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TV-Krimi-Buch-Tipps
Filmtitel Buchstabe: J
Jackie Brown
(USA 1997, R.: Quentin Tarantino)
Drehbuch: Quentin Tarantino
LV: Elmore Leonard: Rum Punch/Jackie Brown, 1992
Stewardess Jackie Brown hat Probleme mit der Polizei und dem Gangster
Ordell, der sein Konto mit Jackies Hilfe auflösen will.
Tarantinos sehr werkgetreue Huldigung von Leonard und Pam Grier: cool
(Leonards Dialoge!), etwas langatmig (Warum muß jedes Lied ausgespielt
werden? Warum bemüht sich Tarantino so krampfhaft, die Antithese zu Pulp
Fiction zu drehen? Warum nicht 20 Minuten kürzer?) und mit Starbesetzung
(Robert de Niro, Samuel L. Jackson, Bridget Fonda, Robert Foster,
Michael Keaton, Chris Tucker)
Von Leonards Homepage: "When Quentin Tarantino was a kid, he stole a
copy of Elmore Leonard's The Switch and got caught. Unrepentant, he
later went back to the same store and stole the book again. Elmore
Leonard was a beacon, lighting the direction that he would soon take in
his films. He wrote a movie directed by Tony Scott called True Romance
which he said was "an Elmore Leonard novel that he didn't write." It
certainly was an homage; it even opens in Detroit. After Reservoir Dogs
came out, Elmore wrote Rum Punch which reprises the three main
characters from Tarantino's shoplifted book, The Switch. Tarantino read
it and wanted to buy it but didn't have the money. Elmore and his agent,
Michael Siegel, offered to hold it for him. When he finally did acquire
the book and moved forward on the Rum Punch film project, Tarantino did
not contact Elmore Leonard for a long time. When he did, he confessed a
reluctance to call sooner. Elmore said, "Why, because you changed the
name of my book and cast Pam Grier in the lead?" No worry. Elmore was
down with that. He said, "That's Ok, just make a good movie." And
Quentin did.
Jackie Brown is Elmore Leonard on the screen. Taking nothing away from
Get Shorty and Out of Sight, Tarantino's manic absorption of Elmore's
essence comes through in a way that only he could pull off especially
for a long movie. The acting, the direction, the dialog are all great.
There are so many great bits, especially with Jackson, De Niro, Chris
Tucker and Bridget Fonda; and then there's Hattie Winston as Simone the
Supreme. Jackie Brown is the Elmore Leonard experience."
Jagd auf Roter Oktober
(USA 1990, R.: John McTiernan)
Drehbuch: Larry Ferguson, Donald Stewart
LV: Tom Clancy: The hunt for Red October, 1984
Kapitän Ramius steuert sein Atom-U-Boot auf die us-amerikaniche Ostküste
zu. Was hat er vor? fragen sich – unabhängig voneinander – die
Geheimdienste der USA und der Sowjetunion. CIA-Analytiker Jack Ryan weiß
(nach Lektüre des Drehbuchs), dass Ramius überlaufen will. Aber niemand
glaubt seiner Analyse. Also muß der brave Analytiker tun, was ein Mann
tun muß.
Erster Buch- und Filmauftritt von Jack Ryan, der damals von Alec Baldwin
gespielt wurde. Dann übernahm Harrison Ford die Rolle für zwei Filme und
jüngst Ben Affleck.
Für den Film wurde Clancys Techno-Thriller von Kalter Krieg- auf
Glasnost-Mentalität umgeschrieben und ein weltweiter Kassenerfolg.
Trotzdem war das langatmige Unterwasser-Abenteuer schon damals
hoffnungslos veraltet.
Mit Sean Connery, Scott Glenn, James Earl Jones, Sam Neill
James Bond: 007 jagt Dr. No
(GB 1962, R.: Terence Young)
Drehbuch: Richard Maibaum, Johanna Harwood, Berkely Mather
LV: Ian Fleming: Dr. No, 1958
Auf Jamaica soll James Bond herausfinden, wer zwei Mitarbeiter des Secret Service umbrachte. Er stößt schnell auf Dr. No.
Der allererste Bond, mit Sean Connery, Ursula "Bikini" Andress � damals
noch nah am Buch und ziemlich hart. "Dr. No" ist nicht nur aus
nostalgischen Gründen sehenswert.
