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TV-Krimi-Buch-Tipps
Filmtitel Buchstabe: E
Easy Riders, Raging Bulls
(USA/GB 2003, R.: Kenneth Bowser)
Doku über die wilden sechziger und siebziger Jahre in und um Hollywood.
Dazu gibt es Peter Biskinds gleichnamiges Buch "Easy Riders, Raging
Bulls – Wie die Sex & Drugs & Rock�n�Roll Generation Hollywood rettete"
(Originalausgabe 1998, deutsche Ausgaben bei Roger & Bernhard/2001,
demnächst Heyne Verlag), das Buch zur Berlinale-Retrospektive New
Hollywood "New Hollywood 1967 – 1976" (Bertz Verlag), eine tolle Reihe
bei der Berlinale (tja, die ist am 17. vorbei) und – ab heute – eine
3-sat-Reihe namens "Hollywood im Aufbruch" (2 Dokus, 11 Filme bis zum 5.
März). Da empfehle ich schon jetzt jeden Film...
Auf der Homepage von 3sat finden sich weitere Informationen zur Reihe,
u. a. das informative Presseheft.
Das Echo
(GB 1998, R.: Diarmuid Lawrence)
Drehbuch: Kevin Hood
LV: Minette Walters: The Echo, 1997 (Das Echo)
Journalist Deacon will einen mysteriösen Mordfall aufklären.
Der gediegene TV-Zweiteiler wird in einem Stück gesendet.
Ed McBain: Der Lockvogel
(USA 1997, R.: Douglas Barr)
Drehbuch: Larry Cohen
LV: Ed McBain
Eine Polizistin wird als Lockvogel für einen Serienvergewaltiger
eingesetzt.
TV-Krimi mit dem 87. Polizeirevier
Ed McBain: Tod einer Tänzerin
(USA 1996, R.: Bradford May)
Drehbuch: Larry Cohen
LV: Ed McBain: Ice
Langatmige TV-Verfilmung eines Romans mit dem 87. Polizeirevier
Edgar G. Ulmer � Der Mann im Off
(A/USA 2004, R.: Michael Palm)
Sehenswerte Doku über den nur noch in Cineasten-Kreisen bekannten Edgar G. Ulmer (17. 9. 1904 � 30. 9. 1972). Seine Lehrjahre verbrachte er u. a. bei F. W. Murnau, Robert Siodmak und Billy Wilder, ehe er nach Hollywood ging und, dort, nachdem er bei dem Filmmogul Carl Laemmle in Ungnade fiel, hauptsächlich Billigfilme drehte.
Sein bekanntester Film ist der Horrorfilm �Die schwarze Katze� (The black cat, USA 1934). Im Noir-Genre drehte er �Blaubart� (Bluebeard, USA 1944), �Umleitung� (Detour, 1945), �Die Stimme aus dem Jenseits� (Strange Illusion, USA 1945), �The strange woman� (USA 1946), �Ohne Erbarmen/Skrupellos� (Ruthless, USA 1948) und �Mord ist mein Geschäft� (Murder is my beat, USA 1955)
Ediths Tagebuch
(D 1983, R.: Hans W. Geissendörfer)
Drehbuch: Hans W. Geissendörfer
LV: Patricia Highsmith: Edith's diary, 1977 (Ediths Tagebuch)
Berlin, 1978: Edith flüchtet immer mehr aus der tristen Realität in die Traumwelt ihres Tagebuches – bis beide Welten mit tödlichen Konsequenzen aufeinandertreffen.
Von der damaligen Kritik wurde Geissendörfers Highsmith-Adaption nicht gerade euphorisch aufgenommen. Unter anderem weil Geissendörfer die Story aus den USA nach Deutschland verlegte und die Handlung in einer ziemlich kurzen Zeit spielen lässt. Im Buch erstreckt sich Ediths Tagebuch über gut zwanzig Jahre: von Mitte der Fünfziger bis Mitte der Siebziger.
