Thomas Przybilkas Krimi-Tipp |
Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link. Inhaltsverzeichnis: Liebe Leser des KRIMI-TIPP, "Alles was äußerste Spannungen über die bekannten hinaus versprach (...) fand reißenden Absatz (...) unbedingt verfemt hingegen war jede Form der Normalität und der Mäßigung." (Stefan Zweig – über die 1920er Jahre.) Bestellungen bitte stets an:
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Hier finden Sie den aktuellen Krimi-Tipp 43/2006!
Die römischen Ziffern vor dem jeweiligen Buchtipp ordnen ihn unter folgender Kategorie ein (Dieser aktuelle Krimi-Tipp ist im Gesamtverzeichnis noch nicht enthalten!):
I. Kriminalroman
A-L;
M-Z
II. Hörfunk / TV / Video
III. Kriminalistik
IV. Varia
V. Preise
Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
KRIMI-TIPP 43/2006
ursprünglich sollte der KRIMI-TIPP 43 bereits Mitte/Ende Februar erscheinen – leider wurde meine Planung durchkreuzt. So ist aus Februar nun März geworden. Im Prinzip nicht weiter schlimm, denn so kommen Sie nun in den Genuß des erst vor wenigen Tagen herausgegebenen offiziellen Presse-Info zu den Nominierungen für die "Friedrich-Glauser-Preise" aller Jurys der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat (s.u. Rubrik V. Preise).
Bezieher des KRIMI-TIPPs aus Deutschland, Kanada und Neuseeland, die per e-mail anfragten, ob ich als vermisst gelte oder eingeschneit wäre, da sie über das Ausbleiben des neuen KRIMI-TIPPs irritiert waren, sind hiermit also aufgeklärt.
In der Rubrik "Unter der Lupe" können Sie nachlesen, wie das bereits im KRIMI-TIPP 42 angekündigte "Krimijahrbuch 2006" entstanden ist und warum solch ein Jahrbuch wichtig ist. Dies und einiges mehr berichtet der Herausgeber Dieter Paul Rudolph in seinem Beitrag und vielleicht regt dieser Beitrag Sie an, das "Krimijahrbuch 2006" denn auch in Ihrem Krimi-Regal griffbereit zu haben.
Wie immer hoffe ich, daß ich Sie wieder auf interessante Sekundärliteratur, spannende Hörbücher und unterhaltsame Krimis aufmerksam machen konnte. Die Bezugsanschrift für alle hier vorgestellten Titel finden Sie am Schluß des KRIMI-TIPP.
Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören, bis dahin
mit besten Grüßen
Ihr Thomas Przybilka
Hier die Tips zur Sekundärliteratur:
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die KRIMI-TIPPS 1 – 41 sind, wie immer, in sortierter und illustrierter Form unter www.alligatorpapiere.de (Link "Sekundärliteratur") zu finden.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die bei den Alligatorpapieren eingerichtete Kolumne "Die Befragungen" wächst kontinuierlich. Hier wird mit der Zeit eine Sammlung von Interviews mit deutschen und ausländischen Krimiautorinnen und Krimiautoren nachzulesen sein.
Ständiger Hinweis – Mail-Tipp: Der KRIMI-TIPP wird seit einigen Ausgaben in Kanada von Prof. Norbert Spehner für sein französischsprachiges Bulletin MARGINALIA übernommen. Wer "Marginalia – Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" kennenlernen oder abonnieren möchte wende sich an
[email protected].
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Seit April 2005 gibt es die "KrimiWelt-Bestenliste", initiiert von Tobias Gohlis, Krimirezensent der Wochenzeitung "Die Zeit". Eine unabhängige Jury von 17 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt Monat für Monat die zehn, in ihren Augen, besten Kriminalromane (deutschsprachige wie Übersetzungen) des laufenden Monats aus. "KrimiWelt" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die Welt", "Arte" und "Nordwestradio". Jetzt wurden auch die besten Krimis des Jahres 2005 gekürt. Erst recht ein Grund www.arte-tv.com/krimiwelt anzuklicken.
Hinweis 1 – Veranstaltungstipp: Vom 26. April bis 1. Mai findet in Koblenz die "Criminale", das jährliche Treffen der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat statt. Wie in jedem Jahr werden auch 2006, auf dem größten europäischen Krimifestival, Vorträge, Diskussionsrunden, Signierstunden und natürlich Lesungen angeboten. Ausführliche Informationen zur Criminale 2006 sind unter www.die-criminale.de zu finden. Das offizielle Presse-Info zu den Nominierungen der diesjährigen Friedrich-Glauser-Preise sind in der Rubrik "V. Preise" in diesem KRIMI-TIPP zu finden.
Hinweis 2 – Veranstaltungstipp Die Universität Freiburg / Schweiz wird unter Federführung von Prof. Dr. Edgar Marsch in der Zeit vom 21.3. bis 26.6. eine Veranstaltungs- und Vortragsreihe zum dem Thema "Im Fadenkreuz. Der Neue Schweizer Kriminalroman" anbieten. Themenschwerpunkt dieser Veranstaltung ist "Analytisches Erzählen. Beobachten, Untersuchen, Recherchieren, Kombinieren, Rekonstruieren, Enttarnen, Ordnen, Aufklären, Enthüllen, Lösen". Nachfolgend das (vorläufige) Programm:
21.3. Einführung in die Vortragesreihe / 28.3. Edgar Marsch: Was bedeutet "analytisches Erzählen"? / 4.4. Edgar Marsch: Gelingen und Scheitern. Zur Analyse in Friedrich Dürrenmatts Kriminalromanen / 11.4. Edgar Marsch: Verbrechen auf dem Dorfe – Soziale Studien Alexander Heimanns in seinen Kriminalromanen / 25.4. Jochen Vogt: Triumph des Thrillers? (Nicht nur erzähltheoretische) Überlegungen zum aktuellen Kriminalroman / 2.5. Ulrich Knellwolf: Theologie des (kriminalen) Erzählens / 9.5. Felix Mettler: Thema liegt noch nicht vor / 16.5. Paul Lascaux (d.i. Paul Ott): Realität und Fiktion. Wie viel Wirklichkeit erträgt der Kriminalroman? / 23.5. Peter Zeindler: Die Rolle von Maske und Verstellung im Agentenroman / 30.5. Eveline Hasler: Thema liegt noch nicht vor / 6.6. Reto Luzius Fetz (Uni. Eichstätt-Ingolstadt): Der Mörder und der Philosoph. Betrachtungen zum Kriminalroman / 13.6. Edgar Marsch: Werner Schmidlis Detektiv Gunten / 20.6. Peter Rusterholz: Schneiders Schweizergeschichte(n) – Hunkelers Sachen / 26.6.: Zusammenfassung und Abschluß.
Hinweis 3 – Veranstaltungstipp: "Mord à la carte" – wer eine dramatisch-kulinarische Inszenierung eines Krimi-Wochenende erleben möchte, sollte sich mit dem Romantic Hotel Landschloss Fasanerie in Zweibrücken in Verbindung setzten. Das Wochenende ist nicht ganz billig: EURO 269,00 all inclusive (pro Person im DZ). Infos unter:
www.landschloss-fasanerie.de Tel: 06332 – 973 0.
Hinweis 4 – Veranstaltungstipp: Die Schweizerische Landesbibliothek (SLB) beherbergt vom 10.3. bis 10.9.2006 die Ausstellung des Schweizerischen Literaturarchivs über "Patricia Highsmith (1921 – 1995)". Informationen dazu unter www.snl.ch/ausstellungen. Zu dieser Ausstellung wird auch ein Führer angeboten, der nicht über den Buchhandel zu beziehen ist! Der Ausstellungsführer kostet ca. 5,00 EURO zzgl. Anfallende Postkosten. Bestellung sind zu richten an: [email protected].
Hinweis 5 –Erscheinungstermin verschoben: Diejenigen Bezieher des KRIMI-TIPP, die "Mesplède, Dictionnaire des littératures policières" bestellt haben, seien hiermit informiert, daß sich der Erscheinungstermin noch einmal verschoben hat. Der Titel soll jetzt im September 2006 greifbar sein.
Die Sekundärliteratur
I. Ancuta, Katarzyna:
Where Angels Fear to Hover.
Between the Gothic Disease and the Meataphysics of Horror.
2005, VIII, 205 S., Peter Lang Verlag, EURO 39,00.
Gothic and Horror have been perceived as intertwined ever since their coming into existence. Although initially emerging as clearly delineated literary genres, in the late 20th century we can speak of their transition into more open cultural categories. Gothic and Horror influences, previously limited to books and films, predominate in contemporary art, fashion, theatrical and performance art, video and multimedia installations, music, video and computer games. Gothic and Horror have invaded the language of politics and resulted in the formation of a number of subcultures styling their lives accordingly. The awareness of the above makes us realise that the insistence on the treatment of Gothic and Horror as separate genres is at least limiting, if not unacceptable. An alternative offered by this book, resulting from a thorough examination of the presence of Gothic and Horror conventions in contemporary culture, calls for an introduction of two new classificatory units, referred to in the book as Gothic and Horror syndromes, which can be brought down to the representations of disease and meat respectively. (vt) KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
I. Bacher, Christina (Hg):
Art in Crime. Kalender für Kriminalliteratur 2007.
2006, ca. 160 S., Abb., flexibler Taschenkalender, Daedalus Verlag, K 15 46 71 10, ca. EURO 9,80. Erscheinungstermin August 2006.
Im Jahr 2003 erschien der bisher letzte Krimi-Kalender, gleichfalls herausgegeben von Christina Bacher. Es ist mir daher eine Freude zu vermelden, daß die Krimi-Kalenderlose Zeit im August dieses Jahres ein Ende haben wird.
Neben einem Serviceteil zu Krimi-Websites, Krimi-Bibliotheken, -Buchhandlungen und Festivals, wird "Art in Crime" jeweils eine umfangreiche Auswahlbibliographie der Kriminalromane, die bildende Kunst thematisieren und auch die entsprechenden (Krimi)Sekundärliteratur bringen. Weiterhin sind Beiträge u.a. von Tonino Benacquista, Yasmin Bohrmann, Monika Geier, Ulrich Noller, Thomas Przybilka, Susanne Schroer und Thomas Wörtche zu finden.
Zudem hat der Kalender eine kleine Premiere zu bieten: Erstmals hat die Jury des Friedrich-Glauser-Preises, dem Krimipreis der Autorengruppe "Das Syndikat" einen Ketten-Kurz-Krimi geschrieben, und zwar extra für den Krimikalender "Art in Crime". "Das Frühstück der toten Seelen" haben die Krimiautoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihren Kurzkrimi betitelt – in Anlehnung an Renoirs Gemälde "Das Frühstück der Ruderer".
In seiner Werbung vermerkt der Verlag: "Getreu dem Motto "Ars longa vita brevis" überdauert so nicht nur das Gemalte den Akt des Malens selbst, sondern eben auch das geschriebene Wort die Tat. So soll auch dieser Jahreskalender über das Jahr 2007 hinaus Bestand haben und als Nachschlagewerk dienen".
Der Kalender wird im August 2006 erscheinen, Vorbestellungen sind daher herzlich willkommen. Kt 43
(Bestellen bei Missing Link)
I. Barba, David (Hg):
Primer Encuentro Europeo de Novela Negra. Homenaje a Manuel Vázquez Montalbán. Texto Integro de las Jornadas, Barcelona 20, 21 y 22 de enero de 2005.
2005, 353 S., 15 farb. Fotos, Editorial Planeta, Preis nicht mitgeteilt.
Vor wenigen Wochen erreichte das Archiv dieses ausführliche Protokoll des ersten Treffens internationaler Kriminalschriftstellerinnen & -schriftsteller im Januar 2005 in Barcelona.
Sponsoren dieses Treffens waren der Vizepräsident der spanischen Verlagsgruppe Planeta und die Stadtverwaltung von Barcelona. Der Herausgeber David Barba hat einen umfangreichen Reader mit sämtlichen Vorträgen und Interviews des "Encuentro Europeo de Novela Negra" herausgegeben, der gleichzeitig eine hommage für den verstorbenen Kriminalautor Manuel Vázquez Montalbán ist.
Wer in der europäischen Krimiszene Rang und Namen hat, versammelte sich seinerzeit in Barcelona: Jakob Arjouni, Patrick Bard, Andrea Camilleri, Kjell Ola Dahl, Alicia Giménez Bartlett, Francisco Gonzáles Ledesma, Jean-Christophe Grangé, Erin M. Hart, Thierry Jonquet, Donna Leon, Antonio Lozano, Alexandra Marinina, Petros Márkaris, Andreu Martin, Filipa Melo, Xavier Moret, Barbara Nadel, Carles Quilez, Lorenza Silva und José Carlos Somoza.
Der Reader wird mit umfangreichen Biographien der anwesenden Autorinnen / Autoren und mit einer Bibliographie ihrer Primärwerke abgeschlossen. Dieser Reader ist nicht im Buchhandel erhältlich. Interessenten sollten sich um ein Exemplar via www.planeta.es bemühen. KT 43
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III. Becker, Peter:
Dem Täter auf der Spur. Eine Geschichte der Kriminalistik.
2005, 287 S., 27 s/w Abb., Primus Verlag, EURO 24,90.
Peter Becker beschreibt die Geschichte der Kriminalistik und der polizeilichen Ermittlungsarbeit von den Anfängen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dazu ein kurzer Blick zurück in die frühe Neuzeit "Von der Folter zur Verhörpsychologie".
Becker gliedert seine Geschichte der Kriminalistik in drei Teile: "Die Vorgeschichte der Kriminalistik", "Neue Aufgaben – neue Methoden" und "Auf dem Weg zum gläsernen Menschen?". Innerhalb dieser drei Teile werden alle wichtigen kriminalistischen Themen behandelt (wie z.B. Fotografie bei Spurensuche / Fingerabdruck / Kriminallabor / Verbrecherjagd / genetischer Fingerabdruck, und viele anderen mehr), und zwar aufgehängt an bemerkenswerten und prominenten Fallgeschichten.
Becker ist eine höchst interessante und gut lesebare Darstellung der "Geschichte der Kriminalistik" als interdiszplinäre Form der Verbrechensaufklärung und der Verbrechensbekämpfung gelungen. "Alles und jeder hinterlässt eine Spur", das Credo jedes kriminalistischen Spurenermittlers wird in und mit Beckers Darstellung hervorragend vermittelt. KT 43
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I. Bremer, Thomas / Heydenreich, Titus (Hg):
Blut im Chianti? Italiens Krimi heute.
2005, 166 S., 7 s/w Abb., Zibaldone – Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart, No. 39, Stauffenburg Verlag, EURO 12,00 zzgl. Porto.
"Zibaldone" ist der italienische Begriff für "Sammelsurium". Ganz und gar nicht passt dieser Begriff auf die 39. Ausgabe der "Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart", vielmehr ist diese Ausgabe ausschließlich einem Thema gewidmet: Kriminalliteratur in Italien. Die Herausgeber konnten zehn Beiträger verpflichten, den Themenschwerpunkt von allen Seiten gründlich zu beleuchten (weitere drei Autoren haben sich im Kapitel "Notizbuch" mit Rezensionen beteiligt).
"Giallo" ist, wie der deutsche Begriff "Krimi", das italienische Kürzel für Detektiv-, Kriminal- und Spannungsliteratur. "Giallo" wurde deshalb zum Kürzel, weil der Mondadori Verlag, das führende italienische Verlagshaus im Segment Kriminalliteratur, seit den 30er Jahren die Farbe Gelb für die Schutzumschläge seiner Krimis wählt. Wie in Deutschland, so ging es auch dem Krimi in Italien lange Zeit schlecht: er wurde als minderwertige Literatur klassifiziert und abgetan. "Lange Jahre war er als Trivialliteratur verpönt, nun ist er (in fast allen europäischen Literaturen) als neu akzeptierte Kunstgattung wieder da" beginnen die Herausgeber ihr Vorwort.
In "Zibaldone 39" wird über den Krimi zur Zeit des Duce berichtet, über Andrea Camilleris postmoderne Kriminalliteratur, über den letzten Detektivroman Antonio Tabucchis, es gibt Anmerkungen zu italienischen Kriminalfilme der 70er Jahre, ein Aufsatz beschäftigt sich mit 8 "Lady crimes all'italiana", der Krimi im Radio wird gewürdigt, zwei Kapitel beschäftigen sich mit dem Krimiautor Andrea G. Pinkett, Bologna als Hauptstadt der Emilia-Romagna wird als eine der wichtigsten und vielseitigsten Krimi-Regionen Italiens vorgestellt, ein Kapitel beschäftigt sich mit der Jagd auf das "Mostro di Firenze", einem Serienmörder, welche die Autoren Laura Grimaldi, Nino Filastò, Carlo Lucarelli, Michele Giuttari und Umberto Cecchi in ihren Krimis thematisiert haben. Dem Leser wird mit Zibaldone No. 39 also ein unterhaltsamer Rund- und Überblick auf die italienische Kriminalliteratur geboten. KT 43
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I. Bußmer, Axel (Hg):
Lawrence Block, Werkschau eines New Yorker Autors.
2006, 328 S., Krimi-Kritik 5, NordPark Verlag, Paperback ISBN 3-935421-15-X, EURO 20,00 / Hardcover ISBN 3-935421-17-6, EURO 42,00.
In früheren KRIMI-TIPPS wurde bereits auf diesen Titel hingewiesen – jetzt ist er endlich greifbar. Lawrecne Block ist einer der besten US-amerikanischen Kriminalromanschriftsteller. Seit 1961 veröffentlichte er über fünfzig Romane, einhundert Kurzgeschichten, etliche Sachbücher und Anthologien unter seinem Namen. Der Grandmaster der Mystery Writers of America und der Besitzer des Cartier Diamond Dagger ist einer der produktivsten und vielseitigsten US-amerikanischen Kriminalromanautoren. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die seit Mitte der Siebziger kontinuierlich fortgeschriebenen düsteren Privatdetektivromane mit Matt Scudder, einem Ex-Polozisten und inzwischen trockenen Alkoholiker, und die amüsanten Verbrecherromane mit dem Buchhändler und Einbrecher Bernie Rhodenbarr.
"Lawrence Block – Werkschau eines New Yorker Autors" ist das weltweit erste Buch, in dem Blocks Werk umfassend gewürdigt wird. Neben vertiefenden Artikeln zu seinem Leben, seinen Kurzgeschichten, seinen Seriencharakteren Evan Tanner, Bernie Rhodenbarr und Matt Scudder wird jedes Buch und jede Verfilmung von Lawrence Block besprochen. Eine umfassende Bibliographie rundet das Buch ab. (vt) KT 43
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I. Campbell, Mark:
Agatha Christie.
Neuauflage 2005, 160 S., Pocket Essentials, £ 4,99 (zum Tageskurs, zzgl. MWSt).
Verschiedendlich wurden bereits auf die handlichen "Pocket Essentials"-Ausgabe im KRIMI-TIPP hingewiesen. Vollbepackt mit allen wichtigen Details zu den Kriminalromanen und -Novellen der "Dame of Crime" Agatha Christie auch diese ergänzte und erweiterte Neuauflage von Mark Campbell.
Mit ca. 2 Milliarden verkaufter Bücher dürfte Agatha Christie wohl die populärste Schriftstellerin der Welt sein. Campbell führt in 15 Kapiteln durch alle Kriminalromane, Gedichte, Kinderbücher, Memoiren, Theaterstücke und Adaptionen für Hörfunk, Film und Fernsehen der Autorin, aufgelistet nach den einzelnen Protagonisten. Jedes Kapitel beginnt mit einem Kurzportrait der Hauptfiguren, gefolgt von den entprechenden Titeln (mit Erscheinungsjahr der Erstausgabe). Diese chronologische Titelaufstellung ist unterteilt in "Case", Context" und "Conclusion". Als Einführung in "Agatha Christie" die Kapitel "Dame Agatha Christie Biography" und "Complete Checklist of Agatha Christie's Works", abgeschlossen wird das Bändchen mit einer äußerst bescheidenen Auswahl einer Bibliographie der Sekundärliteratur und der Auflistung einiger Internetseiten zur Autorin. Eine komplette Bibliographie der Sekundärliteratur hätte den Umfang dieser Ausgabe bestimmt gesprengt, aber etwas mehr als nur 9 Referenztitel zu nennen, wäre wirklich wünschenswert gewesen und hätte dem Bändchen gut zu Gesicht gestanden! KT 43
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III. Eik, Jan [d.i. Helmut Eikermann] (Mitarbeit: Klaus Behling):
Besondere Vorkommnisse. Politische Affären und Attentate.
2006, aktualisierte und erweiterte Neuauflage, 256 S., Das Neue Berlin, EURO 12,90.
