Thomas Przybilkas Krimi-Tipp |
Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link. Inhaltsverzeichnis: Liebe Leser des KRIMI-TIPP, Bestellungen bitte stets an:
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Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Hier finden Sie den aktuellen Krimi-Tipp 45/2006!
Die römischen Ziffern vor dem jeweiligen Buchtipp ordnen ihn unter folgender Kategorie ein (Dieser aktuelle Krimi-Tipp ist im Gesamtverzeichnis noch nicht enthalten!):
I. Kriminalroman
A-L;
M-Z
II. Hörfunk / TV / Video
III. Kriminalistik
IV. Varia
V. Preise
Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
KRIMI-TIPP 45/2006
für Ripperologen hält der 45. KRIMI-TIPP jede Menge Hinweise bereit. Aber auch die Fans von Donna Leons Commissario Brunetti oder die Leser von Süskinds "Parfum" dürften auf ihre Kosten kommen. Und diejenigen, die den sogenannten "Frauenkrimi" für tot erklärt haben, dürften diverse Untersuchungen, die aufgelistet sind, überraschen. Einige im KRIMI-TIPP 45 erwähnten Titel beschäftigen sich mit Serienmördern – dazu sei auch auf einen ausführlichen Artikel in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 5.11.2006 (No. 44) hingewiesen "David Rose: Gibt es den geborenen Verbrecher? Die Mehrzahl aller Straftaten werden von einer relativ kleinen Gruppe von Serientätern begangen. Fast immer sind sie männlich, häufig psychisch bestört. Sind sie das schon von Kindesbeinen an? Kann man sie resozialisieren? Welche Konsequenzen hat das für die Justiz?".
Wer die Chance auf den Vorbestellpreis zur "Illustrierten Bibliographie der Kriminalliteratur im deutschen Sprachraum von 1796 bis 1945" verstreichen ließ, hat jetzt noch Gelegenheit etwas Geld zu sparen. Bis Ende des Jahres ist der Preis von EURO 175,00 gültig. Ab 2007 wird dieses außergewöhnliche und von Kritikern, Rezensenten und Benutzern hochgelobte Werk dann ca. EURO 198,00 kosten (Weihnachten steht vor der Tür!). !Achtung: Die Gesamtauflage dieses einmaligen Nachschlagewerkes beträgt nur 1.000 Exemplare! In der Rubrik "Unter der Lupe" erläutert der Autor Mirko Schädel wie es zu dieser Bibliographie gekommen ist.
Und wie immer hoffe ich, daß ich Sie wieder auf interessante Sekundärliteratur, spannende Hörbücher und unterhaltsame Krimis aufmerksam machen konnte. Die Bezugsanschrift für alle hier vorgestellten Titel finden Sie am Schluß der KRIMI-TIPP (bitte geben Sie bei Bestellung stets die KT-Nummer an, die sich am Schluß jedes Hinweises befindet – danke). Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören, bis dahin
mit besten Grüßen
Ihr Thomas Przybilka
Hier die Tips zur Sekundärliteratur:
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die KRIMI-TIPPS 1 – 41 sind, wie immer, in sortierter und illustrierter Form unter www.alligatorpapiere.de (Link "Sekundärliteratur") zu finden.
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die bei den Alligatorpapieren eingerichtete Kolumne "Die Befragungen" wächst kontinuierlich. Hier wird mit der Zeit eine Sammlung von Interviews mit deutschen und ausländischen Krimiautorinnen und Krimiautoren nachzulesen sein.
Ständiger Hinweis – Mail-Tipp: Der KRIMI-TIPP wird seit einigen Ausgaben in Kanada von Prof. Norbert Spehner für sein französischsprachiges Bulletin MARGINALIA übernommen. Wer "Marginalia – Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" kennenlernen oder abonnieren möchte wende sich an
[email protected].
Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Seit April 2005 gibt es die "KrimiWelt-Bestenliste", initiiert von Tobias Gohlis, Krimirezensent der Wochenzeitung "Die Zeit". Eine unabhängige Jury von 17 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt Monat für Monat die zehn, in ihren Augen, besten Kriminalromane (deutschsprachige wie Übersetzungen) des laufenden Monats aus. "KrimiWelt" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die Welt", "Arte" und "Nordwestradio". Jetzt wurden auch die besten Krimis des Jahres 2005 gekürt. Erst recht ein Grund www.arte-tv.com/krimiwelt anzuklicken.
Hinweis 1 – Venedig-Hinweis: Nun hat auch der Hausverlag von Donna Leon einen Venedig-Stadtplan mit Hinweisen zu den ersten zwölf Commissario-Brunetti-Romanen aufgelegt. Zu finden sind hier alle touristischen und kriminalistischen Sehenswürdigkeiten. Wer einen virtuellen Venedig-Rundgang unternehmen möchte, sollte folgende www-Adresse anklicken: www.diogenes-ch/venedigplan.
Hinweis 2 – Krimi-Event-Hinweis: Die Winzergenossenschaft Mayschoss an der Ahr bietet am 15.12.2006 (Freitag) und 16.12.2006 (Samstag) ein "WinzerKrimi-Dinner" als "die einzigartig spannende Mischung aus Theater, Krimi und Dinner – mitten im Ahrtal" an. Einlass ist jeweils 19.00 Uhr, Beginn um 20.00 Uhr. Das Vier-Gang-Menü kostet pro Person 69,00 EURO (zzgl. MWSt). Karten und Tischreservierungen für Privatpersonen: Zauberhaus Rech, Erlebnis-Service, Rotweinstr. 4 a, 45506 Rech, Tel: 02643 – 902 16 24, e-mail: [email protected], homepage: www.zauberhaus-rech.de / für Firmen: www.weihnachtsplaner.de, Marc Ulrich Marketing, Walporzheimer Str. 30, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel: 02641 – 918 770, e-mail: [email protected], homepage: www.weihnachtsplaner.de Informationen zum "WinzerKrimi-Dinner" unter www.winzerkrimi.de.
Hinweis 3: 1989 erschien als Ullstein Taschenbuch das Standardwerk von Jochen Schmidt "Gangster, Opfer, Detektive. Eine Typengeschichte des Kriminalromans". Schmidts Buch ist, trotz häufiger Nachfrage, seit Jahren vergriffen. Geplant war eine überarbeitete und wesentlich ergänzte Neuauflage, die im Laufe 2007 im Unionsverlag erscheinen sollte. Leider muss dieses Projekt zunächst erst einmal auf Eis gelegt werden. Die Erkrankung von Jochen Schmidt hat seine Arbeit unterbrochen. Nach Auskunft von Dr. Thomas Wörtche, Herausgeber im Unionsverlag, wird man sich wohl noch zwei bis drei Jahre gedulden müssen, bis dieses wichtige Werk als Neuauflage wieder greifbar sein wird. Selbstverständlich werde ich im KRIMI-TIPP sofort informieren, sobald ich konkrete Daten vorliegen habe.
Die Sekundärliteratur
II. Aaker, Everett:
Encyclopedia of Early Television Crime Fighters.
All Regular Cast Members in American Crime and Mystery Series, 1948 – 1959.
2006, 671 S., 231 Photos, McFarland, £ 52,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Ein umfangreiches Nachschlagewerk zu allen Schauspielern, die in der Zeit vom 1948 bis zum 31.12.1959 in amerikanischen TV-Krimiserien eine feste Rollen oder eine Gastrolle einnahmen. Die Eintragungen nennen den (Klar-)Namen des/der Schauspielers/Schauspielerin, transportieren Informationen über die Ausbildung und das Privat- und Familienleben, geben Auskunft darüber, wann und warum der Schauspieler/die Schauspielerin zum Show-Businees/Film/Fernsehen gekommen ist, die Lebensdaten werden aufgeführt und – natürlich – in welchem Krimi / welcher Krimiserie der Schauspieler/die Schauspielerin zu sehen war. Eine alphabetische Aufstellung derjenigen Schauspieler, die nach dem 31.12.1959 in TV-Krimis oder TV-Krimiserien eine Rolle spielten, ergänzen dieses Nachschlagewerk. KT 45
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I. Bähr, Michael:
The Anatomy of Mystery.
Wissenschaftliche und literarische Spurensicherungen im 19. Jahrhundert.
2006, 259 S., P. Lang Verlag, EURO 45,50.
Ereignisse, für die es keine Zeugen (mehr) gibt, mit Hilfe von Indizien zu rekonstruieren, Spuren zu lesen, Geheimnisse aufzudecken – Praktiken wie diese sind im 19. Jahrhundert sowohl innerhalb der fiktionalen Literatur als auch im Kontext natur- und humanwissenschaftlicher Forschung und Theorie weit verbreitet. In der Absicht, eine diskursgeschichtlich fundierte Archäologie des detektivischen Blicks zu entfalten, setzt diese Studie englische und französische Erzähltexte, deren Struktur durch den Verfahren der detection maßgeblich geprägt ist, zu Rekonstruktionstechniken in Relation, wie sie seit dem Ende des 18. Jahrhunderts von Natur- und Humanwissenschaftlern entwickelt und erprobt werden. Dabei geht sie etwa der Frage nach, was Balzac mit Cuvier, dem Geologen und Paläontologen, George Eliot mit den pathologischen Anatomen Bichat und Laennec und Wilkie Collins mit dem berüchtigten Vivisektionisten Bernard verbindet.
Aus dem Inhalt: Spurensicherung / Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts / Diskursanalyse / Archäologie des detektivischen Blicks / Geheimnisse / Viktorianische Detektivliteratur / Narrative und diskursive Texte aus England und Frankreich / Korrespondenzen zwischen dem Verfahren der detection und natur- und humanwissenschaftlichen Rekonstruktionstechniken. (vt) KT 45
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III. Bellamy, John:
Strange, Inhuman Deaths.
Murder in Tudor England.
2006, 246 S., Praeger, ca. £ 30,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
In 1573 there occured a murder that would leave today's tabloid editors salivating. George Saunders, a respected merchant tailor, was killed by his wife's lover. Involved in the conspiracy were Saunder's wife, her best friend, and a servant. All were found guilty and were hanged, but not before a suspended clergyman fell in love with Mrs. Saunders and sought to have her pardoned. Murder was relatively rare in Tudor times. When it did occur, especially if it involved a female perpetrator and a love affair, it generated widespread interest. The rise of Protestantism, and ist accompanying rise in literacy, provided a strong impetus to read about crime and to ponder the spiritual consequences of breaking both the civil and the divine law. The English system of criminal justice was open and popular, and familiar elements – detection, investigation, the laying of charges, the trial, verdict, sentence – were all well understood and closely followed in the 16th century. Today, people are riveted by crime and violence, the obsession it not new, as this book showes in vivid and exciting detail. (vt) KT 45
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III. Benda, Richard:
Geschichte der Fahndung.
Fälle, Ziele, Methoden.
2006, 312 S., 175 s/w Abb., Militzke, EURO 19,90.
Richard Benda, ehemaliger Chefinspektor der Wiener Kriminalpolizei, legt mit "Geschichte der Fahndung" fast schon ein Lexikon zum Thema Fahndung vor. Anschaulich und lebendig vermittelt Benda alle relevanten Informationen über diesen wichtigen Teil der polizeilichen Ermittlungsarbeit. In "Fahndungshistorie" wird über Fahndungsmethoden zum Beispiel im alten Rom, im Mittelalter, im Wilden Westen, oder in der Nazi-Zeit berichtet. Der zweite Teil "Fahndungsziele" beschreibt u.a. die Suche nach Opfern und Zeugen, nach Kriegsverbrechern, nach Terroristen oder auch die Fahndung in den eigenen Reihen der Polizei. Mit "Fahndungsmethoden" (Technik, Rasterfahndung, Razzia, Interpol, Fahndung in Radio und TV, Fahndung international und vieles mehr) schließt das informative Sachbuch. Ergänzt werden Bendas Ausführungen durch zahlreiche Abbildungen, Illustrationen, Zeichnungen und Faksimiles. Wer mehr oder weniger alles über die Verfolgung von Straftätern wissen möchte, wird hier von Benda mit vielen bekannten wie unbekannten Details bestens informiert. KT 45
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I. Betz, Phyllis M.:
Lesbian Detective Fiction.
Woman as Author, Subject and Reader.
2006, 207 S., McFarland, £ 22,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Unterhaltungsliteratur, und hier besonders die Spannungs- und Kriminalliteratur, bietet offensichtlich die beste Plattform für die Darstellung lesbischer Charaktere. Dieser Meinung ist Phyllis M. Betz von der La Salle University in Philadelphia. In ihrer Analyse "Lesbian Detective Fiction" untersucht sie, wie lesbische Ermittlerinnen in der Kriminalliteratur präsentiert werden. Sei es durch ein "coming out" oder wie der private Bereich und das Berufsleben lesbischer Detektive sich kreuzen, wie Gewaltdarstellungen im lesbischen Krimi behandelt werden oder wie es mit der Autorität lesbischer Ermittler innerhalb des Polizeiapparates bestellt ist. In sechs Kapiteln werden von Betz folgende Themen beleuchtet: Solving Crime, Resolving Passion / Having Sex, Finding Love / Playing the Boys' Game / Lesbian Tough Guys / Marginal Values / Real Time, Gay Time. Mit "Reading Lesbian, Reading Mystery" wird in das Thema der Untersuchung eingeführt. Selbstverständlich ist eine Auflistung der Autorinnen und deren Protagonistinnen, die der Analyse von Betz zu Grunde liegen. KT 45
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I. Bogue, Barbara:
James Lee Burke and the Soul of Dave Robicheaux.
A Critical Study of the Crime Fiction Series. 2006, 219 S., McFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Zu den besten amerikanischen Autoren, die das träge Leben und das zuweilen sehr schnelle Sterben im Süden der USA porträtieren, gehört für mich der Krimiautor James Lee Burke. Burke schafft es mit leichter Hand das familiäre Leben und die Polizeiarbeit seines Ermittlers Dave Robicheaux realistisch und komplex darzustellen. Ebenso die nicht immer einfache Zusammenarbeit mit seinem Partner Clete, oder Robicheauxs innere moralische Konflikte, seine immer noch vorhandene Verletzbarkeit seit der Ermordung seiner ersten Frau, das Zusammenleben mit seiner neuen Lebensgefährtin und seine Rolle als Vater zu seiner Ziehtochter Alafair. Die Welt des Dave Robicheaux wird in den folgenden Kapiteln behandelt:
Burke's Alter Ego – Fact and Fiction / Robicheaux's Women – Mother and Other / Robicheaux's Girl, Alafair / Father and Surrogate – Paternal Influence in Robicheaux's Life / Robicheaux's Half Brother Jimmie Returns After a Long Absence as Confirmation of His Status Quo / Robicheaux's Sobriety and Relapses / The War Brought Home – Robicheaux's Vietnam Experiences / Collective Guilt and the Search for Redemption / Robicheaux and the Supernatural / Experiential Sense of Place / Let the Good Times Roll – The Soundtrack of Robicheaux's Life / Law and Disorder – Robicheaux's Moral Quandaries as a Law Enforcement Officer / The Irascible and Irresistible Clete / Distributive Justice and Accountability.
Abgeschlossen wird das Werk mit einem Interview mit James Lee Burke. KT 45
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I. Brunsdale, Mitzi M.:
Gumshoes. A Dictionary of Fictional Detectives.
