb wie ein Lachs.
ÜS Christel Hildebrandt.
Gekürzte Hörbuchfassung Joachim Hoell.
Gelesen von Gerd Köster.
Random House Audio 2008, 6 CD, ca 430 min, 3-86604-803-3 / 978-3-86604-803-4 / K 20 12 76 04, EURO 24,95
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Menschenschach
Heinrich Steinfest hat eine Schwäche fürs Maliziöse; seine Krimis nehmen dazu gern die Verirrungen der feinen Gesellschaft aufs Korn. Die feine Nase der Lily Steinbeck ist auch wieder so ein süffiges Stück: Steinbeck, Champion in der Vermisstenaufspürliga, wird mit einem Fall betraut, der sich erstens peu à peu als multipel herausstellt und sich zwotens nicht direkt in eines der gängigen Verbrechensmuster einordnen lässt. Vielmehr findet zwischen (un-)heimlichen, global organisierten Strippenziehern eine kleine Menschenschach-Variante statt, mit zehn lebenden Figuren. Sieger ist, wer alle matt setzt, man darf auch sagen: killt. Typisch Steinfest, sich so was auszudenken; typisch Lily Steinbeck, wider alle tückischen Tricks zu brillieren - und dabei auch noch (in fast jeder Situation) ihren Spaß zu haben. Realismus geht anders, aber Schnöselkomödie mit philosophierenden Spitzen ist doch auch mal ganz schön im Krimi; man darf das nicht so eng sehen.
Wer sollte so etwas sprechen? Na wer schon, Dietmar Mues. Nicht nur taugt sein Timbre bestens, sein Können nimmt es auch mit allen zu verhandelnden Gemeinheiten auf - und die Eleganz der trinkfesten, flirtechten und stets souverän agierenden Heldin vermittelt er mit links.
Heinrich Steinfest:
Die feine Nase der Lilli Steinbeck.
Gekürzte Lesung von Dietmar Mues.
Hörbuch Hamburg 2008, 4 CD, ca 318 min, 3.89903-605-0 / 978-3-89903-605-3 / K 20 25 87 08, EURO 22,95
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Falsche Route
Ja, Geraldine wagt die Reise! Ihr Mann Clark bleibt daheim - tot. Falls, hoffentlich, das Chloroform gewirkt hat... Ja, manchmal mündet Verzweiflung in Verbrechen. Geraldine möchte leben, endlich wieder oder wenigstens noch einmal. Sie kehrt zurück zum Ursprung ihres Traums von Liebe und Glück, der damals, im Hotel beim Hafen, Risse bekam. Aus denen wahre Erdspalten wurden, nachdem Clark sich der Verlassenen annahm.
Gelesen hat Highsmiths Protokoll eines unbarmherzig der Katastrophe zusteuernden Fluchtversuchs die (2007 leider verstorbene) Evelyn Hamann. Mit jener charakteristischen, leise pedantischen, etwas zickigen Artikuliertheit, die sie nicht nur in arglistigen Loriot-Sketchen pflegte. Und in der schließlich alle Traurigkeit, alle Beklemmung, aller Irrsinn dieser Story klingen.
Patricia Highsmith:
Als die Flotte im Hafen lag.
ÜS Anne Uhde.
Ungekürzte Lesung von Evelyn Hamann.
Diogenes 2008, 1 CD, ca 56 min, 3-257-80084-3 / 978-3-257-80084-5 / K 20 06 24 08, EURO 6,90
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UNTER DER LUPE
Brigitte Frizzoni
MordsFrauen
Detektivinnen und Täterinnen im "Frauenkrimi" der 80er und 90er Jahre 1
Eine wohlbekannte Szene aus einem hard-boiled Thriller in der Tradition von Dashiell Hammett und Raymond Chandler, wie es scheint - mit einem kleinen Unterschied allerdings und unübersehbaren Folgen: hier spricht kein hartgesottener Mann, sondern eine Frau, denn so geht es weiter:
Ich erinnerte mich nicht, ihn eingeladen zu haben, aber das musste ich ja wohl. Ohne Einladung kommt niemand in mein Zimmer, geschweige denn in mein Bett. (Leben und Verbrechen des Harry Lavender, S. 5)
Claudia Valentine, ihres Zeichens Privatdetektivin, geschiedene Mutter zweier Kinder, ist die Serienfigur der australischen Krimiautorin Marele Day. Ihre Kinder wachsen beim Vater auf, für den Unterhalt der drei sorgt sie.
Marele Day ist nur eine von zahlreichen Krimiautorinnen, die seit rund zwei Jahrzehnten für Veränderung im Krimigenre sorgen und ein neues Subgenre etabliert haben, für dessen Vermarktung sich der Terminus "Frauenkrimi" durchgesetzt hat. Im Zentrum dieser Texte stehen starke Frauengestalten ganz unterschiedlicher Provenienz und Wesensart, die als professionelle oder nebenberufliche Ermittlerinnen mit sensibilisiertem Blick für "Frauenfragen" für mehr Gerechtigkeit eintreten. 2 Schreibt Raymond Chandler zum hard-boiled Thriller noch: "Der Detektiv dieser Art Story muss (...) ein Mann sein. Er muss ein ganzer Mann sein (...), ein Mann von Ehre (...)" 3, so beweisen Autorinnen wie Marcia Muller, P.D. James, Sue Grafton und Sara Paretsky mit ihren Heldinnen, dass der Beruf der Privatdetektivin keineswegs "an unsuitable job for a woman" ist.4
Die neuen Kriminalromane von Frauen erfreuen sich grosser Beliebtheit, sie sind eine "Goldgrube des internationalen Verlagsgeschäfts" 5.Tatsächlich wird bereits von einem neuen "Golden Age" der Kriminalliteratur gesprochen - in Anlehnung an die erste Blütezeit der Kriminalliteratur zwischen den beiden Weltkriegen 6 mit den "Queens of Crime" Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, Margery Allingham und Ngaio Marsh, in der sich der Kriminalroman zum pointierten Rätselroman 7 entwickelte. Auch ein Blick ins Fernseh-Programm bestätigt: die weibliche Detektivfigur hat Hochkonjunktur. 8 Nicht nur Privatdetektiv Philip Marlowe, auch Amateurdetektiv Sherlock Holmes und Oberinspektor Stefan Derrick erhalten weibliche Konkurrenz, d.h. nicht nur der hard-boiled Thriller, sondern alle gegenwärtigen Subgenres der Kriminalliteratur erfahren eine Veränderung.
Mit ein Grund für die Popularität dieser Texte mag das entschlossene Auftreten ihrer Autorinnen sein, die sich - auf Initiative von Sara Paretsky - 1986 als "Sisters in Crime" in einem Netzwerk organisiert haben. 9 Ihre erklärte Absicht ist es "to combat discrimination against women in the mystery field, educate publishers and the general public as to inequalities in the treatment of female authors, and raise the level of awareness of their contribution to the field." 10 Die "Sisters in Crime" haben ihr Ziel erreicht, wie nicht nur die Beliebtheit ihrer Texte beweist, sondern auch die (überwiegend angloamerikanische) Sekundärliteratur, die mittlerweile zum Frauenkrimi vorliegt.
Zwar hat der Frauenkrimi seine Erfolgsreise in den Vereinigten Staaten angetreten, er ist aber keineswegs ein ausschliesslich angloamerikanisches Phänomen: die neuen Kriminalromane scheinen überall geschrieben zu werden, etwa in Israel (Shulamit Lapid), Russland (Alexandra Marinina), Frankreich (Brigitte Aubert), Spanien (Maria Antònia Oliver), Dänemark (Ditte Birkemose). Im deutschsprachigen Raum sind ebenfalls zahlreiche Autorinnen produktiv, in Österreich beispielsweise Angelika Aliti, in der Schweiz Milena Moser und in Deutschland Doris Gercke, Christine Grän, Sabine Deitmer und Pieke Biermann, um nur einige wenige zu nennen.
Mit werbewirksamen Schlagzeilen wird seit Ende der 80er Jahre auch im deutschen Sprachraum auf Frauenkrimis aufmerksam gemacht, die zum Teil in eigenen Frauenkrimi-Reihen vermarktet werden 11: "Mörderische Talente: Krimis von Frauen - gross im Trend" 12 kündigt eine Frauenzeitschrift an, eine andere: "Der Tod steht ihr gut: Krimis von Frauen boomen" 13. Am Anfang der Frauenkrimiwelle in den deutschsprachigen Ländern stehen die Ariadne-Krimis des Hamburger Argument-Verlags 14, die 1988 von der Verlegerin und Soziologin Frigga Haug und einem Frauenteam aus der Taufe gehoben wurden und für die mit dem witzigen Slogan "Lesen statt Putzen!" geworben wird. Da den folgenden Ausführungen zu Detektivinnen und Täterfiguren diese Reihe zugrunde liegt, soll sie näher vorgestellt werden.
Ariadne-Krimis
In der Ariadne-Krimireihe werden ausschliesslich Titel mit feministischer Grundhaltung verlegt, denn die Ariadne-Herausgeberinnen wollen "Bausteine für eine feministische Kultur" liefern, sie sind der Überzeugung, dass sich gerade die populäre, massenhaft gelesene Literatur besonders anbietet, um sensibilisierend und gesellschaftlich verändernd zu wirken, und beabsichtigen, im "Niedergang auch der Frauenbewegung (...) Bücher für Frauen zu verlegen, die ihren Hoffnungen und Sehnsüchten folgen, die vergnüglich sind und die zur Handlungsfähigkeit beitragen." 15 Und die Texte kommen tatsächlich an beim Publikum: dritte, vierte, fünfte Auflagen sind keine Seltenheit, die Reihe umfasst heute bereits 113 Bände. Erfolg ist auch ihrem ansprechenden Layout beschieden: die attraktiv aufgemachte, schwarz-gelbe Krimireihe mit dem Ariadnefaden als Signet hat bereits einmal einen Preis für die beste Krimireihen-Gestaltung gewonnen, und zwar den "Blutigen Pinsel" 16.