Um bestimmte Ereignisse in der ehemaligen DDR ranken sich auch heute noch Legenden und Spekulationen. Mit "Besondere Vorkommnisse" wird mit diesen Legenden und Spekulationen aufgeräumt. Bereits vor einigen Jahren hatte der Kriminalschriftsteller Jan Eik seine Recherchen "Besondere Vorkommnisse" vorgelegt. Jetzt ist eine aktualisierte (da neue Dokumente einsehbar waren) und erweiterte Auflage des lange vergriffenen Hintergrundberichts auf dem Markt.
Jan Eik hat sich für diese Neuauflage der Mitbarbeit des Journalisten Klaus Behling (zuletzt: "Der Nachrichtendienst der NVA" s. KRIMI-TIPP 38 / 2005) versichert, der hier die Umstände um den spektakulären Selbstmordfall des DDR-Wirtschaftsfunktionärs und Vorsitzenden der Staatlichen Planungskommission Erich Apel beleuchtet. Wer mehr über die Hintergründe zum Honecker-Attentat in Klosterfelde, den Hubschrauberabsturz von Werner Lamberz, über die Brandstiftung im Berliner Rundfunkgebäude oder den Tod des Sängers Dean Reed erfahren möchte, der wird hier gründlich informiert. KT 43
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I. FASK – Freunde und Freundinnen des französischen Kriminalromans (Hg):
French Connection VI – Romain Slocombe.
2006, 56 S., 1 Karte, mit Beilage "Julian Löffler, Zur Übersetzung der Kriminalromane von Jean Amila: roman populaire, roman populiste?", Universität Mainz in Germersheim, ISSN 1610-5036, EURO 1,50 zzgl. Porto, nicht über den Buchhandel erhältlich!
In früheren KRIMI-TIPPS habe ich bereits auf diese ambitionierte Schriftenreihe unter Federführung von Dr. Bernd G. Bauske hingewiesen. In FC VI beschäftigten sich Bernd G. Bauske, Julian Löffler und Jürgen Wuttke mit dem Kriminalroman "Averse d'Automne" des in Deutschland wenig bekannten französischen Autors Romain Slocombe (* 25.3.1953), der vor dem Hintergrund des besiegten Japans in Jahr 1948 spielt. Sehr ausführlichen wird von Bauske die Rolle der sogenannten "Trostfrauen" beschrieben. Die japanische Armee zwang in den von ihr besetzten Gebieten Chinas und Taiwans Frauen und weibliche Kriegsgefangene zur Prostitution. Diese Frauen wurden nicht als Personen wahrgenommen sonder schlicht und einfach als "Sachen" behandelt. Ihr Schicksal nach mannigfacher Vergewaltigung war ihre brutale Ermordung durch ihre Peiniger.
Auch Slocombe thematisiert in seinen Japan-Krimis dieses und andere Kriegsverbrechen der japanischen Armee. Julian Löffler steuert für FC VI ein Interview mit Slocombe bei, ergänzt wird die aktuelle Ausgabe mit einer Biographie und einer Auswahlbibliographie Romain Slocombes.
Wie bereits früher erwähnt kann auch diese aktuelle Ausgabe nur direkt bezogen werden: Dr. Bernd G. Bauske, An der Hochschule 2, 76711 Germersheim, e-mail: [email protected]. KT 43
III. Grunwald, Daniel:
Methoden der Lösungsverschleierung in Detektivgeschichte und -roman. Eine systematisch-analytische Untersuchung an Beispielen aus der englischen und amerikanischen Detektivliteratur.
2003, 291 S., Book on Demand GmbH, EURO 24,90.
Auf manche Titel wird man erst sehr spät aufmerksam, so ist es mir auch mit der Untersuchung von Daniel Grunwald gegangen. Bei Titeln des "Book on Demand"-Verfahrens ist dies nicht weiter tragisch, werden sie doch stets auf Bestellung hin hergestellt und sind somit immer greifbar. "Red herrings" ist der Fachbegriff für das Legen von falschen Spuren, um den Krimileser in die Irre zu führen. War es in den älteren Kriminalromanen usus, daß zum Beispiel Agatha Christie oder Rex Stout am Ender der Story die verdächtigen wie unverdächtigen Protagonisten durch ihr Ermittlerpersonal in der Bibliothek oder im Salon versammeln ließen, und dann dort noch einmal Hergang der bösen Taten zu rekapitulieren. Gleichzeitig blickten sie dann jedem Einzelnen tief in die Augen, um sie oder ihn mit einem "Du warst es nicht", "Du hättest es sein können" oder "Du warst es" auf die Seite der Guten oder der Bösen zu schieben.
Heute muss der Krimi-Connaisseur beim "Whodunit" schon selber Obacht geben. Damit dies nicht zu einfach für den Leser wird, greifen die Autoren heute wie früher gerne auf sprachliche Kunstgriffe zurück, um die Lösung so lange wie möglich im Dunkeln zu lassen. Diese Technik der Leserlenkung wird hier von Grunwald anhand zahlreicher Beispiele aus Texten von Arthur Conan Doyle, Agatha Christie, G.K. Chesterton oder ihren Nachfolgern Martha Grimes, Elizabeth George oder P.D. James, um nur einige zu nennen, erläutert. KT 43
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III. Häusler, Karl:
Mörder von heute auf morgen.
Authentische Kriminalfälle.
2006, ca. 224 S., Militzke Verlag, 3-86189-752-0, EURO 14,90.
Was treibt Menschen dazu, einen Mord zu begehen? Welche Situation, welche unwiderruflichen Ereignisse waren der Auslöser dafür, daß aus scheinbar ganz normalen Mitbürgern von heute auf morgen Mörder werden? Häusler versucht diese Fragen anhand von verschiedenen Fällen zu erläutern. KT 43
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I. Jespers, Henri-Floris:
Bob Mendes, Meester in Misdaad.
2005, 127 S., Standaard Uitgeverij / Manteau, 90-223-1913-X, EURO 9,95.
Bob Mendes ist in der Tat ein "Meester in Misdaad" (Meister der Kriminalliteratur) im flämischsprachigen Belgien: Zwischen 1993 und 2004 hat es Bob Mendes auf insgesamt 11 (Krimi-)Preise oder Nominierungen gebracht. Zwei Mal wurde ihm "De Gouden Strop" und ein Mal "De Diamanten Kogel" zuerkannt.
Es wird nicht gerade jeden Tag ein Buch vorgelegt, das einen in Saft und Kraft stehenden Kriminalschriftsteller so ausführlich würdigt, wie es Henri-Floris Jespers mit seinem Buch über Bob Mendes getan hat. Jespers berichtet über das Leben, die (berufliche wie schriftstellerische) Karriere und natürlich ausführlichst über das Werk des sympathischen Kriminalschriftstellers Bob Mendes.
Von Bob Mendes sind in Deutschland nur die Kriminalromane "Cybermafia" (1997, Knaur), "Der Geschmack der Freiheit" (2002, Verlagshaus No. 8) und der Kurzkrimi "Diamonts are forever" (2002, in: Mord und Steinschlag, Leda Verlag) erschienen. Und auch Jespers ist kein Unbekannter: Henri-Floris Jespers hat sich einen Namen als Essayist, Kritiker und Literaturhistoriker gemacht, er ist als Schriftsteller wie als Poet bekannt und wurde zum Ehrenpräsidenten der "Vereniging voor Vlaamse Letterkundigen" (dem Flämischen Schriftstellerverband) ernannt. Eine Bibliographie der Romane, Kriminalromane, Kurzgeschichten, Hörspiele sowie der Magazin- und Zeitungsbeiträge von Bob Mendes schließen die Biographie ab. KT 43
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III. Jonas, George:
Schwarzer September. Der Mossad im Einsatz. Die Folgen des Geiseldramas während der Olympischen Spiele in München 1972.
2006, Neuauflage, 507 S. (Vengeance, Übersetzung von Gertud Theiss), Knaur 77908, 3-426-77908-0, EURO 8,95.
Steven Spielbergs Film "München" wird zur Zeit in vielen Feuilletonartikeln großer überregionaler Zeitungen wie auch in der regionalen Presse gewürdigt. George Jonas hat bereits 1984 unter dem Titel "Die Rache ist unser. Ein israelisches Geheimkommando im Einsatz" das Geiseldrama während der Olympischen Spiele in München 1972 und dessen Folgen als Tatsachenroman in deutscher Übersetzung vorgelegt. Die Neuauflage unter dem Titel "Schwarzer September" schildert eindringlich wie der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad auf das Geschehen unmittelbar reagierte. Ein Geheimkommando aus fünf jungen Agenten wurde auf die Drahtzieher des Terroranschlages angesetzt. Ihr Auftrag lautete: aufspüren und liquidieren.
Der Journalist George Jonas hatte die Gelegenheit, ausführlich mit dem Leiter dieses Mossad-Kommandos zu sprechen und war so in der Lage die genauen Details der Aktion schildern zu können. KT 43
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III. Klein, Aaron J.:
Die Rächer. Wie der israelische Geheimdienst die Olympia-Mörder von München jagte. 2006, 284 S., 8 Fotos, DVA, 3-42-04205-5, EURO 17,90.
Am 5. September 1972 nehmen die "heiteren Spiele" von München ein abruptes Ende, als ein Kommando des PLO-Ablegers Schwarzer September das Quartier der israelischen Sportler überfällt, zwei von ihnen gleich tötet und neun Geiseln nimmt, um im Zentrum der denkbar größtmöglichen Öffentlichkeit auf den palästinensischen Kampf aufmerksam zu machen. 24 Stunden später sind die Geiseln tot, mit ihnen fünf der acht Attentäter und ein deutscher Polzist. Die drei überlebenden Palästinenser werden Ende 1972 freigepresst. Als Reaktion auf das Blutbad beauftragt die israelische Premierministerin Golda Meir die israelischen Geheimdienste, allen voran den Mossad, mit der Operation "Caesarea". Beteiligte und Verantwortliche des Anschlags sollen aufgespürt und getötet werden – aus Gründen nicht nur der Vergeltung, sonder auch der Abschreckung.
Aaron Klein, ein genauer Kenner der Geheimdienstszene in Israel, konnte für dieses Buch mit zahlreichen Mitarbeitern des Mossad und anderer israelischer Organisationen sowie mit hochrangigen palästinensischen Offiziellen sprechen, die sich erstmals einem Außenstehenden gegenüber äußerten. So entstand ein neues Bild der sich bis in die neunziger Jahre hinziehenden Aktionen des Mossad, die von einigen Mythen umgeben sind. Anders als bislang bekannt, fielen etwa keinesweg alle wirklich Verantwortlichen und Beteiligten den Mordanschlägen der Israelis zum Opfer. Kleins Rekapitulation der Operation "Caesarea" liest sich spannend wie ein Politthriller. (vt) KT 43
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III. Kompisch, Kathrin:
Furchtbar feminin. Berüchtigte Mörderinnen des 20. Jahrhunderts.
2006, ca. 192 S., Militzke Verlag, 3-86189-750-4, EURO 14,90.
Kompisch schildert in ihrem neuen Buch Kriminnalfälle von Giftmischerinnen, Kindsmörderinnen und sexbesessenen "Femmes fatale". Zum Beispiel die Kindsmorde der Elisabeth Wiese (1904, Hamburg) oder auch die der Mörderin Irmgard Swinka, die als eine der wenigen deutschen Serienmörderinnen gilt. Prominente Fälle werden ebenso beleuchtet: Vera Brühne oder Monika Weimar.
Kompisch Darstellungen von mordenden Frauen bieten daher auch Rückschlüsse auf das zeitgenössische Frauenbild. KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
III. Landmann, Valentin:
Verbrechen als Markt. Zur Ökonomie der Halbwelt und der Unterwelt. 2006, 192 S., Orell Füssli, 3-280-05164-9, EURO 23,50.
Als Milieuanwalt kennt Valentin Landmann die Geschäfte der Halb- und Unterwelt sehr genau. Das Verbrechen ist in seiner spannenden Darstellung vor allem ein Marktsegment mit Wachstumsraten. Und mehr als nur einmal ist unklar, wo der legale Teil Gesellschaft aufhört und der illegale anfängt. Verbrechen und Vergehen werden hier unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. Verbote, nach Landmann für Verbrecher, Schieber und Schmuggler nichts anderes als Risikofaktoren und damit betriebswirtschaftlich gesehen Kosten. Doch wer zahlt Kosten? Wer sind die Leidtragenden? Kann man Auswüchse bekämpfen, indem man die Anreize anders setzt?
Der Autor zeigt: Das Verbrechen funktioniert als Schattenwirtschaft nach den selben ökonomischen Gesetzen wie der Markt – ein Aspekt, der beim Versuch, Verbrechen und ihre Auswüchse zu bekämpfen, meist vergessen wird. – Valentin Landmann ist heute einer der bekanntesten Strafverteidiger der Schweiz. (vt) KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
I. Manchette, Jean-Patrick:
Chroniques. Essays zum Roman noir.
2005, 339 S. (Chroniques, Übersetzung von Katarina Grän und Ronald Vouillié), Distel Literatur Verlag, 3-923208-78-2, EURO 32,00.
Jean-Patrick Manchette (1942 – 1995) war einer der Großen in der Riege hervorragender französischer Kriminalschriftsteller (nebenbei war Manchette auch noch Drehbuch-Autor und Übersetzer). Sein Werk in deutscher Übersetzung ist im Distel Literatur Verlag zu finden, der sich mit den Übersetzungen französisch-sprachiger und spanisch-sprachiger Autoren einen sehr guten Namen gemacht hat. Neben dem kriminalliterarischen Oeuvre hat der Verlag nun auch Manchettes kritische Essays zum "roman noir" herausgebracht.
Manchette war nicht nur Kriminalschriftsteller, sondern auch ein begeisterter Leser von Kriminalromanen. Daher nimmt es nicht Wunder, daß der Erneuerer des "roman noir" auch als viel beachteter scharfsinniger Kritiker und Rezensent Meriten erworben hat. Seine seit 1976 in diversen französischen Fachzeitschriften und Magazinen erschienenen Essays sind von Doug Headline und Fran�ois Guérif herausgegeben als "Chronique" zusammengefasst.
Frankophone Krimiliebhaber haben hier die Gelegenheit, noch den einen oder anderen Autor zu entdecken oder werden jetzt das Vergnügen haben, die verstreut erschienenen Beiträge Manchettes nun endlich in einer Sammlung nachlesen zu können. KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
IV. Meuth, Martina / Neuner-Duttenhofer, Bernd:
Andrea Camilleris Sizilianische Küche. Die kulinarischen Leidenschaften des Commissario Montalbano.
2005, 256 S., zahlr. farb. Fotos, 1 Karte, Edition Lübbe, 3-7857-1570-6, EURO 24,90.
"Sie behaupten, das Rote war nur Ketchup � aber es war nur Sauce Pomodor al Camilleri" – Commissario Montalbano ist ein ausgesprochener Genießer der ungeheuer abwechslungsreichen Küche Siziliens, kein Wunder, den sein Schöpfer Andrea Camilleri ist ein ebensolcher Gourmet. Was die Küche der verschiedenen Regionen Siziliens auf Tisch und Tafel bringen können, haben die beiden Kochbuchautoren Meuth und Neuner-Duttenhofer zusammengetragen. Das Ergebnis ihrer kulinarischen Reise auf den Spuren des Commissario präsentieren sie in einem herrlichen, üppig bebilderten Koch- und Rezeptbuch.
Andrea Camilleri erklärt in seinem Vorwort "Kulinarische Leidenschaften" dass er, wie auch Commissario Montalbono, nicht kochen könne und sich darum ganz auf die Küchenchefs der Hotels, Restaurants und Tratorrien, der Bäcker und Konditoren verlassen müsse. Begleitet von Zitaten aus den Kriminalromanen Camilleris reisen Meuth und Neuner-Duttenhofer kreuz und quer über die Insel. Ein Adressverzeichnis der Restaurants, Weingüter und Herstellern von Spezialitäten, ein kulinarisches Ortsverzeichnis und Hinweise auf lohnende Hotels runden dieses Lese-, Koch-, Rezeptbuch und Reiseführer zu den Ermittlungsorten des Commissario ab. KT 43
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II. Mittmann, Wolfgang / Klausmann, Curt:
Die geheime K1 der DDR. Fälle, Fakten, Fahnder. 2006, ca. 224 S., ca. 30 s/w Abb., Militzke Verlag, 3-86189-749-0, EURO 16,90.
Wolfgang Mittmann, der sich schon in der Vergangenheit mit seinen akribisch recherchierten Dokumentationen zu Fällen der DDR-Kriminalpolizei und zur Geschichte der DDR-Kriminalpolizei einen hervorragenden Namen gemacht hat, packt in seinem neuesten – und leider letztem Werk – ein brisantes Thema auf. Wurden zwar bestimmte Straftaten im Staatsgebiet der ehemaligen DDR vor der Bevölkerung unter der Decke gehalten – die Staatsphilosophie sah ja Verbrechen im Sozialismus nicht vor – so mussten diese Straftaten dennoch schnellstens aufgeklärt werden.
Anfang der 60er Jahre wurde daher die Abteilung "K1" gegründet. Diese K1 arbeitete mit sogenannten "Kriminalpolizeilichen Kontaktpersonen" (KK) und "Inoffiziellen Kriminalpolizeilichen Mitarbeitern" (IKM) zusammen. Diese KKs und IKMs setzten sich zu gut einem Drittel aus Rechtsbrechern, Asozialen und kriminell Gefährdeten zusammen. Und wie gesagt, alles unter dem Deckmantel der absoluten Geheimhaltung vor der Bevölkerung. Ende 1989 waren DDR-republikweit noch 13440 IKMs in Brot und Lohn. Aufgeklärt mußten Fälle werden, die im Arbeiter- und Bauernstaat nicht vorgesehen waren: Wirtschaftsverbrechen, Raub, Mord, Erpressung, gewerbsmäßige Unzucht. Wolfgang Mittmann und sein Co-Autor haben solche Fälle recherchiert, wie zum Beispiel den Kunstraub im Grassimuseum Leipzig, bandenmäßige Grabschändung, selbstverständlich Mord und – man mag es nicht glauben – großangelegte Autoschieberei! Zu vermelden ist leider auch, daß Wolfgang Mittmann am 12. Februar 2006, kurz vor seinem 67. Geburtstag, verstorben ist. KT 43
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III. Morrison, Helen / Goldberg, Harold:
Mein Leben unter Serienmördern. Eine Profilerin erzählt. 2006, 352 S., Goldmann Verlag, 3-442-30108-4, EURO 19,95.
Zu den Gesprächspartnern von Helen Morrison, forensische Psychiaterin und Rechtsmedizinerin, gehörten Leute wie Ed Gein, Richard Macek oder John Wayne Gacy – allesamt eiskalte Serienkiller. Helen Morrison ist forensische Psychiaterin mit dem Spezialgebiet Serienmord. Seit über 30 Jahren beschäftigt sie sich mit den abwegigsten inneren Vorgängen von Serienkillern und hat in dieser Zeit Profile zu mehr als 80 Serienmördern erstellt.
Die allbeherrschende Frage ihrer Untersuchungen und Forschungen zum Phänomen Serienmord: Was sind die Ursachen für einen dermaßen entfesselten Tötungshunger? Sind es traumatische Erfahrungen in der Kindheit, ist es das soziale Umfeld, kann es eine Hirnschädigung sein oder ein genetischer Defekt? Ihre Antworten und Einsichten haben oftmals wenig gemein mit dem Klischee des Serienmörders im Kriminalroman oder im Film.
Ihre Beschreibungen zum Beispiel über die bedrohliche Atmosphäre eines Hochsichterheitsgefängnisses, ihre langen Sitzungen mit verurteilten Serienkillern oder über ihre Arbeitsmethoden machen schnell klar, daß Helen Morrison mit einer Clarice Starling nichts gemein hat.
Im vorliegenden Buch berichtet Morrison über ihre Theorien, manche davon sind durchaus umstritten, wie sie selbst schreibt. Ihr Co-Autor Harold Goldberg hat für das Buch die Recherche in Archiven übernommen, um Unmengen von Unterlagen zu sichten. KT 43
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I. Neu, Stephanie:
Carlo Lucarelli.
Farben des Kriminalromans: Giallo, Nero, Blu.
2005, 300 S., 3 s/w Abb., Peter Lang, 3-631-54806-0, EURO 51,50. Carlo Lucarelli gehört mit zu denjenigen italienischen Kriminalschriftstellern, die in der ersten Liga des Genres in Italien schreiben. In deutscher Übersetzung waren und sind seine Kriminalromane (und Jugendkrimis) bei den Verlagen Arena, DuMont, Elster, S. Fischer, Goldmann und Piper zu finden. Setting seiner Kriminalromane ist häufig Bologna, dessen Schattenseiten den Touristen wohl oft verborgen sind. Neben der Kriminalliteratur zeigt sich der 1960 geborenen Autor auch sattelfest im Unterhaltungsroman, bei Kurzgeschichten, Theaterstücke und Comics gehören ebenso in sein Repertoir wie Features für Fernsehsendungen.
