|
TV-Krimi-Buch-Tipps
Filmtitel Buchstabe: M
M – Eine Stadt sucht den Mörder
(D 1931, R.: Fritz Lang)
Drehbuch: Thea von Harbou, Fritz Lang
Polizei und Verbrecher suchen einen Kindermörder.
Ein Filmklassiker, der keine Patina angesetzt hat und jeder Film- und Krimifan unbedingt gesehen haben muß. Mustergültig setzt Lang in seinem ersten Tonfilm Bild und Ton ein. Angeregt wurde "M – Eine Stadt sucht den Mörder" durch Zeitungsartikel über mehrere brutale Morde, u. a. der Fall Kürten.
Mit Peter Lorre, Gustaf Gründgens, Otto Wernicke, Paul Kemp, Theo Lingen
Die Macht und ihr Preis
(I/F 1976, R.: Francesco Rosi)
Drehbuch: Francesco Rosi, Tonino Guerra, Lino Jannuzi
LV: Leonardo Sciascia: Il contesto – Una parodia, 1971 (Tote Richter reden nicht, Die Macht und ihr Preis, Der Zusammenhang – Eine Parodie)
Inspektor Rogas stößt bei der Suche nach dem Mörder zweier Richter und eines Staatsanwaltes auf ein die höchsten Kreise betreffendes Komplott.
Klassiker unter den Polit-Thrillern der Siebziger mit Starbesetzung (Lino Ventura, Alain Cuny, Charles Vanel, Max von Sydow, Fernando Rey).
Der Zoom-Filmberater: "Francesco Rosis faszinierender Film zeichnet das komplexe Bild einer Gesellschaft, in der ein Klima der Unsicherheit und Gewalt, der Kälte und Verwesung herrscht. Das spannende Werk stützt sich zwar auf konkrete italienische Fakten und Zustände, entwirft aber zugleich ein Bild der Machtkämpfe in jeder politisch heruntergewiertschafteten Demokratie." – Also, nicht nur an Berlusconi denken.
Der Mackintosh-Mann
(USA 1973, R.: John Huston)
Drehbuch: Walter Hill)
LV: Desmond Bagley: The freedom trap,1971
Geheimagent Rearden soll sich im Knast mit einem Sowjetagenten anfreunden. Sie werden von Freunden des Sowjetagenten befreit. Auf ihrer Flucht dämmert Rearden, dass er nur eine Marionette in einem viel größeren Spiel ist.
Spannender Agententhriller (wobei die Agenten-Sache eher nebensächlich
ist) mit Paul Newman, James Mason
Das Mädchen und der Kommissar
(F/I 1971, R.: Claude Sautet)
Drehbuch: Claude Sautet, Jean-Loup Dabadie, Claude Néron
LV: Claude Néron: Max et les ferrailleurs
Ein ehrgeiziger Polizist animiert, mit Hilfe einer Prostituierten, eine Gruppe von Kleingangstern zu einem Banküberfall. Er will sie auf frischer Tat ertappen.
Der vorzügliche französische Kriminalfilm mit Starbesetzung ist eine beklemmende Charakterstudie über einen ehrgeizigen Polizisten und die Annahme, dass der Zweck die Mittel heilige.
Mit Romy Schneider, Michel Piccoli, Bernard Fresson
Männer im Trenchcoat, Frauen im Pelz
(D 2004, R.: Eckhart Schmidt)
Die einstündige Doku über den Film Noir bildet den Auftakt einer zehnteiligen Noir-Filmreihe des BR, präsentiert an den kommenden Tagen in den sehr frühen Morgenstunden.
"Eckhart Schmidt traf für sein Porträt dieser effektvollen Mischung aus Thrill, Melodrama und Suspense einige der wichtigsten Persönlichkeiten, die vor und hinter der Kamera Film-Noir-Geschichte geschrieben haben. U.a. kommen zu Wort die femme fatale Jane Russell und die Regisseure Richard Fleischer und Robert Wise als Vertreter des klassischen Film Noir, als Repräsentanten des "Neo-Noir"-Films die Regisseure Michael Mann und Curtis Hanson, die Schauspielerin Jennifer Tilly und der Autor Alain Silver als ausgewiesener Kenner dieser vielschichtigen Filmrichtung." (BR-Presseinfo)
Maigret kennt kein Erbarmen
(F/I 1959, R.: Jean Delannoy)
Drehbuch: Jean Delannoy, Rodolphe-Marie Arlaud, Michel Audiard
LV: Georges Simenon: L'Affaire St-Fiacre, 1932
Gräfin de Sain-Fiacre erhält Briefe, in denen ihr baldiger Tod
angekündigt wird. Sie bittet Maigret um Hilfe. Er kann ihren Tod nicht
verhindern und muß daher im Schloß der Gräfin den wahren Täter suchen.
"Maigret kennt kein Erbarmen" ist der zweite von drei Maigret-Filmen mit
Jean Gabin: ruhig und mit nostalgischem Charme.
Mit Jean Gabin, Robert Hirsch, Michel Auclair, Valentine Tessier
Maigret und sein größter Fall
(D/I/F 1966, R.: Alfred Weidenmann)
Drehbuch: Herbert Reinecker
LV: Georges Simenon: La Danseuse du Gai-Moulin (Maigret und der Spion)
Kommissar Maigret soll einen aus einem Museum gestohlenen van Gogh und den Mörder des während des Einbruchs ermordeten Nachtwächters finden.
Wenn die Deutschen einen Maigret verfilmen, dann ist es gleich "sein größter Fall" und Maigret wird natürlich von Deutschlands beliebtestem Schauspieler gespielt: Heinz Rühmann. Auch dabei Günther Stoll, Günther Strack, Ulli Lommel, Günther Ungeheuer, Eddi Arent. Heraus kommt dabei nur einer der schlechtesten Maigret-Filme aller Zeiten.
Malone
(USA 1987, R.: Harley Cokliss)
LV: William Wingate: Shotgun
Ex-CIA-Agent legt in einem Kaff einem rechtsradikalen Bodenspekulanten
das Handwerk.
Mauer Action-Film mit Burt Reynolds.
Malta sehen und sterben
(GB 1972, R.: Mike Hodges)
Drehbuch: Mike Hodges
Heißt im Original "Pulp" und zeigt einen Schundautor (Michael Caine)
beim Schreiben der Memoiren eines Hollywood-Stars (Mickey Rooney), der
von Gangstern belagert wird.
