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TV-Krimi-Buch-Tipps
Filmtitel Buchstabe: P
Palmetto – Dumme sterben nicht aus
(USA/D 1998, R.: Volker Schlöndorff)
Drehbuch: E. Max Frye
LV: James Hadley Chase: Just another sucker, 1960 (Dummer sterben nicht
aus, Palmetto)
Musik: Klaus Doldinger
Der gerade aus dem Knast entlassene Gerichtsreporter Harry Barber
beteiligt sich an einer Entführung und gerät in eine Intrige.
Nach dem Flop "Der Unhold" drehte Schlöndorf nach einem Drehbuch von E.
Max Frye (u. a. "Something wild" von Jonathan Demme) vor Ort in und um
Sarasota, Florida, diesen leblosen, aseptischen Noir-Thriller.
Mit Woody Harrelson, Elisabeth Shue, Gina Gershon, Chloe Sevigny,
Michael Rapaport, Rolf Hoppe.
Der Panther wird gehetzt
(F/I 1960, R.: Claude Sautet)
Drehbuch: José Giovanni, Claude Sautet, Pascal Jardin
LV: José Giovanni: Classe tous risques, 1958 (Das Ende vor Augen)
Gangster Abel Davos kehrt aus seinem italienischen Versteck nach Frankreich zurück. Seine alten Freunde wollen nichts mehr von ihm wissen. Nur der Einzelgänger Eric Stark hält zu ihm.
Tolles Unterweltdrama über die letzten Tage eines Gangsters. Jean-Pierre Melville war begeistert. "Für mich bedeutete dieser Film einen Wendepunkt in meiner Karriere, rein gefühlsmäßig zählt er sehr viel. Er gehört zu jenen filmen, die ich liebe. Aber das ist ganz persönlich." (Lino Ventura).
Damals fand die kirchliche Filmkritik keine lobenden Worte: "Was soll eigentlich der Film? Eine spannende Handlung hat er nicht zu bieten�Dann wird zu unserer berechtigten Empörung das Leben eines Verbrechers ganz unverfroren als Beruf hingestellt. In der gleichen Weise wird die Freundestreue hier so erstaunlich gewürdigt, dass man beinahe vergisst, dass hier Menschen durch Gewaltverbrechen aneinander gebunden sind. Die Kinder des Panthers sind schließlich noch der Gipfel der Unverfrorenheit, denn sie dienen nur dem Zweck, den eiskalten Mörder außerberuflich zum rührenden Familienvater zu verklären." (Evangelischer Filmbeobachter)
Mit Lino Ventura, Jean-Paul Belmondo, Sandra Milo
Panther II – Eiskalt wie Feuer
(F 1988, R.: José Pinheiro)
Drehbuch: Alain Delon, José Pinheiro, Frédéric H. Fajardie
LV: Frédéric H. Fajardie: Clause de Style, 1983
Kommissar Grindel soll die "Fidélité Police", eine Gruppe Selbstjustiz ausübender Polizisten, ausschalten.
Selbstjustiz rules – eines der vernachlässigbaren Spätwerke des "Eiskalten Engels": "ein oberflächlicher Actionfilm voll spekulativer, zynischer Gewalt, der einzig und allein den sattsam bekannten Kunststückchen seines eitlen Superstars huldigt" (Fischer Film Almanach 1990)
Im Kino war der Film 98 Minuten (FSK 18) lang, im TV sind nur 85 Minuten (FSK 16) übrig geblieben. Besser wird�s nicht, nur kürzer – und Fajardies Buch dürfte wenig mit diesem Machwerk zu tun haben.
Mit Alain Delon, Michel Serrault
Jedes Jahr wird in der neuen Krimireihe des Berliner Verlages "Assoziation A" ein französischer roman noir in deutscher Erstübersetzung erscheinen. Soeben ist mit "Rote Frauen werden immer schöner" von Frédéric H. Fajardie der erste Band dieser Reihe erschienen, in dem das Scheitern des Mai 68 in Frankreich als Krimi literarisch verarbeitet wird.