2006, 455 S., Greenwood Press, £ 42,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Immer häufiger legen Kriminalschriftsteller ihre Ermittlerinnen und Ermittler als Serienfiguren an. Mitzi M. Brunsdale hat sich die Mühe gemacht, mehr als 150 bekannte wie weniger bekannte Ermittler, männliche wie weibliche, hetero oder schwule wie lesbische, in ihrem "Dictionary of Fictional Detectives" aufzulisten. Von "The Adept" (Sir Adam Sinclair) bis Aurelio Zen reicht die Auflistung (zumeist englischsprachiger Krimiautoren/-autorinnen), in die durch das umfangreich Kapitel "The Ancestry of the Contemporary Series Detective" eingeführt wird. Bevor Brunsdale auf jede/n (Serien-)Detektiv/in und seinem/ihren Schöpfer eingeht, wird eine systematisierte Kurzübersicht vorangestellt:
Profession / Living situation / Geographic locale / Time period / Associates / Historical figures as lesser associates / Nemesis / Significant relationship / Concerns. Gefolgt von einem Artikel über Autor, Protagonist und eine Reflektion zur Zeit, in der die Serienfigur entstanden ist (oftmals mit Querverweisen auf ähnliche Protagonisten anderer Autoren/innen). Jeder Artikel wird beschlossen mit: "Novels" (Titel, in denen die Serienfigur ermittelt) / "Other series" / sehr schön und daher auch sehr hilfreich "Selected sources" mit Hinweisen auf weiterführende Literatur / "Major award" / "Web sites" und schließlich "See also", gedacht für die Leser, die Krimis mit ähnlichen Themen oder ähnlichem Personal lesen möchten. Rundum glücklich macht den Benutzer dieses Nachschlagewerkes der umfangreiche Anhang:
A: Authors and Their Sleuts (Autorenalphabetisch sortiert, mit Hinweis auf Nationalität sowie Geburts- und Sterbedatum) / B: Detectives in Their Geographical Areas (United States, The United Kingdom, Europe, Non-European Countries) /
C: Historical Detectives Listed Chronologically /
D: Detective Listed by Field of Employment (jeweils unterteilt in männliche und weibliche Ermittler) /
E: Awards for Mystery and Crime Fiction.
Einzig die abschließende Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur (Selected Bibliography) ist meiner Meinung nach etwas sehr kurz geraten, und unter "Helpful Web Sites" werden nur die wichtigsten englischsprachigen Krimi-Web-Sites gelistet. Alles in allem: ein hervorragendes und nützliches Nachschlagewerk zu über 150 Serienermittlern. KT 45
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III. Bumgarner, Jeffrey B.:
Federal Agents.
The Growth of Federal Law Enforcement in America.
2006, 220 S., Praeger, £ 22,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
With the War on Terror in full swing, the government's involvement in and influence over law enforcement has changed and, in some cases, expanded. While police forces remain under the jurisdiction of the cities and states they patrol, federal agencies have taken on a wider role in combating and prosecuting crime. Agencies such as the FBI, the DEA, the ATF, and now the Department of Homeland Security have wide and varied responsibilities and powers in combating both terrorism and other crimes. But this wasn't always the case. This timely book examines the history behind American federal law enforcement as well as ist current state in all of its forms. (vt) KT 45
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I. Buß, Angelika:
Intertextualität als Herausforderung für den Literaturunterricht.
Am Beispiel von Patrick Süskinds Das Parfum.
2006, 225 S., zahlr. Tabellen, P. Lang Verlag, EURO 42,50.
Intertextualität, die Bezugnahme eines (literarischen) Werkes auf ein anderes, stellt eine gängige Kommunikationspraxis dar, mittels derer sich Texte mit zusätzlichen Sinndimensionen anreichern lassen. Zur Entschlüsselung der Referenzen bedarf es einer spezifischen Kulturtechnik, die nicht zuletzt von Prätextkenntnissen abhängig ist. Was aber mit jenen Lesern, die nicht über hinreichende Vorbildung verfügen, um am Spiel teilnehmen zu können? Was mit Schülern, die mit Text-Text-Bezügen konfrontiert werden?
Dieses Buch entwickelt ein Phasenmodell intertextueller Lektüre und stellt vor diesem Hintergrund Kriterien für eine gelungene beziehungweise misslungene intertextuelle Lektüre auf. Anhand eines hochgradig intertextuellen und schulkanonisch etablierten Werks, Patrick Südkinds Das Parfum, wird anschließend untersucht, welche Konzepte Didaktiker und Autoren von Unterrichtsmaterialien im Umgang mit dem Phänomen der Intertextualität besitzen. Hierzu werden die auf dem Markt befindlichen Lehrmaterialien einer kritischen Analyse unterzogen und dahingehend befragt, wie sich die dort vorgeschlagenen Lernwege zu den Prämissen der gegenwärtigen fachdidaktischen Diskussion verhalten.
Aus dem Inhalt: Intertextualitätstheorien / Markierungsmodelle / Funktionsmodelle / Textverstehensprozesse / 6-Phasen-Lektüremodell / Idealtypische vs. Problematische intertextuelle Lektüre / Intertextualität in Patrick Süskinds Das Parfum: Exemplarische Analysen / Empirische Auswertung von Lehrerhandreichungen und Unterrichtsmaterialien. (vt) KT 45
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III. Chisholm, Alexander / DiGrazia, Christopher-Michael / Yost, Dave:
The News from Whitechapel.
Jack the Ripper in "The Daily Telegraph".
2002, 248 S., Illustrationen, McFarland, £ 27,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Am 1. September 1888 begann die Londoner Tageszeitung "The Daily Telegraph" ihre Berichterstattung zur bekanntesten Mordserie aller Zeiten mit dem Satz: "Early yesterday morning a horrible murder was discovered in Buck's-row, a narrow passage running out of Thames-street, Whitechapel". Ein bis zum September 1888 unbekannter Serienmörder, dem man schnell den Namen "Jack the Ripper" verpasste, hatte seinen ersten Mord im East End, in einem der sozialen Brennpunkte der britischen Hauptstadt, begangen. Fortan wurden die Ermittlungen der Metropolitan Police und die Jagd nach dem Serienkiller von der damals weltweit am häufigsten gekauften Tageszeitung "The Daily Telegraph" begleitet.
Die drei Autoren (jeder für sich ein bekannter Ripper-Experte) haben die Texte gesammelt und veröffentlichen sie erstmals geschlossen mit erklärenden und detaillierten Kommentaren. Ebenfalls werden im vorliegenden Buch seltene Illustrationen publiziert, darunter ein bisher nicht gedrucktes Foto des Opfers Annie Chapman. "The News from Whitechapel" ist in fünf Teile gegliedert. Jeder Teil ist einem der Opfer des Rippers gewidmet: Mary Ann Nichols, Annie Chapman, Elizabeth Stride, Catherine Eddowes und Mary Jane Kelly.
Untergliedert ist jeder Teil chronologisch nach Daten, beginned mit dem 1. September ("Mysterious Murder in Whitechapel") und endend mit dem 20. November ("Burial of Mary Kelly"). Ein ausführlicher Kommentar beschließt jeden Teil. Kommentar. Abgerundet wird das Buch mit einer Auflistung der Quellen und einer Bibliographie; erschlossen wird "The News from Whitechapel" durch einen Anhang und einen Index. KT 45
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I. Coville, Gary / Lucanio, Patrick:
Jack the Ripper.
His Life and Crimes in Popular Entertainment.
1999, 203 S., 57 Fotos, McFarland, £ 27,95 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Seit September 1888 ist der Serienmörder Jack the Ripper in aller Munde und gehört somit zu den bekanntesten Serientätern der Kriminalgeschichte. Zahlreiche Theorien zur Identität des Jack the Ripper geistern seitdem durch die Weltgeschichte. Die Autoren Coville und Lucanio haben in Literatur, Film, Fernsehen und Radio-Hörspielen aber auch in der Fachliteratur nach dem Serien-Täter und den diversen Identitäts-Theorien gefahndet. Im vorliegenden Buch analysieren sie ihre Fahndungserfolge.
Die Zeitschrift "Reference Reviews" empfiehlt die Untersuchung und Analyse von Coville und Lucanio wie folgt: "The text is closely and logically argued, well-presented and offers a comprehensive view of impact of these murders on society and ist literature � an excellent index". Hier ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis: The Carnival of Blood / Order Out of Chaos / Brother of the Darkness / Ripper Redux / Apocalypse – Sherlock Holmes Against Jack the Ripper / Jack the Ripper in America / Post Mortem. Im Anhang "Media Representations of Jack the Ripper". KT 45
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I. Craig-Odders, Renée W. / Collins, Jacky / Close, Glen S. (Hg):
Hispanic and Luso-Brazilian Detective Fiction.
Essays on the Género Negro Tradition.
2006, 236 S., McFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
This volume presents a compilation of 11 critical essays on "género negro" – contemporary detective fiction in the Hispanic and Luso-Brazilian canon. Surveying the last twenty years, the text analyzes emerging trends in this rapidly evolving genre, as well as the mutations and innovations taking place within the style. The first section of the book is dedicated to the detective fiction of Spain and Portugal. The second section surveys works from Latin America and the United States, where topics touch on universal subjects like crime, identity and feminism. Spain and Portugal: The Carvalho Series of Manueal Vàzques Montálban – A Passing in Review / Still Crazy After All These Years – Eduardo Mendoza's Detective / To Be or Not bo Be (Feminist) – The Curious Epistemology of Alicia Giménez Bartlett's Petra Delicado Series / "A World Beyond" – The Lola van Guardia Trilogy / "Coming Ourt" in Spanish Crime Fiction / Shades of Green – The Police Procedural in Spain / "Ainda bem que chegaste" – Life, Death and Friendship in the Crime Novels of Francisco José Viegas – Latin America and the United States: The Detective is Dead – Long Live the "Novela Negra"! / Private Detectives, Private Lives – The Detective Fiction of Sergio Gómez and Marcela Serrano / The Search for Identity – The Return to Analytic Detective Fiction in Mexico / Family, Identity and the Latina Private Investigator. (vt) KT 45
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III. Dietl, Wilhelm:
Spy Ladies.
Frauen im Geheimdienst.
2006, 333 S., s/w Fotos, Ullstein Verlag, EURO 19,95.
Jane Bond, so nennt Dietl die Damen, die für den Westen spioniert oder als "Kundschafterinnen des Friedens" dieses Geschäft für die Gegenseite besorgten. Mit dreizehn prominenten Spy Ladies beschäftigt sich Wilhelm Dietl:
Dominique Prieur, die im Auftrag der französischen Regierung der Umweltorganisation Greenpeace in Neuseeland brutal zu Leibe rückte; Christel Guillaume, die betrogene Ehefrau des "Kanzlerspions" oder Stella Remington, die im englischen Inlandsgeheimdienst MI5 Karriere machte und als "Housewife Superspy" ihn zum Schluß leitete und der Spionageliteratur die Agentin Liz Carlyle ("Stille Gefahr", 2005, Diana Tabu 35008, EURO 8,95) bescherte. Die "Honigfallen" des KGB (Violetta Seina) und das Leben als Mossad-Agentin (Aliza Magen und Erika Maria Chambers) werden von Dietl beleuchtet, ebenso wird das "Romeo-und-Julia-Prinzip" erläutert. Sein Einblick in die Berufswelt der Spy Ladies von CIA, MI5, KGB, Mossad, BND und MfS gelang dem Autor und Geheimdienst-Experten (Charakterisierung des Verlages) auf Grund seiner Treffen und Interviews mit ehemaligen oder noch aktiven, berühmten wie bislang unbekannten Agentinnen. KT 45
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I. Dresner, Lisa M.:
The Female Investigator in Literature, Film, and Popular Culture.
2006, ca. 232 S., McFarland, 0-7864-2654-3, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Lisa M. Dresner untersucht in ihrem vorliegenden Werk, wie weibliche Ermittler in Film, Literatur und Fernsehen dargestellt werden. Ihre Bewertung stützt sich dabei auf vier Genres: Gothic Novel, Lesbische Kriminalliteratur, Fernsehen und Film. KT 45
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II. Gates, Philippa:
Detecting Men.
Masculinity and the Hollywood Detective Film.
2006, 336 S., 26 s/w Fotos, Sunny Press, Paperback £ 18,75 (Tageskurs, zzgl. MWSt) / Hardcover £ 56,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
"Detecting Men" examines the history of the Hollywood detective genre and the ways that detective films have negotiated changing social attitudes toward masculinity, heroism, law enforcement, and justice. Genre film can be a site for the expression and resolution of problematic socail issues, but while there have been many studies of such other male genres as war films, gangster films, and Westerns, relatively little attation has been paid to detective filmes beyond "film noir". In this volume, Philippa Gates examines classical films of the thirties and forties as well as recent examples of the genre, including "Die Hart", the Lethal Weapon films, "The Usual Suspects", "Seven", "Devil in a Blue Dress", and "Murder by Numbers", in order to explore social anxieties about masculinity and crime and Hollywood's conceptions of gender. Up until the early 1990s, Gates argues, the primary focus of the detective genre was the masculinity of the hero. However, from the mid-1990s onward, the genre has shifted to more technical portrayals of crime scene investigation, forensic science, and criminal profiling, offering a reassuring image of law enforcement in the face of violent crime. By investigating the evolution of the detective film, Gates suggests, perhaps we can detect the male. (vt) KT 45
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III. Gibson, Dirk C.:
Serial Murder and Media Circuses.
2006, 230 S., Praeger, £ 22,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
The Axman of New Orleans specialized in killing grocers of Italian descent in New Orleans in the 1910s, apparently to promote "jazz" music. Dorothea Puente was a little old landlady who murdered her tenants bu kept cashing their government checks. The Manson "Family" terrorized California in the 1960s, as did the Hillside Stranglers a decade later. Here, 12 serial murder cases, representing eight decades between the 1890s and 1990s, had one thing in common: significant presence in the mass media. This book examines specific cases of serial murder and the way that the media became involved in the cases, investigations, and trials of each. (vt) KT 45
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III. Gordon, R. Michael:
Alias Jack the Ripper.
Beyond the Usual Whitechapel Suspects.
2001, 363 S., Fotos, Karten, Chronologie, McFarland, £ 29,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Over a century ago, da depraved killer skillfully moved through the dark and filthy slums of London's East End. Despite the increasingly watchful eyes of investigators, the serial murderer – known als "Jack the Ripper" from a signature on a piece of correspondence that has been attributed to him – was never certainly identified. R. Michael Gordon provides a comprehensive look at the crimes and the case evidence, and then discusses the life of the man he believes was the actual killer, detailing the reasons why this person may have been driven to kill. Beginning with an overview of the terror created in the East End of 1888, the book describes the five major periods of the Ripper's deadly career: early life and schooling; a step-by-step view of the murders, including the Thames Torso Murders [s.u., TP] that authorities attempted to cover up; the Ripper's American connection; a return to London where his final victims were subjected to poison; and the caputre and execution of the probable – but never proven – Ripper. To most people who worked closely on the Ripper and poisoning cases, justice was finalyy served. (vt) KT 45
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III. Gordon, R. Michael:
The Thames Torso Murders of Victorian London.
2002, 257 S., Illustrationen, McFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
The Thames Torso Murders have been overshadowed by Jack the Ripper and his crimes, but were just as brutal and gruesome. They began in 1887 in London' East End, just north of the Thames River in Rainham, England. The killer took one victim that year, another in 1888, and two more in 1889, He resumed his crimes in 1902, taking his last victim south of the Thames and leaving her body in a pile of dismembered parts as he had done with most of his other victims. This work delves deep into the case of the Thames Torso Murders. It begins with a look at London in the late 1800s, a time of great confusion and tremendous population increase, and the killer's path to London, which seems to include a murcer in Paris in 1886. The book then examines in great detail each murder and the investigation that may have been hindered by the search for Jack the Ripper. It alos raised the idea that Jack the Ripper and the Torso Murderer may have been the same man – Severin Klosowski, better known as George Chapman, the Borough Poisoner. It ends with an examination of Serial Killers; the Ripper, Torso, and Borough Poisoner murder cases; the search for clues to the serial killer responsible for the five Thames Torso murders; and Wolff Levisohn, a dark horse who seems to have known much about all three sets of murders, testified at Chapman's murder trial, and then faded away as Chapman was sent to the gallows. (vt) KT 45
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I. Hanson, Gillian Mary:
City and Shore.
The Function of Setting in the British Mystery.
2004, 203 S., McFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
In der britischen Kriminalliteratur haben bestimmte "settings" eine lange Tradition: das malerische Dorf, das ländliche Herrenhaus, das mondäne Seebad und die Straßen von London – diese Lokalitäten sind aus dem englischen Krimi des 20. Jahrhunderts nicht wegzudenken. Hanson gliedert ihr Werk in zwei Teile: Die Stadt und die Küste. 18 englische Krimis werden für den ersten Teil begutachtet (E. Orczy, G.K. Chesterton, J. Conrad, J.S. Fletcher, D. Sayers, P. Hamilton, G. Greene, E.C.R. Lorac, R.T. Campbell, M. Allingham, J. Bell, A. Christie, C. Wilson, H.R.F. Keating und J. Lawton), die Küste in der englischen Kriminalliteratur beschreiben 15 Kriminalromane (E.F. Benson, F. Beeding, G. Mitchell, D. Sayers, A. Christie, J. Tey, G. Greene, P. Hamilton, P.D. James, P. Lovesey, R. Heppenstall) [für diejenigen, die jetzt nachgezählt haben: Doppelnennungen ergeben die genannte Kapitelanzahl]. Ergänzt wird "City and Shore" durch Kurzbiographien der behandelten Autorinnen und Autoren sowie eine Bibliographie der entsprechenden Primärliteratur. KT 45
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III. Harbort, Stephan:
Das Serienmörder-Prinzip.
