Thomas Przybilkas Krimi-Tipp |
Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link. Inhaltsverzeichnis: Liebe Leser des KRIMI-TIPP,
HINWEIS
Drei wichtige Hinweise für AutorInnen Von Chrysa Spyropoulou
Von J. Madison Davis
Von Reinhard Hillich
Von Thomas Wörtche, Literaturkritiker
Von Bernd G. Bauske
Tatort-Kommissar aus dem Saarland lernt kochen und schreibt ein köstliches Buch über die Spitzen- und Urlaubsgastronomie Ihre Bestellungen der hier vorgestellten Bücher und Hörbücher bitte an:
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Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Hier finden Sie den aktuellen Krimi-Tipp 54/2010!
Die römischen Ziffern vor dem jeweiligen Buchtipp ordnen ihn unter folgender Kategorie ein (Dieser aktuelle Krimi-Tipp ist im Gesamtverzeichnis noch nicht enthalten!):
I. Kriminalroman
A-L;
M-Z
II. Hörfunk / TV / Video
III. Kriminalistik
IV. Varia
V. Preise
Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
KRIMI-TIPP 54
Januar - Juni 2010
auch dieser KRIMI-TIPP erscheint wieder in zwei Teilen.
KT 54 berichtet über die Sekundärliteratur des Genres,
Teil 2 (PKT = Primärliteratur Krimi-Tipp) weist monatlich auf die im Archiv eingetroffenen Kriminalromane und Thriller hin (hierzu bitte den ständigen Hinweis Click-Tipp beachten).
"Efharisto" heißt Danke auf griechisch und ist eines der wenigen Worte, die aus einem Kreta-Urlaub vor mehr als 25 Jahren im Gedächtnis geblieben sind. Efharisto an Frau Dimitra Pipili vom Agra Verlag in Athen für die Zusendung zweier Titel. Es freut mich, daß der Agra Verlag auf den KRIMI-TIPP bei den "Alligatorpapieren" gestoßen ist. Efharisto auch an die Krimiautorin und Journalistin Chrysa Spyropoulou, ebenfalls Athen, für ihren Beitrag "Ist der griechische Krimi eine vorübergehende Erscheinung oder ein klassisches Genre?" (siehe "Unter der Lupe").
Dank auch an die anderen Autoren für ihre Beiträge, die ebenfalls in der Rubrik "Unter der Lupe" nachzulesen sind: Prof. Jim Madion Davis ("Schwester Fidelma und haufenweise gebrochene Nasen. Krimis aus Irland im Überblick"), Dr. Reinhard Hillich ("ACD und ich. Notizen eines Übersetzers")und Dr. Thomas Wörtche ("Sherlock Holmes. Heute?"). Selbstverständlich auch meinen herzlichen Dank die die beiden Übersetzerinnen Birgit Hildebrand und Almuth Heuner und an die Gastbeiträger Dr. Bernd G. Bauske (Uni Mainz) und Detlef Hartlap (prisma - Wochenmagazin zur Zeitung).
Im Juli 2009 schrieb Dr. Thomas Wörtche (nach Aussendung des KT 52) in einer Email an mich: " ... danke herzlich für die - wie immer - eminent nützlichen Tipps ...!" Vielen Dank für diese Ermunterung.
Wie immer hoffe ich, daß ich Sie wieder auf interessante Sekundärliteratur, spannende Hörbücher und unterhaltsame Krimis (PKT) aufmerksam machen konnte. Die Bezugsanschrift für alle hier vorgestellten Titel finden Sie am Schluß des KRIMI-TIPP (bitte geben Sie bei Bestellung stets die KT-Nummer an, die sich am Schluß jedes Hinweises befindet - danke). Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören, bis dahin
mit besten Grüßen
Ihr Thomas Przybilka
in eigener Sache
ALLIGATORPAPIERE - Magazin zur Kriminalliteratur
Seit Jahren sammeln "Die Alligatorpapiere" im Internet Nachrichten und Hintergrundberichte zur Kriminalliteratur und verweisen mit den berühmten Links auf die Artikel, die über das Genre Krimi berichten. Die gibt es, wie wir Ihnen versichern können, öfter, als Krimifans es für möglich halten, aber sie sind eben manchmal schwer zu finden.
Warum jetzt diese Printausgabe? Aus den verschiedensten Gründen: neben dem "Secret Service Jahrbuch" (herausgegeben vom Syndikat) gibt es kein weiteres Krimijahrbuch mehr (das "Krimijahrbuch", zuletzt Pendragon Verlag, hat sein Erscheinen eingestellt). Zudem wollten und wollen viele Leser Thomas Przybilkas Tipps zur Sekundärliteratur gern in gedruckter Form sehen, Links führen nach einiger Zeit ins Leere, das Lesen am Bildschirm ist doch recht flüchtig und natürlich: manche Krimifans benutzen das Internet nicht, oder es macht ihnen wenig Spaß oder: man verliert sich halt darin. Denn bei all den Meldungen gibt es doch viele, die über die Tagesaktualität nicht hinausgehen. Und Sie wissen ja: Gedrucktes kann man im Bett und auf Reisen lesen und überallhin mitnehmen. In der ersten Ausgabe der "Alligatorpapiere" [Print] finden Sie als Beispiel auch einige Artikel, die wir für besonders lesenswert halten und nicht nur "virtuell" präsentiert sehen wollen. Für die freundliche Zusammenarbeit bedanken wir uns bei den Onlinemagazinen "Titel" und "Europolar".
Über Ihr Interesse würden wir uns freuen!
Mit "kriminellen" Grüßen
Alfred Miersch & Thomas Przybilka
"Die Alligatorpapiere - Magazin zur Kriminalliteratur" erscheint unregelmäßig, geplant sind drei Ausgaben pro Jahr. Das Einzelheft kostet EURO 6,50. Das Abonnement (2 Ausgaben) kostet EURO 13,00. Bezugsanschrift: NordPark Verlag, Klingelholl 53, 42281 Wuppertal. Tel: 0202 - 51 10 89 / Fax: 0202 - 29 88 959 / e-mail: [email protected]
Inhalt der 1. Ausgabe:
ALLIGATORPAPIERE - Magazin zur Kriminalliteratur, No. 1/2010, 2010, 76 S., NordPark Verlag, 978-3-935421-51-5 / ISSN 1869-8352, EURO 6,50 (Abo. 2 Ausgaben, EURO 13,00)
Inhalt: Die Befragung Bruno Morchio (Gisela Lehmer-Kerkloh u. Thomas Przybilka) / Guillermo Martínez: Porträt und Interview (Doris Wieser) / V. Congreso de Novela y Cine Negro (Doris Wieser) / Frank Göhre. Chronist der alten Bundesrepublik (Elfriede Müller) / Feldmanns Schusswechsel "Regionalkrimis" (Joachim Feldmann) / Memento mori. Nekrolog für das Jahr 2009/10 / Stuart Kaminsky. Just a Midlist-Author (Jan Christian Schmidt) / Der verwickelbare Schnüffler. Zum Tod von Robert B. Parker (Thomas Klingenmaier) / Krimipreise in Deutschland. Die PreisträgerInnen 2009 & 2010 / Kleiner Abgesang auf ein sterbendes Krimijahr (Jan Christian Schmidt) / KrimiWelt. Die 10 besten Krimis 2009 / Krimi-Tipp No. 53. Thomas Przybilkas Informationen zur Sekundärliteratur
Mehr Informationen
Ständiger Hinweis – Mail-Tipp: Der "KrimiKurier" kann kostenlos unter [email protected] angefordert werden oder ist in wohlgeordneter Form unter www.alligatorpapiere.de zu finden.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die KRIMI-TIPPS 1 – 54 sind, wie immer, in sortierter und illustrierter Form unter www.alligatorpapiere.de (Link "Sekundärliteratur") zu finden.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die bei den Alligatorpapieren eingerichtete Kolumne "Die Befragungen" wächst kontinuierlich. Hier wird mit der Zeit eine Sammlung von Interviews mit deutschen und ausländischen Krimiautorinnen und Krimiautoren nachzulesen sein.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: PRIMÄLITERATUR: Auch die Hinweise zu neuen Kriminalromanen und Thrillern werden vom webmaster der Alligatorpapiere archiviert. Zu finden sind diese Hinweise unter www.alligatorpapiere.de/, natürlich auch wieder mit Cover-Abbildungen.
Der KRIMI-TIPP wird seit vielen Ausgaben in Kanada von Prof. Norbert Spehner für sein französischsprachiges Bulletin MARGINALIA übernommen. Wer "Marginalia - Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" kennenlernen oder abonnieren möchte wende sich an [email protected].
Downloads der Ausgaben von MARGINALIA (und die "special issues") von den websites http://marginalia-bulletin.blogspot.com/ oder www.scribd.com/marginalia (beide websites sind mit Druckfunktionen versehen).
Ständiger Hinweis – Mail-Tipp: Der KRIMI-TIPP wird seit vielen Ausgaben in Kanada von Prof. Norbert Spehner für sein französischsprachiges Bulletin MARGINALIA übernommen. Wer "Marginalia – Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" kennenlernen oder abonnieren möchte wende sich an [email protected].
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Ständiger HINWEIS - CLICK-TIPP: Deutschlands bekanntester Krimi-Kritiker Dr. Thomas Wörtche betreut die Krimi-Seite des online "Titel-Magazin - Literatur und mehr". In der Rubrik "Samstag ist Krimitag" finden sich ausführliche Hintergrundinformationen, Artikel, Rezensionen und mehr zur Kriminalliteratur. Regelmäßiges anklicken von www.titel-magazin.de lohnt stets!
Ständiger HINWEIS - CLICK-TIPP: Wer nach Artikeln, Rezensionen und Interviews zur Kriminalliteratur sucht, die in den vergangenen Jahren in Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen erschienen sind, der kann wahrscheinlich bei "Krimikultur: Archiv - Materialien zur Krimikultur" fündig werden: Unter http://krimikulturarchiv.wordpress.com wird dieses Material nach und nach ins Netz gestellt.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Seit April 2005 gibt es die "KrimiWelt-Bestenliste", initiiert von Tobias Gohlis, Krimirezensent der Wochenzeitung "Die Zeit". Eine unabhängige Jury von 17 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt Monat für Monat die zehn, in ihren Augen, besten Kriminalromane (deutschsprachige wie Übersetzungen) des laufenden Monats aus. "KrimiWelt" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die Welt", "Arte" und "Nordwestradio". Jetzt wurden auch die besten Krimis des Jahres 2005 gekürt. Erst recht ein Grund www.arte-tv.com/krimiwelt anzuklicken.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Wer ausführliche Autorenporträts sucht, ist bei Lars Schafft, webmaster der "Krimi-Couch", richtig. Er aktualisiert und ergänzt nach und nach die dort bereits erschienenen Autorenporträts: www.krimi-couch.de anzuklicken.
2005 wurde im KRIMI-TIPP auf zwei Handbücher für AutorInnen mit überaus nützlichen und wichtigen Informationen Buchmarkt hingewiesen. Im ersten KRIMI-TIPP des Jahres 2010 möchte ich diese Hinweise wiederholen, dieses Mal zu drei hilfreichen Informationsquellen. Alle drei Titel, unterschiedlich aufgemacht, bieten denjenigen hilfreiche Tipps, die auf der Suche nach Verlagen, Autorenverbänden, Angenten, Anschriften auf dem Markt für Hörmedien, Film und TV sind oder sich zu Themen wie Künstlersozialkasse, Manuskriptgestaltung etc gründlich informieren möchten. Neben den bereits erwähnten Anschriften finden sich in allen drei Titeln Aufsaätze und Artikel bekannter AutorInnen zu allen angesprochenen Themen. Jedes der drei Bücher wird regelmäßig überarbeitet und ergänzt. Wenigstens einer der nachfolgend genannten Titel sollte in der Handbibliothek jedes/r angehenden wie gestandenen Autoren/in vorhanden sein, um unnötigen Zeitaufwand bei zielgerichteten Recherchen zu vermeiden:
Itschert, Michael:
33 Tipps für Kleinverleger.
Literatur, Adressen, Anregungen.
2009 (8. bearbeitete und erweiterte Auflage), 150 S., mit einem Gastbeitrag von Holger Dauer, Gardez! Verlag, 3-89796-138-5 / 978-3-89796-138-8 / K 8 41 00 24, EURO 14,95
Tieger, Gerhild & Plinke, Manfred (Hg):
Deutsches Jahrbuch für Autoren Autorinnen 2010/2011.
Schreiben und Veröffentlichen.
Aktuelle Informationen und Adressen aus dem Literatur- und Medienmarkt: Theater, Film/TV, Hörmedienh, Buch.
Mit allen wichtigen Medien-, Literatur- und Verlagsadressen sowie Programme, aktuelle Themen und Manuskriptwünsche.
2010, 799 S., Autorenhaus Verlag, 3.86671-064-X / 978-3-86671-064-1 / K 7 48 30 87, EURO 29,90
Uschtrin, Sandra & Hinrichs, Heribert (Hg):
Handbuch für Autorinnen und Autoren.
Informationen und Adressen aus dem deutschen Literaturbetrieb und der Medienbranche.
2010 /7. völlig überarb. u. erw. Auflage), 703 S., Lesebändchen, Uschtrin Verlag, 3-932522-14-1 / 978-3-932522-14-7 / K 7 73 45 32, EURO 49,90
I - Hinweis zur Kriminalliteratur
II - Hinweis zu Film / TV / Video / Hörspiel
III - Hinweis zu Kriminalistik / True Crime / Spionage
IV - Hinweis zu Varia
V - Hinweis zu Krimi-Preisen
(at) = Autorentext
(vt) = Verlagstext
IV. Allgäu Marketing GmbH & MS&P Creative Consultants GmbH (Hg):
Mörderisches Allgäu - Kommissar Kluftinger.
Faltkarte.
2009, kostenfrei
Auf Kluftingers Spuren: "Mörderischspannendes Allgäu"
Neue Karte zu den Schauplätzen und Touren rund um die Kult-Krimis. Geheimnisvolle Seen und sagenumwobene Felsen, wilde Tobel, urige Wirtschaften und natürlich Kässpatzen satt: Was Krimi-Fans an der Welt der Kommissar-Kluftinger-Bestseller lieben, lässt sich im Allgäu live erleben. Nervenaufreibende Ermittlungen sind dafür nicht mehr nötig: Die neue Erlebnis-Karte "Mörderischspannendes Allgäu" führt auf Kluftis Spuren und mit dem besonderen Blickwinkel der Erfolgsautoren Michael Kobr und Volker Klüpfel durch die unverwechselbare Destination. Das Kommissariat in Kempten, sein Heimatort Altusried, die Teufelsküche bei Obergünzburg oder das überwältigende Chorgestühl der Kartause Buxheim: Anschaulich und übersichtlich zeigt die Kluftinger-Karte der Allgäu Marketing GmbH die wichtigsten Tat- und Drehorte von bisher fünf erschienenen Romanen und ihrer Verfilmungen. Dabei ist der Liebhaber kriminell guter Reisen nicht auf seine eigene Spurensuche angewiesen. Die beidseitig bedruckte Karte informiert auch über die vielen Möglichkeien geführter Krimi-Touren.
Kluftinger-Touren mit Kässpatzenaroma - kriminell gut
Eines der vielen Highlights: die Führung durch Altusried mit einem intimen Kenner von Ort und Büchern. Volker Klüpfels Vater persönlich - angeblich "ein bisschen Vorbild" der Figur Kluftinger - zeigt den Teilnehmern Schauplätze wie das Milchwerk Stegmann oder die berühmte Freilichtbühne. Lesungen passender Textpassagen und eine Videobotschaft zum Abschluss umrahmen die Tour. Die Stadt Füssen beispielsweise veranstaltet die Krimiführung "Seegrund" zum rätselhaften Alatsee, und wer sich für Klufti-Kult-Plätze im gesamten Allgäu interessiert, bucht die ganztägige Bustour der "Unterallgäuer Gästebegleiter" entlang der Tat- und Drehorte - natürlich inklusive Kässpatzen-Essen. Natürlich darf Kempten nicht fehlen: auch im Hauptort der Kluftinger-Krimis werden Führungen angeboten. Egals of Autorenlesungen oder die "Rauhnacht"-Inszenierung auf der Bühne des Memminger Landestheaters Schwaben - die neue Kluftinger-Karte informiert über alles, was seine Fans wissen sollten. (Simone Zehnpfennig, Allgäu Marketing GmbH).
Die Karte ist kostenfrei zu beziehen bei:
Allgäu Marketing GmbH, Allgäuer Str. 1, D-87435 Kempten, Fax: + 49 (0)831 - 57 537 33,
e-mail: [email protected] oder www.allgaeu.info (dort steht die Karte auch zum download bereit). KT 54
www.kommissar-kluftinger.de
I. Amodeo, Immacolata & Erdmann, Eva (Hg):
Crime and Nation.
Political and Cultural Mappings of Criminality in New and Traditional Media.
2009, 166 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (Intercultural Knowledge, Bd. 1), 3-86821-195-0 / 978-3-86821-195-5 / K 24 69 87 30, EURO 19,50
Im KRIMI-TIPP 44 (Juli/August 2006) habe ich bereits auf das ergeizige Projekt des Krimi-Weltkarten-Werkes, "World Atlas of Crime Fiction" der Dres. Immacolata Amodeo (Uni Bremen) und Eva Erdmann (Uni Erfurt) hingewiesen. Wie weit die beiden Literaturwissenschaftlerinnen mit diesem Projekt inzwischen vorangekommen sind, ist leider nicht verifizierbar, da der Link (www.crime-and-nation.de) ins Leere führt. Dem Thema sind die beiden Damen jedenfalls treu geblieben. Zur Konferenz "Crime and Nation. Political and Cultural Mapping of Nationality and Criminality in Traditional and in New Media" (8. bis 10. Dezember 2005 in Bremen) luden sie bekannte WissenschaftlerInnen zur Diskussion ein. Zu dieser Konferenz liegt inzwischen auch der Reader "Crime and Nation" vor.
In drei Teilen wird über Mord und Totschlag, Ermittler und Mörder in Oper, Theater, Film, Fernsehen und - natürlich - Kriminalliteratur (aus Europa, Afrika und Übersee) berichtet:
Teil I: Crime & Nation. Contemporary and Empirical Issues
Darin: Glesener, J.E.: The Crime Novel. Multiculturalism and its Impact on the Genre's Conventions / Struck, W.: History as Crime Scene - The Case of the Third Reich in Popular TV-Crime-Stories / Schreier, M.: The "Nation" in Crime - Does the Reader Care?
Teil II: Crime and Nation - Topographical Mappings
Darin: Krajenbrink, M.: Place Matters - Locale in Contemporary International Crime Fiction / Keitel, E.: Women Detectives of the American South / Silj, A.: The Crime Factor in Italien Society / Gbanou, S.K.: Criminal Nations and Fictional Violence in African Literature - The Paradigma Kossi Efoui
Teil III: Crime & Nation - Historical Issues
Darin: Döhring, S.: Crime and Cultures in Opera and Music Theater / Schoell, K.: Foreign Civilization and Crime in Voltaire's Tragedies / Pfeiffer, K.L.: The Nation Writes Back - Sherlock Holmes, Crime, and the Empire / Berger, G.: Under the Sign of the Buce - Crime, Investigation, and Fascism in Gadda's "Paticciaccio" / Meyer, H.: "... and qua criminal he is of an imperfectly formed mind ..." - Transylvania and Ireland as "Criminal Deficient Territories" and the Terrain of the "Sponsa Christia" as Accomplice of/in Bram Stoker's "Dracula". Fast alle Essays werden durch Bibliographien weiterführender Literatur ergänzt. Die Einführung und das Vorwort zu diesem Reader und zur Konferenz wird von Immacolate Amodeo und Eva Erdmann geliefert. "The essays at hand identify a close connection between Crime & Nation that transcends different media and cultural and political borders, and can be retraced far back into the bygone centuries of cultural and media history" (aus dem Vorwort). KT 54
(Bestellen bei Missing Link)
III. Andrew, Christopher:
MI 5.
Die wahre Geschichte des britischen Geheimdienstes.
2010, 912 S., 82 Fotos auf Tafeln, (The Defence of the Realm. The Authorized History of MI 5, Ü.v. Stephan Gebauer & Enrico Heinemann), Propyläen Verlag, 3-549-07379-8 / 978-3-549-07379-7 / K 24 39 50 11, EURO 24,95
Für wen hat Mata Hari wirklich spioniert? Was genau haben Kim Philby und die legendären Cambridge Five an Stalin verraten? Wie wurde der Atomspion Klaus Fuchs enttarnt? In seiner großen Geschichte des britischen Geheimdienstes MI 5 lässt Christopher Andrew, einer der führenden Experten, einschlägige Ereignisse und Personen der Geheimdienstgeschichte des 20. Jahrhunderts in neuem Licht erscheinen. Er offenbart die Identität zahlreicher Topspione und räumt mit hartnäckigen Mythen auf. Am Anfang stand die Angst vor einer Invasion der "Hunnen". Doch spätestens im Ersten Weltkrieg hatte man die Spionageaktivitäten der Deutschen im Griff. Im Zweiten Weltkrieg gelang es dann mit hoher Effizienz, deutsche Spione umzudrehen und als Doppelagenten einzusetzen. Weit weniger effektiv war MI 5 gegenüber der sowjetischen Infiltration. Im Kalten Krieg kam die Abwehr von Technologie- und Wirtschaftsspionage hinzu, in der Gegenwart vor allem der Terrorismus der IRA und islamischer Gruppen. Andrews Buch ist ein publizistisches Ereignis ohne Beispiel. Anlässlich des 100. Jahrestages seiner Gründung hat das MI 5 ihm exklusiv die Archive geöffnet. So war es möglich, erstmals umfassend und mit einer Fülle unbekannter Details Triumphe und Niederlagen dieser geheimnisumwitterten Institution zu schildern. KT 54
www.hist.cam.ac.uk
(Bestellen bei Missing Link)
I. Anonymus:
Anatomia tou astynomikou mythistorimatos.
[An Anatomy of the Crime Novel].
2009 (2. Auflage der Ausgabe von 1986), 432 S., Agra Publications, 978-960-325-809-4, ca. EURO 16,00
Eine Sammlung von insgesamt 24 sehr unterschiedlichen Essays zur Kriminalliteratur(Uri Eisenstein, G.K. Chesterton, Raymond Chandler, Bertolt Brecht, Edmund Wilson, W.H. Auden, Somerset Maugham, Tzvetan Todorov, Maxim Gorki, Mary McCarthy, George Orwell, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Marshall McLuhan, Ernst Bloch und Jorge Luis Borges). "Agra Publications is re-issuing its anthology of the 20th century's most important essays on crime fiction, written by authors from within the genre and beyond, poets, essayists and literary theorists. From the pronouncements of the virtuosi of the absurd and of literary sacrilege, meaning Chesterton who opens the collection and Borges who brings it to a close, from Auden and Todorov's typological analyses, which confirm that they're hooked on the genre, and from Maugham, who prefers it to the "serious" novel to McLuhan and Wilson, who seem to hate it; from Chandler, who clearly prefers the "hard-boiled" style to the classic narrative-mystery, to Orwell, who condemns "noir" and declares his nostalgia for the "gentleman thieves" of the past; from Brecht, who takes an ironic approach, and Gorky, who sees in it a symbol of the bourgeois novel's decline, to Bloch who takes a contrasting view and considers the genre to have preserved meanings lost from the "bourgeois" novel; from Kracauer's sociological theories to the poetry of Benjamin's analyses: all reveal the autonomy of the singular literary genre which this volume dissects, analyzes and registers in the critical/theoretical discourse." (vt) KT 54
(Bestellen bei Missing Link)
I. Apostolidis, Andreas:
Ta polla prosopa tou astynomikou mythistorimatos.
Dokimia gia tin istoria kai tis sygxrones taseis.
[The Many Faces of the Crime Novel. Essays on its history and contemporary trends].
2009, 390 S., (mit einem Vorwort von Henri Tonnet) ,Agra Publications, 978-960-325-803-2, ca. EURO 21,00
Im Agra Verlag, Athen, erscheint seit Mitte der 80er Jahre eine Kriminalromanreihe, in der neben den Krimis griechischer AutorInnen auch die der wichtigsten europäischen und US-amerikanischen KriminalromanschriftstellerInnen publiziert werden. Andreas Apostolidis bezieht sich in seinen Essays zur Geschichte der Kriminalliteratur auf diese dort publizierten AutorInnen. Er hat sein Werk in zwei Teile mit jeweils 8 Kapiteln gegliedert. In Teil I (Seduction and Corruption in Crime Fiction) thematisiert er die europäische Rezeption der US-"hard-boiled" Krimis, beginnend mit Hammett und Chandler, über Patricia Highsmith und James Ellroy hin zu Bernet und Charyn. Diese acht Essyas von Apostolidis wurden bereits in Griechenland publiziert, verstreut in Anthologien oder Magazinen. Im zweiten Teil präsentiert Apostolidis sechs bisher nicht publizierte Essays und je eine Vorlesung zur Geschichte des Kriminalromans und dessen zeitgenössischen Trends, die er an der Rethymnon Police Academy und am Institute Néohellénique der Universität Sorbonne gehalten hat. In "The Many Faces of the Crime Novel" werden unter anderem (neben den Autoren des Kanons der Kriminalliteratur) behandelt: Edgar Allan Poe, Conan Doyle, Georges Simenon, Jorge Luis Borges, Friedrich Dürrenmatt, Robert van Gulik und Paco Ignacio Taibo II.. Apostolidis wirft ebenso einen Blick auf die Kriminalliteratur des Mittelmeerraumes und Skandinaviens, streift die "englische Schule" des Krimis, und gibt - natürlich - Auskunft über den griechischen Krimi (z.B. Yiannis Maris, Nikos Marakis, Panagiotis Agapitos und die sogenannte "Byzantine Mysteries"). KT 54
(Bestellen bei Missing Link)
I. Baksi, Kurdo:
Mein Freund Stieg Larsson.
2010, 223 S., 18 s/w u. farb. Fotos auf 8 Tafeln, (Min vän Stieg Larsson, Ü.v. Susanne Dahmann), Heyne Verlag, 3-45-17065-2 / 978-3-453-17065-0 / K 24 19 28 40, EURO 18,95
"Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung" lauten die Titel der Millennium Trilogie von Stieg Larsson. Der Journalist und Kriminalschriftsteller erlag am 9. November 2004 im Alter von 50 Jahren einem Herzinfarkt. Stieg Larsson arbeitete für das Magazin "Expo" und schrieb dort über Rechtsextremismus, Benachteiligte der schwedischen Gesellschaft oder über den internationalen Frauenhandel (thematisiert in "Verdammnis", dem 2. Teil der MT). Am 10. Dezember 2004 wurde Stieg Larsson in Stockholm beerdigt. Unter den Trauergästen war auch sein Freund und politischer Weggefährte Kurdo Baksi. Baksi benötigte fünf Jahre, um über den Verlust seines Freundes hinwegzukommen. Dann entschließt er sich, ein Buch über Larsson zu schreiben. "Mein Freund Stieg Larsson" ist keine Abhandlung über die Millennium-Trilogie, sondern zeichnet den Weg ab ihrer ersten Begegnung im Jahr 1992 bis zum plötzlichen Tod des erst posthum zum wohl erfolgreichsten Spannungsschriftsteller gewordenen Journalisten. Baksi berichtet über das große Wissen Larssons, seine politische Bildung und seinen unermüdlichen Kampf gegen das rechte Spektrum.
Kurdo Baksi, Journalist und Autor, wurde 1965 im Osten der Türkei geboren, emigrierte 1980 nach Schweden und gründete 1987 das anti-rassistische Magazin "Svartvitt", das später mit dem von Stieg Larsson herausgegebenen Magazin "Expo" kooperierte. Für sein politisches Engagement wurde Baksi mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Olof-Palme-Friedenspreis. (siehe auch unten: Jan-Erik Pettersson: Stieg Larsson. Eine politische Biographie) KT 54
www.stieglarsson.com
(Bestellen bei Missing Link)
II. Becker, Dominique:
Strukturelemente des adaptierten Hörspiels.
2004, 14 S., GRIN Verlag (Hausarbeit), 978-3-638-35758-6, EURO 4,99 [! nur als E-Book ! Dateigröße: 236 KB]
Bezug nehmend auf den Kanon diverser Kriterien im Aufsatz "Strukturelemente des adaptierten Hörspiels für Kinder" von Anglika Böckelmann untersucht Dominique Becker den Kinderkrimi "Die Drei im Turm" bzw. die Realisierung dessen Hörspieladaptierung. KT 54
(Bestellen bei Missing Link)
IV. Beinhart, Larry:
Crime.
Kriminalromane und Thriller schreiben.
2010 (2. Auflage der Ausgabe von 2003), 235 S., (How to Write a Mystery, Ü.v. Kerstin Winter), Autorenhaus Verlag, 3-932909-50-X / 978-3-932909-50-4 / K 12 17 34 48, EURO 16,80
Bereits im KRIMI-TIPP 32 (2003) konnte ich auf die deutsche Erstauflage von Beinhart's "Crime. Kriminalromane und Thriller schreiben" hinweisen. Auf Grund des großen Interesses hat der Verlag im März 2010 jetzt die 2. Auflage vorgelegt. Ich erinnere mich noch gut an die IACW Conference 1995 in der Nähe von Prag, an der auch mein amerikanischer Kollege Larry Beinhart teilnahm [IACW = International Association of Crime Writers]. Für ihn stand nicht die IACW Conference im Vordergrund, sondern allein die Möglichkeit west- und osteuropäische Krimiautorinnen und -autoren ausführlich zu ihren Vorgehensweisen beim Schreiben und Plotten von Krimis zu befragen. Beinhart wollte seinerzeit sein ursprüngliches Buchmanuskript "How to Write a Mystery" für seine Creative-Writing-Seminare mit Hinweisen zu Vorgehen und Arbeitserfahrung europäischer AutorInnen erweitern. Er trug uns also seine Ideen und seinen Arbeitsstil vor, und bat um Einschätzungen bzw. Ergänzungen. Larry Beinhart, ausgezeichnet mit den "Edgar Award" und dem "Gold Dagger", beschloss nach der Lektüre von zwei absolut schlechten Krimis, selbst Krimi-Autor zu werden. Wie hinreichend bekannt, mit herausragendem Erfolg. Inzwischen ist Beinhart Dozent für kreatives Schreiben im Bereich Kriminal- und Spannungsliteratur. "Das Krimigenre ist ein großes Hotel mit jeder Menge freier Zimmer, die so gut wie jeder buchen kann. Schreiben Sie Ihr Werk so, wie Sie es selbst gerne lesen würden". "Crime" ist eine Schritt-für-Schritt-Anweisung für zukünftige KrimiautorInnen, bestimmt aber auch nicht ohne Interesse für bereits veröffentlichte KrimiautorInnen. KT 54
www.larrybeinhart.com
(Bestellen bei Missing Link)
III. Bettini, Marco:
Pentito.
Ein Mafioso packt aus.
2010, 347 S., (Pentito. Una storia di mafia, Ü.v. Marie Rahn), Ullstein Taschenbuch 37334, 3-548-37334-8 / 978-3-548-37334-8 / K 24 35 17 66, EURO 8,95
1956 kommt Enzo als jüngstes von acht Kindern in einer sizialianischen Bauernfamilie zur Welt. Mit 16 Jahren wird er offizielles Mitglieder der Coas Nostra. In ihrem Auftrag treibt Enzo Schutzgelder ein, schmuggelt Drogen und organisiert Mordanschläge. Immer wieder sitzt er im Gefängnis kleinere Strafen ab, bis er beschließt, sich nach Deutschland abzusetzen. Dort verliebt er sich in die Halbitalienerin Marina und verübt gemeinsam mit ihr und ihrem Bruder Carl einen Bankraub. Sie werden erwischt, und Enzo wird erneut festgenommen. Als Enzo noch im Gefängnis den Auftrag erhält, den berühmten Anti-Mafia-Richter Borsellino zu töten und sich anschließend nach Australien abzusetzen, wird ihm klar, dass er auf die Abschussliste der Bosse geraten ist - warum sonst würden sie ihm den gefährlichsten aller Aufträge geben und ihn ans andere Ende der Welt abschieben? Enzo trifft eine folgenschwere Entscheidung: Er will mit der Mafia abrechnen und wird zum "Pentito". Aufgrund seiner Aussage konnten zahlreiche Mafiosi festgenommen werden, und die italienischen und deutschen Behörden erhielten einen einmaligen Einblick in die Strukturen und Strategien der ältesten und mächtigsten Mafia-Organisation der Welt.
Marco Bettini ist ein italienischer Journalist und lebt in Bologna. In Italien ist "Pentito" ein Bestseller. (vt) KT 54
www.marcobettini.it
(Bestellen bei Missing Link)
II. Bishop, David (Hg):
The Complete Inspector Morse.
2009, (2. überarbeitete und ergänzte Auflage), 264 S., 30 farb. Fotos, Reynolds & Hearn, 978-1-905287-91-8, £ 19,99 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Für alle Fans von Colin Dexter's CID (Senior-)Inspector Morse von der Thames Valley Police in Oxford und den Verfilmungen seiner Krimis als TV-Serie "Lewis". In diese zweite überarbeitete Auflage wurden alle 2008 ausgestrahlten "Lewis"-Folgen eingearbeitet. Ergänzend dazu kritische Anmerkungen zur Inspector Morse-Romanserie, den filmischen Umsetzungen und weitere Beiträge anderer Autoren zu den Protagonisten Morse und seines Assistenten Sergeant Lewis. KT 54
(Bestellen bei Missing Link)
I. Borgmeier, Christin:
Facetten des Krimis.
2005, 29 S., GRIN Verlag (Hauptseminararbeite), 978-3-638-59767-8, EURO 14,99
In ihrer Arbeit streift Christin Borgmeier kurz die Geschichte der Kriminalliteratur ("Ursprünge, Wegbereiter und Entwicklungen"), um dann ausgehend von einigen Subgenres abzuklären, welche verschiedenen Tendenzen sie erkennen kann (nämlich "� die Tendenz deutlich zu einer Adaption in Film und Fernsehen geht.") und welche Probleme beim Versuch einer Definition entstanden ("� Schwierig bleibt nach wie vor eine Definition und eine klare Umgrenzung der Gattung �"). Für ihre Arbeit hat sie einige Kriminalromane von Chandler, Christie, Doyle, Hammett, Highsmith, Leroux, Poe, Simenon, Sue und Wallace gewählt, ihre Auswahl an Sekundärliteratur beschränkt sich auf die "Klassiker" in diesem Bereich. KT 54
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I. Brandt, Kathrin:
Krimiserien für Kinder im Grundschulalter.
2006, 104 S., GRIN Verlag (Examensarbeit), 978-3-638-62552-4, EURO 34,90 [! nur als E-book ! Dateigröße: 1266 KB]
Untersucht wird die Bedeutung des Krimis innerhalb der Kinderliteratur, dazu werden werden die Serien "Die drei ???" von Alfred Hitchcock, "Geheimnis um �" und "Die fünf Freunde" von Enid Blyton, "Ein Fall für dich und das Tiger Team" von Thomas Brezina und die Serie "TKKG" von Stefan Wolf (d.i. Ralf Kalmuczek) verglichen. Nach eingehender Analyse, u.a. in Anlehnung an die Begriffsbestimmungen nach Egdar Marsch, wird im Didaktikteil dieser Arbeit diskutiert, inwiefern sich Krimiserien im Unterricht der Grundschule einsetzen lassen können und ob dies auch tatsächlich sinnvoll ist. KT 54
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I. Bühler, Patrick:
"Alarm in Zion".
Antisemitische Stereotype in Friedrich Glausers Detektiv-Romanen.
In: Neophilologus - International Journal of Modern and Mediaeval Language and Literature 92 (2008) 2, S. 301 - 319
Springer Netherlands, ISSN 0028-2677, ca. $ 34,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Friedrich Glauser's first detective-story, "Der Tee der drei alten Damen", published shortly after his death in 1939, has been dismissed as a trivial thriller which merits hardly any critical attention. By neglecting the novel, the critics have also overlooked its blunt anti-Semitism and have thus failed to notice the more "subtile" use of anti-Semitic stereotypes in Glauser's unanimously acclaimed Studer-stories. Therefore the article explores the anti-Semitic stereotypes of "Der Tee der drei alten Damen" and the Studer-novels "Die Fieberkurve" and "Die Speiche". (vt) KT 54
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II. Büttner, Urs / Bareither, Christoph (Hg) [in Zusammenarbeit mit Dorothee Kimmich / Martin Gehring / Charlotte Szilagyi]:
Fritz Lang.
"M - Eine Stadt sucht einen Mörder".
Texte und Kontexte.
2010, ca. 200 S., Vorwort von Anton Kaes, Verlag Königshausen & Neumann (Film - Medium - Diskurs, Bd. 28), 978-3-8260-4214-0, ca. EURO 28,00
Inhalt: Kaes: Vorwort.
Teil 1.
Medium und Zeichen: Bareither: Mörder-Medium / Tatar: Umbesetzungen Elsies. Zur symbolischen Darstellung in Fritz Langs "M" / Szilagyi: "Er ist unter uns". Andersheit zwischen Unsichtbarkeit und Markierung / Gerlach: Körper und Körperlichkeit in "M".
Teil 2. Machart und Ästhetik: Knape/Grüner: "M" - Ein Film spielt seine Rhetorik aus / Gehring: Optik einer Mörderjagd. Perspektiven und Schnitte in Fritz Langs "M" / Kimmich: "M" - Ding und Indiz / Büttner: Hans Beckert in der Halle des Bergkönigs. Der "M"-Soundtrack als Ironisierung von Dietrich Eckarts "Peer Gynt"-Bild.
Teil 3.
Moderne und Gesellschaft: Harst: "M" - Psychoanalyse eines Films / Kunkel: Zwischen Krise, Ordnung und Gouvernementalität. "M" und die Konstruktion der Weimarer Republik / Santana Acuña: "M" und die Entdeckung der "Masse" oder Die Erfindung "visueller" Sozialtheorie / Schmeiser: Urteil und Gesellschaft - Aspekte der Justizkritik in "M" / Hall: Der letzte Polizeifilm - "M" im Kontext polizeilicher Medienkampagnen der Weimarer Republik.
Teil 4.
Materialien und Selbstdeutung: Zeitgenössiche Quellen. Fritz Lang: Notizbuch. Edition und Kommentar. Fritz Lang: Mein Film "M" - ein Tatsachenbericht (1931). Fitz Lang: Interviewaussagen zu "M". Fritz Lang: Some Random Notes about "M". Thea von Harbou: Warum gerade solch ein Film? (1931) / Rezeption und Kritik. 1. Überblick zum Presseecho. 2. Siegried Kracauer: Unterwelt (FZ Filmkritik "M" 1931). 3. Gabriele Tergit: Der Film des Sadismus (Die Weltbühne Filmkritik "M" 1931). 4. Rudolf Arnheim: Eine Minute Pause (Die Weltbühne (Berlin) Filmkritik "M" 1931). Siegfried Kracauer: Mörder unter uns (1947) / Erstfassung und Restaurierung. 1. Zensurkarte. Edition der verlorenen Szene der Erstfassung. 2. Die Restaurierung des Films / Bibliographie zu "M". (vt) KT 54
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III. Bugliosi, Vincent & Gentry, Curt Gentry:
Helter Skelter.
Der Mordrausch des Charles Manson. Eine Chronik des Grauens.
2010, 747 S., Karten, Tatortskizzen, zahlr. s/w Fotos auf 32 Tafeln, (Helter Skelter. The True Story of the Manson Murders, Ü.v. Anke & Eberhart Kreutzer / Egbert Baqué für Nachwort und Bildunterschriften), riva Verlag, 3-86883-057-X / 978-3-86884-057-6 / K 24 46 88 70, EURO 24,90
Vor 40 Jahren wurden Charles Manson und seine Sektenanhänger, die "Family", im sogenannten "Tate-LaBianca-Prozess" verurteilt. Der leitenden Staatsanwalt in diesem Verfahren war Vincent Bugliosi. Im August 1969 wurden in Los Angels und Umgebung sieben Menschen bestialisch ermordet: die schwangere Sharon Tate, Ehefrau von Regisseur Roman Polanski, das Ehepaar Leno und Rosemary LaBianca, der 18-jährige Steven Earl Parent, Kaffeekonzern-Erbin Abigail Folger, ihr Geliebter Voytek Frykowski und der Friseur Jay Siebring. In "Helter Skelter" werden die Mordtaten, die Fahndung nach den Tätern, die Motivsuche und der Prozess von Staatsanwalt Vincent Bugliosi und Autor Curt Gentry geschildert. Charles Manson, ein erfolgloser Musiker, und seine "Family" gelten heute immer noch als die wohl berühmtesten und berüchtigsten Serienkiller der USA. Auch über die Gründe dieses irrwitzigen Nachruhms in den USA (durch Anhänger des Satanistenkults und US-Neonazis) aber auch in England (hier gab es bis 1994 z.B. 32 Rockbands, die sowohl von Manson selbst geschriebene Songs als auch solche spielen, mit denen er unterstützt werden sollte) und die Faszination der Medien an Manson (regelmäßige Berichterstattung an Jahrestagen der Morde) lässt sich Bugliosi in seinem Nachwort aus. Wie gelang es Manson überhaupt Mitglieder der "Family", mehrheitlich junge Frauen, mit seiner kruden und kranken Weltanschauung zu rekrutieren und sie zu Killermaschinen umzuformen? Auf über 747 Seiten berichten die beiden Autoren in 8 Teilen ausführlich über alle Aspekte der Mordserie, deren Hintergründe, der minutiösen Detektivarbeit und akribischen Ermittlungen und den komplexen Prozess. Vorangestellt haben Bugliosi und Gentry eine umfassende Liste aller auftretenden Personen (Kripo Los Angeles, Bezirkspolizei Los Angeels, Staatsanwaltschaft Bezirk Los Angels, Staatsanwaltschaft Bezirk Inyo [jeweils 3 Staatswälte], Strafverteidiger [insgesamt 15 Verteidiger] und die Mitglieder der "Manson Family" und deren soziales Umfeld [85 Personen!]).
Vincent Bugliosi, geboren 1934, war 1970 der leitende Staatsanwalt im Prozess gegen Charles Manson und seine "Family". Sein Buch "Helter Skelter" über die Manson-Morde verkaufte sich weltweit über 7 Millionen Mal und wurde 1976 und 2004 verfilmt. Auch mit zwei weiteren Bücher stand Bugliosi schon auf Platz 1 der New York Times-Bestsellerliste.