Hodges drehte unmittelbar davor – ebenfalls mit Michael Caine – den
düsteren Gangsterfilm-Klassiker "Get Carter", "Pulp" ist dagegen eine
nicht ganz ernstgemeinte Abhandlung über Autoren, Schauspieler und
Verbrecher
Der Manchurian Kandidat
(USA 2004, R.: Jonathan Demme)
Drehbuch: Daniel Pyne, Dean Georgaris
LV: Richard Condon: The Manchurian Candidate, 1959 (Botschafter der Angst, Der Manchurian Kandidat)
Der weltumspannende Konzern �Manchurian Global� hat einer Golfkrieg-I-Einheit falsche Erinnerungen implantiert. So wollen sie den vielversprechenden Politiker Raymond Shaw ins Weiße Haus bringen. Doch Shaws ehemaliger Vorgesetzter Ben Marco zweifelt an seinen Erinnerungen und will die Wahrheit herausfinden.
Gut besetztes Remake des Kalter Krieg-Klassikers �Botschafter der Angst�. Etliche der Nebendarsteller sind aus anderen Zusammenhängen oder aus verschiedenen hochkarätigen TV-Serien und Filmen bekannt. Der Film selbst ist gut � obwohl für mich die Prämisse heute schlecher funtioniert als vor über vierzig Jahren, als Frank Sinatra die Rolle von Denzel Washington spielte. Davon abgesehen gibt es zahlreiche grandiose Szenen (ich sage nur Meryl Streep), eine beeindruckende Vision des zu viels an Informationen, überraschende Verknüpfungen von Szenen und eine träumerische Stimmung. Fast immer könnte es sein, dass Ben Marco aus einem Alptraum aufwacht.
Insgesamt ist der Polit-Thriller �Der Manchurian Kandidat� ein gelungenes, eigenständiges Remake, das besonders beim porträtieren der Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaft ein gespenstisches Bild der USA entwirft.
Mit Denzel Washington, Meryl Streep, Liev Schreiber, Jon Voight, Kimberly Elise, Jeffrey Wright, Bruno Ganz, Vera Farmiga, Robyn Hitchcock (eigentlich Musiker), Al Franken (als TV-Interviewer fast als er selbst), Paul Lazar, Roger Corman, Zeljko Ivanek, Walter Mosley (eigentlich Krimiautor), Charles Napier, Jude Ciccolella, Dean Stockwell, Ted Levine, Miguel Ferrer, Sidney Lumet
.
Mankells Wallander – Am Rande der Finsternis
(S/D 2005, R.: Stephan Apelgren)
Drehbuch: Stephan Apelgren, Ulf Rydberg
LV: Treatment von Henning Mankell
Der depressive Carl Svendsen verschwindet spurlos. Mord, Selbstmord oder etwas ganz anderes, fragen sich Kommissar Wallander und seine Tochter. Linda.
Nachschub für die Mankell-Fans; auch wenn der Meister nur die Treatments schrieb.
Mit Krister Henriksson, Johanna Sällström
.
Mankells Wallander: Ein Toter aus Afrika
(S/D 2005, R.: Stephan Apelgren)
Drehbuch: Anna Fredriksson, Lars Lundström, Stephan Apelgren
LV: Henning Mankell (Treatment)
In einem Güterwagen wird ein toter Liberianer gefunden. Kommissar Wallander und seine Tochter ermitteln.
Fünfter Film der dreizehnteiligen Wallander-Serie mit dem neuen Wallander.
Mit Krister Henriksson, Johanna Sällström
Hinweis: Das Buch �Fjorde, Elche Mörder� von Jost Hindersmann (Herausgeber) über Mankell, Wallander und die neueste Welle skandinavischer Krimis kann hier bestellt werden: www.nordpark-verlag.de/krimikritiksechs.html
.
Mankells Wallander – Eiskalt wie der Tod
(S 2005, R.: Jörn Faurschou)
Drehbuch: Ola Saltin
LV: Treatment von Henning Mankell
Unbekannte haben zwei Ehepaare im winterlichen Südschweden überfallen, gefoltert und getötet. Kommissar Wallander sucht mit seiner Tochter Linda die Täter.
Dritter Wallender-Film einer auf dreizehn Teile konzipierten Krimireihe.
.
Mankells Wallander � Tod in den Sternen
(S 2005, R.: Jorn Faurschou)
Drehbuch: Petra Revenue
LV: Treatment von Henning Mankell
Kommissar Wallander und seine Tochter Linda suchen einen unbekannten Bombenbastler.
Zweiter Einsatz des neuen Wallanders.
Mit Krister Henriksson
.
Mankells Wallander: Der unsichtbare Gegner
(S/D 2005, R.: Peter Flinth)
Drehbuch: Stefan Ahnhem
LV: Henning Mankell (Treatment)
Ein perverser Mörder treibt sein Unwesen. Dabei scheint er sich mit seinen Taten langsam immer mehr Kommissar Wallander zu nähern. Welchen teuflischen Plan verfolgt er?
Nach etwas über neunzig Minuten wissen wir es.
Sechster Film der dreizehnteiligen Wallander-Serie mit dem neuen Wallander.
Mit Krister Henriksson, Johanna Sällström
.
Mankells Wallander – Vor dem Frost
(D/S 2005, R.: Kjell-Ake Andersson)
Drehbuch: Stefan Ahnhem, Pelle Berglund
LV: Henning Mankell: Innan frosten, 2002 (Vor dem Frost)
Was haben angezündete Schwäne, eine Frauenleiche und eine fanatische Frau miteinander zu tun? Gut, dass Kommissar Wallanders Tochter Linda, frisch von der Polizeischule kommend, ihm helfen kann, eine Sekte ihrem verdienten Ende zuzuführen.
Jetzt hat auch die ARD ihren Wallander. Gespielt von Krister Henriksson. Für die 13-teilige Serie schrieb Henning Mankell die Treatments, überließ dann verschiedenen Drehbuchautoren die weitere Schreibarbeit und nahm am Ende die Bücher ab.
Die Verfilmungen der publizierten Wallander-Romane laufen im ZDF, mit Rolf Lassgard, dem einzig wahren Wallander (so Mankell bevor er das Angebot von der ARD erhielt).