Was zwingt Menschen zum Bösen?
2006, 335 S., Droste Verlag, EURO 18,95.
Stephan Harbort, Kriminalhauptkommissar und stellvertretender Leiter eines Kriminalkommissariats in Düsseldorf, hat sich bereits früh einen Namen als Experte für Serienmord gemacht. Die von ihm entwickelten speziellen Fahndungsmethoden zur Überführung von Serienmördern und -tätern haben sich als ausgesprochen erfolgreich erwiesen. In seinem neuen Buch "Das Serienmörder-Prinzip" geht Harbort der Frage nach, wie und warum entwickeln sich normale Menschen zu "Bestien". Harbort glaubt den "Code des Bösen" nach fünfzehnjähriger Forschungsarbeit und nach über fünfzig Interviews mit Serienmördern entschlüsselt zu haben. In "Das Serienmörder-Prinzip" werden zur Untermauerung seiner Thesen in 6 Kapiteln die spektakulärsten Fäller der vergangenen Jahr geschildert. Im Anhang erklärt er das 7-stufige "Serienmörder-Prinzip" (Genese / Identifikation / Antizipation / Performance / Reflexion / Remake / Serialität). Jede dieser sieben Stufen werden in einzelnen Unterabschnitten knapp und prägnant erläutert. Mit einer umfangreichen Bibliographie benutzter und empfohlener weiterführender Literatur schließt Harborts neue Analyse. KT 45
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I + IV. Holtmann, Katharina:
Auf den Spuren von Donna Leons Romanen.
Krimi-Schauplätze in Venedig.
2006, 180 S., über 130 Farbfotos, 5 Karten, books&friends, EURO 9,95.
Die Krimi-Reiseführer des Verlages books&friends in der Reihe "Leseratten unterwegs" erfreuen sich größter Beliebtheit. Gestartet wurde die Serie mit einem Titel zu Dan Browns Thriller-Schauplätzen, gefolgt von "Auf den Spuren von Patrick Süskinds Parfum" [s.u.]. Nun hat sich Katharina Holtmann Deutschlands beliebtesten Venedig-Ermittler Commissario Guido Brunetti an die Fersen geheftet. Dafür hat Sie aus den bisher vorliegenden 14 Krimis fünf Fälle ausgesucht: "Venezianisches Finale", "Acqua alta", Feine Freunde", "Verschwiegene Kanäle" und "Beweise, daß es böse ist". Mit ihrem vorliegenden Reiseführer bietet Holtmann dem Venedig-Touristen und Leon-/Brunetti-Fan nicht nur einen Krimi-Reiseführer an, sondern gleichzeitig einen Kunst- und Architekturführer, einen Lifestyle-Guide, einen kleinen Gastro-Guide und ein Kochbuch mit ausgewählten Rezepten aus der Küche von Brunettis Ehefrau Paola ("Wenn Paola kocht ..."). In fünf Teilen kann man Brunettis Venedig erkunden, jeweils mit einem Anhang "Auf eigene Faust ...", fünf ausgearbeitete und mit Karten bebilderte Touren: "Schöner Wohnen – Paläste, Polizeiwohnungen und feine Hotels / ... Zu Fuß von Brunmettis Wohnung bis zum Zattere", "In Gummistiefeln ins Museum / ... Zu Fuß von der Questura in Castello nach Cannaregio", "Venedigs Highlights – Canal Grande, Rialto, Markusplatz / ... Unterwegs auf dem Canal Grande", "Essen und Trinken gegen den Frust / ... Brunettis täglicher Weg in die Questura" und "Unterwegs im Malerviertel Cannaregio / ... Entlang der Einkaufsstraße Strada Nuova in Cannaregio". Abgeschlossen wird der Krimi-Reiseführer mit persönlichen Tipps, einem Buchungshinweis für geführte Donna Leon-Touren und einer kleinen Liste von Venedig-Literatur. KT 45
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I. Kim, Julie H. (Hg):
Race and Religion in the Postcolonial British Detective Story.
Ten Essays.
2005, 252 S., McFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Man schreibt das Jahr 1929, als Ronald Knox, Mitglied des "English Detection Club", in seinen 10 Regeln für Krimiautoren jene Regel aufnahm, die bestimmte, daß kein Chinese in einem Krimi vorkommen dürfe ("No Chinaman must figure in the story"). Eine Regel, die bald gebrochen wurde – später, 1983, erlaubte sich Ruth Rendell den Bruch der Regel, als sie die Figur eines Chinesen bereits im Titel eines Kriminalromans aufnahm ("Speaker of Mandarin"). In zehn Beiträgen wird untersucht wie und wann sich der britische Kriminalroman geändert hat. Untersuchungsgegenstand sind Rasse und Religion in der britischen Kriminalliteratur. Im Gegensatz zu ihren us-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen sind die britischen Protagonisten mehrheitlich weiße Ermittler oder Täter und die Religion spielt im britischen Kriminalroman eine wesentlich größere Rolle als in amerkanischen Krimis. Die Krimis von Ruth Rendell, Elizabeth George, Peter Ackroyd, Caroline Graham, Christopher Brookmyer, Denis Mina, John Mortimer, Ian Rankin und anderen werden von Kim und ihren Beiträgern für diese Untersuchung und Analyse zu Veränderungen im britischen Kriminalroman herangezogen.
Die zehn Aufsätze lauten: Those Other Villagers – Policing Englishness in Caroline Graham's "The Killings at Badger's Drift" / A Nice Point of Blood – Race and Religion in "Rumpole's Return" / Relocating the Heart of Darkness in Ruth Rendell / Detecting Empire from Inside-Out and Outside-In – The Politics of Detection in the Fictin of Elizabeth George and Lucha Corpi / Deliver Us to Evil – Religion as Abject Other in Elizabeth George's "A Great Deliverance" / Missing Persons and Multicultural Identity – The Case of Phlip Kerr's "Berlin Noir" / At the Threshold of Eternity – Religious Inversion in Peter Ackroyd's "Hawsksmoor" / Ian Rankin and the God of the Scots / Gender and Ethnic Otherness in Selected Novels by Ann Granger, Cath Staincliffe and Alma Fritchley / Putting the "Black" into "Tartan Noir". KT 45
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IV. Klein, Sonja:
Kreuzverhör.
Krimi-Kartenspiel für zwei "Ermittler".
2006, 60 Fallkarten in Spielebox, Gmeiner Verlag, EURO 12,90.
Sie sind einer der besten Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA). Bei einer Großrazzia ist Ihnen ein "dicker Fisch" ins Netz gegangen. Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Gangster weiß von einem Verbrechen, das schon in Kürze stattfinden soll. Handeln Sie, bevor es zu spät ist! Verhören Sie den Mann und finden Sie schnellstmöglich heraus a) welches Verbrechen geplant ist, b) wo es stattfinden soll, c) wer der mutmaßliche Täter ist und d) welches Tatwerkzeug er benutzen will! Bei Ihren Ermittlungen können Sie sich auf verschiedene Hilfsmittel stützen. Aber rechnen Sie auch damit, daß Ihnen so mancher Stein in den Weg gelegt wird! Spielinhalt: 60 Fallkarten (12 x Verbrecher, 18 x Tatort, 12 x Tatverdächtiger), 30 Aktionskarten (18 x Ermittlung, 12 x Verteidgung), 1 Block mit Ermittlungsakten, 1 Spielanleitung. Spielerzahl: 2 / Altersempfehlung: ab 12 Jahren / Spieldauer: ca. 40 Minuten. (vt) KT 45
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I. Kungl, Carla T.:
Creating the Fictional Female Detective.
The Sleuth Heroines of British Women Writers, 1890 – 1940.
2006, 215 S., McFarland, £ 22,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt). The study examines a number of previoulsy overlooked or undervalued women detective fiction writers of the late 19th and early 20th centuries and traces their relationship to later women writers who shaped the future of the genre, Dorothy Sayers, Agatha Christie, and Gladys Mitchell. This work argues that their use of the female detective character served as a means through which they were able to establish their professional authority in the detective fiction genre. Women writers employed a variety of narrative strategies to explore the tensions between society's underlying domestic ideology and women's entrance into the work force during this time periiod. Creating female detectives and employing these narrative strategies helped women writers establish professional authority by providing them with ways of Expressing their ability to write in this genre and adapting it as a vehicle for women's writing. The study examines the critical importance of early female detectives. Many critics and editors have dismissed these early detectives as conventional and trite, ignoring the genre's rich variety. Yet female fictional detectives appear as both paid professionals and gifted amateurs; single, married, widowed; older spinsters and young aventurers; detecting for pleasure and to clear their own or a loved one's name. In choosing to create female detectives who were both varied and unusual, women writers confronted some of their own literary anxieties and ultimately were able to explore the ways they would create new routes to women's authority within a male-dominated culture and specifically in the genre of detective fiction. Inhalt: Professions for Women / Female Knowledge; Of Domesticity and Intuition / The Spinster as Professional Woman / Women Writers, Detectives, and Popular Culture / Dorothy L. Sayers and Professional Authority. (vt) KT 45
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III. Maeder, Thomas:
Die unglaublichen Verbrechen des Dr. Petiot.
Chronik eines Serienmordes.
2006, 336 S., Semele Verlag, EURO 21,90.
Gegen den Serienmörder Dr. Marcel Petiot wurde am 18. März 1946 der Prozess eröffnet, das Urteil wurde am 25. Mai vollstreckt – um 5.05 Uhr fiel die Klinge der Guillotine im Hof des Pariser Gefängnisses Santé (es handelte sich übrigens um eine Reiseguillotine des "Monsieur de Paris", wie der Henker in Frankreich genannt wurde). Der Serienmörder Dr. Marcel Petiot trieb sein Unwesen bis in die Zeit, als Frankreich von deutschen Truppen besetzt war. Sein Beruf als Arzt und seine politische Tätigkeiten, zunächst als Bürgermeister einer kleinen Stadt, später dann als Abgeordneter der Nationalversammlung in Paris, waren für ihn ein ausgezeichneter Deckmantel. Drogensüchtige, die er in Paris "behandeltet", verschwanden von der Bildfläche und als Paris von deutschen Truppen besetzt wurde, streute der Doktor des Bösen das perfide Gerücht, einer Fluchhelfergruppe anzugehören. Menschen die nun seine Hilfe suchten – Verzweifelte, die um ihr Leben bangten, Juden, die versuchten der drohenden Deportation zu entgehen – machten sich auf zum Haus des Doktors in der Rue Le Sueur, im 16. Arrondissement nahe des Etoile. Die Hoffnungen, hier eine der begehrten Fluchtpassagen nach Südamerika zu erlangen, endeten in dem eleganten Haus – Petiot brachte die Hilfesuchenden um. Unglaublich aber wahr: als seine Taten dann endlich während der Besatzungszeit auffallen, geht Petiot in den Untergrund und schließt sich der Résistance an, um seine Ermittler zu verfolgen! "Hat man bei Adolf Eichmann von der Banalität des Bösen gesprochen, so führt Petiot noch eine sehr viel grauenerregendere Spielart vor: die Genialität des Bösen (vt)". Der Amerikaner Thomas Maeder legt mit "Die unglaublichen Verbrechen des Dr. Petiot" eine Dokumentation eines der bizarrsten Kriminalfälle Frankreichs vor. Thomas Maeder hat sich bereits in seinen anderen Büchern mit den Abgründen der menschlichen Psyche beschäftigt (z.B. "Antonin Artaud" / "Crime and Madness" oder "Adverse Reactions"). KT 45
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II + IV. Mittelbach, Oliver:
Auf den Spuren von Patrick Süskinds "Das Parfüm".
Eine Reise zu den Romanschauplätzen.
2006, 132 S., über 110 Farbfotos, books&friends, EURO 9,95.
Zu Zeit sind die Feuilletons der Zeitungen voll mit Berichten zu Bernd Eichingers (Produzent) und Tom Tykwers (Regisseur) Verfilmung des Romans "Das Parfum" von Patrick Süskind. Oliver Mittelbach hat sich auf die Spuren des Autisten, "Schnüfflers" und Mädchenmörders Jean-Baptiste Grenouille begeben: nach Paris, in die Parfum-Hauptstadt Grasse, in die Provence und an die Côte d'Azur, nach Katalonien und nach Barcelona. Der Reiseführer leitet zu allen Roman- wie Filmschauplätzen, offeriert eine Fülle an Informationen, bietet darüberhinaus Hintergrundmaterial zu bestimmten Stichworten und natürlich alle relevanten Adressen. Selbstverständlich bietet Mittelbach auch eine kleine Exkursion über die Herstellung der diversen Düfte in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Extra-Teil mit 18 Seiten beschäftigt sich ausschließlich mit Hintergründen und Geschichte zum Film "Das Parfum". KT 45
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I. Moore, Lewis D.:
Cracking the Hard-Boiled Detective.
A Critical History from the 1920s to the Present.
2006, 306 S., MacFarland, £ 24,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
This critical study analyzes the character of the hard-boiled detective, from literary antecedents through the early 21st century. It follows change in the novels through three main periods: the Early (roughly 1927 – 1955), during which the character was defined by such writers as Carroll John Daly, Dashiell Hammett and Raymond Chandler; the Transitional, evident by 1964 in the works of John D. MacDonald and Michael Collins, and continuing to around 1977 via Joseph Hansen, Bill Pronzini and others; and the Modern, since the late 1970s, during which such writers as Loren D. Estleman, Liza Cody, Sara Paretsky, Sue Grafton and many others have expanded the genre and the detective character. Themes such as violence, love and sexuality, friendship, space and place, and work are examined throughout the text. Aus dem Inhalt: Poe, Conan Doyle, and the Hard-Boiled Detective Novel / [Early Period]: History as Recovery / The Creation of Character / Violence – Direction and Control / Decaying Worlds / Work – Discourse and Danger / Sexuality and Discovery / Friendship – The Absent Theme / [Transitional Period]: Character in Conflict / Pervasive Violence / Expanded Space / Needed Work / Love and Sexuality / Friendship – Faint Stirrings / The Quality of Change – Individual Lives and Social Transformation / [Modern Period]: Character and Wholeness / Violence – Echoes and Conversions / Better Places / Necessary Work / Sexuality and Diversity / Surviving Friendship / Multiples of Change / The Uses of Memory / Lies and Deceit – Family / Conclusion – Expanding the Word. (vt) KT 45
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III. Müller, Thomas:
Gierige Bestie.
Erfolg, Demütigung, Rache.
2006, 191 S., Ecowin, EURO 22,00.
"Ello Dox" (vom Autor Thomas Müller verschlüsselter Tätername) ist der Einbuch in eine hochsensible Datenbank gelungen, nun droht er, diese Daten öffentlich zu machen. Thomas Müller gilt als Europas führender Kriminalpsychologe. Der Österreicher wird am 10. Mai 2005 gebeten mit "Ello Dox" nahe der Brücke Pont-de-la-Machine am Genfer See zu verhandeln. Die Verhandlung endet am Abend in einem Desaster und es bleiben dem Kriminalpsychologen nur noch wenige Minuten den Schlüssel zu finden, um einen gekränkten, gedemütigten und hasserfüllten Erpresser davon abzubringen, sein Vorhaben auszuführen. Ein Vorhaben, "das mit Sicherheit in mehreren Staaten zu gesellschaftlichen Veränderunen geführt hätte". Die Vorgeschichte und der Verhandlungsablauf dieses Falles werden vom Kriminalpsychologen, Tatortanalytiker und Profiler Thomas Müller ausführlich beschrieben. "In den vergangenen zehn Jahren ist Müller zu einem der besten Kriminalpsychologen der Welt geworden, er hat Tausende Tatortforts analysiert und Dutzende Mörder im Gefängnis besucht. Er träumt davon, den Code des Bösen zu entschlüsseln" (Der Spiegel). KT 45
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I. Puschmann, Dorothea (Hg):
criminalis – Magazin für Krimifreunde Nr. 5, Sept. 2006/Aug. 2007.