Curt Gentry, geboren 1931, ist ein amerikanischer Schriftsteller. Für "Helter Skelter" erhielt er gemeinsam mit Vincent Bugliosi den Edgar Allan Poe Award in der Sparte "Best True Crime". KT 54
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I. Cabell, Craig:
Ian Rankin and Inspector Rebus.
The story of the best-selling author and his complex detective.
2010, 264 S., 16 Farbfotos auf Tafeln, John Blake Publ. Ltd. (Metro Publ.), 978-1-84454-866-8, £ 16,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Nach 17 Krimialromanen wurde Detective Inspector Rebus von Ian Rankin in den wohlverdienten Ruhestand geschickt. 1987 ermittelte DI Rebus in "Knots and Crosses" zum ersten Mal in seiner (und Rankin's) Heimatstadt Edinburgh, seine letzten Ermittlungen betrieb er 2007 im Kriminalroman "Exit Music". Nicht nur in den Kriminalromanen taucht DI Rebus tief ein in das dunkle Herz Edinburghs, auch in diversen Kurzkrimis konnten Millionen Fans die Ermittlungsarbeit des DI verfolgen. Craig Cabell breitet in seinem Buch das Leben des Ian Rankin und das des DI Rebus aus. Aus zahllosen Interviews zwischen 2000 und 2009 (selbstverständlich auch in Rebus' Lieblingstränke "The Oxford Bar"), die Cabell mit Rankin führte, destilliert er die Verbindung zwischen Rankin und Rebus heraus. Cabell skizziert in 22 Kapiteln den Werdegang Rankin's vom Punk Musiker und Schweinehirten und zeichnet seine Entwicklung zum bedeutendsten und auflagenstärksten Kriminalschriftsteller Großbritanniens nach, erläutert u.a. wie und warum der schottische Autor Robert Louis Stevenson mit seinem Schauerroman "Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde" Ian Rankin inspirierte und welche Faszination Edinburgh auf Rankin und somit auch auf Rebus ausübt. Vier umfangreiche Anhänge geben ergänzende Auskünfte: The Birth of John Rebus / Rebus on Screen / Ian Rankin Collector's Guide / Ian Rankin: The Oxford Bar Interview. KT 54
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I. Canal Artiga, Jordi & Biblioteca la Bòbila (Hg):
Novel.la la negra i policíaca.
2010, 23 S., Biblioteca la Bòbila - Fons especial de gènere negre i policíac (El fons especial, 1), Preis nicht mitgeteilt
Jordi Canal Artiga, Chef der katalanischen Krimi-Bibliothek "Biblioteca la Bòbila" hat im März dieses Jahres eine kleine Spezial-Bibliographie (gleichzeitig auch Bestandsverzeichnis der Bibliothek) zu Referenzliteratur, Nachschlagewerken, Bibliographien, Abhandlungen zu Krimiautoren, Abhandlungen zur Geschichte der Kriminalliteratur und Autorenbiographien vorgelegt. Hauptsächlich werden spanischsprachige Werke, aber auch entsprechende Literatur aus Italien, Frankreich, England und den USA, ergänzend dazu einzelne Titel aus den Niederlanden, Skandinavien und Lateinamerika dokumentiert. Als einziger deutschsprachiger Titel ist "Der Kriminalroman" von Peter Nusser verzeichnet - die Bibliographie ist alphabetisch nach Buchtiteln geordnet. "Novel.la negra i policíaca" ist nicht über den Buchhandel zu beziehen! Anfragen an: Biblioteca la Bòbila, Pl. de la Bòbila, 1, E - 08906 L'Hospitalet, e-mail: [email protected], homepage: http://labobila.tk. KT 54
I. Chesterton, Gilbert Keith:
Autobiographie.
2002 [sprachlich geringfügig überarbeitete Auflage der Ausgabe "Der Mann mit dem goldenen Schlüssel" von 1952, Herder Verlag], 368 S., (mit einem Vorwort von Elmar Schenkel) (Autobiography, Ü.v. Hubert Schiel), Verlag nova & vetera, 3-936761-11-5 / 978-3-936741-11-7 / K 13 46 16 93, EURO 25,50
Dreiundfünfzig Morde - mindestens - wird er wohl begangen haben, sinniert Gilbert Keith Chesterton (28.5.1874 - 14.6.1936) in "Der Mann mit dem goldenen Schlüssel", dem Schlußkapitel seiner "Autobiographie". Der Lyriker, Essayist und Romancier der englischen Literatur schrieb, auf Anregung seiner Sekretärin und bereits schwer erkrankt, seine Autobiographie in seinem Todesjahr 1936. 1952 erschien sie erstmals im Herder Verlag. Der Bonner Verlag nova & vetera hat diese, geringfügig überarbeite Autobiograpie 2002 wieder aufgelegt (und hält sie lieferbereit). Ernst Bloch nannte Chesterton einen "Meister des umschlaghaltigen Paradoxes in der Literatur" und "einen der gescheitesten Männer, die je gelebt haben". Zudem gilt Chesterton als einer der produktivsten und gleichzeitig streitbarsten Literaten Englands des 20.Jahrhunderts. Wer mehr über diesen katholischen Philosophen in der britischen Diaspora erfahren möchte, dem sei diese "Autobiographie" herzlich empfohlen. (s. auch unten: H.Haefs "Die Krimiwelten des G.K. Chesterton). KT 54
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II. Dietl, Wilhelm:
Schattenarmeen.
Die Geheimdienste der islamischen Welt.
2010, 300 S., zahlr. s/w Fotos, Residenz Verlag, 3-7017-3167-5 / 978-3-7017-3167-1 / K 24 42 33 96, EURO 21,90
Wilhelm Dietl, Journalist (u.a. Der Spiegel, Stern, Focus) und Autor zahlreicher Bücher zu Themen (u.a.) wie Naher und Mittler Osten, Geheimdienste, Terrorismus, gilt als ausgesprochener Kenner der diffusen Welt(en) deutscher wie internationaler Geheimdienste (z.B. "Spy Ladies - Frauen im Geheimdienst" oder "Deckname Dali", um nur wenige zu nennen). Sein neuestes Buch "Schattenarmeen" beschäftigt sich mit den berüchtigt gnadenlosen und brutalen Geheimdiensten verschiedener Staaten des Nahen und Mittleren Ostens: Iran, Syrien, Libyen, Ägypten, Palästina, Irak und Saudi-Arabien. "Muchabarat" ist die arabische Bezeichnung für Geheimdienst(e), die diese Berufsbezeichnung zweifelsohne zu Unrecht tragen. Laut Dietl zählen die Geheimdienste der islamischen Welt zu den gefährlichsten überhaupt, sind nur ihren eigenen Regeln und Gesetzen verpflichtet und stärken durch ihren "Staatsterrorismus" die Diktaturen jener Regionen. Durch zunehmende Operationen in Europa werden sie hier zu einem ernsten Sicherheitsrisiko. Es sei denn, sie paktieren zeitweilig mit dem Westen - dann stellen sie ihre Foltermethoden und Mordanschläge oder vorsätzliche Tötungen bereitwillig in den Dienst von Demokratien. Dietl beschreibt als Erster die verborgenen Strukturen und die spektakulären Operationen der islamischen Geheimdienste. "Nach vielen Reisen und Gesprächen mit Insidern, Ermittlern und konkurrierenden Diensten zeigt er ihre Verstrickung in organisierte Kriminalität bis zur verbotenen Atomtechnologie und beleuchtet die Grauzone der unheilvollen Zusammenarbeit mit den Partnern im Westen".
Wilhelm Dietl, geboren 1955, freier Journalist und Autor zahlreicher erfolgreicher Bücher zu den Themen Naher und Mittlerer Osten, Südasien, Geheimdienste, Terrorismus. Seine beiden letzten Bücher befassten sich mit dem Innenleben des Bundesnachrichtendienstes, dem er lange Jahre angehörte: "Decknahme Dali" (2007) und "Staatsgeheimnis" (2009). KT 54
www.wilhelm.dietl.de
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III. Dobyns, Jay & Johnson-Shelton, Nils:
Falscher Engel.
Mein Höllentrip als Undercover-Agent bei den Hells Angels.
- 2010, 379 S., farb. Fototafeln, riva Verlag, 3-86883-026-X / 978-3-86883-026-2 / K 22 83 71 11, EURO 19,90
- 2010, 4 CDs, 290 Minuten, gelesen von Johannes Steck, riva Verlag, 3-86883-072-3 / 978-3-86883-072-9 / K 24 47 11 42, EURO 19,90
Jay Dobyns ist 26 Jahre alt, als der ehemalige Footballspieler seine Karriere als Special Agent beim ATF (Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms) beginnt. In seinem Kampf gegen unerlaubten Waffen- und Drogenbesitz und gegen das organisierte Verbrechen steht er bald an vorderster Front. 2001 läuft die Operation "Black Biscuit" an, und Jay Dobyns infiltriert als Undercover-Agent die Hells Angels. Dass er am ganzen Körper tätowiert ist, wird den Zugang zu den gewalttätigen Bikern bestimmt erleichtert haben. Ein vorgetäuschter Mord allerdings ist sein Einstieg in diese, nur ihren eigenen Gesetzen und Richtlinien folgende Gemeinschaft. Dobyns wird Zeuge zahlreicher Verbrechen, u.a. auch eines Auftragsmordes. Dieses Doppelleben hinterläßt jedoch psychische Spuren. Fast wäre der Undercover-Agent der abschreckenden, gleichzeitig ihn aber faszinierenden, Gesellschaft der Hells Angels erlegen - rechtzeitig schafft er noch den Absprung. Für seine lebensgefährliche Arbeit als Undercover Agent wurde ihm später die Medaille der ATF für hervorragende Leistungen verliehen. Jay Dobyns hat den Job beim ATF an den Nagel gehängt und leitet heute ein Consulting- und Coachingunternehmen. KT 54
Interview mit Jay Dobins nachzulesen unter:
www.welt.de/vermischtes/article5049074/Niemand-respektiert-einen-Feigling.html
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I. Doyle, Steven & Cowder, David A.:
Sherlock Holmes for Dummies.
2010, 360 S., Wiley, 0-470-48444-6 / 978-0-470-48444-9, £ 14,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Seit Erscheinen der ersten Story ist die Faszination von Sherlock Holmes und seinem sidekick Dr. John Watson bei Lesern weltweit ungebrochen. Überall auf der Welt haben sich die Fans, sogenannte "Sherlockians" in Zirkeln und Gesellschaften zusammengetan. In der Serie " � for Dummies" tragen die beiden Autoren Doyle und Cowder dieser Faszination Rechnung und bieten einen Überblick zum Werk von Sir Arthur Conan Doyle und Einblick in die Ermittlungs- und Arbeitsweise der beiden Detektive, schildern Hintergründe und Charaktere, analysieren den sozialen Kontext der Holmes-Stories und verweisen auf die Auftritte von Sherlock Holmes in Film, Fernsehen und Theater. "Sherlock Holmes for Dummies" ist ein unverzichtbarer Leitfaden für Fans des Meisterdetektivs und für solche die es noch werden wollen. It's elementary!
Inhalt:
Teil I: Elementary Beginnings and Background - 1. A Snapshot of Sherlock Holmes and the Stories That Made Him Famous / 2. The Great Detective and His Life in Crime / 3. Arthur Conan Doyle - The Doctor Who Created the Detective / 4. Life in the Days of London Fog
Teil II: What a Bunch of Characters! - 5. Sherlock Holmes and Dr. Watson / 6. Cops, Landladies, and Others - The Supporting Characters / 7. Villains, Victims, and Damsels in Distress
Teil III: Holmes and His Adventures - 8. The "Typical" Sherlocl Holmes Story / 9. Delving into "The Hound of the Baskervilles" / 10. The Gaslight Goes Away - The "Modern" Stories / 11. Common Themes and Threads / 12. The Rivals of Sherlock Holmes
Teil IV: Beyond Baker Street - 13. The Sincerest Form of Flattery / 14. Adapting Holmes for Stage and Screen / 15. Communities of Sherlockians
Teil V: The Part of Tens - 16. Ten Unsolved Mysteries / 17. Ten Sherlockian Places to Visit / 18. Ten Books Every Sherlockian Should Have / 19. Ten Notable Quotes and Passages
Anhang: Active Sherlock Holmes Societies in North Amerika. KT 54
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I. Engel, Leonard (Hg):
A Violent Conscience.
Essays on the Fiction of James Lee Burke.
2010, 213 S., McFarland, 0-7864-4723-0 / 978-0-7864-4723-7, $ 38,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Der Verlag McFarland & Company (Publisher of Reference and Scholarly Books) aus Jefferson, North Carolina, pflegt seit Jahren seine Reihe zum Thema "Detective & Mystery" kontinuierlich und baut sie um interessante Titel zum Genre Kriminalliteratur, -film und -hörspiel stetig aus. Hier sind, um mich zu wiederholen, stets interessante Titel zu entdecken, und auf einige habe ich auch in den letzten Jahren im KRIMI-TIPP gerne (und freudig) hingewiesen (wie auch im aktuellen KT 54). Dave Robicheaux, Südstaaten-Ermittler aus Louisiana und Hauptprotagonist in den Kriminalromanen von James Lee Burke, gehört zu meinen Lieblings-Polizisten. Der Verlag McFarland hatte bereits 2006 ein Buch im Programm, daß sich mit James Lee Burke und der Welt seines Ermittlers beschäftigte ("James Lee Burke and the Soul of Dave Robicheaux" von Barbara Bogue, s. dazu KT 45/2006). James Lee Burke, geboren am 5.12.1936 in Houston / Texas, begann bereits Mitte der 60er Jahre zu schreiben. Der alkoholkranke Autor bekam glücklicherweise seine Sucht 1982 in den Griff und wurde nicht nur zu einem der fleißigsten, sondern auch zu einem der talentiertesten Kriminalschriftsteller der amerikanischen Südstaaten. In seiner Hauptperson Dave Robicheaux darf man wohl getrost ein Alter Ego des Autors sehen. Fast alle seiner Kriminalromane, bis auf 5 Krimis mit Dave Robicheaux und 1 Titel um Billy Bob Holland, wurden inzwischen ins Deutsche übersetzt. In diesen Kriminalromanen wird die Welt der Südstaaten, die Sprache und Denkweise der überwiegend ländlichen Bevölkerung von Mississippi und Louisiana und die Mythen und Legenden des Missisippi-Deltas und der Bayous von J.L. Burke überaus vital und in ihrer ganzen Vielfalt präsentiert. Leonard Engel, Professor für Englisch an der Universität Quinnipiac (Hamden / Conneticut), präsentiert als Herausgeber von "A Violent Conscience" insgesamt 12 Essays, die sich mit James Lee Burke als Schriftsteller beschäftigen, der es versteht, mit dem Genre Kriminalliteratur eine Vielfalt von Themen zu transportieren. Und natürlich mit seinem Ermittler Dave Robicheaux und dessen beruflichen und familiären Umwelt. Diese 12 Essays werden durch ein Interview, das Leonard Engel mit James Lee Burke am 22. Juni 2009 per Telefon führte, abgerundet. Inhalt:
L. Engel: Introduction / B. Klypchak: The Struggles of Southern Identity in "White Doves at Morning" / P. Gaitely; "I Took No Joy in It" - Southern Violence and Folk Justice in the Robicheaux Novels / D. Anderson: Soldiering On - Dave Robicheaux and Vietnam / B. Zimmerman Bogue: "Jesus Out to See" - Burke's Homage to Those Left Behind in the War Zone / L.J. Holland-Toll: Ghosts, Demons, or the DTs? The Supernatural in the Robicheaux Series / B. Westbrook: Believe Not Every Spirit - Strange Shadows in the Novels / J. Peltier: Water, Water Everywhere - Elementary Poetics and Politics in "The Tin Roof Blowdown" / S. Coale: The Entangled Web - Heaven's Prisoners in Manichean Prisons / Th. Easterling: The Past Is the Past - Refusing of Age Gracefully in the Robicheaux Series / B. Westbrook: The Evil That Men Do - Options for Masculinity / J.M. Gourlie: "Cimmaron Rose" - Guns and Roses in the West / D. Rothermel: Robicheaux's Sublime Torment on Film - Phil Joanou's "Heaven's Prisoners" (1996) and Bertrand Tavernier's "In the Electric Mist" (2009) / L. Engel: Interview with James Lee Burke. KT 54
http://jamesleeburke.com
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I. Evans, Mary:
The Imagination of Evil.
Detective Fiction and the Modern World.
2009, 200 S., Continuum (Continuum Literary Studies), 1-84706-206-7 / 978-1-84706-206-2, £ 60,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert, hat sich (zunächst) die Detektivliteratur (und später die Kriminalliteratur) in Europa zur bekanntesten und meistgelesenen populären Literatur entwickelt. In sieben Kapiteln analsysiert Mary Evans das Verhältnis der Detektivliteratur zur Moderne bzw. inwiefern diese Literaturgattung die moderne und soziale Welt reflektiert und wie die Darstellung des (privaten) Ermittlers, oftmals porträtiert als sozialer Außenseiter, mit dieser Welt und ihrer Gesellschaft korrespondiert. Inhalt: 1. Making Crime / 2, The Making of the Detective / 3. Detecting the Modern / 4. Illegal and Immoral / 5. Are the Times Changing? / 6. The Dream That Failed / 7. "On Murder Considered as One of the Fine Arts". KT 54
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II. Fay, Jenifer & Nieland, Justus:
Film Noir.
Hand-boiled Modernity and the Cultures of Globalization.
2009, 304 S., Routledge, Hardcover: 978-0-415-45812-2, £ 55,00 (Tageskurs zzgl. MWSt) / Paperback: 978-0-415-45813-9, £ 14,99 (Tageskurs zzgl. MWSt)
The term "film noir" still conjures images of a uniquely American malaise: hard-boiled detectives, fatal women, and the shadowy hells of urban life. But from ist beginnings, film noir has been an international phenomenon, and ist stylistic icons have migrated across the complex geo-political terrain of world cinema. This book traces film noir's emergent connection to European cinema, its movement within a cosmopolitan culture of literary and cinematic translation, and its postwar consolidation in the US, Europe, Asia, the Middle East, and Latin America. (vt) KT 54
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II. French, Jack:
Private Eyelashes.
Radio's Lady Detectives.
2009 (2. Auflage der Ausgabe von 2004), 237 S., 23 s/w Fotos, Bear Manor Media, 1-59393-450-5 / 978-1-59393-450-7, $ 19,95 (Tageskurs zzgl. MWSt)
In den späten 1950er Jahren wird das Ende des sogenannten "Old Time Radio" (OTR) mit seinen Crime & Mystery Shows eingeläutet. Seit 1932 gab es diese Krimi-Hörspiele im US-amerikanischen Rundfunk - und es waren sehr oft Ermittlerinnen, die bei den Zuhörern für Spannung sorgten. So begann z.B. die Schauspielerin Irene Delroy ihre Rundfunkkarriere 1932 in den Serien "The Transcontinental Murder Mystery" und "The Stratosphere Murder Mystery". Der ehemalige Marinekryptograph und pensionierte FBI-Agent Jack French zeichnet mit Akribie und Witz die Geschichte der Lady Detectives des amerikanischen Krimi-Hörspiels.
In neun Kapiteln werden fünfundvierzig Sprecherinnen bzw. Charaktere ausführlich vorgestellt. Dazu serviert Jack French Dutzende Details über die Entstehung der Radiosendungen, zitiert deren Ausgangstexte (ursprüngliche Kurzkrimis in Magazinen oder sogenannte "dime novels"), und berichtet in zahllosen Querverweisen über KollegInnen, Krimiautoren, Produktionsmitarbeiter oder auch den maßgeblichen Werbekunden, ohne die und deren (bestimmt schon seiner Zeit nervtötenden) Werbeunterbrechnungen. Allen Sprecherinnen und/oder Protagonistinnen gibt French in seinen Darstellungen ausführlich Raum. Zum Teil werden Dialogzitate oder Trailer in diese Darstellungen eingestreut. Selbstverständlich werden auch so berühmte Serien wie "Mr. and Mrs. North", "Perry Mason", "The Shadow" oder "Nick Carter, Master Detective" umfassend besprochen.
"Private Eyelashes" dürfte (auch) für (europäische) Hörspiel-Fans von großem Interesse sein, werden sie hier doch über die eine oder andere noch unbekannte amerikanische "radio heroine" oder "lady sleuth" bestens informiert. Aber auch für Interessenten des sorgenannten "Frauenkrimis" wird "Private Eyelashes" nicht ohne Bedeutung sein! In den USA gilt Jack French als die Autorität auf dem Gebiet der Geschichte des US-Radio-Hörspiels. Das Buch schließt mit einer kleinen überschaubaren Bibliographie der Sekundärliteratur und dafür ausführlichen Quellenhinweisen zu den einzelnen Kapiteln. Ein Index erschließt "Private Eyelashes".
Die Kapitel: The First Ladies / In the Driver's Seat / The Better Halves / Partners in Crime / A Nose For News ... and Clues / Me and My Gal Friday / Well, Just For Laughs / More Than Just a Secretary / And the Winner Is. KT 54
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III. Fuhrer, Armin:
Wer erschoss Benno Ohnesorg?
Der Fall Kurras und die Stasi.
2009, 160 S., 15 Abb., be.bra verlag, 3-89809-087-6 / 978-3-89809-087-2 / K 23 66 34 12, EURO 14,95
Der West-Berliner Polizist Karl-Heinz Kurras erschoss am 2. Juni 1967 den Studenten Benno Ohnesorg und trug damit maßgeblich zum Ausbruch der 68er-Studentenrevolte bei. Im Mai 2009 wurde er als Topagent der DDR-Staatssicherheit enttarnt. Muss die deutsche Zeigeschichte neu geschrieben werden? Wer war der Mann, der Benno Ohnesorg erschoss? FOCUS-Redakteur Armin Fuhrer zeichnet aus den Stasi-Akten das bedrückende Porträt eines Dieners zweier Systeme. Zugleich zeigt er, wie stark die West-Berliner Sicherheitsbehörden seit den 1950er Jahren von der Stasi unterwandert waren. (vt) KT 54
www.kurras-und-die-stasi.de
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I. Galeota, Vito (Hg):
La rappresentazione del crimine.
Sul poliziesco argention e sul "giallo mediterraneo".
2009, 110 S., Aracne editrice (Studi americani, culturali e linguistici, Bd. 12), 978-88-548-2400-3, EURO 9,00
Im März 2008 lud Vito Galeota vom "Dipartimento di Studi Americani, Culturali e Linguistici" der Università degli studie di Napoli "L'Orientale" Dozenten italienischer und (einer) argentinischen Universität(en) zu einem Austausch über verschiedene Aspekte der Kriminalliteratur innerhalb der Nationalliteratur Argentiniens ein. Diese "Round-table"-Veranstaltung in Form von Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Lesungen richtete sich vornehmlich an Doktoranden der Italianistik und Iberoamerikanistik. Einige der dort gehaltenen Vorträge in italienischer (2) und spanischer Sprache (4) liegen jetzt in Form eines "Readers" vor. Neben der Betrachtung argentinischer Kriminalliteratur wurde auch kurz über die Verfilmung von Krimis in Argentinien im Stile Hollywoods referiert und - natürlich - ein Blick auf die mediterrane Kriminalliteratur ["giallo mediterrano": Frankreich, Italien, Spanien (hier mit besonderem Augenmerk auf die Pepe Carvalho-Serie von Vázques Montalbán)] geworfen.
Inhalt: Vito Galeota (Uni Neapel): Vorwort / Carlos Gamerro (Uni Buenos Aires): Policial y dictadura / Gianni Ferracuti (Uni Triest): Il "giallo mediterraneo" come modelle narrativo / Antonella De Laurentiis (Uni Salento): Lenguaje y metalenguaje del policial - la Argentina de Juan José Saer / MariaChiara D'Argenio (Uni Neapel): Hegemonía vs resistencia - crímenes ficticios y realidad história en Eduardo Ladislao Holmberg y Ricardo Piglia / Andrea Pezzè (Uni Neapel): Lugares, verdades, posibilidades - Policial y definición / Loris Tassi (Uni Neapel): Adolfo Aristarain - un regista argention e la tradizione hollywoodiana. Der letzte Beitrag wird durch eine ausführlichen Auswahlbibliographie zur Literatur, Kinematografie und zum "film noir" ergänzt. KT 54
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IV. Glücklich, Nicole / Klingsöhr, Jens Arne / Maurer, Olaf / Stoffregen, Manuela (Red.):
Sherlock Holmes Magazin.
2009 ff, 32 S., Einzelheft EURO 3,90 zzgl. Porto / Abo = 4 Ausgaben zu EURO 19,00 (inkl. Versandkosten)
Lang ist es her, daß die letzte Ausgabe von "SNOB - The Soft-nosed Bullet-in", ein "Journal für die Freunde von Sherlock Holmes", erschienen ist. Im Winter 2003/04 kam das "Aus" für die Publikation der Deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft "Von Herder Airguns Ltd.". Immerhin hatte es "SNOB" auf insgesamt 30 Ausgaben gebracht! An die Tradition, Wissenswertes zum großen Meisterdetektiv, Neuigkeiten und Hinweise den Anhängern und Fans, Sherlockianer genannt, aber auch an "Nur-Leser" und an Sherlock Holmes-Interessierte weiterzugeben, knüpft das "Sherlock Holmes Magazin" an. Die erste Ausgabe erschien bereits im August 2009, die zweite Ausgabe erschien im Dezember 2009 und die dritte Ausgabe ist seit März 2010 lieferbar.
Das "Sherlock Holmes Magazin" kommt auf schwerem Kunstdruckpapier im Format DIN A 4 (geheftet) daher. Illustrationen und Fotos sind, je nach Alter, schwarz-weiß oder farbig. Berichtet wird über Veranstaltungen, diverse Holmes-Verfilmungen, Rezensionen finden sich selbstverständlich ebenfalls im SHM. In der Rubrik "Forschung" wird z.B. über "Poe vs. Doyle - Zwei Meister geben sich die Ehre" (Heft 2) referiert. Natürlich dürfen die sogenannten "Pastiches" nicht fehlen. Ähnlich umfangreich wie die oben erwähnte Rubrik "Forschung" ist in jeder Ausgabe das Kapitel "Bibliothek".
In Heft 1 z.B. wird von Jens Arne Klingsöhr über "Das umfassende Sherlock Holmes Handbuch" (herausgegeben von Zeus Weistein) informiert, das in verschiedenen Ausgaben bei Haffmans, Ex Libris, Deutscher Bücherbund und Weltbild Verlag vorlag und 2009 beim Verlag Kein & Aber noch einmal erschienen ist (s. dazu auch KRIMI-TIPP 52).
Das "Sherlock-Holmes-Magazin ist nicht über den Buchhandel zu beziehen. Bezugsanschrift e-mail: [email protected] oder im Internet unter www.Sherlock-Holmes-Magazin.de (dort kann man sich auch ein Bild von diesem neuen Holmes-Magazin machen).
Der Bezugspreis pro Ausgabe beträgt EURO 3,90 (zzgl. Porto) / Abo (4 Ausgaben) zu EURO 19,00 (inkl. Versandkosten).
" ... Selbstverständlich gibt es bereits Magazine innerhalb der Fanszene, deren Erhältlichkeit sich vornehmlich auf die Mitglieder des jeweiligen Clubs beschränkt. Ansonsten besteht keine Möglichkeit, in den deutschsprachigen Ländern ein Magazin zum Thema Sherlock Holmes zu erhalten. Dies soll sich mit dem SHM ändern ...", aus dem Editorial der Nr. 1 (August 2009). KT 54
III. Goodman, Jonathan:
Murder on Several Occasions.
2007, 288 S., Illustrationen, Kent State University Press (True Crime Series), 978-0-87338-898-6, $ 29,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Eine Sammlung von Aufsätzen (einige überarbeitet und ergänzt, andere hier zum ersten Mal publiziert) des britischen Kriminalhistorikers Jonathan Goodman (17.1.1931 - 10.1.2008) zu Verbrechen in England und Amerika im Zeitraum von 1820 bis 1980 (z.B. die Schießerei im Londoner Savoy Hotel 1923, die Entführung des Lindbergh Babys oder die Serienmorde des Michele de Marco Lupo an Homosexuellen). Jacques Barzun bezeichnete einmal Jonathan Goodman als "the greatest living master of true crime literature". K T54
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III. Goodman, Jonathan:
Tracks to Murder.
2005, 198 S., Kent State University Press (True Crime Series), 0-87336-825-9, $ 19,95 (Tageskurs zzgl. MWSt)
On a 6000-mile train trip across the North American continent from New York City to the West Coast, then back to New York over a southern route, prizewinning English crime historian Jonathan Goodman visited a number of sites where notorious murders occurred - the Kingsbury Run torso murders in Cleveland, the murder by "thrill-killers" Leopold and Loeb, the St. Valentine's Day Massacre, and the escapades of Al Capone in Chicago, the Henwood-VonPhul-Springer affair in Denver; the murders of Marian Williams and Blanche Lamont in the Emmanuel Baptist Church in San Francisco; and Kate Townsend's murder in New Orleans. Goodman masterfully fuses two literary genres that reach back into the nineteenth century: the true crime essays fathered by Thomas De Quincy and travel reports popularized by Charles Dickens and Mark Twain. (vt) KT 54
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III. Grundmann, Siegfried:
Die V-Leute des Gestapo-Kommissars Sattler.
2010, ca. 340 S., 39 Abb., Verlag Hentrich & Hentrich, 978-3-941450-25-7, ca. EURO 29,90
V-Leute im Marxismus-Dezernat des Geheimen Staatspolizeiamtes Berlin: Die Verwendung von V-Personen, Informanten und Spitzeln, rekrutiert aus den Reihen der Gegner oder dort implantiert, ist so alt wie die politische Polizei überhaupt. In Hitler-Deutschland wurde sie zu einem systematisch verwendeten Instrumentarium der Geheimen Staatspolizei bei der Verfolgung und Vernichtung von Antifaschisten. Sie war Ergänzung und teilweise Ersatz der Folter, gleichwohl wie diese ein Bestandteil des Terrors, und oft erschreckend "effizient". Grundmann belegt dies am Beispiel der V-Personen des von Kriminalkommissar Sattler geleiteten "Marxismus"-Dezernats beim Geheimen Staatspolizeiamt Berlin - einem Dezernat, dessen Aufgabe die Verfolgung und Vernichtung des Widerstands aus den Reihen der SPD sowie der ihr nahestehenden Parteien, Organisationen und Personen war. Grundmann rekonstruiert die Biographien der V-Personen, die Art und Weise ihrer Anwerbung bzw. ihrer eigenen Bewerbung bei der Gestapo sowie die Motive und Konsequenzen ihrer Tätigkeit. Grundlage dieser Arbeit bilden die im Bundesarchiv bzw. im BStU-Archiv deponierten Recherchen des Ministeriums für Staatssicherheit über V-Leute sozialdemokratischer Herkunft. (vt) KT 54
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III. Giuliani, Alberto:
Malacarne.
Leben mit der Mafia.
2010, 153 S., 90 Farbfotos, 2 Audio-CDs, (mit Texten von Roberto Saviano, Franceso La Liceta, Pino Corrias, u.a.), Edel Germany (earBOOKS), 3-940004-88-X / 978-3-940004-88-8 / K 24 17 39 32, EURO 30,00
"Malacarne" ist ein ungeschöntes Porträt der Mafia und ihrer Organisation. Gleichzeitig ist es eine kulturelle Reise in die Landstriche Italiens, die die Mafia stärker geprägt hat als alles andere. Der Fotograf Alberto Giuliani vermittelt mit seinen preisgekrönten Bildern den Einfluss der Mafia auf das Leben und die Kultur der Menschen und erschafft mit einer ruhigen aber schonungslosen Bildsprache ein komplexes Porträt einer zutiefst erschütterten Gesellschaft. Die Fotografien Giulianis werden ergänzt durch Essays und Artikel über die Mafia, die die Situation in Italien aus den verschiedenen Perspektiven schildern. Verfasst wurden sie von so bedeutenden Autoren und Mafia-Kennern wie Roberto Saviano, Rita Borsellino (EU-Abgeordnete und Schwester des ermordeten Richters Paolo Borsellino) oder Pino Corrias (Redaktuer bei RAI, Vanity Fair, La Repubblica). Die beiden beigefügten CDs mit Liedern der Mafia, den sogenannten "canti di malavita", vermitteln einen Eindruck von den Regeln und Bedingungen des organisierten Verbrechens, aber auch von dem Stolz mancher, Mitglied der Mafia zu sein. (vt) KT 54
[siehe dazu auch den Artikel "Mogelpackung" von Petra Reski in DIE ZEIT Nr. 23/2010.
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I. Haefs, Hanswilhelm:
Die Krimiwelten des G.K. Chesterton.
Editorische Notizen.
2010, www.father-brown.de
Der Hörbuchverlag steinbach sprechende bücher gegann im Frühjahr 2010 mit der Herausgabe der Kriminalerzählungen des englischen Krimi-Klassikers Gilbert Keith Chesterton. Im Turnus von 14 Tagen soll jeweils eine neue - ungekürzte - Erzählung erscheinen. Die Hörbücher basieren auf der Übersetzung von Hanswilhelm Haefs, die subtil und kongenial die Wortgewalt des Autors transportiert. Zu dieser Hörbuch-Serie wird vom Verlag auch ein umfangreicher Kommentar angeboten. In seine editorischen Notizen "Die Krimiwelten des G.K. Chesterton" beleuchtet Hanswilhelm Haefs unter anderem den "Literarischen Rang" des Autors und setzt sich detailliert mit "Übersetzungsfragen" oder dem Verhältnis "Chesterton - Kirche - Bibel" auseinander. "Biographische und Bibliographische Skizzen" sind selbstverständlich ebenso enthalten. Diese begleitenden editorischen Notizen der Hörbuch-Ausgabe sind nur im Internet unter www.father-brown.de abrufbar. (s. auch oben: "G.K. Chesterton: Autobiographie" und PKT 37). KT 57
III. Häusler, Karl:
Die Tote lebt.
Ungewöhnliche authentische Kriminalfälle.
2010, 191 S., Militzke Verlag, 3-86189-831-4 / 978-3-86189-831-3 / K 24 43 51 32, EURO 14,90
Karl Häusler, ehemaliger Kripo-Chef in Augsburg und Nürnberg, berichtet in diesem Buch von den spannendsten und kuriosesten Kriminalfällen seiner Laufbahn. Wie gestalten sich die Ermittlungen, als nacheinander drei einzelne Frauenbeine gefunden werden? Und warum ist die Dame aus der Todesanzeige in der Morgenzeitung noch quicklebendig? Mit untrüglichem Blick zeigt Häusler, dass der wahre Alltag eines Polizisten nichts mit den bekannten Darstellungen aus Film und Fernsehen zu tun hat. Ob Raub, Erpressung, Drogendelikte oder Sexualverbrechen - die vielfältigen Aufgaben bedürfen eines gut eingespielten, vielköpfigen Ermittlerteams. Der Autor wirft einen realitätsnahen Blick auf die Arbeit der Kriminalpolizei und ihrer Ermittler und korrigiert das von den Medien verfälschte Bild. Mit bissigen Kommentaren versehen, entwirft er mit jedem Fall auch ein Porträt seiner Zeit.
Karl Häusler, geboren 1929, seit 1951 Polizeibeamter, Kriminalamtsrat der Kriminalpolizei Ingolstadt, nach dem Studium an der Polizeiführungsakademie in Münster-Hiltrup übernahm er das Referat für Fortbildung der Polizei Bayern, war anschließend Kripochef in Augsburg und von 1985-89 Kriminaldirektor der Kriminalpolizei in Nürnberg, publizierte zahlreiche Kriminalgeschichten u.a. in "Criminal-Digest", lebt in Ingolstadt. Im Militzke Verlag sind von Karl Häusler bereits folgende Titel erschienen: "Mörder unter sich", "Der Tod ist weiblich", "Karusell der Toten", "Verliebt, verlobt, ermordet", "Mörder von heute auf morgen" und "Wenn's um Geld geht: Raubüberfall". (vt) PKT 54
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I. Herbst, Miriam:
Sichtung und Aufriss der Sekundärliteratur zum Thema des klassischen Kriminalromans.
Versuch der Übertragung auf den Kriminaltypen des Romans "Am Freitag schlief der Rabbi lang" von Harry Kemelman und "Sherlock Holmes, Der Hund von Baskervill" von Sir Conan Doyle - Parallelen und Dissonanzen.
2003, 25 S., GRIN Verlag (Seminarbeit), 978-3-638-64775-5, EURO 13,99
Miriam Herbst bezieht sich auf fünf ältere Standardwerke zur Kriminalliteratur: Ulrich Schulz-Buschhausen "Formen und Ideologien des Kriminalromans. Ein gattungsgeschichtlicher Essay" (1975), John Ball "Morde; Meister und Mysterien. Die Geschichte des Kriminalromans" (1988), Paul G. Buchloh & Jens P. Becker "Der Detektivroman. Studien zur Geschichte und Form der englischen und amerikanischen Detektivliteratur" (1990), Ulrike Leonhardt "Mord ist ihr Beruf. Eine Geschichte des Kriminalromans" (1990) und Michael Dunker "Beeinflussung und Steuerung des Lesers in der englischsprachigen Detektiv- und Kriminalliteratur" (1991). Die Themenstellung(en) dieser Werke werdem erläutert, und dann in Beziehung zu den Krimis "Am Freitag schlief der Rabbi lang" und "Der Hund von Baskerville" gesetzt. KT 54
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I + II. Höltgen, Stefan & Wetzel, Michael (Hg):
Killer / Culture.
Serienmord in der populären Kultur.
2010, 160 S., 84 s/w Fotos, Bertz + Fischer Verlag (Medien/Kultur, Bd. 1), 3-86505-399-8 / 978-3-86505-399-2 / K 24 35 30 75, EURO 19,90
Serienkiller-Themen liegen in der internationalen Kriminalliteratur wie auch in zahlreichen Kino- und TV-Filmen voll im Trend. Und auch die bis heute unaufgeklärten Morde eines Jack the Rippers in London faszinieren Autoren und Amateurermittler immer noch. Im Kino dürfte wohl "The Texas Chainsaw Massacre" (dt., Blutgericht in Texas) von 1974 der bekannteste Serienkiller-Film gewesen sein - ein Film, der das entsprechende Filmgenre stark beeinflusst hat. Aber auch in der Pop-Musik und in diversen Videospielen wird das Phänomen Serienmord/Serienkiller thematisiert. Am 19. April 2008 fand im Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn die Tagung "Serienmord als ästhetisches Phänomen" statt, an der sich mehrere Wissenschaftler und ein (bildender) Künstler beteiligten. Die Herausgeber des vorliegenden Readers baten - neben den erwähnten Tagungsteilnehmern - weitere Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen um Beiträge für diesen Sammelband. So können Stefan Höltgen und Michael Wetzel hier insgesamt 14 Beiträge vorstellen, die das Phänomen Serienmord aus den kriminologischen, soziologischen, psychoanalytischen, zensur-, begriffs- und kunstgeschichtlenlen Blickwinkeln betrachten. Es liegt damit einer der ersten Versuche vor, das Phänomen Serienmord in seiner ganzen kulturellen Breite dazustellen.
Inhalt: Stefan Höltgen & Michael Wetzel: Einleitung / Michael Wetzel: M.O.R.D. Die unberechenbare Größe / Joachim Linder: Männer, die morden. Zu zwei Romanen von Andrea Maria Schenkel / Manfred Riepe: Wenn Blicke töten. Anmerkungen zu Michael Powells "Peeping Tom" / Michaela Wünsch: Sehen - Töten - Ordnen. Der Serienkiller in der Funktion des Herrensignifikanten / Marcus Stiglegger: Der dunkle Souverän. Zur Faszination des allmächtigen Serial Killers im zeitgenössischen Thriller und Horrorfilm / Stephan Harbort: Wie entkommt man einem Serienmörder? / Hendrik Seither: Die Serialität des Tötens. Zur Homologie zwischen Serienmord und Fernsehserie am Beispiel Dexter / Ivo Ritzer: Hip to Be Square. Serienmörder in der Pop-Musik / Meteling, Arno: Eine Poetik der Liste. Serienmord und Apokalypse in David Finchers "Se7en" / Oliver Nöding: Krankheit und Heilmittel. Der Serienmörder im Actionfilm der 1980er Jahre / Christian Hoffstadt: Zum Tod lachen? / Roland Seim: Schnitt-Stellen. Die Zensurgeschichte des Serienmörderfilms in Deutschland am Beispiel von "The Texas Chainsaw Massacre" / Stefan Höltgen: Killer-Spiele. Serienmord und Seriemörder im Videospiel.
Fast jeder Beitrag ist mit ausführlichen Anmerkungen und Hinweisen zu weiterführender Literatur versehen. KT 54
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I. Hubin, Allen J.:
Crime Fiction IV.
A Comprehensive Bibliography 1749 - 2000.
A Completely Revised and Updated Edition.
2003, The Battered Silicon Dispatch Box
2003 erschien die letzte gedruckte Version dieser großartigen Bibliographie, für die Allen J. Hubin, Gründer des legendären US-Magazins "The Armchair Detective", auf dem 40. BoucherCon (Indianapolis, 2009) mit dem "Lifetime Achievement" ausgezeichnet wurde. Seit dem Erscheinen der Print-Version lag wieder so reichliches Material für Ergänzungen vor, daß diese "Addenda" als No. 34 und 35 von Allen J. Hubin mit Hilfe von John Herrington, Jamie Sturgeon, Steve Holland und Victor Berch aufgearbeitet werden konnten. Für Besitzer von "Crime Fiction IV", die sich auf dem Laufenden halten wollen, sind diese Ergänzungen (wie auch die früheren) unter www.crimefictioniv.com nachlesbar.
Allen J. Hubin schrieb mir am 29. Dezember 2009, daß weitere Ergänzungen und Information zur Zeit in die "Addenda" No. 36 eingearbeitet werden. Weiterhin teilt er mir mit: "Wether there will be a 2010 or 2011 version of the bibliography remains to be seen". Sollte seine Idee realisiert werden, wird an dieser Stelle selbstverständlich darauf hingewiesen und darüber berichtet. KT 54
IV. Izzo, Jean-Claude.
Mein Marseille.