Aus heutiger Sicht ist natürlich das Zeitkolorit interessant. Denn dieses von Geissendörfer gezeigte, sozialdemokratische Deutschland ist schon lange untergegangen. Die Story entwickelt sich ziemlich sprunghaft und plakativ voran.
Mit Angela Winkler, Vadim Glowna
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Ehrbare Ganoven
(F 1985, R.: Constantin Costa-Gavras)
Drehbuch: Constantin Costa-Gavras
LV: Francis Ryck
Glückliches Familienleben: der Vater wird aus dem Knast entlassen und
der Sohn möchte den Beruf des Vaters ergreifen. Gemeinsam rauben sie
Safes aus. Erst als die us-amerikanische Mafia in den Familienbetrieb
einsteigen will, gibt es Probleme.
Nett-belanglose Gaunerkomödie mit Johnny Hallyday, Fanny Ardant, Guy
Marchand.
Die Ehre der Prizzis
(USA 1985, R.: John Huston)
Drehbuch: Richard Condon, Janet Roach
LV: Richard Condon: Prizzi's Honor, 1982
In jeder Beziehung gnadenlose und gelungene Satire auf die Mafia, die –
lange vor den "Sopranos" – gründlich mit Coppolas Mafia-Pathos aufräumt.
Bei Huston ist die Mafia nur noch ein Haufen Clowns. Jack Nicholson,
nachdem er sich in die Killerin Kathleen Turner verliebte, steht vor der
Frage seines Lebens: "Do I ice her? Do I marry her?" – Am Ende des Films
hat er beide Fragen beantwortet und einiges über Ehre und Familie gelernt.
Ein einfacher Plan
(USA 1998, R.: Sam Raimi)
Drehbuch: Scott B. Smith
LV: Scott B. Smith: A simple plan, 1993 (Ein ganz einfacher Plan, Ein
einfacher Plan)
Im verschneiten Minnesota finden drei Freunde in einem abgestürzten
Flugzeug einen Koffer mit vier Millionen Dollar. Sie wollen das Geld
behalten, aber Eifersucht, Paranoia und Dummheit führen zu einem anderen
Ergebnis.
Temporeiche, schwarze Komödie, die natürlich an "Fargo" erinnert, aber
über eigene Qualitäten verfügt und von Raimi erstaunlich unblutig und
psychologisch glaubwürdig inszeniert wurde. Denn damals war Raimi in
erster Linie als der "Tanz der Teufel"-Macher bekannt, heute ist er
selbstverständlich der Mann, der Spiderman inszenierte.
Mit Bill Paxton, Bridget Fonda, Billy Bob Thornton, Jack Walsh
Ein fast perfektes Alibi
(D 1998, R.: Michael Gutmann)
Drehbuch: Michael Gutmann, Hans Werner Kettenbach
LV: Hans Werner Kettenbach: Glatteis, 1982
Hausmeister Scholten glaubt, Erika wurde von ihrem untreuen Mann umgebracht. Er sammelt Beweise.
Guter TV-Krimi.
Mit Günter Lamprecht, Gottfried John
Ein mörderischer Job – Krimiautoren und ihre Ermittler:
Elizabeth George und Linley/Havers(GB 2001, R.: Richard Laxton)
Doku � es gibt ein köstliches Interview von 1994 von Thomas Wörtche mit
Elizabeth George auf der Kaliber 38-Seite. Wörtche nannte es
Gesprächsversuch.
Ein Mord zuviel
(GB 1992, R.: Robert Young)
Drehbuch: Arthur Hopcraft
LV: Ted Allbeury: No Place To Hide, 1984 (Rennie)
Der britische Agent Rennie soll die Kinder eines arabischen Verbrechers entführen. So wollen die Briten einen von ihm entführten eingenen Agenten befreien. Aber nachdem er sich in dessen Schwägerin verguckt, hat Rennie wirkliche Probleme.