Stephanie Neu hat das Gesamtwerk dieses vielseitigen Kriminalschriftstellers ausgiebig betrachtet. Ihre Untersuchung eröffnet sie mit dem Beitrag "Entwicklung und Charakteristika des italienischen Kriminalromans" und wendet sich dann der "... multimediale(n) Omnipräsenz und literarische(n) Vielfalt" des Autors zu. Der Hauptteil ihrer Untersuchung beleuchtet die Krimis "Almost Blue", die Krimis der De-Luca-Trilogie und "Laura di Rimini".
Dem Erzähler Carlo Lucarelli wird sie gerecht, indem sie auch auf die anderen Werke des Autors eingeht. Der Herausgeber der Reihe "Grundlagen der Italianistik", in der Stephanie Neus Untersuchung erschienen ist, merkt an: "Stephanie Neus Werk über die 'Farben' italienischer Verbrechenstexte (wie Giallo, Noir, Blue, Thriller und postmoderne Antimodelle) wurde so zu einem Grundlagenwerk über einen namhaften Literaten unserer Epoche, zeitgenössische Narrativität an sich, aktuelle textwissenschaftliche Methodologie sowie literatursoziologisch markante Ausdrucksformen".
Neben einem überaus umfangreichen Literaturverzeichnis der Primär- wie der Sekundärliteratur schließt das vorliegende Werk mit Carlo Lucarellis Kurzgeschichte "Una notte con Almost Blue". KT 43
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III. Püstow, Hendrik / Schachner, Thomas:
Jack the Ripper. Anatomie einer Legende. 2006, ca. 256 S., zahlr. Abb., Militzke Verlag, 3-86189-753-9, EURO 18,00.
Auch in Deutschland gibt es international bekannte und anerkannte Ripperologen – Hendrik Püstow veröffentlichte zahlreiche Artikel zum Thema "Jack the Ripper" und Thomas Schachner ist webmaster der homepage www.jacktheripper.de, ständiger Korrespondent für die weltweit größte Jack the Rippper-Website www.casebook.org und war Mitorganisator der Jack the Ripper-Conference in Baltimore (2003).
Beide breiten mit der "Anatomie einer Legende" eine umfassende Gesamtdarstellung des bis heute ungelösten Falls von Serienmorden an Prostituierten im Jahr 1888 im Londoner Armenviertel Whitechapel vor dem Leser aus. Bislang sind mehr als 150 Tatverdächtige ausgemacht, nur wird das Geheimnis um den wahren Täter wohl nie gelüftet werden.
Püstow und Schachner stützen sich in ihrer Darstellung auf offizielle zeitgenössiche Dokumente, stellen Hauptverdächtige vor und diskutieren die Fakten, die für oder gegen diese Verdächtigten sprechen. Das Rätselraten geht also weiter und "Jack the Ripper. Anatomie einer Legende" dürfte auch für Nicht-Ripperologen von Interesse sein. KT 43
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I. + IV. Rankin, Ian:
Rebus' Scotland. A Personal Journey.
2005, 191 S., zahlr. s/w Fotos von Tricia Malley und Ross Gillespie, Orion Books, 0-75285-245-0, £ 20,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt).
"This is partly my autobiography, part biography of Rebus and partly a book about modern-day Scotland, where it's going and where it came from", so beschreibt Ian Rankin kurz und knapp das vorliegende Text- und Fotobuch. Ian Rankin, Großbritanniens Krimi-Bestseller-Autor Nummmer 1, lebt in Edinburgh, der Stadt in der auch die meisten Inspector Rebus-Kriminalromane angesiedelt sind.
In "Rebus' Scotland" gewährt Rankin Einblicke in seine persönliche Biographie wie auch in die fiktive Biographie seines Romanhelden. Tricia Malley und Ross Gillespie arbeiten bereits über fünfzehn Jahre als Fotografen zusammen. Den beiden Fotografen sind eindringliche schwarz-weiß Aufnahmen von Edinburgh und der Umgebung gelungen. Selbstverständlich sind hier auch Fotos von und aus der berühmten Tränke von Inspector Rebus zu finden, der "Oxford-Bar".
Rankins Texte, mit eingeschobenen Zitaten aus seinen Kriminalromanen, und die Fotografien von Malley und Gillespie ergänzen sich hervorragend. Für die Fans von Inspector Rebus bietet dieser Bild-/Textband ein Fundgrube an Informationen. Rankin gibt in 8 Kapiteln Auskunft über sich, seinen Inspector Rebus, ihre gemeinsamen Stadt und über die Geschichte und die herbe Schönheit Schottlands: Court and Spark / Whi is Rebus? / Chruch and State / Through a Glass Darkly / Does Rebus Like the Cure? / Edinburgh / Outlands / An Attitude of Mind. KT 43
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I. Rudolph, Dieter Paul:
Krimijahrbuch 2006.
2006, 320 S., NordPark Verlag, 3-935421-18-4, EURO 20,00.
Im KRIMI-TIPP 42 als "Hinweis – Einladung zur Vorbestellung" wurde das "Krimijahrbuch 2006" bereits groß angekündigt. Mitte April wird es greifbar sein, und man bekommt für einen moderaten Preis ein fulminantes Jahrbuch und Nachschlagewerk geliefert. Wer sich noch einmal über das "Krimijahrbuch 2006" ausführlich informieren möchte, ob die 20,00 EURO bei Bestellung auch wirklich gut angelegt sind, möge bitte den Hinweis im KRIMI-TIPP 42 lesen. Über die Entstehung des "Krimijahrbuch 2006" berichtet der Herausgeber Dieter Paul Rudolph exklusiv für diesen KRIMI-TIPP in der Rubrik "Unter der Lupe". Ihre Bestellung(en) sind herzlich willkommen. KT 43
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III. Schramm, Gotthold (Hg):
Der Botschaftsflüchtling und andere Agentengeschichten.
2006, 224 S., mit einem Geleitwort von Markus Wolf & Werner Großmann, Edition Ost / Das Neue Berlin, 3-360-01074-4, EURO 14,90.
Gut dreißig hochrangige Mitarbeiter der HVA (Hauptverwaltung Aufklärung) hat der ehemalige MfS- und Spionageabwehr-Oberst der DDR, Gotthold Schramm, nach ihren Erlebnissen im "Operationsgebiet" befragt. Darunter die einstige Regierungsdirektorin im BND, Dr. Gabriele Gast, oder Heinz Werner, der auf Genscher angesetzt war, und auch ein sogenannter "Romeo" berichtet über seinen Einsatz bei "Julia". Das Geleitwort zu diesen Erlebnisberichten hat kein Geringerer als der legendäre DDR-Geheimdienstchef Markus Wolf geschrieben. KT 43
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I. Schwarz, Hans-Peter:
Phantastische Wirklichkeit. Das 20. Jahrhundert im Spiegel des Polit-Thrillers.
2006, 343 S., DVA, 3-421-05875-X, EURO 22,90.
Hans-Peter Schwarz, Professor für Politik und Zeitgeschichte, bekannt geworden als Verfasser einer 2-bändigen Adenauer-Biographie und des Werkes "Geschichte der Bundesrepublik Deutschland", hat sich auf ein ihm eher neues Terrain begeben, was ihm bemerkenswert gut gelungen ist. Hans-Peter Schwarz ist in die Szene der Polit- und Spionagethriller eingetaucht. Seine Betrachtungen zu einer Reihe von wichtigen Vertretern dieses Genres ist lebendig und locker geschrieben.
"Phantastische Wirklichkeit" ist sowohl Typologie als auch Geschichte des Polit- und Spionagethrillers. In chronologischer Reihenfolge ihres Erscheinens werden die Thriller von Erskine Childers, John Buchan, Eric Ambler, Graham Greene, Helen MacInnes, Ian Fleming, John Le Carré, Paul E. Erdman, Colin Forbes, Frederick Forsyth, Clive Cussler, Robert Ludlum und Tom Clancy in jeweils einem Kapitel ausführlich betrachtet und kritisch kommentiert.
Eingeflossen in seine Betrachtungen sind auch die Biographien dieser Autoren und einer Autorin, die mitunter deutliche Parallelen zu den Lebensumständen ihrer Protagonisten aufweisen. Lesenswert ist sein Buch auch deshalb, weil Schwarz es bewußt vermieden hat eine tour d'horizon des Polit-/Spionagethrillers vorzulegen, sondern sich auf die oben genannten Vertreter des Genres konzentriert hat.
Mit kritischer, bisweilen auch ironischer Distanz, werden Werk und Leben dieser anglo-amerikanischen Schriftsteller betrachtet, so daß man als Leser neugierig auf die Thriller der Klassiker wie die der zeitgenössischen Autoren wird – sollte man sie nicht kennen, oder man wird nach der Lektüre von Schwarz' Interpretationen und Darlegungen angeregt, sie noch einmal zu lesen. Spionage, Terror, Krieg, die Intrigen der Mächtigen in den Geheimdienstzentralen oder die der Staatenlenker und ihrer Entourage, die Wirtschaftsbosse und Finanzhaie in ihren undurchsichtigen und globalen Spielen, aber auch die Einsamkeit der Agenten im Einsatz, all dies wird von Schwarz flott und dennoch eindringlich beschrieben.
Der Kalte Krieg; das Desaster, das Philby, Blunt & Co. der britischen Regierung bereiteten; die Angst vor Terror und (heißem) Krieg, ein Themenfeld, das Tom Clancy bestsellermäßig zu beackern weiß; jede Facette des Politthrillers und der Spionageliteratur wird vom Autor gründlich ausgeleuchtet. Schwarz schließt mit einem ausgezeichneten "Rückblick. Das 20. Jahrhundert im Polit-Thriller" sein Buch ab. Konservative Töne treten zeitweilig hervor, schmälern, in meinen Augen, das Werk des Autors aber nicht.
Allein schon in seinen Kapitelüberschriften gelingt es Schwarz, die verschiedenen Autoren und ihr Werke zu charakterisieren. Es lohnt daher, diese Kapitelüberschriften in voller Länge hier aufzuführen:
Erskin Childers entdeckt die deutsche Gefahr / Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit im Spiegel des Agenten-Schockers: John Buchan / Von Mitte der dreißiger bis Mitte der siebziger Jahre: Eric Amblers Anti-Helden in den Terrorwelten des 20. Jahrhunderts / Linker Großschriftsteller, Thrillerschreiber und IM im Geheimdienst Ihrer Majestät: Graham Greene / Die Queen des anti-totalitären Thrillers vom Zweiten Weltkrieg bis in die achtziger Jahre: Helen MacInnes / Der Snob als Superagent: James Bond und sein Erfinder Ian Fleming / Lauter ausgebrannte Fälle: Die Agentenwelt des John Le Carré / "The Crash of '79" oder Ein Jeremias der siebziger Jahre: Paul E. Erdman / Die Geheimdienstchefs als Retter Europas: Colin Forbes / "Those were the days, my friends": Frederick Forsyth im Kalten Krieg und danach / Clive Cusslers amerikanisches Jahrhundert / Das mafiose Imperium: Robert Ludlums Amerika / Zukunftskriege: mit Tom Clancy ins 21. Jahrhundert.
Einen wichtigen Vertreter des Genres hat Hans-Peter Schwarz allerdings unterschlagen: Den Briten Len Deighton. Ansonsten: Chapeau und Applaus. KT 43
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III. Schwenzfeier, Bernd Udo:
Einladung zum Mord. Authentische Kriminalfälle.
2006, ca. 224 S., Militzke Verlag, 3-86189-751-2, EURO 14,90.
Schilderung verschiedener Kapitalverbrechen in und um Berlin. Wie bereits in seinem Buch "Der Feind in meinem Haus" orientiert sich Schwenzfeiers Darstellung der Kriminalfälle eng an den Fakten und Abläufen der Ereignisse. Eingefügt sind einzelne wörtliche Passagen aus Vernehmungsprotokollen, medizinischen Gutachten oder aus Gerichtsurteilen. KT 43
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I. Sova, Dawn B.:
Das große Agatha Christie-Buch. Ihr Leben und ihre Romane von A bis Z.
2006, 208 S. (Agatha Christie A to Z. The Essential Reference to Her Life and Writings, Übersetzung von Tatjana Kruse), Scherz Verlag, 3-502-15051-6, EURO 18,90.
Und noch einmal wird im KRIMI-TIPP auf die "Queen of Crime" und zu einem Werk über sie hingewiesen. Wie bereits bei Campbell (s.o.) erwähnt, dürfte Dame Agatha Christie, mit ca. 2 Milliarden verkaufter Büchern, in der Gilde der Kriminalschriftsteller unerreicht bleiben. Von vielen wird Agatha Christie (15.9.1890 – 12.1.1976) auch als die größte Krimiautorin aller Zeiten bezeichnet.
Dawn B. Sova, promoviert in Englischer Literaturwissenschaft, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Agatha Christie. Mit "Das große Agatha Christie-Buch" legt sie ein Lexikon vor, das auf alle Fragen, die sich zum Leben und Werk der Autorin stellen können, Antworten gibt. Hier werden alle Portagonisten aus den Romanen und Theaterstücken lexikalisch aufgeführt, es wird über alle Verfilmungen und Serie seit 1931 berichtet.
Zudem bietet Sova in den jeweiligen, alphabetisierten Kapiteln Inhaltsübersichten zu Christies Romanen. Auch dem Humor wird Rechnung getragen, wer Anekdoten zum Beispiel zu Poirots Schnurrbart oder Miss Marples Hutnadel sucht, wird hier fündig. Abgeschlossen wird dieses Lexikon von Listen:
"Alphabetisches Titelregister aller Kriminalromane, Romane, Kurzkrimis und Krimisammlungen (in deutscher Übersetzung)" / "Liste der Romane von Agatha Christie in Deutsch mit ihrem entsprechenden Original in Englisch (in USA anderslautende Titel sind als solche vermerkt)" / "Liste der Kriminalromane von Agatha Christie in Englisch mit der deutschen Übersetzung"
Also: Was Sie schon immer zu Marple, Poirot und Co wissen wollten, werden Sie hier finden. Als Ergänzung: www.agatha-christie.de, die Website des S. Fischer Verlages zur Agatha Christie / die Adresse der "The Official Agatha Christie Website" lautet www.agathachristie.com. KT 43
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II. Tesche, Siegfried.
Die schönsten Zitate aus James-Bond-Filmen.
2005, 256 S., Mit einer vollständigen Übersicht aller James-Bond-Filme, Humboldt Taschenbuch 4057, 256 S., zahlr. Abb., 3-89994-057-1, EURO 8,90.
"Tesche weiß alles, was man über 007 wissen kann" (Der Tagesspiegel). Keine Kinoserie der Welt war so erfolgreich wie die Filme über den "besten Geheimagenten der Welt" nach der Romanvorlage von Ian Fleming. Vor über 50 Jahren kam der erste James Bond-Roman heraus, vor über 50 Jahren startet der erste James Bond-Kinofilm.
Von "James Bond jagt Dr. No" (1962) bis "Die Another Day" (2002) kennt der Autor Siegfried Tesche alle Filme wie kein Zweiter und hat von A bis Z alles über den berühmtesten Agenten im Dienste Ihrer Majestät zusammengetragen. In diesem Buch werden die schönsten Zitate zu unterschiedlichen Themenbereichen übersichtlich aufbereitet: Liebe, Frauen, Essen, Getränke, Glückspiel, Politik, Reisen, exotische Länder, Autos, Technik – ein James Bond weiß zu vielen Dingen etwas zu sagen, natürlich gewürzt mit dem berühmten englischen Humor.
Siegfried Tesche kennt alle Bond-Darsteller von Sean Connery bis Pierce Brosnan persönlich und war auch bei Filmaufnahmen dabei. (vt) KT 43
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I. + III. Uthmann, Jörg von:
Killer, Krimis, Kommissare. Kleine Kulturgeschichte des Mordes.
2006, 293 S., 31 s/w Abb., Becksche Reihe 1695, 3-406-54115-1, EURO 12.90.
"Der Krimi, sei es als Buch, auf der Leinwand oder auf der Mattscheibe, ist ein Suchtmittel, dem nicht weniger Menschen verfallen sind als dem Tabak und dem Alkohol" konstatiert Jörg von Uthmann in seiner Einleitung "Der Mord, als schöne Kunst betrachtet" zu seiner kleinen Kulturgeschichte des Mordes. Geschickt verbindet Uthmann die Historie der Kriminalistik mit den spannenden Fiktionen klassischer wie zeitgenössischer Kriminalschriftsteller/innen.
Wobei er letzteren auch schon mal freundlich aber dezidiert die Leviten liest: "Über den literarischen Wert der meisten Kriminalromane darf man sich in der Tat keinen Illusionen hingeben. Selbst eine Könnerin wie Agatha Christie schrieb nur eine anspruchslose, klischeegesättigte Alltagsprosa".
Seine Darstellung der Geschichte der Kriminalistik in "Killer, Krimis, Kommissare" nimmt allerdings breiteren Raum ein, als seine Ausführungen zur Gattung Kriminalroman (und Krimi im Theater und auf der Leinwand): Uthmanns Historie der Kriminalistik berichtet über Mordprozesse in alter Zeit, über die ersten Schritte der Kriminalpolizei und Gerichtsmedizin, über die Identifizierung von Mordopfern, über Mordaufklärung im 20. Jahrhundert, über Giftmischer und ihren starken Anteil unter Frauen und Ärzten, über nicht entdeckte Mörder und im letzten Kapitel stellt er die Frage nach "Schuld und Sühne. Wie Mörder bestraft wurden – oder auch nicht".
Der Kriminalliteratur gewidmet sind die Kapitel "Elementar, mein lieber Watson. Der Kriminalroman und seine Supermänner", "Mord im Orientexpress. Das goldene Zeitalter des Kriminalromans", "Ihr habt den Pfeil geschärft, ich hab ihn abgedrückt. Mord im Theater – mit und ohne Musik" und "Nachts, wenn der Teufel kam. Mord in Film und Fernsehen". Eine kleine Exkursion in andere Bereiche der Literatur, die ebenfalls Mord und Totschlag thematisieren, wird im Kapitel "Ist Jacques Lantier Jack the Ripper? Gemordet wird nicht nur in Kriminalromanen" unternommen.
Uthmanns Betrachtungen sind kenntnisreich und bieten dem Leser eine Fülle von kulturgeschichtlichem wie literarischem Material zum Thema "Mord". Ein Register realer und fiktiver Personen sind im Anhang zu finden. Vermisst wird allerdings ein Literaturverzeichnis! Dies hätte den Darstellungen und den Ausführungen des Autors gut getan und dem Leser die Möglichkeit zur Vertiefung dieser Lektüre gegeben. Warum Autor und auch Verlag darauf verzichtet haben, bleibt ein Rätsel. KT 43
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III. Zeppelzauer, Andreas / Zeppelzauer, Regina:
Mord. Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs. Psychogramme, Bilder und Berichte.
2005, 219 S., zahlr. Farbfotos, V.F. Sammler Verlag / Stocker, 3-85365-215-8, EURO 14,95.
Die Journalisten Zeppelzauer berichten von insgesamt 15 Mordfällen von Einzeltätern oder Serienkillern, die bei unseren Nachbarn in der Alpenrepublik für Schlagzeilen sorgten. In den 50er Jahren verbreiteten die Massenmörder Max Gufler und Alfred Engleder oder die "Mörderin mit dem Fleischwolf", Adrienne Eckhart, unter der Bevölkerung Angst und Schrecken. Josef Weinwurm, genannt der "Staatsopernmörder" sorgte in den 60er Jahren für Schlagzeilen, und auch Harald S., der in der Tarnung eines Gasablesers sich Zutritt zu den Wohnungen mehrerer Frauen verschaffte und diese dann kaltblütig umbrachte.
Zeppelzauers berichten in ihrem "blutigen Streifzug" durch die österreichische Kriminalgeschichte über die Schicksale von Tätern und Opfern und versuchen, die Hintergründe und Motive, die zu den Mordtaten führten, zu erhellen. Zum Teil schonungslosen Tatortfotos, viele bisher unveröffentlicht, illustrieren die hier vorgestellten Fälle. KT 43
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IV. Zierden, Josef:
Krimi-Tour Rheinland-Pfalz. Ein literarischer Reiseführer.
2006, ca. 200 S., zahlr. Abb., Karten, Emons Verlag, 3-89705-442-6, ca. EURO 11,00. Erscheinungstermin April 2006.
Auf krimi-literarische Reiseführer habe ich im KRIMI-TIPP stets gerne hingewiesen. Und auf den Führer "Krimi-Tour Rheinland-Pfalz" um so mehr, da Josef Zierden auf diesem Gebiet kein newcomer ist, sondern sich bereits mit dem "Literarischen Reiseführer Rheinland-Pfalz" oder mit dem "Eifel Krimi-Reisefüher" und auch als Herausgeber des Jahrbuches "Die Einfel in der Literatur" Respekt verdient und sich einen Namen gemacht hat.