2010, 95 S., 1 Karte Quartier Panier, 1 Karte restliches Marseille, zahl. s/w Fotos, (Marseille, Ü.v. Katarina Grän & Ronald Voullié), Unionsverlag Taschenbuch 487, 3-293-20487-2 / 978-3-293-20487-4 / K 24 46 24 73, EURO 7,90
Von Jean-Claude Izzo (1945 - 2000) wurde behauptet, er sei "Marseille durch und durch. Das heißt: halb Italiener, halb Spanier mit arabischem Blut und Oliven von beiden Seiten". Mit seiner Marseille-Kriminal-Trilogie ("Total Cheops", "Chourmo" und "Solea", alle Unionsverlag) - Protagonist ist "flic banlieu" Fabio Montale - hatte sich Izzo in die erste Reihe der zeitgenössischen französischen Kriminalliteratur geschrieben. In "Mein Marseille" nimmt er den Leser mit in die verwinkelten Gassen, auf Märkte und in Kneipen, Cafés und Bars der südfranzösischen Hafenstadt. Jean-Claude Izzo behauptet von sich, kein Lokalpatriot zu sein, sondern sagt "Ich bin Marseiller. Marseille ist meine Weltkultur. Meine erste Welterziehung". In acht Kapiteln berichtet Izzo über die Vielfältigkeit dieser Stadt, ebenso in den folgenden weiteren sieben Auszügen aus den o.g. Kriminalromanen. Zwei Stadtpläne mit Schauplätzen aus der "Marseille-Trilogie" und die schwarz-weiß Fotografien von Edwin Gantert runden diesen kleinen aber feinen "kriminellen" Reiseführer ab. KT 54
Ausführliche Informationen zu Autor und Werk unter www.unionsverlag.com
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I. Keirans, James E.:
John Dickson Carr in Paperback - an English Language Bibliography.
A Guide to the English Language Paperback Editions, Printings and Cover Varieties of that Grand Master of Mystery, John Dickson Carr (1906 - 1977).
2009, 70 S., 8 Tafeln mit farb. Cover-Abbildungen, CADS Supplement Number 12, ISSN 0965-6561, EURO 10,00 [nicht über Buchhandel zu beziehen!]
Geoff Bradley, Herausgeber von CADS (Crime and Detective Stories - An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction), publiziert zum zwölften Mal eines jener "CADS Supplement", in denen Beiträge veröffentlicht werden, die den Umfang eines Artikels im Magazin selbst sprengen würden. In diesem aktuellen Supplement legt James E. Keirans eine komplette Bibliographie der englischsprachigen Paperback-Ausgaben des Kriminalschriftstellers John Dickson Carr (30.11.1906 - 27.2.1977) vor.
Zwischen 1930 und 1972 schrieb Carr 79 Bücher (5 Henri Bencolin-Romane, 23 Dr. Gideon Fell-Romane, 22 Sir Henry Merrival-Romane, 14 historische Krimis, 5 Bücher mit Kurzgeschichten, 8 Krimis außerhalb der Serien und 2 Sachbücher). Die Schwierigkeiten beim Erstellen einer Bibliographie, wie sie jetzt Keirans vorlegt, liegt in den unterschiedlichen Titelgebung britischer, US-amerikanischer und anderer englisch-sprachigen Verlage. So ist es nur selbstverständlich, daß Keirans nach der Einführung in seine Arbeit zunächst eine Liste aller Paperback-Verlage von John Dickson Carr anbietet (versehen mit der Anzahl jener dort erschienenen Carr-Titel).
Die Aufstellung der Bibliographie selbst erfolgt in titel-alphabetischer Folge mit Hinweis auf das Entstehungsjahr der Hardcover-Ausgabe. Dann folgen die Nennungen der Paperback-Verlage in chronologischer Reihenfolge (Nach- und Neuauflagen sind ebenfalls registriert), zum Teil mit Hinweisen auf das Cover (gezeichnetes Cover, Photo-Cover oder auf besondere Hinweise auf dem Cover selbst).
Bemerkenswert an Keirans Bibliographie sind seine gründlichen und ausführlichen Annotationen (seien es Druckfehler im Titel oder im Text;, z.B. "Lamp chops" anstelle von "Lamb chops" wie in der Berkely-Ausgaben Februar 1965 von "And So To Murder"). Es muss schon für diese Annotationen eine ungeheure Arbeit für Keirans gewesen sein, sämtliche Paperback-Ausgaben zur Hardcover-Erstausgabe gegengelesen zu haben! Ergänzend zu dieser Paperback-Bibliographie führt Keirans die "Chronological Listing of John Dickson Carr's Books" auf, sprich alle Hardcover-Ausgaben, auch jene, die Carr unter seinem Pseudonym Carter Dickson veröffentlichte. In Klammern werden hier auch Serien(-Protagonisten und der jeweilige Serien-Fall genannt, z.B. "the 8th Dr Gideon Fell mystery).
Im Anhang I wird auf die "Publications of John Dickson Carr in Paperback Pamphlet Form" eingegangen, Anhang II verzeichnet die "John Dickson Carr Mystery Novels in Magazines" - unterteilt nach "American Pulp Magazines" und "British Magazines" -, Anhang III listet "John Dickson Carr Mystery Novels in Newspaper Supplements" auf. Daß auch ein Spezial-Sammler wie James E. Keirans an Grenzen stößt, beweist er in Anhang IV mit dem Titel "Paperbacks That Must Be Out There Somewhere". Sammler und freundliche Zeitgenossen, die James E. Keirans helfen möchten seine Sammlung zu vervollständigen, bittet er " ... I would appreciate hearing from anyone who would be interested in providing me with copies. I will happily purchase copies in very good or better condition. I can be contacted at [email protected] or at 13511 NW Kona Street, Seal Rock, Oregon 97376, USA."
Vielleicht ist ja der eine oder andere Bezieher des KRIMI-TIPP in der Lage dem Autor dieser John Dickson Carr-Bibliographie behilflich zu sein. Diese Bibliographie ist NICHT über den Buchhandel zu beziehen. Interessenten wenden sich bitte direkt an: Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex, SS7 1PA / UK oder [email protected]. Der Preis beträgt EURO 10,00 (cash per Brief; englische Banken lehnen Überweisungen in dieser Höhe ab!). [Von James E. Keirans ist bereits 1996 eine Schrift zu John Dickson Carr erschienen: "Poison and Poisoners in the Mysteries of John Dickson Carr. An Aficionado's Vademecum", und zwar als CADS Supplement No. 5 (ISSN 0965-6561)]. KT 54
III. Kessler, Ronald:
Im Secret Service.
Die Leibwächter des US-Präsidenten packen aus.
2010, 352 S., (President's Secret Service. Behind the Scenes with Agents in the Line of Fire and the Presidents They Protect, Ü.v. Egbert Baqué), riva Verlag, 3-86883-058-8 / 978-3-86883-058-3 / K 24 47 10 72, EURO 19,90
Ronald Kessler, früherer Reporter der Washington Post und des Wall Street Journal hatte die Möglichkeit, über hundert Agenten des "Secret Service" zu interviewen. "Im Secret Service" wird jetzt erstmals ein Blick hinter die Kulissen dieser Personenschützer, über deren Alltag und Arbeit als Leibwächter der US-Präsidenten, geworfen. Ob sie nun stets Kleingeld in der Tasche haben mussten, da manche Präsidenten stets bargeldlos unterwegs waren, oder dass es sogar Spaß gemacht haben soll, mit George W. Bush Holz zu hacken, welche Präsidenten arrogant und welche vom Personal hochangesehen waren - die Leibwächter brechen hier erstmals ihr Schweigen und plaudern aus dem Nähkästchen. Ursprünglich wurde die Abteilung "Secret Service" am 5.7.1865 gegründet, um gegen Geldfälschungen vorzugehen, später dann, 1867, kamen Ermittlungen gegen Ku-Klux-Klan-Anhänger, Schnapsbrenner, Posträuber und andere Kriminelle dazu, die die Bundesgesetze brachen. Erst 1901, nach der Ermordung von William McKinley, wurde der "Secret Service" vom Kongress mit der Bewachung der Präsidenten beauftragt. Ronald Kessler's Sammlung von Hintergrundberichten wird mit einem Beitrag zu "Daten zum Secret Service" und einem Personen-/Sachregister abgeschlossen. Fazit: auch Präsidenten sind nur Menschen! KT 54
www.ronaldkessler.com
www.secretservice.gov
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I. Kirchler, Benjamin:
Der Kinderkriminalroman.
Analyse und didaktische Überlegungen unter besonderer Berücksichtigung von Ingvar Ambjørnsens Reihe "Peter und der Prof".
2006, 96 S., GRIN Verlag (Examensarbeit), 978-3-638-73980-1, EURO 64,90
Der Kinderkrimi sowie der Krimi für Erwachsene galten lange Zeit als Trivialliteratur, der von wissenschaftlicher Seite kaum Beachtung zukam. Wenngleich bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit Erich Kästners "Emil und die Detektive" eine Detektivgeschichte vorlag, die einen sich andeutenden Trend aufzeigte, dauerte es noch bis in die fünfziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, bevor sich das "zarte Pflänzchen" der Kriminalliteratur in Deutschland von dem durch die Nationalsozialisten verhängten Publikationsverbot für sogenannte "Schundliteratur" allmählich erholte.
Längst sind "Emil und die Detektive" zu einem Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur geworden und der Kinder- und Jugendkriminalroman als solcher rangiert in der Gunst seiner Leser auf den oberen Rängen. Unter didaktischen Gesichtspunkten stellt sich die Frage, wie dieses populäre Genre nutzbringend in den Deutschunterricht integriert werden kann und welche Ziele sich mit dem Einsatz von Kinder- und Jugendkrimis verfolgen und verwirklichen lassen.
Um sich dieser Frage zu nähern, wird im Rahmen dieser Arbeit eine mehrschrittige Vorgehensweise gewählt. Im ersten Teil der Arbeit soll ein theoretischer Horizont entwickelt werden, vor dessen Grundlage es möglich wird, das Genre des Kinder- und Jugendkriminalromans im System der KJL [Kinder- u. Jugendliteratur, Anm. d. Hg.] zu verorten, definitorische Schwierigkeiten zu beseitigen und die für diese Gattung typischen Merkmale aufzuzeigen.
Der zweite Teil dieser Arbeit widmet sich der Analyse ausgewählter Krimis der "Peter und der Prof"-Reihe des Norwegers Ingvar Ambjørnsen. Die Erkenntnisse aus dem vorausgegangenen Theorieteil soll in der konkreten Auseinandersetzung mit den Texten nunmehr ihre Anwendung finden. Dabei werden sowohl krimitypische Ausprägungen, als auch grundlegende erzähltheoretische Aspekte berücksichtigt. Da es sich beim Kinderkrimi nicht um eine speziell deutsche, sondern vielmehr um eine internationale Literaturform handelt, soll Ambjørnsens Krimireihe so oft wie möglich in Bezug zu anderen Kinder- und Jugendkrimis gesetzt werden, um so vermutete Unterschiede und Veränderungen innerhalb eines sich (weiter) entwickelnden Genres zu erkennen und zu benennen. Methodische und didaktische Überlegungen für einen konkreten Einsatz der vorgestellten Krimireihe im Deutschunterricht schlagen sowohl die Brücke zwischen dem Theorie- als auch dem Analyseteil dieser Arbeit und bilden den letzten Abschnitt der vorliegenden Arbeit.
Aus dem Inhalt: Grundlegende literaturhistorische und formale Aspekte der Kinder- und Jugendliteratur / Kriminalgeschichte, Detektiverzählung oder gar Thriller? Definitorische und terminologische Schwierigkeiten / Narratologische Analyse ausgewählter Titel der Krimireihe "Peter und der Prof" / Darstellung der Handlungsräume in der Krimireihe "Peter und der Prof" / Figuren und Figurenkonstellation in der Jugendkrimireihe "Peter und der Prof" / Fachdidaktische Überlegungen und exemplarische Vorschläge zum Einsatz der Krimireihe "Peter und der Prof". (Abstract des Autors) KT 54
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I. Kutani, Kevin:
Gesellschaftskritik im schwedischen Kriminalroman am Beispiel von Henning Mankell. 2004, 111 S., GRIN Verlag (Magisterarbeit), 978-3-640-26374-5, EURO 39,90
Was macht Henning Mankells Ermittler Kurt Wallander so erfolgreich? Ist es die Kritik Mankells am schwedischen Staat und seinem Rechtssystem, die er durch seinen Protagonisten Wallander artikuliert? Kevin Kutani wirft zunächst einen Blick auf die "Kriminalität in Schweden" und "Die schwedische Polizei", wobei er zwei spektakuläre Fälle würdigt, nämlich den Fall Olof Palme und den Fall Anna Lindh. Im zweiten Teil seiner Magisterarbeit wird "Der Kriminalroman als Mittel zur Gesellschaftskritik" untersucht. Hier geht er kurz auf Simenons Kommissar Maigret und Dürrenmatts Kommissar Bärlach ein, um dann über "die moderne schwedische Gesellschaft" zu berichten, wie sie von Maj Sjöwall und Per Wahlöö dargestellt wurde. Im vierten Teil "Henning Mankell" wird über die Person des Autors berichtet und seine Ansichten zu Kriminalität, Gewalt und Terror in Form von verschiedenen Interview-Auszügen erläutert. In "Kurt Wallander" (Teil 5) geht Kevin Kutani kurz auf die ersten zehn Wallander-Krimis ein, um sich dann mit der Figur des Kommissars und seinem persönlichen und beruflichen Umfeld zu beschäftigen. Kutanis Resümee: "Neu an Mankells Romanen ist die Darstellung des Protagonisten als Staatsbediensteter und seine Kritik in dieser Rolle an der Politik und Gesellschaft und dem gegenübergestellt seine Meinung als Privatperson. Die detaillierte Zeichnung des durchschnittlich wirkenden Kurt Wallander, im Vergleich zu Wahlöös und Sjöwalls Kommissar Beck, dessen Rolle in der Gesellschaft als Privatperson nicht berücksichtigt wird, ist ein Novum. Der Erfolg des Kurt Wallander ... bestätigt ... dass durch die zielgenaue Darstellung der schwedischen Gesellschaft durch Henning Mankell die Kritik an ihr glaubwürdig dargestellt ist." KT 54
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I. Lamprecht, Nina:
Darstellung und Funktion der Großstadt im "Kinderkrimi" von Erich Kästner.
2006, 22 S., GRIN Verlag (Bachelorarbeit), 978-3-638-90797-2, EURO 12,99
Diese Arbeit untersucht die Darstellung und Funktion von Großstadt in Erich Kästners Kinderkrimi "Emil und die Detektive". Wie stellt Kästner das Berlin der Weimarer Zeit dar? Welche Funktion übt die Metropole in Bezug auf die Kriminalhandlung aus? Warum wählt Kästner gerade eine Großstadt als Schauplatz seiner Verfolgungsjagd? Der Handlungsraum Großstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts war durchaus nicht üblich für einen Kinderroman. (Abstract der Autorin) KT 54
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I. Lavergne, Elsa de:
La Naissance du roman policier français.
Du Second Empire à la Première Guerre mondiale.
2009, 413 S., Ed. Classiques Garnier (Études des littérature des XXe et XXIe siècles, Bd. 7), 978-2-8124-0028-5, ca. EURO 62,00
Die Zeit von 1852 bis 1870 - Napoléon III. war Kaiser - wird in Frankreich als das "Zweite Kaiserreich" (Second Empire) bezeichnet. Die Kultur dieser Zeit wurde von Persönlichkeiten wie Paul Cézanne, Victor Hugo, Pierre-Auguste Renoir oder Jules Verne mitgeprägt (Émile Zola war in dieser Zeit übrigens der Verteidiger von Alfred Dreyfus). Mit in dieses "Zweite Kaiserreich" fällt die Geburtsstunde der französischen Kriminalliteratur. Als einer ihrer Gründerväter wird stets Emile Gaboriau (1836 - 1873) genannt.
Elsa de Lavergne untersucht in ihrer überaus umfangreichen und detaillierten Arbeit die Entstehung der französischen Kriminalliteratur vom Ende des "Zweiten Kaiserreichs" bis zum Beginn des 1. Weltkrieges. Ihre Arbeit endet mit dem Beginn der "belle époque", also mit dem Erscheinen der bekannten Detektiv-Serien um Arsène Lupin (Maurice Émile- Leblanc) und J.J. Rouletabille (Gaston Leroux). Neben ihren (kriminal-)literaturhistorischen Ausführungen, werden von Elsa de Lavergne natürlich auch Bezüge zu Geschichte, Sozialwesen, Polizei und Justiz etc hergestellt.
"La Naissance du roman policier français" ist in zwei große Teile gegliedert (1. Le Feuilleton à l'heure du crime: L'Éclosion du roman policier und 2. Le Roman de l'époque contemporaine), die wiederum in mehrer Abschnitte aufgeteilt sind (dort wird auf bestimmte Themen und/oder Autoren eingegangen). Der Anhang gliedert sich in 5 "Annexes", (Notices biographiques / Affaires et causes célèbres marquantes du XIXe siècle / Morceaux choisis / Les documents du roman policier / Réception des �uvres), diese ebenfalls wieder jeweils zu Autoren und/oder behandelten Einzelwerken unterteilt und dazu zwei Bibliographien (Primärliteratur und Sekundärliteratur).
Für die relativ kurze Spanne des Berichtszeitraums ist "La Naissance du roman policier français" nicht nur ein wichtiges und ambitioniertes, sondern gleichzeitig auch ein sehr umfangreiches Werk der Autorin. KT 54
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I. Leahy, Aoife:
The Victorian Approach to Modernism in the Fiction of Dorothy L. Sayers.
2009, 195 S., Cambridge Scholars Publishing, 1-4438-0993-4 / 978-1-4438-0993-1, £ 34,99 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Neben Agatha Christie gilt Dorothy L(eigh) Sayers als wichtigste Repräsentantin des "Golden Age" der Kriminalliteratur. D.L. Sayers schrieb ihre Kriminalromane und Kurzgeschichten in den 1920er und 1930er Jahren - die schnell zu dem wurden, was heute als Bestseller bezeichnet wird. In vielen ihrer Werke weist sie derart auf literarische Werke - von deren Qualität sie überzeugt war - hin, daß diese Hinweise den Lesern quasi als Kauf- und Leseempfehlungen dienten. So war sie der Meinung, daß Kenntnisse der Literatur der Victorianischen Zeit dem Leser Verständnis für die (seinerzeit) literarische Moderne bringen würde. Wer, ihrer Meinung nach, Lewis Carroll's "Alice" gern und mit Aufmerksamkeit gelesen hatte, dem würde der Zugang zum Beispiel zu den Werken von Virgina Woolf erleichtert. Fasziniert war Dorothy L. Sayers z.B. auch von bekannten und wichtigen Autoren der Victorianischen Zeit, wie Wilkie Collins, John Ruskin oder George Eliot. Sayers hinterfragte schon seinerzeit die Grenzen zwischen Unterhaltungsliteratur (popular literature) und "ernster" Literatur (serious literature). Ebenso wird von Dr. Aoife Leahy (University of Limerick) in der vorliegenden Untersuchung Sayers' persönliche Ansichten zu den Verbindungen von "mid-Victorian" über "late Victorian" zu modernen Autoren (high modernist authors) berücksichtigt. PK 54
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I. Liard, Véronique (Hg):
Verbrechen und Gesellschaft im Spiegel von Literatur und Kunst.
2010, 294 S., Martin Meidenbauer Verlagsbuchhandlung, 978-3-89975-194-9, EURO 45,90
Mit Recht darf man behaupten, daß Detektiverzählung, Kriminalroman und Thriller die Unterhaltungsliteratur schlechthin ist. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich das Genre zu einem "blühenden Literaturzweig" (Jochen Vogt) in der Publikumsgunst entwickelt. Wurde noch in den fünfziger Jahres des 21. Jahrhunderts Kriminalromane schlicht als "Trivialliteratur" abgetan, kann man heute feststellen, daß diese Populärliteratur auch in Kontinent-Europa immer mehr zum Gegenstand wissenschaftlicher Analysen und Wertungen wurde. Gutgeschriebene Kriminalliteratur steht heute ohne Weiteres gleichranging neben der sogenannten "Hochliteratur". Zumal Kriminalliteratur in ihren vielseitigen Subgenres stets aktueller gesellschaftliche und zeitgenössische Situationen thematisiert als die o.g. "Hochliteratur". Herausgeberin Véronique Liard, Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Université de Bourgogne in Dijon, bat Wissenschaftler aus Europa und Übersee um ihre Sichtweisen auf die verschiedenen Darsellungsformen von Verbrechen und deren "Inszenierungen in literarischen, künstlerischen, soziologischen, psychologischen und juristischen Diskursen" zu untersuchen. Vermissen wird man in dieser Aufsatzsammlung ein Personen- und Stichwortregister, ebenso eine Auswahlbibliographie entsprechender Sekundärliteratur (einzig in den Fußnoten wird hin und wieder auf weiterführende Literatur verwiesen). Eine kleine Anmerkung sei mir erlaubt: ich habe mich sehr gefreut, in diesem Sammelband den Aufsatz "Verbrechen als Spiegel männlicher Bedrohung" von Dr. Petra Perrier (Université de Savoie, Chambéry) zu entdecken, die im Frühjahr 2009 hier im Archiv für eine Woche recherchiert hat.
Inhalt: K. Ackermann: Einleitung / J. Vogt: Modern? Vormodern? Oder Postmodern? Zur Poetik des Kriminalromans und zu seinem Ort im literarischen Feld / V. Schneider: Rechtsmedizin als "Unterhaltungswissenschaft"? / S. Marchenoir: Die 'Kriminalgeschichte' "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff / A. Rudolph: Strenge Vergeltung staatsschädlicher Leidenschaften. Zum geschlechtsspezifischen Ursprung der Delinquenz in Wilhelm Meinholds chronikalischem Roman "Sidonia von Bork" / U. Weymann: Gesellschaftskritik und Populärliteratur. Heinrich Manns Destruktion des Kriminalliteraturschemas in "Ein ernstes Leben" [1932] / W. Kulig: Sacher-Masochs "Schattenbilder" des vormärzlichen Polizeiwesens in seinen "Memoiren eines österreichischen Polizeibeamten" / M. George: Von der Lust am Morden - zu einem zentralen Motiv expressionistischer Prosa / M.-C. Méry: Vatermord im expressionistischen Drama / G. Padberg: Das Thema "Gewaltverbrechen" in der veristischen Grafik und Malerei der Weimarer Republik (Grosz, Dix, Schlichter, Beckmann) / S. Herzog: "Es war Mord". "Malina" - Ein Kriminalroman? / B. Holzner: "Komm, süßer Tod". Die Brenner-Krimis von Wolf Haas als Spiegel der österreichischen Gesellschaft / W. Düsing: Die Universität im Spiegel des Kriminalromans. F.N. Mennemeier "Der Schatten Mishimas" und K. Modick "Die Schatten der Ideen" / G. Jelitto-Piechulik: Dominanter Vater-Sohn-Konflikt und literarisch gestaltete Erinnerung in der Kriminalnovelle. Mischa Bach "Der Tod ist ein langer, trüber Fluß" / P. Perrier: Verbrechen als Spiegel männlicher Bedrohung. Exemplarische Untersuchung zum deutschen Frauenkrimi / S. Orzechowski: Pragmatisch, praktisch, gut: der unkonventionelle, amoralische Mord in Ingrid Nolls Romanen / P. Plummer: "The whole city leads a double existence" - Schottische Mythen, Verbrechen und Gesellschaft in Ian Rankins Kriminalromanen / Y. Wolf: (Gegen) den Vampir ausziehen - 'Crossover'-Phänomene in populären Vampirromanen / R. Neubauer-Petzold: Blaubart und Vampir: die Mythisierung des Serienmörders und seine mediale Ikonisierung / D. Just: Wie Todesspiel-Gourmets. KT 54
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I. Lilja, Hans-Åke:
Lilja's Library - The World of Stephen King.
2010, 512 S., zahlr. Illustrationen, Cemetery Dance Publications, 978-1-58767-212-5, $ 40,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Seit mehr als 10 Jahren ist die Hans-Åke Lilja die Internet-Informations-Quelle wenn es um Bücher von Stephen King oder deren Verfilmungen geht. Seine website "Lilja's Library" ist die "die-hard" Fan-Quelle rund um Stephen King. Hier findet man einfach alles zum "Master of Horror", seien es Reportagen, Rezensionen, Interviews, Artikel, Hinweise oder "special features". Hans-Åke Lilja hat für das vorliegende Buch eine Auswahl aus diesen Beiträgen getroffen: in über 40 Interviews und mehr als 150 Rezensionen wird das Werk von Stephen King beleuchtet. Glenn Chadbourne hat die Illustrationen zu diesem Band beigesteuert. Zu Wort kommen neben Stephen King auch Peter Straub, Bev Vincent, Ridley Pearson, Stewart O'Nan, Mick Garris und viele andere. Die Einleitung schrieb Bev Vincent.
Gegliedert ist "The World of Stephen King" in mehrer Sektionen, beginnend mit dem Interview-Teil (1. Two Interviews With Stepen King / 2. Other Interviews), gefolgt von "Book Reviews" (1. Books by King / 2. The Dark Tower / 3. Books About King / 4. The Movies / 5. Other Reviews), ein weiterer Teil ist den "Movie Reviews" gewidmet (1. Television / 2. The Dead Zone / 3. The Movies/DVDs / 4. The "Dollar Babies" / 5. The Scripts / 6. Other Oddities. Abgeschlossen wird das Buch mit "New Reviews" und "Lilja's Final Word".
"The World of Stephen King" ist in zwei Ausgaben erhältlich: die Hardcover-Ausgabe zu US $ 40,00 und die "Traycased Lettered Edition", limitiert auf 52 signierte Exemplare (mit je 1 original Illustration von Glenn Chadbourne) für US $ 250,00. Eric A. Stillwell, ehemaliger Produzent von "The Dead Zone" urteilt zum vorliegenden Werk: "Lilja's Library is the quintessential resource for anybody - fan or professional - seeking information on anything related to Stephen King and his multitude of books, films and television productions.". KT 54
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I + II. Lindner, Christoph (Hg):
The James Bond Phenomenon.
A critical reader.
2009 (2. erw. u. erg. Auflage von 2003), 344 S., 20 s/w Fotos, Manchester University Press, 0-7190-095-9 / 978-0-7190-8095-1, £ 14,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Ist Pussy Galore lesbisch? Miss Moneypenny vielleicht eine verkappte Feministin? Und Pierce Brosnan ein Technikfetischist? Was es mit Sean Connery's Smoking oder Ursula Andress' Bikini, Oddjob's Bowler, die sich von Film zu Film steigernden Supertricks von Q, oder was der Penis von James Bond z.B. mit Authorität zu tun hat, kann man in der Essay-Sammlung, die Christoph Lindner, Professor an der Universität von Amsterdam, herausgegeben hat nachlesen.
Lindner hat den "critical reader" in drei Teile (mit insgesamt 19 Kapiteln) gegliedert:
I. Reading 007, II. Screening 007 und III. Re-thinking 007. Die hier versammelten Aufsätze bestens bekannter Autoren prüfen die Bond-Romane und -Filme hinsichtlich ihrer Bezüge zu Politik oder Geschichte oder Sozialisation mehrheitlich zur Zeit des "Kalten Krieges". Ebenso werden die Film-Musiken analsysiert. Quintessenz ist, daß die 007-Bücher und -Filme hintergründig mehr transportieren als vordergründig Spannung und Nervenkitzel, schnelle Autos oder schöne Frauen vermuten lassen. Gleichzeitig begründen die Texte auch, wie und warum das Phänomen James Bond-007 seit über sechs Dekaden so erfolgreich weltweit seine Vormachtstellung als Spannungsgarant aufbauen, ausbauen und halten konnte und kann.
Die Essay-Sammlung wird mit einer Chronologie (Select Bond chronology) eingeleitet und mit einer ausführlichen Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur abgeschlossen. Ein Stichwort-/Namens-/Personenregister erschließt "The James Bond Phenomenon".
Inhalt: T. Bennett & J. Woollacott: The moments of Bond / U. Eco: Narrative structure in Fleming / M. Denning: Licensed to look - James Bond and the heroism of consumption / Chr. Lindner: Criminal vision and the ideology of detection in Fleming's 007 series / C. Hines: "Entertainment for men" - uncovering the "Playboy" Bond / J. Chapman: The James Bond films - conditions of production / J. Smith: Creating a Bond market - selling John Barry's soundtracks and theme songs / C. Baron: "Doctor No" - bonding Britishness to racial sovereignty / M. Wills: Hard-wear - the millennium, technology, and Brosnan's Bond / C.M. Tremonte & L. Racioppi: Body politics and "Casino Royale" - gender and (inter)national security / Chr. Bold: "Under the very skirts of Britannia" - re-reading women in the James Bond novels / E. Ladenso: Pussy Galore / T. Brabazon: Britain's last line of defence - Miss Moneypenny and the desperations of filmic feminism / P. Stock: Dial "M" for metonym - Universal Exports, M's office space and empire / A. Gehlawat: Kamasutra Bond-ing / T. Miller: James Bond's penis / J. Leach: "The world has changed" - Bond in the 1990s -and beyond / St. Hall: Shaken, stirred, pixellated - video gaming as Bond. KT 54
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II. Lindner, Christoph:
Revisioning 007.
James Bond and Casino Royale.
2009, 256 S., Wallflower Press, Hardcover 978-1-906660-20-8, £ 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt) / Paperback 978-1-906660-19-2, £ 16,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Eine Sammlung von Aufsätzen zur Neuverfilmung (2006) des James Bond-Klassikers "Casino Royale", in dem Daniel Craig seine erste Bewährungsprobe als 007 zu bestehen hatte. "Revisioning 007" sieht "Casino Royale" als wichtigen Wendepunkt in der 007-Serie. Themen sind unter anderem Masochismus, Voyeurismus, Hypermobilität, analysiert wird die Folterszene (testicular torture) [später noch einmal zu sehen in "Goldfinger", als Goldfinger, dargestellt von Gerd Fröbe, Bond mit einer Laserkanone zu kastrieren versucht], untersucht wird auch die sich inzwischen gewandelte Rolle des Geheimagenten nach dem 11. September. KT 54
Hinweis
Die Lilly Library (Indiana University Bloomington) hat eine kleine Liste von "Links to the James Bond Phenomenon on the web" zusammengestellt.
- The Cultural Politics of Ian Fleming and 007 - A Conference at Indiana University Bloomington
www.indiana-edu/~engweb/jamesbond
- The National Museum of Photography, Film and TV
www.nmpft.org.uk/bond
- The International Spy Museum
www.spymuseum.org/index.asp
- Ian Fleming Publications Ltd.
www.ianflemingcentre.com
- Universal Exports: The Home of James Bond
www.universalexports.net
- The James Bond 40th Anniversary Site
www.jamesbond.com/40th-anniversary/index2.php
- Mr. Kiss Kiss Bang Bang!
www.ianfleming.org/index.shtml
- The Art of James Bond
www.artofjamesbond.com
I. Lukas, Christian:
Angelus entschlüsselt.
Das Geheimnis der Nephilim von A bis Z.
2010, 316 S., Knaur Taschenbuch 78394, 3-426-78394-9 / 978-3-426-78394-8 / K 24 74 50 66, EURO 7,95
Daniel Trussonis Mysterythriller "Angelus" (s. PKT 37) wirft viele Fragen auf: Wer sind die Nephilim - die Nachkommen der gefallenen Engel, die auch als die Söhne Gottes bezeichnet werden? Stellen sie nicht einen erheblichen Widerspruch zu dem dar, was uns die Bibel lehrt? Woher kommt der Glaube an die Engel - und war er schon so positiv behaftet wie in heutiger Zeit? Dieses Handbuch bietet aufschlussreiche Hintergrundinformationen zu den Schauplätzen, den zitierten Bibelpassagen und berühmten Persönlichkeiten, die im Roman eine Rolle spielen. Übersichtlich strukturiert und alphabetisch geordnet, lüftet Christian Lukas nicht nur das Geheimnis der Nephilim, sondern liefert dem Leser auch einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Engelskunde und der Bibelschriften. Im Anhang weiterführende Literatur & Quellen und Internetseiten.
Christian Lukas, geboren 1970 in Witten, arbeitet als Filmjournalist für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Er hat bereits sehr erfolgreiche Bücher über die Fernsehserien "Stargate" und "Akte X" veröffentlicht und ist außerdem Mitherausgeber der Interviewsammlungen "Onscreen 1 und 2". Gemeinsam mit Sascha Westphal hat er neben den Büchern über "Buffy - Im Bann der Dämonen" außerdem ein Buch über die "Scream"-Trilogie und die Geschichte des Teen-Horror-Films geschrieben. (vt) KT 54
www.christianlukas.de
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I. Macdonald, Kate & Foxwell, Elizabeth:
John Buchan.
A Companione to the Mystery Fiction.
2009, 229 S., 34 Fotos, McFarland, 0-7864-3489-9 / 978-0-7864-3489-3, $ 39,95 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Der schottische Politiker, Staatsmann und Schriftsteller John Buchan, 1st Baron Tweedsmuir of Elsfield, (26.8.1975 - 11.2.1940) veröffentlichte in seiner langen politischen und schriftstellerischen Karriere mehr als 60 Werke. Dazu kamen noch über 40 (Kriminal-)Romane und zahlreiche Kurzgeschichten. Sein bekanntester Kriminalroman erschien 1915 unter dem Titel "The Thirty-Nine Steps". Kate Macdonald und Elizabeth Foxwell haben ein umfassendes Begleitbuch zu den (Kriminal- bzw. Agenten/Spionage-)Romanen zusammengestellt. Die Einträge berichten über die Protagonisten (mit besonderem Augenmerk auf den Geheimagenten Richard Hannay, Buchan's berühmtester Serienfigur), über Verfilmungen, die verschiedenen Themen, die Buchan in seinen Romanen fokussiert. In ihrer Einführung wird das Gesamtwerk von John Buchan zunächst in chronologischer und das Romanwerk dann (noch einmal) in alphabetischer Abfolge aufgeführt. Es folgen eine kurze Biographie und ein Abriss seiner Karriere als Politiker und Staatsmann. Die folgenden 166 Seiten bilden den Hauptteil, des "Companion". Abgeschlossen wird das John Buchan-Nachschlagewerk mit einer Biblographie.
Kate Macdonale ist Professorin für Englisch an der Universität von Gent (Belgien). Von 1997 bis 2007 war sie Herausgeberin des "John Buchan Journal". KT 54
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I. Mangham, Andrew (Hg):
Wilkie Collins.
Interdisciplinary Essays.
2009 (2. verbesserte Auflage), 295 S., Cambridge Scholars Publishing, 978-1-4483-80510-0, £ 14,99 (Tageskurs zzgl. MWSt)
The electic collection brings together a range of critical voices, from varying disciplinary backgrounds, to comment on the life and works of Wilkie Collins. As this collection makes clear, he formed interesting connections with key figures in literature, art, theatre, medicine, and the law. As a result, his works often engaged with the period's most influential ideas and cultural developments. Best remembered for spearheading the Sensation genre with "The Woman in White" and detective fiction with "The Moonstone". Collin's career acutally encompassed a large amount of material that ahs remained neglected until recently.
Inhalt: Teil I. Collins in Context: Beller: "Too Absurdly Repulsive" - Generic Indeterminacy and the Failure of "The Fallen Leaves" / Furmeaux: A Distaste for Matrimonial Sauce - The Celebration of Bachelorhood in the Journalism and Fiction of Collins and Dickens / Kontou: Parallel Worlds - Collin's Sensationalism and Spiritualist Practice
Teil II. Collins in Art: Douglass: Text and Image Together - The Influence of Illustration and the Victorian Market in the Novels of Wilkie Collins / Leahy: The Face of the Adversary in the Novels of Wilkie Collins
Teil 3. Collins and Medicine: Mangham: Mental States - Political and Psychological Conflict in "Antonina" / Cox: Reading Faces - Physiognomy and the Depiction of the Heroine in the Fiction of Wilkie Collins / Caleb: Questioning Moral Inheritance in "The Legacy of Cain" / Hughes: Habituation and Incarceration - Mental Physiology and Asylum Abuse in "The Woman in White" and "Dracula" / Depledge: "Heart and Science" in Vivisection's Threat to Women
Teil 4. Collins and the Law: Longmuir: The Scotch Verdict and Irregular Marriages - How Scottish Laws Disrupts the Normative in "The Law and the Lady" and "Man and Wife" / Law: Collins on International Copyright - From "A National Wrong" (1870) to "Considerations" (1880) / Parker: The Dangerous Brother - Family Transgression in "The Haunted Hotel"
Teil 5. Collins, Theatre, and Film: Person: "Twin-sisters" and "Theatrical Thieves" - Wilkie Collins and the Dramatic Adaption of "The Moonstone" / Norwood: Sensation Drama? Collin's Stage Adaption of "The Woman in White" / Brusberg-Kiermeier: Detecting Buried Secrets - Recent Film Versions of "The Woman in White" and "The Moonstone"
Andrew Mangham ist Dozent für Englische Literatur an der Universit yof Reading. (vt) KT 54
www.reading.ac.uk/english/aboutus/staff/a-s-mangham.aspx
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I. Mengel, Bradley:
Serial Vigilantes of Paperback Fiction.
An Encyclopedia from Able Team to Z-Comm.
2009, 233 S., McFarland, 0-7864-4165-8 / 978-0-7864-4165-5, $ 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Das Wörterbuch offeriert für den englischsprachigen Begriff "vigilantes" die deutschsprachige Version von "Bürgerwehr". Das deutsche Wort "Vigilanten" oder auch "Regulatoren" (s. Friedrich Gerstäcker Roman "Die Regulatoren von Arkansas") ist aus dem deutschen Wortschatz verschwunden - einzig die DDR Behörden bezeichneten mit "Vigilanten" verdeckte Ermittler der Kriminalpolizei (als hätte die Stasi nicht genug "Arbeit" gehabt). Der Begriff "Vigilantes" steht im amerikanischen Sprachgebrauch vielmehr für Leute, die das Recht in eigene Hände nehmen, sprich für Selbstjustiz = "Rough justice". In den amerikanischen Taschenbuch-Krimiserien der 60er und 70er Jahre wimmelte es nur so von "vigilantes", einige sind sogar über den großen Teich geschwappt, als deutsche Taschenbuch Verlage mehr oder weniger jeden amerikanischen Action-Krimi auch hier vermarkteten.
Die älteren Leser des KRIMI-TIPP werden sich bestimmt an Don(ald Eugene) Pendleton und seinen "Mafia-Killer" (Heyne Krimis), Nick Carter's "Killmaster" in der Ullstein Krimi-Reihe oder auch an "COBRA übernehmen Sie" im Fernsehen erinnern. "Vigilantes" waren diejenigen, die dort mit harten und nicht ganz gesetzeskonformen Mitteln weitermachten, wo polizeiliche Ermittler ihre (gesetzlich vorgeschriebenen) Grenzen hatten. Bradley Mengel legt mit "Serial Vigilantes ..." eine hervorragend annotierte Bibliographie dieser Serien-Krimis vor. Auf 185 Seiten werden diese "high-lights" eines Sub-Genres der amerikanischen Kriminalliteratur penibel Serien- oder Protagonisten-Alphabetisch aufgelistet.
Beginnend mit einer Biographie des Serienhelden (Serientitel und Name des/der Protagonisten/in), folgt eine Kurzbiographie des Autors/der Autorin ("Behind the Scene"), es werden dann alle Titel in chronologischer Folge ihres (Erst-)Erscheinens aufgeführt, gab es Film-TV-Adaptionen oder Comic-Version werden auch diese genannt. Ein Schmankerl sind die Zusatz-Bibliographien "Related Books", die auf weiterführende Literatur zu eben jener Serie hinweisen. Im weiterführenden Index wird auf Crossovers, Nachschlagewerke, Parodien oder auch die weiblichen Akteure solcher Serien mehr oder weniger eingegangen. Es ist ein Vergnügen in "Serial Vigilantes ..." zu blättern, zu lesen oder nachzuschlagen, auch wenn nicht alle dieser hier erwähnten Serien in deutscher Übersetzung zugänglich war.
Bradley Mengel zeichnet mit seinem Buch einen nicht ganz unwichtigen Ausschnitt der Spannungsliteratur nach - und für den Herausgeber des KRIMI-TIPP war es ein Vergnügen (man verzeihe mir diese Wiederholung) auf eine etwas außergewöhnliche Bibliographie hinzuweisen.
Bradley Mengel arbeitet im Büro der australischen Staatsanwaltschaft. KT 54
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I. Metzger, Nicole:
Sozial- und Lesergeschichte des Kriminalromans.
2006, 20 S., GRIN Verlag (Hausarbeit), 978-3-638-54161-9, EURO 7,99 [! nur als E-book ! Dateigröße: 119 KB]
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Sozial- und Lesergeschichte des Kriminalromans. Hierbei wird allerdings von einem historischen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Gattung und ihre Verbreitung abgesehen. Stattdessen stehen aktuelle Entwicklungen, Daten und Tendenzen im Mittelpunkt. Drei große Bereiche der Sozial- und Lesergeschichte werden in einzelnen Aspekten untersucht. Zum einen die Voraussetzungen für Kriminalromane. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Verhältnis von krimineller Wirklichkeit und Literatur, sowie auf dem Realitätsanspruch, den der Kriminalroman an sich selber stellt. Der zweite Bereich schildert die aktuellen Publikationsbedingungen des Krimi-Markts. Die Leserforschung stellt den dritten Bereich dar. Im Einzelnen wird sich hier den Fragen gewidmet, wer Krimis liest und warum. Die angestellten Untersuchungen beziehen sich zum Teil auf die Analyse wissenschaftlicher Statistiken und Studien. Und zum anderen, um neben der Theorie eine Praxisnähe zu schaffen, auf Aussagen von Krimi-Autoren. Die behandelten Themen beschränken sich jedoch fast ausschließlich auf den deutschen Raum, da ein internationaler Überblick den vorgegebenen Rahmen sprengen würde. Alle gesammelten Fakten, Aussagen und Aspekte der drei Gliederungsbereiche werden abschließend im Fazit einzeln interpretiert, sowie im Gesamtzusammenhang zueinander in Verbindung gebracht. (Abstract der Autorin) KT 54
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I. Morrison, Lucy & Mekler, L. Adam (Hg):
Mary Shelley.