Die bislang einzige Verfilmung eines Buches von Ted Allbeury ist eine Entwicklungsgeschichte im Gewand eines Agententhrillers. "Ein um Moral bemühter Agententhriller, in dessen Mittelpunkt die politische Bewußtwerdung eines Mannes steht, der bislang Befehlen gehorchte und nun zur Eigenverantwortung findet." (Lexikon des internationalen Films)
Anscheinend erschien 2004 eine Neuauflage des Buches unter dem Filmtitel "Hostage".
Mit Sam Neill, Talisa Soto, Art Malik, James Fox.
Auch "Undercover – Geiseln des Terrors"
Ein neuer Tag im Paradies
(USA 1998, Regie: Larry Clark)
LV: Eddie Little
Empfehlenswertes, unsentimentales, hartes Gangster-Roadmovie und
Erziehungsgeschichte mit James Woods und Melanie Griffith als
Ersatz-Eltern.
Ein wahres Verbrechen
(USA 1999, R.: Clint Eastwood)
Drehbuch: Larry Gross, Paul Brickman, Stephen Schiff
LV: Andrew Klavan: True Crime, 1995 (Ein wahres Verbrechen)
Zynischer Reporter mit familiären und beruflichen Problemen will einen
zum Tode Verurteilten retten. – Solider Krimi, der Hollywoods klassische
Erzähltugenden mit guten Schauspielern hochhält: Clint Eastwood, James
Woods, Isaiah Washington, Denis Leary
Eine Leiche zum Dessert
(USA 1976, R.: Robert Moore)
Drehbuch: Neil Simon
Ein Millionär lädt die berühmtesten Detektive der Welt auf seinen Sitz
ein. Er behauptet, sie könnten einen Mord aufklären, der um Mitternacht
stattfinden wird. Die Detektive sehen das anders.
Neil Simon zieht in seiner Krimikomödie die Images der bekanntesten,
literarischen Detektive der Welt (hier: Miss Marple, Hercule Poirot, Sam
Spade, Nick Charles aka Der dünne Mann mit Gattin Nora, Charlie Chan)
und die Prinzipien des Whodunits durch den Kakao. Ein köstlicher Spaß �
nicht nur für Genre-Fans.
Verkörpert werden die Meisterdetektive und Tatverdächtige u. a. von
Truman Capote, Peter Falk, Alec Guiness, David Niven, Peter Sellers.
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21 Gramm
(USA 2003, R.: Alejandro González I�árritu)
Drehbuch: Guillermo Arriaga
Ein Autounfall verbindet drei verschiedene Geschichten.
Wie bereits in ihrem Debüt "Amores Peros � Was ist Liebe?" verbinden I�árritu und Arriage mehrere kleine Geschichten miteinander und erzählen sie nicht chronologisch. Weil man die meiste Zeit mit dem Zusammensetzen der mit hektischer Handkamera gefilmten Geschichten beschäftigt ist, fällt nicht auf, dass sie doch sehr banal sind.
"Und doch bleibt am Ende nur der Eindruck einer virtuosen Stilübung, weil die kolportagehafte Story zu dünn ist für ihre inszenatorische Aufquirlung." (Rainer Gansera, SZ, 6. September 2003)
Mit Sean Penn, Naomi Watts, Danny Huston, Benicio Del Toro, Charlotte Gainsbourg
Mehr über Guillermo Arriaga:
www.unionsverlag.com
Der einsame Job
(USA 1975, R.: Milton Katselas)
Drehbuch: Abby Mann, Ernest Tidyman
LV: James Mills
Der Polizeithriller bewegt sich in den damals üblichen Genreregeln: auch
heute noch rasante Action-Szenen, viele dokumentarische Aufnahmen und
eine vehemente Anklage gegen die Korruption innerhalb der Polizei und
deren fragwürdigen Methoden der Kriminalitätsbekämpfung.