Die Krimireihe ist international; die meisten Ariadne-Krimis sind Übersetzungen, hauptsächlich aus dem Amerikanischen und Englischen, aber auch aus dem Norwegischen, Französischen oder Japanischen. 50 % dieser Krimis, ein weiteres Markenzeichen des Programms, sind "Lesbenkrimis", womit Krimis mit einer frauenliebenden Detektivin bezeichnet werden; äusserlich sind sie an den ungeraden Nummern erkennbar. Paarweise kommen alle zwei Monate ein "Lesben-" und ein "Heterakrimi" auf den Markt.
Grossen Wert legen die Herausgeberinnen auch auf die Diskussion mit ihren Leserinnen und Lesern, die sie nicht nur in Nachworten immer wieder zur Meinungsäusserung auffordern, sondern deren Briefe und Diskussionsbeiträge sie auch in der eigens dafür eingerichteten Zeitschrift "Ariadne Forum" abdrucken.
Aus Frauenkrimis dieser Reihe wird hier zitiert. 17 Wenn fortan dennoch allgemeiner von "Frauenkrimi", nicht von "Ariadne-Krimi" die Rede ist, dann deshalb, weil ein Vergleich mit Untersuchungen anderer Korpora zeigt, dass ein Grossteil meiner Ergebnisse auf den Frauenkrimi generell zutrifft. So werden in der Ariadne-Krimireihe zwar ausschliesslich Titel mit feministischer Grundhaltung verlegt, doch auch insgesamt transportieren Frauenkrimis feministischen Impetus. 18 Einzig der Anteil an lesbischen Detektivinnen verzerrt das Bild. Der Lesbenkrimi ist zwar ein durchaus gewichtiges Subgenre innerhalb des Frauenkrimis, macht aber bei weitem nicht die Hälfte sämtlicher Texte aus.
Der nun folgenden Analyse der Detektiv-, Täter- und Opferfiguren liegen zwei Fragestellungen zugrunde, eine genre- und eine genderspezifische: 1. Wie werden diese Figuren im Frauenkrimi umgeschrieben, was unterscheidet sie von Figuren der Krimitradition, sind neue Prototypen erkennbar? 2. Lassen sich diese Veränderungen als feministisch motiviert interpretieren oder mit andern Worten: Was an feministischer Diskussion findet hier seinen Niederschlag in Krimiform bzw. inwiefern lassen sich diese Umschreibungen als Reflex auf die Frauenbewegung deuten? 19
Detektivinnen - "Not Just Sam Spade in a Skirt"? 20
Wie sieht die prototypische Frauenkrimi-Detektivin aus, wie positioniert sie sich in der Krimitradition? Unterscheidet sie mehr als nur ihr Geschlecht von Sam Spade und ihren männlichen Vorgängern?
Drei traditionelle Detektivprototypen und Subgenres, die auch Krimiresistenten vertraut sein dürften, dienen im Folgenden als Vergleichsfolie für die Charakterisierung der Frauenkrimi-Detektivinnen 21:
"die analytisch versierten Amateurdetektive der klassischen (englischen) Rätselkrimis, seien es extravagante Meisterdetektive, "armchair detectives" 22 wie C. Auguste Dupin (Autor: Edgar Allan Poe, "in Aktion" seit 1841) Sherlock Holmes (Arthur Conan Doyle, seit 1887), seien es eher unscheinbare Detektivfiguren wie Miss Marple (Agatha Christie, seit 1930) und Father Brown (G. K. Chesterton, seit 1911);
"die Privatdetektive der (amerikanischen) hard-boiled Thrillers, die trinkfesten, scharfzüngigen, hartgesottenen Ritter gegen Korruption und Filz, die einsam durch die Strassenschluchten der Grossstädte ziehen, wie Sam Spade (Dashiell Hammett, 1930) und Philip Marlowe (Raymond Chandler, seit 1939), die exemplarischen "tough guys" des Film Noir, die von Humphrey Bogart prototypenbildend dargestellt wurden; und
"die ermittelnden Gesetzeshüter der Polizeikrimi-Tradition, engagierte Kommissare wie Jules Maigret (Georges Simenon, seit 1931), vor allem aber beliebte TV-Polizisten wie der kauzig-verschlafene Columbo im zerknitterten Regenmantel oder Derrick aus den gleichnamigen Serien.
Amateurdetektivinnen
Frauen waren unter den Amateurdetektiven schon immer gut vertreten; auch die Frauenkrimi-Autorinnen haben eine Vorliebe für private Ermittlerinnen: zwei Drittel sämtlicher Detektivinnen sind Amateurinnen. 23 Doch keine löst ihren Fall mehr wie ein Puzzle vom Lehnstuhl aus und führt verblüfften "Watson-Figuren" (benannt nach Sherlock Holmes' Begleiter Dr. Watson) ihr unschlagbares logisch-analytisches Kombinationsvermögen vor.
Exzentrik liegt ihnen fern, auch wenn sie, wie ihre Vorgänger, einen gewissen Aussenseiterstatus haben, sei das aufgrund ihrer Lebensweise, etwa ihrer sexuellen Präferenz, oder ihrer Tätigkeit in einem männerdominierten Berufsfeld, wie die Heldin der norwegischen Krimiautorin Kim Småge, Hilke Thorhus, die sich als Berufstaucherin mit Vorurteilen konfrontiert sieht:
Auch das bei den Gentleman-Detektiven beliebte Dienstpersonal können sich die Detektivinnen nicht mehr leisten - ihren Lebensunterhalt müssen sie sich allesamt selbst verdienen, kein Familienerbe enthebt sie der profanen Berufsarbeit. Dabei bevorzugen sie kreative Berufe: Sie schreiben und übersetzen, unterrichten und forschen, singen und malen, beraten und verkaufen und sind kompetente Fachfrauen in ihrem Gebiet. Dr. Maggie Ryan beispielsweise, P.M. Carlsons Serienfigur, ist gefragte Linguistin, Mathematikerin und Statistikerin mit eigener Beraterfirma in New York. Sie wird (in Studie mit Mord) für die statistische Auswertung einer Studie über Lesestrategien nicht nur gut bezahlt; ganz selbstverständlich sorgen ihre Auftraggeber auch - Wunschtraum jeder berufstätigen Mutter - für die Betreuung ihrer beiden Kinder.
Wie Miss Marple - die sie selbstverständlich mit "Ms. Marple" ansprechen würden - können auch die Frauenkrimi-Heldinnen auf ein tragfähiges Beziehungsnetz zurückgreifen, haben darüber hinaus aber auch ein aktives Liebesleben (im Gegensatz zur sexuellen Abstinenz ihrer traditionellen Kollegen und Kolleginnen 24) und leben bisweilen mit ihren Kindern zusammen, für deren Unterhalt sie aufkommen - Doppelbelastung ist für sie also kein Fremdwort.
Die "spinster", die von Jane Marple prototypisch verkörperte pfiffige, ältere Amateurdetektivin ohne Mann, ist eine immer noch beliebte Figur. Zwar sind die Amateurinnen der Frauenkrimis durchschnittlich wesentlich jünger (um die 40), zeichnen sich aber durch einen unverkrampften Umgang mit dem eigenen Alterungsprozess aus.
Sie sind insgesamt körperbewusster und trainierter als ihre traditionellen Kollegen, die (mit Ausnahme von Sherlock Holmes, der begnadeter Boxer und Fechter ist) eher Golf spielen, als dass sie sich im Kampfsport oder Jogging üben, den bevorzugten Sportarten der Detektivinnen. Nur dank körperlicher Fitness überlebt die bereits erwähnte Taucherin Hilke Thorhus die Flucht im kalten Meerwasser:
Was den einen Training, Sportlichkeit und Kraft bringt - nämlich lebensrettenden Schutz -, ist bei der untrainierten Glory Day, der Protagonistin der neuseeländischen Autorin Rosie Scott, das Fett: Dank voluminöser Körperform, die "an einen gestrandeten Seelöwen" (Tage des Ruhms, S. 301) erinnert, dringt der für andere tödliche Messerstich bei ihr nicht bis zu den empfindlichen Organen vor. Zudem verleiht ihr Gewicht ihr auch Macht; Angst vor männlichen Angreifern braucht sie nicht zu haben:
(...) mit meinem jetzigen Gewicht konnte ich ihn vermutlich plattmachen, indem ich mich kurz an ihn lehnte. (Tage des Ruhms, S. 95)
Weibliche Wunschphantasien, hier Machtphantasien, die in den Texten Gestalt annehmen, sind ein auffallendes Phänomen im Frauenkrimi. Sie dürften mit ein Grund für die Beliebtheit dieser Texte bei den Leserinnen sein.25
Einfühlsam wie Jane Marple können auch die Frauenkrimi-Ermittlerinnen andern aufmerksam und interessiert zuhören, nehmen aber im Unterschied zu ihrer Vorgängerin kein Blatt vor den Mund. So dient das Wort etwa als Waffe im Geschlechterkampf. Erfolgreich wehrt sich Hilke Thorhus verbal, als sie unter der Dusche von einem Casanova unzweideutige Angebote erhält:
Zeichnen sich ihre Amateurkollegen durch eher feminine (manchmal homosexuell konnotierte) Züge aus 26, so fallen an den Detektivinnen androgyne Züge 27 auf. Sie ziehen Krawatte und Anzug dem kleinen Schwarzen vor. Emma Victor etwa, die lesbische Serienfigur der amerikanischen Krimiautorin Mary Wings, die ihren ersten Auftritt in Sie kam zu spät 28 hat, putzt sich für eine Party mit marineblauen Bügelfaltenhosen, cremefarbenem Baumwollhemd und einem passenden weissen, locker gebundenen Schlips heraus. Die burschikos auftretende Amateurdetektivin Cassandra Reilly, Barbara Wilsons Protagonistin, irritiert einen Taxichauffeur derart, dass er fragt: "Und was sind Sie, bitteschön? Frau oder Mann?" "Weder noch (...): Ich bin Übersetzerin." 29 Mitunter schlüpfen die Detektivinnen für ihre Ermittlungen aber ganz bewusst in die Rolle der Klischee-Frau und "verkleiden" sich förmlich. Sie inszenieren Weiblichkeit als Rollenspiel und setzen praktisch um, was feministische Theoretikerinnen wie Luce Irigaray "playing with mimesis" 30 nennen:
Das Bild der Amateurinnen des Frauenkrimis präsentiert sich variantenreicher, lebendiger und alltäglicher als jenes ihrer traditionellen Kollegen. Sorgen gehören ebenso zu ihrem Alltag wie die Tatsache, dass sie das Leben in Grossstädten demjenigen in ländlichen Dorfgemeinschaften vorziehen. Unterschiedlich ist auch ihre politische Einstellung, ihr Herz schlägt stärker links als jenes ihrer Kollegen und Kolleginnen, ihr Blick auf die Gesellschaft ist entschieden feministisch-kritischer.