Politisch ist das Konzept des Verlages zur Reihe: "Mit dieser neuen Reihe wollen wir diese Krimis in einen politischen Zusammenhang stellen und damit ihren politischen Aspekt betonen sowie das Selbstverständnis ihrer AutorInnen als Linke, die um die kulturelle Hegemonie in der Politik und im Leben streiten und den Aufstieg der Front National literarisch bekämpfen. Es werden nur solche Krimis erscheinen, die noch nicht in der BRD veröffentlicht wurden, die aber in in Frankreich so links wie erfolgreich sind."
Papillon
(USA 1973, R.: Franklin J. Schaffner)
Drehbuch: Dalton Trumbo, Lorenzo Semple jr.
LV: Henri Charrière: Papillon
Henri Charrière, genannt Papillon, wird 1931 zu lebenslanger Strafarbeit
in der Strafkolonie Bagno auf der Teufelsinsel Cayenne in
Französisch-Guayana verurteilt. Er soll einen Zuhälter ermordet haben.
Kaum angekommen, denkt Papillon nur an eine scheinbar unmögliche Flucht.
Tolle Verfilmung der beeindruckenden und höchst erfolgreichen
Autobiographie von Charrière. Das Nachfolgewerk Banco war dann mehr
episodisch.
Mit Steve McQueen, Dustin Hoffmann, Dalton Trumbo (Nebenrolle)
Pat Garrett jagt Billy the Kid
(USA 1973, R.: Sam Peckinpah)
Drehbuch: Rudolph Wurlitzer
Der Titel verrät die Story – und das Ende kennen wir aus den Geschichtsbüchern.
Grandioser Abgesang auf den Wilden Westen und das Ende der sechziger Jahre. Es wird, wie üblich, die rekonstruierte Langfassung gezeigt (in der leider die grandiose Sterbeszene am Fluss mit Dylans Knockin' on heavens door fehlt). MGM brachte damals nur eine gekürzte Fassung in die Kinos.
"Der Film hat eine Trägheit und einen elegischen Ton, in denen man versinken kann. Was kommen wird, ist so klar, dass er immer wieder innehalten, abweichen, verzögern kann. Die Szenen müssen nicht ineinander greifen, es gibt abrupte Wechsel, und im Grunde ist es ein Film übers Herumhängen im Grenzgebiet, in runtergekommenen Häusern, provisorischen Quartieren. Es gibt eine ausgeprägte Vorliebe für Abend- und Morgendämmerung, für das Nachmittagslicht im amerikanischen Südwesten, und mittendrin gerät man immer wieder in kurze Sequenzen von einer tranceartigen Schönheit." (Peter Körte in Filmgenres: Western, Reclam 2003)
Zu Peckinpahs Achtzigstem zeigt das Erste einige seiner Filme. Leider nur die sattsam bekannten. "Sierra Charriba", "Abgerechnet wird zum Schluß" und vor allem "Wer Gewalt sät ..." (ungekürzt; – in der derzeit erhältichen DVD-Fassung ist die zentrale Vergewaltigungs-Szene geschnitten) hätten eine TV-Ausstrahlung verdient.
Mit Kris Kristofferson, James Coburn, Bob Dylan (auch Musik), Jason Robarts Jr., Richard Jaeckel, Katy Jurado, Slim Pickens, John Beck, Rita Coolidge, R. G. Armstrong, Jack Elam, L. Q. Jones, Harry Dean Stanton, Rudolph Wurlitzer, Sam Peckinpah (spielt Will, den Sargmacher), Elisha Cook Jr.
Der Pate
(USA 1972, R.: Francis Ford Coppola)
Drehbuch: Mario Puzo, Francis Ford Coppola
LV: Mario Puzo: The godfather, 1969
Die Mafia als gepflegter Familienbetrieb. Ein immer wieder gern
gesehener Klassiker.