Mit Michael Moriarty, Susan Blakely, Yaphet Kotto, Richard Gere (erster
Leinwandauftritt)
Einsatz in Hamburg: Bei Liebe Mord
(D 2004, R.: Lars Becker)
Drehbuch: Dirk Salomon, Thomas Wesskamp
Jenny Berlin glaubt nicht an die offizielle Version, nach der Gauner Harmsen die Edelprostituierte Miriam in einer Billigabsteige umgebracht haben soll. Ihre Ermittlungen führen sie zum Kiezfürsten Drago.
Fünfter Einsatz für Jenny Berlin: wieder inszeniert von unserem Liebling Lars Becker mit seinem bewährten Team. Entsprechend hoch sind die Erwartungen.
Mit Aglaia Szyszkowitz, Rainer Strecker, Hannes Hellmann, Cosma shiva Hagen, Hilmi Sözer.
Ein verrückt genialer Coup
(USA 1990, R.: Howard Franklin, Bill Murray)
LV: Jay Cronley: Quick Change, 1981
Für Grimm und sein Team beginnen die wirklichen Probleme erst nach dem
Banküberfall.
Für Grimm und sein Team beginnen die wirklichen Probleme erst nach dem Banküberfall.
Witzige Gaunerkomödie mit einem stark aufspielenden Ensemble: Bill
Murray, Geena Davis, Randy Quaid, Jason Robards.
Cronleys Buch wurde bereits 1985 von Alexandre Arcady als "Der Boß" (mit
Jean-Paul Belmondo, Guy Marchand, Kim Cattrall) unterhaltsam verfilmt.
Ein wahres Verbrechen
(USA 1999, R.: Clint Eastwood)
Drehbuch: Larry Gross, Paul Brickman, Stephen Schiff
LV: Andrew Klavan: True Crime, 1995 (Ein wahres Verbrechen)
Zynischer Reporter mit familiären und beruflichen Problemen will einen
zum Tode Verurteilten retten. – Solider Krimi, der Hollywoods klassische
Erzähltugenden mit guten Schauspielern hochhält: Clint Eastwood, James
Woods, Isaiah Washington, Denis Leary
Eine Leiche zum Dessert
(USA 1976, R.: Robert Moore)
Drehbuch: Neil Simon
Ein Millionär lädt die berühmtesten Detektive der Welt auf seinen Sitz
ein. Er behauptet, sie könnten einen Mord aufklären, der um Mitternacht
stattfinden wird. Die Detektive sehen das anders.
Neil Simon zieht in seiner Krimikomödie die Images der bekanntesten,
literarischen Detektive der Welt (hier: Miss Marple, Hercule Poirot, Sam
Spade, Nick Charles aka Der dünne Mann mit Gattin Nora, Charlie Chan)
und die Prinzipien des Whodunits durch den Kakao. Ein köstlicher Spaß �
nicht nur für Genre-Fans.
Verkörpert werden die Meisterdetektive und Tatverdächtige u. a. von
Truman Capote, Peter Falk, Alec Guiness, David Niven, Peter Sellers.
Einer von uns beiden
(D 1974, R.: Wolfgang Petersen)
Drehbuch: Manfred Purzer
LV: -ky: Einer von uns beiden, 1972
Zweikampf zwischen einem Professor, der seine Doktorarbeit abschrieb, und einem Student, der das erfahren hat.
Spannender Thriller aus der Zeit, als Petersen mit wenig Geld gute Filme machte.
Mit Jürgen Prochnow, Klaus Schwarzkopf, Elke Sommer.
21 Liebesbriefe
(D 2004, R.: Nina Grosse)
Drehbuch: Friedrich Ani, Nina Grosse
Kellnerin Franziska Luginsland ist schwer verliebt in ihre Brieffreundschaft Fabian Stiller. Allerdings wird er vor ihrem ersten Date erschossen. Franziska, anstatt zur Polizei zu gehen, sucht auf eigene Faust den Mörder.