JAMES BOND: Diamantenfieber
(GB 1971, R.: Guy Hamilton)
Drehbuch: Richard Maibaum, Tom Mankiewicz
LV: Ian Fleming: Diamonds are forever, 1956 (Diamantenfieber)
Eigentlich soll Bond nur einen Juwelenraub untersuchen. Aber Erzfeind
Blofeld (schon wieder mit neuen Gesicht: Charles Gray) hat seine Finger
drin.
Sean Connery kehrte für eine damals unglaublich hohe Summe zurück und
spendete das Geld dem Scottish International Education Trust.
"Diamantenfieber" ist insgesamt ein ziemlich lahmer Bond, bei dem nur
die Autoverfolgungsjagd in Las Vegas in die Historie einging.
Dreiundfünfzig Autos wurden geschrottet. Und die schwulen Killer Mr.
Wint (BruceGlover) und Mr. Kidd (Putter Smith) sind köstlich.
James Bond: Feuerball
(GB 1965, R.: Terence Young)
Drehbuch: Richard Maibaum, John Hopkins, Jack Whittingham
LV: Ian Fleming: Thunderball, 1961
Largo erpresst die britische Regierung mit der Drohung zwei Atomraketen
auf westliche Großstädte abzufeuern. Anstatt zu bezahlen schickt die
Regierung James Bond los � die Welt zu retten.
Bond auf den Bahamas und mit gaaaanz vielen Tauchern. Die Story zu
"Feuerball" basierte auf einem zusammen mit Kevin McClory entworfenem
Filmtreatment. Nach einem Rechtsstreit durfte McClory ein Remake machen.
Es hieß "Sag niemals nie" (ebenfalls mit Connery und am Ende wieder mit
gaaaanz vielen Tauchern, – wegen des Copyrights)
Mit Sean Connery, Claudine Auger, Adolfo Celi.
JAMES BOND: Goldeneye
(GB 1995, R.: Martin Campbell)
LV: Figur von Ian Fleming
Buch zum Film: John Gardner: Goldeneye, 1995
Erster Auftritt von Pierce Brosnan als Agent mit der Lizenz zum Töten.
Für Bond-Fans eine etwas lang geratene Tour durch die bisherigen
Bond-Filme. Finanziell unglaublich erfolgreich, – obwohl Brosnan der
stilloseste Bond aller Zeiten in diesem Film war: unrasiert (!) und
schwitzend (!!!). DAS wäre den anderen niemals passiert.
Mit Sean Bean, Famke Jansen (die Bond in die Zange nimmt), Judi Dench
(als M bezeichnet sie ihn als "Relikt aus dem Kalten Krieg"), Gottfried
John, Joe Don Baker (mal wieder dabei, inzwischen auf der Seite der
Guten), Robbie Coltrane.
Thriller-Autor John Gardner (u. a. die Boysie Oakes-Serie über einen sehr unheldischen Geheimagenten;
Gegenentwurf zu Bond) schrieb ab 1981 auf Wunsch der Fleming-Erben die
Abenteuer von James Bond fort.
James Bond: Goldfinger
(GB 1964, R.: Guy Hamilton)
Drehbuch: Richard Maibaum, Paul Dehn
LV: Ian Fleming: Goldfinger, 1959
Goldfinger (Gert Fröbe) will Fort Knox ausräumen. James Bond (Sean
Connery) hat etwas dagegen.
Mit "Goldfinger" hatte sich James Bond endgültig im Kino etabliert und
der Presserummel bei "Feuerball" und "Man lebt nur zweimal" war
gigantisch. Ebenso die Zahl der mehr oder weniger missglückten Kopien.
Da scheint der heutige Rummel um "Harry Potter"/"Herr der Ringe"/"Krieg der Sterne"/"Matrix" ein Klacks zu sein.
Und in Deutschland erschienen die Bond-Bücher in Übersetzungen von
zweifelhafter Qualität, wie schon damals von Journalisten bemerkt wurde
(eher Nacherzählungen als Übersetzungen). Jetzt erscheinen im
Heyne-Verlag die Bond-Bücher in überarbeiteten Übersetzungen.