Zierden, der unter anderem auch Organisator des "Eifel Literatur Festivals" ist, hat in der Naturidylle um Mosel, Rhein, Nahe und Lahn über 500 (gedruckte) Leichen für den Krimi-Fan ausfindig gemacht.
Gemeuchelt von 70 Autoren an mehr als 370 Tatorten und in über 180 Krimis. Die jeweiligen Kapitel beginnen mit einer Einführung, gefolgt von diversen Zitaten, einer Karte und/oder einem Auftaktfoto, dann folgen die realen wie fiktiven Tatorte von A bis Z. Eingestreut werden Infokästchen, z.B. über die Entwicklung des Eifelkrimis oder des Rheinhessen-Krimis etc, Infos zu Autoren und ihren Werken, die wichtigsten Ermittler werden genannt, ebenso wie die spektakulärsten Verbrechen.
Sieben Interviews (mit Jacques Berndorf – Eifel / Mischa Martini – Tier/Mosel, Heinz-Peter Baecker – Hunsrück, Peter Hermann – Westerwald, Heidi Rehn – Mittelrhein/Lahn, Heidrun Immendorf – Rheinhessen und Olaf Paust – Pfalz) runden das Bild zur Kriminalliteratur der verschiedenen Regionen in Rheinland-Pfalz ab.
Selbstverständlich werden Veranstaltungs-, Reise- und Touren-Tipps angeboten. Ein Beitrag "Zum Boom des Reginalkrimis" ergänzen die "Krimi-Tour" und, damit der Fan zielgerichtet und schnell seine Lieblingsschauplätze findet, ist ein Ortsregister selbstverständlich. KT 43
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V. Preise
Nachfolgende die offizielle Pressemitteilung der Jurys der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur "Das Syndikat" zu den Friedrich-Glauser-Preisen 2006 und die offizielle Pressemitteilung des "Bochumer Krimi Archivs" zum Deutschen Krimi Preis 2006.
Nominierungen für die Friedrich-Glauser-Preise 2006
Die Entscheidung für die Nominierungen der diesjährigen Friedrich-Glauser-Preise, der Preise der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT in den verschieden Kategorien ist gefallen.
ROMAN
(dotiert mit 500 Euro) – Nominees aus 177 Neuerscheinungen
Wolfgang Burger – Heidelberger Requiem (Piper)
Elisabeth Herrmann – Das Kindermädchen (Rotbuch)
Astrid Paprotta – Die Höhle der Löwin (Piper)
Beate Sauer – Die Buchmalerin (Grafit)
Petra Würth & Jürgen Kehrer – Blutmond (Grafit)
DEBÜT
(dotiert mit 1500 Euro) – Nominees aus 54 Neuerscheinungen
Jürgen Ehlers – Mitgegangen (KBV)
Gisa Klönne – Der Wald ist Schweigen
Linda Stift – Kingpeng (Deuticke)
Leonie Swann – Glennkill. Ein Schafskrimi (Goldmann)
Holger Wuchold – Sein Anteil (piper)
KURZGESCHICHTE
(dotiert mit 1000 Euro) – Nominees aus 144 Neuerscheinungen
Jürgen Ehlers – Weltspartag in Hamminkeln (in: Mords-Feste, Leporello)
Almuth Heuner – Der lange Schatten der Schwanenburg (in:Tödliche Torten, Leporello)
Beatrix M. Kramlovsky – Ein jegliches hat seine Zeit (in: Tödliche Torten, Leporello)
Sandra Niermeyer – Die Wohnung (in: Das Magazin, Zeitschrift)
Michael Rossié – In Süchteln läßt der Tod sich Zeit (in: Mords-Feste, Leporello)
EHRENGLAUSER
(undotiert) Professor Dr. Edgar Marsch
Professor an der Universität Freiburg/Schweiz wird der Friedrich-Glauser-Preis – der Ehrenpreis der Autoren für seine Forschungen und Publikationen zur Kriminalliteratur zuerkannt.
HANSJÖRG-MARTIN-PREIS
(dotiert mit 2500 Euro) – Nominees aus 55 Neuerscheinungen
Kinder- und Jugendpreis der Autoren
Jürgen Banscherus – Die Reihe "Ein Fall für Kwiatkowski" (Arena)
Rudolf Herfurtner – Pauline und der gelbe Ritter (Hanser)
Christian Linker – Das Heldenprojekt (DTV junior)
Rainer M. Schröder – Das Kloster der Ketzer (cbj)
Christoph Wortberg – Keine Wahl (Thienemann)
Die Preisträger werden bei der Anschlussgala der CRIMINALE 2006, dem "Tango Criminale" in Koblenz (Rhein-Mosel-Halle) am Sonntag, den 30. April 2006 bekannt gegeben. Die Auswahl der Nominees wurde von der Autorenjury des SYNDIKATs getroffen, der auch immer der/die Preisträger/in des Vorjahres angehört.
B o c h u m e r K r i m i A r c h i v
Ruhrgebiet, Januar 2006
Liebe Kolleginnen & Kollegen,
wir freuen uns, Ihnen die Preisträger des
DEUTSCHEN KRIMI PREIS 2006
vorstellen zu können. Der Deutsche Krimi Preis wird nunmehr zum 22. Mal verliehen. Mit dem Deutschen Krimi Preis werden seit 1985 alljährlich Autorinnen & Autoren gewürdigt, die literarisch gekonnt & inhaltlich originell dem Genre neue Impulse geben.
Unter der organisatorischen Obhut des Bochumer Krimi Archivs hat die Jury – der führende Krimi-Kritiker und Krimi-Buchhandlungen angehören – die Neuerscheinungen des Jahres 2005 kritisch und unabhängig geprüft.
Der Deutsche Krimi Preis 2006 geht an:
NATIONAL:
1. Platz:
Norbert Horst: Todesmuster
Goldmann Taschenbuch
2. Platz:
Heinrich Steinfest: Der Umfang der Hölle
Piper Taschenbuch
3. Platz:
Wolfgang Schorlau: Das dunkle Schweigen
Kiepenheuer & Witsch
INTERNATIONAL:
1. Platz:
David Peace: 1974 ("Nineteen Seventy Four")
Deutsch von Peter Torberg
Liebeskind-Verlag
2. Platz:
Deon Meyer: Das Herz des Jägers ("Heart of the Hunter")
Deutsch von Ulrich Hoffmann
Rütten & Loening
3. Platz:
Arne Dahl: Tiefer Schmerz ("Europa Blues")
Deutsch von Wolfgang Butt
Piper
Der Deutsche Krimi Preis ist nicht dotiert. Eine öffentliche Preis-Verleihung findet in diesem Jahr nicht statt. Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre Leser, Hörer und Zuschauer mit den Preisträgern bekannt machen.
Die Jury:
Kritiker: Volker Albers (Hamburger Abendblatt) / Andreas Ammer (ARD) / Sönke Boldt (Badische Neueste Nachrichten) / Jens Dirksen (NRZ) / Joachim Dörr / Tobias Gohlis (DIE ZEIT) / Günter Grosser (Berliner Zeitung) / Reinhard Jahn (Bochumer Krimi Archiv) / Hermann Kling / Ekkehard Knörer (perlentaucher.de) / Alf Mayer / Ulrich Noller (WDR/DW) / Michaela Pelz (krimi-forum.de) / Wolfgang Platzeck (WAZ) / Wilhelm Roth (epd) / Jan Christian Schmidt (kaliber38.de) / Erhard Schütz / Sylvia Staude (Frankfurter Rundschau) / Willy Theobald (Financial Times Deutschland) / Jürgen M. Thie / Bettina Thienhaus / Karl Wegmann (freier Journalist) / Thomas Wörtche
Die Kritiker der Jury stimmen nicht für Titel, an deren Veröffentlichung sie aktiv beteiligt sind.
Krimi-Buchhandlungen: Jutta Wilkesmann und Team (Die Wendeltreppe, Frankfurt Main) / Manfred Sarrazin (Alibi, Köln) / Gabriele Fauser (Glatteis, München) / Christian Koch und Team (Hammett, Berlin) / Thomas Przybilka (Missing Link) / Christine Gümpel (Tatort, Mannheim) / Udo Aschemeyer (Heiner K., Hamburg) (Robert Schekulin (UFO, Freiburg) / Juliane Hansen (Under-Cover, Stuttgart)
Der Deutsche Krimi Preis im Internet:
http://homepages.compuserve.de/krimijahn/dkp/
NACHWEISE
I [B]. Schwery, Lucienne:
interessante Sekundärliteratur, die trotz Anforderung das Archiv nie erreichten
– Schade –
oder nicht angefordert wurden [B]
(tp = Thomas Przybilka / vt = Verlagstext)
Der Nachlass Patricia Highsmith.
2006, 80 S., ca. 40 S. farb. Fotos und Faksimiles, Arbeitsberichte des Schweizerischen Literaturarchivs (Archivberichte No. 4), ca. CHF 20,00 (zum Tageskurs zzgl. MWSt). Nicht über Buchhandel! Bezugsquelle: siehe Hinweis 4. KT 43
DIE PRIMÄRLITERATUR
AUSGELESEN
Lüders, Michael:
von Gisela Lehmer-Kerkloh
(Berlin)
Der Verrat.
2005, 208 S., Arche Verlag, 3-7160-2339-6, EURO 19,00.
Nach den Terroranschlägen des 11. Septembers wird Ralf Horenburg Islam-Beobachter im Auswärtigen Amt. Als Grenzgänger bereist er die arabischen und islamischen Staaten und verfasst Berichte über islamische Fundamentalisten, deren Denkweise dem in Ägypten aufgewachsenen Horenburg vertraut ist. Im Auftrag des deutschen und amerikanischen Geheimdienstes soll er einen Geschäftsmann suchen, der als angebliches Opfer einer Entführung im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet mit 80 Millionen Dollar von deutschen und amerikanischen Geheimdienstkonten verschwunden ist. Als der Geschäftsmann plötzlich ohne das Geld wieder auftaucht, bringt er Horenburg in Verdacht, mit den Entführern zusammen zu arbeiten. Horenburg muss abtauchen und es gelingt ihm nicht, seine Unschuld zu beweisen. Spannender und einfühlsamer Polit-Krimi des Nahost-Experten Michael Lüders mit Raum für Spekulationen.
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Evanovich, Janet:
Kusswechsel.
(Ten Big Ones, Übersetzung von Thomas Stegers)
2006, 347 S., Goldmann / Manhatten, 3-442-54582-X, EURO 16,95.
Stefanie Plum ist schlagfertig, chaotisch und jagt Kautionsflüchtlinge für ihren Vetter Vinnie. Auch in "Kusswechsel", dem 10. Stefanie Plum Krimi, lässt sie kein Fettnäpfchen aus: Sie ist die einzige Zeugin, die den brutalen Supermarkträuber mit der Teufelsmaske identifizieren kann, fährt mit ihrem Buick ein Gangmitglied der berüchtigten Comstocks über den Haufen, stolpert zwischendurch über einige bizarre Kautionsflüchtige und legt sich mit ihrer exzentrischen italienisch-ungarischen Familie an. Wie immer spielen der unwiderstehliche Polizist Joe Morelli und ihr geheimnisvoller Kollege Ranger eine wichtige Rolle in Stefanies verworrenen Leben. Die Lage spitzt sich zu, als ein von den Comstocks angeheuerter Profikiller Stefanie als Nummer Drei auf seine Abschussliste setzt. Nachdem er ein feindliches Bandenmitglied und einen Drogenpolizisten eliminiert hat, setzen Morelli und Ranger alles daran, Stefanie aus der Schusslinie zu halten. Trotzdem wird sie beim Polterabend ihrer Schwester entführt und es kommt zu einem Show-down im Hauptquartier der Gang. Bevor Joe und Ranger eingreifen können, wird Stefanie durch den Transvestiten Sally mittels eines alten Schulbusses und einer Schrotflinte gerettet. Schräger, witziger, spannender, stellenweise knallharter Krimi, der gekonnt mit allen amerikanischen Klischees spielt.
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ABGEHÖRT
Dämonisch – mal forte, mal light
von Gitta List
(Bonn)
Es wird wieder Zeit für Dr. Mabuse
"Er wäre elegant gekleidet zu nennen gewesen, wenn es darauf angekommen wäre. (...) Die kantige Quadratur des Gebildes der Stirn und der dunkel und übermännlich behaarten Augengegend schien die Fähigkeit zu einem Willen zu bedeuten, dem Gott so Wurst war wie der Teufel, der also auf das Dunkle wie auf das Helle zielen konnte. (...) Es waren nicht Kopf und Züge eines geistigen Mannes, aber die Eigenkraft ihres Wesens war so eindringlich, daß sie eine geistige Wirkung auf den Beschauer hervorbrachten, so, als ob dieser Fremde in einer besonderen Potenz mit der Zeit zusammengehörte. (...) Die Zeit, in welcher die Wunde des Kriegs noch nicht geschlossen, die Zeit, welche der Musik des losgelassenen Teufels verschworen war, tanzte wie in einem von Rausch und Blut durchtaumelten Krater in diesem Kopf. Sie tanzte drin mit ihren Hassern, ihren Petroleuren, ihren traumgeputschten Reformern, ihren verzweifelten Kämpfern, ihren Hetzern zu neuem Unfrieden, ihren Verschiebern von Waren und Gedanken, ihren Expeditionen nach der Stillung von Durst und Hunger einer ihr Recht verlangenden Lebensgier, welche der Krieg um das Ihrige betrogen hatte. (...)
... war er ein Held oder ein Verbrecher? War er fähig, aus dem Dreck und Feuer herauszuführen, in welches die schlechten Elemente die Zeit abstürzen zu lassen trachteten, oder war er gekommen, um die Welt bis auf den Grundsatz in das Böse hineinzustoßen?"
(Norbert Jacques: Dr. Mabuse, I presume. Aus seinen Memoiren)
Dergleichen schrie selbstverständlich schon damals nach Verfilmung.
Den beiden düsteren Mabuse-Filmen, die Fritz Lang denn auch 1922 und 32 drehte, folgte dreißig Jahre später eine sechsteilige, sehr erfolgreiche Serie um den dämonischen Verbrecher – die allerdings (abgesehen vom Pilotfilm, den wiederum Lang inszenierte, danach übernahmen andere Regisseure) deutlich der damals populären Edgar-Wallace-Streifen-Ästhetik Tribut zollte. Und insofern viel zu schrill ist, um dämonisch zu sein. Macht aber nichts, mir jedenfalls nicht. Ich mag die Ästhetik dieser grellen 60er-Inszenierungen, selbst wenn die politische Parabel der Jacquesschen Romane darin zum bloßen, gelegentlich kitschig angehauchten Thrill verdampft: Fiese Missetaten, finstere Schergen, schöne Frauen, smarte Agenten, scharfe Schüsse, schrille Schreie und sonore Kommissare – da hat die liebe Seele angenehme Unruh'.
Weswegen ich gleichfalls die Hörspiele schätze, die Sven Schreivogel just, basierend auf den Tonspuren genannter Streifen, mit prima passenden, gut eingesprochenen Zwischentexten, produzierte (Skript und Regie: Susa Gülzow). Sie erwecken schön originalgetreu den schneidigen Sprech des FBI-Agenten Joe Como (Lex Barker/ deutsche Stimme: Gert G. Hoffmann), die schnippische Attraktivität der Reporterin Liane (Karin Dor), den harschen Grunz von Kommissar Lohmann (Siegfried Lowitz) und überhaupt die ganze Atmosphäre intensiv-fröhlicher Verbrecherjagd zum Leben, die Mabuse agil, London unsicher, manch Mitwirkenden tot sowie einen Hörspielabend höchlich unterhaltsam macht. Toll! Buchstäblich.
Was Sie und mich übrigens nicht hindern muss noch sollte, die Romane des Herrn Jacques in print zur Hand zu nehmen. Darin geht es doch etwas härter zu, alldieweil Jacques das Wesen und Treiben der Petroleure und der Verschieber, den Antrieb der Lebensgier so präzise durchleuchtet, dass seine Prosa, über die damalige Zeit und einen gewiss anderen Sprach- und Schilderungsduktus hinweg, als Röntgenbild funktioniert, in dem man, gern auch unter Zuhilfenahme der Vernunft, mühelos den Bau bzw die Marodität auch des gesellschaftlichen Heute erkennen kann.
Die Romanausgabe bei Rogner&Bernhard/Zweitausendeins ist, respektive war übrigens große Klasse, wie bei Rogner&Bernhard üblich: schön gestaltet und mit reichlich kundigen Kommentaren sowie (Bild-)dokumentationen zur Wirkungsgeschichte versehen. Ist vergriffen, müssen Sie mal sehen, ob sich ein Schuft im ZVAB davon trennen will.
Im Stahlnetz des Dr. Mabuse.
Hörspiel nach Motiven von Norbert Jacques.
2005, Eichborn Lido, 1 CD, Laufzeit ca 73 Min., 3-8218-5382-4, EURO 16.95
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Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse.
Hörspiel nach Motiven von Norbert Jacques.
2005, Eichborn Lido, 1 CD, Laufzeit ca 66 Min., 3-8218-5397-2, EURO 16.95
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Fremd in Schottland
Knoxland, ein berüchtigtes Viertel von Edinburgh, ist das, was man mit dem Begriff "sozialer Brennpunkt" umschreiben oder gleich Ghetto nennen kann. Hier leben die Gestrandeten der Gesellschaft. Und sie sterben. Inspektor Rebus hat sich mit beiden Aspekten zu befassen – mit dem (rassistisch motivierten?) Mord an einem illegalen Einwanderer wie auch mit den erbärmlichen Bedingungen, unter denen Menschen vegetieren, die keine Papiere, keine Rechte und keine Chance haben. Derweil forscht Rebus' geschätzte Kollegin Clarke nach dem Verbleib einer verschwundenen jungen Frau. Ist sie tot? Oder im berüchtigten "Pussy-Dreieck" gelandet – einem (weiteren) Machtbereich skrupelloser und einflussreicher Menschenhändler, die sehr ungemütlich werden, rückt ihnen wer auf die Pelle ...
Ian Rankin schreibt bekanntlich so hochklassige wie spezielle Kriminalliteratur. Darin er gesellschaftliche, subgesellschaftliche und ergo eben stets auch (durchaus nicht immer nur im juristischen Sinne) kriminelle Verhältnisse beschreibt – und zugleich Porträts von Edinburgh, �seiner Stadt� und ihrer Milieus zeichnet. Keine zarten Aquarelle, versteht sich.
Eine hervorragende Lesung, die Udo Wachtveitl mit "So soll er sterben" gibt. Seltsam, bei den Tatort-Folgen ist mir nie aufgefallen, welch angenehme Stimme dieser Schauspieler besitzt und wie gut, nämlich uneitel er damit umzugehen versteht. Ausdrucksstark, pointiert und variantenreich, aber ohne Mätzchen, klar und ruhig, aber nicht monoton, bringt er die Qualitäten der Rankinschen Sprache (die das Duo Varrelmann/Steffen in eine sehr gute deutsche Übersetzung gebracht hat) zur Geltung und wird zudem den atmosphärischen Besonderheiten wie der Komplexität auch dieses neuen Rebus-Romans perfekt gerecht. Verlangt und verdient hoch aufmerksames Zuhören.
Rankin, Ian:
So soll er sterben.
2005, Random House Audio, 3-86604-003-2, gekürzte Fassung, gelesen von Udo Wachtveitl. 6 CD, Laufzeit ca 422 Min., EURO 29.90
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Rankin, Ian:
So soll er sterben.
2005, 572 S., Goldmann/Manhattan, 3-442-54605-2,EURO 21,90
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UNTER DER LUPE
Krimijahrbuch 2006: Wie es wurde was es ist
Welche Krimis las man eigentlich 1997? Welches Subgenre war gerade en vogue? Was hielt man von Wolf Haas? Geben Sie es zu: Sie wissen es nicht. Vielleicht nie gewusst, vielleicht begraben unter den Bergen mehr oder weniger lesenswerter Kriminalromane, die nach 1997 die Novitätentische und damit auch Ihren Nachttisch in statische Kalamitäten brachten. Aber vielleicht interessiert es Sie ja. 1997 oder 1984 oder 1973 oder, in ein paar Jahren einmal, 2005.
Für 1997, 1984, 1973 kann ich Ihnen nicht helfen. Für 2005 schon. Alles Wissenswerte über die Bücher, die Autoren, die "Szene" lässt sich im "Krimijahrbuch 2006" nachlesen. Ich bin sein Herausgeber. Und wie wird man das? Und warum?