Katja Flint hatte die Idee, Friedrich Ani und Nina Grosse schrieben dann das Drehbuch: eine Mischung aus Krimi und Romanze. Ob gelungen? Wir wissen es noch nicht, aber bei Ani und Grosse erwarten wir schon einiges.
Mit Katja Flint, Harald Schrott, Günter Maria Halmer
Der Einzelgänger (Thief; Violent streets)
(USA 1981, R.: Michael Mann)
Drehbuch: Michael Mann
LV: Frank Hohimer: The home invaders: Confessions of a Cat Burglar, 1975
Musik: Tangerine Dream
Ganove Frank will mit dem letzten, großen Coup seine Verbrecherlaufbahn
beenden. Dafür lässt sich Frank auch mit einem Gangstersyndikat ein. Und
das hätte er nicht tun sollen.
Kino-Debüt des "Miami Vice"-Machers – perfekt durchgestylter
Gangsterthriller, mit James Caan, Tuesday Weld, Willie Nelson, James Belushi
Der eiskalte Engel (Le samourai)
(F/I 1967, R.: Jean-Pierre Melville)
Drehbuch: Jean-Pierre Melville
LV: Joan McLoad: The Ronin
Die letzten Tage des Profikillers Jeff Costello. Er wird von der Polizei und seinen Auftraggebern gejagt.
Kühles Meisterwerk über Einsamkeit und Rituale. Und selbstverständlich: Kino in Reinkultur mit einem grandiosen Alain Delon.
"Melvilles Requiem für einen Killer ist die ästhetisch vollendetste Realisierung seines Schaffens, ein Film dessen rigorose Stilisierung fast etwas Abstraktes hat, der von Bildern und Tönen lebt, in denen das Dargestellte auch immer zugleich das Gemeinte ist, der Bedeutungsträger die Bedeutung, das Signifikat der Signifikant, ein Kino in Reinkultur, das seine Vorbilder überwunden hat und in der Perfektion seiner Inszenierung nur noch auf sich selbst verweist." (Hans Gerhold in Alain Delon, Hanser Film 27)
Mit Alain Delon, Nathalie Delon, Francois Périer
Eisstation Zebra
(USA 1968, R.: John Sturges)
Drehbuch: Douglas Heyes, Harry Julian Fink
LV: Alistair MacLean: Ice Station Zebra, 1960
In der Arktis soll ein us-amerikanisches U-Boot Filmaufnahmen von einem sowjetischen Spionagesatelliten bergen. Die Russen wollen ihr Eigentum allerdings den Amis nicht kampflos überlassen.
"Geschickt inszenierter, spannender Abenteuerfilm" meint das Lexikon des internationalen Films zu diesem 150-minütigen, im Studio gedrehten Film.
Mit Rock Hudson, Ernest Borgnine, Patrcik McGoohan, Jim Brown, Lloyd Nolan.
Elf Uhr nachts (Pierrot le fou – Il bandito delle 11)
(F/I 1965, R.: Jean-Luc Godard)
Drehbuch: Jean-Luc Godard
LV: Lionel White: Obsession, 1963
Ferdinand stolpert in eine undurchsichtige Mordgeschichte und flüchtet mit seiner Ex Marianne quer durch Frankreich auf eine einsame Insel.
Auch bzw. besser bekannt als "Pierrot le fou". Die Krimifarce hat mit dem Buch wenig bis nichts zu tun, aber viel mit Godard, seinem filmischen Kosmos und dem Lebensgefühl der Sechziger, mit Jean-Paul Belmondo, Anna Karina
Emil und die Detektive
(D 1931, R.: Gerhard Lamprecht)
Drehbuch: Billy Wilder
LV: Erich Kästner: Emil und die Detektive, 1929
Der zwölfjährige Emil jagt mit seiner Bande von Detektiven den Dieb seiner Geldbörse quer durch Berlin.