"Der Krimi selbst ist weniger überzeugend, die Atmosphäre der �alten' Filme, das über jeder Szene liegende düstere, regnerische Verhängnis vermeidet die solide Inszenierung. Es gibt keine taumelnde Handkamera, der Einbruch des großen Bösen wird, das in die engen Gassen der Kleinstadt einfällt, wird eher buchhalterisch als sinnlich bewältigt. Dieser Hang verstärkt sich noch in den folgenden Filmen, die auch die Risiken von Mankells Verwertungsdrang zeigen. Die matten Plots können nie verbergen, dass sie bloße Auftragsarbeiten sind, bei denen sich Mankell selbst plagiiert." (Helge Hopp, Berliner Zeitung, 2. Juni 2006)
Mankell sprach mit "teleschau – der mediendienst" über die neuen Filme. Das Interview kann unter anderem hier gelesen werden:
www.cineastentreff.de
.
Der Mann aus Marseille (F/I 1972, R.: José Giovanni)
Drehbuch: José Giovanni
LV: José Giovanni: L'excommunié/La scoumoune, 1958 (Der Gangsterboss)
Ballade über die Freundschaft zwischen zwei Gangstern, die nach dem
Zweiten Weltkrieg sich wieder einen Platz in der Pariser Unterwelt
sichern wollen, mit Jean-Paul Belmondo, Michel Constantin, Claudia
Cardinale, Andréa Ferréol, Gérard Depardieu
Der Mann, der lächelte – Teil 1
(S/D 2003, R.: Rolf Lassgard)
Drehbuch: Michael Hjorth
LV: Henning Mankell: Mannen som lag, 1994
Anwalt Sten glaubt, sein Vater sei ermordet worden. Wallander glaubt ihm nicht, bis Sten erschossen wird. Jetzt muß er zwei Morde aufklären. Außerdem will ihn jemand umbringen.
Die vierte Wallander-Verfilmung soll das Niveau der vorherigen halten. Unschön ist, daß das ZDF den zweistündigen Film auf zwei Abende verteilt.
Der Mann, der Sherlock Holmes war
(D 1937, R.: Karl Hartl)
Drehbuch: Robert A. Stemmle
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Zwei kleine Detektive klären als Holmes und Watson ein Verbrechen auf –
und Holmes-Erfinder Doyle schaut ihrem Treiben amüsiert zu.
Ein damals ungeheuer erfolgreicher und heute immer noch sehenswerter
Ufa-Klassiker mit Hans Albers und Heinz Rühmann und dem Gassenhauer
"Jawohl, meine Herren, so haben wir es gern".
Der Mann, der zuviel wusste
(USA 1956, R.: Alfred Hitchcock)
Drehbuch: John Michael Hayes, Angus McPhail (ungenannt)
Eigentlich wollten die McKennas nur einen schönen Marokko-Urlaub verbringen. Aber dann erfahren sie von einer Verschwörung und ihr Sohn wird entführt.
Hitchcocks Remake von seinem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1934: mit einem größeren Budget, in Farbe und einer erträglichen Doris Day. Höhepunkt ist die zehnminütige Konzertszene in der Royal Albert Hall, deren Höhepunkt – während eines Beckenschlages – ein Schuß auf den Botschafter ist.
Mit James Stewart, Doris Day
Dem Mann sei untertan
(GB 2004, R.: Alrick Riley)
Drehbuch: Simon Booker
LV: Figuren von Elizabeth George
Lynley und Havers suchen den Mörder des Psychologen Finnegan.
Ist wohl nicht so spannend.
Mit Nathaniel Parker, Sharon Small.
Der Marathon-Mann
(USA 1976, R.: John Schlesinger)
Drehbuch: William Goldman
LV: William Goldman
Ein Student kommt, durch seinen ermordeten Bruder, einer
Nazi-Organisation auf die Spur.
Spannender Thriller mit hochkarätiger Besetzung und einer – immer noch –
schrecklichen Zahnarzt-Szene. Ursprünglich sollte sie länger sein, aber
Testvorführungen ergaben, daß das zuviel Grauen war.
Mit Dustin Hoffman, Laurence Olivier, Roy Scheider, Marthe Keller,
William Devane.
Marnie
(USA 1964, R.: Alfred Hitchcock)
Drehbuch: Jay Presson Allan
LV: Winston Graham: Marnie
Ein Verleger verknallt sich in eine Kleptomanin.
Ein Verleger verknallt sich in eine Kleptomanin.
"Marnie" ist – nach mehreren Klassikern – ein schwacher Hitchcock, der
von der damaligen Kritik ziemlich verrissen wurde. Sean Connery bewies
allerdings schon zu Bond-Zeiten seine Lust auf ungewöhnliche Rollen: der
Geheimagent ihrer Majestät als Weichei.
"Marnie ist Hitchcocks Phantasie über das kleine Kind in der Frau und über den Züchtigungswahn der Männer. Auch ein Experiment damit, wie sehr das Freudsche Sozialisierungsmodell taugt für den Rahmen eines Suspense-Thrillers, in dem es anscheinend nur um die Auflösung kindlicher Traumata geht (die zu Verwirrung bei Rot/Weiß-Wahrnehmungen, zu Alpträumen bei nächtlichen Klopfgeräuschen, zu Angstzuständen bei Gewittern führen). Im Grunde aber handelt der Film von den Stadien eines permanenten Schocks auf der einen Seite, die in ständige Transfers in andere Identitäten münden, und von der systematischen Manipulation einer Abhängigen, mal mit Gewalt, mal mit sadistischer Verzägerung zelebriert." (Norbert Grob)
Mit Sean Connery, Tippi Hedren
Marschbefehl für Hollywood
Doku über die Unterstützung des us-amerikanischen Militärs bei ihnen
genehmen Filmen, wie "Top Gun".
Der Maulwurf (Espion, lève-toi)
(F 1981, R.: Yves Boisset)
Drehbuch: Claude Veillot, Yves Boisset, Michel Audiard
LV: George Markstein: Chance awakening
Fast hätte der französische Geheimagent Grenier seine Vergangenheit als
Spion vergessen, wenn ihn jetzt nicht plötzlich die Regierung wieder
aktiviert hätte. Oder hat ihn jemand anderes aktiviert? Grenier ist
plötzlich in einem Spiel, dessen Regeln und Gegner er nicht kennt.
Agententhriller, der halt ist, wie die meistens: viele Leute mit
wechselnden Identitäten, Paranoia, Doppelspiel, Verrat – und am Ende
viel Verwirrung beim Zuschauer. Insgesamt eine enttäuschende
Angelegenheit.