Mit Marlon Brando, Al Pacino, James Caan, John Cazale, Robert Duvall,
Diane Keaton, Sterling Hayden, Al Lettieri, Talia Shire.
Der Pate II
(USA 1974, R.: Francis Ford Coppola)
Drehbuch: Mario Puzo, Francis Ford Coppola
Sozusagen Pre- und Sequel zu "Der Pate": Michael Corleone, jetzt das
Familienoberhaupt, plant einen Casino-Deal auf Kuba. Und dazwischen wird
der Aufstieg von Vito Corleone erzählt.
Die Fortsetzung von "Der Pate" ist länger und mindestens genauso gut wie
der erste Film. Für viele ist der zweite Pate-Film sogar noch besser
(ich bin da unentschlossen). Außerdem wird "Der Pate II" immer als
Beispiel herangezogen für die These, Fortsetzungen seien besser als die
Originale.
"Der Pate II" erhielt mehrere Oscars: Bester Film, Beste Regie, Bestes
Drehbuch, Bester Nebendarsteller (Robert de Niro), Beste Filmmusik (Nino
Rota, Carmine Coppola), beste Ausstattung.
Mit Al Pacino, Robert De Niro, Robert Duvall, Diane Keaton, Lee
Strasberg (ja, der Schauspiellehrer), John Cazale, Talia Shire, James
Caan, Harry Dean Stanton, Danny Aiello
Der Pate III
(USA 1990, R.: Francis Ford Coppola)
Drehbuch: Mario Puzo, Francis Ford Coppola
1979: Michael Corleone kriegt Ärger mit der katholischen Kirche.
Im Vergleich zu den ersten beiden Paten-Filmen ist der dritte eine
langatmige Enttäuschung.
Mit Al Pacino, Diane Keaton, Talia Shire, Andy Garcia, Joe Mantegna,
Sofia Coppola (deren "Lost in Translation" überall gefeiert wird),
Bridget Fonda, Eli Wallach, George Hamilton, Helmut Berger, John Savage
Der Pate von Greenwich Village
(USA 1984, R.: Stuart Rosenberg)
Drehbuch: Vincent Patrick
LV: Vincent Patrick: The pope of Greenwich Village, 1979
Zwei Gauner wollen sich mit einem Coup sanieren. Dabei kommen sie der
Mafia in die Quere und werden von der Polizei gejagt.
Spannender, vor Ort gedrehter Gangsterfilm mit guten Schauspielern.
Inzwischen verschleudern Roberts und Rourke ihr Talent meistens in
letztklassigem Schund.
Nach der IMDB war auch Michel Cimino als Regisseur dabei.
Mit Eric Roberts, Mickey Rourke, Daryl Hannah, Geraldine Page, M. Emmet
Walsh, Burt Young
Patricia Cornwell – Die Frau, die mit den Toten spricht
(Fr 2004, R.: Sébastien Renouilt, Arnaud Poivre d'Arvor, Sébastien Brunaud)
Erstausstrahlung einer fast einstündigen Doku mit und über die Erfinderin von Dr. Scarpetta.
Payback – Zahltag
(USA 1999, R.: Brian Helgeland)
Drehbuch: Brian Helgeland, Terry Hayes
LV: Richard Stark: The hunter, 1962 (später wurde das Buch wegen der Verfilmungen unter den Titeln "Point Blank" und "Payback"; in Deutschland unter "Jetzt sind wir quitt" und "Payback", verlegt)
Porter will seine 70 Riesen zurückhaben. Nur sein Kumpel Val, der ihn
einige Kugeln in den Rücken verpasste und mit Porters Frau abhaute, und
die Mafia haben etwas dagegen.