Die klassische Version und erste Verfilmung des Kinderbuchklassikers (Wer hat dieses Buch nicht gelesen?). Die Uraufführung fand am 2. Dezember 1932 in Berlin statt. Der Film wurde ein Riesenerfolg und lief auch noch nach 1933 in den Kinos, als Erich Kästeners Bücher verbrannt wurden und er selbst Schreibverbot hatte.
"Die literarische Figur des Detektivs ist eng mit demokratischen Institutionen verbunden. Durch sein Loblied auf die jugendliche Detektivspielerei suggeriert Emil und die Detektive daher eine gewisse Demokratisierung des deutschen Alltags. Diese Folgerung wird sowohl durch die Unabhängigkeit und Selbstdisziplin der Jungen als auch durch die dokumentarische Kameraarbeit unterstützt. Saubere, unprätentiöse Dokumentaraufnahmen von Berliner Straßenszenen porträtieren die deutsche Hauptstadt als eine Stadt, in der demokratische Grundrechte blühen un gedeihen. Die helle Atmosphäre, die in diesen Passagen herrscht, kontrastiert mit dem Dunkel, das um Fritz Rasp als Dieb unweigerlich herrscht. Er trägt einen schwarzen Mantel und ist jeder Zoll der Bösewicht aus dem Kindermärchen." (Siegfried Kracauer: Von Caligari bis Hitler)
Emil und die Detektive
(D 1954, R.: Robert A. Stemmle)
Drehbuch: Robert A. Stemmle
LV: Erich Kästner: Emil und die Detektive, 1929
Der zwölfjährige Emil jagt mit seiner Bande von Detektiven den Dieb seiner Geldbörse quer durch Berlin.
"Lieblos hingeschlampte Sache" (Christa Bandmann/Joe Hembus: Klassiker des deutschen Tonfilms), die heute vor allem wegen der Bilder vom Berlin der Fünfziger sehenswert ist.
Emil und die Detektive
(D 2001, R.: Franziska Buch)
Drehbuch: Franziska Buch
LV: Erich Kästner: Emil und die Detektive, 1929
Zeitgemäße Adaption des Kinderbuch-Klassiker, die an der Kinokasse
erfolgreich, von der Kritik eher verrissen wurde. Nur Jürgen Vogels
Spiel wurde wirklich gelobt.
Mit Tobias Retzlaff, Anja Sommavilla, Jürgen Vogel, Maria Schrader, Kai
Wiesinger
En garde, Burma!
(F 1998, R.: Jean Marboeuf)
LV: Leo Malet
In Frankreich sind die in Paris spielenden Burma-TV-Krimis seit 1991
unglaublich beliebt. In Deutschland sind sie nur bei Arte-Themenabenden
zu sehen. Dabei sind sie wirklich unterhaltsam.
Burma wird gespielt von Guy Marchand (ein Franzose, den ich immer gerne
sehe).
Endstation Schafott (Deux hommes dans la ville)
(F/I 1973, R.: José Giovanni)
Drehbuch: José Giovanni
Starkes Krimidrama über einen Ex-Sträfling, der ein ehrliches Leben
führen will, von einem Sozialhelfer unterstützt und einem Polizisten
verfolgt wird, mit Alain Delon, Jean Gabin, Mimsy Farmer, Michel
Bouquet, Bernard Giraudeau, Gérard Depardieu (in einer Nebenrolle als
junger Gangster).
Enthüllung
(USA 1994, R.: Barry Levinson)
Drehbuch: Paul Attanasio
LV: Michael Crichton: Disclosure, 1993
Mobbing andersrum: Ein glücklicher Familienvater wird von seiner
Vorgesetzten sexuell belastigt.
Wir Männer wußten es schon immer: Frauen sind gefährlich.
Mit Michael Douglas, Demi Moore, Donald Sutherland.