Her Circle and Her Contemporaries.
2010, 230 S., Cambridge Scholars Publishing, 978-1-4438-1868-1, £ 39,99 (Tageskurs zzgl. MWSt)
This collection of essays expands critical consideration of Mary Shelley's placement within the are we call "Romantic", wherein her texts converse with those of her family, her circle, and her contemporaries. It suggests Mary Shelley's texts merit further investigation not simply for what the reveal about their author and her oeuvre, but for the ways in which the illuminate our understanding of the contexts in which they were composed.
Lucy Morrison ist Associate Professor für Englisch an der Salisbury University und Co-Autorin von "Mary Shelley Encyclopedia" (2003).
L. Adam Mekler ist Associate Professor für Englisch an der Morgan State University in Baltimore. (vt) KT 54
http://faculty.salisbury.edu/~lxmorrison
http://l-adam-mekler.com
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I. Nansen & Piccard (Red.):
Eichborn Krimi Magazin 2010-11.
2010, 32 S., zahlr. farb. u. s/w Fotos, kostenlos
Der Frankfurter Eichborn Verlag (der Verlag mit der Fliege) legt ein aufwendig gestaltetes Werbemagazin im Format DIN A 4 zu Krimineuerscheinungen der Jahre 2010/11 vor. Die Kurzvorstellungen der bereits erschienenen bzw. geplanten Kriminalromane werden durch umfangreiche redaktionelle Beiträger umrahmt. So erläutert Thomas Wörtche: "Warum Elmore Leonard zu den wichtigsten Autoren Amerikas gehört" (Elmore Leonard: Road Dogs, Januar 2011); Matthias Bischoff interviewt Stephan Brüggenthies: "Ich nehme das Genre sehr ernst. Anders könnte ich nicht arbeiten" (Stephan Brüggenthies: Die tote Schwester, Februar 2011); Tobias Moorstedt spricht mit Michael Sear und Stanley Trollip (die unter ihrem Pseudonym Michael Stanley den afrikanischen Kommissar Kubu in Botswana ermitteln lassen) über: "Die Rache des Flusspferdes" (Michael Stanley: Kubu und der Tote in der Wüste, (Februar 2010) und Alexander Runte berichtet über die Zusammenarbeit des deutsch-türkischen Autorenduos Ulrich Noller und Gök Senin in seinem Artikel: "Der Tod, der Terror und der Türke" (Ulrich Noller & Gök Senin: Çelik & Pelzer, Oktober 2010).
Das "Eichborn Krimi Magazin 2010-11" kann man anfordern unter www.eichborn.de oder als pdf-Format herunterladen unter: www.eichborn.de/fileadmin/pdf/vorschau/eichborn_krimi_2010.pdf
Zur Erinnerung: Werbemagazine von Krimiverlagen gab es auch schon in der Vergangenheit. Diese kurzlebigen Magazine waren meist im Zeitungsformat gehalten und konnten nicht mit ausführlichen redaktionellen Beiträgen aufwarten wie eben das "Eichborn Krimi Magazin". In den 80er Jahren war es z.B. "The Red Crime Club" (Goldmann Verlag, mehrere Ausgaben), in den 90er Jahre kamen dann "Tatort. Die Berliner Krimizeitung" (Ed. Monade, 1 Ausgabe), "Sampo - Erlesenes aus der Literatur Nordeuropas" (Pettersson Verlag, 2 Ausgaben), "Steckbrief - Die neue Zeitung für alle Fans von Thrill & Kill" (Heyne Verlag, 1 Ausgabe), "KKG-Zeitung" (Pelikan Verlag, mehrere Ausgaben).
Jährlich erscheint immer noch "Krimi - Das Magazin für Wort & Totschlag" (ehemals unter dem Titel "Krimi - Zeitung für Wort und Totschlag", Buchwerbung der Neun) und das "KRIMIJournal - Die Zeitung für Krimifreunde" (Gmeiner Verlag). KT 54
III. Nelson, Anne:
Die Rote Kapelle.
Die Geschichte der legendären Widerstandsgruppe.
2010, 508 S., zahlr. s/w Fotos auf 16 Bildtafeln, (Red Orchestra. The Story of the Berlin Underground and the Circle of Friends who Resisted Hitler, Ü.v. Michael Müller), C. Bertelsmann Verlag, 3-570-10021-9 / 978-3-570-10021-9 / K 24 24 79 00, EURO 24,95
Mit dem Begriff "Rote Kapelle" wird eine Vereinigung lose miteinander verbundener Gruppen bezeichnet, die während des Zweiten Weltkriegs durch Spionage, Flugblattaktionen und andere Aktivitäten Widerstand gegen Hitler leisteten. Ihre Mitglieder wurden nach 1945 in Westdeutschland als kommunistische Spione und Landesverräter denunziert, in Ostdeutschland häufig als Helden gegen den Faschismus instrumentalisiert. Wer waren diese Menschen - vorrangig Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler, Beamte und gut die Hälfte von ihnen Frauen -, die sich zusammentaten, um gegen die NS-Diktatur vorzugehen? Was trieb sie, ihre eigenes Leben und das ihrer Angehörigen und Freunde zu riskieren, anstatt sich, wie die meisten mit dem Regime zu arrangieren?
Einfühlsam schildert Anne Nelson die Lebenswege der wichtigsten Protagonisten, spürt ihren Gang in den Widerstand nach, ihren Beweggründen, Ängsten und Idealen, ihren couragierten Vorgehen, immer in Gefahr, der Gestapo in die Hände zu fallen. Eine der führenden Figuren im Berliner Widerstand war Greta Kuckhoff. Primär aus ihrer Perspektive schildert Nelson die Geschichte der "Roten Kapelle". Sie proträtiert Gretas Mann Adam Kuckhoff, der als renommierter Bühnenautor in Goebbels' Propagandaministerium das Regime zu unterwandern versuchte. Arvid Harnack, den deutschen Freund Gretas aus Studienzeiten in Amerika, und seine Frau Mildred Fish; Harro Schulze-Boysen, den Luftwaffen-Nachrichtenoffizier, der Geheimmaterial an die Alliierten weitergab, und seine Frau Libertay; Adolf Grimme den ehemaligen preußischen Kultusminister, sowie zahlreiche andere höchst unterschiedliche Männer und Fauen.
Anne Nelson hat bei ihren Archivrecherchen zum Teil neues Material zutage gefördert, hat Interviews mit den Kindern der Widerstandskämpfer und mit der letzten Überlebenden der Gruppe, Katja Meirowsky, geführt. Ihre packende Geschichte ist zugleich ein sensibles Porträt jener Männer und Frauen, die im Kampf gegen Hitler so viel wagten und bis heute nicht die Würdigung finden, die sie verdienen. Im Anhang eine ausführliche Bibliographie weiterführender Literatur (Bücher, Artikel und Aufsätze, Archivmaterialien, Websites, Dokumentarfilme).
Anne Nelson ist Buch- und Theaterautorin und unterrichtet an der School of International and Public Affairs an der Columbia University in New York. Als Kriegskorrespondentin in El Salvador und Guatemala (1980 - 1983) hat sie u.a. für die New York Times und die Los Angeles Times Reportagen veröffentlicht. Für ihr Werk hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, ihr Theaterstück "The Guys" - eines der ersten, das die Anschläge vom 11. September thematisierte - wurde weltweit aufgeführt und in Hollywood verfilmt. (vt) KT 54
www.sipa.columbia.edu/academics/directory/an115-fac.html
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I. Nindl, Sigrid:
Wolf Haas und sein kriminalliterarisches Sprachexperiment.
2010, 326 S., zahlr. graph. Darstellungen, E. Schmidt Verlag (Philologische Studien und Quellen, 219), 3-503-09888-7 / 978-3-503-09888-0 / K 23 11 55 95, EURO 49,80
Du schnallst es nicht, wenn Du die ersten Sätze vom Wolf Haas oder Simon Brenner gelesen hast. Ja was jetzt? Quasi Notruf. Nach dem Sprachdoktor. Aber der rezeptiert Dir nur: Weiterlesen. Also quasi Gewöhnung. - Der Sprachduktus von Wolf Haas in seinen Brenner-Romanen ist in der Tat zunächst gewöhnungsbedürftig. Hat man sich aber einmal eingelesen, dann machen die Brenner-Romane, ja was wohl?, quasi Spaß. In ihrer Dissertation "Wolf Haas und sein kriminalliterarisches Sprachexperiment" wird die Haas'sche Sprache von Ingrid Nindl akribisch untersucht:
- Was macht die besondere Wirkung der Sprache von Wolf Haas in seinen Simon-Brenner-Romanen aus? Wie lässt sich seine Literatursprache beschreiben? Welche Wörter, Satz- und Textstrukturen verwendet er? Was sind Besonderheiten der Erzähler- und der Figurenrede? Welche weiteren Schreibstrategien sind charakteristisch? Diesen Fragen widmet sichdie vorliegende Arbeit. Die Untersuchung des vollständig digitalisierten Corpus beinhaltet sowohl quantitative als auch qualitative Analysen und verläuft von einer Betrachtung der Mikrostruktur einzelner Wörter bis hin zur Makrostruktur der textuellen Verknüpfung. Damit wird über die Ebenen der Morphologie, Lexik, Syntax und Textualität die Sprache und ihre Stilqualität als Ganzes in ihrer Wirkung erfasst. Dabei soll gezeigt werden, dass der besondere Reiz der Sprache in den Simon-Brenner-Romanen im Spannungsverhältnis von fingierter Mündlichkeit und Schriftlichkeit begründet liegt. Die Wirkung beruht allerdings weniger auf einer Imitation von Mündlichkeit, sondern vielmehr auf ihrer überzeichneten Stilisierung. Der scheinbar spielerische Wechsel von Nähe und Distanz ist das, was die Sogwirkung dieser Sprache ausmacht. (vt) -
Das abschließende Literaturverzeichnis listet neben 1. Primär- und 2. Sekundärliteratur auch 3. zahlreiche Rezensionen und 4. ein umfangreiches Verzeichnis der Internetaddressen auf. KT 54
www.krimilexikon.de/haas.htm
siehe auch die Diplomarbeit von Renate Peschik-Vodosek: "Von der Auferstehung zum ewigen Leben: Die Brenner-Krimis von Wolf Haas im Gattungskontext" (Wien, 2008): http://othes.univie.ac.at/1428/1/2008-10-06_9402299.pdf
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II. Norda, Gunnar:
Didaktische Aspekte zum Einsatz eines Hörspiels von "Die drei Fragezeichen" im Deutschunterricht.
2006, 26 S., GRIN Verlag (Hauptseminararbeit), 978-3-638-73247-5, EURO 13,99
In der vorliegenden Arbeit soll es um ein Medium gehen, das schon meine eigene Kindheit, mein Freizeit- und Medienverhalten besonders (mit-)geprägt hat: das Hörspiel bzw. die Hörspielkassette. Ich möchte der Frage nachgehen, ob ein (triviales) Hörspiel, wie das der "Drei ???" Gegenstand des Deutschunterrichts sein kann bzw. sein sollte (didaktische Legitimation). Jutta Wermke attestiert dem Hören an sich einen sehr geringen Stellenwert im Deutschunterricht und fordert entsprechendes Umdenken. Eine Ursache des herrschenden Defizits auditiver Elemente im Deutschunterricht sieht sie vor allem in der Dominanz der visuellen Medien bei der Öffnung des Unterrichts für die Massenmedien. Meiner Ansicht nach liegt das Defizit u.a. darin, dass die Bedeutung des Hörens, des Hörverstehens den meisten Lehrerinnen und Lehrern nicht bewusst ist; entsprechend wir die Notwendigkeit für das Erlernen einer Hörkompetenz nicht gesehen (Hören muss man nicht lernen). Die didaktischen Möglichkeiten und Aspekte für den Einsatz eines Hörspiels im Deutschunterricht sollen anhand einer Folge der "Drei ???" ("Der Super-Papagei") aufgezeigt werden. Die Wahl einer Folge dieser Hörspielreihe beruht zum Einen auf eigenem Interesse, aber auch auf anderen interessanten Aspekten der Serie [� und zwar dem Grundmuster der "Drei ???", Anmerk. d. Hg.]. Der praxisorientierte Hauptteil dieser Arbeit beschäftigt sich schließlich mit Möglichkeiten eines Einsatzes des genannten Hörspiels im Deutschunterricht. (Abstract des Autors) KT 54
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I. Pearson, Nels & Singer, Marc (Hg.):
Detective Fiction in a Postcolonial and Transnational World.
2009, 214 S., Ashgate, 978-0-7546-6848-0, £ 55,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Nels Pearson (Fairfield University) und Marc Singer (Howard University) legen hier eine Sammlung von Aufsätzen vor, die sich mit einer zeitgenössischen und neueren Entwicklung in der internationalen Kriminalliteratur beschäftigen: den Blick von immer mehr Kriminalschriftstellern auf nationale Identität und Nationalbewußtsein, Ethik, wie auch auf Recht und Gerechtigkeit in einer nachkolonialen und globalen Welt. Die 11 Aufsätze beschäftigen sich mit Vertretern der Kriminalliteratur aus Lateinamerika, Asien, Indien und der Karibik aber auch mit der von Afro-, Asia- und Latino-Amerikanischen Autoren und deren Darstellung verschiedener Ethnien in der amerikanischen Kriminalliteratur. Jeden der Aufsätze beschließt eine jeweils recht umfangreiche Bibliographie weiterführender Literatur. Inhalt:
N. Pearson & M. Singer: Open Cases - Detection, (Post)Modernity, and the State (Einführung) / E.S. Davis: Investigating Truth, History, and Human Rights in Michael Ondaatje's "Anil's Ghost" / C. Chambers: Postcolonial Noir - Vikram Chandra's "Kama" / M. Lauder: Postcolonial Epistemologies - Transcending Boundaries and Re-inscribing Differenc in "The Calcutta Chromosome" / J. Herbeck: Detective Narrative Typology - Going Undercover in the French Caribbean / G. Wright: Out on Parole - Suspending Oral Culture's Death Sentence in Patrick Chamoiseau's "Solibo magnifique" / H. Sun: A Journey Lost in Mystery - Mario Vargas Llosa's "Death in the Andes" / R.T. Goodman: The Hunt for the World's Greatest Outlaw - Imperialist Policing, the Journalistic Novel, and the "War on Terror" in Colombia / J. Lewis: "Sympathetic Traveling" - Horizontal Ethics and Aesthetics in Paco Ignacio Taibo's Belascoarán Shayne Novels / W. Knepper: Hot on the Heels of Transnationale America - The Case of the Latina Detective / R. Lambert: Walter Mosley's "Devil in a Blue Dress" - The Reforming Spirit of Neo-Noir / S.Y. Kim: Lost in Translation - The Multicultural Interpreter as Metaphysical Detective in Suki Kim's "The Interpreter". KT 54
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III. Petermann, Axel:
Auf der Spur des Bösen. Ein Profiler berichtet.
2010, 304 S., Ullstein Taschenbuch 37325, 3-548-37325-9 / 978-3-548-37325-6 / K 24 37 76 27, EURO 8,95
Die spektakulärsten Fälle von Deutschlands bekanntestem Profiler. In Deutschland werden zwischen neunzig und fünfundneuzig Prozent aller Morde in sehr kurzer Zeit aufgeklärt. Häufig kannten die Täter ihre Opfer, waren Bekannte oder Verwandte. In vielen Fällen hinterlassen die Mörder am Tatort Spuren, die mit den heutigen Mitteln viel besser gelesen werden können als früher und somit die Arbeit der Beamten erleichtern. Doch was ist mit den Fällen, die trotz umfangreicher Ermittlungen nicht gelöst werden können? Was ist, wenn zum Beispiel eine Frauenleiche verstümmelt in einem Müllsack gefunden wird oder ein Soldat erschossen in einem Zugabteil liegt, es keinerlei Hinweise auf einen Täter gibt und die Polizei vor scheinbar unlösbaren Fällen steht? Wenn alle herkömmlichen Ermittlungsmethoden versagen, kommt Axel Petermann zum Einsatz. Er ist Tatortanalytiker, ein sogenannter Profiler. Er wertet die Spuren vom Tatort aus, rekonstruiert aus vielen Mosaiksteinen das Tatgeschehen und befasst sich intensiv mit Opfern und Tätern. Er versucht sich in sie hineinzuversetzen, sie zu verstehen. So muss ein Täter zum Beispiel ständig Entscheidungen treffen. Das beginnt bei der Tatplanung, der Auswahl des Tatortes oder der Tatzeit. Auch die Form der Tötung, zum Beispiel Erschießen, Erstechen oder Erwürgen, lässt Rückschlüsse auf den Täter zu. Solche Details geben Aufschluss über das Tatmotiv und spiegeln die Persönlichkeit des Mörders wider. Sie sind für Axel Petermann der Schlüssel zur Psyche des Täters und ermöglichen ihm, ein Täterprofil zu erstellen.
Axel Petermann ist seit nahezu 40 Jahren bei der Kriminalpolizei. Davon über 35 Jahre bei der Kripo als Mordermittler, Leiter einer Mordkommission und stellvertretender Leiter für Gewaltdelikte. Seit fast 10 Jahren ist er Profiler. Er hat in über 1.000 Fällen ermittelt, darunter Morde, Suizide und Unglücksfälle. Warum Axel Petermann seinen Beruf gewählt hat, kann er nicht mir genau sagen: "War es meine jugendliche Begeisterungsfähigkeit? Die Faszination und das Unerklärbare des Verbrechens? Die Suche nach der Wahrheit? Vielleicht von allem ein bisschen." Seine Berufswahl hat er nie bereut "denn einen selbstständigeren, einen verantwortungsvolleren und abwechselungsreicheren Beruf kann ich mir nicht vorstellen - auch, und gerade weil er sich fast immer mit den Abgründen des menschlichen Verhaltens beschäftigt."
Vor rund zehn Jahren reichte es ihm nach einem Mord nicht mehr die Frage zu stellen: Wer hat das getan? Axel Petermann wollte zusätzlich auch das Warum verstehen. Warum haben die Täter auf bestimmte Art und Weise getötet? Welche bizarren Fantasien spielen sich in den Köpfen der Mörder ab? "Mit herkömmlicher Ermittlerarbeit konnte ich zwar einen Mord aufklären, erfuhr jedoch nur wenig über das Motiv, und das reichte mir nicht mehr aus. Ich wollte mehr über die Hintergründe von Tötungsdelikten erfahren und wissen, welche Bedeutung die häufig ungeklärten Entscheidungen der Täter hatten."
Deshalb entschloss er sich, nachdem er 20 Jahre lang Mordfälle geklärt hatte, die Abteilung für "Operative Fallanalyse" im Polizeipräsidium Bremen aufzubauen. Heute ist Axel Petermann ein Experte auf dem Gebiet des Profilings. Um noch mehr über die Beweggründe einer Tat herausfinden zu können, hat er Täter, deren Fälle er bearbeitet und die er überführte hatte, viele Jahre nach ihrer Verurteilung aufgesucht und befragt. Einige von ihnen traf er im Gefängnis, andere waren mittlerweile wieder frei. Er bekam Antworten auf Fragen, die bei der Bearbeitung in der Mordkommission nicht immer geklärt werden konnten. Die Psyche der Täter wurde somit transparenter. Dieses Wissen hilft Axel Petermann heute, wenn er in die bizarre Welt der Täter eintaucht, einen Fall zu lösen. In seinem Buch beschreibt Axel Petermann wie er scheinbar unlösbare Fälle löst. Er erzählt von seinen spektakulärsten Fällen und berichtet Schritt für Schritt von seinen Ermittlungen, wie er Spuren am Tatort liest, in die Gedanken der Täter eindringt und das Leid der Opfer spürt.
Axel Petermann wurde 1952 in Bremen geboren. Er ist seit fast 40 Jahren bei der Kriminalpolizei, war Mordermittler, Leiter einer Mordkommission und stellvertretender Leiter für Gewaltdelikte. Vor 10 Jahren hat er in Bremen die Dienststelle "Operative Fallanalyse" eingerichtet und leitet diese seitdem. Er hat bereits in über 1.000 Fällen ermittelt. Axel Petermann lerht außerdem Kriminalistik und berät die Redaktion "Tatort". (vt) KT 54
www.polizei.bremen.de
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I. Pettersson, Jan-Erik:
Stieg Larsson.
Eine politische Biographie.
2010, 298 S., (Stieg Larsson - Journalisten, författaren och idealisten, Ü.v. Ursel Allenstein, Katrin Frey und Wibke Kuhn), Aufbau Verlag, 3-351-02719-2 / 978-3-351-02719-3 / K 24 50 72 35, EURO 19,95
Stieg Larsson hat das Erscheinen seiner 3-bändigen "Millennium-Trilogie" (ursprünglich auf 10 Bände geplant) nicht mehr erleben können. Diese drei Bände ("Verblendung", "Verdammnis", "Vergebung") katapultierten einen schwedischen Journalisten zum bekanntesten und meistverkauften und -gelesenen Krimiautor weltweit. Der Journalist Stieg Larsson schrieb gegen Neonazis, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Schweden. Der (Krimi-)Autor Larsson selbst bezeichnete sein Manuskript als eine Romanfolge "um eine moderne Pippi Langstrumpf". Sein Freund und Lektor Jan-Erik Pettersson war da schon anderer Ansicht, ihm war nach Lektüre des Manuskritps der ersten zwei Teile "klar, dass dies ein Riesending werden würde". Jan-Erik Petterson war nicht nur Larssons Lektor sondern auch ein langjähriger Freund. Seine "politische Biographie" stellt den Aktivisten (Teil 1), den "Kartographen" (Teil 2) und den "Krimiautor" (Teil 3) Stieg Larsson vor, sein bewegtes kurzes Leben und seinen unbeirrten Einsatz als politischer Mensch. Pettersson legt hier eine facettenreiche wie wegweisende Darstellung des weltweiten Phänomens Stieg Larsson vor und schließt mit einer umfangreichen Quellenauflistung ("Buchpublikationen" und "Artikel aus Zeitungen, Zeitschriften, Internet").
Jan-Erik Pettersson, geboren 1948 im südschwedischen Bodafors, studierte in Växjö und und Lund, zog dann nach Stockholm, wo er als Journalist arbeitete. Er war Redakteur des schwedischen Buchhändlerjournals Svensk Bokhandel, schrieb außerdem Artikel über Literatur, den Buchmarkt und soziale Themen für alle großen Zeitungen und Magazine des Landes. 1998 wurde er Cheflektor des Ordfront Forlags, wo er auch mit Stieg Larsson zusammenarbeitete.
(siehe auch oben: Kurdo Baksi, Mein Freund Stieg Larsson). KT 54
www.stieglarsson.com
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I. Rzepka, Charles J. & Horsley, Lee (Hg):
A Companion to Crime Fiction.
2010, 629 S., 11 s/w Abb., Wiley-Blackwell (Blackwell Companions to Literature and Culture), 1-4051-6765-3 / 978-1-4051-6765-9, £ 110,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Es kann einen schier mit Neid erfüllen, wie oft (und fast regelmäßig im zweijährigen Turnus) im englischsprachigen Raum wichtige und umfangreiche Nachschlagewerke zur Kriminalliteratur erscheinen. Im Februar legten die Professoren Charles J. Rzepka und Lee Horsley in der Serie Blackwell Companions to Literature and Culture den Band "A Companion to Crime Fiction" vor. Die beiden Herausgeber konnten Fachleute und führende Forscher aus aller Welt - deren Namen in den KRIMI-TIPPS bereits häufig erwähnt wurden - für dieses Referenzwerk gewinnen.
Neben der Einführung "What Is Crime Fiction?" von Charles J. Rzepka und der Zusammenfassung der beiden Herausgeber beleuchten 47 (neue) Artikel und Essays dieses Genre der Unterhaltungsliteratur. Beeindruckend neben der Vielzahl der Artikel ist auch die Aufstellung der Sekundär- und weiterführenden Literatur (24 zweispaltig gedruckte Seiten!).
Das Werk ist in drei Teile gegliedert, die sich im ersten, kleineren Teil mit der Geschichte und Kultur der Kriminalliteratur, beginnend mit dem 18. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart, beschäftigt: "History, Criticism, Culture" - darin H. Worthington: Form "The Newgate Calendar" to Sherlock Holmes / L. Horsley: From Sherlock Holmes to the Present / H. Pyrhönen: Criticism and Theory / A. Silver & J. Ursini: Crime and the Mass Media / J. Black: Crime Fiction and the Literary Canon.
Im zweiten, wesentlich umfangreicheren Teil wird noch einmal auf die Geschichte und die diversen Subgenres und Strömungen der Kriminalliteratur intensiv eingegangen. Kurz gestreift werden in diesem Teil auch die Kriminalliteraturen aus nicht anglophonen Ländern: "Genre of a Thousand Faces" - darin: L. Gillingham: The Newgate Novel and the Police Casebook / Chr. Pittard: From Sensation to the "Strand" / S. Rowland: The "Classical" Model of the Golden Age / A. Mondrov: Early American Crime Fiction - Origins to Urban Gothic / A. Pepper: The "Hard-boiled" Genre / C. Malmgren: The Pursuit of Crime - Characters in Crime Fiction / S. Dauncey: Crime, Forensics, and Modern Science / P. Messent: The Police Novel / Ph. Simpson: Noir and the Psycho Thriller / D. Schmid: True Crime / J. Munby: Gangs and Mobs / R.B. Browne: Historical Crime and Detection / D. Seed: Crime and the Spy Genre / C. Spooner: Crime and the Gothic / A.E. Gavin: Feminist Crime Fiction and Female Sleuths / F. Bailey: Africa-American Detection and Crime Fiction / E. Christian: Ethnic Postcolonial Crime and Detection (Anglophone) / S. Neale: Crime Writing in Other Languages / P. Merivale: Postmodern and Metaphysical Detection / Chr. Routledge: Crime and Detective Literature for Young Readers / A. Fied: Crime in Comics and the Graphic Novel / Ph. Gates: Criminal Investigations on Film.
Im dritten Teil beschäftigten sich die Essays mit den wichtigsten anglo-amerikanischen AutorInnen, die die Kriminalliteratur nachhaltig geprägt und beieinflusst haben. Dieser mit "Fiction" überschriebene Sub-Teil ist chronologisch gegliedert. Im Sub-Teil "Film" werden dann die wohl drei bedeutendsten Regisseure des Kriminalfilms gewürdigt: "Artists at Work" - "Fiction" - darin: Ph. Shaw: William Godwin (1756-1836) / M.S. Lee: Edgar Allan Poe (1809-1849) / A. Mangam: Wilkie Collins (1824-1889) / J.A. Hodgson: Arthur Conan Doyle (1859-1930) / L.L. Panek: Raymond Chandler (1888-1959) / M. Makinen: Agatha Christie (1890-1976) / W. Marling: James M. Cain (1892-1977) / E. Miskimmin: Dorothy L. Sayers (1893-1957) / J.Y. Hall: Dashiell Hammett (1894-1961) / A. Borinsky: Jorge Luis Borges (1899-1986) / St. Soitos: Chester Himes (1909-1984) / D. Schmid: David Goodis (1917-1967), L. Harrington: P.D. James (1920-) / B. Nicol: Patricia Highsmith (1921-1995) / Ch.J. Rzepka: Elmore Leonard (1925-) / M. Effron: Sara Paretsky (1947-) / J. Gruesser: Walter Mosley (1952-) - "Film" - darin: N. Haeffner: Alfred Hitchcock (1899-1980) / M.D. Nicholls: Martin Scorses (1942-) / K. Fang: John Woo (1946-).
Ich halte dieses beeindruckende Nachschlagewerk für essentiell wichtig, um sich über Geschichte und Entwicklung englischsprachiger Kriminalliteratur umfassend zu informieren. An dieser Stelle auch meinen Dank an die beiden Herausgeber, die veranlassten, daß ihr eminent wichtiges Werk dem Archiv zur Verfügung gestellt wurde. Abschließend sei noch anzumerken, daß das Preis-Leistungs-Verhältnis für dieses Werk absolut stimmt. KT 54
www.lancs.ac.uk/fass/english/profiles/Lee-Horsley
http://people.bu.edu/crzepka
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I. Richter, Susanne:
Der Privatdetektiv Nestor Burma und der Kommissar Jules Maigret - ein Vergleich.
2003, 47 S., GRIN Verlag (Studienarbeit), 978-3-638-69995-2, EURO 24,99
Susanne Richter vergleicht in ihrer Arbeit zwei Ikonen der französischsprachigen Kriminalliteratur: Léo Malet und Georges Simenon. Für ihre Untersuchung hat sie drei Titel von Malet gewählt (120, rue de la gare / Das stille Gold der alten Dame / Die Nächte von Saint-Germain) und vier von Simenon (Maigret und der brummige Inspektor / Maigret als möblierter Herr / Maigret kämpft um den Kopf eines Mannes / Maigret und der Minister). Im ersten Teil ihrer Arbeit berichtet sie über Leben und Schaffen der beiden Autoren und versucht Parallelen und Unterschiede herauszuarbeiten. Teil zwei ist dem Privatdetektiv Nestor Burma und dem Kommissar Jules Maigret gewidmet. Hier vergleicht sie Leben, Arbeitsweisen und Eigenschaften. Das abschließende Literaturverzeichnis ist mit 13 Quellen sehr übersichtlich. "Die Literaturrecherche erwies sich als relativ schwierig. Überraschend war vor allem die geringe Quantität � von Publikationen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen.", dies ist wohl der Grund, daß Susanne Richter als Grundlage für ihre Seminararbeit hauptsächlich Internetquellen herangezogen hat. KT 54
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I. Rielly, Edward J. (Hg):
Murder 101.
Essays on the Teaching of Detective Fiction.
2009. 248 S., McFarland, 0-7864-3657-3 / 978-0-7854-3657-6, $ 39,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
An deutschen Hochschulen und Universitäten werden seit gut 20 Jahren immer öfter Magisterarbeiten und Dissertationen angenommen, die sich mit deutscher oder internationaler Kriminalliteratur auseinandersetzen. So gibt es daher auch einige Studiengänge (an nur einigen Universitäten) während eines Semesters, die sich explizit mit diesem Genre der Populärliteratur beschäftigen. Ganz anders sieht es da in den USA aus. Hier wird an Universitäten das Thema Kriminalliteratur breit und umfassend behandelt (nicht umsonst verfügen diverse US-amerikanische Universitäten über Spezialsammlungen von und über Kriminalliteratur!). Wie gehen Professoren und Dozenten in den USA mit dem Thema um?
Edward J. Rielly beleuchtet in der Essay-Sammlung "Murder 101" wie Universitätslehrer der verschiedensten Disziplinen sich mit dem Thema auseinandersetzen und es ihren StudentInnen nahebringen. Er bat 23 Professoren aus den Bereichen Literatur, Recht, Geschichte, Soziologie, Anthropologie, Architektur, "Gender Studies", Kulturwissenschaften u.a. über ihre Lehrpläne, ihre Einordnung des Genres in ihr Spezialthema, Unterrichtsvorbreitungen und -umsetzung oder Hausaufgaben- und Klausurstellungen für StudentInnen zu berichten.
Herausgeber E.J. Rielly und seine Beiträger legen mit den Essays und Berichten in "Murder 101" ein höchst interessantes Kompendium der Aufgabenstellung und -lösung im universitäten Unterricht vor. Fast jeder Artikel wird mit einer Bibliographie weiterführender Literatur abgeschlossen bzw. ergänzt. "Murder 101" bezieht sich übrigens nicht auf die gleichnamige bekannte US-TV-Serie, sondern auf die - seit 2006 erscheinende - Krimiserie von Maggie Barbieri "Murder 101", deren Protagonistin Alison Bergeron ist, eine Professorin, die stets in Mordfälle auf dem Campus involviert wird. Inhalt: E.J. Rielly: Einführung / P. Bedore: Exploring the Originis of American Detective Fiction - Teaching Poe and Dime Novels / St. Brauer: Detective Fiction, Cultural Categories, and the Ideology of Criticism / P.P. Buckler: Teaching International Detective Fiction / B. Fraser: Undergraduates and Hispanic Sleuths - The Importance of University Cor(ps)e Requirements in a Liberal Learing Curriculum / G. Giaimo: Contemporary Detective Fiction Across the English Curriculum / D. Groves: Holmes Is Where the Art Is - Architectural Design Projects / M. Hadley: Souther Crimes - The Clash of Hero and Villain in a Writing Course / St. Hecox: Adding Some Mystery to Cultural Studies / E.F. Higgins: Teaching Detective Fiction from a Feminist Perspective / A.N. Howe: Fixing and Un-Fixing Words - Nastiness, Fidelity, and Betrayal in Chandler's and Hawks's "The Big Sleep" / R. Johnsen: Historical Mysteries in the Literature Classroom / V. Macdonald: African Crime/Mystery Stories - Triggering Provocative Classroom Topics / L.A. Marchine & D. Mansfield-Kelley: Murder in the Classroom - Teaching Detective Fiction at the Graduate Level / M. Matheny: Introducing Literature through Detective Fiction - An Approach to Teaching Online / St.D. Orr: Mysteries of O'ahu - Local Detective Fiction in the Composition Classroom / Chr. Photinos: 1930s - 1940s Hard-Boiled Detective Fiction and 1940s - 1950s Detective Noir / J.C. Pierson: Anthropologists as Detectives and Detectives as Anthropologists / R.C. Power: "Just the Facts" - Detective Fiction in the Law School Curriculum / E.J. Rielly: Margaret Coel's "The Story Teller" in a Literary Criticism Course / D. Shaller: Women Detectives in Contemporary American Popular Culture / R. Weatherston: Reading Students Reading Detectives / R.P. Winston & J. Gill: Detective Fiction in the First-Year Seminar / Chr. York: The Mystery of Composition - A Detective-Themed Composition Course.
Professor Edward J. Rielly ist Vorsitzender des English Department am Saint Joseph's College in Maine. KT 54
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I. Rodriguez Lozano, Miguel G. (Hg):
Escena del crimen.
Estudios sobre narrativa policiaca mexicana.
2009, 189 S., Universidad Nacional Autónoma de México, 978-607-2-00345-3, Preis nicht mitgeteilt
Mein Dank geht wieder einmal an Dr. Jost Hindersmann, Uni. Osnabrück, für den Hinweis auf diesen Titel, dessen Essays und Artikel sich mit der Geschichte, der Entwicklung und den Hintergründen der mexikanischen Kriminalliteratur beschäftigen. Allerdings ist fraglich, ob diese Untersuchung überhaupt noch greifbar ist, da die Auflage nur bei 700 Exemplaren lag! Interessenten mögen daher in der Bibliothek der örtlichen Universität nach diesem Titel fragen, bzw. die Fernleihe dieser Universität in Anspruch nehmen. KT 54
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III. Roth, Jürgen:
Gangsterwirtschaft.
Wie die organisierte Kriminalität Deutschland aufkauft.
2010, 256 S., Eichborn Verlag, 3-8218-5680-7 / 978-3-8218-5680-3 / K 24 25 65 10, EURO 19,95
In die Krise geratene deutsche Unternehmen werden mit illegal erwirtschafteten Geldern gerettet - und Politik und Geldelite machen mit. Allein im letzten Jahr wurden 40 Milliarden kriminell erwirtschaftete Euro in die deutsche Wirtschaft eingespeist. Entweder wird das Geld direkt in kriselnde Unternehmen investiert - wie im Fall der Wadan-Werft in Warnemünde oder der HSBC Bank. Oder aber die Gelder werden über Strohmänner und korrupte Banker auf Konten transferiert und von dort in Aktien, Fonds oder Unternehmen investiert. Der eigentliche Skandal: Politik und Justiz schauen nicht nur zu, sondern schützen die kriminellen Strukturen auf vielfältige Weise. Jürgen Roth zeigt, wie Kontrollinstanzen wie die BAFIN bewusst schwach gehalten werden, Abgeordnete, die keine Ahnung haben, auf Druck von Lobbyisten Gesetze durchpeitschen, die der organisierten Wirtschaftskriminalität zugute kommen, und wie die Geldelite mit den Gangstern kooperiert, deren wirtschaftlicher und politischer Einfluss dadurch massiv steigt. Auf der Strecke bleiben Rechtsstaat, Demokratie und Milliarden an hinterzogenen Steuern, die der Öffentlichen Hand und damit den Bürgern fehlen.
Jürgen Roth, geboren 1945, ist einer der bekanntesten investigativen Journalisten in Deutschland. Seit 1971 veröffentlicht der brisante TV-Dokumentationen und erfolgreiche Bücher. Bei Eichborn erschienen "Ermitteln verboten!" (2004), "Der Deutschland-Clan" (2006), "Anklage unerwünscht" (2007) und "Mafialand Deutschland" (2009), die allesamt Bestseller waren. (vt) PKT 54
www.juergen-roth.com
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I. Ruohonen, Voitto:
Kadun varjoisalla poulella.
Rikoskrijallisuuden ja yhteiskuntatutkimuksen dialogeja.
2008, 257 S., Suomalaisen Kirjallisuuden Seura (Suomalaisen Kirjallisuuden Seuran toimituksia, No. 1193), 952-222-025-6 / 978-952-222-025-7, ca. EURO 29,00
Why is crime fiction so popular? How do crime novels describe our society? In his study "Kadun varjoisalla puolella" (On the Shady Side of the Street) the Finish researcher Voitto Ruohonen discusses sociological diagnoses of our time and their connections to crime fiction. He shows that crime fiction and social research are related in many different ways. The essential connection of crime and the city and the theme of evil in crime novels are discussed, as well. Ruohonen gives information about new trends of Nordic crime fiction, which has received great success during the last years, both internationally and in Finland. From recent Finnish crime fiction Ruohonen analyses, in particular, the works of Matti Yrjänä Joensuu and Hannu Vuorio, important Finnish crime writers who have given a dark and critical view of society in their novels. (Keijo Kettunen)
An dieser Stelle herzlichen Dank für diesen Hinweis meines Freundes und Kollegen Keijo Kettunen.
Keijo Kettunen schreibt als freier Journalist für die größte finnische Tageszeitung "Helsingin Sanomat", ist Mit-Herausgeber des finnischen Krimimagazins "Ruumiin Kulttuuri - Suomen Dekkariseuran Lehti" und seit 1999 Vorsitzender der Finnischen Krimigesellschaft. Seinen Beitrag "Hundert Jahre finnische Morde. Eine Geschichte der finnischen Kriminalliteratur" kann man nachlesen in: Hindersmann (Hg): Fjorde, Elche, Mörder. Der skandinavische Kriminalroman. 2006, NordPark Verlag (KrimiKritik 6) [978-3-933421-16-4]. KT 54
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I. Sammel, Eva: Queen(s) of Crime:
Agatha Christie vs. Ingrid Noll - Analyse und Vergleich des Kriminalromans "Die Apothekerin" und des Detektivromans "Die Tote in der Bibliothek".
2006, 17 S., GRIN Verlag (Seminararbeit), 978-3-638-75549-8, EURO 11,99
Eva Sammel beginnt ihre Arbeit mit einer kurzen Definition "Kriminalroman vs. Detektivroman" ["Die Frage, wo der Unterschied zwischen einem Kriminal- und einem Detektivroman liegt, konnte relativ einfach beanwortet werden" - aus der Schlussbemerkung], um sich dann der Erzählperspektive, den "red herrings", der Detektivin in Gestalt von Miss Marple in Christie's "Die Tote in der Bibliothek" zuzuwenden. Sie streift dann kurz "Figurengestaltung und das historische englische Gesellschaftsbild" bei Christie. Mit ihrem herangezogenen Vergleichswerk, "Die Apothekerin" von Ingrid Noll, hat es Eva Sammel schon schwerer. Es wird von ihr stets in Frage gestellt, ob es sich hierbei um "Ein[en] Kriminalroman?", "Eine Crime Novel?" oder um "Feministische Literatur?" handelt. Köstlich auch in ihrer Schlussbemerkung: "... Auch die Frage, warum der Krimi nach wie vor zu einer der beliebtesten literarischen Gattungen unsere Zeit gehört, lässt sich nur schwer beantworten". Daher glaubt Eva Sammel: "Da der Mensch seit jeher ein Jäger und Sammler ist, gehört Mord � einfach zu seinem Leben dazu." und es "... bietet der Krimi vielleicht die Möglichkeit, seine von Natur aus gewaltvolle Ader im Geiste voll und ganz auszuleben ... und "... der Kriminalroman bietet ... zu jeder Zeit und für jedermann ein einzigartiges Lesevergnügen." KT 54
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I + III. Saxton, Kirsten T.:
Narratives of Women and Murder in England, 1680 - 1760.
2009, 162 S., 7 s/w Illustrationen, Ashgate, 978-0-7546-6364-5, £ 45,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Arguing that the female criminal subject was central to the rise of the British novel, Kirsten T. Saxon provides fresh and convincing insights into the deeply complex ways in which categories of criminality, gender, and fiction intersected in the long eighteenth century. She offers the figure of the murderess as evidence of the constitutive relationship between eighteenth-century legal and fictional texts, comparing non-fiction representations of homicidal women in biographies of Newgate Ordinaries and in trial reports with those in the early novels of Aphra Behn, Delarivier Manley, Daniel Defoe, and Henry Fielding. As Saxton demonstrates that legal narratives informed the budding genre of the novel and fictional texts shaped the development of legal narratives, her study of deadly plots becomes a feminist intervention in scholarship on the literature of crime that simultaneously insists on the centrality of crime literature in feminist histories of the novel. Her epilogue shows that more than two centuries later, we still contend with displays of female violence that defy and define our notions of textual and sexual license and continue to shape legal and literary mandates, even as the lines betwenn the real and the fictive remain blurred.
Inhalt: 1. Imagining Murder in Augustan England - Bodies of Evidence; Murder and Gender / 2. Moving Violations - Aphra Behn, Delarivier Manley, and the Romance of Violence / 3. "Interesting Memoirs of the Most Notorious Characters" - Four Eighteenth-Century Murderesses / 4. "The Confines of Virtue and the Frontiers of Vice" - Danie Defoe's "Roxana" and Henry Fielding's "Amelia" / 5. "The Prisoner at the Bar" - Mary Blandy and Henry Fielding / Epilogue / Select Bibliography / Index.
Kirsten Saxton ist Associate Professor für Englisch am Mills College in Oakland, Kalifornien. (vt) KT 54
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III. Schaefer, Klaus:
Der Prozess gegen Otto John.
Zugleich ein Beitrag zur Justizgeschichte der frühen Bundesrepublik Deutschland.