Ziemlich missratene, zwischen allen Stühlen sitzende, brutale
Neuverfilmung von Richard Starks (ein Pseudonym von Donald Westlake)
erstem Parker-Roman, die nie auch nur annähernd die Qualität von John
Boormans "Point Blank" (mit Lee Marvin) erreicht. Die Gründe sind u. a.
verschiedene Auffassungen über die Hauptrolle zwischen Helgeland und
Gibson (der deshalb Teile neu drehen lies), die Scherze sind nicht
witzig und der Action-Overkill ist für einen einen kleinen, düsteren
Gangsterfilm zu viel, aber für einen Action-Film zu wenig.
Mit Mel Gibson, Gregg Henry, Lucy Liu, Kris Kristofferson, William
Devane, Deborah Kara Unger.
Homepage von Donald Westlake:
www.donaldwestlake.com/
Donald Westlake (als Richard Stark) in der Spurensuche:
Meine Besprechung des neuesten Parker-Romans �Ask the Parrot�:
Spurensuche No. 36
Meine Besprechung des neuesten Dortmunder-Romans �What�s so funny?� in der Spurensuche:
Meine Besprechung des Dortmunder-Romans �Watch your back!�: Krimijahrbuch 2006
Spurensuche No. 40
Porträt der Parker-Romane:
Spurensuche No. 30
Pepe Carvalho: Der kleine Bruder
(D/F/I/E 1999, R.: Enrique Urbizu)
Drehbuch: Pedro Molina Temboury
LV: Manuel Vázquez Montalbán: Der kleine Bruder
Kurz vor seiner Aussage vor Gericht wird der kleine Bruder des Arbeitsministers tot aufgefunden. Pepe Carvalho glaubt nicht an einen Selbstmord. Er ermittelt in den höchsten Kreisen in einem Sumpf aus Korruption, Sex und Gewalt.
Urbizu arbeitet auch als Drehbuchautor, u. a. für Roman Polanskis "Die neuen Pforten".
Pepe Carvalho: Ich machte einen Mann aus ihm (Histoire de famille)
(F 1989, R.:Emmanuelle Cuau)
Drehbuch: Gérard Carré
LV: Manuél Vázquez Montalbán
Carvalho soll im Auftrag eines Bankiers den Mörder seines Sohnes finden.
Mit Juanjo Puigcorbé, Valeria Marini, Jean Benguigui, Walter Vidarte, Bernadette Lafont, Yann Colette, Serge Merlin.
Soll bedächtig sein, d. h. langweilig
Pepe Carvalho: Rendezvous mit dem Tod
(F/E 2003, R.: Laurent Jaoui)
Drehbuch: Olivier Gorce
LV: Manuel Vásquez Montalbán: Citá mortal en Up & Down
Anscheinend hat die Polizei mal wieder geschlampt. Privatdetektiv Pepe Carvalho muss jetzt den wirklichen Mörder eines Gefängnsiwärters finden.
Arte beginnt heute mit einer Serie von vier Pepe Carvalho-Filmen, die anscheinend nicht die Qualität der Bücher erreichen.
Montalbán, der die Verfilmungen intensiv begleitetete: "Es ist immer schwierig, seine Gestalt einem anderem anzuvertrauen. Oft hat man eine andere Meinung, was die Interpretation angeht, und fühlt sich verraten. Deshalb bin ich auch nicht der geeignetste Kritiker dieser Filme. Ich glaube aber, daß sich die Produzenten wirklich bemüht haben, Carvalhos besondere Sichtweise zu respektieren. Das Ergebnis ist eine "Light"-Fassung der Romane, denn das größere Zielpublikum beeinflußt auch die kritische Aussage."
Auf der Homepage von Arte finden sich zahlreiche weitere Informationen zu Montalbán und den Verfilmungen.
www.arte.tv
Pepe Carvalho: Der Preis
(F/E 2003, R.: Fabrice Cazeneuve)
Drehbuch: Pedro Molina Temboury
LV: Manuel Vásquez Montalbán: El premio, 1996 (Undercover in Madrid)
Pepe nimmt auf Wunsch des Gastgebers Conesal, ein milliardenschwerer Geschäftsmann, bei der Verleihung eines von ihm gestifteten Literaturpreises teil. Während der Verleihung wird die vergiftete Leiche von Conesal gefunden. Pepe sucht jetzt den Mörder.