2006, 169 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Illustrationen, Capricorn Literaturverlag, EURO 11,50.
In einem der letzten KRIMI-TIPPs habe ich von Kontinuität in Bezug auf Krimi-Magazine und Krimi-Jahrbücher gesprochen. Kontinuität beweist Dorothea Puschmann, Herausgeberin von "criminalis", dem zur Zeit einzigen deutschsprachigen Krimi-Magazin in Jahrbuchform. Soeben ist die Ausgabe 5 eingetroffen. "Politisches Verbrechen" ist das Hauptthema der insgesamt 13 Kurzkrimis, Eric Breitinger interviewt Leonardo Padura "Ein Traum von Cuba libre" und Gisela Albrod führt ein Gespräch mit der Krefelderin Ina Coelen, Krimiautorin und Mitarbeiterin des Leporello Verlages. Wie in den vorangegangenen Ausgaben bietet "criminalis" wieder zahlreiche Rezensionen und Buchtipps, Hinweise zu Veranstaltungen und Auszeichnungen. KT 45
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III. Ramsland, Katherine:
Inside the Minds of Serial Killers.
Why The Kill.
2006, 210 S., Praeger, £ 22,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Serienkiller suchen sich immer die gleichen Opfer aus; ihr Modus Operandi ist stets derselbe; Serienkiller sind cleverer als der Normalbürger und Serienkiller sollen mitunter charmant und attraktiv sein – dies sind die gängigen Vorstellungen über das "Profil" von Serienkillern, wie sie heute allgemein verbreitet werden. Allerdings so simpel ist das Profil des Serienkillers nicht. Katherine Ramsland, Kriminologin an der DeSales Universität in Pennsylvania ist in den USA anerkannte Fachfrau auf dem Gebiet "serial killers". In mehr als 26 Büchern und über 300 Artikeln hat sie sich mit dem Phänomen des Serienkillers beschäftigt. Ihr neuestes Werk "Inside the Minds of Serial Killers" widerlegt die gängigen Vorstellungen als zu Allgemein. Ramsland analysiert die verschiedenen Typen des Serienkillers und die unterschiedlichsten Motive, die hinter solchen Serienmorden stecken. Ramslands Ergebnis, begründet durch ihre "lebendig" wie auch erschreckenden Detaildarstellungen im vorliegenden Werk, lautet: Es gibt kein "Profil" eines Serienkillers. KT 45
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III. Reitz, Manfred:
Spione, die die Welt bewegten.
Von den Pharaonen bis Mata Hari.
2006, 192 S., 16 s/w Abbildungen, Theiss Verlag, EURO 24,90.
Spionage bezeichnet man schlechthin als das zweitälteste Gewerbe der Welt. Wohl wahr, wenn man den 16 ausgewählten Beispielen in Manfred Reitz Geschichte der Spionage folgt. Machtkämpfe und Konkurrenzdenken, das Sichern strategischer Vorteile in Politik, Wirtschaft oder im Krieg – ohne das Ausspähen des Gegners stand man so ziemlich allein da. "Der Fall von Kadesch – Spionage im alten Ägypten" eröffnet den Reigen derjenigen, die schon in der Antike mit einer "Lizenz zum Töten" ausgestattet waren. Alexander der Große, Hannibal und die Päpste waren auf Zuträger und Spione angewiesen. Im Mittelalter war es nicht anders und auch in der Renaissance konnten sich Machtfamilien nur durch Spionage halten und die "Kuriere der Zaren" bildeten Russlands frühen Geheimdienst. Richelieu konnte nur intrigieren, wenn seine Ausspäher auf Zack waren. Napoleon musste sich mit sich mit dem Secret Service anlegen und preußische Spione bekamen ihre Aufträge durch Ministerpräsident Bismarck. Das "Auge der Morgenröte", die Trägödie der Niederländerin Margaretha Geertruida Zelle, genannt Mata Hari, die (zu Unrecht?) als ruchlose Spionin verdächtigt und am 15.10.1917 auf dem Gelände einer Kaserne bei Paris exekutiert wurde, schließt die Geschichte der "Spione, die die Welt bewegten" ab. KT 45
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III. Rothschild, Markus A. (Hg):
Auf Messers Schneide.
Spektaluläre Fälle der Rechtsmedizin.
2006, 238 S., 80 s/w Abbildungen, Militzke, EURO 19,90.
Herausgeber Markus A. Rothschild, Leiter der Rechtsmedizin der Universität zu Köln, hat 19 Rechtsmediziner von verschiedenen Universitäten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gebeten, von ihrer Tagesarbeit, der Verknüpfung von Rechtswissenschaften und Kriminalistik, zu berichten. Der Leser wird auf Unerwartetes, Schreckliches aber auch Skurriles stoßen. Etwa 1200 Tötungsdelikter werden jährlich in der Bundesrepublik verzeichnet – Rechtsmediziner vermuten aber, daß die Dunkelziffer unentdeckter Tötungsdelikte noch einmal so hoch ist. Schuld daran trägt wohl die Politik, die die rechtsmedizinischen Institute verschiedener Städte gebündelt hat und somit auch für den Tiefstand der Sektionsrate in Deutschland verantwortlich ist. Von jährlich 900000 Todesfällen werden nur ca. 10 % obduziert – in Österreich z.B. beträgt die Rate der Obduktion 34 %! Dieser dramatisch Tiefstand und das häufige Ausstellen falscher Totenscheine läßt so manchen heimtückischen Mord nicht erkennbar werden und damit ungesühnt bleiben. KT 45
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III. Russo, Stan:
The Jack the Ripper Suspects.
Persons Cited by Investigators and Theorists.
2004, 190 S., McFarland, £ 31,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Die Serienmorde des Jack the Ripper wurden von Beginn der Ermittlungen an den verschiedensten Personen zugeschrieben, darunter übrigens auch zwei Frauen. Neben dem Maler Walter Sickert wurden zum Beispiel auch der berühmte Kinderbuchautor Lewis Carroll oder Randolph Henry Spencer Churchill, Vater von Winston Churchill, der Morde verdächtigt. Mediziner, Politiker, Mitglieder des britischen Königshauses aber auch Extremisten und psychisch gestörte Zeitgenossen tauchten auf den Verdächtigungslisten auf. Russo hat sich der Mühe unterzogen, alle Personen, die jemals als Jack the Ripper verdächtigt wurden, in der Ripper-Literatur und in den Fahndungsakten der Ermittlungsbehörden aufzuspüren. In alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, werden recherchierbare biographische Daten des/der Verdächtigen genannt, herausragende Augenblicke aus dem Leben des/der Verdächtigen aufgeführt und diese, fast schon enzyklopädisch zu nennenden Eintragungen werden durch Erläuterungen und Analysen der persönlichen Verbindungen des/der Verdächtigen zum Mordfall / zu den Mordfällen unterfüttert. Gleichfalls wird von Russo erläutert, warum ausgerechnet die oder der Verdächtige/n in das Fadenkreuz der verschiedenen Ripper-Theoretiker gelangt sind. Wohlweislich legt sich Russo nicht auf eine oder einen Verdächtige/n fest, sodern überläßt es dem Leser, aus den aufgeführten Fakten eigene Schlüsse zu ziehen. KT 45
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I. Schärli, Jacqueline / Schlosser, Camille (Red):
Andrea Camilleri, Krimiautor.
Eine Spurensuche in Sizilien.
2006, 90 S., zahlreiche s/w und farbige Fotos, Niggli Verlag (du – Zeitschrift für Kultur 771 / Nr. 10/2006), EURO 12,00.
Die Schweizer Zeitschrift für Kultur "du" hat sich bereits in der Vergangenheit mit Themenheften einigen Großen der Kriminalliteratur angenommen (Highsmith, Simenon, Le Carré). Andrea Calogero Camilleri und seinem Gourmet-Commissario Salvo Montalbano ist der Hauptteil der vorliegenden Ausgabe gewidmet, aber es wird auch ein Blick auf die italienische Kriminalliteratur im Allgemeinen geworfen und, selbstverständlich, ist ein Beitrag über die Mafia nachzulesen. "Die Spurensuche in Sizilien" wird durch ein Fotoessay von Reto Cemenisch (Porto Empedocle im Sommer) eröffnet, gefolgt von einer für "du" geschriebenen Exklusivstory von Andera Camilleri. Weitere Beiträge sind: Er wollte nicht, dass Italien vor die Hunde geht – Warum Andrea Camilleri sein längstes Interview gab / Der sizilianische Bänkelsänger – eine Chronik – Dem Sizilianer fällt immer eine Geschichte ein. Und noch eine. Und noch eine / Der Schriftsteller als politische Autorität – Camilleri tritt selten auf – Aber wenn, hat er Italien Ernstes zu sagen / Das lästige Heimweh nach Sizilien ist angeboren – Eine Reportage aus Andera Camilleris Heimat / Die Mafia lebt, und wie – Das Mittelalter im Kopf von Professoren und Wirtschaftskapitänen / Commissario Brunetti von Nebenbuhlern erdrosselt – Nirgendwo sonst gibt es so viele Krimiautoren wie in Italien / Montalbano, Gourmet mit messerscharfem Verstand – Italiens berühmestet Polizist. Ein Porträt / Demokratie gegen Diktatur, die ewige Geschichte – Platons Versuch, Siziliens Herrscher Gerechtigkeit zu lehren / Andrea Camilleri schreibt und schreibt – Eine Werkliste. Alles in allem eine hervorragende Artikelsammlung zum meistgelesenen Schriftsteller Italiens, der in seinem Heimatland als weise Instanz in der heutigen Zeit gilt und zugleich ein Blick auf Politik, Land und Leute. Auch die vorliegende "du"-Ausgabe ist ,wie immer, hervorragend gestaltet und aufgemacht. Nicht umsonst wurde diese Zeitschrift für Kultur 2006 mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber ausgezeichnet. KT 45
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III. Schulze, Dieter:
Das grosse Buch der Deutschen Volkspolizei.
Geschichte – Augaben – Uniformen.
2006, 256 S., zahlreiche farbige und s/w Abbildungen und Fotos, Verlag Das Neue Berlin, EURO 19,90.
Dieter Schulze, heute Kriminalhauptkommissar, war selbst Volkspolizist. Der Verfasser hat mit diesem umfangreichen Kompendium zur Deutschen Volkspolizei (1945 – 1990) alles zusammengetragen, was zur ehemaligen ostdeutschen Schutz- und Kriminalpolizei zu sagen ist. Beginnend mit einer Einführung zum "Aufbau der neuen Polizei im Osten Deutschlands 1945 bis 1949", über "Aufgaben der neuen Polizeikräfte in der SBZ und im sowjetischen Sektor Berlin 1945/46" und "1949: Die Teilung Deutschlands und die Jahre bis 1953", "Die Deutsche Volkspolizei 1954 bis 1960" bis "Die Deutsche Volkspolizei 1961 bis 1989" gliedert sich seine Darstellung. Innerhalb dieser Kapitel berichtet er chronolgisch z.B. über die Gebietsreform in der DDR 1952, den 17. Juni 1953, über die einzelnen Stränge der VoPo (Streifendienst, ABV – Abschnittsbevollmächtigte, Verkehrs- und Wasserschutzpolizei, Paß- und Meldewesen der DDR, Kriminalpolizei, Betriebsschutz und Feuerwehr), den 13. August 1961 und die durch den Mauerbau erfolgten Veränderungen innerhalb der Volkspolizei. Und auch über die "Freiwilligen Helfer" (1952 bis 1990) – eine zeitgenössische Darstellung beschreibt das Tätigkeitsfeld dieser "Freiwilligen Helfer" so: "Die aktive erzieherische Einflußnahme der freiwilligen Helfer in den Wohngebieten, Betrieben, gesellschaftlichen Organisation und Kollektiven wirkt sich fördernd auf die Entwicklung des Rechtsbewußtseins der Bürger aus; sie trägt auch in wachsendem Umfang dazu bei, Ursachen und begünstigende Bedingungen für Straftaten und andere Rechtsverletzung rechtzeitig aufzudecken und zu beseitigen." Im Schlußteil seiner Darstellung werden behandelt: Effekten und Uniformen / Medaillen, Orden und Ehrenzeichen / Bewaffnuung in der Deutschen Volkspolizei / Fahrzeugtechnik 1945 bis 1990 / Die ostdeutsche Polizei 1989/90. Den Abschluß bildet eine umfangreiche Zeittafel mit allen wichtigen und einschneidenden Ereignissen von 1945 (8.5.1945 "Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und des Hitlerreiches") bis 1990 (24.10.1990 "24 Uhr verabschiedet sich die DDR aus der Geschichte"). Für diejenigen, die die ehemalige DDR und ihr Regime nicht kannten und für diejenigen, die nach dem Mauerfall geboren wurden, dürfte diese Dokumentation bestimmt von Interesse sein. Für Sammler von DDR-Krimis sollte sie ein "Muß" sein. KT 45
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I. Soter, Tom:
Investigating Couples.
A Critical Analysis of The Thin Man, The Avengers and The X-Files.
2002, 247 S., zahlreiche Fotografien, McFarland, £ 27,96 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Wenn weibliche und männliche Ermittler zusammenarbeiten, hat dies stets einen besonderen Reiz. Tom Soter wirft einen Blick auf Nick and Nora Charles (The Thin Man), das Ehepaar, deren Ermittlungen stets von zahlreichen Cocktails begleitet wurde; auf John Steed und Emmal Peel (The Avengers / Mit Schirm, Charme und Melone), beide berühmt für ihren Schwarzen Humor (Steed) und Kampfkraft (Peel); und auf die Agenten Mulder und Scully (The X-Files / Akte X), die stets nur äußerst knifflige Fälle zu bearbeiten hatten. Soters Untersuchung bietet reichlich Hintergrundinformationen und Insiderwissen. Zu jeder Analyse der drei Serien gibt es jeweils einen ausführlichen Anhang (Episoden-Guide mit Daten der Erstausstrahlung in Rundfunk und/oder Fernsehen und kurzen Inhaltsbeschreibungen der einzelnen Folgen). KT 45
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II + IV. (Süskind, Patrick):
Das Parfum.
Das Buch zum Film.
2006, 240 S., über 100 Farbfotos, Diogenes, EURO 22,90.
Das Buch zum Film "Das Parfum" enthält einen Essay von Verena Lucken zum Roman und zur Verfilung, ein Gespräch mit Regisseur Tom Tykwer und Produzent Bernd Eichinger und das vollständige Drehbuch von Andrew Birkin, Bernd Eichinger und Tom Tykwer. KT 45
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I + II. Tesche, Siegfried:
James Bond – top secret.
Die Welt des 007.
2006, 624 S., 200 s/w. Abbildungen, Militzke, EURO 24,00.
"Wenn es jemanden in Deutschland gibt, der über James Bond Bescheid weiß, dann ist es Siegfried Tesche" meint die Homepage des Zweiten Deutschen Fernsehens. Wie wahr! Denn alles, aber auch wirklich alles über James Bond 007, die verschiedenen Romanautoren, die James Bond-Filme, über die Bondomanie in Europa und den USA und über die Bond-Stars Connery, Lazenby, Moore, Dalton, Brosnan und Craig ist in Tesches voluminösen Nachschlagewerk zu finden. Der erste Teil "Die Romanautoren" verzeichnen umfangreichen Biographien, die Inhalte der einzelnen Romane in der Reihenfolge ihres Erscheinens (Originaltitel), dazu "Hintergünde und Anekdoten", Daten zu "Veröffentlichung, Vorabdrucken und Besonderheiten" und eine Kurzkritik. Die weiteren Teile werfen einen, ebenso ausführlichen, Blick auf "Die James-Bond-Filme", "Fiktion und Realität – British Secret Service, CIA, KGB, BND und 007", "Bondomanie", "Von 003 � bis 077 – - Bonds Brüder und Schwesters. Agent 3S3 ... Jerry Cotton ... Matt Helm ... Derek Flint", "Der garantierte Ruhm – Die Stars vor der Kamera", "Die wichtigsten Darsteller von A – Z", und auf "Die wichtigsten Macher hinter der Kamera von A – Z". Abgeschlossen wird das Werk mit zwei umfangreichen Anhängen, und zwar zu den James Bond-Romanen und zu den James Bond-Filmen. Die beigefügte (Auswahl-)Bibliographie der Sekundärliteratur gibt eine Ahnung über die Vielzahl der Bücher, die sich dem "Agenten Ihrer Majestät" und seinen Vätern widmen. Tesches Kompendium darf getrost jetzt schon als das Bond-Standardwerk bezeichnet werden. KT 45
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I. Wigbers, Melanie:
Krimi-Orte im Wandel.