Mit Lino Ventura, Michel Piccoli, Krystyna Janda, Bruno Cremer, Bernard
Fresson, Heinz Bennett
Mein ist die Rache
(GB 2003, R.: Edward Bennett)
Drehbuch: Valerie Windsor
LV: Elizabeth George: Asuitable vengeance, 1991 (Mein ist die Rache)
So sind sie, die Polizisten. Inspector Lynley muß im feudalen Landhaus
mit seiner Familie und zahlreichen Gästen seine Verlobung feiern. Da ist
ein kleiner Mord im nahe gelegenen Dorf Nanrunnel eine willkommene
Möglichkeit zur Flucht.
Soll in den altbekannten Krimipfaden wandeln.
Soll in den altbekannten Krimipfaden wandeln.
Das Mercury Puzzle
(USA 1998, R.: Harold Becker)
Drehbuch: Lawrence Konner, Mark Rosenthal
LV: Ryne Douglas Pearson: Simple Simon, 1998 (Der rote Schaukelstuhl)
Meunjähriger Autist knackt zufällig einen supergeheimen, die nationale Sicherheit gefährdenten Code und die Regierung will ihn umbringen (anstatt ihm einen hochdotierten Job anzubieten). Aber sie haben nicht mit dem ermittelnden Polizisten gerechnet.
Klingt blöde? Ist es auch. "Das Mercury Puzzle" ist ein weitgehend spannungsloser und nicht sonderlich logischer Krimi mit Bruce Willis, Alex Baldwin, Peter Stormare
Meschugge
(D/Ch 1999, R.: Dani Levy)
Drehbuch: Maria Schrader, Dani Levy
Buch zum Film: Kenneth Abel: Meschugge
David Fish will herausfinden, ob seine Mutter in einem Hotelflur in New
York ermordet wurde. Er trifft auf Lena Katz, Tochter eines deutschen
Schokoladenfabrikanten. Sie verlieben sich und entdecken eine in die
Nazi-Zeit zurückreichende Beziehung zwischen beiden Familien.
Man muß schon dankbar sein, wenn ein Deutscher versucht einen spannenden
und populären Film mit Botschaft zu drehen.
Das Buch zum Film ist eine eigene Story: Kenneth Abel ist ein
us-amerikanischer Autor, der damals gerade den Deutschen Krimipreis für
sein Debüt "Köder am Haken" erhalten hat. Für ihn wurde das Drehbuch ins
Englische übersetzt, er schrieb dann das Buch zum Film und sein Text
wurde wieder ins Deutsche übersetzt.
Mit Maria Schrader, Dani Levy, David Stathairn, Nicole Heesters
Messias – Die ersten Morde – Teil 1
(GB 2001, R.: Diarmuid Lawrence)
Drehbuch: Elizabeth Mickery (als Lizzie Mickery), Boris Starling
LV: Boris Starling: Messias, 1999
Zusammen mit zwei Polizisten jagt Red Metcalfe in London einen Serienkiller. Nur seine Frau kennt Metcalfes dunkle Geheimnisse.
Spannender Thriller mit dem Autor in einer Nebenrolle als Bart Miller.
Messias II – Stunde der Vergeltung – Teil 2
(GB 2002, R.: David Richards)
Drehbuch: Elizabeth Mickery
LV: Figur von Boris Starling
Um Inspektor Metcalfe stapeln sich weitere Leichen. Anscheinend korrigiert der Mörder Justizirrtümer und Ermittlungsfehler der Polizei auf seine eigene, finale Art und Weise. Metcalfe muss den Täter finden, bevor dieser die gesamte britische Polizei dezimiert hat.
Leichengesättigte Hochspannung von der Insel. Produzent Robert Cooper sagt: "Wir wollten die grauen Zellen der Zuschauer anregen und sie sich gleichzeitig halb zu Tode fürchten lassen."
Mit Ken Stott, Neil Dudgeon
Miami Blues
(USA 1990, R.: George Armitage)
Drehbuch: George Armitage
LV: Charles Willeford: Miami Blues, 1984
Als erstes bringt Junior in Miami einen bettelnden Krishna um.
Dann beginnt er mit seinem Brotjob: Überfälle. Als ihm Sgt. Hoke Moseley zu
nahe kommt, raubt er ihn aus. Und das nimmt Moseley wirklich persönlich.
Willefords Hoke-Moseley-Krimis sind eine bitterböse, urkomische
Abrechnung mit dem amerikanischen Traum. Armitages Adaption bebildert in
weiten Teilen nur Willefords Buch.
Trotzdem: "Hervorragend gespielte
Kriminalgroteske, die sich nach und nach als böse Abrechnung mit dem
amerikanischen Traum entpuppt." (Lexikon des internationalen Films)
Derzeit erscheinen die vier Hoke Moseley-Krimis im Alexander Verlag.
Mit Fred Ward, Alec Baldwin, Jennifer Jason Leigh
.
Miss Marple: Ein Mord wird angekündigt
(GB 2004, R.: John Strickland)
Drehbuch: Stewart Harcourt
LV: Agatha Christie: A murder is announced, 1950 (Ein Mord wird angekündigt)
In einer Zeitungsannonce wird ein Mord angekündigt. Miss Marple folgt der Einladung.
Ein weiterer TV-Film mit der neuen Miss Marple.
Mit Geraldine McEwan
Mississippi Delta Im Sumpf der Rache
(USA 1996, R.: Phil Joanou)
Drehbuch: Harley Peyton, Scott Frank
LV: James Lee Burke: Heaven's Prisoners, 1988 (Mississippi Delta/Blut in den Bayous)
Dave Robicheaux rettet ein Mädchen nach einem Flugzeugabsturz vor dem Ertrinken. Dadurch gerät er in Teufels Küche.
Zwiespältige Verfilmung des zweiten Robicheaux-Romanes, die bei weitem nicht die Qualität des Buches erreicht. Als Entschädigung gibt es bekannte Schauspieler (Alex Baldwin, Kelly Lynch, Mary Stuart Masterson, Teri Hatcher, Eric Roberts), grandiose Landschaftsaufnahmen (New Orleans, die Bayous), gute Musik.
Deshalb: Wenn der Film zum Lesen der Bücher von James Lee Burke führt, hat sich die Verfilmung gelohnt.
Scott Frank schrieb u. a. das Drehbuch zu "Out of sight".
Mit dem Rücken zur Wand
(USA 1998, R.: Michael Apted)
Drehbuch: Walter Mosley
LV: Walter Mosley: Always Outnumbered, Always Outgunned, 1998 (Socrates in Watts)
Ex-Knacki Socrates, gerade aus dem Knast entlassen, versucht im Ghetto ein ehrliches Leben zu führen. Das ist allerdings nicht so einfach.