2009, 427 S., Tectum - Der Wissenschaftsverlag (Rechtwissenschaften, Bd. 32), 3-8288-2086-7 / 978-3-8288-2086-9 / K 24 65 58 24, EURO 34,90
Heute wissen wir: Der russische Geheimdienst KGB und die DDR schreckten selbst vor Menschenraub nicht zurück. 1954 wurde Dr. Otto John ihr prominentestes Opfer. Bislang galt der Widerstandskämpfer und erste Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz deshalb im Westen als Verräter. 1956 wurde er vom Bundesgerichtshof (BGH) zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Der BGH hatte angenommen, dass John freiwillig in die DDR gegangen sei. Man warf ihm vor, sich dort für Wiedervereinigung nach Stalins Ideen, gegen Remilitarisierung und Renazifizierung engagiert zu haben. In diesem Buch legt der Rechtswissenschaftler Klaus Schaefer mit Hilfe erstmals recherchierter Akten dar: John wurde verschleppt - war in der DDR ein Gefangener - und die deutsch-deutsche Geschichtsschreibung muss einmal mehr reviediert werden. Schaefer zeichnet wichtige Stationen aus Johns bewegtem Leben nach: Der Leser wird über Johns Beteiligung an Vorbereitungen für das Attentat auf Hitler informiert, erhält Einblick in seine Zusammenarbeit mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg bis zu den letzten Stunden am 24. Juli 1944 im Bendlerblock, seine Zeit als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, sowie seine Entführung am 20. Juli 1954 von West-Berlin nach Ost-Berlin. (vt) KT 54
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III. Schattauer, Göran:
Der letzte Schultag.
Die Amoktat von Winnenden.
2010, 186 S., 8 s/w Fotos, Militzke Verlag, 3-86189-828-4 / 978-3-86189-828-3 / K 24 43 51 76, EURO 16,90
Am 11. März 2009 verübte der 17-jährige Tim K. in der schwäbischen Kleinstadt Winnenden ein unfassbares Massaker: Er tötete 15 Menschen und anschließend sich selbst. Ein Jahr nach dem Amoklauf legt der mehrfach preisgekrönte Focus-Journalist Göran Schattauer die erste umfassende Dokumentation des Verbrechens vor. Der Autor begab sich auf Spurensuche im familiären Umfeld des Täters, befragte Fahnder, Rettungskräfte, Tatzeugen und Juristen, sprach mit den Familien der Opfer und wertete Ermittlungsakten aus. Anhand vieler bislang unbekannter Fakten und Hintergründe rekonstruiert er das Leben und Töten des Tim K.- und findet dabei mögliche Antworten auf die entscheidende Frage: Wie konnte das geschehen?
Göran Schattauer, wurde 1967 in Gera (Thüringen) geboren. Nach dem Abitur absolvierte er ein Volontariat im Sportressort der "Ostthüringer Zeitung" in Gera. Später folgte ein Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaften. Schattauer ist seit 2002 Mitarbeiter beim "Focus" (Resort Deutschland). Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. 1991 mit dem Theodor-Wolff-Preis, 1994 informedia-Preis für Wirtschaftsjournalismus, ebenfalls 1994 Journalistenpreis der IG Medien, 2002 Ludwig-Erhard-Förderpreis für Wirtschaftspublizistik. (vt) PKT 54
www.focus.de/intern/impressum/autoren?id=258
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I. Schnepf, Michael / Jensen, Nils / Hierl, Tobias / Lerchbacher, Hannes (Hg & Red.):
Buchkultur Krimi Spezial.
Krimi, Spannung, Abenteuer.
2010 (Sommer), 32 S., Buchkultur Verlagsgesellschaft, ISSN 1026-082X, EURO 2,60 zzgl. Porto
Die jährliche Sonderausgabe "Krimi Spezial" der österreichischen Literaturzeitschrift Buchkultur bietet neben den zahlreichen Rezensionen ("krimi marktplatz" und "krimi junior") auch wieder vier Artikel zu verschiedenen Themen: Lorenz Braun berichtet in "Dunkles Verbrechen" über Krimis vom afrikanischen Kontinent, die südlich der Sahara angesiedelt sind. Sylvia Treudl schreibt über Kriminalliteratur aus und über Russland in "Moskau, mon amour!". Für seinen Artikel "Selbst ist der Mord" hat Simon Eckstein in Büchern geblättert, die Nachwuchsautoren Hinweise zum Handwerk des Krimischreibens geben. Und wie in jedem Jahr, darf der Beitrag von Krimi-Kritiker Thomas Wörtche nicht fehlen. Seine "kriminalliteratischer Momentaufnahme" über über den Krimimarkt nennt er "Wellen lang & träge" - wie immer pointiert geschrieben und mit jeder Menge Spitzen versehen. In drei Autorenporträts beschäftigen sich Peter Hiess mit Monika Geier ("Bücherdiebe & Bombenleger"), Tobias Hierl mit dem Amsterdamer Commissaris Bruno van Leeuwen und seinem Erfinder Claus Cornelius Fischer ("Das Verbrechen wird international") und Ditta Rudle in "Sanft, aber unerbittlich" warum die renommierte britische Autorin Susan Hill Kriminalromane schreibt statt in Pension zu gehen. "Das dunkle, kriminelle Hinterland der Seele kann überall sein; im ehemaligen deutschen Osten, im niederösterreichischen Harland oder im Orient-Express" erläutert Peter Hiess in seiner Kolumne "Schmauchspuren" und befindet, daß Manhatten plötzlich nur noch provinziell wirkt. Eine international besetzte Jury nennt auch 2010 "Die besten Krimis der Saison" (2. Halbjahr 2009/1. Halbjahr 2010). Die besten Krimis werden auf den Plätzen 1 bis 10 belegt von Deon Meyer, Jussi Adler-Olsen, Jo Nesbø, Martin Cruz Smith, James Ellroy, Roger Smith, Roberto Ampuero, Jan Seghers, Kwei Quartey und Martin Walker.
Bezugsanschrift: Buchkultur Verlagsges.m.b.H., Hütteldorfer Str. 26, A - 1150 Wien / Österreich, [email protected] bzw. www.buchkultur.net. KT 54
III. Schubert, Stefan:
Gewalt ist eine Lösung.
Morgens Polizist, abends Hooligan.
Mein geheimes Doppelleben.
2010, 332 S., 8 farb. Bildtafeln, riva Verlag, 3-86883-064-2 / 978-3-86883-064-4 / K 24 47 10 15, EURO 19,90
Größer können Kontraste nicht sein: Stefan Schubert war Polizist und Hooligan. Gleichzeitig. Langjährig. Unentdeckt. Unglaubliche 8 Jahre lang konnte der Wächter für Recht und Ordnung sein Doppelleben geheim halten, bis ihn eine Massenschlägerei mit vielen Verletzten endgültig entlarvte. Seine persönliche und schonungslose Geschichte beginnt mit Pöbeleien auf dem Schulweg und endet mit einem Eintrag in die "Gewalttäter-Sport-Datei". Dazwischen liegt die vermeintliche Erkenntnis "Gewalt ist eine Lösung" und der Spaß an Prügeleien und Krawallen. Nichts beschönigend schildert Stefan Schubert in seinem Buch, warum man sich in seiner Freizeit gerne schlägt und wie man dabei immer mehr dem Rausch der Gewalt verfällt. Aber auch, was es mit einem macht. Rückblickend erklärt der Ex-Polizist, wie sein blutiges Hobby so lange verborgen bleiben konnte und gewährt so einen authentischen Blick in den deutschen Polizeialltag und in die aktive Hooliganszene. Als der Ex-Polizeiobermeister bei der Bielefelder Polizei als Fußball-Hooligan überführt wurde, machte der Skandal bundesweit Schlagzeilen. Nach einem geheimen Deal zwischen Anklagevertretung, Gericht und Polizeiführung schied er am 1.9.1998 aus dem Staatsdienst aus. (vt) KT 54
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III. Schüler, Wolfgang:
Noch mal davongekommen.
Fälle vor Gericht.
2010, 176 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-01993-8 / 978-3-360-01993-6 / K 24 55 90 51, EURO 9,95
Nach seinem ersten Buch "Wenn zwei sich streiten ... freut sich der Richter" (2007, Verlag Das Neue Berlin) erscheinen nun neue pointiert erzählte Geschichten, die auf Gerichtsberichten beruhen. Wolfgang Schüler erzählt mit viel Witz über die meist sehr skurrilen Fälle: beispielsweise die Geschichte der unmaskierten Bankräuberin, die es zweimal schaffte, dieselbe Bank zu überfallen, ohne festgenommen zu werden. Als Fluchtfahrzeug wählte sie beide Male ein Taxi, das während des Überfalls auf sie wartete. Erst ein gescheiterter Versuch, ihren Ehemann zu vergiften, kann die Dame überführen. Die Fälle reichen von Arzthaftung bis Zwangsräumung, von Körperverletzung bis GEZ-Schwindel, Banküberfall und Ehescheidung bis zu Mietminderung und Schwarzarbeit. Wer dachte, dass er nie im Leben eine Grund hatte, vor den Kadi zitiert zu werden, wird schnell eines Besseren belehrt: Es ist möglich, Unterhalt für einen Hund zu zahlen; man kann umziehen, ohne sein Haus zu verlassen; die GEZ ist jedem auf den Fersen und Fahrradfahrer sind manchmal Fußgänger. Unermüdlich, vor allem mit einem unermüdlichen Sinn für Humor, berichtet Wolfgang Schüller aus dem Paragrafendschungel der deutschen Rechtsprechung und meldet sich mit diesem Buch eindrucksvoll zurück.
Wolfgang Schüler, Rechtsanwalt, Journalist und Schriftsteller, wurde 1952 geboren. Er verfasste mehr als 1000 literarische Gerichtsberichte für verschiedene Zeitungen und schreibt für die Kolumne "juris potens" im "Eulenspiegel". (vt) KT 54
www.wolfgang-schueler.de
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I. Schulze, Hendrikje:
An Analysis of the Detective Novel "'F' is for Fugitive" Written by Sue Grafton.
2002, 15 S., GRIN Verlag (Seminar paper / Hauptseminararbeit), 978-3-64011564-8, EURO 11,99
Untersuchung zu Struktur und Erzählweise von "F is for Fugitive" und Interpretation der Protagonistin Kinsey Millhone als weibliche Variation des "hard-boiled detective". KT 54
www.suegrafton.com
I. Spehner, Norbert:
Le Roman policier au Québec.
Introduction - Guide de Lecture.
2010, nicht paginiert (32 S.), 2 farb. Fotos, Marginalia
Es freut mich, wieder auf eine der hervorragenden und bestens zusammengestellten Bibliographien des Franko-Kanadiers Norbert Spehner aufmerksam machen zu können. "Le Roman policier au Québec" verweist auf insgesamt 53 Titel französisch-sprachiger Kriminalromane, deren setting die kanadische Provinz Québec ist. Zu allen Titeln gibt es eine ausführliche und namentlich gekennzeichnete Besprechung; zudem wird bei fast allen Titeln auch auf die website hingewiesen, auf der diese Besprechung zum ersten Mal erschienen ist. Im Anschluß an diese annotierte Bibliographie liefert Prof. Spehner mit "Bref historique du genre" noch einen Überblick zur franko-kanadischen Kriminalliteratur.
Abgeschlossen wird diese Bibliograpie mit "Pour en savoir plus sur le polar québécois", mit Hinweisen auf vier wichtige websites (Alire / Le Club des polarophiles québécois / Le Roman policier en Amérique français [s. dazu auch den Hinweis in einem früheren KRIMI-TIPP] / Le cas du roman policier québécois).
Die Bibliographie ist unter dem o.g. Titel zu finden bei www.cerli.org, http://marginalia-bulletin.blopspot.com und bei www.scribd.com/marginalia.
Unter dem etwas anderslautenden Titel "Le Roman policier québécois" findet man diese Bibliographie bei http://fr.calameo.com/read/000259481523429cb7e6f. KT 54
III. Swat, Wolfgang:
Der Tote in der Wäschetruhe.
Authentische Mordfälle aus der DDR.
2010, 224 S., Verlag Das Neue Berlin, 3-360-01992-X / 978-3-360-01992-9 / K 24 55 40 18, EURO 12,95
Erdrosselt, vergiftet, zerstückelt - True Crie aus der DDR. Eine schwangere Frau kommt lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus, ihre Eltern werden erstochen in der gemeinsamen Wohnung gefunden. In einer Wäschetruhe finden Spaziergänger einen Toten ohne Kopf. Am Ufer der Elster wird das Motorrad eines Jugendlichen angespült, wenig später seine Leiche � Wolfgang Swat schildert in seinem Buch Kriminalfälle aus der DDR, die sich in den 70er und 80er Jahren im damaligen Bezirk Cottbus ereignet haben. Der Autor berichtet nicht nur detailliert über die Verbrechen, sondern auch über die Ermittlungsarbeit der Polizei, über die verhängten Strafen, über die Versuche, Kriminelle zu rehabilitieren, und er enthält dem Leser auch nicht vor, wenn diese scheitern. Ein spannendes Buch über authentische Fälle in der DDR.
Wolfgang Swat, Journalist, geboren 1948 in Hoyerswerda, arbeitete für die "Lausitzer Rundschau", und berichtet auch über Mordfälle in der Gegend. Dies ist sein erstes Buch. (vt) KT 54
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I. Szumskyj, Benjamin (Hg.):
Dissecting Hannibal Lecter.
Essays on the Novels of Thomas Harris.
2008, 239 S., 0-7864-3275-6 / 978-0-7864-3275-2, $ 35,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Schwerpunkt der hier versammelten 12 Aufsätze ist die Trilogie "Red Dragon", "Silence of the Lambs" und "Hannibal", um den "Antihelden" Hannibal "The Cannibal" Lecter von Thomas Harris, die von verschiedenen Autoren kritisch untersucht und analysiert wird. Themen sind u.a. "neo-noir", "Entwicklung der Geschlechterrolle(n)" und - natürlich - das "Serienmörder-Motiv". Ein kurzer Blick wird auch auf die Romane "Hannibal Rising" oder "Black Sunday" geworfen.
Inhalt: P. Messent: American Gothic Liminality and the Gothic in Thomas Harris's Hannibal Lecter Novels / J. Goodrich: Hannibal at the Lectern - A Textual Analysis of Dr. Hannibal Lecter's Character and Motivations in Thomas Harris's "Red Dragon" and "The Silence of the Lambs" / Ph.L. Simpson: Gothic Romance and Killer Couples in "Black Sunday" and "Hannibal" / R.H. Waugh: The Butterfly and the Beast - The Imprisoned Soul in Thomas Harris's Lecter Trilogy / D. Mana: This Is the Blind Leading the Blind - Noir, Horror and Reality in Thomas Harris's "Red Draggon" / T. Williams: Form "Red Dragon" to "Manhunter" / S.T. Joshi: Suspense vs. Horror - The Case of Thomas Harris / T. Magistrale: Transmogrified Gothic - The Novels of Thomas Harris / A.S. Karim: "Hannibal Rising" - Look Back in Anger / Ph.A. Ellis: Before Her Lambs Were Silent - Reading Gender and the Feminine in "Red Dragon" / S.D. Briggs: "Black Sunday", Black September - Thomas Harris's Thriller, from Novel to Film and the Terror of Reality / B. Szumskyj: Morbidity of the Soul - An Appreciation of Hannibal / (Nachwort) Ch. Gramlich: Mythmaker.
Benjamin Szumskyj, arbeitet als Lehrer an einer privaten High-School. Er hat zahlreiche Anthologien und Essay-Sammlungen herausgegeben (u.a. zu R.E. Howard, F. Leiber, Th. Harris, W.P. Blatty). Zudem ist er Herausgeber der "Studies in Fantasy Literature" und "Studies in Australian Weird Fiction". Benjamin Szumskyj lebt in Melville, Western Australia. KT 54
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I. Szumskyj, Benjamin (Hg.):
The Man Who Collected Psychos.
Critical Essays on Robert Bloch.
2009, 262 S., McFarland, 0-7864-4208-5 / 978-0-7864-4208-9, $ 35,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Zu Robert Bloch wird jedem auf Anhieb der Serienmörder Norman Bates aus "Psycho" einfallen. Seine Schriftstellerkarriere hat Robert Bloch als Autor von "Pastiches" begonnen, später folgten Kurzgeschichten und Romane, Kriminal-, Horror- und Spannungsliteratur. Heute wird das (Gesamt-) Werk von Robert Bloch als Bindeglied zwischen Werken von Autoren wie z.B. H.P. Lovecraft und Stephen King angesehen.
Herausgeber Benjamin Szumskyj hat verschiedene Autoren um ihre Einschätzungen zu Robert Block gebeten. In 1 Vorwort und in 12 Essays werden das schriftstellerische Werk und die Kinoadaptionen kritisch beleuchtet. Inhalt: R. Hood: The Heart of a Child / St. Vertlieb: Robert Bloch - The Psychology of Horror / S.T. Joshi: A Literary Tutelage - Robert Bloch and H.P. Lovecraft / Ph.A. Elllis: Lessons from Providence - Bloch's Mentors - Bloch as Mentor and Bloch and Fandom / D. Schweitzer; The Lighter Side of Death - Robert Bloch as a Humorist / L. Blackmore: The Twisted World Inside Our Skulls - The 1950s Crime and Suspense Novels of Robert Bloch / J. Howard: Yours Truly, Daniel Morley - An Examination of Robert Bloch's novel "The Scarf" / S.D. Briggs: The Keys to the Bates Motel - Robert Bloch's "Psycho" Trilogy / R. Janicker: "Better the House Than an Asylum" - Gothic Strategies in Robert Bloch's "Psycho" / R.D. Larson: Ripping Good Yarns - Robert Bloch's Partnership with Jack the Ripper / Ph.L. Simpson: Robert Block and His Serial Killers / J. Lane: Hell Is Other People - Robert Bloch and the Pathologies of the Family / M.R. Bradley: Programming Bloch - The Small-Screen Career of "Psycho"'s Creator. KT 54
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I. Testa, Maurizio (mit Buccheri, Allessandra & Casoli, Claudia):
Dizionario atipico del giallo 2009.
2009, 409 S., Cooper Edizioni, 978-88-7394-118-7, ca. EURO 15,00
I. Testa, Maurizio (mit Buccheri, Allessandra & Casoli, Claudia):
Dizionario atipico del giallo 2010
2010, 400 S., Cooper Edizioni, 978-88-7394-140-8, ca. EURO 18,00
Maurizio Testa versammelt in seinen beiden "Jahrbüchern" zur Kriminalliteratur Interviews, Rückblicke auf die Krimi-Jahre 2008 und 2009, verweist auf Bücher, Kino- und TV-Filme, DVDs, Festivals und Events, Krimipreise und auch ein paar wenige Stories. Dies alles ist, wohlgemerkt, nicht ausschließlich auf Italien bezogen, sondern M. Testa versucht einen internationalen Überblick zu bieten unter dem Motto "Was in der Welt des Krimis geschah". Beide Bücher sind im Stile von "A bis Z-Wörterbüchern" aufgebaut. Der Verlag wirbt mit dem Hinweis, daß Maurizio Testa mit seinen "Dizionario" die Anatomie eines ganzen Genres zu rekonstruieren versucht. KT 54
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III. Thiess, Richard:
Mordkommission.
Wenn das Grauen zum Alltag wird.
Der Leiter einer Mordkommission berichtet über wahre Fälle.
2010, 240 S., dtv premium 24796, 3-423-24796-7 / 978-3-423-24796-2 / K 24 26 65 63, EURO 14,90
Eine skalpierte Frau in der U-Bahn, ein totes Kind im Müll, zerstückelte Leichenteile im Plastiksack � Wer sich täglich mit Mord und Totschlag auseinandersetzt, der darf nicht zart besaitet sein. Gefragt sind Menschenkenntnis, Einfühlungsvermögen und breit gestreute Kenntnisse von Juristik bis Krisenintervention. Was im Kino meist als schneller Thriller abläuft, erfordert in der Realität Durchsetzungsvermögen und harte Arbeit. Oft sind tage-, wochen-, ja sogar jahrelange Ermittlungen notwendig, bis ein Täter überführt werden kann. In den vorgestellten Fällen geht es um Kaltblütigkeit - wenn jemand zwischen theoretischer und praktischer Führerscheinprüfung mal eben einen Doppelmord begeht - und falsch verstandene Vaterliebe, um verräterische Internetrecherchen nach passenden Tötungsmethoden und falsche Alibis. Richard Thiess gibt Einblick in die schwierige Arbeit von Mordermittlern, er bezieht aber auch psychologische Aspekte ein: Wie fühlt sich ein Ermittler, wenn er den Täter endlich überführt hat, wie bringt man Eltern bei, dass ihre Tochter bestialisch getötet worden ist?
"Mordkommission": Die Wirklichkeit stellt jeden Krimi in den Schatten.
Richard Thiess, geboren 1952, arbeitete als Kaufhausdetektiv, bevor er sich bei der Polizei bewarb und ein Studium für den gehobenen Kriminaldienst absolvierte. Als Spezialist für Jugend- und Bandenkriminalität reiste er im Auftrag des bayerischen Innenministeriums nach Moskau und Lettland. Vor seinem Wechsel in die Mordkommission 2001 war er zuletzt für Eigentumsdelikte zuständig. Als Erster Kriminalhauptkommissar leitet er die Mordkommission V im Münchner Präsidium und ist stellvertretender Leiter des Mordkommissariats. Daneben gibt er Fernlehrgänge zur Detektivausbildung. (vt) KT 54
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I. Thompson, Carlyle Van:
Black Outlaws.
Race, Law, and Male Subjectivity in African American Literature and Culture.
2010, XIV, 215 S., Verlag Peter Lang (African American Literature and Culture. Expanding and Exploding the Boudaries, Vol. 13), 978-0-8204-8637-6, EURO 22,70
In this provocative and original exploration of Black males and the legal establishment, Carlyle Van Thompson illuminates the critical issues defining Black male subjectivity. Since the days of Black people's enslavement and the days of Jim Crow segregation, Black males have been at odds with the legal and extra-legal restrictions that would maintain white supremacy and white male privilege. Grounded in the voices of Frederick Douglass and David Walker, who challenged hegemonic systems designed to socio-economically disenfranchise Black people, "Black Outlaws" examines legal aspects with regard to Black males during the period of segregation. By critically looking at Richard Wright's "The Outsider", Chester Bomar Himes' "The Third Generation", Walter Mosley's "Devil in Blue Dress", and Ernest J. Gaines' "A Lesson Before Dying" - all of which examine Black males during the Jim Crow period - Thompson investigates the challenges that Black males confront and surmount in their journeys to establish their individual and collective agency. "Black Outlaws" helps decipher critical legal and racial issues in the works of four of the most important Black male writers, and is suitable for readers in literary studies, cultural studies, and history. (vt) KT 54
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IV. Tolan, Metin & Stolze, Joachim:
Geschüttelt, nicht gerührt.
James Bond und die Physik.
2010, 301 S., 77 s/w Fotos und Abbildungen, Piper Taschenbuch 5847, 3-942-25847-6 / 978-3-492-25487-0 / K 24 45 98 22, EURO 9,95
Nie war die Vermittlung physikalischen Wissens aufregender: Seit fünfzehn Jahren geht der Physik-Professor Metin Tolan den technischen Spielereien aus den James-Bond-Klassikern auf den Grund und fühlt dem Supertüftler Q auf den Zahn. Kann man wirklich mit einem Raketenrucksack durch die Luft fliegen oder wird beim britischen Geheimdienst etwa geschummelt? Tolan sagt: Dass sich 007 bei seinen atemberaubenden Stunts nie den Hals bricht, ist nicht Glück, sondern angewandte Physik. Wie der Top-Agent in Sekundenbruchteilen Geschwindigkeiten berechnen und ein Flugzeug im Sturzflug einholt, wie seine Magnetuhr und die Röntgenbrille funktioniert, warum er seinen Wodka-Martini geschüttelt trinkt und nicht gerührt, erläutern Metin Tolan und Joachim Stolze auf humorvolle und unterhaltsame Art und Weise. Spiegel-Online meint: "So viel unterhaltsame Wissenschaft kommt selten vor".
Inhalt: 1. 007 in tödlicher Mission - Verfolgungsjagden / 2. James Bond und der Weltraum / 3. Laser, Röntgenstrahlen und optische Tricks / 4. Immer auf der Höhe der Zeit - Die James-Bond-Uhren / 5. Die Mythen aus "Goldfinger" / 6. "Geschüttelt, nicht gerührt!"
Metin Tolan, geboren 1965 in Oldenburg, ist Professor für Experimentelle Physik und Prorektor für Forschung an der Technischen Universität Dortmund. Seine Leidenschaften sind Physik, Fußball und James-Bond-Filme. Die Vorträge, die er über diese aufregende Mischung hält, werden vom Publikum gefeiert. Zuletzt erschien von ihm "So werden wir Weltmeister. Die Physik des Fußballspiels" (Piper Verlag).
Joachim Stolze, geboren 1953, ist Professor für Theoretische Physik an der Technischen Universität Dortmund. (vt) KT 54
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III. Ummenhofer, Stefan / Rieckhoff, Alexander / Döbele, Ralf:
Morde vor der Haustür.
Die rätselhaftesten Kriminalfälle in Südbaden.
2008, 186 S., s/w Kartenausschnitte, Romaeus Verlag, 3-9809278-8-1 / 978-3-9809278-8-8 / K 21 90 58 52, EURO 9,90
Verbrechen geschehen überall, auch in der Provinz - den vermeintlich dem ruhigen Leben zugewandten Landstrichen im Land. Südbaden gilt als so eine Provinz, in der man spektakuläre Verbrechen auf den ersten Blick nicht vermutet. "Morde vor der Haustür" belehrt eines Besseren. Die drei Autoren haben sich die rätselhaftesten Kriminalfälle in Südbaden herausgepickt und nachrecherchiert. Sie berichten in chronologischer Folge über 15 Fälle (in ebensovielen Kapiteln) aus der Zeit von 1932 bis 2002. Jedem Kapitel ist eine stichwortartige Übersicht vorangestellt: Tatzeit, Tatort, Delikt und Urteil, gefolgt von einem Kartenausschnitt, in dem der Tatort mit Fähnchen und Knopfnadel markiert ist. Nicht jeder Fall konnte von den Ermittlungsbehörden aufgeklärt werden, und auch die Autoren gelangten in diesen Fällen zu keinem Ergebnis. Ummenhofer (Journalist), Rieckhoff (Fernsehredakteur) und Döbele (Medienwissenschaftler) berichten über den Serienkiller Heinrich Pommerenke, der als "Schwarzwald-Bestie" bekannt wurde; schildern einen Zehnfach-Mord an der badisch-schwäbischen Grenze oder rekapitulieren die Jagd 1977 auf die RAF-Mitglieder Günter Sonnenberg und Verena Becker im beschaulichen Singen am Bodensee. Der Südkurier bescheinigt dem Autoren-Trio wohltuende Distanz und fehlenden Voyeurismus. KT 54
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III. Ummenhofer, Stefan & Thaidigsmann, Michael (in Zusammenarbeit mit Ralf Döbele, Manfred Huber, Andreas Leinweber):
Aktenzeichen XY ...ungelöst. Kriminalität, Kontroverse, Kult.
2009 (2. erw. Auflage), (mit einem Beitrag von Tassilo Schneider), 293 S., zahlr, s/w & farb. Fotos, Romaeus Verlag, 3-9809278-1-4 / 978-3-9809278-1-9 / K 13 27 60 26, EURO 24,90
Am 20. Oktober 1967 flimmerte die erste "Fahndungs"-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" über die deutschen TV-Bildschirme, moderiert von Eduard Zimmermann. Zimmermann, der übrigens seinen letzten Auftritt in dieser Sendung am 10. Mai 2007 hatte, polarisierte mit seiner Fahndungssendung: einige sprachen von "Menschenjagd" oder vom "Aufbau eines Polizeistaates" andere wiederum befürworteten die Sendung und verwiesen auf die nicht unerheblichen Erfolge. Für viele war der 1929 geborenen Journalist ganz einfach "Mr. XY".
Stefan Ummenhofer und Michael Thaidigsmann haben in Zusammenarbeit mit Ralf Döbele, Manfred Huber und Andreas Leinweber die Sendung "Aktenzeichen XY ...ungelöst" in acht Kapiteln kritisch unter die Lupe genommen und die Geschichte dieser Sendung nachgezeichnet. Im ersten ausführlichen Kapitel "XY vier Jahrzehnte Verbrecherjagd" werden in Textkästen alle Mitarbeiter mit mehr oder weniger ausführlichen Biographien vorgestellt. Das dritte Kapitel "XY in der Kontroverse" beschäftigt sich mit den Argumenten der Kritiker wie auch der Befürworter. Zudem werden in einem eigenen Kapitel "Die 30 spektakulärsten Fälle" vorgestellt.
Im Anhang gibt eine Gesamtstatistik Auskunft über die Erfolge der Sendung (3422 Fälle, davon 1200 geklärt / Stand August 2004). Eine Aufstellung aller Filmfälle der Sendung vom 20.10.1967 bis 23.10.2004 führt die pro Sendung dargestellen 3 Fälle stichwortartig (mit Hinweisen auf die beteiligten Kripo- und/oder LKA-Dienststellen) auf. Ein in Blockbuchstaben gedrucktes "GEKLÄRT"verweist auf die Fahndungserfolge. Tassilo Schneiders Essay "Fahnder und Väter" beschäftigt sich mit Eduard Zimmermann und seiner persönlichen Philosophie, die hinter "XY" stand. Jedenfalls war diese Sendung so erfolgreich, daß sie von anderen Ländern übernommen wurde: "America's Most Wanted" (USA), "Crimewatch" (Großbritannien), "Opsporing Verzocht" (Niederlande) und "Oogetuige" bzw. "Appel à Témoins" (Belgien).
Alle Fälle sind auch bei e110 nachzulesen: www.e110.de, und eine Magisterarbeit von Nadja Freund "Aktenzeichen XY ... ungelöst - Damals und heute" (Wien, 2008) kann man downloaden unter http://othes.univie.ac.at/2996/1/2008-10-15_0301399.pdf.
KT 54
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I. Vandenbroucke, Chris:
Papieren moorden.
Een encyclopedisch lexicon van de Vlaamse Misdaadliteratuur (Geschiedenis van het Vlaamse misdaadverhaal).
2007, 287 S. + Anhang Bibliografie (nicht paginiert), farb. Abb. der Cover, Selbstverlag Chris Vandenbroucke, 978-90-7470522-6, ca. EURO 26,95 zzgl. Porto
Ein befreundeter Krimi-Bibliograph aus dem belgischen Mechelen hat mir dieses sehr informative Nachschlagewerk zu flämischen Krimis und Thrillern zugeschickt. Chris Vandenbroucke rezensiert seit über zwanzig Jahren Krimis für niederländische und flämische Zeitschriften. In seinem Referenzwerk "Papieren moorden" stellt er insgesamt 726 Krimis und Thriller flämischer AutorenInnen vor. Das Lexikon ist nach einer Einleitung in zehn Teile gegliedert: Historisch overzicht / Alfabetisch lexicon / Twee spionnen als afsluiter / Jeugddetectives / Film en TV / Stripdetectives / Verhalenbundels en vertalingen / Prijzen / Kritiek / Volledige bibliografie. Der Lexikonteil ist autorenalphabetisch aufgebaut.
Vandenbroucke hat für diesen Lexikonteil eine sechs-teilige Systematik entwickelt: Neben dem Autorennamen werden etwaige Pseudonyme aufgeführt, ebenso Geburtstag und -ort des Autors und eine Kurzbiographie (1), neben der farbigen Coverabbildung (2) folgt (3) der Titel mit Verlagsort, Verlagsnamen, Erscheinungsjahr, Seitenzahl und ISBN und eine Kurzinformation zum Inhalt (Umfang zwischen 2 und 8 Zeilen). (4) ist überschrieben mit "Reacties", hier werden Kernsätze aus Rezensionen und Kritiken aufgeführt (häufig mit Namensnennung des jeweiligen Verfassers und der Quelle des zitierten Beitrags). In der Rubrik "Persoonlijk oordeel" (5) lässt Chris Vandenbroucke den Benutzer dieses Nachschlagewerkes kurz und prägnant seine eigene Meinung zu dem oder den vorgestellten Titel(n) wissen. "Varia" (6) enthalten kurze Hinweise z.B. zur Entstehungsgeschichte des vorgestellten Krimis und/oder Kuriosa zum Autor und Buch. Das Kapitel "Twee spionnen als afsluiter" berichtet über "Marthe McKenna en Robert Verbelen, of hoe twee tegenpolen (on) verdiend in de literaire belangstelling komen". Das Kapitel "Vlaamse jeugddetectives" gibt eine kurze Einführung zu flämischen Kinder- und Jugendkrimis, gefolgt von einer annotierten Bibliographie aller bis Mai 2007 erschienenen KJKs. Die Kapitel "Film en TV" (auch Hörspiele) und "Stripdetectives" (Comics) sind naturgemäß überschaubar. In den Kapiteln "Verhalenbundels" und "De kritiek" wird auf die flämischsprachige Sekundärliteratur hingewiesen. Die "Bibliografie" im Anhang erschließt das Werk durch eine Auflistung und Schnellübersicht aller Autoren und ihrer insgesamt 726 Titel.
"Papieren moorden" wurde von Chris Vandenbroucke im Mai 2007 abgeschlossen. Eine auf den aktuellen Stand gebrachte Neuauflage wäre begüßenswert. Vandenbrouckes Werk ist nicht oder sehr schwierig über den Buchhandel zu beziehen. Interessenten sollten sich daher direkt an den Verfasser wenden: [email protected] oder [email protected]. KT 54
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I. Vincent, Bev:
The Stephen King Illustrated Companion.
Manuscripts, Correspondence, Drawings and Memorabilia form the Master of Modern Horror.
2009, 176 S., zahl. Fotos u. Illustrationen, Fall River Press, 1-4351-1766-2 / 978-1-4351-1766-2, $ 25,00 (Tageskurs zzgl. MWSt)
Bev Vincent erlaubt dem Leser und Stephen King-Fan mit "The Stephen King Illustrated Companion" einen einmaligen Blick hinter die Kulisse und in die Schreibwerkstatt des "Master of Modern Horror". Bev Vincent konnte im persönlichen Archiv von Stephen King recherchieren, Einblicke in diverse (handgeschriebene) Manuskripte werfen, die Korrespondenz des Autors mit seinem Verleger sichten und Kings persönliche Notizen durchsehen. So ist mit "The Stephen King Illustrated Companion" ein einmaliges Buch entstanden, das Biographie und Werkschau in einem ist.
Inhalt: Mr. Horror USA / 1. The Early Years / 2. Romm 217 - "The Shining" / 3. The Walkin' Dude - "The Stand" / 4. Welcome to Castle Rock - "The Dead Zone" / 5. Sometimes Dead Is Better - "Pet Sematary" / 6. Pennywise Lives - "It" / 7. Number One Fan - "Misery" / 8. The Night Journey - "The Green Mile" / 9. Things That Go Bump - "Bag of Bones" / 10. The Accident / 11. More Worlds Than These - The "Dark Tower" series / 12. The Thing with the Endless Piebald Side - "Lisey's Story". KT 54
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I. Weinreich, Cornelia:
Der klassische Detektivroman.
2001, 19 S., 10 s/w Abb. GRIN Verlag (Hauptseminararbeit), 978-3-638-75736-2, EURO 11,99
In der Arbeit steht der klassische Detektivroman, und mit ihm auch die Detektivgeschichten, im Vordergrund. Zunächst wird auf die Entstehungsgeschichte und Abgrenzung zur Kriminalgeschichte eingegangen, ehe die Merkmale erläutert werden. Um diese genauer zeigen zu können, werden sie anhand zweier Detektive verglichen: Poe's Auguste Dupin und Doyle's Sherlock Holmes. Finden die klassischen Merkmale der Detektivgeschichte / des Detektivromans hier ihre Anwendung? Wie wegweisend waren diese beiden berühmten Detektive? (Abstract der Autorin). KT 54
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III. Wilfling, Josef:
Abgründe.
Wenn aus Menschen Mörder werden. Der legendäre Mordermittler deckt auf.
2010, 319 S., Heyne Verlag, 3-453-16753-8 / 978-3-453-16753-7 / K 24 22 00 05, EURO 19,95
Das Unfassbare war bei ihm der Normalfall: Der legendäre Mordermittler Josef Wilfling hatte es tagtäglich mit Menschen zu tun, die Ungeheuerliches getan oder erlebt hatten. In "Abgründe" erzählt er seine spektakulärsten Fälle, schildert Tathintergründe, gibt den Blick in seelische Abgründe frei und zeigt: Die Wirklichkeit ist packender als jeder Krimi. Als der Leiter der Münchner Mordkommission, Josef Wilfling, Anfang 2009 nach 42 Dienstjahren in Pension geht, verabschiedet sich eine Legende: Der Star-Ermittler und Vernehmungsspezialist klärte den Sedlmayr- und den Moshammer-Mord auf, schnappte Serientäter und verhörte Hunderte Kriminelle. Rund 100 Fälle von Mord und Totschlag hat er während seiner Dienstzeit bearbeitet, und das mit einer Aufklärungsquote von nahezu 100 Prozent. Jetzt deckt er die spannendsten und erstaunlichsten seiner Fälle auf und geht der Frage nach, wie und warum Menschen zu Mördern werden. Doch er zeigt nicht nur, wo das Böse seinen Ursprung hat, sondern beantwortet auch Fragen, wie: Töten Frauen anders als Männer? Wie verhält sich ein Unschuldiger? Woran erkennt man einen Lügner?
Josef Wilfling, geboren 1947, war 42 Jahre lang im Polizeidienst tätig. 22 davon bei der Münchner Mordkommission. Der Vernehmngspezialist klärte spektakuläre Fälle auf (s.o.) und schnappte Serientäter wie den Frauenmörder Horst David. Josef Wilfling ist verheiratet und lebt in München. (vt) KT 54
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III. Winter, Robert [d.i. Joachim Bornschein]:
Täter im Geheimen.
Wilhelm Krichbaum zwischen NS-Feldpolizei und Organisation Gehlen.
2010, 189 S., Militzke Verlag, 3-86189-832-2 / 978-3-86189-832-0 / K 24 44 45 94, EURO 16,90
Robert Winter beschreibt in diesem Buch die Karriere des Nazi-Schreibtischtäters Wilhelm Krichbaum. Als Grenzinspektor der Geheimen Feldpolizei war dieser verantwortlich für unzählige Gräueltaten, wurde aber nach dem Krieg, wie so viele Nazi-Größen, als entlastet eingestuft. Somit konnte er unbehelligt eine zweite Karriere in der neu gedründeten BRD starten: Für die Organisation Gehlen, den Vorläufer des heutigen Bundesnachrichtendienstes, rekrutierte der "Leutesammler" alte Kontakte aus Feldpolizei-Zeiten. Als Gehlen-Mitarbeiter arbeitete er außerdem am Aufbau des legendären Agentennetzwerks Gladio mit. Detailliert beschreibt Winter das Leben eines Mannes, der vom Feldpolizisten zum Geheimdienstagenten avancierte. Er macht deutlich, wie vorbelastete NS-Größen in bundesdeutschen Behörden Fuß fassen konnten und trägt damit am konkreten Beispiel einen Teil dazu bei, die Biografien der Täter sukzessive aufzuarbeiten.
Inhalt: 1. Kindheit, Jugend, Militärzeit (1896 - 1918) / 2. Freikorps- und Spionageabwehrtätigkeit (1919 - 1932) / 3. SS- und Gestapo-Karriere (1933 - 1934) / 4. Aufstieg im NS-Staat (1934 - 1935) / 5. Von der Grenzpolizei zum Grenzinspekteur Südost (1934 - 1938) / 6. Geheime Feldpolizei - Aufstieg in die Gestapo der Wehrmacht (1938 - 1940) / 7. Krichbaum - Bindeglied zwischen Geheimer Feldpolizei und Gestapo (1940 - 1944) / 8. Kriegsgefangenschaft und Spruchkammerverfahren (1945 - 1948) / 9. Ein Nazi mit weißer Weste (1945 - 1948) / 10. Vom Abwehroffizier zum Geheimdienst-Agenten (1946 - 1951) / 11. Krichbaums geheimes Netzwerk (1951 - 1953) / 12. Das Ende / 13. Epilog: Krichbaum als Privatmann / S. 121 - 182: Anhang. (vt) PKT 54
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I. Wordtmann, Simon:
Der Kriminalroman und das Mysterium seiner Popularität.
2007, 21 S., GRIN Verlag (Hausarbeit), 978-3-640-50267-7, EURO 12,99
Simon Wordtmann unternimmt in seiner Hausarbeit den Versuch, das "Phänomen" der Populärität von Kriminalliteratur zu begründen. Zunächst versucht er eine Definition zu geben (er zitiert dazu Richard Alewyn und Ulrich Suerbaum, um sich dann an Helmut Heißenbüttel und dessen "Spielregeln des Kriminalromans" zu halten), wirft dann einen kurzen Blick auf die Entwicklung des Kriminalromans, verweist auf "Urväter der Gattung" (E.A. Poe und A.C. Doyle), streift zwei Klassiker (A. Christie und D.L. Sayers) und schließt den ersten Teil mit "The American Way of Crime: Die amerikanische Hard-Boiled Schule" ab. In "Die Popularität des Kriminalromans" (Teil 2) bezieht er sich auf B. Brecht, U. Schulz-Buschhaus und E. Bloch. Teil 3 streift den "Schwedischen Kriminalroman" in Person von Henning Mankell und seinem Ermittler Kurt Wallander ("Die Popularität des Kriminalromans am Beispiel von Henning Mankell") Fazit: " Mit Sjöwall/Wahlöö wurden ... die Grenzen des traditionellen Krimimusters durchbrochen und die Kriminalliteratur � allmählich literarisiert ... . Henning Mankell setzte diese Tradition fort und schuf mit dem Polizisten Kurt Wallander eine Figur, die durch ihre Menschlichkeit und ihre Echtheit ganz besonders zur Identifiaktion einlädt ... ." KT 54
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II. Wydra, Thilo:
Alfred Hitchcock.
Leben - Werk - Wirkung.