Gestaltung und Funktionen der Handlungsschauplätze in Kriminalerzählungen von der Romantik bis in die Gegenwart.
2006, 264 S., Königshausen & Neumann, EURO 36,00.
"Es ging dabei nicht nur darum, eine Entwicklung des Genres zu zeigen; auch die Vielfalt der Raumgestaltungen und ihrer Funktionen sollte an den ausgewählten Erzählungen verdeutlicht werden" lautet im Mittelteil (S. 130) des Buches eine der Begründungen der Autorin zur Auswahl der untersuchten Autoren (und deren Handlungsorte). Nicht immer bin ich ganz glücklich mit ihrer Auswahl – aber mit dem Blick auf die Schwierigkeit, Protagonisten und Handlungsorte aus der schier überwältigenden Masse von Ermittlern und ihren urbanen oder ländlichen Umfelder auszuwählen, ließe sich über meine Meinung streiten. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Universität Hannover, (Arbeitschwerpunkt u.a. "Kriminalliteratur für Kinder und Jugendliche") hat ihr Bestes versucht, den Wandel der kriminalliterarischen Schauplätze im Kontext der Gattungsgeschichte an ausgewählten Beispielen darzustellen. Mit "Der Ort im Krimi – Theorie, Forschung, Konzeption der Arbeit" führt Melanie Wigbers in ihre Untersuchung ein. Mit E.T.A. Hoffmann (Das Fräulein von Scuderi), Annette von Droste-Hülshoff (Die Judenbuche) und Theodor Fontane (Unterm Birnbaum) blickt sie auf die "Kriminalnovellen des 19. Jahrhunderts und ihre Schauplätze". Für das Kapitel "Der Kriminalroman und seine Orte zwischen 1900 und 1965" hat sie Heimito von Doderer (Protagonist Conrad Castiletz), Friedrich Glauser (Protagonist Wachtmeister Studer) und Friedrich Dürrenmatt (Protagonist Kommissar Matthäi) ausgewählt. Unterbrochen wird dieses Kapitel mit sogenannten "Exkursen", nämlich "Der englische Rätselkrimi und der amerikanische Großstadtkriminalroman" und "Georges Simenons Paris-Romane". "Die Entwicklung zwischen 1965 und 1985" wird von ihr an Richard Hey, -ky und Fred Breinersdorfer festgemacht. Der Exkurs berichtet über "Ortsgestaltung und sozialkritische Tendenzen im schwedischen Kriminalroman". "Neue Varianten der Ortsgestaltung" ist der letzte Teil ihrer Untersuchung überschrieben. Ausgewählt hat sie dafür Doris Gercke (der Ort Roosbach), Bernhard Schlink (Zwischen Mannheim und San Francisco), Jacques Berndorf (die Eifel) und Georg Klein (mit der nicht namentlich bezeichneten "Hauptstadt"). Auch dieser Teil wird durch die Exkurse "Entwicklung in der schwedischen Kriminalliteratur" und die "Englischsprachige Literatur mit Schauplatz Italien" unterbrochen. Das Literaturverzeichnis listet die behandelte Primärliteratur auf, die Auflistung der Sekundärliteratur ist recht umfangreich. Wer sich über Handlungschauplätze in der Kriminalliteratur mit Schwerpunkt auf deutschsprachigen Texten informieren möchte, wird mit Wigbers (Auswahl-)Untersuchung zufrieden sein, für die Fans der genannten Krimiautorinnen und -autoren wird "Krimi-Orte im Wandel" eine Ergänzung der Handbibliothek darstellen. KT 45
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I. Wilkinson, Stephen:
Detective Fiction in Cuban Society and Culture.
2006, 315 S., P. Lang Verlag, EURO 55,00.
Der kubanische Autor Leonardo Padura (eigentlich Leonardo Padura Fuentes) gilt für viele als der spanischsprachige Krimiautor der Gegenwart. Sein Werk wurde bisher mit 4 Preisen ausgezeichnet ("Premio Hammett" 1998, 1999 und 2005 / "Brigada 21" 2005 – jeweils für den besten spanischen Krimi), zu finden sind seine Bücher im Unionsverlag Zürich. Stephen Wilkinson beleuchtet in seiner Analyse "Detective Fiction in Cuban Society and Culture" die kubanische Gesellschaft im Allgemeinen wie sie in der kubanischen Kriminalliteratur dargestellt wird und speziell die zeitgenössische kubanische Gesellschaft anhand der Bücher und Kriminalromane des Leonardo Padura. In 10 Kapiteln zeigt Stephen Wilkinson die Geschichte und Entwicklung der kubanischen Kriminalliteratur, wirft gleichzeitig aber auch einen Blick die politische Ideologie und die Entwicklung des Landes seit der kubanischen Revolution. Für diejenigen, die sich für diese spezielle Analyse interessieren, ist ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis nicht unwichtig: The realtionship between literature and society – a theoretical framework / Nationalism, Marxism and sacrifice – Cuban revolutionary ideology and the Cuban state / Ideology and intervention – understanding Cuban revolutionary cultural policy / Bad black men and comical Chinese – the Cuban detective narrative 1915 – 1959 / Justice beyond legality – the early development of the revolutionary Cuban crime novel / Socialist heroes and capitalist villains – the Cuban revolutionary crime genre 1971 – 1991 / The crash of the 1990s and the challenge to modernity – hwo crime narrative changes to "fit" the times / Irony, paradox and temporality – Sartrean morality in Pasado perfecto / Critiques of sexual and political intolerance in the novel Máscaras and the film Fresa y chocolate / From existentialism to postmodernity – the aesthetic of doubt in Vientos de cuaresma and Paisaje de oto�o. KT 45
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NACHWEISE
III. Kotte, Henner / Lunzer, Christian:
Interessante Sekundärliteratur, die trotz Anforderung das Archiv nie erreichten
– Schade –
oder nicht angefordert wurden [B]
(tp = Thomas Przybilka / vt = Verlagstext)
Mordsarbeit.
Wenn Kollegen Mörder werden.
2006, 200 S., Ueberreuter, EURO 14,95.
Die True-Crime-Spazialisten Henner Kotte und Christian Lunzer haben den Tatort Büro unter die Lupe genommen und die spaktakulärsten Fälle aus Geschichte und Gegenwart zusammengetragen. Bankbeamte, die ihre Abteilungsleiter aus Angst vor einer Kündigung erschießen, Hilfsarbeiter, die Arbeitskollegen erwürgen, weil die die für den Verlust des Arbeitsplatzes verantwortlich machen – die Beseitigung missliebiger Mitbewerber und Vorgesetzter kennt keine Einkommensgrenzen, keine Berufsgruppe wird davon verschont. Aus dem Inhalt: Zur Arbeitswelt der Zukunft / Blut im Sessel des Chefs / Arbeitsmarkt, diversifiziert: der Fall Schenk und Schlossarek / Stellenvermittlung, privat: der Fall Rosalia und Franz Schneider / Dienstverhältnisse: der Fall Bloemers / Familienbetrieb: der Fall Kleinschroth / Arbeitsvertrag: der Fall Pöffel / Arbeitnehmer: der Fall Schuricht / Karriere: der Fall Hofrichter / Arbeitsklima: der Fall N.N. / Arbeit und Lebenssinn: der Fall Nelböck / Arbeiterbewegung: der Fall Kunschak / Minderlohn: der Fall Werner und Grosse / Kollegen: der Fall Henjes / Fehlende Ausbildung: der Fall Steinhäuser. (vt) KT 45
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III. Madea, Burkhard (Hg):
Die Ärztliche Leichenschau.
2006, XX, 395 S., 213 meist farb. Abb., 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Springer, EURO 49,95.
1200 Morde werden übersehen pro Jahr in Deutschland. 850000 Todesfälle pro Jahr in Deutschland. Jede Leiche muss ärztlich untersucht werden. Jeder approbierte Arzt darf (und muss) die Leichenschau durchführen. Eine Leichenschau, die fehlerhaft oder ohne die erforderliche Sorgfalt durchgeführt wird, kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Aus dem Inhalt: Herkunft, Aufgaben und Bedeutung der Leichenschau / Rechtsgrundlage der Leichenschau / Zur Person des Leichenschauers / Praktische Durchführung der Leichenschau / Problembereiche / Gebühren der Leichenschau / Feuerbestattungsleichenschau und Versorgung des Leichnams / Obduktionen / Aufgaben von Standesamt, Gesundheitsamt, Statistischem Landesamt / Checkliste zur Leichenschau / Tabellarischer Überblick der Ländergesetzgebung zur Leichenschau / Sammlung des geltenden staatlichen Rechts / Literatur. (vt) KT 45
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I. Makinen, Merja:
Agatha Christie.
Investigating Femininity.
2006, 224 S., Palgrave, £ 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Far from being a conservative writer endorsing women's domestic role, Agatha Christie's books depict women as adventurous, independent women who renegotiate sexual the relationships along more equal lines. Women are also allowed the dangerous competency to disrupt society and yet the texts refuse to see them as double deviant because of their feminity. This detailed textual analysis of her oeuvre demonstrates exactly how quietly innovatory Christie was in relation to gender, beginning in 1920 and concluding in the ealry 1970s. Inhalt: Acknowledgements / Abbreviations / Introduction / Preliminary Proceedings / Detecting Deviancy / Availalbe Femininities / Women Behaving Badly / Representing Women of Violence / An Examination of Otherness / Endnotes / Bibliography / Index. (vt) KT 45
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I. Peach, Linden:
Masquerade, Crime and Fiction.
2006, 224 S., Palgrave, £ 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Auf die interessanten Themen-Bände der Reihe "Crime Files" wurde in bisherigen Ausgaben des KRIMI-TIPP bereits hingewiesen (s. auch Merja Makinen im aktuellen "Nachweis"). Masquerade, Crime and Fiction offers an exciting, new framework within which to read literary and popular fiction about criminality and the criminal. The first study of crime and masquerade in fiction, it focuses upon the criminal as a "performer". Through stimulating discussions of a wide range of criminal types, Professor Peach offers new readings of established texts and argues for the importance of novels that have been relatively neglected. In a reader-friendly style, the book integrates incisive literary and cultural criticism with innovative arguments about gender, masquerade, crime and culture. Inhalt: Preface / Acknowledgements / Mocking Modernity / Gender and Performance in the Criminale Masquerade / The Cavader as Criminalised Text / Where does that Criminality Come From? Women in a Criminalising Modernity / Agatha Christie, Dorothy L. Sayers and Sara Paretsky – The New Woman / Masquerade, Criminality and Desire in Toni Morrison's Fiction / Writing the Serial and Callous Killer into (Post) Modernity / Conclusion / Notes / Index. (vt) KT 45
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III. Whitehead, Mark / Rivett, Miriam:
Jack the Ripper.
2006, überarb. u. erw. Auflage, 160 S., Pocket Essentials, £ 9,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
So who was Jack the Ripper? No-one in the annals of crime is capable of arousing such passionate debate as the perpetrator of the Whitechapel Murders in 1888. Was he a demented Royal, a Masonic assassin, a sexually-frustrated artist, a member of the Czarist secret police, a crazed reformist or even an escaped gorilla? More than a century has passed since this unknown killer murdered East End prostitutes under the very noses of the police and yet we seem no closer to uncovering the Ripper's identity. Countless volumes have been written by warring researchers, seemingly unalbe to agree even on the number of his victims. Is it possible that we will ever know the truth or is the Ripper destined to remain an enigma, his place in history secured as both an English-heritage crime icon and a universal bogeyman? This revised and updated edition contains a summary of Jack's crimes, victims and the ill-fated police investigation. It considers many of the Ripper's proposed identities, bringing you up to date with the latest suspects and includes a guide to the Ripper's many fictional outings, from "The Lodger" to "From Hell". (vt) KT 45
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AUSGELESEN
Leenders, Hiltrud / Bay, Michael / Leenders, Artur:
von Gisela Lehmer-Kerkloh
(Berlin)
Die Schanz.
2004, 271 S., Rowohlt Taschenbuch 23280, EURO 8.90
Mit einem arg dezimierten KK 11 muss Helmut Toppe einen mysteriösen Leichenfund aufklären. Jemand hat eine Leiche im Maisfeld deponiert, wohlwissend, dass Bauer Dellmanns Hächsler alter Bauart über keine Sensoren verfügt. Alle Spuren führen auf die Schanz, ein Dorf auf einer Landzunge im Rhein. Mit steigendem Hochwasser steigt auch die Gefahr für Toppe – bis zum show-down. Leenders, Bay, Leenders ist ein atmosphärischer dichter Krimi gelungen, man sehnt sich wieder einmal eine Verfilmung aller Bücher über Toppes KK 11 herbei. Eigensinnige, vielschichtige Charaktere, klarer Handlungsablauf, gut aufgebauter Spannungsbogen mit packendem Finale.
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Gerlach, Gunter:
Ich weiss.
2006, 150 S., Rotbuch Verlag, EURO 12,00
Thomas Emil Benks Leben krempelt sich von einen auf den anderen Tag um, als er in seiner Stammkneipe einem eher trottlig wirkenden Mann begegnet. Der Mann hat sich bei einem Institut für Lebenskunst eingeschrieben, das für seine Kunden Glücksmomente organisiert. Benks Interesse ist geweckt und er bietet dem Geschäftsführer des Instituts eine Wette an: Er wird Kunde des Instituts und wettet, dass er jede für ihn organisierte Glücksaktion sofort entlarven kann. Benk sieht sich im Vorteil, da er ein sicheres Gespür für Menschen hat, er kennt ihre nächsten Handlungen und weiss ihre nächsten Worte. Aber die Wette verläuft anders als gedacht und Benks sieht sich im grotesken Geschehen am Ende seiner Fähigkeiten. Wie immer gelingt Gerlach eine logische Auflösung des ironischen Verwirrspiels
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ABGEHÖRT
von Gitta List
(Bonn)
Landluft macht tot
Zu Beginn ein Gebet. Und dann sagen Betty und Babette, Traudl und Hansl, Alois und andere, wie das war mit den Toten vom Danner-Hof. Eine ganze Familie abgeschlachtet, mit Kind und Kegel. Schlimm. Schlimm aber auch die Familie. Verhältnisse waren das... Raffgier und Gewalt, Geiz und Inzest, Angst und Unterdrückung, verborgen unter robustem Wohlstand. Und immer nochmal ein Gebet. Andrea Maria Schenkels preisgekrönter, wirklich außergewöhnlicher Krimi erzählt ein dörfliches Drama und seine finale, brachiale Katastrophe gänzlich nüchtern, ohne jeden artistischen Schnörkel: ausschließlich in Protokollen. Deren jedes ein Licht auf kleinbürgerliche, bigotte ländliche Höllen wirft. Manche darin sind Täter, manche Opfer, und die anderen schauen zu. Wie überall. Schenkels kunstvoll-spröder Roman hat Fassbinder-Qualität; die großartige, weil eben nicht auf Eindruck erpichte Lesung Monica Bleibtreus wird der Vorlage perfekt gerecht.
Andrea Maria Schenkel:
Tannöd.
2006, Ungekürzte Lesung: Monica Bleibtreu. Hörbuch, 3 CD, Laufzeit ca 207 min, EURO 22.90
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1920-er Jahre, Großstadt.