Die einfache Antwort zuerst: Weil ich selbst eine Publikation vermisst habe, die das Bemerkungswerte eines Jahres archiviert und damit dokumentiert. Die etwas kompliziertere Antwort: Weil ich es für das größte Hindernis auf dem Weg zu einer "Krimikultur" halte, dass man hierzulande Kriminalromanen keine Tradition zubilligt. Sie können heute etwa gefahrlos behaupten, der deutsche Kriminalroman sei ein Kind der Nachkriegszeit. Nachprüfen kann das, auf die Schnelle, kein Mensch. Würde man sich aber der Mühe unterziehen es zu tun, man erlebte eine große Überraschung. Nein, sogar zwei. Erstens stieße man auf eine turbulente, hoch interessante Kriminalliteratur-Tradition in der Zeit der Weimarer Republik. Zweitens, sensibel geworden und neugierig, auf eine nicht weniger spannende Ära in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der deutsche Kriminalroman zugleich Zeit- und Gesellschaftsroman war, ein Stück politische Aufklärung obendrein, in harmlosen Familienzeitschriften wie der "Gartenlaube" unter das wissbegierige, weil notorisch uninformierte Volk gebracht.
Na ja, 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aber heute, in Zeiten des Internet? Ein Jahrbuch? Ist doch alles da! Mag sein; aber finden Sie es mal! Und gewichten Sie es! Finden Sie Überblicke, Analysen, Thesen und Hypothesen! Nein, es musste etwas her, das den deutschsprachigen wie den fremdsprachigen Krimi aus kritischer Sicht betrachtet, dazu Porträts liefert, weiterführende Aufsätze (die im Tagesgeschäft schon allein aus quantitativen Gründen selten geschrieben werden können), natürlich auch Feuilletonistisches, eine Prise Humor, Statistisches.
1990 ist das letzte, von Martin Compart und Thomas Wörtche herausgegebene Krimijahrbuch erschienen, und dass dann 16 Jahre lang Ruhe war an der Jahrbuchfront, das muss Gründe haben. Mangelndes Interesse des lesenden Publikums? Nun, Krimis werden zu Millionen gelesen, doch machen wir uns nichts vor: Sekundärliteratur zu Krimis ist etwas für Liebhaber, Aficionados. Genaue Zahlen gibt es nicht, irgendwo zwischen 500 und 1000 dieser seltenen Exemplare soll es in dieser Republik geben, also keine Zahlen, die Verleger zum Träumen und ihre Konten zum Bersten bringen können. Wer es also wagen würde, die kurze und so abrupt beendete Tradition des Krimijahrbuchs neu zu beleben, der musste bereit sein, kleine Brötchen zu backen, im herausgeberischen wie verlegerischen wie finanziellen Alleingang wohl, letzterer auf vertretbare Aufwendungen minimiert, also "Book on Demand", gedruckt und bezahlt wird nur, was sicher verkauft werden kann. Es gibt viele Arten, sein Geld zum Fenster hinaus zu werfen; das Verlegen von Sekundärliteratur zu Krimis ist aber gewiss eine der zuverlässigsten.
Das war der Ausgangspunkt. Okay, machen wir, riskieren wir. Vielleicht nur für 45 Aufrechte, aber: Wer soll das alles eigentlich schreiben? Die Besten natürlich. Aber die Besten kosten Geld, das heißt: Sie wollen Honorar. Sie werden keines bekommen, jedenfalls nichts, was den Gegenwert eines belegten Brötchens übersteigt. Aber: Eine Mail kostet ja nichts. Vielleicht haben gerade ein paar im Lotto gewonnen und sind entsprechend milde gestimmt.
So entstand eine Bettel-Mail: Dürfte ich wenigstens ein paar Rezensionen oder Aufsätze nachdrucken? Wären Sie eventuell bereit, speziell für das Jahrbuch etwas zu schreiben? –
Und warten. Die erste Zusage kam 20 Minuten später, von einem nicht unbedeutenden Vertreter der Zunft. Hatte also doch einer im Lotto gewonnen. Und noch einer: 30 Minuten später. Nach 24 Stunden: sieben. Und da sagt man, die Chance, im Lotto zu gewinnen, sei minimal ...
Ich war also freudig überrascht und sah das Projekt erstmals mit den realistischen Augen des Träumers oder vice versa. Was dann allerdings passierte, nein, ich hätte es mir nicht erträumen können. Das Krimijahrbuch 2006, aus der Laune eines Augenblicks geboren, entwickelte Eigendynamik. Beiträger warben Beiträger, manchmal unter Androhung körperlicher Gewalt ("Kollege X hat mich getreten, beim Jahrbuch mitzumachen."). So waren es am Ende 20 liebe Menschen, die mir nicht nur erlaubten, mich aus ihren Fundi zu bedienen, sondern auch bereit waren, wertvolle Arbeitszeit zu opfern, um Originalbeiträge fürs Jahrbuch zu verfassen. Vergessen wir all jene nicht, die von sich aus Kontakt mit dem Herausgeber suchten, der schließlich sogar Absagen verteilen musste. Unglaublich!
Und ich kann es immer noch nicht glauben, wenn ich heute die Liste der Beiträger betrachte: von Bilavsky, Bödeker, Bussmer, Delabar, Feldmann, Geldmacher, Gohlis, Hindersmann, Keil-Behrens, Klingenmaier, Kochanowksi, Lehmer-Kerkloh, Menke, Noller, Paprotta, Peace, Przybilka, Rudolph, Rumpel, Schuh, Wörtche. Und die Fachkundigen, die noch fehlen, die schnappen wir uns nächstes Jahr! Ehrenwort!
Nun erschöpft sich die Arbeit eines Herausgebers nicht im Rekrutieren von Beiträgern. Er ist auch nicht gottähnlich und vergibt, von seinem goldenen Thron aus, die Arbeitsaufträge. "He, Sie da, Herr Gohlis, schreiben Sie mal was über Arne Dahl und geben Sie mir bei dieser Gelegenheit die Nummer Ihres Kontos, auf das ich die 10.000 � Honorar überweisen kann!" Mit solchen Mitteln wäre man vielleicht der große Dirigent. Aber so?
So verlässt man sich eben auf seine Leute – und wird nicht enttäuscht. Was mich in den nächsten Monate erreichte, war ein Querschnitt durch eine disparate Landschaft, es waren Pflöcke, die ein Terrain absteckten, das ohne diese Hilfen wohl nicht zu vermessen ist. Nun sind Jahrbücher, wenn man sie nicht von vornherein mit einem Schwerpunktthema domestiziert, immer auch Sammelsurien. Und genauso war es auch gedacht: Verschiedene Sichtweisen, verschiedene Herangehensarten, das Verbindende jedoch immer die Absicht, über Kriminalromane zu informieren, sich mit ihnen und dem Umfeld, das sie hervorbringt, auseinander zu setzen. Ob uns das gelungen ist? Wenn auch in höchstem Maße befangen: ja. Ich bin davon überzeugt.
Interviews mit einheimischen und ausländischen Krimigrößen (Ani, Steinfest, Horst, Seghers, Nesser, Green, Vittachi), Porträts (Dahl, Leonhard, Scerbanenco, der amerikanische Verlag Hard Case Crime), dazu erstmals in Deutsch ein Aufsatz von David Peace über sein Leben und seine Arbeit.
Wie entwickelt sich der Markt für Kriminalromane? Wieviel Literatur braucht ein Krimi, um nicht unter seiner Bedeutungsschwangerschaft zusammenzubrechen? Gibt es eine deutsche Krimitradition? Wie entwickelte sich das Bild des "Serienmörders" – und was steckt dahinter? Patricia Highsmiths Held "Ripley" – ein Denkmal, an dem sich nicht kratzen lässt? Fragen, die genauso beantwortet werden wie die nach den konkreten Ereignissen der verflossenen Jahres. Welche Krimis lohnt es sich zu lesen, weil ihr Erscheinungsdatum nicht mit ihrem Verfallsdatum übereinstimmt?
Dass auch die Toten des Jahres in ein solches Werk gehören, versteht sich von selbst, natürlich hat auch die Sekundärliteratur ihren Platz, ebenso, als kleine Verschnaufpause gedacht, ein bisschen Feuilleton, ein bisschen Spaß – ein bisschen Appetitmachen ("Das kriminelle Menü 2005").
Besonders freut es mich, dass nicht nur die üblichen Verdächtigen der Krimikritik vertreten sind, sondern auch einige Vertreter der Zunft, über die sonst geschrieben wird. Astrid Paprotta, Christiane Geldmacher und Wolfgang Bödeker erzählen von ihrer Arbeit, sehr differenziert, sehr unterschiedlich, so wie sie eben ist, diese Arbeit von Individualisten.
Aufgabe des Herausgebers war es nun, die Dinge zu ordnen, Lücken zu füllen, Überblicke zu verschaffen. Auch hier stand er nicht allein, wurde ihm von allen Seiten Hilfe angeboten, bekam er wertvolle Tipps und Anregungen. Was zunächst schüchtern auf 150 Seiten konzipiert war, wuchs erst erfreulich, dann bedrohlich an. 200 Seiten. 240 Seiten. 300. 320.
Letzteres wurde dann Ende der Fahnenstange, denn je dicker ein Jahrbuch, desto höher sein Preis, und mehr als 20 � wollten wir denn doch nicht dafür verlangen müssen.
Wir? Ach ja. Ich konnte mir die Gretchenfrage schließlich doch nicht verkneifen. Liebe Verlage, wie haltet ihr es mit einem Krimijahrbuch? An dem ihr nichts oder nur wenig verdienen könnt? Dass ihr euch einfach leisten wollen müsst?
Immerhin: Zwei schüchterne Interessensbekundungen, ein paar freundliche Absagen mit den besten Wünschen für gutes Gelingen. Und NordPark. Der einzige und damit konkurrenzlos bedeutendste deutsche Verlag für Krimisekundärliteratur. Irgendwie naheliegend, dass das Jahrbuch nun dort erscheint. Wo sonst.
Und jetzt warten wir alle gespannt, bis das Werk gedruckt vor uns liegt. Der Verleger, die Beiträger, der Herausgeber. Und der Leser? Hoffentlich auch. Wir schenken ihm ein Jahr. Ein Jahr mit Krimis, mit Stimmen zu Krimis, mit Gedanken über Krimis, mit Erinnerungen und Visionen. Und sollte, sagen wir 2034, jemand kommen und behaupten, der deutsche Kriminalroman sei 2010 entstanden – dann greifen Sie gelassen hinter sich ins Regal und ziehen sie hervor: die Krimijahrbücher. 2005 folgende. Ja, ja, wir sind mutig geworden.
Mutig und optimistisch.
Dieter Paul Rudolph
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AUSGEPACKT
Eine Auswahl der kürzlich im Archiv eingetroffenen Spannungsliteratur
(tp = Thomas Przybilka / vt = Verlagstext)
Januar – Februar 2006
Erfreulicherweise wird der KRIMI-TIPP auch von den Verlagen aufmerksam verfolgt. In den letzten zwei Monaten sind daher so viele Krimis im Archiv eingetroffen, daß eine individuelle Besprechung jedes Titels zu zeitaufwendig war. Daher zu jedem hier vorgestellten Titel der Verlagstext.
Anonymus:
Blutgrätsche. Weltmeister-Krimis.
2006, 222 S., Grafit 314, 3-89425-314-2, EURO 8,50.
Deutschland im Fußbalfieber. Die Spannung steigt, und zwar nicht nur auf den Plätzen, sondern auch im Umfeld der zwölf Stadien, in denen die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wird. Oliver Bottini, Horst Eckert, Roger M. Fiedler, Gunter Gerlach, Ralph Gerstenberg, Michael Illner, Andreas Izquierdo, Reinhard Junge, Tatjana Kruse, Krystyna Kuhn, Susanne Mischke, Theo Poitner und Jan Zweyer haben die Austragungsort auf ihre jeweils ganz eigene Art auf WM-Tauglichkeit getestet. Das Ergebnis sind dreizehn vielfach tödliche Fouls. Dreizehn? Ja, denn eine Stadt hat schon die Qualifikation nicht geschafft ... (vt) KT 43
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Apodaca, Jennifer:
Bis dass ein Mord uns scheidet.
2005, 345 S. (Dying to Meet You, Übersetzung von Christine Heinzius), Goldmann 46078, 3-442-46078-6, EURO 7,95.
Als Samantha Shaw eine Kundin ihrer Heiratsvermittlung erwürgt auffindet, will sie nichts mit dem Fall zu tun haben. Doch dann bittet sie der Hauptverdächtige auf eher uncharmante, aber überzeugende Weise, den wahren Täter zu suchen. Schon bald glaubt Sam, das Motiv für die Tat gefunden zu haben: Untreue und Eifersucht. Ein trügerischer Schluss, denn Sam übersieht, dass das richtige Motiv nicht immer zum richtigen Täter führt ... (vt) KT 43
(Bestellen bei Missing Link)
Beckett, Simon:
Die Chemie des Todes. Thriller.
2006, 430 S. (The Chemistry of Death, Übersetzung von Andree Hesse), Wunderlich Verlag, 3-8052-0811-1, EURO 19,90.
David Hunter war Englands berühmtester Rechtsmediziner. Aber er hat seinen Beruf aufgegeben und sich nach Devonshire in ein kleines Dorf zurückgezogen. Dort arbeitet er seit ein paar Jahren als Assistent des Arztes, als sein friedliches Landleben ein jähes Ende findet. Spielende Kinder entdecken eine mit Schwanenflügeln ausstaffierte Frauenleiche. Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin im Dorf. Da sie mit David befreundet war, ist er, der schweigsame Fremde, einer der ersten Verdächtigen. Doch dann findet die Polizei heraus, was David früher war, und die Ex-Koryphäe muss nun der überforderten Provinz-Gerichtsmedizin helfen. Gerade als sich anhand seiner Analysen herausstellt, dass die Ermordete vor ihrem Tod tagelang gefoltert wurde, verschwindet eine weitere junge Frau. Eine fieberhafte Suche begintt, um sie noch lebend zu finden. Gleichzeitig bricht im Dorf eine Hexenjagd los. Der Pfarrer, ein knochiger Fanatiker, hetzt die Leute auf, und David ist Zielscheibe seiner Hasspredigten ... (vt) KT 43
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Berndorf, Jacques [d.i. Michael Preute]:
Requiem für einen Henker. Ein Siggi-Baumeister-Krimi.
2006, 308 S., KBV Krimi 150, 3-937001-72-7, EURO 9,50.
Es hätten für Siggi Baumeister ruhige Wintertage in der Abgeschiedenheit der Eifel werden können. Der Schnee fällt, die Katze erwartet Junge, und es muss Holz für den Ofen gehackt werden. Doch dann schickt ihn ein Nachrichtenmagazin zur Recherche in das Bonner Regierungsviertel, und mit einem Mal beginnt für ihn ein Albtraum. Er stolpert in das hektische Treiben einer Mordkommission. Ein Landstreicher wurde erschlagen, eigentlich höchstens eine Zehn-Zeilen-Meldung. Doch Baumeisters journalistischer Instinkt schlägt Alarm. Der Tote, soviel steht schnell fest, war nicht der, für den man ihn hielt. Die Ungereimtheiten häufen sich, Recherchen sollen halboffiziell unterbunden werden, er merkt erst fast zu spät, dass der Preis für seine Nachforschungen sein eigenes Lebens ein könnte und dass er sich mit Leuten angelegt hat, vor denen er auch in der Eifel keinen Unterschlupf findet. (vt) KT 43
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Binder, Hannes / Glauser, Friedrich:
"Nüüd Appartigs ...". Sechs gezeichnete Geschichten.
2005, 480 S., mit einem Vorwort von Peter Zeindler zu "Wachtmeister Stude im Tessin", einem Nachwort von Kurt Gloor zu "Knarrende Schuhe" und einem Werkstattgespräch von Frank Göhre in "Der Chinese", Limmat Verlag, 3-85791-481-5, EURO 37,00.
Zwischen 1996 und 2005 legte der Zürcher Grafiker, Illustrator und Maler Hannes Binder seine gezeichneten Versionen der Werke von Friedrich Glauser vor. Sechs seiner "gezeichneten Geschichten" sind jetzt in einem voluminösen Sammelband zusammengefaßt worden, nämlich: "Dada", "Glausers Fieber", "Wachtmeister Studer im Tessin", "Knarrende Schuhe", "Krock & Co. / Die Speiche" und "Der Chinese". Binder bedient sich einer sogenannten "Schabkarton"-Technik, bei der auf schwarzeingefärbtem Karton weiße Linien herausgekratzt werden. Entstanden sind so dunkle und düstere Bilder, versehen mit Glausers Texten, entweder als Untertitel oder als Sprechblasen. Binders Adaption von Glausers Kriminalgeschichten um Wachtmeister Studer werden durch ein Vorwort von Peter Zeindler, ein Nachwort von Kurt Gloor und ein Werkstattgespräch mit Frank Göhre hervorragend ergänzt. Alles zusammen eine interessante Version, sich mit dem Werk des großen Schweizer Autors vertraut zu machen. (tp) KT 43
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Blevins, Meredith:
Mörderische Sippschaft.
2006, 441 S. (The Hummingbird Wizard, Übersetzung von Lisa Jannach), btb 73318, 3-442-73318-9, EURO 9,00.
Annies bester Freund Jerry wurde grausam ermordet. Und seine Familie von Magiern und Wahrsagerinnen hat beschlossen, dass Annie genau die richtige Person ist, diesen Fall zu lösen. Ein bisschen Magie im Leben kann nicht schaden, stellt sie fest. Aber der Mörder ist ihr wesentlich näher, als die denkt ... (vt) KT 43
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Bomm, Manfred:
Schusslinie. Der fünfte Fall für August Häberle.
2006, 515 S., Gmeiner Verlag, 3-89977-664-X, EURO 9,90.
Deutschland muss 2006 im eigenen Land Fußballweltmeister werden! Dass man dies nicht dem Zufall überlassen darf, darüber sind sich einige Wirtschaftsbosse und Politiker in Berlin längst einig. Im Hintergrund werden Fäden gesponnen, die bis in die schwäbische Provinz reichen. So findet sich auch Kriminalkommissar August Häberle bei seinen Ermittlungen um einen mysteriösen Mordfall in einem Geflecht aus Erpressung und Intrigen wieder. Als er das persönliche Umfeld des Ermordeten und dessen Freunde genauer unter die Lupe nimmt, muss er feststellen, dass diese alle eines gemeinsam haben: Sie kennen den Fußballbundestrainer Jürgen Klinsmann noch aus seiner Zeit, als er Jugendspieler im schwäbischen Geislingen an der Steige war. Wenige Monate vor dem Fußball-WM scheint dieser in äußerster Gefahr zu sein ... (vt) KT 43
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Bonansinga, Jay:
Die Eismumie [Frozen]. Thriller.
2006, 412 S. (Frozen, Übersetzung von Teja Schwaner), rororo 24097, 3-499-24097-1, EURO 8,90.
Im Eis Alaskas wird eine 10.000 Jahre alte Mumie gefunden. Offenbar ein prähistorisches Mordopfer. Die Verletzungen sind eindeutig. Doch damit nicht genug: Auf der Haut der Mumie sind seltsame Zeichen eintätowiert. Als FBI-Profiler Ulysses Grove die Mumie sieht, ist er fassungslos. Die uralten Zeichen entsprechen exakt dem Muster, mit dem der berüchtigte Sun-City-Mörder seine Opfer markiert. (vt) KT 43
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Bourne, Sam:
Die Gerechten.
2006, 445 S. (The Righteous Men, Übersetzung von Rainer Schmidt), Scherz Verlag, 3-502-10024-1, EURO 17,90.
Ein Waffenfreak in Montana, ein Zuhälter in New York, ein Computergenie in Indien – alle ermordet, alle mit einem mysteriösen Zeichen versehen. Gibt es ein Geheimnis, das sie verbindet? Will Monroe, junger Starjournalist bei der New York Times, wittert die Superstory. Die Spur führt zum Geheimwissen der Kabbala und zu einer uralten Prophezeiung vom Ende der Welt. Doch plötzlich wird Wills Frau entführt. Und für Will beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod. (vt) KT 43
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Brandt, Kathy:
Mörderische Brandung.
2005, 278 S. (Swimming with the Dead, Übersetzung von Michael Benthack), Blanvalet 36358, 3-442-36358-6, EURO 6,95.
Hannah Sampson ist Polizeitaucherin in Denver – ein mörderisch kalter Job. Ihr neuester Fall führt die Ermittlerin jedoch auf die Virgin Islands, wo das Leben nur aus türkisfarbenem Ozean und sonnigen Stränden zu bestehen scheint. Als erfahrene Taucherin weiß Hannah aber nur zu gut, dass an solch schönen Schauplätzen oft die tödlichsten Gefahren lauern. Daher ist die junge Polizistin auch mehr als dankbar für die Hilfe des so undurchsichtigen wie attraktiven Charterkapitäns Peter O'Brien ... (vt) KT 43
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Chesney, Marion:
Eine Leiche in bester Gesellschaft. Ein Fall für Lady Rose Summer und Harry Cathcart.
2006, 268 S. (Hasty Death, Übersetzung von Tanja Handels), rororo 24095, 3-499-24095-5, EURO 7,90.