Der HBO-Thriller überzeugt mit dramaturgischer Dichte und einem wirklichkeitsgetreu gezeichnetem sozialen Umfeld.
Schade, dass RTL diese Perle mitten in der Nacht versendet. "Mit dem Rücken zur Wand" wäre eine würdigere TV-Premiere zu wünschen gewesen. Aber es gibt ja Video-Rekorder ...
Mit Laurence Fishburne, Isaiah Washington, Bill Duke.
Mit den Clowns kamen die Tränen – Teil 1
(D 1990, R.: Reinhard Hauff)
Drehbuch: Horst Vocks, Thomas Wittenburg
LV: Johannes Mario Simmel
Eine Journalisten deckt eine Verschwörung um Terroristen und
genmanipulierte Vieren auf.
Der dreiteilige TV-Thriller war die letzte Regiearbeit von Hauff;
inzwischen ist er Direktor der Deutsche Film- und Fernsehakademie in
Berlin (dffb).
Mit Sunnyi Melles, Hans Christian Blech.
Mit den Clowns kamen die Tränen – Teil 2
(D 1990, R.: Reinhard Hauff)
Drehbuch: Horst Vocks, Thomas Wittenburg
LV: Johannes Mario Simmel
Mit den Clowns kamen die Tränen – Teil 3
(D 1990, R.: Reinhard Hauff)
Drehbuch: Horst Vocks, Thomas Wittenburg
LV: Johannes Mario Simmel
Mit Himbeergeist geht alles besser
(A 1960, R.: Georg Marischka)
Drehbuch: Hans Jacob, Willibald Eser
LV: Johannes Mario Simmel
Sommer 1945: Kalder will mit gefälschten Papieren und einer geklauten
US-Uniform den großen Reibach machen.
Gaunerkomödie mit O. W. Fischer, Marianne Koch, Petra Schürmann, Helmut Qualtinger, Bill Ramsey
Mitternacht im Garten von Gut und Böse
(USA 1997, R.: Clint Eastwood)
Drehbuch: John Lee Hancock
LV: John Berendt: Midnight at the Garden of Good and Evil, 1994 (Mitternacht im Garten der Lüste)
Der New Yorker Reporter John Kelso soll in Savannah, Georgia, nur über die traditionelle Weihnachtsfeier eines vermögenden Antiquitätenhändlers berichten. Aber dann geschieht ein Mord und Savannah hat einen ausgewachsenen Skandal.
Bei der Verfilmung des, an der Kinokasse ziemlich untergegangenen, True-Crime-Bestsellers von John Berendt beschränkte Clint Eastwood sich auf die Regie. Er inszenierte ein langes, nicht sonderlich spannendes Opus über die Doppelmoral im Süden der USA.
"Eastwoods Faszination für gepflegte Langsamkeit [verlangt] dem Zuschauer einiges an Geduld ab. Wer sie aufbringt, wird entlohnt mit dem exotischen Sittengemälde einer bizarren Gesellschaft der obersten Tausend." (Angie Dullinger, AZ)
Mit John Cusack, Kevin Spacey, Jude Law, Alison Eastwood, Lady Chablis (als sie selbst)
Der Mönch mit der Peitsche
(D 1967, R.: Alfred Vohrer)
Drehbuch: Alex Berg (Pseudonym von Herbert Reinecker), Harald G. Petersen
LV: Edgar Wallace: The Terror, 1929 (Der unheimliche Mönch)
Inspector Higgings versucht eine junge Millionenerbin am Leben zu erhalten. Ihr Onkel sieht sie (obwohl von der schönen Uschi Glas verkörpert) nur als ein lästiges Hindernis. Außerdem läuft ein peitschenschwingender und mordender Mönch, in der Nähe eines einsam gelegenen Nobelinternats, durch die Nacht.
Das Remake von Reinls "Der unheimliche Mönche" ist ein ziemliches Trash-Abenteuer. In Farbe. "Alfred Vohrer inszenierte den Film total auf Effekt, für den die Logik auf der Strecke bleiben musste�Jedoch: die Spannung goutieren und die Unlogik ignorieren, war immer die Devise des Publikums der Wallace-Filme. Wer je einen Film wie Der Mönch mit der Peitsche gesehen hat, versteht diese Haltung." (Florian Pauer: Die Edgar Wallace-Filme)
Mit Joachim Fuchsberger, Uschi Glas, Gritt Boettcher, Siegfried Schürenberg, Siegfried Rauch.
Der Mörder (Le Meurtrier)
(I/F 1962, R.: Claude Autant-Lara)
Drehbuch: Jean Aurenche, Pierre Bost
LV: Patricia Highsmith: The Blunderer, 1954 (Der Stümper)
Zwei tote Ehefrauen. Zwei sich gegenseitig des Mordes beschuldigende Ehemänner.
Fast unbekannte Highsmith-Verfilmung. Wahrscheinlich nicht grundlos.
Mit Maurice Ronet, Marina Vlady, Robert Hossein, Gert Fröbe
auch �Im Schatten einer Nacht�
.
Mörder ahoi!
(GB 1964, R.: George Pollock)
Drehbuch: David Pursall, Jack Seddon
LV: Figur von Agatha Christie
Eine Seefahrt, die ist – – – mörderisch, zumindest wenn Miss Marple an
Bord ist.
Mit der Einwilligung von Agatha Christie erfanden David Pursall und Jack
Seddon, die Autoren der vorherigen Filme, eine eigene Geschichte.
Der Mörder mit dem Rosenkranz
(USA 1987, R.: Fred Walton)
Drehbuch: Elmore Leonard
LV: William Z. Kienzle: The rosary murders, 1979
Langweiliger Krimi, um einen Mörder, der nur Geistliche und Nonnen
ermordert und einen Pater (Donald Sutherland) zwischen Pflicht
(Beichtgeheimnis!) und Gewissen. Keine Schuld an dem Murks haben
Kienzle, Leonard und Sutherland.
Von Elmore Leonards Homepage: "Based on William Z Kienzle's novel and vigorously promoted by Detroit producer Bobby Laurel, it was a thoroughly Detroit project, especially when Elmore was enlisted as screenwriter. (...) Strong work by Donald Sutherland. As the compassionate editor-priest Father Bob Koesler. The mystery does hold interest, in Rosary Murders and there are many surprises in the movie. Even though it was a 'Detroit' movie the experience for Elmore was pure Hollywood. "I'm not sure I used a single word of the novel," he said. "And then when I got done, Fred Walton, the director rewrote my script completely."
Auch bekannt als "The Rosary Murders" (Videotitel).