Die deutliche Vorliebe der zeitgenössischen Autorinnen für die Amateurin lässt sich nicht nur damit erklären, dass diese am meisten Gestaltungsmöglichkeiten offenlässt und die Darstellung von Frauenalltag erlaubt 31, sondern auch damit, dass dem Amateurstatus bereits eine gewisse kritische Distanz zum Establishment innewohnt; die Amateurinnen ermitteln ausserhalb von Polizei und Justiz - ein Aspekt, den bereits Agatha Christie ausnutzte, indem sie den Polizeiapparat als ziemlich schwerfällig porträtierte.
Schon seit längerem zeichnet sich eine Entmythisierung und Humanisierung der Amateurdetektive ab - weg vom adligen Übermenschen und Meisterdetektiv hin zum Normalsterblichen. Sie wurde bereits von den Krimiautorinnen der Tradition initiiert, die den Frauenkrimi-Autorinnen von heute in vielem den Weg gebahnt haben. 32 Die Frauenkrimi-Detektivinnen scheinen diesen Trend weiterzutreiben. Mehr als von radikaler Änderung und Umschreibung der Amateurfigur im Subgenre Detektivroman kann also von einer Differenzierung und Weiterschreibung des Subgenres und des Amateurprototyps gesprochen werden, und zwar in Richtung einer feministisch-kritischen Zeitgenossin, die auch gewisse Züge des "tough guy" der hard-boiled Schule adaptiert, insbesondere den sozialkritischen Blick, das geschliffene Mundwerk und den trainierten Körper.
Privatdetektivinnen
Waren im traditionellen hard-boiled Thriller Frauen bisher nur in der Rolle des Kumpels oder der "femme fatale" 33 vertreten, so brechen die Frauenkrimi-Autorinnen diese Konvention radikal. Immerhin rund ein Viertel sämtlicher Ermittlerinnen ist heute als Privatdetektivin tätig. 34 Hut und Regenmantel - bevorzugtes Outfit ihrer hartgesottenen Berufskollegen - tauschen die prototypischen Frauenkrimi-Privatdetektivinnen zwar gegen Bequemeres, Turnschuhe, Jeans und Lederjacke, aus; wie Spade und Marlowe jedoch kämpfen auch sie mit eigenen moralischen Grundsätzen und gut trainiertem Körper für mehr soziale Gerechtigkeit und haben ein Herz für Wehrlose und Unterdrückte, die denn auch ihre Stammklientel bilden.
Ihr sozialkritischer Blick ist auch ein feministischer und somit, verglichen mit dem ihrer Kollegen, noch um diese Spur schärfer; die unterschiedlichen Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern etwa - ihren Kollegen kaum der Erwähnung wert - sind für sie zentrales Thema. 35 Zu den Kämpferinnen für eine (frauen-)gerechtere Justiz gehört Caitlin Reece, die Serienfigur der Kanadierin Lauren Wright Douglas:
Kritischer ist auch ihr Umgang mit Gewalt, reflektierter als ihre männlichen Vorläufer setzen sie sich mit ihrer eigenen latenten Gewaltbereitschaft auseinander:
Meine Hand schien irgendwem anders zu gehören. Wie in Trance sah ich den Daumen dieser Hand am Hahn, wie sich der Zeigfinger bewegte, um den Abzug zu ziehen. Und während ich zusah, spürte ich ein finsteres, schadenfrohes Glucksen, ein stummes, schwarzes Lachen in mir aufsteigen und hörte eine Stimme zetern: Bring ihn um drück ab blas dem kleinen Dreckskerl das Gehirn zum andern Ohr raus er verdient es tu der Welt einen Gefallen leg den Schweinehund um niemand wird es erfahren leg ihn um leg ihn um leg ihn ummmmmmmm. (Artemis' Töchter, S. 79)
Wie ihre Vorgänger werden zwar auch die Privatdetektivinnen der Frauenkrimis immer wieder zusammengeschlagen, erweisen sich dabei aber als verletzlicher als ihre Kollegen, die generell unverletzlich zu sein scheinen, obwohl die "meisten hardboiled-Helden (...) längst hirntot im Koma liegen (müssten), so wie sie ständig zusammengedroschen werden." 36
Nicht selten nehmen sie ironisch Bezug auf ihre männlichen Vorgänger 37, persiflieren deren Superman-Allüren und stellen sich selbst als ganz normale Frauen mit menschlichen Bedürfnissen dar, so etwa Claudia Valentine, die bereits eingangs erwähnte Serienfigur der australischen Autorin Marele Day:
Das Bild des unerschrockenen und unverwundbaren einsamen Kämpfers wird als Mythos entlarvt, etwa von V.I. Warshawski, der Privatdetektivin der Krimiautorin Sara Paretsky:
Die Privatdetektivinnen geben ihre Angst zu - gerade darin spiegelt sich ihr Heldentum, denn sie schauen ihr ins Gesicht und überwinden sie. 39 Sie werden nicht als omnipotente Superfrauen, die ohne jegliche fremde Hilfe auskommen, inszeniert - im Gegenteil: sie sind nicht zuletzt deshalb als Ermittlerinnen so erfolgreich, weil sie bei Bedarf auf ein Netz von spezialisierten Helfern aus dem Freundeskreis zurückgreifen können, darunter auch Polizisten, Kriminalbeamtinnen, Anwälte und beherzte Nachbarinnen und Freunde. Zwar sind auch die Frauenkrimi-Detektivinnen in der Regel als kinderlose Singles ohne Familie unterwegs, weisen aber den Einzelgängerkult, den ihre hard-boiled Kollegen betreiben, klar zurück und schätzen die Gemeinschaft. Sie sind - als oft früh Verwaiste - dankbar für Ersatzfamilien. Generell gehören Beziehungen zu den zentralen Themen, die in Frauenkrimis verhandelt werden: Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern, Vätern und Töchtern, Paarbeziehungen und Beziehungen zu Freundinnen und Ersatzfamilien.
Im Liebesleben haben die Detektivinnen ihren hartgesottenen Vorgänger einiges voraus; nach der Sexuellen Revolution offensichtlich von unnötigen Skrupeln befreit, verstehen sie es, ihre Liebeslust auszuleben:
Die sexuelle Aktivität von Micky Knight, der Serienfigur von Jean M. Redmann, hat einen Rezensenten sichtlich irritiert:
Privatdetektivin Micky Knight (Mississippi von J.R. Redmann) ist lesbisch, daran wird von Beginn an keinerlei Zweifel gelassen. Auf Seite acht landet sie mit ihrer ersten Klientin auf dem Rücksitz des Autos, ein paar Seiten weiter lutscht sie an der Brustwarze einer Frau, deren Namen sie nicht kennt, ihr Bett ist beschädigt, weil ein weibliches Rugbyteam darin genächtigt hat, und wenig später bahnt sich eine Beziehung zu einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kinder an. (...) Bei einem Helden würde ich das als Sex-Prahlerei bezeichnen. Soll ich es bei einer weiblichen Heldin als nachholende Sex-Prahlerei bezeichnen? 40
Aber auch Leserinnen stossen sich an den Bettszenen:
Was würden wir davon halten, wenn Hercule Poirot stets mit der Verdächtigen oder der Zeugin ins Bett ginge? (Ariadne Forum 2 (1993/94), S. 7)
Manchmal entwickelt sich aus solchen Liebschaften eine dauerhafte Beziehung, während Philip Marlowe und seine Kollegen - offensichtlich mit einem Fluchtreflex ausgestattet, wenn zu viel Nähe droht - sofort wieder einsam in den Strassenschluchten verschwinden.
Punkto verbaler Agressivität und Humor stehen sie ihren Vorgängern allerdings in nichts nach; auch sie beherrschen den mündlichen Schlagabtausch und das Witzeln aus dem Effeff. Damit wird im Frauenkrimi auch eine politische Forderung der Neuen Frauenbewegung direkt umgesetzt: die Detektivinnen erkämpfen sich das öffentliche Wort. 41
Und zu guter Letzt gereicht Sexismus den Detektivinnen auch einmal zum Vorteil: weil sie Frauen sind, werden sie von ihren Gegnern nämlich oft sträflich unterschätzt, so dass sie diese leichter überwältigen können. 42
Es erstaunt nicht, dass die Mehrheit der Autorinnen von Lesbenkrimis die Strukturen des amerikanischen hard-boiled Krimis präferiert 43, eignen sich doch insbesondere zwei seiner archetypischen Züge für die Gestaltung von lesbischen Detektivinnen 44:
Zum einen ist der hartgesottene Detektiv ein Kreuzritter, der gegen den Status quo antritt, ein absoluter Einzelkämpfer und Individualist. Der Individualitätskult ist auch für gewisse Tendenzen des Feminismus in den 80er Jahren charakteristisch. Zum andern ist er ein Aussenseiter und Beobachter, kein Teilnehmer. Hier ist die Parallele zur lesbischen Identität besonders offensichtlich.
Stärker noch als bei den Amateuren und Amateurinnen verändert sich das Bild der Hartgesottenen durch den Auftritt der weiblichen Spürnasen. Doch ebenso wie der exzentrische Intelligenzler erfährt auch der "tough guy" durch sein weibliches Pendant in erster Linie Vermenschlichung, was hier, in diesem stark männlich geprägten Subgenre, auch gleichermassen "Feminisierung" bedeutet. Und falls die Ermittlerin (hier Rechtsanwältin Rebecca Schwartz von Julie Smith) vorübergehend ins Verhaltensmuster ihrer hartgesottenen Kollegen zurückfällt, ruft sie sich ihre neuen weiblichen Vorbilder in Erinnerung:
But then I saw what was wrong with that picture; I'd turned Today's Action Woman into a man. I looked lousy in a suit and tie. I pulled into the hotel's porte cochere, reminding myself to read more Sharon McCone mysteries so I could get my fantasies right. 45
Auch hier lassen sich die sich abzeichnenden Veränderungen der Figur des Privatdetektivs als feministische Fortschreibung bezeichnen, der "tough guy" bekommt deutlich weichere Züge, der traditionelle hard-boiled Thriller wird durch die Frauenkrimi-Autorinnen somit um eine soft-boiled Variante erweitert, wie Kathleen G. Klein treffend bemerkt 46.