2010, 159 S., zahlr. s/w Fotos, Suhrkamp BasisBiographie (sb) 43, 3-518-18243-9 / 978-3-518-18243-7 / K 22 97 63 37, EURO 8,90
Alfred Hitchcock: ein Name, der zu einer Marke wurde. Jeder scheint in zu kennen, sein gezeichnetes Profil, seine exzentrischen Cameo-Auftritte in den eigenen Filmen. Und dennoch bleibt der weltweit populärste Filmregisseur als Mensch weitgehend ein Unbekannter. Angst und Phobien bestimmten das Leben und Arbeiten des scheuen "Master of Suspense", der mit "Das Fenster zum Hof", "Psycho" oder "Die Vögel" zeitlose Meisterwerke der Filmgeschichte schuf.
Thilo Wydra teilt seine Biographie zu Alfred Hitchcock in drei große Abschnitte: "Leben" beschreibt den Weg Alfred Hitchcocks von der Kindheit in London bis zu seinem Tod am 29.4.1980 in Bel Air. Selbst über seinen Tod hinaus narrte der eigensinnige Regisseur Freunde und Wegbegleiter: Ein Sarg mit der sterbliche Hülle des Meisters fehlte bei der Trauerfeier in Beverly Hills. Nach seinem letzten Willen war er zuvor eingeäschert worden und seine Asche sollte irgendwo an der Pazifikküste verstreut werden. Die einzelnen Lebensabschnitte werden von Thilo Wydra mit Höhepunkten der Filmgeschichte verknüpft.
Der zweite Abschnitt "Werk" beschäftigt sich mit einer Auswahl des filmischen Schaffens von Alfred Hitchcock, und zwar " ... primär jene Hitchcock-Filme besonders hervorgehoben, die exemplarisch für einzelne Perioden oder Gattungen stehen": (The Thirty-nine Steps / Rebecca / Shadow of a Doubt / Notorious / Strangers on a Train / Rear Window / To Catch a Thief / Vertigo / Psycho / The Birds / Frenzy). Im letzten Teil, "Wirkung", thematisiert Thilo Wydra in vier kurzen Anmerkungen "Der 'Master of Suspense' und seine Adepten - Hitchcocks kinematographische Rezeption in Frankreich, den USA und anderen Ländern" / "Hitchock heute - Remakes, Sequels, Prequels und andere epigonale Spätfolgen" / "Die Ambivalenz der Aktrice - Der Fall Tippi Hedren" / "Die Marke Hitchcock - 'Die drei ???', Kriminalmagazine und Fruchtsäfte".
In allen drei Abschnitten hat Wydra Zitate Hitchcocks in farbig hervorgehobenen Kästen eingebaut, die mit dem laufenden Text korrespondieren. Im Anhang findet sich eine Zeittafel, eine gegliederte Bibliographie (Publikationen von Hitchcock / deutschsprachige Literatur über Hitchcock / fremdsprachige Literatur über Hitchcock / Zeitschriften & Zeitungen / weitere Sekundärliteratur / Auswahl multimedialer Quellen / Internet-Adressen zu Hitchcock) und eine Filmographie, unterteilt nach Stummfilmen und Tonfilmen (stets mit Hinweisen zu Buch, Kamera, Musik und Länge versehen). Das Erscheinungsbild der vorliegenden BasisBiographie erinnert an die berühmte Monographien-Reihe bei Rowohlt.
Thilo Wydra, 1968 geboren, studierte Komparatistik, Germanistik, Kunstgeschichte und Filmwissenschaft. Seit 1998 lebt und arbeitet er als freier Autor überwiegend in München. Seit Ende 2004 ist er Deutschland-Korrespondent der Filmfestspiele in Cannes. (vt & tp) KT 54
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III. Zielasko, Heike & Pyck, Falko:
Tatort Rhein-Ruhr.
Wahre Kriminalgeschichten.
2009, 96 S., 56 s/w Fotografien (von Helmut Orwat), Sutton Verlag, 3-86680-567-5 / 978-3-86680-567-5 / K 23 80 11 18, EURO 14,90
Der Streifzug durch die Verbrechensgeschichte des Rhein-Ruhr-Gebiets zwischen Lippe und Wupper beginnt mit der spektakulären Verschleppung von Aldi-Mitinhaber Theo Albrecht, der sich Ende 1971 wochenlang in der Gewalt von Entführern befand. Weiter erfährt der Leser von dem Feuergefecht, das sich RAF-Terroristen 1978 in einem Waldstück nahe Dortmund-Lötringhausen mit der Polizei lieferten, oder er verfolgt die Spur des Dortmunder Amokschützen Klaus K. im Jahr 1967 oder die des "Rhein-Ruhr-Rippers", der 1999 dingfest gemacht werden konnte. Die beiden Journalisten Heike Zielasko und Falko Pyck zeichnen in 8 Kapiteln Kriminalfälle (Schwerstverbrechen wie auch kurios-amüsante Kriminalgeschichten) aus der Rhein-Ruhr-Region nach. Der Zeitgeist wird anhand von 56 schwarz/weiß Fotografien des Bildjournalisten Helmut Orwat lebendig. Auf diese, oftmals ungewöhnlichen Kriminalfälle sind die beiden Autoren während ihrer Recherchen zu ihrem Sachbuch "Vukan & Schwarzes Gold" in diversen Stadt- und Zeitungsarchiven und in der Landesbibliothek Dortmund gestoßen. Ihrem "Wow, kannst du dich daran noch erinnern?" folgte eine intensive Spurensuche und entstand letztendlich "Tatort Rhein-Ruhr". Inhalt: RAF und Co. / Nie aufgeklärt / Morde à la Carte / Wortverdrehen und Taschenmarder / Geld oder Leben / Unglaublich, aber wahr / Hart wie Krupp-Stahl / Junge Wilde.
Heike Zielasko, Jahrgang 1963, arbeitete nach ihrem Germaniststudium mehrer Jahre als Redakteurin und Projektleiterin in einem Energie-Verlag sowie als Fachzeitschriften-Redakteurin in einem medizinischen Verlag. Seit einigen Jahren ist die Dortmunderin als freie Journalistin, Redakteurin und Buchautorin tätig.
Falko Pyck, Jahrgang 1965, studierte an der Ruhr-Universität Bochum Neuere Geschichte, Politik und Osteuropäische Geschichte. Der Journalist war u.a. für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin tätig und arbeitet seit vielen Jahren als freier Journalist und Autor.
Helmut Orwat arbeitet seit 1962 als feier Fotograf. Der Bildjournalist war bis 2000 auch als Pressefotograf für die Dortmunder "Ruhr Nachrichten" tätig. Von ihm sind viele Bildbände und Kalender erschienen.
Zielasko und Pyck betreiben in Castrop-Rauxel zusammen das Redaktionsbüro "Pickziel Press". (tp & vt) PKT 54
www.pickzielpress.de
NACHWEISE
Interessante Sekundärliteratur, die trotz Anforderung das Archiv nie erreichten
– Schade –
asked for, but never arrived here in the archive
(tp = Thomas Przybilka / vt = Verlagstext)
II. Fotiadi, Elena:
Frauenkriminalromane.
Eine Analyse von Sue Graftons Kinsey Millhone-Serie.
2008, 136 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-8364-7642-8 / 978-3-8364-7642-3 / K 20 75 68 57, EURO 59,00
Das Genre Kriminalroman war lange Zeit sowohl von männlichen Autoren als auch von männlichen Detektiven dominiert. Erst seit den 1980er Jahren treten vermehrt Autorinnen auf, die allerdings mittlerweile durch die Entwicklung selbstbewusster und authentischer Heldinnen eine neue Tradition des Genres begründet haben, die feminist mysteries. Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Rolle Autorinnen und ihre Detektivinnen in der Evolution des Kriminalroman-Genres spielen. Die Autorin Elena Fotiadi gibt einführend einen Überblick über die Entstehung des Kriminalroman-Genres. Die Grundelemente der klassischen Detektivgeschichte und die Spezifika der amerikanischen hard-boiled Tradition werden dargestellt. Darauf aufbauend analysiert die Autorin exemplarisch Sue Graftons Kinsey Millhone-Serie. Die Schwierigkeit, weibliche Heldenfiguren zu etablieren, werden untersucht und die Weiterführung und die Transformation des Kriminalroman-Genres durch die feminist mysteries werden aufgezeigt. Das vorliegende Buch richtet sich an Literatur- und Kulturwissenschaftlerinnen, an Wissenschaftler der Gender- und Nordamerikanistikstudien, sowie an alle Anhängerinnen des (Frauen)Kriminalromans. (vt) KT 54
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I. Köbel, Jana:
Ann Radcliff und die "Sentimental Tale of Terror".
Die sensible Heldin im englischen Schauerroman des 18. Jahrhundert.
2008, 116 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-8364-6032-7 / 978-3-8364-6032-3 / K 20 50 38 81, EURP 49,00
Ann Radcliffe, Shakespeare of Romance Writers und führende Autorin der historischen Gothic Romane, verbindet in einzigartiger Weise den im 18. Jahrhundert populären sentimentalen Roman mit Burke'schen Ideen des Terror und des Erhabenen und versucht so herauszufinden, wie Furcht auf die Seele einer jungen unschuldigen Frau wirkt. Sie konzentriert sich völlig auf das Bewusstsein ihrer sanftmütigen, passiven und tugendhaften Heldinnen, bedient sich jedoch gleichzeitig des Motivs der verfolgten Unschuld aus dem schauerromantischen Roman, indem sie diese jungen Waisen aus ihrer vertrauten Umgebung reißt und in eine Welt der Unsicherheit, des Schreckens und der Gefahren wirft, in der diese beweisen müssen, dass sie trotz übersteigerte Empfindsamkeit und Einbildungskraft zu großer emotionaler Stärke fähig sind. Im vorliegenden Buch setzt sich die Autorin mit der Darstellung der weiblichen Hauptfiguren in den drei bekanntesten Werken Ann Radcliffs, "The Romance of the Forest", "The Mystery of Udolpho" und "The Italian", auseinander und setzt diese in Verbindung zu den damals vorherrschenden Idealen der Sensibilität, der Passivität und der Erhabenheit. (vt) KT 54
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I. Lhomeau, Frank (Hg):
Temps Noir No. 12.
La revue des littératures policières.
2009, 352 S., Abbildungen u. Fotos, 978-2-910686-51-2, EURO 16,00
Inhalt: Lhomeau, F.: Narcejac sons Boileau / Rance, O.J.: Parlez d'un nègre! / Narcejac, Th.: Le Rendez-vous de la dame de pique / Narcejac, Th.: La Treizième enquête de Petrus Clam / Narcejac, Th.: Ce que l'on peut lire sure le roman policier / Narcejac, Th.: Panorama de la littérature policière / Pierve: Quand la "philo" conduit au roman policier / Narcejac, Th.: Les romans policiers / Narcejac, Th.: Roman d'aventure et roman policier / Narcejac, Th.: Auguste Le Breton / Narcejac, Th.: À propos des "Diaboliques" / Bibliographie de Thomas Narcejac / Pouy, J.-B.: Suite Noire / Charrel, P.: Les obsessions de Thierry Crifo / David, J.-M.: Jean-Pierre Gattégno / Laherrère, J.-M. u.a.: Actualité noir / Laherrère, J.-M.: Xiaolong Qui / Charrel, P.: DVDthèque du film criminel. KT 54
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I. Lhomeau, Frank (Hg):
Temps Noir No. 13.
La revue des littératures policières.
2010, 304 S., Abbildungen u. Fotos, 978-2-910686-52-9, EURO 16,00
Inhalt: Charrel, P. u.a.: "La Princesse du sang" en bande dessinée / Manchette, J.-P.: Éditoriaux de B.D. Hebdo / Magna, M.C.: Les bandes dessinées de Jean-Patrick Manchette / Lhomeau, F.: Les Premiers Francais de la "Série Noire" / Meckert, J.: Nous avons les mains rouges / Pieyre, C.: Pierre Véry et l'édition belge / Pieyre, C.: Correspondance Pierre Véry - Éditions A. Maréchal / Pieyre, C.: Correspondance Pierre Véry - Jacques Spitz / Lhomeau, F.: Jean-Claude Zylberstein / Zylberstein, J.-C.: Quelques lettres de Jim Thompson / Charrel, P. u.a.: Trois regards sur le film criminel / Charrel, P.: DVDthèque du film criminel / Lacourbe, R.: Soji Shimada et les meurtres du Zodiaque / David, J.-M.: Thierry Jonquet / Bourmeau, S.: Pierre Maldonado / Beunat, N.: Dashiell Hammett / Laherrère, J.-M.: Notes noires. KT 54
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II. Ludwig, Corinne Frauke:
The "24"-Universe.
How a Television Series Promotes the "War On Terror"-Discourse.
2009, 64 S., 3-639-21708-X / 978-3-639-21708-7 / K 24 20 41 73, EURO 49,00
Although propaganda has been a key element of Television since its very invention, a new trend emerged in U.S. TV in the 1990s and swept into the new millennium to let certain series and shows promote particular political discourses. As a case example this study examines the Fox hit show "24" and analyses how it reflects and promotes the war on terror discourse. Using that term as a collective name for discourses on terrorism, national security, self-defense, civil liberty and human rights, along with their alteration and radicalization in the aftermath of 9/11, key aspects of the war on terror discourse are singled out and then located in the texture of the series, showing that there indeed is a strong overlap between the lessons of 9/11 and the lessons of "24", in other words between the way terrorism, threats, enemies and response strategies (the new thinking) are depicted in real life and in the series. The study then also offers some support for its underlying assumption that producers and powers behind the show intentionally promote political contents, out of ideological convictions and economic deliberations. (vt) KT 54
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II. Mössmer, Margit:
Run away or die trying.
Die Verfolgungsjagd im Film.
2010, 124 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-22726-3 / 978-3-639-22726-0 / K 24 60 68 65, EURO 59,00
Nach Alfred Hitchcock ist die Verfolgungsjagd "der endgültige Ausdruck des filmischen Mediums". Sie ist ein Gemeinplatz der filmischen Gewaltdarstellung, ein Film im Film, der von den Anfängen des Kinos bis heute fasziniert. Mit zahlreichen Filmbeispielen und ausführlichen Sequenzanalysen aus US-amerikanischen Filmproduktionen der 50er Jahre, des New Hollywood und des aktuellen Actionsfilms, untersucht die Autorin unterhaltsam und fundiert das Wesen der Verfolgungsjagd und zeigt ihre verschiedenen Formen und Funktionen auf. Welche Rolle spielen Raum und Zeit bei ihrer Konzeption? Wann ist die Flucht für den Helden aussichtslos und warum sitzen weibliche Jäger und Gejagte gerne auf dem Beifahrersitz? Mit diesen und weiteren Fragen richtet sich das Buch an Filminteressierte genauso wie an FilmstudentInnen oder FilmwissenschaftlerInnen. (vt) KT 54
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II. Nolan, Petra:
Hardboiled Heroes, Deadly Dames.
Modernity and 1940s Film Noir.
2008, 308 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-02976-3 / 978-3-639-02976-5 / K 21 31 82 75, EURO 79,00
The hardboiled hero and his adversary, the femme fatale, are central tropes in the classic Hollywood films noirs produced in the 1940s. Existing studies of these iconic figures often see them asarticulations of a specifically mid-twentieth century mood of anxiety. This book develops a more diachronic and multidisciplinary approach, offering a socio-historical contextualisation reaching back to the advent of modernity in the nineteenth century. By exploring several modernist discourses, this study genealogically connects noirs hero to the flâneur, a figure emerging a century earlier as a critical metaphor for the modern subject. Similarly, the deadly dame of noir is revealed to be the cinematic renditon par excellence of the artificial yet highly desirable new woman of the fin-de-siècle. Close analysis of Billy Wilder's 1944 masterpiece "Double Indemnity" forms the foundation of this study, with other 1940s films noirs also discussed. This book provides a fresh, innovative way to approach the noir canon, and to better understand the historical forces that govern it. Moreover, it proposes a template for those wishing to analyse other film styles using the broader matrix of modernity. (vt) KT 54
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I. Pascual, Nieves:
A Critical Study of Female Culinary Detective Stories.
Murder by Cookbook.
2009, 208 S., Mellen Press, 0-7734-4687-7 / 978-0-7734-4687-8, £ 69,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt)
Nieves Pascual analysiert in ihrer Arbeit das Thema "Kochen, Küche, Essen" in (englischsprachigen) Kriminalromanen von Frauen. Ihr Ansatz für diese Untersuchung: Sowohl die Identität/Darstellung der Ermittlerin/nen ("gourmet sleuth) kann sich durch "Kochen und Essen" in Kriminalromanen ändern, ebenso die Art des Verbrechens. Gleichzeitig setzt sie das Thema "Cooking / Culinary" in Bezug zur Entstehungszeit von Kriminalromanen. In der Tat, ein origineller Ansatz. Der Verlag gibt an, daß es sich hierbei um "one of the very few academic works to investigate cooking as a prime category of detection" handelt.
Inhalt: Teil 1. What did Sherlock Holmes Eat? / Feminizing the Formula / The Genre of Non-Euclidean Eating. Teil 2. The Romantic Cook / Postfeminism - Having Your Cake and Eating It / The Republic / Killing Mothers / Romance. Teil 3. Criminal Cooking / Death by Tastelessness / Vegetarians and Nazis / The Social Politics of Food Charades. Teil 4. Poetics of the Kitchen / A Theory of Coziness / Pet Philosophy / Slow Food. Teil 5. The Pleasure of Plating Up / Reading Bodies / Salvation Flows. Im Anhang eine Bibliographie der Primär- und der Sekundärliteratur.
Aus dem Vorwort von Prof. Slavka Tomascikova: "This study meets an important gap in theories of popular literature. Essays and books, as noted by the author, have been published on gourmet sleuths, but none has focused on cooking and eating as primary concerns in detective fiction. Nieves Pascual sustains that hands-on cooking affects investigatory methods and ensures the detective's success in the solution of the crime". KT 54
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II. Prodester, Magdalena:
Referenzsysteme bei Quentin Tarantino.
Untersuchung der Stilmerkmale und exemplarische Analsyse von "Death Proof".
2009, 108 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-20504-9 / 978-3-639-20504-6 / K 23 81 84 48, EURO 49,00
Quentin Tarantino hat seit seinem Filmdebut mit "Reservoir Dogs" 1992 immer wieder für Aufsehen gesorgt, wobei die Auseinandersetzung mit seinem Werk unterschiedliche Stellungnahmen hervorruft. Die Autorin Magdalena Prodester analysiert Tarantinos Konzept und filmische Umsetzung. Dabei legt sie das Augenmerk auf die filmischen Effekte der Zitate und Anspielungen, sowie auf die Wirkungszusammenhänge im Gesamtwerk Tarantinos, um schließlich anhand seine Films "Death Proof" (2007) eine exemplarische Analyse seiner Vorgehensweise abzuleiten. Der Fokus liegt auf dem breit gefächerten Referenzsystem Tarantinos, das er seit frühester Kindheit intuitiv aufgebaut und später systematisch weiterentwickelt hat. Es werden konkrete Bezüge aus den Bereichen Film, Musik, Kunst und Literatur als wichtiges Handwerkszeug Tarantinos herausgearbeitet. Das Buch richtet sich an Tarantino-Fans sowie Kritiker, Filmenthusiasten und solche, die immer schon etwas mehr über Tarantinos Inspirationsquellen erfahren wollten. (vt) KT 54
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I + II. Sattlegger, Eva:
Film Noir und Hard-Boiled Fiction.
Klassiker des Film Noir und ihre literarischen Vorgänger.
2008, 144 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-06127-6 / 978-3-639-06127-7 / K 21 33 52 41, EURO 59,00
Film Noir ist ein klassisches Genre bzw. eine Stilrichtung des Hollywood-Kinos der 40er Jahre. Die Filme zeichnen sich durch eine typische Noir-Ästhetik aus, deren Herkunft und Entwicklung in der Wissenschaft heftig umstritten ist. Da der größte Teil der Film-Noirs auf literarischen Vorlagen der Hard-Boiled Fiction beruht, liegt die Vermutung nahe, dass die spätere visuelle Umsetzung bereits hier angelegt ist. Eva Sattlegger untersucht in ihrer Arbeit von 2003, in wieweit ein direkter Einfluss der Romane von Dashiell Hammett, James M. Cain und Raymond Chandler auf die stilistische Entwicklung des Film Noir vorhanden ist. Ist die visuelle Gestaltung eines Films in ihrer literarischen Vorlage erkennbar? Nach einem Überblick über die wichtigsten Stilmittel des Film Noir und einem Kapitel zur Geschichte der Hard-Boiled Fiction untersucht die Autorin drei Werke und deren Verfilmungen, die zu den bekanntesten Film Noirs zählen: "The Maltese Falcon", "Double Indemnity" und "The Big Sleep". Das Buch richtet sich an Studierende, Filmwissenschaftler und all jene, die sich für die Themenbereiche Filmästhetik und Literaturverfilmung interessieren. (vt) KT 54
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II. Schneider, Martin:
Zwischen Held und Bedrohung.
Die Figur des Vigilanten im modernen Hollywoodkino.
2010, 112 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-22569-3 / 978-3-639-22569-3 / K 24 60 75 26, EURO 49,00
Filmfiguren wie Harry Callahan ("Dirty Harry"), Paul Kersey ("Death Wish") oder William Foster ("Falling Down") besitzen auf den ersten Blick Eigenschaften, die sie als typische amerikanische Helden charakterisieren. Blickt man jedoch genauer hin, so werden auch Eigenschaften sichtbar, die im Widerspruch zu einer typischen Heldenfigur zu stehen scheinen. Obwohl sie einen Gerechtigkeitssinn besitzen und aus für den Zuschauer nachvollziehbaren Motiven handeln, überschreiten sie doch gelegentlich eine Grenze, die sie auf die Seite des Schurken zu führen scheint. In diesem Buch wird aus den drei exemplarischen Filmen jeweils die Heldenfigur analysiert, der trotz ihrer spannungsgeladenen Ambivalenz bisher viel zu weig Interesse entgegengebracht wurde. Ausgehend von den klassischen Filmgenres/-stilen des Western und des Film Noir wird unter Zuhilfenahme der detaillierten Figurenanalysemethode ("Uhr der Figur") von Jens Eder ein vielschichtiges Bild der Figur des Vigilanten entwickelt, das die Frage beantworten soll, inwiefern der Vigilant zwischen Held und Bedrohung eingeordnet werden kann. (vt) KT 54
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I + II. Tegtmeier, Kathrin:
Die Detektivgeschichte für Kinder.
Eine medienübergreifende Analyse von Erich Kästners "Emil und die Detektive" und Max von der Grüns "Die Vorstadtkrokodiele" als Buch, Hörbuch und Hörspiel.
2007, 130 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-8364-1713-8 / 978-3-8364-1713-6 / K 19 36 85 03, EURO 49,00
In den letzten Jahren hat ein Wandel in der Mediennutzung von Kindern stattgefunden. Sie wenden sich von den Printmedien ab und verstärkt den (audio-)visuellen Medien zu. Auch Hörbücher werden in den letzte Jahren - nicht nur von Kindern - verstärkt rezipiert. Neben der Medialisierung findet parallel eine Kommerzialisierung der Kinderkultur statt. Bei all diesen Entwicklungen und Veränderungen ist es interessant zu untersuchen, wie der Weg eines "Stoffes" im Medienverbund aussehen kann. Dafür wurden zwei populäre Kindergeschichten ausgewählt, an denen die Adaption vom Buch zum Hörspiel bzw. zum Hörbuch dargestellt wird: "Emil und die Detektive" und "Die Vorstadtkrokodile". Den Schwerpunkt der Arbeit bilden die Darstellungen und Umsetzungen der Geschichten in Buch, Hörspiel und bei "Emil und die Detektive" zusätzlich als Hörbuch. Neben den formalen wird verstärkt auf die inhaltlichen Aspekte, wie z.B. Aufbau der Spannung und dramaturgische Umsetzung eingegangen. Im Anschluss an die Adaptionen werden die wesentlichen sich daraus ergebenden Unterschiede zusammengefasst. Aber auch das Rezipientenverhalten und die Wirkung von Hörspielen werden dargestellt - und warum Kinder ihnen so große Bedeutung zumessen. Außerdem gibt es eine Einführung in den Medienverbund und es wird auf die Theorie der Wirkungsforschung eingegangen. Das Buch richtet sich an Medienwissenschaftler, Lehrer und Schüler, die den Stoff in der Schule behandeln, sowie jeden, der sich für Erich Kästner und Max von der Grün interessiert. (vt) KT 54
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I. Thurman, Tim:
Detecting Fiction.
An essayistic exploration of literary values in detective fiction.
2009, 140 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-13654-3 / 978-3-639-13653-8 / K 22 74 21 75, EURO 59,00
This book belongs to an unsual genre that might well be called personal criticism, sharing as it does characteristics of both literary criticism and the personal essay. It is an exploration of detective fiction investigating why I like certain mystery wirters (or not) and trying to detect whether there is more artistic merit in their writing that simply proficient plotting and energetic action. The first essay is a general inquiry into the thriller/detective genre, looking at various authors and why I either like or dislike them; the second considers three classic writers of the so-called noir mystery (Dashiell Hammett, Raymond Chandler, and Ross Macdonald); and the third examines a characteristic that many hard-boiled detectives display, namely, that each has been damaged in some way, either socially or psychologically. The thrust of these essays is not simply to display my taste but to discern as well whether and what kind of literary merit is to be found in the writers I consider. (vt) KT 54
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II. Wild, Christiane:
Frauenfiguren bei David Lynch.
Der Einfluss des Film Noir auf die Heldinnen von "Blue Velvet" und "Mulholland Drive".
2009, 124 S., VDM Verlag Dr. Müller, 3-639-12060-4 / 978-3-639-12060-8 / K 22 36 79 43, EURO 59,00
Sie fallen auf und fallen aus dem Rahmen. Grell geschminkte Nachtclub-Sängerinnen, zwielichtige Schulmädchen und überambitionierte Jungschauspielerinnen bevölkern das rätselhafte Filmuniversum David Lynchs. Zu gleicher Zeit sind sie lasterhaft und naiv, geheimnisvoll und bieder - diese Frauen sind schwer zu verstehen und zu deuten. Sind sie das Konstrukt reiner Misogynie? Bezeichnen sie existentielle männliche Ängste? Dieses Buch untersucht ausgewählte Frauenfiguren der Filme David Lynchs vor dem Hintergrund des Film Noir und zeigt auf, wie sich deren Konstruktion und Einsatz im filmischen Werk des Künstlers darstellen und verändern. (vt) KT 54
AUSGELESEN
Jacques Berndorf: Die Nürburg-Papiere
von Gisela Lehmer-Kerkloh
(Berlin)
Diese Steilvorlage konnte ich Jacques Berndorf natürlich nicht entgehen lassen. Ein Skandal vor der eigenen Haustür. Die Nürburgring-Affäre um den fehlgeschlagenen Aufbau einer Erlebniswelt an der weltbekannten Rennstrecke haben einen Finanzminister Amt und Würden und den rheinland-pfälzischen Steuerzahler über 300 Millionen Euro gekostet. Natürlich hat der profilierte Krimiautor und erfahrene Expolitikredakteur Berndorf die Steilvorlage genutzt und einen spannenden Krimi daraus gemacht, der wie immer mit viel Lokalkolorit und den bekannten Charakteren Baumeister, Emma und Rodenstock garniert ist. Im Gegensatz zum wirklichen Leben muss in den "Nürburg-Papieren" einer der Manager sein Agieren mit dem Leben bezahlen. Im Kugelhagel einer Kalaschnikow stirbt er. Aber auch die Kritiker des Projekts kommen zu Tode, so wird der Bauer Jakob Lenzen erschossen. Nichts scheint zusammen zu passen. Die Kritik am politischen Establishment hält sich aber in Grenzen. So ist es nicht verwunderlich, dass Berndorf sein neues Buch gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck in der Staatskanzlei in Mainz vorstellte.
Berndorf, Jacques [d.i. Michael Preute]:
Die Nürburg-Papiere.
Kriminalroman aus der Eifel.
2010, 363 S., OA, KBV Krimi 217, 3-940077-78-X / 978-3-940077-78-3 / K 24 50 73 95, EURO 9,95
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Anni Bürkl: Schwarztee
In Anni Bürkls Krimi verbinden sich die selbsternannten Führer der Esoterik-Welt mit der rechten Szene in Österreich. Im Mittelpunkt ihres Buches steht die früher erfolgreiche und skrupellose Event-Managerin Berenike Roithers. Nach einer Vergewaltigung durch einen Kunden und dem darauf folgenden Unverständnis ihrer Kollegen hat sie sich aus ihrem lukrativen Job zurück gezogen. Berenike ist in das beschauliche Altaussee im Salzkammergut gezogen und hat dort eine Teestube mit Literatur-Salon eröffnet. Für die Alleinstehende, mittlerweile spirituell angehauchte Berenike ist es schwierig, im konservativen, katholischen Altaussee Fuß zu fassen. Auch wird die erste Lesung mit dem umstrittenen Poeten Sieghard Lahn zum Desaster. Der ebenfalls skandalträchtige Journalist Robert Rabenstein wird mit einer Tasse Tee vergiftet. Er recherchierte über die Vorkommnisse in Altaussee im Jahre 1945. Da auch Berenike als verdächtig gilt, beginnt sie auf eigene Faust zu recherchieren. Rabensteins Umfeld führt Berenike an ihren alten Arbeitsplatz zurück, wo es schon bald Tote gibt.
Bürkl, Anni:
Schwarztee.
Ein Salzkammergut-Krimi.
2009, 323 S., OA, Gmeiner Krimi, 3-8392-1023-2 / 978-3-8392-1023-9 / K 23 03 0578, EURO 11,90
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Gunter Gerlach: Von Mädchen und Mördern
Gunter Gerlach, ein Meister der skurrilen und hintersinnigen Krimikurzgeschichte, schätzen nicht nur Freunde des kleinen Wahnsinns und Augenzwinkerns sehr. Bekannt geworden ist er insbesonders mit der Allergie-Triologie um den Amateurdetektiv Bartzsch (Rotbuch Verlag) und dem hundeähnlichen, schnüffelnden Ermittler Brahms in Hamburg (Tod in Hamburg, Liebe und Tod in Hamburg, Mord ohne Leiche (Ellert & Richter). In Von Mädchen und Mördern schreibt Gunter Gerlach bösartig und liebevoll über das Scheitern großer und kleiner Ganoven. So scheitern die Bankräuber Schröder, Stoiber und Westerwelle am Strafzettel einer Politesse. Aus Angst vor der Partnerpolizei, die verbietet, allein zu leben, legt sich ein eingefleischter Single die tiefgekühlte Leiche eines Mädchens ins Bett und verliebt sich in sie. In "Dinger wegschaffen", etablieren zwei Freunde mit Hilfe eines kleinen Jungen einen "Leichenentsorgungsdienst". Gunter Gerlach versammelt hier viele mit Preisen versehene Kurzgeschichten zu einem Gesamtwerk.
Gerlach, Gunter:
Von Mädchen und Mördern.
2010, 192 S., OA, Verlag Ellert & Richter, 3-8319-0390-5 / 978-3-8319-0390-0 / K 24 51 12 06, EURO 8,95
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Martin Walker: Grand Cru
Grand Cru ist der zweite Fall für Bruno, Chef de police im Perigord/Frankreich. Martin Walker gelingt es hervorragend die Stimmung des schönen Perigord mit seinem kulinarischen Genüssen und geheimnisvollen Landschaften einzufangen. Die Weinbauern verfolgen teils sorgen-, teils hoffnungsvoll die Absicht eines amerikanischen Weinmultis die Weinberge der Gegend aufzukaufen. Freunde beginnen einander zu mißtrauen - jeder könnte vom Amerikaner gekauft sein. Ökoradikale, die die Landschaft unverändert erhalten wollen, machen von sich reden. Dann brennt eine Scheune, von deren Existenz niemand wusste, und ein in der ortsansässigen Kommune lebender junger Mann wird tot in einem großen Weinfass gefunden. Martin Walkers Krimi vermittelt französisches Lebensgefühl - man wähnt sich für ein paar Lesestunden im Paradies.
Walker, Martin:
Grand Cru.
Der zweite Fall für Bruno, Chef de police.
2010, 380 S., (The Dark Vineyard, Ü.v. Michael Windgassen), DEA, Diogenes Verlag, 3-257-06570-1 / 978-3-257-06570-7 / K 18 09 67 34, EURO 17,90
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ABGEHÖRT
von Gitta List
(Bonn)
Brutale Verbrechen vor flachsblonder Landschaft
ZEIT-Rezensent Hubert Winkels war von "Keine Bewegung!", Denis Johnsons jüngstem Werk, enttäuscht: Er ekelt sich vor "abgegriffener Brutalo-Ästhetik" und vor Romanen, in denen es fortwährend um "Kot und Kotze, um Helden und Hoden" geht und die "Tiefe" vermissen lassen. Oje. Das hat man davon, wenn man sich mit einem Genre befasst, von dem man wenig versteht.
Doch kommen wir zum Wichtigen: Jimmy Luntz ist Frisör und Hobbysänger, ein kleiner Durchschnittsloser eigentlich mit nur einem kleinen Laster - er zockt ein bisschen zuviel. Was ihn mit Leuten in Kontakt bringt, denen jemand wie er eigentlich nicht gewachsen ist. Dennoch: Luntz schießt, quasi aus einem Reflex heraus, dem rüden Schuldeneintreiber Gamble eine Kugel ins Bein, klaut ihm sodann Geld und Karre - und vorbei ist es mit seinem harmlosen Leben: Gambles Boss ist hinter ihm her, Gamble selbst, und dann läuft ihm noch die attraktive Anita über den Weg, die aus höchst honorigem Eheverhältnis frisch geschieden, betrunken, pleite, aber im Besitz einer Information im Wert von 2,3 Millionen Dollar ist. Wovon wiederum die Gangster erfahren. Pech auch.
Johnson hat sein Ausflug ins Genre spürbar Spaß gemacht; lustvoll zieht er alle Register, die zu einem Pulp gehören. Jede Menge Knarren, Karren und Kippen, jede Menge Blut, Scheiße, Flüche und Sex, die Typen haben allesamt Machoallüren, die Weiber ebenfalls. Gute Arbeit also - und bei aller Grobheit der Pose, die Johnson hier wirklich mit Hingabe pflegt, weiß man immer, mit wem man es zu tun hat: mit einem famosen Autor. Dessen Fähigkeiten, etwa qua weniger Federstriche leuchtende Gemälde (von großartigen Landschaften, urbaner Wildnis, schäbigen Interieurs) zu zeichnen, immer wieder nur zu bewundern sind.
Bei parlando ist die Lesung zum Buch erschienen, erfreulicherweise ungekürzt. Doch ob es klug war, sie von Christian Brückner besorgen zu lassen? Brückner ist ohne Zweifel (und auch hier wieder) ein brillanter Sprecher, zudem die Gangsterstimme schlechthin. Es ist aber gerade jene Travis-Bickle-gesättigte Markanz, die Johnsons bizarren, trotz aller Mike-Hammer3-Attitüde hübsch subtilen Humor (der mit Heiterkeit indes so wenig zu tun hat wie Jesus' Son mit der Trinität) oft unter sich begräbt. Das ist schade. Besteht das Groteske an Nobody Move!, dieser irrsinns- und leichensatten Chose, doch wesentlich darin, dass sie einem Chorknaben im Hawaihemd widerfährt.
Denis Johnson:
Keine Bewegung!
2010, 4 CDs, 307 Min., ungekürzte Lesung von Christian Brückner (nach der Ü.v. Bettian Abarbnell, erschienen 2010 bei Rowohlt), Parlando, 3-941004-11-5 / 978-3-941004-11-5 / K 24 25 69 13, EURO 24,95
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Hart, witzig und ergreifend
"Wer in L.A. Auto fährt, muss schon einen ausgeprägten Todestrieb haben." David Spandau kennt sich aus in der Gegend; er, Ex-Stuntman mit Liebe zum Rodeo, arbeitet in der Stadt als Privatdetektiv. Sein aktueller Job: Im Chalet des aktuellen Leinwand-Superstars Bobby Dye hat sich ein junges Ding eine tödliche Überdosis Heroin verpasst. Schlecht für Dyes Karriere. Dummerweise bittet er den Clubbesitzer und Großdealer Stella um Hilfe. Der, ein Krimineller mit Ambitionen, lässt das Problem durch seine Handlanger lösen - nicht ohne die Gelegenheit zu nutzen, Bobby anschließend zu erpressen. Noch schlechter für die Karriere. Spandau soll es nun richten. Mit der Hilfe seines Freundes Terry überredet er Allison, Geschäftsführerin in Stellas Club, den ihr verhassten Boss ans Messer zu liefern. So der Plan.
Auch Daniel Depp kennt sich gut aus in Hollywood. Und, Ladies, ja er ist Johnnys älterer Bruder. Ist Lehrer für englische Literatur und Geschichte, schreibt Drehbücher (an dem für "The Brave" war er auch mit beteiligt) und hat mit Loser's Town einen Roman aus der Schublade veröffentlicht, eine bitterböse Abrechnung nach dem von Robert Mitchum geprägten Wort: "L.A. ist eine Stadt der Verlierer. Schon immer gewesen. Wer es nirgendwo sonst zu etwas bringt, kann es hier schaffen."
Ruhmsucht, Lug, Trug, Verrat - auch Depps Blick auf Los Angeles entlarvt den Glamour als Getue, als eitles Spielchen, das den Sumpf darunter so notdürftig verbirgt wie die knappen Bikinis der Pool-Starlets ihre Nacktheit.
Bekanntlich war Mitchum ein Zyniker mit Herz und robustem Humor. Auch Depp besitzt diese Vorzüge offenbar. Sein Roman ist nicht nur Abrechnung und auch nicht �selbsteitel�. Im Gegenteil zeichnet er eine bei aller Härte einfühlsame, überzeugende Milieu- und Sozialstudie, die in ihrer ganzen treffsicheren Gnadenlosigkeit des Mitgefühls doch nicht entbehrt - auch nicht mit kleinkriminellen Losern. Hart, witzig und ergreifend - eine kühne Mischung. Und ein saugutes (trefflich übersetztes!) Buch.
Leider keine durchweg saugute Lesung. Das liegt nicht unbedingt nur an Michael Kessler. Als Erzähler-Sprecher ist er ein souveräner und sensibler Interpret. Sobald es aber an die Dialoge geht, wird es anstrengend. Die jeweilige Allure der Charaktere umzusetzen, liegt Kessler weniger (prima indes: sein rattenhafter Stella) - und es hört sich gelegentlich an, als wisse er das selbst. Zu schnell, mal vernuschelt, mal überartikuliert, seltsam oder sogar falsch betont; es hat sein Vortrag dann eine Hast, eine Nervosität, die nicht dem Text entspringt. Da muss eigentlich die Regie eingreifen. Dennoch lohnt das Zuhören, Kessler ist, wie gesagt, ein guter Erzähl-Sprecher. Besonders, als es zum Ende der bösen, wilden Geschichte kommt. Da wird sein geradezu gelassener Duktus zum Verstärker.
Daniel Depp:
Stadt der Verlierer.
2010, 4 Cds, 258 Min., gekürzte Lesung von Michael Kessler, (basierend auf der Buchausgabe bei Bertelsmann, Ü.v. Regina Rawlinson), Random House Audio, 3-8371-0269-6 / 978-3-8371-0269-7 / K 23 64 98 70, EURO 19,95
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UNTER DER LUPE
Ist der griechische Krimi eine vorübergehende Erscheinung oder ein klassisches Genre?
Viele fragen sich, warum die Kriminalliteratur in Griechenland in den letzten Jahren eine so extreme Blüte erlebt. Handelt es sich dabei nur um ein Feuerwerk, um eine beeindruckende Explosion, die in absehbarer Zeit wieder verlischt? Eine Fortsetzung oder ein Ende dieses Phänomens ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen: die Zukunft und die Lebensfähigkeit dieser eruptiven Entwicklung hängt ja hauptsächlich von der Reaktion der Leser ab. Wenn die Aufnahme der Kriminalgeschichten von deren Seite eher gemäßigt ist, warum sollten sich dann die Autoren weiter mit einem Genre beschäftigen, das früher ohnehin weitgehend als minderwertig angesehen wurde, als randständiger populärer Lesestoff. Überdies gab es während der 1950er, 1960er und 1970er Jahre in Griechenland nur eine relativ niedrige Verbrechensquote, während sich die Autoren angesichts der politischen Instabilität und der sozialen Unruhen veranlasst sahen, entsprechende Inhalte aufzugreifen.
Trotz alledem befasste sich Jánnis Marís in dieser Zeit durchaus erfolgreich mit seinen kriminalistischen Rätseln, deren Wurzeln in vielen Fällen in der deutschen Besatzungszeit lagen. Später übernahm dann Athiná Kakoúri die Staffel - doch sie verlieh ihren Werken unter Zuhilfenahme ihres Humors eine leichtere Note, vermutlich aus einer angeborenen Abneigung gegen Gewalt und kranke Verhältnisse.
Ab Mitte der 1990er tauchten Autoren auf, von denen einige bis heute aktiv geblieben sind, während sich andere auf ein einziges Werk beschränkten und dann wieder von der Bildfläche verschwanden. Die Autoren, die in einer Zeit mit drastischer Zunahme der Verbrechensquote aus eigener Neigung oder durch die Lektüre anglosächsischer Krimis angeregt ihre krankhafte Welt beschreiben, beziehen ihre Ideen aus den aktuellen sozialen Zuständen. Natürlich lassen sich einige auch weiterhin von der ferneren Vergangenheit inspirieren.
Trotz der Überfülle der vorhandenen Kriminalliteratur in den Regalen der Buchhandlungen hegen die Leser noch gewisse Vorbehalte. Sie bleiben zwar davor stehen und sehen sich die Bücher genauer an, aber wenn es um die Entscheidung an der Kasse geht, wählen die meisten doch eher Liebesgeschichten und andere wiederum Werke über die bedeutenden historischen Perioden des Landes. Die Zunahme der Anomalität und der Verbrechen führen nicht unbedingt zu einem höheren Interesse der Leser an der Sparte der Kriminalromane und ähnlich gelagerter Werke. Hier herrscht noch ein gewisses Zögern, vielleicht, weil das Genre im Vergleich zu der langen Tradition in anderen Ländern, vor allem im angelsächsischen Raum, in Griechenland noch relativ jung ist. Eine Ausnahme von dieser Regel stellt das Phänomen Petros Markaris dar, der sowohl im Inland wie auch im Ausland begeisterte Anhänger hat.