London 1904: Lady Rose Summer brennt darauf, die Welt der arbeitenden Bevölkerung kennen zu lernen. Gegen den Widerstand ihrer Eltern fängt sie in einer Bank als Schreibkraft an. Doch schon bald erkennt Rose, wie mühsam es ist, sich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Als ein bekannter Gentleman ermordet wird, beschließt sie, ihr Experiment abzubrechen und wieder in die Gesellschaft zurückzukehren. Denn natürlich kann sie ihren alten Freund Captain Harry Cathcart nicht alleine nach dem Mörder suchen lassen ... (vt) KT 43
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Child, Lee:
Die Abschussliste.
2006, 477 S. (The Enemy, Übersetzung von Wulf Bergner), Blanvalet Verlag, 3-7645-0182-0, EURO 19,95.
Kurz vor Jahreswechsel 1989/90 wird Jack Reacher als Sonderermittler der US-Militärpolizei nach Fort Bird versetzt – und schon am Silvesterabend steckt er mitten in Schwierigkeiten: Ein Zweisternegeneral wird tot in einem nahe gelegenen Motel aufgefunden. Zwar scheint die Todesursache trotz der mysteriösen Umstände klar zu sein: ein Herzinfarkt. Als Reacher aber der Witwe die Todesnachricht überbringen will, ist die Frau tot- mit einem Brecheisen brutal erschlagen. Jetzt beginnt Reacher zu ermitteln, auch gegen den Befehl seines neuen Vorgesetzten, der um den Ruf der Armee fürchtet. Dass der Fall unter den Teppich gekehrt werden soll, weckt Reachers Misstrauen nur um so mehr. Kurz darauf sprechen weitere Morde eine erbarmungslose Sprache, und plötzlich steht Reacher sogar selbst unter Verdacht. Mit großem Risiko verfolgt er die wenigen Hinweise und kommt dabei einer unglaublichen Verschwörung in höchsten Militärkreisen auf die Spur ... (vt) KT 43
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Clark, Mary Jane:
Versteck dich, wenn du kannst. Thriller.
2006, 312 s. (Hide Yourself Away, Übersetzung von Christine Strüh), Fischer Taschenbuch 16811, 3-596-16811-2, EURO 8,95.
Für Fernsehreporterin Grace Callahan hätte es die perfekte Sommerwoche werden können: Sie soll aus Newport, Amerikas mondänstem Ferienort, live berichten. Doch kurz bevor das Fernsehteam dort eintrifft, wird die Leiche einer seit vierzehn Jahren vermissten Frau gefunden. Zwei Tage später ist auch deren Tochter tot. Grace recherchiert für die morgendlichen Live-Berichte die Hintergründe dieser Familientragödie. Und gerät dabei selbst ins Fadenkreuz des Mörders, der jeden ihrer Schritte genau zu kennen scheint ... (vt) KT 43
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Cleverly, Barbara:
Der Tod des Khan. Ein Fall für Detective Joe Sandilands.
2005, 373 S. (The Damascened Blade, Übersetzung von Tatjana Kruse), mit Glossar, Goldmann 46035, 3-442-46035-2, EURO 7,95.
Indien, 1922. Als in einem Grenzfort der Briten der Sohn eines mächtigen Stammesfürsten auf mysteriöse Weise stirbt, droht schreckliche Blutrache. Detective Joe Sandilands, der zufällig vor Ort ist, beginnt sofort zu ermitteln. Dabei stößt er auf eine Tragödie, die bereits zwölf Jahre zurückliegt. Damals fiel ein junger Offizier feindlichen Paschtunen in die Hände und kam grausam zu Tode. Sandilands weiß: Nur wenn er die Rätsel der Vergangenheit löst, kann er eine weitere Bluttat verhindern ... (vt) KT 43
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Collins, Max Allan:
CSI: Killing Game.
2006, 276 S. (CSI. Crime Scene Investigation – Killing Game, Übersetzung von Frauke Meier), vgs, 3-8025-3485-9, EURO 17,90.
Die TV-Serie "CSI" mit den Tatorten Las Vegas, Miami und New York erfreut sich hoher Einschaltzahlen. Die Kriminaltechniker und Spurenermittler der "Crime Scene Investigation" Einheiten scheinen den TV-Gerichtsmedizinern den Platz auf dem Bildschirm streitig zu machen. Warum die Serie so erfolgreich ist, kann man in dem Artikel "Schaut auf diesen Fall! Der Mensch als toter Körper: Die amerikanische Serie "CSI" ist beunruhigend erfolgreich" von Norbert Schneider (Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen) in der FAZ (No. 44) vom 21.2.2006 nachlesen. –
Der bekannte amerikanische Krimiautor Max Allan Collins hat die Bücher zur Serie geschrieben. Zum vorliegenden Fall "Killing Game": In Las Colinas, einer gepflegten Wohnanlage im Westen Las Vegas', wird die Leiche von Grace Salfer gefunden. Sie ist das Opfer eines brutalen Einbruchs geworden. Das CSI-Team stößt schnell auf erste Ungereimtheiten: Warum hat die Alarmanlage nicht funktioniert, und woher stammt der Fußabdruck im Blumenbeet, dessen Besitzer ein Fliegengewicht zu sein scheint? Gil Grissom und seine Leute ermitteln fieberhaft. Catherine, Gils ehemalige Mitarbeiterin, hat währenddessen die Leitung eines eigenen Teams anvertraut bekommen. Gemeinsam mit ihren ehemaligen Kollegen Nick und Warrick arbeitet sie am Mordfall Angie Dearborn. Nicht nur die Brutalität dieses Falls macht Catherine zu schaffen, auch die Spuren scheinen immer wieder in eine Sackgasse zu führen. Doch dann gibt Angies Mobiltelefon den entscheidenden Hinweis: Die beiden Mordopfer kannten sich. Diese Wendung erfordert ein Umdenken; nun heißt des für beide Teams zusammenzuarbeiten. Wie effektiv dies ist, wird sich zeiten ... (tp / vt) KT 43
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Connor, Beverly:
Sterbliche Hüllen. Thriller.
2006, 524 S. (One Grave Too Many, Übersetzung von Michael Bayer und Antoinette Gittinger), Knaur 63398, 3-426-63398-1, EURO 8,95.
Sie ist traumatisiert, nachdem sie durch ein Verbrechen ihre Adoptivtochter verloren hat. Diane Fallon, eine junge forensische Anthropologin, leitet ein kleines Naturkundemuseum – und versucht zu vergessen. Doch die Vergangenheit holt sie wieder ein, als in einem nahe gelegenen Waldstück ein Knochenstück gefunden wird. Die Polizei befürchtet, dass es sich um die Überreste eines vor kurzem verschwundenen Mädchens handeln könnte. Als die Verschwundene plötzlich wieder auftaucht, gehen die Ermittler von einem Irrtum aus. Nur Diane mag nicht glauben, dass das Fundstück ein Tierknochen ist ... (vt) KT 43
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Cornwell, Patricia:
Body Farm. Ein Kay-Scarpetta-Roman.
2005, 347 S. (The Body Farm, Übersetzung von Monika Blaich u. Klaus Kamberger), Hoffmann und Campe, 3-455-01101-2, EURO 14,95.
Kay Scarpettas Untersuchungen in dem Mordfall des elfjährigen Mädchens scheinen anfangs ins Leere zu laufen, da Emilys Tod einfach zu viele Fragen aufwirft: Was verschweigt Emilys Mutter? Hat der mysteriöse Selbstmord eines Polizisten etwas mit dem Tod des Mädchens zu tun? Und warum verübt ein Unbekannter einen Mordanschlag auf Scarpettas Nichte Lucy? Als die Pathologin schließlich einen verräterischen braunen Felck auf Emilys Bein entdeckt, hat sie einen schrecklichen Verdacht, wer das Mädchen tatsächlich getötet haben könnte. Scarpetta weiß, dass ihr jetzt nur die "Body Farm" helfen kann: ein forensisches Labor, das menschliche Verwesungsprozesse erforscht und durch seine spektakulären Ergebnisse schon die schwierigsten Mordfälle aufgeklärt hat.
["Body Farm" erschien bereits 1995 unter dem Titel "Das geheime ABC der Toten" bei Droemer Knaur. Zu "Body Farm" siehe auch KRIMI-TIPP 32/2003 "Bass, Bill / Jefferson, Jon: Death's Acre. Inside the Legendary Forensic Lab, the Body Farm, Where the Dead Do Tell Tales" bzw. KRIMI-TIPP 35/2004 "Bass, Bill / Jefferson, Jon: Der Knochenleser. Der Gründer der legendären Body Farm erzählt"] (vt) KT 43
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Davidsen, Leif:
Der Feind im Spiegel.
2006, 397 S. (Fjenden i spejlet, Übersetzung von Peter-Urban-Halle), Zsolnay Verlag, 3-552-05364-6, EURO 19,90.
Der Guerilla-Kämpfer Vuk, ein bosnischer Serbe, hat unter dem Namen John Ericsson in Amerika eine neue Heimat gefunden. Doch unmittelbar nach dem 11. September 2001 fliegt seine falsche Identität auf. Da ihm wichtige al-Qaida-Mitglieder bekannt sind, wird er von der CIA angeheuert. Er soll eine Schlüsselfigut von al-Qaida in Kopenhagen enttarnen; dafür winkt ihm und seiner Familie eine sichere Existenz in den USA. Auch in Kopenhagen selbst wird mit Hochdruck nach Terroristen gefahndet. Per Toftlund – Vuks früherer Gegenspieler – steht einer zu diesem Zweck gebildeten Task-Force vor, der auch die schöne Palästinenserin Aischa angehört. Durch sie wird er nicht nur mit den raffinierten Tricks arabischer Geschäftsleute, sondern auch mit den Problemen der in Europa lebenden Muslime vertraut. Ohne zunächst voneinander zu wissen, bewegen sich Vuk, der frühere Auftragskiller, und Per Toftlund, der Polizist, bei der Jagd nach dem "Thronfolger", einem gefährlichen Dschihad-Kämpfer, aufeinander zu. (vt) KT 43
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Deaver, Jeffrey:
Das Teufelsspiel.
2006, 512 S. (The Twelfth Card, Übersetzung von Thomas Haufschild), Blanvalet Verlag, 3-7645-0201-0, EURO 19,95.
Frühmorgens in einem abgelegenen Winkel einer New Yorker Bibliothek: Die sechzehnjährige Geneva Settle ist so sehr in ihre Studien vertieft, dass sie kaum wahrnimmt, was um sie herum vorgeht. Und so bemerkt die Schülerin beinahe zu spät, wie sich durch die dunklen Regalreihen ein unbekannter Mann an sie heranschleicht – in seiner Hand hält er einen schweren Baseballschläger. Nur durch eine List und buchstäglich in letzter Sekunde gelingt es Geneva, dem Angreifer zu entgehen ... Alle Indizien sprechen für eine versuchte Vergewaltigung, so dass der Fall für die Polizei schnell abgeschlossen scheint: Es sieht so aus, als sei Geneva lediglich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen. Allein der geniale gelähmte Ermittler Lincoln Rhyme und seine Partnerin Amelia Sachs durchschauen das brillante Täuschungsmanöver. Denn hinter der Maske des Triebtäters verbirgt sich in Wahrheit ein eiskalter Profikiller, dessen Markenzeichen die Tarotkarte "des Gehängten" ist. Und er lauert nur auf eine Gelegenheit, sein mörderischens Werk zu vollenden! Für Rhyme und Sachs begintt ein atemberaubender Wettlauf mit der Zeit: Sie versuchen einen skrupellosen Mörder zu entlarven, der vor nicht zurückschreckt – und dessen Motive möglicherweise 140 Jahr in der Vergangenheit liegen. Doch selbst die modernste forensische Analyse kann in diesem mysteriösen Fall nicht alle Fragen beantworten. Und so geht das Teufelsspiel unaufhaltsam in seine zweite, tödliche Runde ... (vt) KT 43
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Dessaint, Pascal:
Schlangenbrut.
2005, 279 S. (Loin des humains, Übersetzung von Katarina Grän), Distel Literatur Verlag, Série Noire 1031, 3-923208-77-4 / EURO 12,00.
Capitaine Félix Dutrey, der bei seiner Lebensgefährtin auf einem Hausboot am Canal du Midi in Toulouse wohnt, hat einen mysteriösen Fall: Jacques Lafleur, der ein Großteil seines Lebens von den Menschen zurückgezogen in der freien Natur verbracht hatte, wird mit durchgetrennter Kehle im verwilderten Garten seiner Schwester aufgefunden. Félix Dutrey und seine Equipe stechen bei ihren Ermittlungen in ein familiäres und soziales Schlangennest.
Pascal Dessaint, 1964 in Dunkerque geboren, lebt heute in Toulouse. Nach dem Geschichtsstudium übte er verschiedene Berufe aus wie Nachtwächter, Museuumswärter, Radiomoderator und veröffentlichte 1992 seinen ersten Roman. Seitdem hat er 15 Bücher geschrieben und erhielt mehrere Preise, darunter 1999 den "Grand Prix de littérature policière". (vt) KT 43
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Diamond, Sarah:
Herzschlag der Angst.
2005, 443 S. (The Spider's House, Übersetzung von Christine Heinzius), Goldmann 45883, 3-442-45883-8, EURO 7,95.
Nachdem Anna mit ihrem Mann Carl in ein kleines südenglisches Dorf gezogen ist, langweilt sie sich entsetzlich – bis sie erfährt, dass in ihrem Haus früher Rebecca Fisher gewohnt hat, die als Zehnjährige ihre beste Freundin erstochen hatte. Anne ist von der alten Geschichte fasziniert und versucht die mysteriösen Hintergründe jener Tat ans Licht zu bringen. Als daraufhin in ihr Haus eingebrochen wird und Anna mysteriöse Anrufe erhält, verbietet Carl seiner Frau jede weitere Beschäftigung mit dem Fall. Aber Anna hat die Geister der Vergangenheit bereits geweckt ... (vt) KT 43
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Dudley, Karen:
Gefährliche Gewächse.
2006, 381 S. (Macaws of Death, Übersetzung von Berthold Radke), btb 73162, 3-442-73162-3, EURO 9,00.
Tod im Dschungel Costa Ricas: Die Biologin Robyn Devara forscht mit einem Forscherteam nach einer unbekannte Papageienart. Dann aber stirbt einer ihrer Mitarbeiter an einem Skorpionbiss. Nur: in Costa Rica gibt es keine giftigen Skorpione. Offensichtlich will jemand die Wissenschaftler aus dem Regenwald vertreiben. Nur warum? Kann Robyn ein weiteres Verbrechen verhindern? (vt) KT 43
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Fox, Kathryn:
Nachts, wenn du nicht schlafen kannst.
2006, 414 S. (Originaltitel nicht angegeben, Übersetzung von Carsten Meyer), Blanvalet 36360, 3-442-36360-8, EURO 7,95.
Die Pathologien Dr. Anya Crichton muss den mysteriösen Tod einer jungen Libanesin aufklären. Und bald schon erkennt sie ein paar sehr merkwürdige Parallelen zwischen diesem und einigen anderen ungeklärten Fällen: Die Toten gelten zunächst immer eine Zeit lang als vermisst, jedes Mal scheint es Selbstmord zu sein – und die jeweiligen Todesarten kann man nur als abwegig bezeichnen. Anya ist überzeugt, einem skrupellosen Killer auf der Spur zu sein. Doch als sie die ganze grausame Wahrheit aufdeckt, ist Anya zutiefst schockiert � (vt) KT 43
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French, Nicci [d.s. Nicci Gerrard und Sean French]:
Der Feind in deiner Nähe. 2006, 351 S. (Catch Me When I Fall, Übersetzung von Birgit Moosmüller), C. Bertelsmann Verlag, 3-570-00753-7, EURO 19,95.
Als Holly Kraus erwacht, findet sie sich in einer verkommenen Wohnung wieder. Neben ihr ein Mann, den sie nicht kennt. Holly sucht mühsam ihre Kleider zusammen und macht sich auf den weg nach Hause. Im Spiegel sieht sie eine Frau, die ihr fremd ist. Mühsam kehrt die Erinnerung zurück: Der Barbesuch nach Geschäftsschluss ist zu einem exzessiven Trink- und Sextripp ausgeufert. Wieder einmal hat sie die Kontrolle über sich verloren. Immer häufiger kann Holly ihr überschäumendes Temperament nicht mehr zügeln. Nach jedem emotionalen Höhenflug fällt sie tiefer. Sie kann nicht schlafen, verstrickt sich in finanzielle Abenteuer und wird von einem Liebhaber erpresst. Der exzessive Lebensstil, ihr rücksichtsloser Umgang mit Freunden und Mitarbeitern irritieren nicht nur ihre Freundin Meg, mit der sie ein erfolgreiches Unternehmen führt, sondern auch ihren Ehemann Charlie. Nach einem Zusammenbruch findet sie nur langsam wieder Boden unter den Füßen. Doch sie erkennt sich nicht mehr wieder und sieht sich der faszinierenden Facetten ihrer Persönlichkeit beraubt. Sie will kein Leben im Mittelmaß. Charlie versucht nicht mehr, Holly in ein normales Leben zurückzuholen. Zu tief sind die Wunden, die sie ihm mit ihrer Gier, ihrer Blindheit gegenüber seinen Gefühlen, ihrer Selbstsucht zugefügt aht. Und dann, als Holly seine Hilfe braucht, um zu überleben, schlägt Charlies Stunde. (vt) KT 43
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Fyfield, Frances:
Rabenbrut.
Ein Sarah-Fortune-Roman.
2006, 304 S. (Looking Down, Übersetzung von Pociao), Hoffmann und Campe Verlag, 3-455-02236-7, EURO 19,95.
Richard Beaumont,Immobilienmakler im Ruhestand, Vogelliebhaber und Hobbymaler, fährt häufig an die Küste von Dover. Zum einen, um seltene Rabenarten zu beobachten, und zum anderen, um seiner Malerei zu frönen. Als eines Tages ein Frauenkörper vor seinen Augen von den Klippen stürzt, ist Richard verstört und fasziniert zugleich. Ohne nachzudenken, wie im Rausch, skizziert er an Ort und Stelle die Leiche der schönen Toten. Zurück in seiner Londoner Wohnung beginnt er den zerschmetterten Körper in Öl zu malen. Wer war die Ungglückliche an den Klippen, die, wie sich bald herausstellt, niemand vermisst und an die sich keiner erinnert? Hat sie sich in den Tod gestürzt oder wurde sie gestoßen? Hat Richard, dessen Gedächtnis Lücken aufweist, etwas mit dem "Unfall" zu tun? Richards Nachbarin und gute Freundin Sarah Fortune interessiert sich für den Fall und stellt eigene Nachforschungen an. Überraschend entdeckt sie, dass des Rätsels Lösung in ihrer unmittelbaren Nähe schlummert. (vt) KT 43
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Gabell, O.F. [Pseudonym]:
Im Auftrag der Mächte. Mission for MR.
2005, 293 S., Medu Verlag, 3-937791-21-3, EURO 19,80.
Schon wieder haben die westlichen Nationen einen Gordischen Knoten zu lösen. Bislang war es mit konventionellen Methoden ihren Geheimdiensten nicht gelungen, den ehemaligen jugoslawischen Diktator dem internationalen Gerichtshof in Den Haag zu überstellen und den gegen ihr vorliegenden Haftbefehlt einzulösen. Der brisante Fall wird letztendlich an die französische Union Sécurité Generale, einen der größten privaten Sicherheitsdienste, übergeben. Die USG schickt den Topagenten Max Rottmann, ehemaliger Spzialagent des französischen Geheimdienstes und Obert der Fremdenlegion, in das neue demokratische Serbien. Rottmann, von Insidern MR genannt, muss erkennen, dass die Hände seiner Gegner bis weit in den Balkan hinein reichen, und so kämpft er bald einen Mehrfrontenkrieg, in dem mehrere Leute ein falsches Spiel treiben. Ist die eine Aufgabe gelöst, steht er gleich vor dem nächsten Hindernis ... (vt) KT 43
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Gabell, O.F. [Pseudonym]:
Zedern sprechen nicht. Mission for MR.
2005, 327 S., Medu Verlag, 3-938926-10-4, EURO 19,80.
Tschetschenien kämpft, das Vorbild seiner Nachbarn vor Augen, um die Unabhängigkeit. Moskau hält mit allen Mitteln dagegen, da es seinen Einfluss am Kaspischen Meer nicht völlig verlieren will. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, bedrohen die Tschetschenen die westliche Welt mit einem Horrorszenario: Wenn ihr Ultimatum nicht erfüllt wird, soll auf einige europäischen Großstädte ein nuklearer Anschlag von ungeheuerem Ausmaß erfolgen. Zur gleichen Zeit verschwindet auf rätselhafte Weise radioaktiver Müll in Frankreich, Kanada und auf hoher See. Die Zeitbombe tickt, und Frankreichs Staatspräsident sieht sich veranlasst, Max Rottmann mit dem heiklen Fall zu beauftragen. Ein neuer, kniffliger Fall für MR, ehemaliger Spezialagent des französischen Geheimdienstes und Oberst der Fremdenlegion. Die Spur führt Rottmann zu dem russischen Unternehmer Bakasow, der seine weit verzweigten Unternehmen als Tarnung für seine kriminellen Machenschaften benutzt. (vt) KT 43
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Grippando, James:
Preis der Lüge.