JAMES BOND: Der Hauch des Todes
(GB 1987, R.: John Glen)
LV: Ian Fleming: The living daylights, 1962 (Duell mit doppeltem Einsatz, Kurzgeschichte)
Bond soll einem russischen Agenten zur Flucht verhelfen. Aber dieser
treibt ein doppeltes Spiel.
Der erste Bond mit Timothy Dalton ist ein rundum unterhaltsamer
Familienfilm: etwas Action (jugendfrei), schöne Frauen (dito), Pferde,
Exotik (na, so a la Karl May). Tja, man gab sich Mühe zum 25-jährigen
Leinwandjubiläum.
Sogar einige Elemente der Fleming-Story wurden in "Der Hauch des Todes"
verwandt.
Mit Timothy Dalton, Maryam d'Abo, Jeroen Krabbé, Joe Don Baker (hier
einer der Bösen)
JAMES BOND: Im Angesicht des Todes
(GB 1985, R.: John Glen)
Drehbuch: Richard Maibaum, Michael G. Wilson
LV: Ian Fleming: From a view to a kill, 1960 (Tod im Rückspiegel, Kurzgeschichte)
In einer Zeit, als es noch kein Internet gab: Max Zorin will die Computerweltmacht erringen, indem er Silicon Valley flutet. James Bond verhindert das Schlimmste.
Ziemlich müde Angelegenheit von Kleiderständer Moore. Danach war er reif für die Rente.
Mit Roger Moore, Christopher Walken, Tanya Roberts, Grace Jones, Patrick Macnee.
James Bond: Im Geheimdienst ihrer Majestät
(GB 1969, R.: Peter Hunt)
Drehbuch: Richard Maibaum
LV: Ian Fleming: On her Majesty�s Secret Service, 1963
James Bond trifft in den Alpen auf seinen Erzfeind Blofeld.
Der Daily Herald meinte, "On her Majesty�s Secret Service" sei das bis
dahin beste Bond-Buch. Und der Film, der sich sehr an die Vorlage hält,
wäre auch der beste Bond-Film, wenn nicht George Lazenby, sondern Sean
Connery die Hauptrolle gespielt hätte.
Mit George Lazenby, Diana Rigg, Telly Savalas
James Bond: In tödlicher Mission
(GB 1981, R.: John Glen)
Drehbuch: Richard Maibaum, Michael G. Wilson
LV: Ian Fleming: For you eyes only, 1960 (Für Sie persönlich) und
Risico, 1960 (Riskante Geschäfte), beides Kurzgeschichten
James Bond sucht im Mittelmeergebiet ein verschwundenes Gerät zur
Steuerung der U-Boot-Flotte, das ATAC. Es wurde von dem griechischen
Millionär Kristatos geklaut. Er will es an die Sowjets verkaufen.
Einer der besseren Moore-Bonds. "Variety" hielt "In tödlicher Mission"
sogar für einen der durchgehend erfreulichsten aller zwölf Bond-Filme.
Andere Kritiker meinten, es sei ein Remake von "Im Geheimdienst ihrer
Majestät" und eine einzige Verfolgungsjagd (Gut!) mit viel Werbung
(Schlecht!). Jedenfalls kam diese Mischung dem Talent von John Glen
entgegen und Roger Moore bewältigte seine Arbeit mit der Hilfe von fast
fünfzig Stuntmännern.
Mit Roger Moore, Carole Bouquet, Julian Glover, Chaim Topol
James Bond: Leben und sterben lassen
(GB 1973, R.: Guy Hamilton)
Drehbuch: Tom Mankiewicz
LV: Ian Fleming: Live and let die, 1954
Ian Flemings zweiter Bond-Roman: Mr. Big finanziert mit Goldmünzen aus
einem Piratenschatz die sowjetische Spionage in den USA. In der Karibik
kommt es zum abschließenden Kampf zwischen Mr. Big und Bond. Im Film
will Mr. Big die USA mit Heroin überschwemmen.
Rogers Moores erster Auftritt als James Bond. Action-Höhepunkt ist ein
Bootsrennen in Louisiana.
In dem Magazin "Time" wurde Bond – zu Recht – ein "rassistisches
Schwein" genannt. Der Blick auf die afroamerikanische Kultur ist schwer
erträglich. – Da wird Harry Callahan zu einem Liberalen.