Mörder ohne Gesicht – Teil 1
(Schweden 1995, R.: Pelle Berglund)
LV: Henning Mankell
Erste hochgelobte Verfilmung eines Wallander-Romans. Mit Rolf Lassgard
als Wallander.
Mörder ohne Gesicht – Teil 2
(Schweden 1995, R.: Pelle Berglund)
LV: Henning Mankell
Erste Verfilmung eines Wallander-Romans. Mit Rolf Lassgard als
Wallander.
Der Mörderclub von Brooklyn
(D 1966, R.: Werner Jacobs)
Drehbuch: Alex Berg (Pseudonym von Herbert Reinecker)
LV: Heftserie aus dem Bastei Lübbe Verlag
Jerry Cottons fünfter Kinoeinsatz: drei New Yorker Millionäre werden
erpresst. Der tapfere FBI-Agent sucht den Erpresser.
Jerrys erster Einsatz in Farbe – und irgendwie farbloser als die
SW-Fälle. Die Musik von Peter Thomas ist dagegen kultig wie immer.
Helmut Förnbacher (er spielt Bryan) verdient heute sein Geld in erster
Linie als Regisseur (u. a. Tatort).
Das mörderische Paradies
(USA 1985, R. Philip Borsos)
LV: John Katzenbach: In the heat of the summer
Spannender Thriller über die Rolle des Boulevard-Journalismus bei der
Jagd nach einem Serienmörder, mit Kurt Russel, Andy Garcia
Mörderischer Engel
(F 1985, R.: Jacques Deray)
Drehbuch: Jacques Deray, Michel Audiard
LV: Derek Raymond (Robin Cook): Er starb mit offenen Augen (He died with
his eyes open)
Hat die schöne Barbara den Pianisten umgebracht? Inspektor Staniland
versetzt sich immer mehr in die Persönlichkeit des Toten und verliebt
sich in Barbara.
Nicht so düster wie das Buch (der erste Band der Factory-Serie), in
Teilen sogar langatmig, aber solide aufgebaut, mit zahlreichen Anleihen
beim "Film Noir" und zwei wundervollen Hauptdarstellern: Michel Serrault
und Charlotte Rampling.
Das Mörderschiff
(GB 1971, R.: Etienne Périer)
Drehbuch: Alistair MacLean
LV: Alistair MacLean: When eight bells toll, 1966 (Das Mörderschiff)
Eine Gangsterbande kapert in der Irischen See Goldtransporte. Zwei britische Geheimagenten jagen sie.
Unterhaltsamer, belangloser Abenteuerfilm, der schnell aus dem Gedächtnis verschwindet.
Mit Anthony Hopkins, Corin Redgrave, Nathalie Delon, Robert Morley
Mommy – Wiegenlied einer Mörderin
(USA 1995, R.: Max Allan Collins)
Drehbuch: Max Allan Collins
Musik: Max Allan Collins
Mrs. Stirling ist eine fabelhafte, sich um ihre Tochter kümmernde,
Mommy. Und nicht zimperlich, wenn jemand in ihrer Vergangenheit (Wie
starben ihre beiden Gatten?) herumstochert oder Lehrer ihre Tochter
Jessica nicht zur Klassenbesten ernennen. Dann werden Mordwerkzeuge
ausgepackt und effizient eingesetzt.
Schwarze Komödie, mit Mickey Spillane in einer Nebenrolle, über den
Alptraum Eltern: "Aus einem recht ausgelutschten Psychothriller-Topos
hat Regisseur Max Allan Collins doch noch etliche Funken schlagen
können, darunter einen überraschenden Showdown." (Fischer Film Almanach)
Collins schreibt nicht nur tolle Krimis (u. a. die Nate Heller-, Nolan-
Mallory- und Eliot Ness-Serie), Comics (u. a. "Road to Perdition"),
zahllose Bücher zum Film (wobei einige auch nur von der Serie inspiriert
sind, z. B. "Air Force One", "Die Mumie", "Dark Angel", "C. S. I:"),
macht Musik (naja, wohl eher Hobbymäßig), sondern drehte auch einige –
gar nicht so schlechte – Filme (Erinnert sich noch jemand an den Film,
bei dem Stephen King eine seiner Storys verfilmte?).
Agatha Christie: Mord à la carte
(USA 1985, R.: Lou Antonio)
Drehbuch: Rod Browning
LV: Agatha Christie: Lord Edgware dies, 1933 (Dreizehn bei Tisch)
Hat die nicht trauernde Witwe drei Menschen ermordet? Hercule Poirot
ermittelt.
Steriler Fernsehkrimi nach Schema F mit Peter Ustinov, Faye Dunaway
Mord im Nachtclub
(USA 1937, R.: Lloyd Bacon)
Drehbuch: Robert Rossen, Abem Finkel, Seton I. Miller
Eine junge Frau wird in einem von einem Gangster geleiteten Nachtclub Zeugin eines Mordes. Der Bezirksanwalt versucht sie als Kronzeugin zu gewinnen. Aber sie hat Angst um ihr Leben.
Straffer, düsterer Kriminalfilm, der sich an der Biographie von Lucky Luciano orientiert. Bogarts Rolle als Anwalt ist dem New Yorker Staatsanwalt Thomas A. Dewey nachempfunden.
Mit Humphrey Bogart, Bette Davis
Zehnter und letzter Teil der BR-Noir-Filmreihe
Mord im Orientexpress
(GB 1974, Regie: Sidney Lumet)
Drehbuch: Paul Dehn
LV: Agatha Christie: Murder on the Orient Express, 1934
Millionär Ratchett wird im Orientexpress ermordet. Der Zug bleibt im Schnee stecken und der Mörder muß noch im Zug sein. Hercule Poirot befragt die Passagiere.
Starbesetzer Edelkrimi mit Albert Finney (als Hercule Poirot), Lauren
Bacall, Martin Balsam, Ingrid Bergman, Jacqueline Bisset, Jean-Pierre
Cassel, Sean Connery, Sir John Gielgud, Anthony Perkins, Vanessa
Redgrave, Michael York, Richard Widmark (als Leiche)
Wolf Donner meinte: "Kulinarisches Kino, angenehm überflüssig und verwirrend
nutzlos." (Donner in Die Zeit)
Agatha Christie – Mord im Orient Express
(USA 2001, R.: Carl Schenkel)
LV: Agatha Christie: Murder on the Orient Express, 1934 (Mord im
Orient-Express)
Modernisierte Verfilmung: unterhaltsam, aber natürlich kein Vergleich
mit Lumets "Mord im Orient-Express". Allein schon die Besetzung: Alfred
Molina, Meredith Baxter, Leslie Caron, David Hunt, Peter Strauss, Fritz
Wepper, Kai Wiesinger.