Großstadt heißt Verbrechen: Ein Frauenmörder lässt eine alte Jungfer nach der anderen verschwinden. Grässlich! Berlin ist in Angst, die Polizei in Alarm. Nur gut, dass Joachim von Dengern, alias Krause, ein detektivisches Talent erster Güte ist und ziemlich schnell einem blonden Kneiferträger auf die Spur kommt, der anscheinend gern anhanglose ältere Mädchen mit Vermögen kennenzulernen trachtet... und nun ruckzuck in U-Haft landet. Bloß findet Kriminal-Krause bis auf Indizien an dem Typen eigentlich nichts Mörderisches. Eigentlich ist der bloß ein verkannter Dichter, dessen Werke kein Verlag je abzudrucken bereit war. War – plötzlich ist der schreibende Schurke ein Star, seine Romane verkaufen sich wie geschnitten Brot, seine Stücke werden auf allen Bühnen gespielt. Nichts wirkt geiler als die Verbindung von Kunst und Sünde.
Jetzt wissen Sie, geneigter Krause von Leser, natürlich, wo die Reise hingeht: Nix mit Mord, der schlimme Blonde ist kein Meuchling, sondern ein ganz Geschickter. Wertet seine eher bescheidenen künstlerischen Ergüsse mittels getürkter Untaten auf und bringt sie somit markttechnisch ins ganz große Rennen. Todsicheres Rezept, nicht nur im Roman. Funktioniert noch heute, wie man soeben wieder bestaunen kann.
Hugo Bettauer (1872-1925) war Journalist, Reporter, Schriftsteller und ein sehr moderner Mann. Seine gesellschaftskritische journalistische Arbeit ist insgesamt beeindruckend – aber dass er im Jahre 1924 eine feministisch-emanzipatorische Wochenzeitschrift gründet, ist noch einmal besonders erwähnenswert. Die Zeitschrift wurde bald als sittengefährdend beschlagnahmt und verboten, ein Prozess folgte. Bettauer wurde vom Gericht �freigesprochen�, von Antisemiten und Nazis nicht. Im April 1925 erschoss ihn eine der braunen Kanaillen.
Und nun liest Ulrich Tukur seinen Frauenmörder-Roman – eine feine, sehr gelungene Hommage. Tukur schwelgt ja gern in der Kunst der Weimarer Zeit; sie funkelte ja auch so hell, kurz bevor es finster wurde. Seine Les-Art passt, klingt nach Curt-Goetz-Komödie, schnell, elegant, süffisant, sozusagen mit Fliege am Stimmband. Richtig schöne Musik hat er auch dazu geschrieben und gespielt: alles passt, was kann besser sein? Bevor ich aufhöre mit Eloge, noch eine Bemerkung zu Cover und Booklet. Achilla Presse, wo der Roman 1995 als Buch erschien, hat das großartige Titelmotiv zur Verfügung gestellt. Einen von diesen achillatypischen, irrsinnigen Holzschnitten, die aussehen, als hätte Goya mit Kartoffeldruck experimentiert. Und der Tacheles-Grafiker hat damit hübsche Sachen getrieben.
Hugo Bettauer:
Der Frauenmörder.
2006, Gelesen von Ulrich Tukur, Musik Ulrich Tukur. Tacheles/Roof Music, 3 CD, EURO 22,90
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UNTER DER LUPE
Vorwort
Vor über fünfzehn Jahren begann ich intensiv mit der Sammlung von Kriminalromanen. Am Anfang hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich da einließ, ich kannte nur ein paar wenige Autoren der 20er Jahre, wie Frank Heller, Sven Elvestad, Hugo Bettauer oder Paul Frank.
Ich suchte in Antiquariaten nach dieser Literatur und stieß schnell an gewisse Grenzen: Zum einen sagten mir die Antiquare auf meine Frage nach alten Kriminalromanen, daß es doch außer "Edgar Wallace" und "Arthur Conan Doyle" so gut wie nichts gegeben habe und diese Autoren seien sowieso nicht in alten Ausgaben erhältlich. Zum anderen behaupteten Händler in dünkelhaftem Ton: "Alte Kriminalromane? So etwas führen wir nicht." Wenn ich dann in den Beständen gestöbert habe, fand ich gelegentlich doch irgendeine Rarität, die auf den ersten Blick nicht besonders reißerisch aufgemacht war. Mit "Schund und Schmutzliteratur", wie sie schon vor 100 Jahren genannt wurde, will noch heute kaum jemand zu tun haben.
Manchmal hörte ich von Händlern, daß sie Krimis aus einer alten Leihbibliothek bereits vor Wochen kistenweise in den Altpapier-Container geschafft hatten. Auch private Verkäufer werfen heute noch diese Gebrauchsliteratur weg, während sie die 295. Ausgabe einer Werkausgabe von Goethe oder Schiller aufbewahren und für wertvoll erachten. Als meine Sammlung einen gewissen Umfang angenommen hatte, entschloß ich mich, diese Bücher in einer Datenbank zu erfassen. Walkhoff-Jordans Bibliographie kannte ich. Ich fragte mich, ob es nicht eine Bibliographie geben sollte, die die Zeit von 1900 bis 1933 behandelt. Wie oft bei solchen Projekten weitete sich der zeitliche Rahmen immer mehr aus. Aus meiner speziellen Abneigung gegenüber den Krimis der Nazizeit wurde zwar keine Zuneigung, aber ich beschloß auch diese Zeit aus dokumentarischen Gründen mit hineinzunehmen. Es gibt keine Bibliographie des Genres bis zu seinem Ursprung, obwohl die Literaturwissenschaft sich mit dem Kriminalroman immer mehr beschäftigt. Den Literaturwissenschaftlern, die sich mit trivialen Literaturformen auseinandersetzen, widme ich unter anderen meine Bibliographie. Aber auch den Sammlern und Antiquaren, um ihnen dieses Genre näherzubringen.
All diesen Neugierigen ist dieses Buch anvertraut und man möge etwas großzügig über mögliche Irrtümer und Auslassungen hinwegsehen, denn die nicht immer leicht zu entziffernden Verlagsgeschicke jener Trivialbuchreihen sind oft kryptisch und unüberschaubar. Auch irren gelegentlich meine Quellen, wie z. B. Bibliothekskarteikarten.
Ich behaupte hier nicht, daß dies nun wirklich alle Titel sind, die je in diesem Genre erschienen sind. Ich sehe auch nicht im Entferntesten die Möglichkeit einer Komplettbibliographie, dafür ist der Zeitrahmen zu groß, sowie die Menge der "Romane", die man nur mittels Lesen als Kriminalromane identifizieren könnte.
Ich habe bei der Arbeit keinen Verlagsankündigungen oder Prospekten getraut, da einige der angekündigten Bücher nie erschienen sind – oder unter gänzlich anderem Titel. Ich habe desweiteren auf die Untertitel aus Platzgründen häufig verzichtet, wenn sie sich als Kriminal-, Detektiv-Roman oder schlicht als Roman ausgaben. Lediglich nicht verzichtet habe ich, wenn Sie einen Untertitel trugen, der auf den Inhalt Rückschlüsse zuläßt, sowie auf Untertitel wie z. B. Abenteuerroman, wenn es sich z. B. um einen abenteuerlichen Kriminalroman handelt.
Desweiteren habe ich auf jegliche Wertungen verzichtet, weil dies den Rahmen sprengen würde. Außerdem möchte ich noch auf die Datierungen hinweisen, die ich natürlich aus den Büchern übernommen oder in den gängigen Verzeichnissen nachgeschlagen habe. Bei den Titeln, bei denen keine Datierung im Impressum stand, habe ich recherchiert. In den seltensten Fällen mußte ich schlußendlich schätzen. Aber auch die Schätzungen sind von Recherchen begleitet worden.
Diese Bibliographie nennt nur erzählende Texte, weder Gedichte, reine Kinder- und Jugendbücher, Versepen, Theaterstücke noch true crime-Literatur, wie die Pitavals. Hier verzeichnet finden sich nur fiktive Texte, deren Handlung und Spannungsmoment überwiegend in der Aufklärung, der Detektion oder der Verfolgung eines Verbrechers und/oder Entschlüsselung eines Rätsels (Mystery) bestehen. Auch verzeichnet sind Romane, die krimiähnlich sind und zur Entwicklung des Kriminalromans erheblich beitrugen, wie z. B. einige Bücher von Paul Feval. Sowie Anthologien, Heftreihen (anonyma) und Sammlungen von Erzählungen, die überwiegend krimiartig sind.
Ausgenommen habe ich die sogenannten Schmuckstücke wie Kafkas "Der Prozeß", Dostojewskis "Schuld und Sühne" usw., die keineswegs auch nur im entferntesten Kriminalromane sind, die aber dazu dienen das Genre künstlich aufzuwerten.
Die Kriminalliteratur ist selten illustriert, mit Ausnahme von illustrierten Reihen wie "Willes Illustrierte Kriminalbücherei" oder "Kürschners Bücherschatz" aus dem Verlag Hillger. Aus Platzgründen habe ich auf Hinweise auf die Illustrationen verzichtet. Darüberhinaus gibt es die Einbandillustrationen, die hier zu einem kleinen Teil abgebildet sind. Es gibt hier oftmals keinerlei Hinweise zu den Gestaltern, und so habe ich grundsätzlich darauf verzichtet. Darüberhinaus sind zahlreiche Umschlagvarianten bekannt und wahrscheinlich ebenso viele unbekannt. Das heißt, es gibt von einem Buch möglicherweise zwei oder drei unterschiedliche Aufmachungen mit jeweils unterschiedlichen Deckelillustrationen. Die Verlage haben vermutlich aus Gründen des Marketings und der moderneren Gestaltung ihrer Verlagserzeugnisse alle paar Jahre ein gänzlich neues Design entwickeln lassen, um auf dem Markt weiter bestehen zu können. Die Abbildungen in diesem Buch sind immer auf den rechten Seiten zu finden, und je nach Menge und Beschaffenheit von Büchern meiner Sammlung sind entweder eines [1:1] oder vier verkleinerte Bücher abgebildet.
Abschließend möchte ich noch auf die Mitarbeit von Robert N. Bloch verweisen, der mir von Beginn an mit Rat und Tat zur Seite stand. Er hat mich sozusagen in die tieferen Geheimnisse des Bibliographierens eingeweiht.
Robert N. Bloch hat in der Achilla Presse bereits die Neuausgabe seiner "Bibliographie der Utopie und Phantastik von 1650 bis 1950" veröffentlicht. Es handelt sich hierbei um eine gänzlich überarbeitete Neuausgabe seiner vor etlichen Jahren erschienenen Bibliographie. Das Bibliographieren ist eine spezielle Wissenschaft und erinnert zuweilen an die Arbeit eines Detektivs. Man forscht und sucht nach Spuren von Büchern, man klassifiziert, realisiert und spekuliert. Man findet neue Ansätze und forscht auf Grundlage dieser Ansätze weiter. Solange, bis man die Gewißheit hat, daß das Buch existiert oder existierte; daß es sich auch tatsächlich um ein Buch des Genres handelt usw. Diese Arbeit ist ein mühsames Geschäft, die aber immer wieder lohnend und spannend ist, denn es ist schon sehr befriedigend, den "Fall" gelöst zu haben, um sich mit dem nächsten Fall beschäftigen zu können. Um sich sowohl mit dem Handwerkszeug als auch mit dem Vorgehen vertraut zu machen, bedarf es einer helfenden Hand und eines kreativen Geistes, beides fand ich in Robert N. Bloch. Am Ende war er es, der die Korrekturen für dieses Buch übernommen hat, und somit stand er am Anfang und am Ende dieses Buchs, das ohne ihn möglicherweise gar nicht erschienen wäre.
Mirko Schädel
Mirko Schädel, Jahrgang 1967, Leser, Sammler, Schriftsetzer, Graphiker und Buchgestalter, seit 1989 Verleger der Achilla Presse [in diesem: Mädchen für alles]. Interessiert an historischen Kriminalromanen, und an deren Darstellung von Scheinwelt und wirklicher Welt.
Schädel, Mirko:
Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur im deutschen Sprachraum von 1796 bis 1945.
2006, 2 Bände im Schuber, 1100 S., farb. Illustrationen, Achilla Presse, EURO 175,00 (bis Ende 2006, danach ca. EURO 198,00) [Gesamtauflage: 1.000 Exemplare]
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AUSGEPACKT
Eine Auswahl der kürzlich im Archiv eingetroffenen Spannungsliteratur
(tp = Thomas Przybilka / vt = Verlagstext)
September / Oktober 2006
Erfreulicherweise wird der KRIMI-TIPP auch von den Verlagen aufmerksam verfolgt. In den letzten zwei Monaten sind daher so viele Krimis im Archiv eingetroffen, daß eine individuelle Besprechung jedes Titels zu zeitaufwendig war. Daher zu jedem hier vorgestellten Titel der Verlagstext.
Adair, Gilbert:
Mord auf ffolkes Manor.
2006, 294 S. (The Act of Roger Murgatroyd, Übersetzung von Jochen Schimmang), C.H. Beck, EURO 18,90.
Es ist Weihnachten 1935. Ein verschneites Herrenhaus am Rande von Dartmoor. Ein weihnachtliches Abendessen bei Colonel Roger ffolkes mit Freunden des Hauses und oben, im Dachgeschoss, die Leiche von Raymond Gentry, einem Klatschkolumnisten und Erpresser, mit einem Einschußloch im Herzen. Gilbert Adairs neuer Roman, spannend, glanzend geschrieben und anspielungsreich, ist eine höchst unterhaltsame Hommage an das Goldene Zeitalter des Englischen Kriminalromans und seine brillanteste Vertreterin Agatha Christie. Adairs neuer Roman "Mord auf ffolkes Manor" wird in allen großen Feuilletons begeistert gefeiert. Wer die Kriminalromane der Agatha Christie und ihrer Kolleginnen des "Golden Age" bevorzugt, der wird um "Mord auf ffolkes Manor" einfach nicht herum kommen. Der durch Agatha Christie vorgebildete Leser wird sich in einem neuen Christie-Roman wähnen. Zahlreiche Anspielungen und literarische Zitate werden ihm vergnügliche Leseunterhaltung bieten. Adair selbst sagt: " ... Ich wollte möglichst exakt so schreiben wie die große Agatha Christie ... Wer mag, soll das Buch einfach als ein neues Werk von ihr lesen können ...". Gedankt sei auch Jochen Schimmang für seine vorzügliche Übersetzung. (vt/TP) KT 45
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Amila, Jean:
Mitleid mit den Ratten.
2006, 211 S. (Pitié pour les rats, Übersetzung von Helm S. Germer), Conte Verlag, EURO 10,00.
Die Lenfants sind eine normale Familie. Papa Lenfant montiert Autos bei Simca, Mama Lenfant versorgt den Haushalt und Solange, ihre Tochter, geht noch zu Schule. Doch gemeinsam widmet sich die Familie einem nicht ganz alltäglichen Hobby: dem handwerklich korrekt durchgeführten Einbruchsdiebstahl. Als Papa Lenfant dabei in tödliche Gefahr gerät, kommt die Hilfe aus der Tiefe der Nacht – ein politischer Auftragskiller. Der nistet sich bei den Lenfants ein, verführt die beiden Frauen und bringt Vater Lenfant in Schwierigkeiten. Ihre Welt gerät ins Wanken, denn der unerwartete Helfer und seine Kompagnos verachten das kleine Diebesgesindel. Die Frage der Moral stellt sich immer wieder aufs Neue – wer ist mehr wert, die "Ratten" oder die "Hunde"? Der zweite Band der Amila-Reihe bei Conte ist kein herkömmlicher Roman. Schauplatz ist die Welt des Verbrechens, die Schattenseite der Gesellschaft, durchdrungen von der dem "roman noir" eigenen düsteren und teilweise brutalen Stimmung. Amila gelingt es wieder einmal, mit seinem unkomplizierten, bildreichen und fließenden Schreibstil die Aufmerksamkeit des Lesers bis zur letzten Seite zu fesseln und ihn in den Strudel der Ereignisse hinabzuziehen. Inwieweit ein Kriminalfall nötig ist, um dieses Buch dem Krimigenre zuzuordnen, mag jedem selbst überlassen ein. Ein Meisterwerk der Spannung des des "roman noir" ist es in jedem Fall. (vt) KT 45
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Brühl, Hans:
Der Hexpater zu Wormersdorf. Eifel-Krimi.
2006, 238 S., Books on Demand GmbH, EURO 14,60.