Entscheidung in der Sierra
(USA 1940, R.: Raoul Walsh)
Drehbuch: John Huston, W. R. Burnett
LV: W. R. Burnett: High Sierra
Nach einem mißglückten Überfall flüchtet Roy Earle in die Berge. Die
Polizei verfolgt ihn.
"High Sierra" ist ein Abgesang auf die Gangsterfilme mit
Cagney/Robinson/Raft. Bogart spielt zum erstenmal seine klassische
Rolle: den wortkargen, einsamen Verlierer; den harten Kerl mit dem
weichen Herz. "High Sierra", ein schnörkelloses Gangsterdrama, ist einer
von Bogarts besten Filmen und war damals einer der größten finanziellen
Erfolge von Warner Brothers.
Chronologisch geht die ARD rückwarts: "Casablanca" begründete Bogarts
Weltruhm, "Die Spur des Falken" Bogarts Starruhm und Nennung an erster
Stelle, "Entscheidung in der Sierra" Bogarts Durchbruch vom Neben- zum
Hauptdarsteller.
Mit Ida Lupino, Humphrey Bogart, Arthur Kennedy.
Enthüllung
(USA 1994, R.: Barry Levinson)
Drehbuch: Paul Attanasio
LV: Michael Crichton: Disclosure, 1993
Mobbing andersrum: Ein glücklicher Familienvater wird von seiner
Vorgesetzten sexuell belastigt.
Wir Männer wußten es schon immer: Frauen sind gefährlich.
Mit Michael Douglas, Demi Moore, Donald Sutherland.
Er kann's nicht lassen
(D 1962, R.: Axel von Ambesser)
Drehbuch: Carl Merz, Egon Eis
LV: G. K. Chesterton (verschiedene, nicht genannte Kurzgeschichten)
Pater Brown wird zur Strafe auf eine kleine Insel geschickt – und geht schon bald seinem Hobby "Mörder jagen" nach.
Der Erfolg von "Das schwarze Schaf" ließ die Macher nicht ruhen. Zwei Jahre nach dessen Premiere kam "Er kann's nicht lassen" in die Kinos. Aus heutiger Sicht ein ziemlich zäher, langweiliger Brei.
Mit Heinz Rühmann, Gritt Böttcher, Ruth-Maria Kubitschek, Siegfried Wischnewski, Lina Carstens, Horst Tappert.
Es geschah am hellichten Tag
(D 1958, R.: Ladislao Vajda)
Drehbuch: Friedrich Dürrenmatt, Hans Jacoby, Ladislao Vajda
Kommissar Matthäi sucht den Mörder eines neunjährigen Mädchens.
Schon länger nicht mehr gezeigter Krimiklassiker mit Heinz Rühmann, Gert
Fröbe und Siegfried Lowitz. Auch das Ausland war von dem Film
begeistert: "Unter der hervorragendne Regie von Ladislao Vajda wird die
Handlung pausenlos in einem unbarmherzigen und beklemmenden Tempo
gesteigert und ist getragen von einem Dialog, der vor Gescheitheit
blitzt und nur gelegentlich durch die, dem Dichter eigene, Melancholie
gebremst wird." (Aufbau, New York, 1960).
Dürrenmatt war mit dem Ende des Filmes unzufrieden. Sein "Buch zum Film"
hat daher ein pessimistisches Ende.
Es war einmal in Amerika
(USA/I 1984, R.: Sergio Leone
Drehbuch: u.a. Stuart Kaminsky
LV: Harry Grey: The Hoods
Buch zum Film: Lee Hays: Es war einmal in Amerika
Kamera: Tonino Delli Colli
Musik: Ennio Morricone
Ein grandioses Gangsterdrama: die Geschichte von Freundschaft und Verrat
– erzählt in wunderschönen Bildern und in einer komplexen Struktur, die
lose auf dem autobiographischen Buch von Harry Grey basiert. Leone
meinte, im Drehbuch seien nur zehn bis zwanzig Prozent des Buches
geblieben.