Polizistinnen
Die TV-Präsenz der fiktionalen Polizistinnen macht deutlich, dass gerade auch in diesem Subgenre Frauen immer mehr Schlüsselrollen übernehmen. Die erste literarische Polizistin in tragender Rolle tritt erstmals 1968 in The Bait auf, es ist Christie Opara von der New Yorker Polizei, die Serienfigur Dorothy Uhnaks. 47 Entgegen aller Medienpräsenz stellen aber die Polizistinnen im Frauenkrimi die kleinste Gruppe unter den Ermittlerinnen. 48 Der streng hierarchisch strukturierte Betrieb ist keine Traumdomäne der Frauenkrimi-Ermittlerinnen. Der Polizeiroman scheint sich als besonders resistent gegen eine feministische Revision zu erweisen. 49 Allerdings führt der Auftritt von Frauen auch im Polizeikrimi, einem wie der hard-boiled Thriller deutlich männlich geprägtem Subgenre, zu bemerkenswerten Änderungen.
Im Subgenre der Rätselkrimis und des hard-boiled Thrillers haben die ermittelnden Polizisten traditionellerweise einen schweren Stand: sind sie in den Augen mancher Meisterdetektive dümmliche, ungehobelte und in Vorurteilen befangene Beamte, so werden sie von den "hard-boiled dicks" als gerissene, bestechliche und brutale Gegner taxiert. 50 Das gilt auch für die Frauenkrimis der entsprechenden Subgenres. Kritik an korrupten, gewalttätigen und vorurteilsbeladenen Polizeibeamten nimmt breiten Raum ein, wie sich noch zeigen wird.
Durch Figuren wie Jules Maigret (Georges Simenon, seit 1931), Martin Beck (Maj Sjöwall und Per Wahlöö, seit 1965) oder Inspektor Stefan Derrick (seit 1973) wird das Bild des Polizisten um eine dritte, positive Variante ergänzt: der Polizist als väterlicher, engagierter, kritischer und unbestechlicher Kommissar, der mittels einfühlsamer Ermittlungen und Milieustudien zur Lösung findet. Diese positiv charakterisierte Figur wird im Frauenkrimi nun aufgenommen und modifiziert. Da im Polizeikrimi jedoch nicht nur die Hauptfigur, sondern der ganze Polizeiapparat mittels polizeilicher Prozeduren ermittelt - wofür sich im Englischen die treffende Bezeichnung "police procedural" eingebürgert hat 51 -, erfährt auch dieser im Frauenkrimi kritische Aufmerksamkeit.
Unbestechlich, engagiert und kritisch sind auch die Polizistinnen. Mehr als dem Prinzip von Recht und Ordnung sind sie aber dem eigenen, für Unrecht gegenüber Frauen sensibilisierten Gerechtigkeitsempfinden verpflichtet. Das führt dazu, dass sie Täterinnen manchmal nicht der Justiz übergeben, da das erlittene Unrecht ihre Tat nur zu verständlich macht. So toleriert Kripo-Kommissarin Bella Block, Doris Gerckes Serienfigur, den Racheakt einer auf demütigendste Weise vergewaltigten Frau und überlegt sich - auch der Machenschaften in den eigenen Reihen müde -, den Job als Polizistin zu quittieren:
Zu Hause würde sie ihr Entlassungsgesuch schreiben und ihren letzten Bericht. Ihr neues Leben würde nicht einfach sein, aber einfacher als die Zusammenarbeit mit Kollegen, die sie verachtete. (Weinschröter, du musst sterben, 1988, S. 150, kein Ariadne-Krimi)
Allerdings geben auch Berufskollegen aus der Tradition ihren Beruf auf, aus denselben Gründen, die auch Polizistinnen zum Rücktritt bewegen: Korruption und Gewalt in der eigenen Institution.
Die Frauenkrimi-Polizistinnen bewegen sich ganz selbstverständlich in unterschiedlichen Milieus, was auch für ihre Ermittlungen hilfreich ist. Detective Kate Delafield beispielsweise, Protagonistin der mehrbändigen Polizeikrimiserie von Katherine V. Forrest, ist leitende Kommissarin des Los Angeles Police Department und arbeitet beim Morddezernat. Die Lesbenszene kennt sie aus eigener Erfahrung. Als es in der Nightwood Bar, einem Lesbentreffpunkt, zu Mord kommt, ist sie leitende Ermittlerin. 53 Doch hält sie ihre sexuelle Vorliebe für Frauen unter Verschluss, um massiven Schikanen zu entgehen. Ihr Kollege Ed Taylor ist mit Vorurteilen schnell zur Hand, wie sie bei Bestandesaufnahmen am Tatort immer wieder erfährt:
Häufig sehen sich die Polizistinnen in der Ausübung ihres Berufes Skepsis und Anfeindungen gegenüber, nicht nur aus den eigenen Reihen. Polizeiinspektorin Arly Hanks, die Protagonistin aus Joan Hess' Maggody-Serie, einer herrlich ironischen Persiflage eines Hinterwäldlerkaffs in Arkansas, ist allein für die 755 Bewohner des Ortes zuständig. Von den (männlichen) Bewohnern wird sie mit Argwohn bedacht:
Frauen in Machtpositionen sind den Männern von Maggody ein Alptraum:
Die Polizistinnen resignieren ob solcher Ignoranz aber nicht, sondern verstehen es, sich Respekt zu verschaffen und ihren Kollegen gelegentlich den Wind aus den Segeln zu nehmen:
Insgesamt erfährt der Polizeikrimi mit dem Auftritt frauenbewusster Polizistinnen ebenfalls eine deutlich feministisch-kritische Note. Allerdings ist Gesellschafts- und Systemkritik im Polizeikrimi kein Novum, sondern hat Tradition 54, so dass sich auch hier die Veränderungen als Modifikation einer Traditionslinie bestimmen lassen. Der Polizeiroman ist somit weniger resistent gegen eine Revision, als das etwa Maureen T. Reddy in ihrer Untersuchung befürchtet 55. Der väterliche und kleinbürgerlich verankerte Polizist bekommt durch die unkonventionelleren, weniger "moralinsauren" Detektivinnen mit feministischem Horizont genrebelebende Konkurrenz.
Der Vergleich der Detektivinnen mit den drei traditionellen Detektiv-Prototypen zeigt, dass alle drei Prototypen der Tradition im Frauenkrimi "weiblich" fortgeschrieben und modifiziert werden: der Frauenkrimi tritt sowohl mit einer neuen Variante des Amateurs wie des Privatdetektivs als auch des Polizisten auf den Markt, und alle weisen sie sowohl Bezüge wie markante Unterschiede zu ihren männlichen Kollegen auf. Da diese Fortschreibungen und Erweiterungen in allen drei Fällen aber ausgeprägte Gemeinsamkeiten aufweisen, die sich nicht bloss aufs Geschlecht der Detektivin reduzieren lassen, zeichnet sich ein subgenreübergreifender neuer Detektivinnen-Prototyp ab, der es rechtfertigt, den Frauenkrimi als eigenständiges Subgenre zu betrachten. Dieser Prototyp lässt sich mittels Analysen zu Beruf, Herkunft und Ausbildung, Alter, Lebens- und Wohnform, Liebesleben, Habitus, Charakterzüge und Motivation folgendermassen umreissen:
Dieser weibliche Prototyp der Frauenkrimi-Detektivin unterscheidet sich sowohl von traditionellen weiblichen Detektivfiguren wie vom Prototyp des hartgesottenen Privatdetektivs:
Es ist also durchaus gerechtfertigt, von einem feministisch inspirierten neuen Prototyp der Ermittlerin im Frauenkrimi zu sprechen.
Veränderungen lassen sich aber nicht nur bei den Detektivinnen feststellen: auch bei den Täterinnen und den Opfern - und damit verbunden beim Verbrechen und den Tatmotiven - zeichnen sich gegenüber der Tradition deutliche Veränderungen ab.
Täterinnen und Opfer - morden Frauen besser?
"Frauen morden besser!" - "Frauen morden leichter!" - "Morden Frauen anders?" versprechen Berichte und Rezensionen zum Thema "Frauenkrimi". 59 Die variierende Kombination von "Frau" und "Mord" ist sehr beliebt. Tatsächlich "morden" Frauenkrimi-Autorinnen anders, was nichts anderes heisst, als dass sie auch im Kernbereich des Kriminalromans, im Bereich des Verbrechens, Konventionen umschreiben. Ein Blick auf die Tradition macht das deutlich:
Täterinnen und Täter
Im Jahre 1953 charakterisiert der Anglist Fritz Wölcken den Täter-Prototypen - in negationem - noch folgendermassen:
Auch für die Person, die den Mord begeht, die also die negative Hauptperson einer Detektiverzählung ist, haben sich bereits bestimmte aufschlussreiche Formen herausgebildet. Als Mörder dürfen sich nicht herausstellen: echte grosse Geistliche der grossen christlichen Konfessionen, Mütter, Väter, Kinder des Ermordeten, Mitglieder des königlichen Hauses oder der Präsident der Vereinigten Staaten. (...) Als Mörder selten sind Ärzte, Richter, Krankenschwestern, Polizisten und Detektive (...). 60
Und als Begründung für diese Tabuierung führt er an:
(...) selbstverständlich haben diese Tabus die Aufgabe, das Vertrauen des Lesers in solche Menschengruppen nicht zu untergraben, wo diese Erschütterung soziale oder staatliche Konsequenzen haben würde. Ein Roman, der ein solches Tabu verletzt, müsste auf den Leser peinlich wirken. 61
Auch wer sich nur rudimentär im Krimigenre auskennt, wird sofort sehen: hier hat sich - nicht erst mit den Frauenkrimis - vieles, um nicht zu sagen alles, verändert. Am augenfälligsten darunter aber: gerade auch Detektivinnen werden im Frauenkrimi zu Täterinnen. Gewalttätig sind nicht mehr ausschliesslich Bösewichte, die Täterinnen nicht mehr zwingend nur negative Hauptfiguren; die Rolle kann durchaus vom Opfer übernommen werden. Mit dieser Abkehr von starren Gut-Böse-Zuweisungen geht eine Verwischung der Grenzen zwischen Opfern, TäterInnen und Detektivinnen einher.