Mit Jane Seymour, Yaphet Kotto.
James Bond: Liebesgrüsse aus Moskau
(GB 1963, R.: Terence Young)
Drehbuch: Richard Maibaum, Johanna Harwood
LV: Ian Fleming: From Russia with love, 1957 (Liebesgrüße aus Moskau)
Zweiter Auftritt von James Bond in einer harten, ziemlich realistischen
Agenten-Story (im Verhältnis zu seinen späteren Auftritten), mit Sean
Connery, Lotte Lenya (Frau von Kurt Weill und hochgelobte
Brecht-Interpretin), Robert Shaw (ein Autor und Shakespeare-Darsteller,
der später den Weißen Hai jagen durfte), Daniela Bianchi (die, nun ja,
auf Neudeutsch das Love-Interest von Bond war)
JAMES BOND: Lizenz zum Töten
(GB 1989, R.: John Glen)
Drehbuch: Richard Maibaum, Michael G. Wilson
LV: Figur von Ian Fleming
Bond sieht rot, nachdem Drogenbaron Sanchez seinen Freund Felix Leiter
während der Hochzeit schwer verletzt und dessen Künftige umbringt. Im
Alleingang bringt er Sanchez um seine Existenzgrundlage.
Der zweite Einsatz von Timothy Dalton war realistischer und härter als
die vorherigen Bonds. An der Kasse war er damit nicht so erfolgreich –
und die Bond-Macher legten erst eine mehrjährige Pause ein. Zu
unausgewogen war die Mischung aus klassischem Bond und modernem
us-amerkanischem Action-Kino. Pierce Brosnan beendete sie 1995 mit dem
kommerziell äußerst erfolgreichen "GoldenEye".
Mit Timothy Dalton, Robert Davi, Talisa Soto
JAMES BOND: Man lebt nur zweimal
(GB 1967, R.: Lewis Gilbert)
Drehbuch: Roald Dahl
LV: Ian Fleming: You only live twice, 1964 (Man lebt nur zweimal)
Blofeld kapert Raumkapseln. James Bond wird losgeschickt dem
schändlichen Treiben ein Ende zu bereiten. In Blofelds Zentrale, einem
erloschenen Vulkan, treffen beide aufeinander.
Nicht sonderlich chronologisch, wie das Erste die Bonds zeigt. Hier die
erste Begegnung (im Film in den Büchern war die Reihenfolge etwas
anders) zwischen Bond und Blofeld. Der Film ist eine ziemlich ermüdende
Materialschlacht mit einem als Japaner verkleideten Bond.
"You only live twice" ist das vorletzte Bond-Buch von Ian Fleming. Für
den Film wurde eine vollkommen neue Story entworfen. Nur der Gegner
(Blofeld) und der Ort der Handlung (Japan) sind gleich.
Ein interessanten Blick auf den damaligen Presserummel findet sich in
Erich Kocians Buch "Die James Bond Filme" (Heyne Filmbibliothek, Auflage
egal). Kocian berichtete damals aus Japan über die Dreharbeiten unter
ständiger Belagerung von Reportern und Fans.
Mit Sean Connery, Karin Dor, Donald Pleasence
James Bond: Der Mann mit dem goldenen Colt
(GB 1974, R.: Guy Hamilton)
Drehbuch: Richard Maibaum, Tom Mankiewicz
LV: Ian Fleming: The man with the golden gun, 1965
Zweiter Einsatz von Roger Moore als Geheimagent ihrer Majestät. Sein
Gegner ist Christopher Lee, ein Profi-Killer (ungefähr das einzige aus
dem letzten Bond-Buch übernommene Detail), der die Weltherrschaft will.
Das ist der Bond mit dem Auto-Spiralsprung. Oh, und Lees Auto verwandelt
sich in ein Flugzeug.
Einer der unbestrittenen Tiefpunkte der Bond-Serie.
JAMES BOND: Moonraker – Streng geheim
(GB 1979, R.: Lewis Gilbert)
Drehbuch: Christopher Wood
LV: Ian Fleming: Moonraker, 1955
Der stinkreiche Hugo Drax hält wenig von seinen Mitmenschen. Deshalb will er sie umbringen und mit einigen Auserwählten einen neuen Start machen. James Bond macht ihm einen Strich durch die Rechnung.