"Mord im Orient Express" ist der letzte Film des überraschend am 1.
Dezember 2003 verstorbenen Carl Schenkel. Er war in erster Linie ein
Handwerker, der mit seinem zweiten Spielfilm, dem Fahrstuhl-Thriller
"Abwärts", auch an der Kinokasse reüssieren konnte. Danach drehte er
hautpsächlich in Hollywood Filme.
Mord im Paradies
(DK 1989, R.:Rune Lund-Sörensen)
LV: Dan Turèll
Ein Journalist ermittelt in der Provinz die Hintergründe eines
Prostituiertenmordes.
Soll ein mäßiger Krimi mit gesellschaftskritischem Einschlag sein. D. h.
gut zum Einschlafen.
Mord im Spiegel
(GB 1980, R.: Guy Hamilton)
Drehbuch: Jonathan Hales, Barry Sandler
LV: Agatha Christie: The mirror crack'd from side to side, 1962 (Mord im
Spiegel oder Dummheit ist gefährlich)
In St. Mary Mead soll ein historischer Stoff verfilmt werden. Aber schon beim Empfang des Bürgermeister wird eine Sekretärin vergiftet. Miss Marple sucht den Mörder unter den Filmleuten.
Starbesetzte Miss-Marple-Verfilmung, mit Angela Lansbury, Geraldine
Chaplin, Rock Hudson, Elizabeth Taylor, Tony Curtis, Edward Fox, Kim
Novak
Agatha Christie – Mord mit verteilten Rollen
(USA/GB 1986, R.: Clive Donner)
Drehbuch: Rod Browning
LV: Agatha Christie: Dead man�s folly, 1956 (Wiedersehen mit Mrs.
Oliver)
Bei einer fiktiven Mörderjagd wird die vermeintliche Leiche wirklich
umgebracht. Hercule Poirot ermittelt.
Einer von vier hausbackenen TV-Krimis, in denen Peter Ustinov wieder als
Poirot brillierte, der Rest – gewollt – Dienst nach Vorschrift macht.
Mord in der Karibik
(USA 1989, R.: Carl Schenkel)
Drehbuch: Hampton Fancher
LV: Albert H. Z. Carr: Finding Maubee, 1971
Auf Jamaica wird ein reicher Geschäftsmann ermordet. Nachdem Maubee, der Jugendfreund des ermittelnden Polizisten, in Verdacht gerät, beginnen sie nach dem wahren Mörder zu suchen und stoßen auf korrupte Politiker.
Karibik-Krimi mit austauschbarer Handlung.
Carr erhielt für seinen Roman den Debüt-Edgar.
Mit Denzel Washington, James Fox, Mimi Rogers, Robert Townsend, M. Emmett Walsh
auch bekannt als �Big Bad Man�
.
Die Morde des Herrn ABC
(GB 1965, R.: Frank Tashlin)
Drehbuch: David Pursall, Jack Seddon
LV: Agatha Christie: The ABC Murders, 1936 (Die Morde des Herrn ABC)
Hercule Poirot sucht einen Mörder, der seine Opfer in alphabetischer Reihenfolge tötet.
Vergnügliche Christie-Verfilmung nach einem Drehbuch der Autoren der bekannten Miß Marple-Filme.
Mit Tony Randall, Robert Morley, Anita Ekberg
Mordnacht in Manhattan
(D 1965, R.: Harald Philipp)
Drehbuch: Axel Berg (Pseudonym von Herbert Reinecker)
LV: Jerry-Cotton-Hefte
Fall Nummer Zwei für den tapferen Mann vom FBI: Eine Bande erpreßt
Schutzgeld.
Hält mühelos das Niveau des ersten Falles.
.
Der Mordprozess O'Hara
(USA 1951, R.: John Sturges)
Drehbuch: John Monks Jr.
LV: Eleazar Lipsky: The People Against O'Hara, 1950
Ein trockener Anwalt übernimmt die aussichtslose Verteidigung eines jungen Mannes.
"Düsterer Kriminalfilm mit melodramatischen Akzenten, getragen von geschliffenen Dialogen und hervorragenden Darstellern." (Lexikon des internationalen Films)
Mit Spencer Tracy, Pat O'Brien, Diana Lynn, James Arness
Mordrezepte der Barbouzes
(F 1964, R.: Georges Lautner)
Drehbuch: Albert Simonin, Michel Audiard
Mehrere Geheimagenten verfeindeter Nationen finden sich auf dem Landhaus
eines in einem Bordell verstorbenen Waffenhändlers ein. In seinem
Nachlass sind wertvolle Patente für Waffen, die jeder haben will.
Überdrehte Parodie auf Geheimdienste, deren Arbeit und das Genre des
Spionage-Thriller. Nette, vollkommen unlogische Unterhaltung für einen
verregneten Nachmittag, mit Lino Ventura, Mireille Darc, Bernard Blier.
Wolf Donner war nicht amüsiert: "Georges Lautner hat viele schlechte
Filme gemacht, diese Kriminalkomödie ist nicht besser....Lautner putzt
das [die Handlung, A. d. V.] auf mit intellektuellen Anspielungen auf
verschieden Filme und Genres, auf den autoritären Gabin, auf de Gaulle
und den Gaulismus. Klischees werden ironisiert und werden wieder zu
Klischees, Idelogiekritik ist bestenfalls aufgesetzet, denn was er zu
denunzieren angibt, dem fällt Lautner selbst zum Opfer. Am Ende wird
Francis (Ventura) zum Helden stilisiert, der sich aufreibt im Kampf für
die Papiere, keine nationale Phrase verschweigt, dafür zwar kein Geld
bekommt, aber die Ehre der Franzosen rettet." (Die Zeit) – Hm, klingt
nach Bond.