Oft sind die TäterInnen die eigentlichen Opfer, etwa Dorothy Brennan (aus Katherine V. Forrests Beverly Malibu), die sich lange auf ihren Racheakt vorbereitet: der Mann soll eines jämmerlichen Todes sterben, der ihren Ehemann Alistair, einen talentierten Schauspieler, unter McCarthy denunziert und mit seiner ganzen Familie ins Verderben gestürzt hat, denn was nachher folgte, war ein Schrecken ohne Ende: Alistair geht am Alkohol, Sohn Brennan an Heroin zugrunde, und Tochter Dorothy erschiesst sich, knapp elfjährig erst, am Thanksgiving-Tag (mit exakt jener Pistole, die der Vater kaufte, weil er sich von Kommunistenhetzern bedroht fühlte). Seither sind ihr Festtage unerträglich; sie reist auf "Eliminierungsmission" durch die Lande - unter einem Pseudonym, das dem Andenken ihrer Kinder verpflichtet ist (Dorothy Brennan).
Mitunter geraten auch Detektivinnen in die Opferrolle, aus der sie sich aber tatkräftig wieder befreien. Taucherin Hilke Thorhus, seit ihrem mehrstündigen Marathon im eiskalten Meerwasser als schwer Versehrte (mit offener Haut am ganzen Körper) auf der Flucht vor Mördern, wird schliesslich eingeholt:
(...) hier kommen die Lustmörder, jetzt haben sie sie. (...) Ein leises Pfeifen und Nummer zwei erscheint in der Tür. Tötungsmaschinen. Das Lachen, als sie sie entdecken, ein helles, verzerrtes Gelächter. Galgen. (...) Breitbeinig stehen sie über ihr, sie wartet auf den nächsten Tritt, bleibt zusammengekrümmt sitzen und wartet ab. Nichts passiert, sie stehen nur da und geniessen die Situation. (...) "Einsamer Ort", sagt eine Stimme. Pause. "Deine Freunde haben Angst um dich", fährt die Stimme fort. (...) Die Stimme ist leise und sanft. Sie kennt solche Stimmen. Samtpfoten, die ihr Spiel mit der Beute treiben, bis plötzlich die Krallen hervorschiessen, scharfe, nadelspitze Krallen. (Nachttauchen, S. 60)
Vor ihren Ohren beraten die beiden Täter genüsslich, wie sie sie am besten loswerden könnten, sicher und ohne Spuren zu hinterlassen. Man wird sie im Meer versenken - doch wieso nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbringen?
Beinahe erlösend wirkt darauf Hilkes Gewaltsakt:
Überhaupt kennzeichnen die Frauen im Frauenkrimi Tatkraft und Handlungsfähigkeit: "Der Schlüsselbegriff �Handlungsfähigkeit', in dem ein gewisses Täterinnentum ja drinsteckt, wird (...) so richtig gefeiert", meint Else Laudan vom Argument-Verlag und interpretiert: "Solche Täterinnen haben etwas kulturell Subversives: Sie setzen einen Kontrapunkt gegen das gängige Bild der weiblichen Nicht-Aggressivität." 62 So liesse sich die Tatsache erklären, dass Frauen nun vermehrt den Part der Täterin übernehmen, also lieber agieren, statt wie in der Krimitradition zu reagieren, oder - noch schlimmer - in der Rolle der Leiche aufzutreten, in jener Rolle also, die ihnen traditionellerweise am häufigsten zugewiesen wird. 63 Treten sie auch noch als Rächerinnen auf, die Vergeltung für weibliche Opfer üben, sind sie gemäss Laudan "echte Lieblinge der Leserinnenschaft" 64.
Die Abkehr von klaren Opfer-Täter-Zuweisungen kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass bezüglich der Geschlechter eine Tendenz zur Schwarzweissmalerei besteht. Männer werden im Frauenkrimi negativer als Frauen gezeichnet und manchmal als Inbegriff des gewalttätigen Sexualverbrechers porträtiert. Auch in der unterschiedlich harten Bestrafung der Täterinnen und Täter schlägt sich das nieder: bei Frauen fällt sie eindeutig milder aus. Sogar Ariadne-Herausgeberin Frigga Haug stellt fest: "Je weiter die Autorinnen in der Entwicklung einer Frauengegenkultur gehen, desto einseitiger werden die dunklen Männergestalten, die im Zentrum des Verbrechens stehen." 65 Sie bezeichnet das als "transitorische Schwäche" 66 des Frauenkrimis.
Entsprechend deutlich unterscheidet sich auch das Profil der prototypischen Täterin von jenem des Täters: Die prototypische Täterin ist eine Getriebene, eine Affekttäterin, keine emotionslos planende Berufsverbrecherin, auch wenn sie sich auf ihre Taten manchmal minutiös vorbereitet. Nicht im Affekt, sondern kühl bis ans Herz hingegen handelt der prototypische Täter, der professionelle Verbrecher. Oft greift er dabei auf Helfershelfer zurück. Und auch der Triebtäter, der sich an Frauen und Kindern gewaltsam vergreift, ist letztlich kalten Herzens: für ihn ist Vergewaltigung ein Kavaliersdelikt.
Dass dennoch keine einfache Geschlechter-Formel "Mann = böse, Frau = gut" angewandt wird, zeigt sich nicht zuletzt an der Tatsache, dass manche Frauenkrimis auch von Männern gern gelesen werden; es lässt sich aber auch an Sarah Schulmans Krimi Ohne Delores illustrieren, der eine weibliche Vergewaltigerin vorführt:
Diese negative Darstellung führte übrigens zu einer heftigen Diskussion unter den Leserinnen. Begrüssten die einen den kritischen Blick auf die spezifische Gewalt innerhalb der Lesbenszene, so fragten sich andere, ob solche Krimis nicht kontraproduktiv seien, weil sie zu den bereits kursierenden Negativ-Klischees über Lesben ein weiteres hinzufügten. 67 Auch Autorin Sarah Schulman äussert sich dazu:
Im Frauenkrimi gibt es also kaum mehr Menschen, Gruppen, Positionen und Berufsfelder, die einer Tabuierung unterliegen - Täterschaft ist allerorten denkbar, gerade auch bei der Polizei. Die einst sorgsam vermiedene Erschütterung des Vertrauens in staatliche Institutionen ist im Frauenkrimi (wie auch im sozialkritischen hard-boiled Thriller) geradezu Programm, werden die TäterInnen doch nicht zuletzt aktiv, weil Polizei und Justiz versagen.
Als dringend revisionsbedürftig erweisen sich auch Viktor Zmegac' Beobachtungen zur "Ständeklausel" bei der Wahl der Täterfigur, zur notwendigen "Satisfaktionsfähigkeit" eines Mörders. 68 Spricht er noch von sozialen Schranken, die beibehalten werden müssten, davon, dass Angehörige unterer Gesellschaftsschichten aus dem Kreis der Täterfiguren (ja der Handlungsfiguren überhaupt) auszuschliessen seien, um das Klassenvorurteil (der Mörder ist immer der Gärtner ...) nicht offen zur Schau zu stellen, morden im Frauenkrimi nicht mehr nur Wohlsituierte. Unterschichtsangehörige sind - auch in der Opfer- oder Detektivinnenfraktion - "salonfähig" geworden wie. Es gilt nicht mehr: "Nur wer im Wohlstand lebt, lebt gefährlich!" 69 Der Frauenkrimi riskiert insgesamt einen deutlich unverstellteren Blick auf die Gesellschaft als die klassischen Rätselromane - auch dies eine Gemeinsamkeit zum sozialkritischen hard-boiled Thriller.
Opfer
Auch die Rolle des Opfers erfährt im Frauenkrimi Veränderung: das Opfer bekommt eine Stimme 70, ein Gesicht, und kann dadurch betrauert werden. Ganz anders in der Krimitradition: hier ist gerade das gefühlsneutrale, indifferente Verhältnis zum Opfer konstitutiv, weshalb das Opfer nachträglich gern moralisch belastet wird, um "unangemessene" Leserreaktionen wie Mitleid abzuwehren. Entsprechend unbrauchbar als Opfer sind in der Krimitradition somit unbescholtene Personen wie beispielsweise Kinder. 71 Im Frauenkrimi hingegen sind Kinder als (Missbrauchs-)Opfer traurige Realität. 72 Viktor Zmegac' Opfercharakterisierung aus dem Jahre 1971 trifft kaum mehr zu:
Der Ermordete ist nicht nur infolge des Blutverlusts blass, er ist es auch als literarisch blasse Figur. Sobald der Mechanismus der Untersuchung in Bewegung gesetzt ist, hat er seine Schuldigkeit getan und kann verschwinden. Was er hinterlässt, ist kein Eindruck, keine Erinnerung, sondern ein Problem. Der Detektivroman präsentiert den Mord "an sich", nicht etwa ein menschliches Schicksal, dem die Anteilnahme des Lesers gelten könnte. Einfühlung würde das intellektuelle Spiel plump gefährden. 73
Im Frauenkrimi wird bewusst auf Einfühlung, auf Mitgefühl mit dem schuldlosen Opfer gesetzt und unermüdlich gegen den Mythos der eigenen Unverwundbarkeit angeschrieben, einen Irrtum, dem allzu gern aufgesessen wird: "Opfer, das sind die andern!" - oder wie Hilke Thorhus beim Lesen eines Plakates, das auf ein Frauenhaus aufmerksam macht, so treffend sagt: "Gut-dass-es-das-gibt-aber-mir-passiert-so-was-nicht." (Nachttauchen, S. 104)
Rosie Scotts Protagonistin Glory Day begegnet spät nachts einem jungen drogensüchtigen Mädchen, das sie auf die Notfallstation bringt. Dort wird ihr klar, dass es an der Überdosis sterben wird:
Glory ist überhaupt die Detektivin, die zeigt, dass "Verbrechen" nichts anderes bedeutet als "Opfer", Gewalt immer ein Gesicht hat, nämlich das schmerzverzerrte eines Opfers, was sie auch in ihrer Malerei ausdrückt:
Verbrechen
Das Verbrechen ist im Frauenkrimi nicht mehr bloss intellektuelles Spiel wie im klassischen englischen Rätselkrimi. Keine raffiniert-exotischen Mordmethoden sorgen hier für unverfängliche Unterhaltung. Hier gibt es keine vergifteten Zahnfüllungen oder Rasierpinsel mit tödlichen Bakterien, die für die Beseitigung unliebsamer Zeitgenossen sorgen. Kein Giftgas wird durchs Schlüsselloch geblasen, kein Dolch aus Eis stösst zu und schmilzt. 74 Der Mord wird im Frauenkrimi entmystifiziert - hier zeigt sich wiederum die Verwandtschaft zum sozialkritischen hard-boiled Thriller.