Natürlich hat der Film mit dem Buch eigentlich nichts mehr gemeinsam und das Ende – im Orbit – ist – auch heute – reinste Zukunftsmusik.
Mit Roger Moore, Lois Chiles, Michael Lonsdale, Richard Kiel, Corinne Clery
James Bond: Der Morgen stirbt nie
(GB/USA 1997, R.: Roger Spottiswoode)
Drehbuch: Bruce Feirstein
Die Zeiten ändern sich: Bonds Gegner ist ein Pressezar, der für eine
Schlagzeile einen Weltkrieg riskiert.
Brosnans zweiter Einsatz war an der Kinokasse selbstverständlich ein
Erfolg. Der Rest war auch wie gewohnt; – auch die zahlreichen
Drehbuchentwürfe und Veränderungen während der Dreharbeiten. Da
arbeitete ein Team von vier Autoren in einem Londoner Hotel an neuen
Ideen und den Wünschen von Spottiswoode... Entsprechend zerfällt der Film
immer wieder in Einzelteile. Es gibt dazu einen bissigen Artikel von
Feirstein.
Mit Pierce Brosnan, Michelle Yeoh, Jonathan Pryce, Götz Otto, Teri
Hatcher, Judi Dench, Samantha Bond, Desmond Llewelyn
James Bond: 007 jagt Dr. No
(GB 1962, R.: Terence Young)
Drehbuch: Richard Maibaum, Johanna Harwood, Berkely Mather
LV: Ian Fleming: Dr. No, 1958
Auf Jamaica soll James Bond herausfinden, wer zwei Mitarbeiter des Secret Service umbrachte. Er stößt schnell auf Dr. No.
Der allererste Bond, mit Sean Connery, Ursula "Bikini" Andress � damals
noch nah am Buch und ziemlich hart. "Dr. No" ist nicht nur aus
nostalgischen Gründen sehenswert.
JAMES BOND: Octopussy
(GB 1983, R.: John Glen)
Drehbuch: George MacDonald Fraser, Richard Maibaum, Michael G. Wilson
LV: Ian Fleming: Octopussy, 1964/1966 (Kurzgeschichte) (Der stumme
Zeuge/007 James Bond und der stumme Zeuge, enthalten in dem Sammelband
Riskante Geschäfte/Octopussy und andere riskante Geschäfte)
Ein durchgeknallter Sowjet-General will während einer Zirkusvorstellung
in einer in Westdeutschland gelegenen US-Militärbasis eine Atombombe
zünden. Glücklicherweise ist James Bond im Einsatz seiner Majestät
unterwegs.
Einer der schwachen Bond-Filme mit einem ziemlich unbeweglichen Roger
Moore. Der "plärrer" hielt "Octopussy" für einen "Kasperle-Film für
kalte Krieger". Stimmt, außerdem "langweilig" und "zu lang".
Mit Roger Moore, Maud Adams, Louis Jordan, Steven Berkoff, Kabir Bedi
JAMES BOND: Sag niemals nie
(USA 1983, R.: Irvin Kershner)
Drehbuch: Lorenzo Semple jr.
LV: Ian Fleming: Thunderball, 1961 (Feuerball)
James Bond bei seiner Lieblinsbeschäftigung: Welt retten. Aktuelle
Einsatzorte: Bahamas, Südfrankreich und Nordafrika.
Nach einer langen Pause (und bei einer anderen Produktionsfirma) spielte
Sean Connery wieder Bond; Klaus Maria Brandauer den Bösewicht, Kim
Basinger das 'love interest' der beiden Männer. Außerdem sind Barbara
Carrera, Max von Sydow, Edward Fox, Bernie Casey und Rowan Atkinson
dabei.
"Sag niemals nie" konnte entstehen, weil Ian Fleming zusammen mit Kevin
McClory und Jack Whittingham für einen Film die Geschichte "Longitude 78
West" entwarf. Fleming verarbeitete sie später in dem Bond-Roman
"Feuerball". McClory, der bei "Feuerball" Co-Produzent war, hatte die
Rechte für weitere Verfilmungen dieser Geschichte. Die Auflage war, daß
er sich möglichst eng an das Story-Gerüst halten müsse. Die juristischen
Streitigkeiten und der Konkurrenzkampf zwischen dem Ur-Bond Connery und
dessen Nachfolger Roger Moore waren ein gefundenes Fressen für die
Presse. Denn "Octopussy" (mit Moore) startete fast zeitgleich in den
Kinos. An der Kinokasse war der Moore-Bond etwas erfolgreicher, bei der
Kritik war es – zu Recht – umgekehrt.