2006, 422 S. (Hear No Evil, Übersetzung von Norbert Möllemann), Ullstein 26273, 3-548-26273-2, EURO 8,95.
Anwalt Jack Swyteck steht vor dem heikelsten Fall seiner Karriere. Er soll nicht nur eine Frau vertreten, die angeblich ihren Mann, einen ranghohen Militäroffizier auf Guantánamo, erschossen hat. Die Frau behauptet außerdem, Jack sei der leibliche Vater ihres zehnjährigen Adoptivsohnes. Er entschließt sich nach langem Ringen dazu, Lindsey zu verteidigen, bereut diese Entscheidung aber schon bald, als er seine Mandantin einer Reihe von Lügen überführt ... (vt) Kt 43
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Gur, Batya:
Und Feuer fiel vom Himmel.
2006, 479 S. (Rezach, mezalmin, Übersetzung von Barbara Linner), Goldmann Verlag, 3-442-30837-2, EURO 21,90.
Inspektor Ochajon ist gerade aus dem Urlaub zurück, als ihn in seinem Büro in Jerusalem ein neuer Fall erwartet. Denn in einem Lagerraum des israelischen Fernsehsenders Kanal 1 wird die Leiche der verdienten Mitarbeiterin Tirza entdeckt – sie wurde erschlagen von einer Mamorsäule. Zunächst sieht alles nach einem tragischen Unfall aus, doch dann ereignet sich ein weiterer mysteriöser Todesfall: Matti Cohen, ein Kollege von Tirza und der Letzte, der sie lebend sah, erleidet beim Verhör einen Herzinfarkt. Spätestens als auch noch der Intendant auf rätselhafte Weise ums Leben kommt, kann Inspektor Ochajon nicht mehr an eine Verkettung merkwürdiger Zufälle glauben. Bei seinen Ermittlungen in den Korridoren und Studios des Senders stößt er schnell auf ein dunkles Geflecht von Beziehungen und Leidenschaften – und auf ein längst vergessenes Verbrechen, das tief an die Traumata der israelischen Gesellschaft rührt. (vt) KT 43
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Heim, Uta-Maria:
Dreckskind.
2006, 373 S., Gmeiner Verlag, 3-89977-661-5, EURO 9,90.
Eine heile Welt gerät aus den Fugen: Vor einem halben Jahr wurde die siebenjährige Aranca brutal ermordet. Noch immer fehlt vom Täter jede Spur. Jetzt ist der sechsjährige Emil verschwunden. Bei der Stuttgarter SOKO liegen die Nerven blank- hat derselbe Psychopath wieder zugeschlagen? Als ein Kinderskelett gefunden wird, stehen die Ermittler vor neuen Rätseln ... (vt) KT 43
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Henn, Carsten Sebastian:
In vino veritas. Eifel-Krimi.
2002, 205 S., Emons Verlag, 3-89705-240-7, EURO 9,00
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Henn, Carsten Sebastian:
In vino veritas. Ein kulinarischer Kriminalroman.
2005, 3 CDs, gelesen von Jürgen von der Lippe, Emons Verlag, 3-89705-425-6, EURO 16,80.
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Carsten Sebastin Henn ist Weinjournalist – wenn er nicht gerade ein einem seiner vinologischen und kulinarischen Krimis schreibt, die unter Winzern und Edelrestaurant-Betreibern an der Ahr spielen. Siegfried Schulze-Nögel, ein über die Ahr hinaus berühmter Winzer ist wird tot in einem hölzernen Maischebottich gefunden. Verdächtigt wird sein Konkurrent Julius Eichendorff, der als Koch und Besitzer das Renommierrestaurant "Zur Alten Eiche" führt. Um diesen Verdacht von sich zu weisen, wird aus dem Koch Eichendorff ein Hobbyermittler. Es kommt wie es kommen muß: Eichendorff gerät ins Vesier des Mörders – und fast ebenso schlimm für den wackeren Edelkoch: Ein Gastrokritiker von Michelin ist im Ahrtal unterwegs, um die begehrten Sterne zu verteilen. Dem humorvollen Stil des Autors verleiht Jürgen von der Lippe mit meisterlichem Vortragsstil auf jeden Fall ein paar Sterne. (tp) KT 43
Hoppert, Andreas:
Zug um Zug.
2006, 349 S., Grafit 315, 3-89425-315-0, EURO 9,95.
Als Hasso von Neuendorff seine Theorie über den perfekten Mord darlegt, weiß er nicht, dass er kurz darauf angeklagt wird, seine Lebensgefährtin getötet zu haben. Marc Hagen und die Anwältin Irene von Kleist setzen alles daran, den Verdacht gegen ihren Mandanten zu entkräften – aber es warten immer wieder neue Überraschungen auf sie ... (vt) KT 43
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Kanon, Joseph:
Stadt ohne Gedächtnis.
2006, 512 S. (Alibi, Übersetzung von Rudolf Hermstein), Blessing Verlag, 3-89667-281-9, EURO 21,90.
Als Adam endlich die Entlassungspapiere der US Army in Händen hält, ergeht es ihm nicht anders als den meisten Überlebenden des Zweiten Weltkrieges, die – kaum dass sich der Rauch über den Trümmern verzogen hat – ungläubig aus einem Albtraum erwachen. In Venedig angekommen, stellt er fest, dass der strahlende Mamor und die goldenen Kuppeln nicht nur verzaubern, sondern auch blenden können. In der Stadt an der Lagune stürzt der sich mit Claudia Grassini, einer bei der Accademia angestellten Jüdin, in eine leidenschaftliche Affäre. Doch Claudi fällt es schwer, daraus eine ernsthafte Beziehung wachsen zu lassen. Je mehr Adam über ihre Vergangenheit erfährt, desto mehr versteht er, warum. Und plötzlich tritt ein Dämon dieser Vergangenheit wieder in Erscheinung: Dr. Gianni Maglione, der Arzt, der Claudias todkranken Vater – mit einem beiläufigen Kopfnicken – an ein SS-Kommando verraten haben soll. Ein ungeheurer Verdacht, an dem zunächst auch Adam zweifelt. Doch warum verliert Claudia kurz nach dem Eklat erst ihre Stelle und dann ihre Wohnung? Wozu ist der angesehene Venezianer mit dem durchdringenden Blick wirklich fähig? (vt) KT 43
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Karnani, Fritjof:
Takeover. Thriller.
2006, 275 S., Gmeiner Verlag, 3-89977-663-1, EURO 9,90.
Ferry Ranco hat als Computerexperte der ersten Stunde ein international agierendes Internet-Unternehmen aufgebaut. Als Hacker die Sicherheitssysteme seines Zentralcomputers in Berlin durchbrechen und in das Sicherheitssystem des Bundeskanzleramtes einzudringen versuchen, sieht er sein Lebenswerk bedroht. Zusammen mit der Internet-Expertin Judith macht er sich auf die Suche nach den Tätern. Bald stellen sie fest, dass offenbar ein Syndikat aus gut organisierten Kriminellen Informationen aus dem Internet filtert, um damit Handel zu treiben. Als Ferry und Judith erste Beweise für die Existenz dieses Syndikats finden, wird aus der Suche blutiger Ernst: Die Jäger werden zu Gejagten! (vt) KT 43
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Keiser, Gabriele [d.i. Gabriele Korn-Steinmetz] / Polifka, Wolfgang:
Puppenjäger. Thriller.
2006, 373 S., Gmeiner Verlag, 3-89977-662-3, EURO 9,90.
Als die angehende Journalistin Aisha Khan nach einem Neujahrsempfang im Frankfurter Römer am Schauplatz eines Verbrechens vorbeikommt, ahnt sie nicht, dass das brutal ermordete Mädchen mit den abgehackten Händen zu einer spektakulären Serie von Vermissten gehört. Erst als Aisha von anderen in Europa vermissten Mädchen erfährt, die auf mysteriöse Weise verschwunden sind, vermutet sie einen Zusammenhang. Sie beschließt, auf eigene Faust zu recherchieren. Was sie schließlich aufdeckt, hätte sie in ihren schlimmsten Träumen nicht für möglich gehalten ... (vt) KT 43
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Kellerman, Jonathan:
Im Sog der Angst. Ein Alex-Delaware-Roman.
2005, 570 S. (Therapy, Übersetzung von Jochen Stremmel), Goldmann 46047, 3-442-46047-6, EURO 8,95.
Auf einem abgelegenen Parkplatz wird in einem Auto ein junges Pärchen tot aufgefunden, das anscheinend während des Liebesaktes erschossen wurde. Detective Milo Sturgis von der Mordkommission und Psychologe Dr. Alex Delaware sind von der Brutalität der Tat schockiert. Da Gavin Quick, das männliche Opfer, bei der berühmten Psychotherapeutin Dr. Mary Lou Koppel in Behandlung war, erhofft sich Delaware entscheidende Hinweise von seiner Kollegin. Doch Dr. Koppel verweigert jede Aussage. Ein Fehler, denn schon bald wird erneut einer ihrer Patienten bestialisch getötet ... (vt) KT 43
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Kent, Alison:
Eine heiße Affäre. Erotischer Roman.
2005, 377 S. (The Bane Affair, Übersetzung von Rebecca Lindholm), Blavalet 36375, 3-442-36375-6, EURO 6,95.
Christian Bane ist ein Top-Agent – smart, eiskalt und sehr sexy. Und Bane liebt sinnliche Frauen – aber er misstraut ihnen auch. Denn der Verrat einer Geliebten kostete ihn einst beinahe das Leben. Banes neueste Mission: Er soll die dunklen Pläne der aufregenden Natasha Gaudet aufdecken. Doch bald schon merkt Bane, dass er in eine tödliche Falle gelockt wurde. Und wieder muss der unwiderstehliche Angent einer frau vertrauen, die er heiß begehrt: Natasha ... (vt) KT 43
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Kohl, Erwin:
Zugzwang.
2006, 372 S., Gmeiner Verlag, 3-89977-669-0, EURO 9,90.
Ramon Schändler, Inhaber einer großen Werbeagentur und seine Frau werden brutal ermordet. Die Spur führt zu einem Konkurrenten Schändlers, doch Joshua Trempe von der Mordkommission Krefeld zweifelt an dessen Schuld. Zeitgleich treten merkwürdige Ereignisse auf: Der Aktienkurs einer Biotechfirma schießt in die Höhe und stürzt kurze Zeit später ohne ersichtlichen Grund wieder ab und eines Morgens boykottieren Millionen von Pendlern die Bahn ... (vt) KT 43
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Longworth, Gay:
Haut und Knochen.
2006, 460 S. (The Unquiet Dead, Übersetzung von Karl-Heinz Ebner), Knaur 63207, 3-426-63207-1, EURO 8,95.
In den düsteren Kellerräumen einer heruntergekommenen Badeanstalt wird die mumifizierte Leiche eines Mannes gefunden. Detective Inspector Jessie Driver soll seine Identität klären. Doch ihre Ermittlungen werfen zunächst nur noch mehr Fragen auf, denn das düstere Gemäuer im Herzen von Soho birgt noch weitere dunkle Geheimnisse ... (vt) KT 43
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Macdonald, Hector:
Der Kodex. Thriller.
2006, 456 S. (The Hummingbird Saint, Übersetzung von Joachim Peters), Ullstein 26346, 3-548-26346-1, EURO 13,00.
Das Angebot des Milliardärs Benjamin Sword Hoppner, der zurückgezogen in einem mittelamerikanischen Bergdorf lebt, ist verlockend: Jeder, der für eine gute Sache Geld braucht, kann es von ihm bekommen – vorausgesetzt, er überzeugt ihn von der Tugendhaftigkeit seiner Absichten. Der junge Engländer Mark Weston ist daher nicht der Einzige, der versucht, Hoppner ein paar Millionen für private Zwecke aus der Tasche zu ziehen. Und er ist nicht der Erste, der erkennen muss, dass das großzügige Angebot einen schrecklichen Haken hat. (vt) KT 43
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Mankell, Henning:
Kennedys Hirn.
2006, 400 S. (Kennedys hjärna, Übersetzung von Wolfgang Butt), Zsolnay Verlag, 3-552-05347-6, EURO 24,90.
Als die Archäologin Louise Cantor von ihrer Ausgrabung in Griechenland zu einem Vortrag nach Schweden reist, will sie auch ihren 25jährigen Sohn wiedersehen. Doch als sie die Wohnung in Stockholm betritt, liegt Henrik tot im Bett. Louise glaubt nicht an einen Selbstmord. In Henriks Kleiderschrank findet sie eine Menge Material zu der Frage, warum das Hirn von John F. Kennedy nach der Obduktion spurlos verschwand. War dieser junge Idealist einem kriminellen Geheimnis auf der Spur? Je mehr Louise über das Leben Henriks und seiner verschiedenen Freundinnen erfährt, um so klarer wird ihr, wie wenig sie ihn selbst gekannt hat. Ihre Nachforschungen führen sie nach Australien, zu ihrem verschwundenen Ex-Mann, und dann über Barcelona nach Maputo in Mosambik. Sie lernt sich in einer ihr völlig fremden Welt zurechtzufinden und besucht ein Asyl für die Ärmsten der Aidskranken, in dem auch ihr Sohn gearbeitet hat. Diese Missionsstationen sind angeblich das Werk eines selbstlosen reichen weißen Mannes. Doch Louise ahnt bald, daß sich dahinter ein ungeheurer humanitärer Skandal verbirgt. (vt) KT 43
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Marshall, Michael:
Der zweiter Schöpfer. Thriller.
2005, 427 S. (The Straw Men, Übersetzung von Reinhard Tiffert), Droemer, 3-426-19636-0, EURO 16,90.
In Palmerston, Pennsylvania, überfallen zwei schwer bewaffnete Männer ein Fastfood-Restaurant und erschießen 68 Menschen. In Santa Monica, Kalifornien, entführt ein unscheinbarer älterer Mann junge Mädchen, immen den gleichen Typ. Ihren Eltern schickt er Pullover, die sorgsam mit den Haarlocken der Opfer bestickt sind. In Dyersburg, Montana, fährt der Ex-CIA-Mann Ward Hopkins zur Beerdigung seiner Eltern, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Angeblich. Versteckt im Lehnsessel seines Vaters entdeckt er eine merkwürdige Botschaft: "Wir sind nich tot". Drei auf ersten Blick zusammenhanglose Ereignisse – und die ersten Anzeichen für ein beispielloses Netzwerk des Schreckens, in dem sich Ward Hopkins zu verlieren droht. Die mysteriösen "Straw Men", eine fundamentalistische Sekte, zwingen ihn zu einer gnadenlosen Jagd auf Leben und Tod. Im Zentrum dieses Netzes zieht jemand die Fäden, der sich sich für den zweiten Schöpfer hält und nur ein Ziel kennt: die Schwachen töten. (vt) KT 43
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McMahon, Neil:
Fürchtet meinen Zorn.
2005, 377 S. (Revolution No. 9, Übersetzung von Leo H. Strohm), Blanvalet 36236, 3-442-36236-9, EURO 7,95.
Während eine Mordserie die Bevölkerung Kaliforniens in Angst und Schrecken versetzt, wird der Unfallchirurg Dr. Carroll Monks in das abgelegene Camp einer Kommune selbsternannter Freiheitskämpfer entführt. Monks eigener Sohn Glenn, den er vor vielen Jahren aus den Augen verloren hat, lebt dort unter dem Einfluss eines psychopathischen Anführers. Dieser ist offenbar für die Morde verantwortlich. Doch jetzt ist sein kleiner Sohn tödlich erkrankt und soll von Dr. Monks geheilt werden ... (vt) KT 43
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Meister, Derek:
Rungholts Ehre. Historischer Kriminalroman.
2006, 543 S., mit Glossar, Blanvalet 36310, 3-442-36310-1, EURO 12,00.
Lübeck, 1390: In der Hauptstadt der Hanse wird die Leiche eines geheimnisvollen Fremden aus der Trave gezogen. Unversehens findet sich der störrische Patrizier Rungholt in einer finsteren Ränke wieder: Sein Kaufmannslehrling wird beschuldigt, den Fremden erschlagen zu haben. Dem aufbrausenden Kaufmann bleiben nur wenige Tage, um die Unschuld seines Lehrlings zu beweisen. Der Ruf seines Hauses muss wiederhergestellt werden, laufen doch bereits die Vorbereitungen zur Vermählung seiner Tochter Mirke. Bei der hartnäckigen Jagd nach dem Mörder droht er alles zu verlieren: seine Ehre, sein Leben und seine geliebte Tochter. Denn auf der Suche nach der Wahrheit macht sich Rungholt viele Feinde in Lübeck – und stößt auf einen größenwahnsinningen Plan ... (vt) KT 43
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Moody, Bill:
Bird lives!
2006, 262 S. (Bird Lives!, Übersetzung von Anke Caroline Burger), Unionsverlag, 3-293-00356-7, EURO 19,90.
Schlechter Jazz kann tödlich sein! Der Jazzpianist Evan Horne ist wieder zurück in der Musikszene. Nach einer einjährigen Zwangspause aufgrund seiner verletzten Hand wird ihm direkt nach seinem Comeback-Auftritt in L.A. ein Plattenvertrag angeboten. Doch sein Glück ist nur von kurzer Dauer, denn das FBI bittet ihn um Mithilfe bei der Aufklärung einer Mordserie an bekannten Musikern. Ist es ein besessener Fan oder ein eifersüchtiger erfolgloser Musiker, der am Tatort Aufnahmen mit der Jazz-Legende Charlie Parker, eine Vogelfeder und die Botschaft "Bird lives!" hinterlässt? Soll Evan Horne seinen Plattenvertrag und somit seine Karriere gefährden, indem er dem FBI bei den Ermittlungen hilft? Dass eine Agentin beim FBI, Andie Lawrence, ebenso intelligent wie atttaktive ist, macht ihm die Entscheidung nicht leichter. Da erhält er einen anonymen Anruf, und ihm wird ein unheimlicher Deal vorgeschlagen. (vt) KT 43
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Nabb,Magdalen:
Eine Japanerin in Florenz. Guarnaccias dreizehnter Fall.
2006, 342 S. (The Innocent, Übersetzung von Ursula Kösters-Roth), Diogenes Verlag, 3-257-06524-8, EURO 19,90.
Sie kam und blieb – um eine Stück florentinisches Handwerk zur erlernen. Die junge Japanerin Akiko war so stolz auf ihr erstes Paar selbstgefertigter Schuhe, daß sie es immerzu trug, sogar am Tage ihres Todes. Guarnaccia, der in Florenz stationierte Sizilianer, verfolgt den Fall in einer Stadt, die er kennt wie seine Hosentaschen, und befragt ihre Bewohner, deren Charaktere und Intrigen er nocht weit besser kennt. (vt) KT 43
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O'Shaughnessy, Perri [d.s. Pamela und Mary O'Shaughnessy]:
Im Gewand des Todes.
2005, 478 S. (Unlucky in Law, Übersetzung von Elvira Willems), Goldmann 46018, 3-442-46018-2, EURO 8,95.
Obwohl die Indizien gegen ihn sprechen, übernimmt die Anwältin Nina Reilly die Verteidigung von Stefan Wyatt. Der Verdächtige gibt zwar zu, das Grab des russischen Immigranten Konstantin Schukowski geplündert zu haben, bestreitet aber den Mord an seiner ehemaligen Klassenkameradin Christina. Im Apartment der jungen Frau hat die Polizei jedoch Blutspuren von Wyatt gefunden. Als sich der Tatverdacht erhärtet, durchforstet Ninas Freund, der Privatdetektiv Paul van Wagoner, Schukowskis Vergangenheit und stößt auf eine Spur, die bis ins zaristische Russland reicht ... (vt) KT 43
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Patterson, James:
Die 4. Frau. Thriller.
2006, 379 S. (4th of July, Übersetzung von Andreas Jäger), Limes Verlag, 3-8090-2498-8, EURO 19,90.