Mit Robert de Niro, James Woods, Joe Pesci, Treat Williams, Burt Young,
Elizabeth McGovern.
Es wird anscheinend eine minimal gekürzte Fassung von 214 Minuten
gezeigt. Die us-amerikanische Langfassung ist 227 Minuten, die
Kurzfassung 144 Minuten. In Deutschland wurden im Kino zwei Fassungen
gezeigt: eine FSK-18 mit 228 Minuten und eine FSK-16 mit 167 Minuten.
Mein Tipp: Immer die längste mögliche Fassung sehen. Denn keine Minute
ist überflüssig. (Oh, und auf dem größten möglichen Bildschirm oder im
Kino.)
Zum Filmstart erschien im Bastei Lübbe-Verlag das Buch zum Film mit
vielen Filmbildern (SW und Farbe), einem Sergio-Leone-Porträt von
Andreas Kern und einem Text von Leone über den Film. So machen "Bücher
zum Film" Spaß.
Evas Auge
(N 1999, R.: Berit Nesheim)
Drehbuch: Berit Nesheim
LV: Karin Fossum: Evas oye, 1995 (Das Auge)
Eva beobachtet einen Mord und sucht den Mörder.
Fossums Bestseller "Evas Auge" wurde mit dem Riverton-Preis ausgezeichnet und ist der erste Krimi mit Kommissar Konrad Sejer.
"Norwegischer Thriller, der seine etwas abwegige Geschichte mit guten Darstellern spannend erzählt, eine eigenständige Handschrift jedoch zugunsten amerikanischer Standards vernachlässigt." (Lexikon des internationalen Films)
Das Experiment
(D 2001, R.: Oliver Hirschbiegel)
Drehbuch: Mario Giordano, Don Bohlinger, Christoph Darnstädt
LV: Mario Giordano: Black Box – Versuch mit tödlichem Ausgang, 1999
Was geschieht, wenn 20 Menschen für 14 Tage zusammen eingesperrt werden?
Ein spannender deutscher Thriller, der auch an der Kinokasse erfolgreich war. Über 1,6 Millionen Besucher!
Die Grundidee basiert auf einem 1971 an der Universität Stanford gestartetem Experiment. Weil die Versuchspersonen – wie in dem Film – aufeinander losgingen, wurde es vorzeitig abgebrochen.
Mit Moritz Bleibtreu, Oliver Stokowski, Christian Berkel, Wotan Wilke Möhring, Edgar Selge, Andrea Sawatzki
Extrem – Mit allen Mitteln
(USA 1996, R.: Michael Apted)
Drehbuch: Tony Gilroy
LV: Michael Palmer: Extreme measures, 1991 (Tod ohne Gewähr, Extrem)
Thrillervariante von Emergency Room: Hugh Grant als junger Notarzt auf
den Spuren eines Klinikskandals, garniert mit Toten und verschwundenen
Leichen, mit Gene Hackman, Sarah Jessica Parker, David Morse, Paul
Guilfoyle, David Cronenberg (als Anwalt des Krankenhauses).
Michael Palmer meint auf seiner Homepage zum Film: "Many of my books have been optioned for films, but so far only this one has been made. An option is where the producers pay a sum for rights to a book for a stated length of time. Extreme Measures was optioned by Castlerock Pictures for almost four years before it was finally made. The 1996 movie starred Hugh Grant, Gene Hackman, and Sarah Jessica Parker, and was produced by Elizabeth Hurley. I was on the set for a time as a 'script consultant' but really had nothing to do with the making of the film. Much was changed from the book to the screenplay, but some of the critical story points were not. The credits read "Based on the Book By ... " and based on the book it was. I enjoyed the film, and wasn't the least put out with the choices they made although, of course, I think it would have been a much better movie if they had stayed closer to the novel I wrote."
Mit Hugh Grant, Gene Hackman, Sarah Jessica Parker, David Morse, Paul Guilfoyle, David Cronenberg (als Anwalt des Krankenhauses)
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