JAMES BOND: Der Spion, der mich liebte
(GB 1977, R.: Lewis Gilbert)
LV: Ian Fleming: The spy who loved me, 1962
Buch zum Film: Christopher Wood: James Bond und sein größter Fall
Der Film hat mit dem Buch nur eine Gemeinsamkeit: den Titel. Kein Wunder, denn in dem Buch erzählt Fleming aus der Perspektive einer jungen Frau, die einen Job als Hauswärterin eines einsam gelegenen
Motels annimmt, wie sie von zwei Verbrechern überwältigt und von James
Bond befreit wird. Fleming hielt das stark kritisierte Buch für
"offensichtlich schiefgegangen" und sprach sich – erfolglos – gegen
weitere Auflagen aus. Er bestand beim Verkauf der Filmrechte an Eon
Productions darauf, daß für einen Film eine andere Geschichte gefunden
werde.
Und das taten sie! Der Film glänzt mit Pyramiden, einem unter Wasser
fahrendem Auto, Beißer (der bei Moonraaker seinen zweiten Auftritt
hatte) und einer grandiosen Schlußschlacht in dem Bauch eines Schiffes.
Für diesen Kampf wurde in den Pinewood-Studios die größte Filmhalle der
Welt, die "007-Stage", gebaut. Roger Moore spielt Bond, Curd Jürgens den
Bösewicht, Barbara Bach eine Russin. – Unter Fans gilt dieser Bond als
einer der besten.
JAMES BOND: Die Welt ist nicht genug
(USA/GB 1999, R.: Michael Apted)
Drehbuch: Bruce Feirstein, Neal Purvis, Robert Wade
LV: Figur von Ian Fleming
Nachdem der Öl-Mogul King im Hauptquartier von MI-6 in die Luft
gesprengt wurde, wird Bond als Bodyguard für dessen schöne Tochter
Elektra abgestellt.
Mit Michael Apted engagierten die Bond-Macher einen renomierten
Regisseur (u. a. Gorky Park, Gorillas im Nebel, Halbblut, Nell), der bis
dahin nicht durch Action-Filme aufgefallen war. Im Rahmen dieser
Produktion wurde er zum willigen Erfüllungsgehilfen einer wie üblich
haarsträubenden Geschichte.
Mit Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle, Denise Richards
(beste Werbung für den unbeliebten Job eines Atomphysikers), Robbie
Coltrane, Claude Oliver Rudolph, John Cleese
Jede Nacht um Neun
(GB 1967, R.: Jack Clayton)
Drehbuch: Jeremy Brooks, Haya Harareet
LV: Julian Gloag: Our Mother's House, 1963
Weil die sieben Kinder nicht ins Waisenhaus wollen, vertuschen sie den Tod ihrer Mutter. Da taucht ihr nichtsnutziger Vater wieder auf.
Weniger ein Krimi, als ein Drama über Kinder, die sich selbst organisieren, mit einem Hang zum Gothic Horror.
Mit Dirk Bogarde
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Jeder Tag birgt ein Geheimnis
(F 1958, R.: Claude Boissol)
Drehbuch: Pierre Laroche, Claude Boissol, Paul Andréota
LV: Loisa Maria Litanes
Die verschollen geglaubte Cora kehrt nach Paris zurück und erfährt, ihr Mann sei gestorben. Unfall oder Mord?
Gepflegter Krimi über einen Versicherungsbetrug.
Mit Danièle Delorme, Jean Marais.
Jenseits der Träume
(USA 1999, R.: Neil Jordan)
LV: Bari Wood: Doll's eyes
Eine Kinderbuchautorin hat nachts Visionen von Verbrechen.