Gert Schulte dagegen sehr: "Der Regisseur hat, ohne sich in optische
Abenteuer zu stürzen oder irgendeiner Art von 'Neuen Welle'
anzuvertrauen, einen fast unvorstellbaren Wirbel an Turbulenz
entfesselt. Wenn die Boxhiebe fallen, fliegen die Getroffenen durch die
Türen oder durchs Fenster in den Schloßteich hinunter, um gleich darauf
erneut den Gegner zu stellen. Hier wird wahrhaftig mit Entsetzen Scherz
getrieben und die Wichtigtuerei der Geheimdienste vergnüglich
blosgestellt. Ein Film, ... der intellektuellen wie anspruchslosen
Besuchern Spaß machen müßte." (film � Eine deutsche Filmzeitschrift, Mai
1965)
Albert Simonin (1905 – 1980) war neben Auguste Le Breton der Begründer
des modernen französischen Kriminalromans. Sie verwandten in ihren
Romanen die französische Umgangssprache und lieferten präzise Studien
des Gangstermilieus. Simonins Grisbi-Romane und die Hotu-Trilogie
gehören zu den Klassikern, die dem Polar zu seiner unverwechselbaren
Sprache verholfen haben. – In Deutschland sind seine Bücher derzeit
nicht erhältlich. Die Verfilmungen seiner Romane (z. B. "Wenn es nacht
wird in Paris", "Die Millionen eines Gehetzten") und Drehbücher (z. B.
"Lautlos wie die Nacht") werden regelmäßig gezeigt.
Mord-Skizzen (En toute innocence)
(F 1987, R.: Allain Jessua)
Drehbuch: Dominique Roulet, Alain Jessua
LV: André Lay: Suicide à l'amiable, 1985
Kleinkrieg zwischen einem an den Rollstuhl gefesselt Witwer und seiner fremdgehenden Schwiegertochter.
Bleibt hinter den Erwartungen zurück: sprunghafte, von Zufällen getragene, eindimensionale Geschichte.
Mit Michel Serrault, Nathalie Baye.
Auch "In aller Unschuld".
Mosaik eines Mordes
(F 2003, R.: Jérome Cornuau)
Drehbuch: Jérome Cornuau, Nicholas Saada
LV: Stephen Dixon: Interstate
Ein Vater will den Mord an seiner Tochter rächen. Sie wurde aus einem
vorbeifahrenden Pick-Up erschossen.
Soll mehr eine gelungene Charakterstudie als ein Krimi sein.
Mr. Moto und der Chinaschatz
(USA 1937, R.: Norman Foster)
Drehbuch: Willis Cooper, Norman Foster
LV: John P. Marquand: Thank you, Mr. Moto, 1936
Mr. Moto jagt einige Verbrecher, die eine wertvolle Schatzkarte geklaut haben.
Zweiter von insgesamt acht Mr. Moto-Filmen.
Mr. Moto wurde von Pulitzer-Preisträger John Phillips Marquand (1893 – 1960) erfunden und Hollywood interessierte sich sofort für diese Figur. Marquand schuf mit dem achtbändigen Romanzyklus scharfsichtige und intelligente Analysen der politischen Geschehnisse im asiatischen Raum. Hollywood machte aus dem Geheimagenten einen Privatdetektiv und übernahm die Exotik. Dem Erfolg an der Kasse war das nicht abträglich. Auch nicht die Ähnlichkeit zur erfolgreichen Charlie Chan-Reihe.
Mit Peter Lorre, John Carradine
Mr. Moto und der Kronleuchter (Mysterious Mr. Moto)
(USA 1938, R.: Norman Foster)
Drehbuch: Philip MacDonald, Norman Foster
LV: Charakter von John P. Marquand
Mr. Moto schleicht sich in eine internationale Mörderbande ein. Bevor er die Bande zerschlagen kann, muss er etliche Opfer schützen.
Der fünfte Mr. Moto-Film orientiert sich mehr am Film Noir, spielt in London und Peter Lorre verkleidet sich einmal als deutscher Kunstkritiker.
Mit Peter Lorre.
Mr. Moto und die Flotte (Mr. Moto's Last Warning)
(USA 1939, R.: Norman Foster)
Drehbuch: Philip Mac Donald, Norman Foster
LV: Charakter von John P. Marquand
Mr. Moto versucht, getarnt als Antiquitätenhändler, einen Anschlag auf die französische und britische Flotte zu verhindern.
Die Serie zeigt bereits deutliche Ermüdungserscheinungen, aber einige Verkleidungen und Auftritte von Peter Lorre und den glänzenden Schurkendarstellern wissen zu unterhalten.
Mit Peter Lorre, Ricardo Cortez, John Carradine, George Sanders
Mr. Moto und sein Lockvogel (Mr. Moto Takes a Vacation
(USA 1939, R.: Norman Foster)
Drehbuch: Philip Mac Donald, Norman Foster
LV: Charakter von John P. Marquand
Mr. Moto beschützt die Krone der Königin von Sheba. Ein offiziell verstorbener Meistereinbrecher will die Krone stehlen.
Das ist der letzte Mr. Moto-Film. Dies lag weniger an den sichtbaren Ermüdungserscheinungen von Regie und Buch, sondern an den erkalteten Beziehungen zu Japan. Da passte ein sympathischer, japanischer Meisterdetektiv (dargestellt von einem Deutschen) nicht mehr in die politische Großwetterlage.
Mit Peter Lorre, Lionel Atwill.
Mrs. Winterbourne
(USA 1996, R.: Richard Benjamnin)
Drehbuch: Phoef Sutton, Lisa-Maria Radano,
LV: Cornell Woolrich (als William Irish): I married a Dead Man, 1948 (Ich heiratete einen Toten)
Nach einem Zugunglück wird eine mittellose junge Frau für eine Millionenerbin gehalten und in deren Familie aufgenommen. Soll sie ihnen die Wahrheit sagen?
Ein unschlüssig zwischen romantischer Komödie und Psychothriller schwankender Film, der natürlich nur noch entfernt an die Vorlage erinnert. "Mrs Winterbourne ist eine Verwechselungskomödie nach dem Erfolgsrezepgt von �Während du schliefst', kombiniert mit den Aschenbrödel-Motiven aus �Sabrina'." (Fischer Film Almanach 1997).
Mit Shirley MacLaine, Brendan Fraser
Die Mutter
(D 2002, R.: Matti Geschonnek)
Drehbuch: Hannah Hollinger
LV: Petra Hammesfahr: Die Mutter
Nach einer Reitstunde verschwindet die 16-jährige Rena. Ihre Mutter Vera
will wissen, was geschah.
Geschonneck demontiert mit bekannten Darstellern das scheinbar heile
Familienleben. "Ein dunkles Meisterwerk" (Der Tagesspiegel).
Mit Martina Gedeck, Harald Krassnitzer, Uwe Kockisch, Martin Glade
Diese Seiten werden
gestaltet von
Alfred Miersch
NordPark Verlag
Klingelholl 53
42281 Wuppertal
Tel.:0202/51 10 89
|
|