In Meckenheim im Rheinland werden ein renommierter Zahnarzt und eine junge Frau umgebracht. Die Kriminalpolizei vermutet ein Beziehungsdrama, denn er war verheiratet mit einer attraktiven früheren Marathonläuferin, für die sich gleichzeitig drei weitere Männer interessieren: Ein gut situierter älterer Reiterhofbesitzer, dessen junger Reitlehrer sowie ein Teilzeitanwalt. Die ermordete junge Dame arbeitete in der Eifelmolkerei und hatte eine Beziehung zu dem dort beschäftigten Milchtankwagenfahrer. Dieser ehemalige Messdiener verkleidet sich gelegentlich als Pater und gerät in Verdacht, dadurch Verbrechen zu vertuschen. Als er bei einem Urlaub in der Karibik von Mitgliedern des Wormersdorfer Alträucher-Clubs entlarvt wird, klicken am Frankfurter Flughafen die Handschellen ... (vt) KT 45
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Descosse, Olivier:
Blutspiegel. Marseille-Krimi.
2006, 540 S. (Le miroir de sang, Übersetzung von Michaela Meßner), Blanvalet Tabu 36344, EURO 8,95.
In einer Felsenbucht vor der Stadt Marseille wird die grauenhaft verstümmelte Leiche eines Mädchens gefunden – sie ist von Kopf bis Fuß enthäutet. Wer ist die Tote? Und wer ist zu so einem bestialischen Verbrechen fähig? Für den raubeinigen Motorradfreak mit dem langen schwarzen Haar, Leutnant Paul Cabrera, und seinen Kollegen Riad Kellal geht das Verbrechen eindeutig auf das Konto eines Ritualmörders. Die Uhr läuft, denn derartige Täter haben meist bereits weitere Opfer im Visier. Doch im Obduktionssaal offenbart sich eine weitere grausame Tatsache: Das tote Mädchen ist nicht irgendjemand – sie ist die Tochter des ermittelnden Polizisten Kellal. Fast verrückt vor Schmerz macht der sich nun auf die Suche nach dem Mörder. Dabei geraten professionelle Fahndung, persönliche Trauer und tief in dem arabischstämmigen Polizisten verwurzelte Ehrgefühle zu einem explosiven Gemisch. Kellal verlässt die Pfade legaler Polizeiarbeit und taucht unter, um am Peiniger seiner Tochter Rache zu nehmen. Nun ist Leutnant Cabrera doppelt gefordert – er muss seinen Freund vor sich selbst schützen und den Mörder dingfest machen, bevor eine weitere Bluttat geschieht. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. (vt) KT 45
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Edwardson, �ke:
Zimmer Nr. 10.
2006, 477 S. (Rum nummer 10, Übersetzung von Angelika Kutsch), Claassen Verlag, EURO 19,95.
Nach über zwanzig Jahren im Polizeidienst erlebt Erik Winter eine Krise. Wohin führt sein Leben? Wie sieht die Zukunft mit Angela aus? Winter ist entschlossen, eine Auszeit zu nehmen und alles zu überdenken. Doch dann geschieht ein Mord. In einem Göteborger Hotel wird eine junge Frau erhängt. Ihr Tod sieht wie ein Selbstmord aus, aber der Abschiedsbrief von Paula Ney enthält keinerlei Hinweise auf die Hintergründe. Wenig später findet man auch Paulas Mutter tot auf, und für Winter rückt ein Indiz in den Mittelpunkt der Ermittlungen: beide Leichen haben eine weiß bemalte Hand. Winter erinnert sich an einen ungelösten Fall, der zwanzig Jahre zurückliegt. Die erfolglose Suche nach der vermissten Ellen Börge endete in genau jenem Hotelzimmer Nr. 10, in derm Paula Ney gefunden wurde. Als Erik Winter diesen alten Fall aufgreift, gerät er plötzlich selbst in as Visier des Mörders. (vt) KT 45
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Falco, Vincenzo de / Lama, Diana:
Tod im Glaushaus.
2006, 252 S. (Nell'ombra, Übersetzung von Gabriela Schönberger), Fischer Taschenbuch 16449, EURO 8,95.
Ein mysteröses, blutiges Verbrechen erschüttert die verschlafene Provinz Venetien. Anna Dell'Orto, jung, schön und reich, wurde barbarisch ermordet im Garten der elterlichen Villa aufgefunden. Maresciallo Bagnoasco, ein Neapolitaner, den es in den Norden Italiens verschlagen hat, trifft auf eine Mauer des Schweigens und der Feindseligkeit. Bald schon gibt es einen ersten Verdächtigen. Riccardo, der junge Tennislehrer und Jugendfreund Annas, scheint die Gelegenheit zu der Tat gehabt zu haben. Da schaltet sich die Tochter des Maresciallos ein, die als Sekretärin bei Professor Dell'Orto arbeitet. Sie ist überzeugt von der Unschuld Riccardos. Doch alle Beweise sprechen gegen ihn. (vt) KT 45
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Garski, Peter [d.i. Arno Löb]:
Panik in der Puppenkiste. Ein Augsburg-Krimi. Klaus Kessler und Helle ermitteln wieder.
2006, 340 S., A-Crime Verlag, EURO 9,90.
Wieso findet sich eine bekannte Marionette aus der Augsburger Puppenkiste bei einer übel zugerichteten Leiche? Klaus Kessler hat die Schnauze voll als Privat-Schnüffler und zieht sich als Schrottsammler aufs Land zurück. Ein entsetzlicher Fund auf einem Bauernhof bringt ihn aber wieder mit der Kommissarin Sara Insagg zusammen, mit der ihn intime Momente verbinden. Ausgerechnet Klaus Kesslers Freund Helle hat sich mit der Mutter der Kommissarin zusammengetan. Hat ein dubioser V-Mann der Polizei einen Mord begangen? Warum wird in der Augsburger Puppenkiste ein Feueralarm ausgelöst? Eine wichtige Rolle spielen auch kinderlose Promi-Frauen, die sich unbedingt ein Kind wünschen und dafür viel Geld zahlen. Die afrikanische Voodoo-Heilerin Matata stachelt die Sexgelüste mit merkwürdigen Tieren an. Und warum wird Klaus Kessler von gefährlichen Flintenmännern aus dem Swinger-Club entführt? (vt) KT 45
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Gerritsen, Tess:
Scheintot.
2006, 412 S. (Vanish, Übersetzung von Andreas Jäger), Limes, EURO 21,95.
Die Pathologin Dr. Maura Isles arbeitet im Leichenschauhaus, als sie plötzlich ein seltsames Geräusch aus einem der Leichensäcke hört. Aber als sie den Leichensack öffnet, schlägt die scheinbar Tote die Augen auf. Maura reagiert sofort und fährt die unterkühlte Frau ins Krankenhaus. Kaum ins Leben zurückgekehrt, tötet die Unbekannte einen Wachmann und nimmt einige Patienten als Geiseln – darunter Detective Jane Rizzoli, die zur Geburt ihres Kindes in der Klinik ist. Voll Sorge um ihre Freundin Jane Rizolli fährt Maura abends nach Hause, wo der Lokaljournalist Peter Lukas auf sie wartet. Die Geiselnehmerin habe sich bei ihm gemeldet und angeboten, die Geiseln freizulassen, wenn er und ein Kameramann der mysteriösen Unbekannten ein öffentliches Forum bieten. Aber noch bevor Maura und Peter zu einem Entschluss kommen, können Spezialeinheiten die Geiseln retten. Bei der Befreiungsaktion wird jedoch die Geiselnehmerin erschossen. Nur Jane Rizolli hört, was die Sterbende ihr zuflüstet: "Mila weiß Bescheid". Nach den Entbindung beschließt Jane, gemeinsam mit ihrem Mann, dem FBI-Agenten Gabriel Dean, der Geschichte nachzugehen. Das Polizisten-Paar findet heraus, dass in Ashburn / Virginia vor ein paar Monaten in einem Bordell ein Massaker an fünf Prostituierten stattgefunden hat. Das FBI berichtet den beiden von ihren Ermittlungen im Zusammenhang mit Menschenhandel und Zwangsprostitution – und dass sie von höheren Stellen aus massiv behindert wurden. Wenige Tage später klopft es an Janes Haustür. Vor der Tür steht eine junge Frau, die sich als Mila vorstellt. Mila übergibt Jane einen Videofilm, den sie und die getötete Geiselnehmering bei ihrer Flucht vor den Mördern des Bordell-Massakers mitgenommen haben. Auch sie waren zur Prostitution gezwungen worden. Auf dem schockierenden Video sieht man, wie ein weißer älterer Mann ein blutjunges Mädchen brutal vergewaltigt und während des Beischlafs erdrosselt. Verängstigt fahren die beiden Frauen zum Haus von Reporter Peter Lukas, da sich Jane dort in Sicherheit glaubt. Was sich als folgenschwerer Irrtum erweisen wird. (vt) KT 45
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Hill, Reginald:
Welch langen Weg die Toten gehen. 2006, 555 S. (Good Morning, Midnight, Übesetzung von Karl-Heinz Ebnet), Droemer, EURO 19,90.
Die Kopie eines Selbstmords ist Selbstmord, bestimmt Superintendent Andy Dalziel. Gott sei Dank gibt es einige Unstimmigkeiten, weshalb Peter Pascoe, das intellektuelee Gegenstück zu dem schwergewichtigen Dalziel, seinerseits Nachforschung anstellt. Und schon ist man mitten drin in einem neuen Fall von Englands herausragendem Krimiautor Reginal Hill. Ein Freitod, perfekt in Szene gesetzt: Auf dem Schreibtisch ein Gedichtband, im Hintergrund klassische Musik, um den Abzug des Gewehrs ein seidener Faden. Vor zehn Jahren hat sich der Unternehmer Palinurus Maciver senior in seinem Arbeitszimmer erschossen. Nun tut es ihm sein Sohn Pal jun. gleich, auf genau dieselbe zeremonielle Art und Weise. Aber die Frage ist: War es wirklich Selbstmord? Oder ist es in Wahrheit ein Mord, der als Selbstmord getarnt ist? Detective Chief Inspector Peter Pascoe, der die Ermittlungen leitet, wundert sich, welche Steine ihm Dalziel, Chef der Polizei von Mid-Yorkshire, beständig in den Weg legt. Unverdrossen versucht er dennoch, das komplizierte Netzwerk der Beziehungen und Verstrickungen innerhalb der Familie Maciver zu entschlüsseln. Denn offenkundig lügen alle Beteiligten nach Kräften. Jeder hätte ein Motiv. Wird es ihm gelingen, der irdischen Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen? Ein raffinierter Plot mit undurchsichtigen Gestalten, versehen mit brillantem Wortwitz und einer überraschenden Auflösung – das neueste Werk des britischen Autors anspielungsreicher Rätselkrimis und Diamond Dagger-Preisträgers begeisterte schon die britische Presse: "Dieses Buch ist ein weiterer Beweis für Hills ausgeklügelte Krimis und seinen glänzende Stil, die aus ihm einen der besten Krimiautoren aller Zeiten machen." (The Sunday Telegraph), "Der Höhepunkt der Kriminalliteratur" (The Observer), "Hill verfügt über den ironischen Wortschatz aller berühmten britischen Krimiautoren." (The Guardian). (vt) KT 45
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Kaminsky, Stuart M.:
CSI:NY. Blutige Spur. 2006, 303 S. (CSI:NY – Blood in the Sun, Übersetzung von Frauke Meier), vgs, EURO 17,90.
In der Synagoge der orthodoxen jüdischen Gemeinde Brooklyns wird eine Leiche gefunden. Es scheint sich um einen Ritualmord zu handeln, denn der Tote liegt mit am Boden festgenagelten Händen und Füßen auf einem mit Kreide gezeichneten Kreuz. Unter Verdacht stehen die fanatischen Anhänger der Glaubensgemeinschaft Jüdisches Licht Christi und insbesondere ihr Anführer Joshua. Als jedoch eines ihrer eigenen Mitglieder auf dieselbe Weise umgebracht wird, müssen Stella, Flack und Aiden in eine ganz andere Richtung ermitteln. Der unscheinbare Antiquitätenhändler Bloom, ein Jugendfreund des ermordeten Asher Glicks, führt sie auf die Spur eines Auftragskillers. Währenddessen sind Mac und Danny mit der Aufklärung eines Familiendramas in dem idyllischen Stadtviertel Forest Hill beschäftigt. Die Eltern und die Tochter der Familie Vorhees sind ohne erkennbares Motiv ermordet worden. Im Fortlauf der Untersuchungen bröckelt die Fassade der glücklichen Familie; Jacob, das jüngste Familienmitglied, ist anscheinend Augenzeuge des schrecklichen Vorfalls gewesen. Doch er ist spurlos verschwunden. (vt) KT 45
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Klönne, Gisa: Unter dem Eis. 2006, 363 S., Ullstein, EURO 18,00.
Ein Jahrhundertsommer lähmt die Menschen in Köln, als ein Junge und sein Hund scheinbar spurlos verschwinden. Während sich die Polizei mit diesem mysteriösen Vermisstenfall quält, sucht Kriminalhauptkommissarin Judith Krieger in Kanada nach ihrer alten Schulfreundin Charlotte. Die Vogelforscherin wollte dort Eistaucher beobachten. Diese rotäugigen Wasservögel tauchen, so ein alter Mythos, zwischen der Welt der Lebenden und jener der Toten hin und her. Und bald geht es auch für Judith um Leben und Tod: Hat der Mann, mit dem sie in der kanadischen Wildnis eine leidenschaftliche Affäre anfängt, Charlotte umgebracht? Dann verschwindet in Köln ein weiterer Junge und für Judith und ihrem Kollegen Manni Korzilius beginnt ein Wettlauf, der sie mit Vertrauen, Verrat und falsch verstandener Liebe konfrontiert und bald sehr viel persönlicher berührt, als es ihnen lieb ist. (vt) KT 45
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- Gisa Klönnes Debüt-Krimi "Der Wald ist Schweigen" wurde 2006 für den Friedrich-Glauser-Preis – Krimipreis der Autoren in der Sparte "Debüt" nomieniert (tp) –
Kneifl, Edith (Hg):
Mörderisch unterwegs.
Von Berlin bis Mexico City. Kriminalgeschichten.
2006, 301 S., Milena Verlag, EURO 17,90
21 deutsche, schweizer und österreichische Krimi-Autorinnen hat die Wienerin Edith Kneifl (Glauserpreisträgerin 1992) zusammengetrommelt, um in klugen Erzählungen und bösen Phantasien über Gewalt, Auflehnung und Verteidigung zu schreiben. Ihr Projekt, von Autorinnen Kurzkrimis einzuholen, deren setting die Großstadt ist, wurde von bekannten und beliebten Krimiautorinnen des deutschen Sprachraums mit Begeisterung aufgegriffen. Edith Kneifl stellte nur eine Bedingung: Die Autorinnen mußten mindestens einmal in der Stadt, die sie für ihre Kurzkrimis gewählt hatten, unterwegs gewesen sein. Diese Anthologie mörderischer Streifzüge führt den Leser nach: Beirut (Brigitte Albrecht), Berlin (Helga Anderle), Bern (Sabine Deitmer), Budapest (Thea Dorn), Dortmund (Anke Gebert), Hamburg (Doris Gercke), Hannover (Sissi Gruber), Havanna (Irmtraut Karlsson), Las Palmas (Edith Kneifl), Linz (Carmen Korn), London (Lisa Lercher), Mexico City (Susanne Mischke), München (Jutta Motz), Murmansk (Sabina Naber), Nizza – Gomera (Ingrid Noll), Salzburg (Susanne Schubarbsky), San Remo (Amaryllis Sommerer), Sydney (Sylvia Unterrader), Ulan Bator (Regula Venske), Wien (Gabriele Wolff), Zürich (Verena Wyss). (tp) KT 45
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La Plante, Lynda: Süß wie der Tod.
2006, 501 S. (Above Suspicion, Übersetzung von Christoph Göhler), Blanvalet Tabu 36487, EURO 8,95.