Frank Noack: "Jordans bester Film seit Jahren ist ein Genre-Mix aus Horrorfilm und Melodram ... Harte Kost ist der Film nicht deshalb, weil viel Blut fließt, sondern weil es keinen Hoffnungsschimmer gibt... Ziemlich deprimierend diese Geschichte, aber Jordan hat sie mit solch einem Enthusiasmus inszeniert, dass man ihm gern folgt." (Rheinische Post, 24. 9. 99)
Mit Annette Bening, Aidan Quinn, Robert Downey jr., Stephen Rea
Jimmy the Kid
(D 1998, R.: Wolfgang Dickmann)
Drehbuch: Martin Rauhaus, Peter Wohlgemuth
LV: Donald Westlake: Jimmy the Kid, 1974 (Jimmy the Kid)
Als Inspiration für die Entführung eines Kindes dient Dortmunder und seinen glücklosen Kollegen ein Roman des US-Thriller-Autors Richard Stark (das Pseudonym von Westlake für die harten Parker-Bücher). Dummerweise ist das Kind eine Intelligenzbestie.
Gelungene Verfilmung des dritten Dortmunder-Krimis, die besonders im
letzten Drittel sehr vom Buch abweicht.
Mit Herbert Knaup, Rufus Beck, Christiane Hörbinger, Roman Knizka, Nele Mueller-Stöfen, Sophie Moser
Johnny Handsome – Der schöne Johnny
(USA 1989, R.: Walter Hill)
Drehbuch: Ken Friedman
LV: John Godey: The three worlds of Johnny Handsome, 1972 (Die drei Gesichter des Johnny Handsome)
Nachdem Johnny Handsome aus dem Knast entlassen wird, beginnt er sich an seinen früheren Komplizen zu rächen.
Ein geradlinieger, unsentimentaler, düsterer Gangsterfilm mit der Musik von Ry Cooder.
Mit Mickey Rourke, Ellen Barkin, Elizabeth McGovern, Morgan Freeman, Lance Henrikson, Forest Whitaker
.
Judgement Night – Zum Töten verurteilt
(USA 1993, R.: Stephen Hopkins)
Drehbuch: Lewis Colick
LV: Keine – die Information in deutschen Filmlexika, daß der Film auf
einem Buch von Stephen King basiere ist falsch
mit Emilio Estevez, Cuba Gooding Jr., Denis Leary, Stephen Dorff
Raffinierter, spannender, futuristischer Thriller über die Jagd einer
Gang nach vier wohlsituierten Augenzeugen in den Slums von Chicago. Der
katholische Filmdienst monierte die gewalttätige Action, die die
psychologisch stimmigen Charakterzeichnungen überlagert.
Mit Emilio Estevez, Cuba Gooding jr., Denis Leary, Stephen Dorff
Die Angabe, daß "Judgement Night" auf einer Vorlage von Stephen King
basiert, findet sich in deutschen Lexika (z. B. Fischer Film Almanach).
In der IMDB, auf Kings offizieller Homepage und im Vorspann des Films
wird dies nicht bestätigt.
Die jungen Wilden
(USA 1960, R.: John Frankenheimer)
Drehbuch: Edward Anhalt, J. P. Miller
LV: Evan Hunter: A matter of conviction, 1959
Hank Bell, ein junger Anklagevertreter, bereitet ein Verfahren gegen
jugendliche Mörder aus den Slums von Harlem vor. Eine Veruteilung wäre
gut für Bells Karriere. Aber es liegen Beweise für die Unschuld der
Jugendlichen vor.
Frankenheimer zeichnete das Milieu glaubhaft, die Charaktere jedoch zu
vordergründig – sagt jedenfalls das Lexikon des internationalen Films.
Mit Burt Lancaster, Shelley Winters, Telly Savalas
Die Jury
(USA 1996, R.: Joel Schumacher)
Drehbuch: Akiva Goldsman
LV: John Grisham: A time to kill, 1989 (Die Jury)
Halb Hollywod kämpft für Gerechtigkeit in den Südstaaten, mit Sandra Bullock, Matthew McConaughey, Kevin Spacey, Samuel L. Jackson, Charles S. Dutton, Ashley Judd, Donald Sutherland.
Mit Grishams dickem Debütroman "A time to kill" enstand der die Bestsellerlisten beherrschende Gerichtsthriller. Auch bei den Filmen wird regelmäßig die 2-Stunden-Marke überschritten: "Die Jury" bringt es ohne Werbung auf 140 Minuten.
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