Ein großer Anreiz für die Leserschaft, aber auch eine Garantie für ein längeres Überleben dieser Kategorie von Büchern dürfte in der Unmittelbarkeit des Schreibens und der Authentizität der Geschichten liegen. Wenn sich ein stabiler Fortgang und eine höhere Qualität des Krimigenres abzeichnet, ist nicht auszuschließen, dass das Publikum zukünftig seine Vorbehalte ablegt.
PS: Ich möchte mich bei den Autoren entschuldigen, die ich nicht namentlich erwähnt habe, doch dies hätte den Rahmen eines so kurzen Kommentars entschieden gesprengt.
© Chrysa Spyropoulou
[Dieser Artikel erschien unter dem Titel "Ephemero i clasiko to elliniko astynomiko eidos?" am 23.10.2009 in der Zeitung "Eleftherotypia" - Ü.v. Birgit Hildebrand].
Die Autorin Chrysa Spyropoulou wurde 1957 geboren, sie studierte Alt-Griechisch und Latein an der Universität von Ioannina und Englische Literatur an der Universität von Athen. Neben Kurzgeschichten für Magazine, Zeitschriften und Rundfunk veröffentlichte Chrysa Spyropoulou bisher fünf Kriminalromane. Zudem machte sie sich in Griechenland einen Namen als Übersetzerin von Patricia Highsmith (Carol) und Catherine Mansfield (Aloe). Sie ist Herausgeber der Anthologie "Eco-crimes" und des Krimi-Spezial der Zeitschrift "Dekata" (No. 12/2007). Chrysa Spyropoulou ist Jury-Mitglied von "The Athens Award of Literature".
Die Übersetzerin Birgit Hildebrand war nach einem Studium der Philosophie (München und Tübingen) acht Jahre lang als Lektorin an der Deutschen Abteilung der Aristoteles Universität Thessaloniki tätig (1975 - 1983). Seit 1989 ist sie als freiberufliche Übersetzerin griechischer Literatur und Kunsttexte in Erscheinung getreten und im Jahr 2001 für ihre Übersetzung von Pavlos Matessis' "Die Tochter der Hündin" mit dem Deutsch-griechischen Übersetzerpreis ausgezeichnet. Für den Suhrkamp Verlag hat sie den Kriminalroman "Das Zeichen des Jägers" von Soti Triantafillou übersetzt (2009). Birgit Hildebrand lebt heute in Berlin.
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Seit jeher wird die Ehrfurcht der Iren vor der Macht des Wortes besungen. Nicht nur Shakespeare, sondern auch Jonson und Sir Philip Sidney erwähnen, dass in Irland die Ratten mit Versen getötet werden können. Der kürzlich verstorbene Hugh Kenner wies mehrfach darauf hin, wie in keltischen Überlieferungen Barden sich mit Reimen bis auf den Tod duellieren.
Was für einen wunderbaren Krimi das abgäbe!
Unlängst erkundigte ich mich bei einer meiner ehemaligen Studentinnen, Marina McDonnell, die in Belfast lebt, welche irischen Kriminalromane dort gelesen werden. Sie schrieb mir zurück, im Bus sehe sie am häufigsten die Taschenbuchausgabe von Star of the Sea (2002; dt. Die Überfahrt, 2003) von Joseph O'Connor (*1963). Auf den Buchladenregalen fände jedoch weiterhin hauptsächlich der literarische Wettbewerb um die grässlichste Kindheit in Irland statt. Dieses Subgenre ist derart ausgeufert, dass der irische Nationalsender RTÉ sogar einmal einen Preis ausgesetzt hat für den Anfang einer Biographie, der an Trübseligkeit selbst Angela's Ashes (dt. Die Asche meiner Mutter) in den Schatten stellen sollte.
Auch Krimis haben ihren Platz auf irischen Bestsellerlisten, doch da englischsprachige Literatur den Markt beherrscht, belegen meist Bücher aus den USA die oberen Ränge. Egal ob Hardcover oder Taschenbuch, im ersten Halbjahr 2006 gehörten Platz 1 bis 5 bei Belletristik auf den Listen von BookView Ireland Patricia Cornwell, Harlan Coben, Mary Higgins Clark, John Grisham, Tess Gerritsen, Michael Connelly und - wie könnte es auch anders sein - The Da Vinci Code (dt. Sakrileg). [Quelle: "Bestsellers", http://www.bookviewireland.ie] Gegen die Finanzkraft der großen Verlage, die hinter den ausländischen Schriftstellern stehen, können die einheimischen vermutlich kaum an.
Dennoch ist es einigen irischen Krimi-Autoren und -autorinnen durchaus gelungen. Der oben erwähnte historische Thriller Star of the Sea von Joseph O'Connor erzählt mit atemloser Spannung, wie 1847, zur Zeit der Hungersnot, ein Pächter auf der Atlantiküberfahrt einen Landbesitzer ermorden will. Auch O'Connors früherer Roman The Salesman (1998; dt. Der Verkäufer, 1999) dreht sich um Rache, allerdings in heutiger Zeit; außerdem hat er den Krimi Yeats Is Dead! (2001; dt. Yeats ist tot!, 2001) herausgegeben, zu dem fünfzehn irische Autorinnen und Autoren je ein Kapitel beigetragen haben und dessen Erlös zum Teil an Amnesty International geht. Neben O'Connor waren auch Roddy Doyle, Conor McPherson, Gina Moxley und Frank McCourt mit von der Partie, selbst wenn O'Connor und die meisten anderen sonst nicht unbedingt Krimis verfassen.
Irland hat mehrere historisch bedeutsame Kriminalautoren hervorgebracht. Joseph Sheridan Le Fanu (1814-1873) gehört zu den Pionieren von Rätsel- und Spannungsromanen, in denen er auch Übernatürliches geschehen lässt. Seine Vampirerzählung Carmilla (dt. Carmilla) beeinflusste den Roman Dracula des ebenfalls irischen Schriftstellers Bram Stoker. 1920 erschien der erste der akribisch konstruierten Detektivromane von Freeman Wills Crofts (1879-1957) aus Dublin, die ihrem Autor großen Ruhm und Erfolg eintrugen. Für die Geschichte des Krimis gelten Le Fanu und Crofts als unverzichtbar, auch wenn ihre Bücher heute etwas verstaubt wirken. Ein Erfolg in jüngerer Zeit gelang Shaun Herron (*1912 im County Antrim), der 1970 und 1971 für den Edgar Allan Poe Award in der Sparte bester Roman des Jahres nominiert wurde.
Der aktuell erfolgreichste lebende Krimiautor der Grünen Insel ist wohl Peter Tremayne mit seiner Serie um Schwester Fidelma. Fidelma ist eine fiktive Nonne des siebten Jahrhunderts und Schwester des Königs Colgú von Cashel. Ihren ersten Auftritt hatte sie 1993 in einer Kriminalerzählung. 1994 wurde sie mit dem Roman Absolution by Murder (dt. Nur der Tod bringt Vergebung, 1998) einem größeren Publikum bekannt und ermittelte bislang in sechzehn weiteren Romanen. Die Serie ist derart beliebt, dass sich inzwischen eine International Fidelma Society gegründet hat (inklusive T-Shirts und anderen Fan-Artikeln), und im September 2006 soll in ihrem Heimatort Cashel im County Tipperary ein Symposium abgehalten werden, bei dem wissenschaftliche Vorträge die irische Kultur im siebten Jahrhundert und den Einfluss der Romane beleuchten sollen. Viele Rezensionen haben die genaue und lebendige Darstellung mittelalterlichen Lebens in Irland als besonderen Lesegenuss hervorgehoben.
Das ist kein Zufall. Peter Tremayne ist in Wirklichkeit der bekannte Keltenforscher Peter Berresford Ellis (*1943). Er kam zwar im englischen Coventry zur Welt, doch sein Vater stammt aus Cork, und seine Familie kann dort bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Ellis kehrte zunächst als Journalist nach Irland zurück und veröffentlicht auch heute noch viel in Zeitungen. Sein Beitrag zur Keltenforschung jedoch wird in allen keltischen Ländern hoch gewürdigt, also auch in Cornwall, Wales, Schottland und in der Bretagne, und in Irland wurde er zum Ehrenmitglied der Irish Literary Society auf Lebenszeit ernannt. Unter dem Pseudonym Peter Tremayne schrieb er auch Fantasy-Romane, die auf der irischen Folklore basieren, und seine Thriller erschienen unter einem weiteren Pseudonym, Peter MacAlan. Insgesamt hat er 87 Bücher veröffentlicht, was ihn wie einen seiner übermenschlichen keltischen Sagenhelden wirken lässt. Natürlich wird Schwester Fidelma oft mit Bruder Cadfael verglichen, dem Detektiv-Mönch in der erfolgreichen Serie von Ellis Peters (Pseudonym für Edith Pargeter, 1913-1995). "Peter Tremayne" entstand, als Peter Ellis einmal einen Roman von Ellis Peters rezensieren sollte; Ellis wählte dafür als Pseudonym den Namen eines Städtchens in Cornwall, damit das Publikum sich nicht von der Autorin veralbert fühlte.
Die Iren hatten es im Verlauf ihrer Geschichte nie leicht. Ein großer Teil irischer Literatur, die oft auch als "troubles fiction" bezeichnet wird, weil sie sich so viel mit politischen Unruhen beschäftigt, dreht sich um Terror und Verrat bei den Auseinandersetzungen in Nordirland. Da überrascht es kaum, dass auch die Krimiliteratur diese gewisse Härte aufweist, wie sie durch bedrückende Verhältnisse eben hervorgerufen wird. Adrian McKinty, Ken Bruen und John Connolly werden häufig mit den irischstämmigen Amerikanern Dennis Lehane und Michael Connelly verglichen, die aus einer ähnlich illusionslosen Haltung heraus schreiben. Frank McCourt hielt McKintys Romane für "eine Mischung aus Mickey Spillane und Damon Runyon". [Quelle: http://www.kilkennyarts.ie/events/index.php?view=fullevent&value=44] Gleich, in welchem Land die Handlung angesiedelt ist, immer geraten die Figuren auf der Flucht vor ihren Problemen in noch größere Schwierigkeiten. In Dead I Well May Be (2003; dt. Der sichere Tod, 2010) verlässt die Hauptfigur Belfast, um in New York für einen Gangster zu arbeiten, und landet schließlich in Mexiko mitten in einer Drogenrazzia. In Hidden River (2005) reist der Protagonist von Belfast nach Colorado, um den Mord an einer Exfreundin aufzuklären. McKinty hat sich beim Schreiben an seinem eigenen Leben orientiert; er unterrichtet heute an einer High School in Denver. Auch Ken Bruen (*1951) erfreut sich internationalen Erfolgs, obwohl seine Düsterkeit und die realistische Gossensprache Martin Kich in seiner Rezension von The Killing of the Tinkers (2002; dt. Jack Taylor liegt falsch, 2010) zu dem Kommentar veranlassten: "Es ist ein gottverdammt widerliches Buch. Aber ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen." [Quelle: The Mystery Reader, http://www.themysteryreader.com/bruen-killing.html] Bruen meinte, dass er im ersten Band der Jack-Taylor-Serie, Rilke On Black (1997; dt. Rilke on black, 1998 [das ist aber nicht der erste Roman mit Jack Taylor, dieser heißt The Guards, 2001, dt. Jack Taylor fliegt raus, 2009; es bleibt unklar, welcher gemeint ist, weil die als Quelle angegebene Website nicht mehr existiert, Anm. d. Übs]), versucht habe, den amerikanischen Hard-boiled-Stil in eine englische Umgebung zu verpflanzen. Ihn hätten vor allem der erzählerische Tonfall und die knappe, kompromisslose Sprache gereizt. Bruens Schreibstil wurde auch stark davon beeinflusst, dass er in Brasilien vier Monate unschuldig im Gefängnis saß, wo er geschlagen und mehrfach vergewaltigt wurde. "Krimis waren für meine Wut genau das Richtige, das trieb mich beim Schreiben an." [Quelle: Duane Swierczynski, "Ken Bruen: The Hardluck Stories Interview," 2004, http://www.hardluckstories.com/spr2004-KenBruen.htm] Sein jüngster Roman Priest handelt von einem Priester, der mit Kindesmissbrauch in Verbindung steht.
Auch John Connolly (*1968) orientiert sich an amerikanischen Krimiautoren, besonders an Ross Macdonald und James Lee Burke. Irischen Krimis konnte Connolly nur wenig abgewinnen, vermutlich weil es allgemein nur wenig Verbrechen gab in der Geschichte des überwiegend ländlich geprägten Irlands. Doch auch Krimis aus Großbritannen konnten ihm kein passendes Vorbild sein, weil darin, so Connollys Ansicht, die Opfer eine zu geringe Rolle spielen. "Das Mitfühlen und der Gerechtigkeitssinn bei Macdonald haben mich sehr beeindruckt", sagt Connolly, "der Glaube daran, dass Frauen, Kinder, die Armen nicht einfach deswegen leiden sollten, nur weil sie machtlos sind." [Quelle: "John Connolly: Q & A", http://www.johnconnollybooks.com/qa.html] Connolly hat in den USA gelebt und lässt seine Krimis auch dort spielen. Im Laufe seiner Charlie-Parker-Serie hat Connolly Elemente aus der irischen Tradition in die Handlungen verwoben und sogar Übernatürliches einfließen lassen. Vielleicht kann man das Keltische aus Irland entfernen, aber nicht aus den Iren selbst. Die Unbeugsamkeit, die in diesen und vieler anderen modernen irischen Krimis spürbar ist, hat einen großen Anteil an ihrem Erfolg. Auch der bekannte Dramatiker Declan Hughes (*1963) wählte diesen Stil für seinen Kriminalroman The Wrong Kind of Blood (2006; dt. Blut von meinem Blut, 2006).
"Und wo bleiben die modernen irischen Schriftstellerinnen? Warum untersucht sie niemand?", fragt sich die Wissenschaftlerin Sally Barr Ebest. [Quelle: "These Traits Also Endure: Contemporary Irish and Irish-American Women Writers", New Hibernia Review, 7, # 2 (Summer 2003), 55-72] Bei einem Überblick über die moderne irische Krimiliteratur fällt sofort auf, dass die Autorinnen eine weniger große Rolle spielen, und das ist verwunderlich; es sei denn, von irischen Krimis wird eher erwartet, dass sie so "männlich" und tough sind wie ein irischer Cop. Mit ihrer Serie um den traditionell ermittelnden Henry Tibbett wurde Patricia Moyes (1923-2000) international bekannt, aber Tibbett ist von Scotland Yard, und seine Fälle finden nicht in Irland statt. Die versierte Journalistin Ruth Dudley Edwards (*1944) wurde zwar in Dublin geboren, lebt jedoch heute in London. Sie schreibt Bücher über Geschichte und Politik und hin und wieder auch einen Krimi. Ihre zehn Romane sind gekennzeichnet von satirischen Elementen und aktuellen politischen Fragen, vermeiden aber konkrete Darstellung von Gewalt. "Meine Bücher verursachen keine Alpträume", meint sie. [Quelle: "Crime Fiction or Mystery?" http://www.ruthdudleyedwards.co.uk/crimefiction.htm] Gemma O'Connor (*1940 in Dublin, lebt heute in Oxford) veröffentlichte ein halbes Dutzend erfolgreiche Thriller. Den Anfang machte Sins of Omission (1995; Tödliche Lügen, 1996). Weil ihre Bücher sich um lang vergessene Verbrechen drehen, die in nachfolgenden Generationen wieder ans Tageslicht kommen, wird sie oft mit Ruth Rendell und P. D. James verglichen. Zur Zeit arbeitet sie an einer Trilogie über eine irische Familie im 20. Jahrhundert. Eine weitere irische Krimiautorin ist die Schauspielerin Pauline McLynn (*1962 in Sligo), die unter anderem in dem von der Kritik gelobten Film Quills mitwirkte und von 2000 bis 2002 drei amüsante Krimis um die Privatdetektivin Leo Street veröffentlichte. Auch die ehemalige Journalistin Liz Allen (*1969) hat zwei vielversprechende Krimis geschrieben.
Jede Betrachtung der irischen Krimiszene wird jedoch von der Frage überlagert: "Was ist eigentlich ein irischer Autor?" Nicht nur die Teilung der Insel in Nord und Süd, sondern auch die Auswanderung hat die irische Kultur stark geprägt. Viele große irische Schriftsteller aus allen Disziplinen lebten im Ausland, so auch James Joyce und mehrere der oben besprochenen Autorinnen und Autoren. Sowohl Shaun Herron als auch John Brady, dessen Islandbridge (2005) für den Dashiell Hammett Award nominiert war, verbrachten den größten Teil ihres Lebens in Kanada; von all den irischen Autoren in den USA ganz zu schweigen. Vielleicht sehen Schriftstellerinnen und Autoren, die im Ausland leben, ihr Heimatland aus der Ferne klarer oder stellen es sich deutlicher vor. Eines ist jedoch recht sicher: Die Ströme von Auswanderern, die in den Vereinigten Staaten Zuflucht suchten, werden auch weiter ein begeistertes Publikum für die "irischen" Elemente im Krimi sein, und weil die meisten der heute erfolgreichen irischen Krimischreiber stark von der amerikanischen Hard-boiled-Schule beeinflusst sind, werden die Verlage weiterhin mehr gebrochene Nasen anbieten als vergiftete Törtchen.
© J. Madison Davis
[Dieser Artikel erschien unter dem Titel "Sister Fidelma and a Wealth of Broken Noses. A Survey of Irish Crime Writing" in der Serie "International Crime & Mystery" in "WLT - World Literature Today" 81 (2006) 1 - Ü.v. Almuth Heuner]
J(im) Madison Davis ist Autor mehrerer Kriminalromane, Biographien und Sachbücher ("The Murder of Frau Schütz", "The Van Gogh Conspiracy", "Dick Francis", "Conspiracy and the Freemasons. How the Secret Society and Their Enemies Shaped the Modern World"). U.a. erscheinen seine Beiträge zur Kriminalliterautr in der Serie "International Crime & Mystery" in "WLT - World Literature Today". Proffessor J.M. Davis unterrichtet Literatur und Drehbuch-Schreiben im Professional Writing Program of the Gaylord College of Journalism & Mass Communication an der University of Oklahoma. Seit 2008 ist J. Madison Davis Präsident der IACW - International Association of Crime Writers.
www.ou.edu/gaylord/home/main/faculty_staff/j_madison_davis.html
www.alligatorpapiere.de/befragungdavis-jm.html
Die Übersetzerin Almuth Heuner, *1962, ist Schriftstellerin und Diplom-Übersetzerin und lebt in Offenbach am Main. 1999 erschien ihre erste Kriminalstory in dem Band Mord zwischen Messer und Gabel. Zuletzt gab sie den preisgekrönten Band Mord im Weinkeller (Gerstenberg, 2007) heraus, in dem auch ihr Kurzkrimi "Wein, Weib und Tod" enthalten ist, und übersetzte Hardcore Angel von Christa Faust (Rotbuch, 2008). Daneben forscht sie zur Kriminalliteratur von Frauen und gibt Seminare, Workshops und Vorträge.
www.heuner.de
Notizen eines Übersetzers
Ich verdanke ihm mein Debüt als literarischer Übersetzer. 1980 jährte sich Sir Arthur Conan Doyles 50. Todestag, an dem nach damaliger Rechtslage die Rechte an seinen Büchern frei wurden. Das wichtige Datum löste in den Verlagen der DDR hektische Betriebsamkeit aus. Man suchte Übersetzer für die Sherlock-Holmes-Geschichten, von denen bis dahin nur Der Hund von Baskerville (Aufbau, Berlin und Weimar 1964) und zwei oder drei Erzählungen in Anthologien erschienen waren. Ich übersetzte eine Geschichte für die Heftreihe "Das neue Abenteuer" und konnte damit den Verlag Neues Leben überzeugen, mir einen Vertrag als Herausgeber und Übersetzer eines Sammelbandes von 20 Sherlock-Holmes-Geschichten zu geben. Da der Band so schnell wie möglich herauskommen sollte (konkurrierende Unternehmungen liefen bereits in anderen Verlagen), nahm ich eine Übersetzerin mit ins Boot, und wir mussten uns über einige Grundsätze einigen.
Du oder Sie? war natürlich eine wichtige, vorab zu klärende Frage. Wie reden sich die beiden Bewohner der WG in der Baker Street 221B an? Sie benutzen die Familiennamen, was auch ein burschikoses Du zulässt, zumal sich die beiden als enge Freunde bezeichnen. Andererseits besaßen die Geschichten bereits bei ihrer Entstehung eine unübersehbare nostalgische Note. Sie führten zurück in die Zeit der schummerigen Gaslaternen und rasselnden Droschken und bedienten die unausrottbare Sehnsucht nach einer gemütlicheren 'guten alten Zeit'. Dieser Aspekt sprach für das "Sie", zumal sich Akademiker und selbst Studenten damals nicht nur förmlicher mit Gehrock, Krawatte, Stock und Hut kleideten, sondern einander auch ganz selbstverständlich siezten. Außerdem hielten wir uns so die Möglichkeit einer emotionalen Steigerung in der Form offen, das Ermittlerduo in sehr emotionalen Situationen spontan zum "Du" übergehen übergehen zu lassen. Nebenbei bemerkt, liegt es wahrscheinlich an dieser nostalgischen Note des "Kanons" - wie die Gesamtheit der 56 Erzählungen und vier Romane um Sherlock Holmes und Dr. Watson genannt wird -, dass Leser oft Conan Doyle für einen Autor des 19. Jahrhunderts halten und erstaunt sind zu hören, dass er bis 1930 gelebt hat.
Als die 20 Erzählungen übersetzt vorlagen, stellte sich heraus, dass der geplante Umfang an Druckseiten überschritten war. Daraufhin machte die zuständige Lektorin den Vorschlag, bei den Naturbeschreibungen zu kürzen ("Weil da sowieso nichts passiert!"), um im Limit zu bleiben. Und weil es mir vor Verblüffung die Sprache verschlug, schob sie die Begründung nach: "Es ist doch bloß Unterhaltungsliteratur!" Ich nahm all meinen Mut zusammen und drei meiner Texte aus dem Band heraus, der dann unter dem Titel Sherlock Holmes. 17 Detektivgeschichten (Neues Leben, Berlin 1982) erschien. Und ich konnte es mir nicht verkneifen, im Nachwort auf die eminent wichtige Rolle der Naturschilderungen für die erzählerische Spannungsdramaturgie hinzuweisen. Immerhin, wir hatten die Nase vorn: Der Band war tatsächlich die erste Sammlung von Sherlock-Holmes-Geschichten in der DDR und erlebte eine ganze Reihe von Nachauflagen.
Beim Blättern in alten Manuskripten entdeckte ich mit gelindem Erschrecken, dass ich Holmes' berühmten Ausruf "Come, Watson, come! (...) The game is afoot." einmal mit "Kommen Sie, Watson! Das Spiel ist im Gange!" übersetzt habe. Es dürfte wohl nachvollziehbar sein, wie es zu dem Lapsus kam. Warum aber ein Roman jahrzehntelang Der Hund von Baskerville heißt, anstatt korrekt Der Hund der Baskervilles (so erst 1984 in der Übersetzung von Gisbert Haefs), obwohl es weder in Wirklichkeit noch im Roman einen Ort Baskerville gibt, sondern eben nur ein Adelsgeschlecht dieses Namens, ist ein echtes Rätsel. Einen Übersetzungsfehler halte ich für unwahrscheinlich. Steckt ein Verlag dahinter (der bei der Formulierung des Titels ohnehin das letzte Wort hat)? Immerhin geschah etwas Ähnliches, als meine Übersetzung des Entführungsromans The Tragedy of the Korosko in einem Verlag erschien, der vorwiegend Reiseliteratur herausgibt und auf einer geografischen Angabe im Titel besteht. So heißt der Roman nun Tatort Ägypten ( Wiesenburg, Schweinfurt 2007), und den Umschlag zieren die Cheopspyramide und Sphinx von Giseh, obwohl sich die Entführung der Nil-Touristen gut tausend Kilometer weiter südlich, im ägyptisch-sudanesischen Grenzgebiet, abspielt. - Zur Ehrenrettung des Verlags sei allerdings erwähnt, dass die Übersetzung fachgerecht lektoriert wurde. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn ich habe es erlebt, dass man einen Verlagspraktikanten mit mäßigem Schulenglisch und leider auch mangelhafter Beherrschung seiner Muttersprache auf ein umfangreiches Übersetzungsmanuskript losließ. Zudem hat Wiesenburg den Text ansprechend gesetzt und reich mit Originalillustrationen von Sidney Paget ausgestattet, so dass ein sehr schönes Buch entstanden ist.
Ein wahrer Albtraum ist es für mich, wenn ich auf sachliche Fehler im Text stoße und vor die Wahl gerate, sie aus Treue zum Original einfach zu reproduzieren oder wegen der Stimmigkeit des Inhalts zu korrigieren. Ein Beispiel: In einer Erzählung, die als Tagebuch abgefasst war - Doyle hat die Tagebuchform gern und oft benutzt - stimmten die internen zeitlichen Bezüge nicht. Der Tagebuchschreiber notiert, einen Sachverhalt bereits im Eintrag vom Soundsovielten, also vor soundsovielen Tagen, erwähnt zu haben. Aber weder das Datum des Eintrags noch die Zahl der seitdem vergangenen Tage stimmte. Betraf der Irrtum den vergangenen Eintrag, oder war das aktuelle Datum falsch? Wie auch immer, das Problem ließ sich nur durch die Korrektur mehrerer aufeinander folgender Daten lösen. - Dachte ich damals. Heute würde ich einen solchen Eingriff nicht mehr vornehmen. Ein anderes Beispiel: In der Erzählung J. Habakuk Jephsons Statement taucht ein kleiner Junge auf, der laut Beschreibung "gerade erst laufen und plappern" kann. Etwas später erfahren wir, dass der Kleine fünf Jahre alt ist. Der Text entstand 1884, als Doyle noch keine eigenen Kinder hatte. Aber dass Kinder nicht erst mit fünf Jahren laufen und sprechen lernen, sondern spätestens mit zwei, hätte er auch so wissen müssen.
Es gibt eine ganze Reihe solcher Flüchtigkeitsfehler bei Doyle. Der berühmteste betrifft Dr. Watsons Kriegsverletzung. Wo hat ihn die berühmte "Jezail bullet" während seines Einsatzes in Afghanistan eigentlich getroffen? "An der Schulter", wie er in A Study in Scarlet berichtet, "an einem Bein", wie es in The Sign of Four heißt, oder an "einem meiner Glieder", wie er sich etwas delphisch in The Adenture of the Noble Bachelor ausdrückt? Oder vielleicht ganz wo anders? fragen sich scharfsinnige Sherlockianer und schlussfolgern aus dem auffälligen Herumgeeiere des braven Doktors, dass ihn die Kugel an einem Körperteil südlich der Gürtellinie traf, das im viktorianischen England schier unaussprechlich schien.
Über den Grund von Doyles notorischer Schusseligkeit läßt sich trefflich spekulieren. Ich vermute, dass die Fehlerquote auch mit seinem Schreibideal zusammenhängt. Doyle sah sich gern in der Rolle eines Geschichtenerzählers am Lagerfeuer bzw. Kamin - nicht von ungefähr nannte er einen seiner Erzählungsbände Round the Fire Stories. Er setzte ganz auf die Kraft der Imagination und die instinktive Treffsicherheit der ersten Formulierung. Um den Erzählfluss nicht nachträglich zu verwässern, überarbeitete und änderte er das Geschriebene möglichst wenig. Korrekturen nahm er offenbar erst vor, wenn er den Text in die handschriftliche Reinschriftfassung übertrug, in der er seine Manuskripte ablieferte (obwohl er durchaus eine Schreibmaschine besaß).
Schon bei meiner ersten näheren Beschäftigung mit Conan Doyle fiel mir auf, wie unterrepräsentiert sein literarisches Werk in der deutschsprachigen Verlagslandschaft war. Außer der Holmes-Saga und der Challenger-Serie war wenig verlegt worden. Mich beeindruckten damals besonders Doyles Geschichten, die nicht nur das Fundament seiner Erzählkunst bilden, sondern auch seine Originalität und Vielseitigkeit zeigen. (Ich halte beispielsweise die Horrorgeschichte The Leather Funnel, die Kriegeschichte The Three Correspondents und die Boxgeschichte The Master of Croxley für Klassiker in ihrer Art.) Deshalb überzeugte ich den Verlag "Das Neue Berlin", einen Sammelband mit Non-Sherlock-Holmes-Storys herauszubringen. Die Wende kam dazwischen, der Verlag geriet in Schwierigkeiten, konnte das Projekt nicht realisieren, und so stand ich da mit einem ziemlich dicken Konvolut von übersetzten Geschichten. Ich schickte es erfolglos von einem Verlag zum anderen, musste aber feststellen, dass man sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf das zurückzieht, was die Kasse klingeln lässt: auf Sherlock Holmes. Die Odyssee des Manuskripts durch die Lektorate endete erst, als Thomas Wörtche es bei Haffmanns empfahl. Dort erschienen die Geschichten in dann zwei Ausgaben (Abenteuer aller Art. Haffmans, Zürich 1993 und Das Fiasko von Los Amigos. Haffmans, Zürich 2000)
Natürlich weiß ich, dass man einem Autor nicht Schlimmeres antun kann, als alles von ihm zu drucken. Auch Sir Arthur wusste das und schrieb in seiner Autobiografie Memories and Adventures (1924) über seinen Erstlingsroman, dessen Manuskript auf dem Postwege verloren ging: "Größer noch als der Schreck über den Verlust wäre mein Entsetzen, wenn er gedruckt wieder auftauchen würde." Oder, wie er es allgemeiner in seinen literarischen Betrachtung Through the Magic Door (1907) ausdrückte: "Bei den meisten Autoren ist die Hälfte mehr als das Ganze". Der halbe Conan Doyle? Ein Viertel seines literarischen Werkes dem Vergessen zu entreißen, wäre bereits ein anspruchsvolles Ziel, von dem wir noch weit entfernt sind. Die weitgehende Zurückhaltung deutschsprachiger Verlage mag ökonomische Gründe haben, inhaltlich gerechtfertigt ist sie nicht. Im Grunde reproduziert sie genau das Dilemma, aus dem sich Doyle seinerzeit nur befreien konnte, indem er seine populäre Serienfigur in den Wasserfall oberhalb von Meiringen stürzte. Eine um so bemerkenswertere Pionierleistung vollbringt zur Zeit der kleine Verlag "28 Eichen", der eine umfangreiche Ausgabe ausgewählter Werke Conan Doyles herausgibt, die mittlerweile auf 31 Bände angewachsen ist.
Conan Doyle war von Technik begeistert, aber wohl kein Technikversteher im engeren, ingenieurstechnischen Sinne. Er fuhr Automobil und Motorrad, ließ sein Anwesen in Hindhead mit einer Generatorstation und einer elektrischen Einschienenbahn ausstatten, deren Gondeln durch Kreisel stabilisiert wurden, doch die technischen Beschreibungen in seinen Erzählungen und Romanen können jedem Übersetzer die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Sie stimmen oftmals nicht, sind in sich nicht schlüssig, manchmal recht nebulös. Zum Beispiel bei dem großartigen Pericordmotor aus der gleichnamigen Erzählung: Die Achsstümpfe, die aus den Getrieben zu beiden Seiten des Motors herausragen, machen an einer Stelle ruckartige Rotationsbewegungen, um die Schwingen des Flugapparats zu betätigen, an anderer Stelle ist von Auf-und-ab-Bewegungen derselben Teile die Rede, die auf einmal als Gelenke bezeichnet werden. Und die geschilderten Flugmanöver des Apparats dürften trotz des großartigen Motors physikalisch unmöglich sein. Der auf den Fortgang der Handlung gespannte Leser liest über solche Einzelheiten hinweg, aber für mich als Übersetzer sind sie jedes Mal eine Herausforderung. Solcherart sensibilisiert, habe ich bei The Lost World gestutzt, als von Elektromobilen im Straßenverkehr die Rede war. Elektroautos um 1912? - Es gab sie wirklich, und sie wurden vor allem als Taxis genutzt.
Conan Doyles Lebensweg ist von einer großen Veränderung gekennzeichnet, die jedem Betrachter sofort auffällt: Er wurde in jungen Jahren sehr berühmt als Erfinder des Sherlock Holmes, einer literarischen Apotheose des Rationalismus, trat aber in seinem letzten Lebensjahrzehnt öffentlich für den Spiritismus ein. Auf den ersten Blick ein kompletter Wandel vom wissenschaftlich Denkenden zum esoterisch Verwirrten, den viele Biografen mit privaten Schicksalsschlägen erklären, die Doyle im Zusammenhang mit dem 1. Weltkrieg ereilten (dem Tod von Sohn Kingsley und Bruder Innes). Doch der Anschein trügt, die Sache war komplizierter. Tatsächlich beschäftigte sich Doyle bereits zu der Zeit, als die ersten Sherlock-Holmes-Geschichten im neu gegründeten Strand Magazine erschienen, mit übersinnlichen Phänomen und trat 1893 der "British Society for Psychical Research" bei. Und seine Ansichten zum Spiritismus legte er später nicht etwa apodiktisch dar wie ein Prediger, sondern hielt sich auch dabei strikt an Holmes' Devise: "Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein - wie unwahrscheinlich es auch ist." - Was ihn nicht vor Täuschungen bewahrte, denn was er für unmöglich hielt, war es manchmal nicht. Obwohl selbst ein erfahrener Fotograf, der Abhandlungen über Freilandfotografie geschrieben hatte, erkannte er zum Beispiel Fotos, die von halbwüchsigen Mädchen gemacht worden waren, und sie beim Spielen mit Elfen zeigten, nicht als Fälschungen. Er schrieb 1922 ein Buch über das Auftauchen der Elfen (The Coming of the Fairies), mit dem er sich weidlich blamierte. Er hielt auch Houdinis telepathisches Experiment von 1925 für echt, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass der listige Magier eine Abhörvorrichtung aus verborgenen Diktaphonen in seinem Haus installierte hatte, die jedes winzige Geräusch vom Erdgeschoss über Induktionsschleifen bis in den dritten Stock übertrug. Wegen dieses und anderer Tricks meinte ACD in seinem letzten Buch (The Edge of the Unknown, 1930), Houdini habe übersinnliche Fähigkeiten besessen.
Ich habe viel über Doyles geistige Position zwischen Rationalität und Gottvertrauen erfahren, als ich den Briefroman The Stark Munro Letters übersetzte. Nur nebenbei: Als der Verleger das Manuskript erhielt, griff er sogleich zum Telefon und erklärte mir, das Wort "Briefe" dürfe auf gar keinen Fall im Titel auftauchen, das sei das reinste Kassengift. Also heißt das Werk nun Die Bekenntnisse des Stark Munro (28 Eichen, Barnstorf 2009), was aber seinen Charakter durchaus trifft, denn es ist Doyles einziger autobiographisch bekenntnishafter Roman. - Der in einer emotionalen Ausnahmesituation geschrieben wurde, denn bei seiner Ehefrau Louisa war kurz zuvor Lungentuberkulose im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert worden, und der promovierte Mediziner Doyle machte sich heftige Vorwürfe, die ersten Symptome der Krankheit nicht erkannt zu haben. Hinzu kam, dass sein alkoholkranker Vater zur selben Zeit einsam und von der Familie verlassen in einem schottischen Irrenhaus starb (Näheres dazu in: Michael Baker: The Doyle Diary. The Last Great Conan Doyle Mystery. Paddington Press, New York; London 1978). Doyle schildert den Kampf eines jungen Arztes um seine berufliche Selbständigkeit. Zugleich erzählt er in langen reflektierenden Passagen, wie Stark Munro nach geistiger Eigenständigkeit strebt, sich mit überkommenen Denkweisen auseinandersetzt und beispielsweise Wissenschaft mit Religion zu verbinden sucht. Und mit dern Figur des genialischen Cullingworth porträtiert Doyle einen Studienfreund und zeitweiligen Praxispartner, der seine Vorstellungen von einem Genie (und dessen menschlich fragwürdigen Seiten) entscheidend geprägt hat. Sherlock Holmes und Professor Challenger hätten ohne diesen exzentrischen Mann, der in Wirklichkeit James Budd hieß und nach einer steilen Karriere als Wunderdoktor im Wahnsinn endete, sicher anders ausgesehen.
Auf den ersten Blick scheint es nicht schwierig, Conan Doyle zu übersetzen. Er schrieb in einem etwas altmodischen, aber leicht verständlichen Englisch und bevorzugte klare, überschaubare Erzählmuster. Sein Ziel war es stets, möglichst natürlich zu erzählen. Dennoch haben seine Texte, die mittlerweile hundert Jahre alt oder älter sind, ihre Tücken. Da gibt es Anspielungen, die heute schwer zu verstehen oder manchmal überhaupt nicht mehr als solche zu erkennen sind. Andererseits kann Offensichtliches trügerisch ein. Es wäre zum Beispiel falsch, jedes Mal wenn Edward Malone in der Challenger-Serie das Wort "negro" verwendet, es mit "Neger" zu übersetzen, oder "race" stets mit "Rasse", denn früher neutral gebrauchten Begriffe können inzwischen eine negative Note besitzen oder historisch belastet sein. Dasselbe gilt für Theoriesysteme. Was wir heute als Sozialdarwinismus entschieden ablehnen, war im 19. Jahrhundert ein Versuch der Verwissenschaftlichung von Geschichtsbetrachtung, mit dem Stark Munro in seinen Briefen noch unbefangen umging.
Es liegt auf der Hand, dass Wissen über die historische Zeitumgebung unabdingbar ist, um weniger offensichtliche Bezüge des Originaltextes zu erkennen. Aber auch Glück gehört dazu. Ich nenne ein Beispiel. Als ich die Druckfahnen von Tod in Ägypten durchsah, lebte ich in England und nutzte die Gelegenheit, um meine Bekannten wegen einiger Details um Rat zu fragen. Einem fiel etwas auf, das mir entgangen war. Das Bibelzitat (aus Buch 5, Psalm 107), das am Ende des Romans vorgelesen wird, als die Überlebenden der Entführung Gott für ihre Rettung danken, kam ihm "not quite right" vor. Ich ahnte etwas, recherchierte, bekam sogar Hilfe vom Pfarrer des Viertels, der eine Sammlung historischer Bibeln besaß, und dann stand fest: Es stammte aus keiner der Bibeltextfassungen, die am Ende des 19. Jahrhundert von der anglikanischen oder katholischen Kirche in Großbritannien benutzt wurden. Das eigentlich sehr bekannte und Kirchgängern geläufige Bibelzitat sollte den englischen Lesern 'nicht ganz richtig' vorkommen. Offenbar wollte Doyle so die Distanz andeuten, die er seit seiner Jugendzeit zur Kirche als Institution allgemein und zur katholischen Kirche im Besonderen wahrte. Die Vermutung wird durch den Umstand gestützt, dass der Mann, der im Roman den Psalm zitiert, Priester einer nicht näher bezeichneten freikirchlichen Gemeinde ist. Es stellte sich dann allerdings die Frage, wie diese Distanziertheit dem deutschen Leser des 21. Jahrhundert zu vermitteln war. Ich habe mich schließlich dafür entschieden, das Zitat in der Fassung der Elberfelder Bibelübersetzung wiederzugeben, die in deutschen Kirchen wenig gebräuchlich ist.
Und wie steht es mit den Passagen, in denen Sherlock Holmes seinen Rauschgiftkonsum rechtfertigt und als Mittel der Flucht aus dem grauen, unerträglichen Alltag preist? Hatte Dr. med. Doyle vor, harte Drogen zu verharmlosen und jugendliche Leser in Versuchung zu bringen? Durchaus nicht. Die Passagen machen erst Sinn, wenn man weiß, dass Sherlock Holmes ursprünglich nicht als positive Identifikationsfigur für den Leser angelegt war. Anfangs sollte er ein ziemlich unsympathischer, suspekter Typ sein, ein Frauenverächter mit beträchtlichen Defiziten in Allgemeinbildung und Sozialverhalten - ein Freak gewissermaßen, begabt nur mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit. Wenn der Computer damals schon erfunden gewesen wäre, hätte Doyle seinen Detektiv als solchen bezeichnet. Immerhin lässt er Watson kopfschüttelnd ausrufen: "You really are an automaton - a calculating machine (...) There is positively something inhuman in you at times." Holmes' Umstilisierung zum eleganten Gentleman und verdankt er im Wesentlichen den modischen Illustrationen von Sidney Paget, die für den Fortsetzungsabdruck im Strand Magazine angefertigt wurden. Doyle war klug genug zu erkennen, dass die Leser einen sympathischeren Holmes wollten, und den gab er ihnen auch: Er vermenschlichte die Figur (die er privat "the puppet" oder "the doll" nannte) nach und nach, schwächte ihre negativen Züge ab und entwöhnte sie völlig vom Morphium und der berüchtigten 7-prozentigen Kokainlösung.
Es ist geradezu unmöglich, Conan Doyle zu übersetzen, ohne in Kontakt mit Sherlock-Holmes-Fanklubs zu kommen, die mit Argusaugen alle Aktivitäten auf diesem Gebiet registrieren und darauf reagieren. So wurde auch ich nach freundlichen Einladungen Mitglied der schweizerischen "Reichenbach Irregulars", des deutschen "Van Herder Airguns Ltd." sowie des "Deutschen Sherlock Holmes Clubs" und beteiligte mich an den jährlichen Treffen, bei denen der legendäre Sturz von Holmes und Professor Moriarty in die Reichenbach-Fälle bei Meiringen in historischen Kostümen nachgestellt und schnurrige Vorträge gehalten wurden. Doch erschöpften sich die Aktivitäten nicht in solchen spleenigen Events. Ich konnte Texte von Übersetzungen oder Nachworten vorstellen und habe nirgendwo sachkundigere Kritiker und anregendere Diskutanten gefunden als in diesem Kreis. So machte ich dort auch die Bekanntschaft von Richard Lancelyn Green, als er einen Vortrag über die Entstehungsgeschichte des Hound of the Baskervilles hielt.
Damals kursierte das Gerücht, Conan Doyle habe den Journalisten Bertram Fletcher Robinson, der ihm von der mittelalterlichen Sage berichtet und damit die Idee zu dem Roman geliefert hatte, um den verdienten Ruhm und finanziellen Anspruch gebracht, ja ihn möglicherweise sogar ermordet. Da Robinson im Alter von 36 Jahren an Typhus gestorben, aber nicht, wie damals üblich, als Seuchentoter verbrannt, sondern beerdigt worden war, wurde ein vertuschter Giftmord vermutet. Es gab sogar einen Antrag zur Exhumierung der Leiche, um den Fall aufzuklären.