Der jungen Polizei-Ermittlerin Anna Travis wird ihr erster großer Fall übertragen, eine Serie von Morden, die selbst die erfahrensten und abgebrühtesten Polzisten schockieren. Es begann vor zwölf Jahren, und inzwischen gibt es sechs Tote. Die Methode des Täters ist immer die gleiche, ebenso wie der soziale Hintergrund der getöteten jungen Frauen: Sie waren alle drogenabhängige Prostituierte. Dann taucht eine siebte Leiche auf. Wieder wurde das Opfer auf die bekannte Art umgebracht, aber diesmal handelt es sich um eine Studentin mit einem "Engelsgesicht". Das Profil des Mörders hat sich damit entscheidend verändert. Entschlossen, sich den Respekt ihrer skeptischen Kollegen zu erwerben, stößt Anna auf ein wichtiges Indiz, das zu einem prominenten Verdächtigen führt: einem sehr beliebten, charmanten und gut aussehenden Schauspieler, der kurz vor dem großen internationalen Durchbruch steht. Seine Unschuldsbeteuerungen wirken selbstsicher und überzeugend. Die Verhaftung dieses Mannes würde zu einem gewaltigen Medienspektakel führen. Und falls er sich tatsächlich als unschuldig erweisen sollte, stünde nicht er am Ende seiner Laufbahn, sondern Annas harter Kampf um ihre Karriere wäre verloren, noch ehe er richtig begonnen hat. (vt) KT 45
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Lawson, Michael:
Der Luchs. 2006, 349 S. (The Inside Ring, Übersetzung von Bernhard Kempen), Blanvalet Verlag, EURO 18,95.
Gut gelaunt steigt der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika aus einem Militärhubschrauber, an seiner Seite sein ältester Freund, der berühmte Schriftsteller Philip Montgomery. Die beiden freuen sich auf ein privates Angelwochenende. Zu ihrer Sicherheit sind vier Secret-Service-Agenten mit von der Partie. Plötzlich fällt ein Schuss. Die Kugel trifft Montgomery – der tot zusammenbricht. Ein weiteres Geschoss verletzt den Präsidenten an der Schulter, und ein drittes tötet einen Agenten, der sich zum Schutz auf ihn geworfen hat – das alles vor laufenden Fernsehkameras. Sofort wird die gesamte Umgebung abgesucht, doch es fehlt jede Spur von dem Schützen. Am nächsten Tag wird ein gewisser Harold Edwards tot in seiner Wohnung aufgefunden, ein beim Militär ausgebildeter Scharfschütze. Edwards hat offenbar Selbstmord begangen; in einem Abschiedsbrief macht er die verfehlte Politik des Präsidenten für seine langjährige Arbeitslosigkeit verantwortlich und bekennt sich ausdrücklich zu dem Mordversuch. Besonders erschüttert von dem Attentat ist der Chef des Ministeriums für Heimatschutz, General Andy Bank. Denn ein paar Tage bevor die tödlichen Schüsse fielen, hatte er in der internen Dienstpost eine anonyme Notiz von einem "Agenten am falschen Ort" erhalten, der vor genau diesem Attentat am Chatooga River warnte und betonte, dass von einem der vier Bewacher eine große Bedrohung für das Leben des Präsidenten ausgehe. Banks hat die Notiz an Patrick Donnelly, den Chef des Secret Service, weitergeleitet – der sie jedoch offensichtlich nicht ernst genommen hat. Nicht auszudenken, wenn die Presse von dieser Panne erfährt. Für die interne Aufklärung benötigt Banks einen diskreten Ermittler, und den findet er in Joe DeMarco. DeMarco, bekannt als "Der Luchs", arbeitet für den Kongress, ist offiziell dem Sprecher des Repräsentantenhauses unterstellt und versteht es, delikate Angelegenheiten ohne jedes Aufsehen zu bereinigen und drohende Skandale von Parlament und Regierung fernzuhalten. Seine neue Aufgabe ist jedoch weitaus heikler als alles, womit er bislang zu tun hatte. Ist er etwas einer internen Verschwörung gegen den Präsidenten auf der Spur? (vt) KT 45
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Nesser, H�kan:
Die Fliege und die Ewigkeit.
2006, 317 S., (Flugan och evigheten, Übersetzung von Christel Hildebrandt), btb, 3-442-75053-9 / K 16 14 32 70, EURO 19,95.
Jahrelang saß der Bibliotheksangestellte Maertens wegen Mordes im Gefängnis. Inzwischen wieder in Freiheit, lebt er völlig zurückgezogen. Außer mit seinem Schachfreunden trifft er sich mit kaum einem Menschen, und wann immer er Zeit hat, widmet er sich seinem Hobby, dem Abschreiben von Klassikern. Doch plötzlich gerät sein sorgsam eingerichtetes Dasein aus dem Gleichgewicht. Aus der Zeitung muss er erfahren, dass sein einstmals bester Freund und Studienkollege, der bekannte Philosoph Tomas Borgmann, gestorben ist. Bald darauf besucht ihn Tomas Witwe. Auch Maertens war einmal in sie verliebt. Jetzt erklärt sie, dass Tomas in seinem Testament verfügt hat, dass Maertens eine Woche bei Marlene in ihrem Haus am Meer verbringen soll. Mit freiem Zugang zur Bibliothek und allen Büchern, die ihn interessieren. Ob er will oder nicht, Maertens muss sich an seine Zeit mit Tomas erinnern, an die Zeit vor dem Mord, an die Zeit, in der er ein anderer war. Und je länger er darüber nachdenkt, desto klarer wird ihm, dass sein einstmals bester Freund ihn vor Jahren schamlos hintergangen hat. (vt) KT 45
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Pfeiffer, Alexander:
So wie durchs Feuer hindurch. Wiesbadener Krimidrama.
2006, 226 S., Societäts Verlag, 3-7973-0997-X / 978-3-7973-0997-6 / K 16 13 24 62, EURO 14,80.
Art Pfeilschifter hat fürs erste seine Lebensziele erreicht. Als Chauffeur eines zwielichtigen Verlegers trägt er einen teuren Anzug und fährt ein Nobelauto, für die sonstigen Ausgaben reicht das Geld aus seinen florierenden Drogendeals. Doch als er sich auch noch mit der Frau des Chefs einlässt, fangen einige Probleme an: Der Chef verschwindet im Nichts, seine Frau wird tot aufgefunden und hinter Art sind abwechselnd Polizisten und Männer in schwarzen Anzügen her. Eine Verfolgungsjagd beginnt, die manches Opfer fordert. Alexander Pfeiffers Krimidrama "So wie durchs Feuer hindurch" ist ruppig, immer nah am Geschehen und voller Überraschungen. Seine Story siedelt er im Milieu der Halbwelt an – Drogen, Prostitution, Hehlerei und Pornografie vermengen sich zum Kitt, der die Beziehungen zwischen Alexander Pfeiffers Figuren festigt. Pfeiffer schickt seinen Helden durch einen Alptraum, der ihm den Boden unter den Füßen wegzieht. Zwischen Verzweiflung und Wut versucht der sympathische Held, seine Existenz zu retten und erkennt dabei, was in seinem Leben wirklich wichtig ist. Der Autor zeigt die abgründigen Seiten der glänzenden Kurstadt Wiesbaden. Um an das schnelle Geld zu kommen, ist hier alles erlaubt. Das muss auch Art Pfeilschifter erfahren, der eigentlich nur einen coolen Job machen will. Doch plötzlich steckt er mitten in einem Verbrechen, von dem er nur eines weiß: Er selbst ist einer der Hauptverdächtigen – und nicht nur die Polizei ist hinter ihm her. Aber Pfeilschifter will kämpfen, wenn auch auf seine eigene Tour: Drogengeschäfte in dunklen Bars, Partys in der Wiesbadener "Räucherkammer", wilde Verfolgungsjagden auf der A66 – er spielt das Spiel mit, auch wenn er die Regeln nicht kennt. Und wenn er dafür durchs Feuer muss. (vt) KT 45
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Reichs, Kathy:
Hals über Kopf.
2006, 414 S. (Break No Bones, Übersetzung von Klaus Berr), Blessing Verlag, EURO 19,95.
Was wie ein harmloser Exkurs auf eine idyllische Ferieninsel beginnt, endet für die forensische Anthropologin Tempe Brennan in einem Albtraum. Auf Dewees Island vor der Küste South Carolinas begleitet sie zwei Wochen lang eine Studentengruppe bei Ausgrabungen einer alten indianischen Stätte. Doch um die Idylle ist es geschehen, als die Dünen am vorletzten Tag des Projekts einen Toten freigeben, der offenbar erst unlängst hier deponiert wurde und wohl keines natürlichen Todes starb. Kaum hat Tempe ihre Untersuchung abgeschlossen, da entdeckt man in den Sümpfen auf dem Festland eine weitere Leiche. Selbstmord durch Erhängen, so trägt es der örtliche Sheriff ins Protokoll ein, doch Tempe ist skeptisch. Die Frakturen an den Wirbeln des Toten widersprechen ihren Erwartungen bei einem solchen Freitod. Und was noch frappierender ist: Die Wirbel weisen dieselben Kerben auf wie die des Opfers von Dewees. Gemeinsam mit ihrem Noch-Ehemann, dem Rechtsanwalt Janis "Pete" Peterson, der an die Küste gekommen ist, um die vermisste Tochter eines Klienten zu suchen, wird Tempe auf den machtgierigen Fernsehprediger Aubrey Herron aufmerksam, bei dem das verschwundene Mädchen zuletzt gesehen wurde. Ist er in die Mordfälle verwickelt? Oder der verdächtig verschwiegene Chefarzt, dessen Klinik Herron großzügig unterstützt? Und warum wird sie auf Schritt und Tritt von Dickie Dupree verfolgt, einem Bauunternehmer, der große Pläne für einen gewissen Strandabschnitt auf Dewees Island hat? Tempe und Peter hatten als Ehepaar kein Glück. Doch als Detektivduo dürfen sie sich keinen Fehltritt erlauben, sonst könnten sie bald länger zusammen am Strand liegen, als ihnen lieb ist. (vt) KT 45
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Robotham, Michael:
Amnesie. 2006, 446 S. (Lost, Übersetzung von Kristian Lutze), Goldmann Verlag, EURO 19,95.
Eigentlich könnte Detective Inspector Vincent Ruiz sich glücklich schätzen: Gerade noch rechtzeitig wird er schwer verletzt und halb ertrunken aus der Themse geborgen und in ein Londoner Krankenhaus gebracht. Doch als er nach Tagen aus dem Koma erwacht, fängt der Alptraum erst an, denn Ruiz kann sich beim besten Willen nicht an die letzten Wochen erinnern, nicht daran woher seine Verletzungen kommen und wie oder warum er in der kalten Themse landete. Er hat nur irgendwie eine dunkle Ahnung, dass all das mit einem alten, längst zu den Akten gelegtem Fall zu tun hat. Und Ruiz täuscht sich nicht. In seinen nassen Sachen findet er das Foto eines siebenjährigen Mädchens, Mickey Carlyle, die drei Jahre zuvor entführt wurde und seither als tot gilt. Eine Leiche wurde allerdings nie gefunden. Mit Hilfe seines alten Bekannten Joe O'Loughlin, einem Psychologen, gelingt es Ruiz Schritt für Schritt die Erinnerungslücken wieder zu füllen, und langsam wird ihm klar, dass, sollte Mickey noch am Leben sein, sie in größter Gefahr schwebt. (vt) KT 45
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Sandford, John:
Kaltes Fieber.
2006, 475 S. (Broken Prey, Übersetzung von Manes H. Grünwald), Page & Turner Verlag, EURO 19,95.
Detective Lucas Davenport, Leiter einer Sonderermittlungseinheit im Stab des Gouverneurs von Minnesota, hat es mit einem psychopathischen Serienmörder zu tun. Die erste Leiche wird am Mississippi-Ufer in Minneapolis gefunden. Der Körper der jungen Frau wurde mit einer Peitsche gegeißelt. Drei Wochen später taucht auf einer Farm ein zweiter Leichnam auf. Wieder handelt es sich um eine besonders grausame Tat, denn der Tote wurde verstümmelt. Für die Presse sind die Morde ein gefundenes Fressen. Ein Zeitungsleser allerdings hat eine wichtige Information für Davenport: Der Bewährungshelfer Mark Fox fühlt sich durch die Beschreibung der Taten an seinen Schützling Charlie Pope erinnert. Pope, ein kürzlich aus der Psychiatrie des Gefängniskrankenhauses St. John's entlassener Verbrecher, ist für seine abartigen sexuellen Vorlieben bekannt. Davenport nimmt sofort Verbindung mit St. John's auf, und der Verdacht scheint sich zu bestätigen. Aber Charlie Pope hat bisher noch nie einen Menschen getötet. Außerdem zeugt die Planung und Durchführung der Morde von einer hohen Intelligenz des Täters – einer Intelligenz, über die der eher minderbemittelte Pope nicht verfügt. Davenpost vermutet, dass Pope im Auftrag anderer gehandelt hat. Und diese anderen können nur die "Drei Großen" sein, drei ebenso intelligente wie perverse Killer, die in St. John's unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen einsitzen und von denen jeder glaubte, dass sie hier kein Unheil mehr anrichten können. (vt) KT 45
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Schreyer, Wolfgang / Schreyer, Paul:
Die Legende. Was am 11. September geschah.
2006, 386 S., Verlag Das Neue Berlin, EURO 14,90.
Vater Wolfgang Schreyer (Jahrgang 1927) und Sohn Paul Schreyer (Jahrgang 1977) wählten die Form des dokumentarischen Polit-Thrillers, um über die Hintergründe der Anschläge am 11. September 2001 zu reflektieren. Im Roman-Teil agiert Danny Shaw, Berater des Präsidenten. Bei ihm laufen alle Informationen zusammen und er entscheidet über Weitergabe, Zurückhaltung oder Manipulation dieser Informationen. Die öffentliche Berichterstattung über die Ereignisse liegt also ganz in seinen Händen. Als der Polit-Profi sich allerdings in die Journalistin Brenda Delano verliebt, steht Danny Shaw auf einmal auf brüchigem Eis. Kann er ihr vertrauen? Schöpft sie ihn nur ab? Ist er in Gefahr? Die beiden Autoren wählten fünf verschiedene Personen, um aus fünf verschiedenen Blickwinkeln über den 11.9.2001 und den Ablauf der Ereignisse zu berichten: Präsident George Bush, dessen Leibwächter und seine Frau, der erwähnte Berater Danny Shaw und die genannte Journalistin Brenda Delano. Der zweite Teil des Polit-Thrillers ist mit "Fallout" überschrieben. In acht Kapiteln haben die beiden Autoren Informationen, Zeitungsmeldungen und Hintergrundmaterial zusammengetragen, um bestimmte Darstellungen des Romanteils zu erläutern. (tp) KT 45
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Thompson, Carlene:
Fürchte, was du siehst.
2006, 413 S. (Share no secrets, Übersetzung von Irmengard Gabler), Krüger, EURO 18,90.
Sie lächelt, als ihr Liebhaber sie im Morgengrauen alleine lässt. Sie weiß noch nicht, dass sie sich niemals wiedersehen werden. Und dass die Hände, die sie als nächstes berühren, sie töten werden. Jäh wir die Idylle in dem kleinen Ort Point Pleasant am malerischen Ohio River zerstört, als die Leiche von Julianna Brent gefunden wird. Sie war eine wunderschöne Frau, der kein Mann widerstehen konnte. Wurde ihr das jetzt zum Verhängnis? Julianna traf sich regelmäßig mit ihrem Liebhaber in dem verlassenen Hotel La Belle Rivière am Fluss. Der Einzige, der darüber genauer Bescheid wissen kann, ist Claude Duncan, der Verwalter des Hotels. Doch nur einen Tag nach dem Mord am Julianna wird auch Duncan auf brutale Weise ermordet. Wer will da etwas vertuschen? (vt) KT 45
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Yasutaka, Tsutsui:
Mein Blut ist das Blut eines anderen.
2006, 224 S., (Ore no chi wa tanin no chi, Übersetzung von Otto Putz), mit einem Nachwort von Eduard Klopfenstein, Japan Edition im Be.Bra Verlag, EURO 22,00.
Kinukawa, der unscheinbare Angestellte eines Bauunternehmers in einer japanischen Provinzstadt, wird Zeuge eines Übergriffs der Mafia. Er rastet aus und richtet unter den Verbrechern ein Blutbad an. Nun gerät er zweifach ins Visier der Yakuza: Die einen jagen ihn, die anderen wollen ihn für ihre Organisatin gewinnen. Wilde Kämpfe und Bandenkriege nehmen einen verhängnisvollen Lauf. Eine hard-boiled crime novel aus Japan. (vt) KT 45
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