Lieutenant Lindsay Boxer und ihre Partner Jacobi verfolgen einen schwarzen Mercedes, der mehrmals vor einem Stundenhotel in San Francisco gesehen worden ist. In diesem Hotel wurde eine Woche zuvor ein junger Mann ermordet. Als die beiden Polizisten den Wagen endlich stoppen können, werden sie von den beiden Jugendlichen im Auto unter Tränen angefleht, auf keinen Fall ihren Vater zu informieren. Doch plötzlich zieht das Mädchen eine Waffe und streckt Lindsay mit zwei Schüssen nieder; der Junge feuert auf Jacobi, der ebenfalls schwer verletzt zusammenbricht. Im letzten Moment kann Lindsay das Feuer erwidern: Sie trifft das Mädchen tödlich und verletzt auch den Bruder schwer. Er wird für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt sein. Sofort startet die Presse eine Hetzkampagne gegen die beiden Beamten, und Lindsay wird wegen unangemessener Gewaltanwendung im Dienst angeklagt. Schwer angeschlagen zieht sie sich in das Haus ihrer Schwester nach Half Moon Bay zurück. Doch sie findet nicht das erhoffte friedvolle Paradies, in dem sie ihre Schussverletzung ausheilen und ihre Albträume vergessen kann. Denn kurz ncheinander geschehen dort zwei Doppelmorde nach dem gleichen Muster: Den Opfern wird die Kehle durchgeschnitten, Peitschenstriemen entstellen ihren Rücken. Diese Nachricht elektrisiert Lindsay: Auf die gleiche Art ist vor rund zehn Jahren schon einmal ein Mann getötet worden. Es war seinerzeit ihr erster Mordfall, und der Täter wurde nie gefunden. Mit Hilfe ihrer Freundinnen, der Pathologin Claire Washburn und der Reporterin Cindy Thomas, ermittelt Lindsay fieberhaft – und stößt auf einen Racheengel, der bei seiner Suche nach Gerechtigkeit nur eines kennt: den Tod! (vt) KT 43
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Penny, Louise:
Denn alle tragen Schuld.
2006, 384 S. (Still Life, Übersetzung von Andrea Stumpf), Limes Verlag, 3-8090-2515-1, EURO 19,95.
Um Three Pines, ein kleines, malerisches Künstlerdorf bei Québec, machte das Verbrechen stets einen Bogen. Bis die ehemalige Lehrerin Jane Neal eines Tages tot auf einem Waldweg aufgefunden wird – mit einem Armbrustpfeil im Herzen. Inspector Armand Gamache von der Sûreté du Québec und sein Team – darunter die junge ehrgeizige Polizistin Yvette Nichol – nehmen die Ermittlungen auf. Schnell stellt sich heraus, dass Jane dem gezielten Schuss eines exzellenten Schützen zum Opfer fiel. Gute Jagdschützen gibt es viele im Dorf, aber wer von ihnen hätte ein Mordmotiv gehabt? Jane Neal war eine Institution und pflegte mit vielen Nachbarn eine innige Freundschaft: vor allem mit der dreißig Jahre jüngeren Clara und deren Mann Peter, beide als Künstler hoch talentiert, aber wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich. Während Yvette Nichol energisch auf die schnelle Verhaftung eines verdächtigen Jugendlichen drängt, entdeckt Gamache eine viel abgründigere Spur: Niemand, selbst die besten Freunde nicht, haben jemals mehr von Janes Haus gesehen als die Küche. Außerdem hatte sie wenige Tage vor ihrer Ermordung den Ort mit der Ankündigung überrascht, für die regionale Kunstausstellung ein Bild einzureichen. Darauf sei der diesjährige Jahrmarkt in Three Pines festgehalten. Und nach der Ausstellungseröffnung seine alle Freunde zur Besichtung ihres Hauses eingeladen, es werde eine Überraschung geben � Claras Mann Peter ist der Erste, der sich das ominöse Jahrmarktbild genauer ansieht: Sämtliche Gesichte sind fein ausgearbeitet, klar erkennbare Porträts der Einwohner von Three Pines in typischen, ja peinlichen Situationen. Zeigt dieses Bild den Mörder? Als Ispector Gamache Janes Haus das erste Mal betritt, traut er kaum seinen Augen ... (vt) KT 43
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Persson, Leif GW.:
Eine andere Zeit, ein anderes Leben.
2006, 480 S., (En annan tid, ett annat liv, Übersetzung von Gabriele Haefs), btb, 3-442-75132-2, EURO 21,95.
Stockholm, Ende November: Kjell Eriksson, Mitglied des Statistischen Zentralbüros der Stadt, wird in seiner Wohnung erstochen aufgefunden. Die Ermittler Bo Jarnebring und Anna Holt fahnden nach dem Täter, doch ohne Erfolg. Ihre Recherchen ergeben, dass Eriksson ein unangenehmer Zeitgenosse war, der kaum Freunde, aber umso mehr Feinde hatte. Die Polizei ist zunächst davon überzeugt, den Täter im privaten Umfeld des Opfers zu finden, und geht davon aus, dass es sich um einen Mord im Homosexuellen-Milieu handelt. Doch sämtliche Spuren verlaufen im Sand, die Ermittlungen werden schließlich eingestellt, und der Fall wird ungelöst zu den Akten gelegt. Erst als Kriminaldirektor Lars M. Johansson ins Spiel kommt, nimmt der Fall eine neue Wendung. Johannsson, eigentlich mit einer ganz anderen Sache betraut, stößt beim Durchforsten der Akte auf Hinweise, die das Mordopfer Kjell Eriksson betreffen und den unscheinbaren Bematen in ein ganz anderes Licht rücken. Eriksson scheint eine bewegte politische Vergangenheit gehabt zu haben, die sich bis ins Jahr 1975 zurückverfolgen lässt: Damals wurde ein Anschlag auf die Deutsche Botschaft in Stockholm verübt. Ist das der Schlüssel zur Lösung des Falles? (vt) KT 43
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Persson, Leif GW.:
Die Profiteure.
2006, 379 S. (Proftörerna, Übersetzung von Gabriele Haefs), btb 73376, 3-442-73376-6, EURO 9,00.
Eine junge Frau wird in ihrem Apartment in Stockholm brutal ermordet aufgefunden. Als die Polizei eintrifft, erwartet sie ein ungewöhnliches Szenario: Ein aufmerksamer, unerschrockener Nachbar hält einen Verdächtigen im Hinterzimmer seines kleinen Lebensmittelladens gefangen. Bei der Überführung ins Präsidium unternimmt dieser einen Fluchtversuch, der misslingt und den Verdacht gegen ihn erhärtet. Nur die ermittelnden Polizisten Lewin, Johansson und Jarnebring haben ihre Zweifel. Der Verdächtige hat weder ein Motiv für den Mord, noch finden sie Hinweise, die ihn überführen könnten ... (vt) KT 43
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Quadruppani, Serge:
Das Weihnachtsessen.
2005, 183 S. (La Nuit de la dinde, Übersetzung von Katarina Grän), Distel Literatur Verlag, 3-923208-79-0, EURO 14,90.
Dezember abends: der Weihnachtsmann läutet an der Tür der Bankiersfamilie Boutonnier, die Kinder sind begeistert. In Wirklichkeit nimmt der Weihnachtsmann die Familie des Bankdirektors und seine Gäste als Geiseln. Aber was will er wirklich? Hat er tatsächlich vor, die Bank am nächsten Morgen auszurauben? Oder geht es ihm darum, die honorige Gesellschaft zu demaskieren und ein perverses, tödliches Spiel mit ihnen zu treiben. In seinem Gabenkorb hat er für jeden ein passendes brisantes Geschenk.
Serge Quadruppani, 1952 im Département Var geboren, lebt heute zwischen Paris und Italien, arbeitet als Schriftsteller und Übersetzer. Er hat seit 1991 zahlreiche Roman noir, Anthologien und Essays veröffentlicht, erhielt verschiedene Preise, darunter den "Prix du roman du Var" (2003) und den "Prix interlycées professionels de Nantes" (2004). (vt) KT 43
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Rausch, Roman:
Und ewig seid ihr mein. Thriller.
2006, 349 S., rororo 24106, 3-499-24106-4, EURO 8,90.
Kriminalpsychologe Levy hätte nie daran geglaubt, dass ihn der ungelöste Fall, der ihn damals den Job kostete, nochmals beschäftigen würde. Der Täter hat wieder zugeschlagen: Menschliche Innereien werden an einem Flussufer gefunden. Levy wird zu den neuen Ermittlungen hinzugezogen. Keiner kennt den Serienkiller so gut wie er, aber als Levy herausfindet, wie gut er ihn wirklich kennt, ist es vielleicht schon zu spät. (vt) KT 43
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Reichs, Kathy:
Totgeglaubte leben länger.
2005, 413 S. (Cross Bones, Übersetzung von Klaus Berr), Blessing Verlag, 3-89667-288-6, EURO 19,90.
Über Mangel an Arbeit kann sich die forensische Anthropologin Temperance Brennan nicht beklagen. So untersucht sie gerade einen bizarren Todesfall in der Provinz Quebec, eine geräucherte Leiche in einem Kami. Ganz alltäglicher Wahnsinn für die Gerichtsmedizinerin. Der Fall ist schnell abgeschlossen, doch Brennan wird ihren frostigen Aufenthalt verlängern müssen, denn die kanadischen Kollegen benötigen ihre Hilfe. Der Geschäftsmann Avram Ferris wurde tot im Schrankzimmer seines Büros aufgefunden. Selbstmord ist nahe liegend, doch ein winziges Detail passt nicht ins Bild. Und tatsächlich, nach mühevoller Rekonstruktion des Schädels steht fest, dass die Verletzungen an der Leiche von mehr als einer Kugel stammen müssen – und Tempe zusammen mit der Abteilung crimes conrte le personne in Sachen Mord ermitteln wird. Kurz nach der Obduktion taucht ein Unbekannter in den Gängen des forensischen Instituts auf und übergibt Tempe ein Foto, das angeblich aus Israel stammt und erklären soll, warum Ferris sterben musste. Es zeigt ein korrekt angeordnetes Skelett, daneben Fußabdrücke im Staub und einen Pinsel als behelfsmäßigen Kompass. Ein Schnappschuss von einer archäologischen Grabungsstätte, folgert Tempe, auf die Kritzeleien auf der Rückseite kann sie sich allerdings keinen Reim machen. Und noch weiß sie nicht, dass sie den Schlüssel zu einem uralten Geheimnis in Händen hält. Die katholische Kirche, israelische Behörden und einige dubiose Geschäftemacher haben allen Grund nvervös zu werden – und unberechenbar. (vt) KT 43
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Rendell, Ruth:
Der Duft des Bösen.
2006, 445 S. (The Rottweiler, Übersetzung von Eva L. Wahser), Blanvalet Verlag, 3-7645-0117-0, EURO 19,90.
Eine grausame Mordserie erschüttert die Londoner Öffentlichkeit. Soeben ist bekannt geworden, dass bereits eine dritte junge Frau erdrosselt aufgefunden wurde. Der Täter behält von seinen Opfern immer einen persönlichen Gegenstand – offenbar als Souvenir. Als sich bei einer der Ermordeten eine Bisswunde im Nackenbereich findet, hat die Boulevardpresse ihre Schlagzeile: Ab sofort heißt der unheimliche Mörder nur noch "der Rottweiler". (vt) KT 43
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Ritzel, Ulrich:
Uferwald.
2006, 416 S., btb Verlag, 3-442-75144-6, EURO 19,95.
Ulm, in einer Wohnung der Gemeinnützigen Heimstätten: Charlotte Gossler, Jahrgang 1936, wird tot, fast mumifiziert aufgefunden, nachdem das besorgte Schreiben türkischer Nachbarn an die Hausverwaltung, man habe die Frau seit langem nicht mehr gesehen, offensichtlich monatelang verschlampt wurde. Trotzdem scheint es zunächst ein absoluter, wenn auch trauriger Routinefall zu sein. Das Ableben der alten Dame war ein natürliches, eine Fremdeinwirkung kommt laut Gerichtsmedizin wohl nicht in Frage. Da stößt Kommissar Markus Kuttler beim Sichern des Tatortes auf ein Tagebuch mit aufschlussreichen und teilweise verstörenden Notizen. Es stammt vom Sohn der Toten, einem gewissen Tilman Gossler – er hat es bis kurz vor seinem mysteriösen, bis heute ungeklärten Unfalltod geführt. War es gar kein Unfall, war es vorsätzlicher Mord? Gemeinsam mit seiner Kollegin Tamar Wegenast macht sich Kommissar Kuttler daran, Fragen zu stellen, harmlose und weniger harmlose. Und unversehens beginnt das Spiel, in das sich Tilman Gossler verstrickt hatte, von neuem, aber seinen Freunden von früher muss es erscheien, als führe diesmal der Tote die Regie ... (vt) KT 43
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Robinson, Peter:
Kein Rauch ohne Feuer.
2006, 460 S. (Playing With Fire, Übersetzung von Andrea Fischer), Ullstein Verlag, 3-550-08498-6, EURO 22,00.
Die Feuerwehr ist schnell vor Ort, als eines Nachts auf einem Kanal in Yorkshire zwei Hausboote lichterloh brennen. Als die Brände gelöscht sind, finden die Ermittler die verkohlten Überreste zweier Menschen in den rauchenden Warcks. Der eine war ein exzentrischer Künstler, der andere eine junge drogenabhängige Frau, die von zu Hause fortgelaufen war. Für den erfahrenen Chief Inspector Alan Banks gibt es kein Zweifel, dass das Feuer gelegt war, und schon zwei Tage später bestätigt sich seine Befürchtung, als ein Wohnwagen auf einem Feld auch durch ein Feuer zerstört und ein weiteres Leben ausgelöscht wird. Nun ist es an Banks und Detective Inspector Annie Cabbot herauszufinden, ob sie nach einem Pyromanen suchen müssen oder ob ein eiskalter Killer seine Spuren verwischen will. Schockierende Geheimnisse drängen ans Tageslicht, unvorstellbare Albträume entpuppen sich als Realität. Und es bestätigt sich Banks' dunkler Verdacht, dass der Killer sein Werk noch nicht vollendet hat. Er bewegt sich durch Zeit und Raum wie ein Chamäleon – und niermand, aber auch wirklich niemand ist sicher vor ihm ... (vt) KT 43
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Rollins, James:
Feuermönche. SIGMA Force.
2006, 539 S. (Map of Bones, Übersetzung von Norbert Stöbe), Blanvalet Verlag, 3-7645-0207-X, EURO 19,95.
Das schreckliche Ende einer Mitternachtsmesse im Kölner Dom. Ein verheerender Feueranschlag – verübt von mysteriösen Mönchen – fordert die Leben von unzählingen Gläubigen. Doch nicht ihr Tod war das Ziel der grausamen Brüder vom Drachenorden – sondern die Reliquie im Hochaltar: die sagenumworbenen Gebeine der Heiligen Drei Könige. Denn wer immer sie in Händen hält, besitzt den Schlüssel zu einer neuen Weltordnung ... Alle Hoffnungen des Vatikans ruhen nun auf dem genialen Geheimagenten Grayston Pierce und seinem wagemutigen Team von der Sigma Force. Sie allein können den Kampf gegen den mächtigen Drachenorden jetzt noch für sich entscheiden – und der drohenden Katastrophe in letzter Sekunde Einhalt bieten. (vt) KT 43
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Smith, Alexander MacCall:
Das Herz des fremden Toten. Ein neuer Fall für Miss Isabel.
2006, 288 S. (Friends, Lovers, Chocolate, Übersetzung von Thomas Stegers), Blessing, 3-89667-264-9, EURO 16,95.
Isabel Dalhousie, Philosophien mit ganzem Herzen, beschäftigt sich mit nichts lieber als mit den Fragen des Lebens. So kann sie darüber nachdenken, ob es moralisch vertretbar ist, von einem Frühstücksbuffet ein Brötchen für später mitzunehmen. Oder ob Erinnerungen in allen Körperzellen gespeichert werden. Letzteres diskutiert sie mit dem Psychologen Ian, denn Ian hat ein verwunderliches Problem: Ihm wurde ein neues Herz transplantiert, und der fremde Tote hat ihm nicht nur sein Leben geschenkt, sondern auch seine Erinnerungen. Immer wieder erscheint das Gesicht eines Unbekannten mit einer Narbe am Haaransatz vor Ians innerem Auge. Für Isabel steht sofort fest: Der Mann mit der Narbe muss der Mörder des Organspenders sein. Hilfsbereit macht sie sich auf die Suche nach den beiden Männern – und wird fündig. Ein Schüler ist bei einem Unfall mit Fahrerflucht umgekommen. Wenige Tage später sitzt Isabel im Wohnzimmer der Eltern und weiß sofort: der Stiefvater, dessen Gesicht eine Narbe ziert, hat den Jungen auf dem Gewissen. Doch was soll sie nun tun? Transplantierte Erinnerungen taugen ja nicht als Beweis vor Gericht. (vt) KT 43
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Taylor, Andrew:
Der Schlaf der Toten.
2005, 570 S. (The American Boy, Übersetzung von Monika Koch), Goldmann 46080, 3-442-46080-8, EURO 12,00.
England, 1819. Thomas Shield, ein mittelloser Lehrer, tritt eine Stelle in einer Schue außerhalb Londons an. Hier wird er Tutor des scheuen kleinen Charles Frant und fühlt sich bald unwiderstehlich zu dessen so schöner wie unglücklicher Mutter Sophia hingezogen. Immer häufiger sucht Thoas die Nähe der Familie Frant, ohne zu wissen, worauf er sich einlässt. Denn als Sophias Mann, ein reicher Bankier, ermordet aufgefunden wird, gerät Thomas in ein tödliches Netz aus Sex, Geld und Intrigen, in dem er sich immer weiter verfängt, je verzweifelter er versucht zu entkommen ... (vt) KT 43
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Thielking, Helge:
Destino. Tod in der Karibik. Thriller.
2006, 461 S., Knaur 62862, 3-426-62862-7, EURO 8,95.
Was als Karriersprung gedacht war, entwickelt sich zum Alptraum: Zahlreiche Sabotageakte im wichtigsten Karibik-Hotel, eine Bombendrohung militanter Öko-Aktivisten und eine Leiche am Strand – Jette Colberg, Managerin eines großen Touristikunternehmens, ist entsetzt, als sie von den bedrohlichen Vorfällen in ihrem Verantwortungsbereich erfährt. Sie nimmt eigenen Ermittlungen auf und entdeckt, dass die Spuren in die höchsten Ränge der Konzernspitze führen. Schon bald ist sie im Visier von Gegnern, denen es auf eine Tote mehr oder weniger nicht ankommt ... (vt) KT 43
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Thürk, Harry:
Schwarze Blüte, sanfter Tod. Hongkong-Krimis.
2006, 637 S., Das Neue Berlin, 3-360-01271-2, EURO 14,90.
Weil Hongkong eine Filmstadt ist, hat sie auch ihre Stars. Und Ri Wu ist der größte. Kein Karatefilm kommt ohne ihn aus. Als ein Brandanschlag auf sein Haus verüber wird, sucht der exzentrische Star Hilfe bei Lim Tok ... Das Buch vereint fünf neue Fälle des smarten Privatdetektivs. (Das letzte Aloha / Schwarze Blüte, sanfter Tod / Hongkongs Leichen sind sehr tot / Der Tod kam aus Shanghai / Mord mit zarter Hand). (vt) KT 43
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Walters, Minette:
Des Teufels Werk.
2006, 416 S. (The Devil's Feather, Übersetzung von Mechtild Sandberg-Clietti), Goldmann Verlag, 3-442-30128-9, EURO 19,95.
Die Journalistin Connie Burns hat eine tief verletzte Seele, als sie sich in Winterbourne Barton, einem malerischen Dorf in Dorset, einquartiert. Denn kurz zuvor war sie im Irak in die Hände des sadistischen Killers John Harwood geraten, der bereits mehrere Frauen kaltblütig ermordet hat. Drei Tage lang hatte er sie als Geisel festgehalten, und nur einem Wunder ist es zu verdanken, dass Connie die Freiheit wiedererlangt hat. In der ländlichen Idylle Englands hofft sie nun, diesen Albtraum vergessen zu können. Doch sie wird von schrecklichen Panikattacken heimgesucht, und die Angst lässt sie nicht los: Wird Harwood, der eine perfide Freude an sadistischen Spielen empfindet, ihre Spur aufnehmen und sie in ihrem Versteck stellen? Connie ahnt, dass der Tag der Abrechnung bevorsteht – und gemeinsam mit ihrer Verbündeten Jess Derbyshire erwartet sie den ungebetenen Gast in ihrem einsam gelegenen Haus ... (vt) KT 43
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Winter, Alex:
Die Toten von Moonlight Bay. Daryl Simmons' 2. Fall.
2005, 297 S., Knaur 62849, 3-426-62849-X, EURO 7,95.
Nahe des Leuchtturms von Moonlight Bay, an einer Stelle, wo bereits zwei Männer den Tod gefunden haben, erscheint die geisterhafte Gestalt einer jungen Frau. Der unkonventionelle Detective Daryl Simmons soll ihr Geheimnis lüften. Doch in dem kleine australischen Küstenort stößt er auf eine Mauer des Schweigens � Können seine besonderen Kenntnisse, die er einem Aborigine-Lehrmeister verdankt, Licht in das Dunkel bringen? (vt) KT 43
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