Lancelyn Green war ein international anerkannter Doyle-Forscher, der an der umfassendsten Doyle-Bibliografie mitgearbeitet sowie verstreut erschienene Geschichten, Aufsätze und Leserbriefe Doyles herausgegeben hatte. Und er war ein leidenschaftlicher Sammler, wie ich selbst bei unserem Treffen feststellen konnte. Denn er erwarb sofort auf dem Buchbasar ein Exemplar des Abenteuerheftchens mit meiner Übersetzung und ließ es sich von mir signieren. 2004 starb Lancelyn Green unter mysteriösen Umständen. Er wurde erdrosselt aufgefunden. Tatwerkzeuge waren ein Schnürsenkel und ein Holzlöffel. Der Coroner kam zu keinem eindeutigen Ergebnis. Ob es Mord oder ein getarnter Selbstmord war, der wie ein Mord aussehen sollte, konnte nie geklärt werden - nicht zuletzt deshalb, weil zwischen dem Auffinden der Leiche und der Benachrichtigung der Polizei beträchtlich viel Zeit vergangen war, in der wahrscheinlich wichtige Tatortspuren verwischt wurden. Greens riesige Sammlung von Büchern und Doyle-Memorabilien ging an den Bibliotheksservice von Portsmouth - der Stadt, in der Conan Doyle als Arzt praktiziert und die ersten Abenteuer des Sherlock Holmes zu Papier gebracht hat. Vielleicht fahre ich mal hin und schaue nach, in welchem Bibliotheksregal das signierte alte Abenteuerheft mit dem Titel Sherlock Holmes und der Tiger von San Pedro (Neues Leben, Berlin 1981; Das neue Abenteuer, 412) gelandet ist.
Ich bin aber auch schon Eiferern begegnet, die Sir Arthur Conan Doyle nicht verehren, sondern fanatisch bekämpfen. Vor Jahren tauchten Anhänger einer linkssektiererischen Gruppierung auf einer Criminale auf und verteilten Flugschriften, in denen sie den Erfinder des Sherlock Holmes als Agenten des Imperialismus brandmarkten, der aktiv dazu beigetragen habe, die internationale Unterdrückung der Arbeiter zu organisieren. Begründet wurde die abstruse Behauptung mit Doyles negativer Meinung zur russischen Oktoberrevolution und mit seinen häufigen Kontakten zu Polizeibehörden in aller Welt. - Welche freilich nie ein Geheimnis waren, denn bei seinen Lesereisen und Vorträgen erhielt er oft Einladungen von Politikern und hohen Polizeioffizieren, die dem berühmten Kriminalschriftsteller die Hand schütteln und sich dabei PR-wirksam von der Presse ablichten lassen wollten. Damals glaubten neben mir auch Jan Eik und Wolfgang Mittmann, man könne mit Verschwörungstheoretikern reden, doch alle Erklärungen prallten wirkungslos von ihnen ab. Vergeblich wiesen wir darauf hin, mit welcher Hochachtung Doyle beispielsweise die walisischen Kumpel und Stahlarbeiter in The Stark Munro Letters und The Croxley Master geschildert hat. Jedes unserer Argumente wurde mit teuflischer Geschwindigkeit und Raffinesse so uminterpretiert, dass es ihre fixe Idee sogar noch zu bestätigen schien.
Es hat mich immer gereizt, einmal die Orte aufzusuchen, an denen Conan Doyle gelebt hat. Vor etlichen Jahren setzte ich den Wunsch in die Tat um. In Portsmouth, genauer dem Vorort Southsea, hatte ich kein Glück. Die Villa in der Elm Street, in der er ab 1882 als Arzt praktiziert und sein jüngerer Bruder Innes in Pagenuniform den Patienten die Tür geöffnet hatte, stand nicht mehr. Bei meinem Ortstermin im Londoner Stadtteil South Norwood erging es mir nicht viel besser. Niemand öffnete auf mein Klingeln in der Tennison Road 12. Der spitzgiebelige rote Backsteinbau wurde gerade zu einem Pflegeheim umgebaut. Während ich auf der Straße stand und fotografierte, kam der Nachbar aus Nr. 14 heraus und verwickelte mich in ein Gespräch. Nr. 14 ist ein architektonischer Zwilling von 12, d.h. beide Häuser wurden, um Kosten zu sparen, nach denselben Bauplänen errichtet. Als die Londoner Stadtverwaltung in den 1980er Jahren eine Gedenkplakette an Doyles ehemaligem Domizil anbringen wollte, gab es einige Verwirrung, denn die Nummerierung der Häuser hatte wegen Kriegsschäden und Abrissen mehrfach gewechselt. Der Nachbar war nach wie vor der Meinung, dass die amtliche Entscheidung falsch und sein Haus dasjenige welches gewesen sei. Er belegte das mit einigen Details des Treppenaufgangs, die in Doyles Büchern erwähnt werden. Seinen schlüssigsten Beweis aber verriet er mir mit gesenkter Stimme: Vor den Schlafzimmerfenstern der oberen Etage sei zweimal nachts gegen drei Uhr das unirdisch leuchtende Gesicht einen schnauzbärtigen alten Mannes mit steifem Kragen und Krawatte aufgetaucht ...
Mein nächstes Ziel war das Dörfchen Hindhead, rund 50 km südwestlich von London. Dort hatte sich Doyle eine prächtige Villa bauen lassen, weil das Klima seiner lungenkranken Frau guttat. Das Haus wurde inzwischen als Hotel genutzt. Ich konnte mir alles ansehen: die Bibliothek und den Billardraum von einst, die mit Wappen verzierten Fenster, die hohe Halle mit zwei Kaminen (und schlimmen Kaminfeuerimitationen aus Plastik), das Schlafzimmer oben, in dem Lady Conan Doyle 1906 starb, den Raum daneben, wo Sir Arthur bei angelehnter Tür bis zum Einschlafen der Kranken wachte und las. Vor dem Haus ein Tennisrasen, eben wie eine Tischplatte, dahinter fällt das Gelände steil ab. Deshalb ließ Doyle eine elektrischen Aufzug installieren. Von der interessanten Anlage war außer den Resten des Generatorhäuschens kaum noch etwas zu sehen - und gar nichts mehr von der Holzlaube an der Einfahrt des Anwesens, in die sich der Hausherr gern zum Schreiben zurückzog. Aber just dort, wo die Laube einst stand, hätten Einheimische den Geist Conan Doyles mehrfach gesichtet, versicherte die Hotelchefin dem staunenden Touristen aus Germany. Und wenn ich wissen wolle, wie es dem Verblichenen im Jenseits gehe, sollte ich mich an die Spiritisten von Liss wenden.
Weiter ging es nach Crowborough, zum Landhaus Windlesham Manor am Stadtrand, das Doyle mit seiner zweiten Ehefrau von 1907 bis zu seinem Tode bewohnte. (Hier entstand 1927 das einzige auf Film festgehaltene Interview mit Sir Arthur - man kann es sich heute auf Youtube ansehen.) Das Haus diente mittlerweile als Altersheim für Betuchte, dementsprechend war viel an- und umgebaut worden. Nur das Kaminzimmer, das ich dank der Vermittlung einer erstaunlich schlanken Beiköchin besichtigen durfte, war unverändert. Als Conan Doyle 1930 starb, ließ er sich im Rosengarten des Anwesens beerdigen. An dieses seltsame Ereignis erinnerten sich die Leute in der Gegend noch immer, versicherte mir meine Helferin, denn die meisten Trauergäste trugen kein Schwarz, sondern sommerliche Kleidung in Pastellfarben. Der Verblichene hatte es sich so gewünscht, denn für Spiritisten ist der Tod nur ein Übergang in eine andere Daseinsform, also kein Anlass zur Trauer.
Selbstredend ging ich auch dem Hinweis zu Doyles Leben 'auf der anderen Seite' nach. Die Spur führte zur White Eagle Lodge bei Liss, in der Grafschaft Hampshire. Dort hat man in mehreren Séancen Kontakt mit Sir Arthurs Geist herstellen können. Es war nicht einfach, den Tempel des White Eagle zu finden, denn er steht auf einem Hügel mitten im Wald. Im Wirtschaftsgebäude daneben traf ich einen Gärtner und eine Sekretärin an, aber niemanden, der auf meine speziellen Fragen Auskunft geben konnte. Immerhin erbot sich die Sekretärin zu telefonieren und verschaffte mir einen Gesprächstermin mit einem Medium. Stunden später saß ich einer älteren, heftig mit Türkisen geschmückten Frau gegenüber, die mir ein Privatissimum zur Geschichte der esoterischen Bruderschaft der Polaren gab, anschließend von dem Medium Grace Cook erzählte, deren 'Leitgeist' White Eagle die Verbindung mit Conan Doyles Geist hergestellt habe. Ich konnte dann das Innere des Tempels besichtigen, mir Live-Aufzeichungen von Séancen anhören und schließlich auch das aktuelle Buch mit Doyles Botschaften aus dem Jenseits erwerben: Arthur Conan Doyle's Book of the Beyond. Second Edition, New Land Liss, Hampshire, The White Eagle Trust 2003 (zuerst 1933 unter dem Titel Thy Kingdom Come erschienen, dann ab 1956 als The Return of Arthur Conan Doyle). Ich schied als interessierter Skeptiker und blieb es auch, als ich Conan Doyles Botschaften las, die vorwiegend von seinen Erlebnissen nach dem Tode handeln. Nur einmal nimmt er kurz Bezug auf seine vormalige Existenz als Schriftsteller und erklärt, er bedauere einige seiner "düsteren" literarischen Hervorbringungen (ohne zu sagen, welche), weil sie den menschlichen Geist "mit Schwingungen erfüllen, die heftig und ungesund sind".
2009 fragte 28 Eichen an, ob der Autor eines Bühnenstücks über Conan Doyle Zitate aus meinen Übersetzungen verwenden dürfe. Das Werk sollte den Untertitel "Collage" tragen. Arglos gab ich meine Einwilligung und erhielt auch nach einiger Zeit ein Belegexemplar. Doch wer beschreibt mein Erstaunen - der Untertitel lautete nicht wie angekündigt, sondern nun "eine Kriminalgroteske". Auch ausgewiesene Zitate fand ich nicht, wohl aber umfangreiche direkte Textübernahmen. Aus der Verlorenen Welt wurden seitenlang die Dialoge der Romanfiguren benutzt, die erzählenden Textpartien dazwischen als Regieanweisungen verwendet. Was auf dem Mist des Bühnenautors selbst gewachsen ist, ließ sich überhaupt nicht erkennen. Nur in seinen rechtlichen Hinweisen im Impressum war der Jungdramatiker glasklar: "Nachdruck, auch auszugsweise, verboten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Einwilligung in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden." Auf meinen Protest hin verlautete vom Verlag, der Autor habe den Untertitel kurz vor dem Druck geändert, und im Übrigen sei nichts zu beanstanden, weil eine Collage nun einmal so verfahre. Das Erstaunliche an der unerfreulichen Angelegenheit war das gänzlich fehlende Unrechtsbewusstsein von Autor und Verlag. Ich fühlte mich wieder an den wurstigen, respektlosen Umgang mit Conan Doyles Text von früher erinnert. Nur etwas hat sich geändert. Damals wusste man noch, was ein Plagiat ist, und dass auch Übersetzern Urheberrechte zustehen. Heute scheint dieses Wissen schon ziemlich rar geworden zu sein.
© Reinhard Hillich
Reinhard Hillich, 1948 in Mösthinsdorf (Sachsen-Anhalt) geboren, Studium von Germanistik und Anglistik an der Humboldt-Universität zu Berlin, Dissertation über Erwin Strittmatters frühe Werke. Arbeitete lange als Literaturhistoriker an der Akademie der Wissenschaften der DDR, später als Germanist an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Beschäftigte sich mit Theorie und Geschichte der Kriminalliteratur in der DDR, veröffentlichte dazu mehrere Aufsätze, einen Dokumentenband sowie eine umfassende Bibliografie (gemeinsam mit Wolfgang Mittmann). Reinhard Hillich lebt heute als freiberuflicher Lektor, Layouter und Übersetzer in Berlin.
Email: [email protected]
http://mediendesign-dr-hillich.de
Wenn man anfängt, über Reminiszenzen nachzudenken, können erstaunliche Dinge herauskommen. Im Mai 2009 bat mich die Radiomacherin Ute Büsing anlässlich des 150. Geburtstags von Sir Arthur Conan Doyle für ein Gespräch über den Stellenwert von Sherlock Holmes ins RBB-Inforadio-Studio. Und während des Gesprächs, für das ich mich brav noch einmal faktensicher gemacht hatte, kamen mir so meine Zweifel: Interessiert mich Sherlock Holmes eigentlich heute noch die Bohne? Hat er mich je interessiert? Und wenn nicht, warum?
Im Alltagsgetöse gehen solche Momente der Irritation zwar schnell vorbei, aber subkutan pocht ein unbearbeiteter Rest. Als dann Anfang des Jahres 2010 der Guy-Ritchie-Film über Holmes und Watson in die Kinos kam, wartete ich skeptisch erst einmal die Besprechung ab, die die kluge Henrike Heiland für den damals noch in der Blüte stehenden "SiK" beim mittlerweile absterbenden TITEL Magazin schrieb. Heilands Argumentation, Ritchie habe erst einmal 100 Jahre Rezeptionsgeschichte entrümpelt und unter dem ganzen prätentiösen Holmes-Getue angeblicher Connaisseure und dauerenthusiasmierter aficionados, unter der Last von Ikonographie, Fandom und Gemeinplätzen einen sehr brauchbaren Filmstoff hervorgebuddelt und mit "Eleganz und Selbstironie" in eine wunderbaren Kinokracher verwandelt, fand ich einleuchtend. Also habe ich mir den Film angesehen, fand ihn grandios, according to Henrike Heiland, hatte mich prächtig amüsiert und dann, in einem Anfall von Melancholie doch wieder darüber nachgedacht, dass mich außer dem filmischen Spektakel (Filme haben Spektakel zu sein, das ist nun mal ihr Beruf und insofern ist dieses Argument ein hohes Lob) an dem ganzen Holmes/Watson-Kram eigentlich nichts so richtig interessiert. Nicht als mein persönliches Problem oder Ausdruck eines intellektuellen ennui, sondern ich grübelte, was mich warum aus welchen Gründen interessieren sollte?
Man kennt die Holmes-Geschichten natürlich längst, bevor man sie gelesen hat. Aus Filmen, aus dem Fernsehen, aus anderen Fassungen, aus Erzählungen, aus dem smalltalk. Sie sind präsent als Ergebnis "ungeplanter Rezeptionen" (um eine Analogie zu Norbert Elias´ Theorie "ungeplanter Prozesse" zu wagen). Man muss sich nicht mit Crime Fiction beschäftigen, man muss noch nicht mal besonders literarisch interessiert sein: Jeder Mensch weiß grob und ungefähr, was ein Sherlock Holmes ist. Und ein Watson. Genauso wie ein Don Quijote und ein Sancho Panza (obwohl ich dieses Beispiel hier nur ironisch benutze, denn es ist ziemlich fatal, in Sancho Panza einen Sidekick avant la lettre von Don Quijote zu sehen, und beide Konstellationen an dieser Stelle in einen Zusammenhang zu bringen - hier muss ich mich in Bezug zur o.a. Radiosendung revidieren, aber das ist ein anderes Thema). Aber das ist ein literatursoziologisches Problem, für eine empirische Rezeptionsforschung möglicherweise interessant oder ein Grund, über die Mechanismen von Ikonisierungsprozessen nachzudenken.
Literaturkritsch gesehen - und daher rühren vermutlich meine Probleme, also eine ganz normale déformation professionelle - bedeutet das alles überhaupt nichts.
Die Popularität einer literarischen Figur sagt noch nichts über die literarischen Folgen, über ihre substantielle produktionsästhetische Wirkmacht. Wir müssen genau hinschauen: Ein vermutlich erklecklicher Anteil von Kriminalautoren aus aller Welt würde sich auf Sherlock Holmes berufen. Das ist okay, das ist eine artige Verbeugung, bestätigt den Applaudierer in seinem Selbstbild, dereinst auch berühmt und reich zu werden, ist kulturhistorisch im abgesicherten Modus. Man ist immer on the safe side, denn wer wollte mit seinen eigenen literarischen Figuren nicht in der Tradition des großen Holmes stehen. Schön und gut. Und absolut unverbindlich.
Das fällt dann auf, wenn man die Geschichte der Kriminalliteratur danach durchmustert, wie sich denn welche Merkmale der Sherlock-Holmes-Stories/Romane produktiv im Werke anderer zeitgenössischer oder, spannender, nachfolgender Autoren niedergeschlagen haben. Dabei gelten nicht Rekurse auf die Sherlockiana in Romanform, die Conan Doyles Personal übernehmen und fröhlichen intertextuellen Scherz & Frohsinn treiben, wie zum Beispiel die netten Lestrade-Romane von M. J. Trow. Solche charmanten Spielereien sind Paraphernalien für Fans und Freunde, haben aber in einer Wirkungsgeschichte kaum größeres Gewicht.
Anders sieht es schon mit der Figur des "Father Brown" aus, die Gilbert Keith Chesterton ganz bewusst gegen Sherlock Holmes positioniert hatte - alleine optisch. Und konzeptuell sowieso. Aber das nur der Vollständigkeit halber, das Faktum ist oft genug bemerkt und kommentiert worden. Darüber hinaus kann man natürlich auch Sherlock Holmes als Folie vermuten, vor der Agatha Christie ihr Domestizierungsprogramm von allen Elementen betrieben hat, was an der Kriminalliteratur ihrer Zeit noch nach Außenseiterhaftem, Randständigem und Exzentrischen aussah. Dissonantes Violinspiel, Rauschmittelkonsum und uneindeutiges Sexualverhalten, d.h. alle Reste der "schwarzen Romantik", die im Rationalisten Holmes noch dialektisch aufschienen, wurden von Frau Christie auf Hochglanz geschrubbt. All dies wurde zu kleinbürgerlichen und drolligen Spielfiguren umdressiert und somit einer vom Großen Krieg traumatisierten, allmählich auseinanderfallenden Gesellschaft als neues, optimistisches Sinnangebot ("der Täter wird immer überführt, kein Tod bleibt ungesühnt") aufbereitet. Man kann trefflich streiten, ob Agatha Christie sich dazu tatsächlich der Figur Holmes als negative Schablone bedient hat - bewusst, würde ich vermuten, eher nicht. Faktisch schon.
Und damit, glaube ich, erlischt auch schon eine übers Museale und eine unter Fans und Bekennern identitätsstiftende Normativität der Projektes Sherlock Holmes hinausgehende Relevanz von Figur und Konzept. Deduktives Denken musste nicht seit der Antike auf Holmes warten, um Allgemeingut zu werden; die kriminalistische Forensik fand auch ohne Holmes statt und ihr Omnipotenzwahn ist heute noch - wie in den CSI-Formaten - so albern wie damals im Viktorianismus, aber dazwischen besteht kein weiterer, systemischer Zusammenhang. In der Tat, "ungeplante Prozesse" in der propagandistischen Rhetorik, Verbrechen seien beendbar, wenn man nur genügend Technik aufwendet. Das ist ein geistesgeschichtliches Kuriosum, das sich immer wieder in populärkulturellen Formaten manifestiert, aber auf einer anderen Ebene als der literarischen liegt.
Literarisch, also auf dem Feld, das ein Literaturkritiker besonders interessieren sollte, hat Holmes keine Folgen gezeitigt. Das zu verlangen, wäre aber auch ungerecht. Holmes und Watson und ihre Widersacher, Feinde und anderes Personal sind Funktionen in diversen (in der Wiederholung strukturell ziemlich abwechslungslosen) Spielsituationen, wie schon früh der Formalist Viktor Sklovskij festgestellt hat. Diese Spielsituationen haben mit der sie umgebenden Wirklichkeit (dem Spätviktorianismus, dessen Signaturen Steven Marcus immer wieder herausarbeiten konnte, ohne die Holmes-Figur je besonders als Stimme der Zeit dazu aufrufen zu müssen) nur die übliche Eckparameter einer zeitlich/räumlichen Kennzeichnung gemeinsam, mehr nicht. Die zu lösenden Fälle sind Konstrukte, die auf ihre Auflösbarkeit hin konzipiert sind, auf nichts anderes. Deswegen sind Figuren und Konstellationen lediglich binnentextuell motiviert. Dass man in moorigen Landschaften im UK Erbschaftsprobleme mittels phosphorleuchtenden Hundchen zu lösen pflegt, ist nicht die Art von "Fall", dem man einen "Sitz im Leben" zu unterstellen bereit ist. Und weil in diesem Binnentext die Sprache keine ästhetische Autonomie hat, funktioniert das Muster by doing prächtig, solange es aus er Ur-Fabrikation kommt, erlaubt aber keine Anschlussmöglichkeiten.
Immerhin: Zur Mythenbildung hat es gereicht. Aber mythenbildende Texte erschöpfen sich oft eben darin. Man kann sie kritisieren, parodieren, sie hin und wieder neu interpretieren, aber ihre Substanz reicht, weil sie genau so sind, wie sie sein müssen, um solche unscharfen, breitenwirksamen, unkonkreten Verständigungskürzel (Holmes = Genie/Detektiv) herzustellen, für anderes, für mehr nicht mehr aus. Ihre flache ästhetische Organisation verhindert, dass Neuansätze wirklich fruchtbar werden. Im Gegensatz etwa zu Susanne Langes großartige Neuübersetzung von Cervantes´ "Don Quijote", die ganz neue Dimensionen aus dem Text herausholen kann, weil der Text sie hergibt, zeigen Holmes-Neuübersetzungen (so philologisch nützlich sie sein mögen und so unterhaltsam und hübsch) keine grundsätzliche neue Dimensionen von Figur und Konzept auf.
Vermutlich gibt es sogar unzählige Holmes-Klone in der kriminalliterarischen Massenproduktion aller Kontinente und Zeiten, vermutlich auch unzählige Anspielungen und Echoes, Reverenzen und Referenzen, klar. Es gibt den ikonischen Holmes mit und ohne Hakennase, mit und ohne Pfeife, mit und ohne Deerstalker, beliebt etwa als Icon für geliehene Autorität und prätendierten Scharfsinn. All das und mehr auf den diversen Levels des literarischen und außerliterarischen Devotionalienzirkus. Ich kenne keine ernsthafte produktionsästhetische Folge von Holmes & Co, keine Literatur, die in einem eindeutigen, produktiven Filiationsverhältnis zum Original stehen würde. Holmes ist Marmor, Museum, Mumifizierung.
Insofern ist Guy Ritchies Film vielleicht doch weniger eine "Instandbesetzung" eines alten Topos als das radikale Ignorieren des Originals, und ein Neubau: Holmes turns physical. Das ist großartig gelungen und vielleicht ist das auch die energischste Irrelevanzerklärung für ein altes Muster. Man kann alles mit ihm machen, sogar großes Kino.
© 06/2010 Thomas Wörtche
Thomas Wörtche, geb. 1954 in Mannheim, Studium der Germanistik und Philosophie. Promotion 1987 an der Universität Konstanz. Seit 1984 freier Publizist bei Print, Radio und Online-Medien. Beschäftigt sich mit Musik, Literatur und Bildern, mit einem starken Akzent auf crime fiction. Gründete die global crime-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag, die er bis 2007 auch selbst herausgab. Tummelt sich gerne zwischen Wissenschaft & Boulevard. Letzte Buchveröffentlichung: "Das Mörderische neben dem Leben. Ein Wegbegleiter durch die Welt der Kriminalliteratur" (Libelle, 2008). Lebt und arbeit in Berlin.
www.kaliber38.de/woertche
GASTBEITRÄGE
Jean Claude Izzo* pop
Die Marseille-Trilogie von Jean-Claude Izzo kann ganz verschiedene inszeniert werden, wie wir - unschwer; [modo di dire! Welche Biblio hat auch nur einen winzigen Teil von diesen Büchern?!] - beim Blick auf die Umschläge verschiedener "nationaler" Ausgaben sehen können.
Das reicht von der supernüchternen gelb-schwarzen (allerdings nicht mit offensichtlichem Anklang!) Präsentation der katalanischen Übersetzung von Editorial Limits in Andorra, über die glazial bis futuristischen Blaulandschaften im zweiten spanischen Anlauf bei Akal in Madrid (Chourmo fällt durch Gelbeinsatz leider negativ raus - die erste spanische Ausgabe machte übrigens ganz "originell"[?] auf 50er lateinamerikanischen Touch), über die sozial-populären Zitate der niederländischen Ausgaben bei De Geus, die beeindruckend konstruktivistischen Covers der ersten italienischen Präsentation, die auch durch ihr handliches Format positiv auffällt und die den US-Markt direkt mit Stadtlandschaften und Übernahme des Solea-Cover für den dritten Band bespielt, bis zu dem zwar in der Gestaltung nicht gelungenen, von der Idee des Zitats von Kunst her - das in einem Ausschnitt aus Caravaggios Opfer Isaaks bei Chourmo am besten funktioniert - jedoch guten Ansatz in den portugiesischen Caminho-Ausgaben.
Die deutschsprachige Taschenbuchausgabe bei Union setzt sich hier ab. Sehr positiv und gelungen ist sie in ihrer den Trilogiecharakter unterstützenden dreigliedrigen Farbgebung und der bildästhetischen und bildinhaltlichen Inszenierung des Augenblicks in sich konsequent; auch das Format ist handlich, wenn die italienischen Ausgaben hier auch noch einen Vorteil haben (super-tascabili eben). Die Inszenierung des Genusses des Augenblicks ist allerdings ganz stark mit konnotiert als Begegnung mt jungen Frauen in südlichem (romanischem) Ambiente, wie dies am stärksten bei Chourmo der Fall ist. In keiner der in zirkummediterranen Verlagen erschienen Ausgaben ist dies auch nur annährend der Fall: auf Nüchternheit und "Seriosität" der katalanischen Ausgabe hatten wir schon hingewiesen, die "Akal-spanische" ist - wenn überhaupt - ein Gegenentwurf, die portugiesische versucht über die Kunstschiene den Gewaltaspekt originell und vermittelnd/vermittelt darzustellen, britisch-englische und niederländische Totel Khéops-Übersezungen setzten zwar den Süden, aber ganz Vieux Marseille, in Szene und die griechische Ausgabe zwar Mittelmeer, aber in ganz origineller Inszenierung typischer Aspekte des jeweiligen Romans (und natürlicherweise ohne "Exotik").
Die deutsche Ausgabe hat - auch widergespiegelt im Anhang "Fabio Montales Musik" in Solea und natürlich in der "Extraausgabe" "Mein Marseille" - die reise-konsumistische Rezeption als einzige radikal vorangetrieben - und laut Vermittlung auf verschiedenen Ebenen soll das Buch ja dann auch als Reiseführer nach Marseille dienen; und komme man nicht damit, dass es für die "Mittelmeerausgaben" nicht nötig sei: Auch für einen Katalanen oder Italiener ist der marseillespezifische Wortschatz , die entsprechenden Konnotationen und Realien nicht direkt zugänglich.
Wie geht Stefania Nardini in dem im perdisapop-Imprint der Gruppo Perdisa/Airplane 2010 im Großraum Bologna erschienenen "Jean Claude Izzo - Storia di un marsigliese" (ISBN: 978 88 8372 489 3; € 14 bei 175 Seiten) an diesen und mit ihm um?
Zunächst macht die äußere Erscheinung dem noch neuen Imprint des Verlags alle Ehre: Auf einem knallgrünen Hintergrund ist ein gelbbehemdeter Izzo mit lindblauem Kragen und rosa getönten Brillengläsern und Wuschelhaar in die unteren zwei Dritteln der vorderen Umschlagseite mit comic-ästheischen zeichnerischen Referenzen gesetzt; ein angedeuteter Schatten setzt ihn ab, der Verlagsname verläuft dezent - einer geschützten Markenangabe gleich - dem Hemd auf Oberarmhöhe parallel, Buchtitel und Autorinnenname sind mit einer geschwungenen Klammer verknüpft, die Lettern sind jedoch nicht-inszeniert, klar und insbesondere Jean Claude Izzo* durch ihre Größe deutlich hervorgehoben. Der Pop-Charakter wird also insbesondere durch Farbe und abwaschbaren Plastik-Einband vermittelt, nicht jedoch durch schwere Lesbarkeit (wobei Verlag und Autorin dezent auftreten). Auf der hinteren Umschlagseite tritt der Name Jean Claude Izzo nochmal in Buchstabenpaaren von oben nach unten linksbündig deutlich hervor: Diese nichtklassische Präsentation wird bei der Titelei etwas weitergetrieben, aber auch hier nicht gegen Lesbarkeit und Klarheit.
Ein Buch das sowohl von Größe, Umfang und Materialbeschaffenheit her vorteilhaft in der Hand liegt, sich bei der Lektüre sehr angenehm handeln lässt und dazu noch ohne beschnittenen Buchrücken stabil gebunden ist. Von der Erscheinung her also der Reihe adäquat (Pop wird hier auch nicht mit schlampern verwechselt), auch durch die kontrastierenden lilanen Vorsatzblätter. Kritisch anzumerken wäre, dass die Seitenzählung zwar mit 1 auf dem Schmutztitel beginnt, jedoch die Nachbemerkung und Danksagung(en) auf Seite 175 keiner Seitenzahl mehr wert erachtet wurden (sehr wohl jedoch die leere vorhergehende Seite 174).
Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen von Ivana Stoyanova, die in ihrer Filzstiftästhetik an Cartoons erinnern und bei größeren weißen Flächenanteilen eine sachlich objektbezogene Ästhetik von Dingen und Landschaften des Alltags pflegen, von der am ehesten bei den Porträts abgewichen wird, insbesondere bei dem von Angela Davis auf Seite 74; aber auch eine Barszene auf Seite 29 fällt durch einen sattschwarzen Hintergrund aus dem Rahmen. Die Abbildungen sind ein Gewinn für das Buch und erscheinen mir zu der deklarierten Pophaftigkeit etwas - durchaus nicht negativ und durchaus nicht prononciert - in Widerspruch zu stehen.
Das Buch besteht - inhaltlich, nicht formal - aus zwei Teilen: Die Trennlinie liegt auf halbem Weg in Kapitel 13 ("Hallo Paris"), auf Seite 106 und wird ganz klar ausgedrückt:
In quell'anno la coppia si separò. Una seperazione che andava al di là dell scelta sentimentale. Izzo aveva deciso di cambiare vita, chiudendo le esperienze che riteneva esaurite, non più congeniali alle sue idee.
Private Trennung ging also parallel mit weltanschaulicher Neuorientierung ("Lasciò il Partito Comunistà") macht dies der nächste Satz noch einmal an einer politischen Konsequenz daraus klar (denn dort "andava tutto deciso a Parigi [wurde alles in Paris entschieden]").
Der hiermit beginnende zweite Teil des Buches zerfällt nochmals in einen kürzeren - kurz eine Übergangszeit beschreibenden - und einen längeren - den Aufstieg zum Ruhm beschreibenden - Teil. Letzterer ist meines Erachtens weniger interessant, da er auf der Grundlage der Freundschaft der Autorin - einer Römerin, die (laut Blurb) in Neapel und Marseille lebt - mit vielen ProtagonistInnen in Izzos Leben die letzten zirka zehn Jahre beschreibt, die am meisten Verbreitung fanden und in denen er - neben anderen - die heute vielübersetzte Romantrilogie schrieb.
Die Übergangszeit, die immerhin über zehn Jahre umfasst, wird relativ kurz behandelt, würde allerdings auch eine separate Darstellung und umfassende Untersuchung verdienen. Izzo, der nach seinem Austritt aus der Kommunistischen Partei auch die Redaktion deren Marseiller Parteizeitung "La Marseilleise" verlassen hatte, arbeitete als Journalist für "La vie mutualiste" und für ein Blatt, das den Skandal um den gescheiterten Ausbau von Fos zum Industriezentrum begleitete. Zum einen wären hier sicher interessante Texte von Izzo zu finden, zum anderen dürfte aber auch hier nochmals ein Schub für die Fähigkeit, Romane wie zum Beispiel die Marseille-Trilogie zu schreiben, erfolgt sein - die Vermischten Nachrichten sind ja als Quelle und Handübungen für Krimis wohlbekannt; und was waren diese Zeitschriften vermutlich anderes, als ein Megastrom von faits divers. Soweit ich sehe hat bisher weder jemand diese Zeit näher untersucht, noch auch nur in Ansätzen versucht, das produzierte Material zu sichten. Nicht umsonst steht am Anfang dieser Zeit - nämlich im Jahr seiner "Wende" - die Beschäftigung mit dem biografischen Werk "Clovis Hugues, un rouge du Midi", einer Figur der Marseiller Commune, das 1978 in Frankreich erschien und 2001 eine zweite Auflage erlebte. Clovis Hugues interessierte Izzo, weil es eine Persönlichkeit war, die Poesie und Politik verband - was sein eigenes Interesse seit den Lektüren seiner Jugend war - und weil er das Glück über Verbreitung von Hoffnung erreichen wollte (p 105).
Neben dieser Zwischenzeit - die meines Erachtens im vorliegenden Buch was die Textproduktion angeht, wie gesagt, zu kurz kommt - ist der erste Teil unbedingt lesenswert und durch das präsentierte und verarbeitete Textmaterial aus Izzos Feder in seinem zweiten Teil von größtem Interesse ist.
Verbunden mit einer Darstellung der italienischen Wurzeln von Izzos Vater werden nämlich ausführlich Gedichte zitiert, die den Bänden entnommen sind, die Izzo in den Siebzigern veröffentlichte und die, soweit ich on-line feststellen konnte, weder vollständig in der französischen Nationalbibliothek noch im französischen Verbundkatalog vorhanden sind (nun war P. J. Oswald war zwar kein Major Player in der französischen Verlagsszene, aber ein ganz marginalisiertes Unternehmen war es auch nicht ganz). Diese Gedichtbände werden in der "Bibliografia di Jean-Claude Izzo" (die allerdings für diese frühere Zeit auch nicht vollständig ist) auf Seite 173 aufgeführt: Poèmes à haute voix, Terrs de feu, État de veille, Braises, brasiers, brûlures, Paysage de femme, Le réel au plus vif (offensichtlich nicht alle bei Oswald). Izzos Filmskripts und insbesondere Theaterstücke, die im Text mehr oder weniger ausführlich erwähnt werden, fanden auch hier leider keine Aufnahme.
Wegen diesem Teil allein schon wäre eine Übersetzung des Buches sinnvoll und wünschenswert (wobei für die Gedichte, die hier in der Übersetzung von Luigi Bernardi vorliegen, selbstredend auf die Originale zurückgegriffen werden müsste [und obwohl dies vom Charakter des Buches nicht unbedingt zu erwarten wäre, wäre es doch schön gewesen, die Gedicht zweisprachig zu finden (was bei einem italienischsprachigen Buch immerhin etwas näher liegt als bei einem deutschen und in Italien auch nicht so ganz selten vorkommt)].
Aber auch als Gesamtbuch "tout court" wäre eine Übersetzung nicht nur zu empfehlen, sondern sicher auch verkäuflich: Es handelt sich um ein schönes Sommerbuch. Und sollte eine Übersetzung noch Format und Plastikeinband - sowie natürlich Abbildungen! - des Originals übernehmen können, wäre eine rundum erfreuliche Neuerscheinung auf dem deutschen Buchmarkt zu begrüßen. Sollten Sie Italienisch können, würde ich - wenn ich Sie wäre - das Buch jetzt schon kaufen [denn zu erwarten, dass es irgendeine deutsche Bibliothek anschafft - da es ja "dazuhin" noch auf Italienisch ist - ist supervergebliche Liebesmüh]; auch wenn ich kein unbedingter Izzo-Fan wäre.
Und auch der Aufbau-Verlag könnte aus seinem Kiepenheuer-Fonds Edouard Peisson wiederveröffentlichen, der von selbigem Kiepenheuer in Weimar in der DDR übrigens ziemlich konsequent veröffentlicht wurde (ich habe eine broschierte 47er Vor-DDR-Ausgabe von "Edgar's [!] Reise" vor mir liegen, die Kiepenheuer damals immerhin in einer Stückzahl von 10.000 druckte; "Salz des Meeres" von 1959 ist gebunden und handlich dünn). In Frankreich sind diese Bücher übrigens in den schönen Cahiers Rouge bei Grasset wiederveröffentlicht worden.
© Bernd G. Bauske
Nardini, Stefania: Jean Claude Izzo. Storia di un marsigliese. 2010, 175 S., Perdisa Pop [Gruppo Perdisa/Airplane] (Rumore bianco), 88-8372-489-5 / 978-88-8372-489-3, ca. EURO 14,00
www.gruppoperdisaeditore.it
Bernd G. Bauske wurde in den frühen 50ern in Süddeutschland geboren und hat nach der Schule im Rahmen von diversen Aktivitäten mit allen romanischsprachigen Ländern in Europa zu tun gehabt. Heute lehrt er unter anderem Romanistische Linguistik und Übersetzen an der Universität Mainz und übersetzt zum Beispiel mit Studierenden Jean Amila im John/Jean Amila Translation Project (erscheinen bei Conte in Saarbrücken)
Kochen ist Krieg - sagt Gregor Weber
Von Detlef Hartlap
Dies ist die Geschichte von einem, der auszog, das Kochen zu lernen. Das versuchen in jüngerer Zeit viele Leute. Die Flut der Kochsendungen im Fernsehen leistet in dieser Hinsicht ganze Arbeit. Bei einem wie Gregor Weber hätte man ohnehin vermutet, dass sein Eifer mit dem Fernsehen zu tun hat. Gregor Weber?
Ja, richtig, der sympatisch schusselige Tatortler Stefan Deininger aus dem Saarland! Vor Jahren spielte er noch das Greenhorn an der Seite des großen Palü (der auch gern kocht), heute stellt er einen auch äußerlich stark veränderten Hauptkommissar dar, der seine Fälle gemeinsam mit dem aus Bayern importierten Franz Kappl (Maximilian Brückner) löst. Glaubt man Gregor Weber ist Kochenlernen um Welten anforderungsreicher als die Aufklärung eines durchschnittlichen Tatortfalles.
Gregor Weber entschloss sich zu einer Art Gehirnwäsche am Herd, zum Praktikum im Sterne-Restaurant. Bis zur IHK-Reife wollte er sich schinden. Woher der Ergeiz?
Weil alle in seiner Familie kochen konnten, richtig gut sogar, nur er nicht. Und weil Schauspieler oft viel Leerlauf zwischen den Drehterminen überbrücken müssen. So wurde er mit 36 noch einmal Anfänger, einer, der sich blöd anstellt unter lauter Profis und manches Anschnauzen in Kauf nehmen muss.
Gregor Webers Heimat, das Saarland, ist nicht schlecht bestückt mit erstklassigen Restaurants und "Sterne-Kochs", wie das in einer seltsamen Wortprägung genannt wird. Von den weltweit 68 Köchen mit drei Sternen im Michelin kochen allein zwei an der Saar, Klaus Erfort und Christian Bau.
Bei Bau - im "Schloss Berg" in Perl-Nennig - stieß Weber auf zwei übergroß geschriebene Mahnschilder, die vom Geist der Küchenarbeit und ihrem unerbittlichen Anspruch zeugen: "Klagt nicht - kämpft." Mit drei Ausrufezeichen. Und: "Qualität kommt von (sich) quälen." Nochmal drei Ausrufezeichen. Die Schilder hängen nah beim Pass. Das ist die Stelle, wo darüber befunden wird, ob der Teller stimmt - ob Fleisch, Soßen, Beilagen im erdenklich besten Zustand und im gewünschten schönen Tellerbild "geschickt", soll heißen: an den Kunden weitergegeben werden können.
Auf diesem Niveau genügt ein nicht korrekt gewürfeltes (!) Stück Tomate, um das Gericht zurückgehen zu lassen. Alles nochmal neu! Auch das Fleisch. Aber zacki-dalli! Der Warenwert des verstümperten Tellers ist perdu.
Gregor Weber hat nicht im Saarland gelernt, sondern in Berlin. Im VAU an der Jägerstraße. Ein Michelin-Stern.
Er hat geputzt, geschnibbelt, gebrutzelt, sich demütigen lassen und gedacht: Ich schaff' das nicht bei dem Tempo, in dieser Qualität. Und dann, eines Tages, passiert es: "Ich sah und roch Essen von einer Güte und Schönheit, die ich nicht für möglich gehalten hatte, und mir wurde klar, dass man zu solcher Meisterschaft nur mit harter Disziplin und viel, viel Übung kommt."
Heute denkt er mit immer noch leicht verwundertem Stolz an die Zeit zurück, als "ich in einer der hundert besten Küchen der Gault-Millau-Welt geraten" war. Der von der IHK Berlin ausgestellte Schein, ein "ordentlich geprüfter Facharbeiter im Ausbildungsberuf Koch" zu sein, hängt bei ihm zu Hause in Gauting bei München an der Wand. Den Kreis der manischen Highspeed-Jungköche hat er wohlweislich gemieden, obwohl er sie heute versteht: "Musik- und drogenaffin, bereit, 14 Stunden am Stück hat zu arbeiten, um anschließend genauso hart zu feiern."
Kochen, hat Gregor Weber gelernt, ist Krieg. Aber für alle, die ihn überleben, öffnet sich eine ungeahnte sinnliche Welt. Spitzenköche verfügen im Gehirn über eine Enzyklopädie von Aromen, Techniken, Verfahren, von der Millionen Hobbyköche und auch er, trotz IHK-Schein, nur träumen können.
©: Detlef Hartlap
Weber, Gregor:
Kochen ist Krieg!
Am Herd mit deutschen Profiköchen.
2009, 308 S., zahlr. s/w. Fotos, Lesebändchen, Piper Verlag, 2.492-05293-2 / 978-3-492-05293-1 / K 22 71 70 21, EURO 19,95
www.tatort-fundus.de/web/zeugen/darsteller/w/weber-gregor.html
Der obige Gastbeitrag stammt von Detlef Hartlap, Chefredakteur von "prisma - Wochenmagazin zur Zeitung" und ist erstmals dort in der Ausgabe 49/2009 erschienen.
Buchhandlung Missing Link
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