Genretypisch steht auch im Frauenkrimi an erster Stelle Mord, dicht gefolgt von Eigentums- und Vermögensdelikten sowie Sexualverbrechen. Vergewaltigung und Kindsmissbrauch sind zwei der Delikte, die im Frauenkrimi übervertreten sind 75 und belegen, dass die Frauenbewegung im Krimigenre eindeutige Spuren hinterlassen hat: denn sie ist es vor allem, die auf unterschiedliche Formen von Gewalt gegen Frauen und Kinder aufmerksam gemacht und autonome Frauenprojekte, wie Häuser für geschlagene Frauen und Nottelefone für vergewaltigte Frauen, initiiert und realisiert hat. 76
Tatmotive
Wenn allerdings auch diese Erste-Hilfe-Institutionen nichts bringen, schreiten Frauen selber zur Tat - womit ein weiterer Aspekt angesprochen ist, der sich als frauenkrimitypisch erweist: Eifersucht als traditionelles Tatmotiv, das eine Frau in der Krimitradition zur Schuldigen macht, wird im Frauenkrimi von Rache und Selbstjustiz verdrängt. Gegengewalt und Selbstjustiz werden als mögliche, manchmal notwendige, aber problematische Reaktion auf gesellschaftlich toleriertes Unrecht diskutiert, was sich etwa im Motiv der "Rettung in letzter Not" zeigt:
In Lauren Wright Douglas' Kriminalroman Artemis' Töchter beschliesst eine Gruppe junger Studentinnen, zur Selbstjustiz zu schreiten und ein Exempel statuieren, das auf sämtliche Vergewaltiger abschreckend wirken und die Polizei auf Trab bringen soll. Denn diese macht keinerlei Anstalten, ihren Einsatz zu verstärken, obwohl kurz hintereinander drei junge Frauen auf dem Uni-Campus vergewaltigt wurden. Es trifft den frühzeitig aus der Haft entlassenen Sexualdelinquenten Sean Macklin, der als nicht sozialisierbar gilt:
Sean Macklin kommt zwar (wortwörtlich) nicht ganz ungeschoren davon - die Vorbereitungen zur Orchitomie sind immerhin soweit fortgeschritten, dass er betäubt und an strategischer Stelle rasiert auf dem Operationstisch liegt (Artemis' Töchter, S. 182) -, doch Detektivin Caitlin Reece schreitet im letzten Moment ein.
Aber auch wenn Rache zum Ziel führt, wird Selbstjustiz - als verständliche Verzweiflungstat - letztlich doch nicht goutiert. Das zeigt sich auch in jenem Krimi, in dem die Rächerin (Privatdetektivin Micky Knight in Mississippi) drei Mehrfachmörder ins Jenseits befördert, indem sie einen Sack mit Schlangen im Helikopter verstaut, mit dem die Täter sich abzusetzen gedenken. Der Helikopter stürzt in der Tat auf unerklärliche Weise ab, die Opfer sind gesühnt, doch statt Frohlocken stellt sich ein Gefühl von Leere ein:
Mit der Thematisierung von Selbstjustiz findet eine Debatte ihren Niederschlag im Frauenkrimi, die im Rahmen der Frauenbewegung geführt wurde: Ist Gegengewalt zunächst tabu, ändert sich das Mitte der achtziger Jahre grundlegend. Zurückschlagen und Rache sind nun nicht mehr verpönt, im Gegenteil: ein grosses Angebot an Selbstverteidigungskursen legt den Frauen nahe, sich tatkräftig zu wehren. Ein Titelblatt der "Frauenzeitung" verkündet 1990: "Vergewaltiger, wir kriegen Euch!" 77 Ein Schlachtruf, der ähnlich auch im Frauenkrimi anzutreffen ist. Diese Position führt im Frauenkrimi auch zu Konsequenzen in der Bestrafung von Rächerinnen, die utopische Milderung erfährt, was sich als fiktionale Kompensation realer Benachteiligung interpretieren lässt.
Sind es bei Frauen Rache, Selbstjustiz und Notwehr, die sie zu Täterinnen werden lässt, so sind es bei Männern Machtlust, Geldgier, sexuelle Aggression und Sadismus, die sie zu Wiederholungstätern macht. Gewaltfreiheit ist kein Markenzeichen der Ariadne-Krimis. Gleichwohl wird Gewalt nicht zelebriert, wird Selbstjustiz nicht fraglos akzeptiert, wie eine dezidierte Äusserung der Verlegerinnen belegt:
So kommt es vor, dass Folgekrimis beliebter, zugkräftiger Autorinnen nicht in die Ariadne-Krimireihe aufgenommen werden, wenn darin Gewalt verherrlicht wird - Ethik geht hier übers Geschäft oder (frei nach Brecht): das Fressen kommt nach der Moral, ein eher seltener Zug im harten Büchergeschäft.
Gewalt wird somit weder verniedlicht, wie das im traditionellen englischen Rätselkrimi oft geschieht, noch zu Unterhaltungszwecken in exzessiven Bluträuschen ausgemalt, wie das in brutalen Thrillern betrieben wird.
Scharf wird im Frauenkrimi aber nicht nur die individuelle, sondern stärker noch die institutionell verankerte Gewalt kritisiert. Die Polizei - dein Freund und Helfer? Für Frauenkrimi-Heldinnen ist dieser Slogan reiner Zynismus und wird entsprechend korrigiert: die Polizei - dein Feind und Peiniger. Insbesondere Homosexuelle, Transvestiten und Prostituierte wissen, wieso sie die Polizei besser meiden. "Schwulenticker", nennt Rosie Scotts Protagonistin Glory Day gewalttätige Bullen treffend. Transvestit Grace riecht die Gewalt der beiden Polizisten förmlich, die sie zum Verhör abführen:
"Läuft das Geschäft, Grace? Lässt du sie noch Scheisse schieben, oder hast du das aufgegeben? Kannst ja heutzutage nicht vorsichtig genug sein, von wegen Aids und so. Hast du dich testen lassen? Du bist eine Gefahr für die Leute, die es lieber auf die nette Art tun, was?" Der Bulle war sehr aufgeregt. Er umkreiste sie wie ein Freier, wählte seinen Moment und rammte ihr die Faust in die Nieren. Ich konnte seinen säuerlichen Schweiss riechen.
"Entschuldige uns, Glory." Grace verdrehte und krümmte sich. Ihr langer, schlanker Leib bog sich nach vorn, und sie schwankte vor Schmerz auf ihren hohen Plastikschuhen. Als sie ihr Gesicht wieder hob, hatte es einen komisch-resignierten Ausdruck: "Normalerweise zahlen sie dafür, dass ich sie schlage", sagte sie und ging unter dem nächsten Schlag graziös zu Boden. (Tage des Ruhms, S. 64f.)
Ebenso diskriminierend wird mit Frauen als Sexualopfern umgegangen. Im Krimi Aufruhr in Maggody berichtet eine Frau:
Detektiv-, Täter- und Opferrollen haben seit dem "Golden Age" unübersehbare Veränderungen erfahren, viele der damaligen Konventionen sind bis heute umgeschrieben worden, und zwar nicht erst durch den Beitrag der Frauenkrimi-Autorinnen - der Frauenkrimi steht hier ganz in der Tradition der Durchbrechung der Tradition. Schon immer waren es letztlich die Experimentierlust der Krimiautorinnen und -autoren und ihr Sensorium für gesellschaftliche und soziale Veränderungen, die die Entwicklung des Krimigenres bis heute vorangetrieben und die unterschiedlichsten Subgenres hervorgebracht haben. Es ist also nicht verwunderlich, wenn eines der gewichtigen und die Geschlechterbeziehungen prägenden Ereignisse der 60er und 70er Jahre, das Aufkommen der Neuen Frauenbewegung, im Krimigenre ebenfalls fiktionale Spuren hinterlassen und zur Ausprägung eines eigenen Subgenres geführt hat: des "Frauenkrimis", der sich seinerseits wieder in unterschiedlichen Subgenres bewegt. Frauenkrimi-Autorinnen "morden" also nicht besser, wie das werbewirksame Schlagzeilen versprechen, sie setzen vielmehr andere Akzente, und sie tun dies oft aus einer feministisch inspirierten Absicht heraus.
Dem Frauenkrimi ist es zu verdanken, wenn sich heute durchsetzungsfähige, witzige und emanzipierte Frauenfiguren als neuer, feministisch inspirierter weiblicher Detektivprototyp etabliert haben. Krimileserinnen assoziieren heute mit dem Begriff "Detektiv" nebst "Holmes, Marlowe, Bond & Co." 80 ganz selbstverständlich auch das Bild dieser neuen Detektivinnen. Wir dürfen gespannt sein, in welche Richtung sich das Krimigenre im nächsten Millennium bewegen wird.
Literatur
Primärtexte sind nicht hier, sondern im Text und in den Anmerkungen erfasst.
Ariadne Forum. Bausteine für eine feministische Kultur 1 (1992/93); 2 (1993/94); 3 (1994/95); ab 1996 umbenannt in: Ariadne Forum. Der Frauenkrimi-Almanach 4 (1996); 5 (1997/98)
Coward, Rosalind/Semple, Linda: Tracking down the Past: Women and Detective Fiction. In: Carr, Helen (Hg.): From my Guy to Sci-Fi: Genre and Women's Writing in the Postmodern World. London u.a.: Pandora, 1989. S. 39-57.
DellaCava, Frances A./Engel, Madeline H.: Female Detectives in American Novels. A Bibliography and Analysis of Serialized Female Sleuths. New York, London: Garland Publishing Inc., 1993.
Chandler, Raymond: Die simple Kunst des Mordes. Zürich: Diogenes, 1975. (orig. engl. 1962)
Dietze, Gabriele: Hardboiled Woman. Geschlechterkrieg im amerikanischen Kriminalroman. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 1997a.
-: Hardboiled Dick. Der einsame Held. In: Schindler, Nina (Hg.): Das Mordsbuch. Alles über Krimis. Hildesheim: Claassen, 1997b. S. 254-263.
Dilley, Kimberly J.: Not Just Sam Spade in a Skirt. Women Redefine the Heroic and Ordinary: Women's Detective Novels in Late 20th Century America. Diss. University of California, San Diego, 1995. Ann Arbor, MI: UMI, 1996.
Fischer, Susanne: Der deutsche "Frauenkrimi". Diss. Universität-Gesamthochschule Paderborn, 1997. (Mikrofichen)
Häberlin, Susanna: Feministische Aspekte im Kriminalroman. Exemplarische Untersuchung dreier Autorinnen (Pieke Biermann, Doris Gercke, Christine Grän). Lizentiatsarbeit. Zürich 1992.
Hennegan, Alison: Introduction. In: Green, Jen (Hg.): Reader, I Murdered Him. An Anthology of Original Crime Stories. London: The Women's Press Ltd, 1989.
Irons, Glenwood (Hg.): Feminism in Woman's Detective Fiction. Toronto, Buffalo, London: University of Toronto Press, 1995.
Keitel, Evelyne: Kriminalromane von Frauen für Frauen. Unterhaltungsliteratur aus Amerika. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1998.
Klein, Kathleen Gregory: The Woman Detective. Gender & Genre. Urbana, Second Edition. Chicago: University of Illinois Press, 1995 (1988).
-: (Hg.): Great Women Mystery Writers: Classic to Contemporary. Westport, Conn.: Greenwood, 1994.
Laudan, Else: Sie war einsam, aber schneller. Ein Streifzug durch Frauenkrimis auf der Suche nach Täterinnen. In: Ariadne Forum 4 (1996). S. 108-113.
Leonhardt, Ulrike: Mord ist ihr Beruf. Eine Geschichte des Kriminalromans. München: Beck, 1990.
Munt, Sally Rowena: Murder by the Book? Feminism and the Crime Novel. London, New York: Routledge, 1994.
Messent, Peter (Hg.): Criminal Proceedings. The Contemporary American Crime Novel. London, Chicago: Pluto Press, 1997.
Nusser, Peter: Der Kriminalroman. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Metzler, 1992. (Sammlung Metzler; 191)
Palmer, Paulina: The Lesbian Thriller: Transgressive Investigations. In: Messent, Peter (Hg.) 1997. S. 87-110.
Reddy, Maureen T.: Detektivinnen. Wien: Guthmann & Peterson, 1990. (orig. engl. 1988)
Shaw, Marion/Vanacker, Sabine: Miss Marple auf der Spur. Hamburg: Argument, 1994. (orig. engl. 1991)
Shojaei Kawan, Christine: Holmes, Marlowe, Bond & Co. Kleine Typologie der Krimihelden. In: Brunold-Bigler, Ursula/Bausinger, Hermann (Hg.): Hören Sagen Lesen Lernen: Bausteine zu einer Geschichte der kommunikativen Kultur. Festschrift für Rudolf Schenda zum 65. Geburtstag. Bern u.a.: Lang, 1995. S. 661-678.
Suerbaum, Ulrich: Krimi. Eine Analyse der Gattung. Stuttgart: Reclam, 1984.
Van Dine, S. S.: Zwanzig Regeln für das Schreiben von Detektivgeschichten. In: Vogt, Jochen (Hg.). Bd. I. S. 143-147.
Vanacker, Sabine: V.I.Warshawski, Kinsey Millhone and Kay Scarpetta: Creating a Feminist Detective Hero. In: Messent, Peter (Hg.) 1997. S. 62-86.
Vogt, Jochen (Hg.): Der Kriminalroman I/II. Zur Theorie und Geschichte einer Gattung. Unveränderter Nachdruck. München: Fink, 1992 (1971).
Wölcken, Fritz: Der literarische Mord. Eine Untersuchung über die englische und amerikanische Detektivliteratur. Nürnberg: Nest Verlag, 1953.
Zmegac, Viktor: Aspekte des Detektivromans. In: ders. (Hg.): Der wohltemperierte Mord. Zur Theorie und Geschichte des Detektivromans. Frankfurt a.M.: Athenäum, 1971. S. 9-34.
Anmerkungen
1 Der Artikel stellt ausgewählte Ergebnisse aus meiner Lizentiatsarbeit im Fach "Europäische Volksliteratur" bei Rudolf Schenda, Universität Zürich, vor: MordsFrauen. Analysen zum Frauenkrimi der 80er und 90er Jahre. April 1998. Neben den Figuren werden auch handlungsstrukturelle Aspekte analysiert. Zu meinen gegenwärtigen Forschungsinteressen zum Frauenkrimi vgl. Fussnote 25.
2 Manchmal wird beim Terminus "Frauenkrimi" allerdings von einer weiteren Definition ausgegangen (von Frauen geschriebene Kriminalromane), während ich eine enge Definition verwende (Frauenkrimis als von Frauen geschriebene Kriminalromane mit weiblichen Detektivfiguren, die frauenrelevante Aspekte thematisieren).
3 Raymond Chandler 1975, S. 341.
4 P.D. James (GB) und Marcia Muller (USA) sind die beiden ersten Autorinnen, die eine weibliche Privatdetektivfigur einführten: James stellt 1972 Cordelia Gray in An Unsuitable Job for a Woman vor, und 1977 führt Marcia Muller Sharon McCone in Edwin with the Iron Shoes ein. Sie wird als "founding mother of the female hard-boiled PI novel" (private investigator novel) bezeichnet (Evelyne Keitel 1998, S. 2). 1982 folgen dann die heute wohl bekanntesten Frauenkrimi-Autorinnen Sue Grafton und Sara Paretsky mit ihren Serienfiguren Kinsey Millhone (in: A is for Alibi) und V.I. Warshawski (in: Indemnity Only). An Unsuitable Job for a Woman ist ein in der Frauenkrimiforschung viel zitierter Titel, der zugleich auch auf eine dort geführte Kontroverse anspielt: Uneinigkeit herrscht in der Frage, ob Feminismus und Populärliteratur sich überhaupt vertragen, ob ein feministischer Kriminalroman also überhaupt möglich sei. Vgl. Kathleen G. Klein 1995 (1988), S. 200f. sowie Glenwood Irons (Hg.) 1995, S. xvii.
5 Vgl. Evelyne Keitel 1998, S. 7.
6 Das "Golden Age" beginnt mit dem ersten Krimi von Agatha Christie (1920) und endet mit dem letzten von Dorothy L. Sayers (1937), vgl. ebd., S. 118, Anm. 39.
7 Vgl. Peter Nusser 1992, S. 101.
8 Ermittlerinnen treten etwa in Tatort-Serien auf (Lena Odenthal, gespielt von Ulrike Folkerts), aber auch in eigenen Sendegefässen, als Kommissarinnen (Bella Block, gespielt von Hannelore Hoger; Die Kommissarin, gespielt von Hannelore Elsner), als Amateurdetektvinnen (Adelheid und ihre Mörder, gespielt von Evelyn Hamman; Mord ist ihr Hobby, orig. amerikan. Murder, She Wrote mit Jessica Fletcher, gespielt von Angela Lansbury) oder als Polizistinnen (Lady Cops).
9 Vgl. die Homepage der Sisters in Crime: http://www.books.com/sinc/.
10 Zit. in: Kimberly Dilley 1995, S. 290.
11 Nebst kleinen, auf feministische Literatur spezialisierten Verlagen wie Orlanda und Frauenoffensive bringen auch grosse Verlagshäuser Frauenkrimi-Reihen heraus, z.B. Fischer und Knaur.
12 Brigitte. Das Magazin für Frauen Nr. 8, 2. 4. 1996, Titelblatt.
13 Cosmopolitan, Nr. 11, Nov. 1997, S. 50.
14 Der Argument-Verlag wurde im Winter 1959 vom Philosophen Fritz Haug und von der Soziologin Frigga Haug in Berlin gegründet. Verlagsschwerpunkt bildet bis heute die Diskussion linker Theorie. Seit 1980 werden Beiträge zu feministischer Theorie und Literaturwissenschaft publiziert, die inzwischen ein wichtiges Segment des Verlages bilden. Vgl. Informationsmappe des Argument-Verlags.
15 Vgl. Gesamtverzeichnis Feminismus 1994/95 des Argument-Verlags.
16 Vgl. Informationsmappe des Argument-Verlags.
17 Werden Textauszüge anderer Kriminalromane beigezogen, wird im Original (meist englisch) zitiert, zitiere ich aus deutschen Krimis, kennzeichne ich sie mit "kein Ariadne-Krimi". 16 der bis 1997 erschienenen Ariadne-Bände (damals 86) unterzog ich in meiner Lizentiatsarbeit einer genauen Analyse, ein angesichts der Fülle von Frauenkrimis verschwindend kleiner Anteil. Da ich aber ein Mehrfaches der Krimireihe und auch Werke genreprägender Autorinnen, die nicht in dieser Reihe erscheinen, gelesen habe, dürften sich manche der Ergebnisse verallgemeinern lassen.
18 Vgl. Evelyne Keitel 1998, S. 80.
19 Mit "Frauenbewegung" ist exakter die Neue Frauenbewegung gemeint, die ihren Ausgang Ende 60er nahm (in Deutschland z.B. mit den sogenannen "Weiberräten" an den Universitäten).
20 Kimberly Dilley 1995, Titel ihrer Dissertation.
21 Die Typologie stützt sich auf Christine Shojaei Kawan 1995, Peter Nusser 1992 und Ulrich Suerbaum 1984.
22 Diese vom Lehnstuhl aus Agierenden haben übrigens auch der vierteljährlich erscheinenden amerikanischen Krimizeitschrift The Armchair Detective (TAD, seit 1967), den Namen geliefert.
23 Das trifft nicht nur auf mein Korpus zu. Auch in der Bibliographie von Frances A. DellaCava/Madeline H. Engel (1993) sind von insgesamt 161 Detektivinnen 123 Amateurinnen, also auch rund zwei von drei Detektivinnen. Vgl. auch Rosalind Coward/Linda Semple 1989, S. 52.
24 Vgl. Peter Nusser 1992, S. 44 sowie Marion Shaw/Sabine Vanacker 1994, S. 97.
25 Diese Wunschphantasien versuche ich in meinem Dissertationsprojekt genauer zu erfassen, mich interessieren also gegenwärtig Fragen der Frauenkrimi-Rezeption (Arbeitstitel des Dissertationsprojekts: MordsFrauen: Wunscherfüllung in Frauenkriminalromanen).
26 Vgl. Gabriele Dietze 1997b, S. 255 sowie Sally R. Munt 1994, S. 19, die von "feminizing the man in the mac" spricht.
27 Zur Androgynie im Frauenkrimi vgl. Gabriele Dietze 1997a, S. 226 sowie Sally R. Munt 1994, S. 215, Anm. 28.
28 Ein Krimi, der zum Hit in der Lesbenszene der 80er Jahre wurde und als Meilenstein des Genres bezeichnet werden kann . Vgl. Sally R. Munt 1994, S. 141f.
29 Ein Nachmittag mit Gaudí, S. 98. Barbara Wilson spielt mit ihrem Titel (orig. amerikan. Gaudí Afternoon) auf witzige Art und Weise auf Dorothy L. Sayers' Gaudy Night (1935) an, einen Krimi, der von manchen Forscherinnen als erster feministischer Kriminalroman bezeichnet wird (vgl. Maureen T. Reddy 1990, S. 19 sowie Evelyne Keitel 1998, S. 29).
30 Vgl. Paulina Palmer 1997, S. 97f.
31 Vgl. Kimberly Dilley 1995, S. 268.
32 Ich folge hier Sally R. Munt 1994, S. 1-29: Feminisierte Detektive, Antihelden und Parodien des männlichen Mythos tauchen schon in den Krimis der traditionellen Autorinnen auf. Auch eine Reihe fähiger, initiativer Frauen ist vertreten, beispielsweise Dorothy Sayers' Harriet Vane in Gaudy Night (1935), eine starke, sexuell aktive junge Heldin. Hier zeigt sich auch, dass die Verbindung von Liebesgeschichte und Kriminalroman bereits bei den Autorinnen der Krimitradition beliebt ist, eine Verbindung, die heute noch stärker betont wird. Zudem erfährt das Genre durch Krimiautorinnen eine Psychologisierung. Früh treten auch schon Frauenfreundschaften an die Stelle intensiver Männerfreundschaften. Schliesslich ist auch das feministische Bewusstsein ein Merkmal, das bereits einige Autorinnen der Krimitradition auszeichnet, was sich im Aufgreifen von frauenrelevanten Themen wie Heiratszwang, unerwünschter Schwangerschaft, Abtreibung und rigiden Geschlechterkonventionen zeigt.
33 Die "femme fatale" ist eine weibliche Standardfigur des Chandlerschen Personals - eine schöne, geheimnisvolle und lebensgefährliche Lady, die sich dem Detektiv gegenüber erotisch gefällig erweist, um ihn für ihre eigenen Zwecke manipulieren zu können. Vgl. Gabriele Dietze 1997a, S. 61.
34 Vgl. Frances A. DellaCava/Madeline H. Engel 1993. In meinem Korpus ist der Anteil allerdings etwas kleiner (ein Fünftel).
35 Vgl. Glenwood Irons (Hg.) 1995, S. xiii.
36 Autorin Marele Day in einem Interview mit Ariadne-Lektorin Else Laudan, vgl. Ariadne Forum 3 (1994/95), S. 49.
37 Diese ironische Bezugnahme auf männliche Vorbilder ist allerdings nicht nur ein typisches Merkmal vieler hier untersuchter Frauenkrimis, sie ist auch bei Autoren beliebt.
38 Sara Paretsky, Killing orders (1986), S. 215, zit. nach Susanna Häberlin 1992, S. 49.
39 Vgl. dazu Sabine Vanacker 1997, S. 65.
40 Stefan Howald, Tages-Anzeiger, 25.6.1994, S. 11. Ihm gerät diese eine Spielerin, gewissermassen pars pro toto, zum Rugby-Team.
41 Vgl. ebd.
42 Vgl. Glenwood Irons (Hg.) 1995, S. xiv.
43 Vgl. Paulina Palmer 1997, S. 90.
44 Vgl. Sally R. Munt 1994, S. 120.
45 Julie Smith, The Sourdough Wars (1992), S. 125, zit. nach Kimberly Dilley 1995, S. 305. Sharon McCone ist Marcia Mullers Privatdetektivin.
46 Vgl. Kathleen G. Klein 1994, S. 402; sie teilt die Frauenkriminalromane in insgesamt 14 Subgenres ein.
47 Vgl. Susanne Fischer 1997, S. 22.
48 Auch das scheint wieder über das vorliegende Korpus hinaus typisch zu sein (vgl. Frances A. DellaCava/Madeline H. Engel 1993, S. 9: 9 von 168 Detektivinnen sind Polizistinnen). Allison Hennegan (1995, S. 7) stellt allerdings einen steten Zuwachs von Polizistinnen fest.
49 Vgl. Maureen T. Reddy 1990, S. 89.
50 Vgl. Ulrike Leonhardt 1990, S. 237.
51 Vgl. Ulrich Suerbaum 1984, S. 162.
52 Zit. nach Ulrich Suerbaum 1984, S. 183.
53 Die Tote hinter der Nightwood Bar 1992 (1987).
54 Vgl. etwa die zehnteilige schwedische Krimiserie von Maj Sjöwall/Per Wahlöö um Kommissar Martin Beck und sein Team von der Mordkommission Stockholm.
55 Maureen T. Reddy 1990, S. 89.
56 Vgl. Kimberly Dilley 1995, S. 271.
57 Vgl. Susanna Häberlin 1992, S. 99. Sie spricht zu Recht von "Frauenbewusstsein" als einem eigentlich neuen Stereotyp.
58 Gemäss Kimberly Dilley (1995, S. 270-271) tritt an Stelle unhinterfragter Gewalt Verantwortungsbewusstsein und Intelligenz: Selbstverteidigung durch Intelligenz und die Fähigkeit, für sich zu sorgen und der Gefahr fernzubleiben, sind erfolgreichere Waffen als der direkte Kampf. Im Gegensatz zu ihren Kollegen machen die Ermittlerinnen weniger von der Waffe Gebrauch, zeigen eine grössere Verantwortung dem Leben gegenüber; entsprechend bleiben weniger Opfer im "Kielwasser" der Detektivinnen zurück.
59 Vgl. die vom ZDF (2. 4. 1997, 20.15-21.00) ausgestrahlten Episodenfilme "Frauen morden leichter" mit Ruth Maria Kubitschek. Vgl. auch Brigitte. Das Magazin für Frauen Nr. 8, 2. 4. 1996, S. 120f.
60 Fritz Wölcken 1953, S. 187f.
61 Ebd., S. 188.
62 Else Laudan 1996, S. 113.
63 Vgl. Paulina Palmer 1997, S. 94 sowie Glenwood Irons (Hg.) 1995, S. ix.
64 Else Laudan 1996, S. 111.
65 Frigga Haug im Vorwort zu Marion Foster, Wenn die grauen Falter fliegen, 61993 (1988), S. 7.
66 Ebd.
67 Vgl. Ariadne Forum 2 (1994/95), S. 17-19.
68 Viktor Zmegac 1971, S. 27f. sowie S. S. Van Dine 1992, S. 144.
69 Viktor Zmegac 1971, S. 26, frei nach Villon und Brecht.
70 Vgl. Kimberly Dilley 1995, S. 274.
71 Vgl. Viktor Zmegac 1971, S. 20.
72 Vgl. Sally R. Munt 1994, S. 220, Anm. 27.
73 Viktor Zmegac 1971, S. 19f.
74 Vgl. Fritz Wölcken 1953, S. 183. Allerdings soll in einem Frauenkrimi ein vergifteter Tampon als Mordwaffe eingesetzt worden sein, wie mir anlässlich eines Vortrags zum Thema mitgeteilt wurde.
75 Else Laudan (1996, S. 110, Anm. 3) schreibt dazu: "Von den in der Ariadne-Redaktion eingehenden Manuskripten hat leider beinahe jedes dritte einen Plot, in dem sexueller Missbrauch eine zentrale Rolle spielt. (Es) scheint (...), als löse die feministische Besetzung des Genres die Hoffnung aus, solche Erfahrungen schreibend verarbeiten zu können (...)."
76 Das sind zwei Institutionen, die auch im Frauenkrimi in Anspruch genommen werden , z.B. in Mary Wings' Sie kam zu spät und in Kim Småges Nachttauchen.
77 FRAZ - "Frauenzeitung" 33 (1990). Zit. nach Isabel Morf, Es war Mord am Mann, "WochenZeitung" Nr. 14, 5. 4. 1991, S. 17.
78 Marion Shaw/Sabine Vanacker, Miss Marple, 1994, S. 117. Vgl. dazu auch die Stimmen verschiedener deutscher Krimiautorinnen im Ariadne Forum 5 (1997/98), S. 7-14.
79 Vgl. S. S. Van Dine 1992, S. 143-147.
80 Dies ist der Titel einer Studie zu Krimihelden von Christine Shojaei Kawan 1995.
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