"Der Preis" schließt die zweite Staffel von Pepe Carvalho-Krimis ab. Das Buch glänzt mit ätzenden Bemerkungen über die Kulturschickeria und die Schriftsteller in Spanien.
Die Musik ist von Michel Portal, einem der großen französischen Jazzmusiker.
Pepe Carvalho: Die Rose von Alexandrien
(F/E 2003, R.: Rafael Moleon Gavilanes)
Drehbuch: Pedro Molina Temboury
LV: Manuel Vásquez Montálban: La Rosa de Alejandria, 1984 (Die Rose von Alexandria)
Die Cousine von Pepe Carvalhos Freundin Charo wird ermordet aufgefunden. Auf Charos Bitte beginnt Pepe den Mörder zu suchen.
Regisseur Rafael Moleon Gavilanes zu den Schwierigkeiten bei der Verfilmung dieses Romanes: "In diesem Roman von Montalbán erfährt der Leser bereits auf den allerersten Seiten den Namen des Mörders. Der ganze Reiz des Buchs liegt in der Erklärung seiner psychologischen Motive. Dieser Blickwinkel lässt sich natürlich im Kino oder Fernsehen nur schwer umsetzen. Hinzu kommt, dass der Roman in seiner Erzählstruktur, aber auch zeitlich und räumlich sehr komplex strukturiert ist. Mit diesen Schwierigkeiten musste der Drehbuchautor zurecht kommen, und ich finde, es ist ihm bemerkenswert gut gelungen."
Pepe Carvalho: Die See des Südens
(F/E 2003, R.: Philippe Venault)
Drehbuch: Gérard Carré
LV. Manuel Vásquez Montalbán: Los Mares del Sur, 1979 (Tahiti liegt hinter Barcelona)
Pepe Carvalho sucht den verschwundenen Architekten Stewart Pedrell.
Carré schrieb bereits zwei Drehbücher der ersten Carvalho-Reihe. Venault zur Zusammenarbeit mit Carré: "In gegenseitiger Achtung und Freundschaft zwischen zwei kreativen Menschen, die miteinander arbeiten. Der eine beginnt mit der Arbeit, legt die Fundamente und bestimmt, wie der Rohbau aussehen soll. Der andere zieht die Wände hoch, verkleidet und streicht die Fassade, damit das gemeinsame Haus so ansehnlich und so interessant wie möglich wird. Da das Alltagsgeschäft der Dreharbeiten häufig recht wenig mit der Drehbuchvorlage zu tun hat, ähnelt es häufig einer Kommandoaktion. Deshalb ist es sehr wichtig, dass der Drehbuchautor die Struktur der Handlung klar vorgibt, die Dialoge von unnötigem Ballast befreit und die Psychologie der Figuren sauber herausarbeitet."
Pépé le Moko – Im Dunkel von Algier
(F 1937, R.: Julien Duvivier)
Drehbuch: Henri Jeason, Roger d'Ashelbe, Jacques Constant
LV: Roger d'Ashelbe
Der französische Meisterdieb Pépé führt in Algier ein beschauliches
Leben, bis er sich in die schöne Pariserin Gaby verliebt und mit ihr
nach Frankreich zurückkehren will. Inspektor Slimane sieht die Chance,
den Verbrecher zu verhaften.
Das fatalistische Gangsterdrama kam erst 1959 in die deutschen Kinos.
"Pépé le Moko" ist einer von Duviviers besten Filmen und ein
herausragendes Werk des französischen Kinos.
Mit Jean Gabin, Mireille Balin, Gabriel Gabrio, Lucas Gridoux
Das Phantom von Corleone
(I 2005, R.: Marco Amenta)
Doku über den 72-jährigen Mafiaboss Bernardo Provenzano, der hunderte Menschen umgebracht haben soll, in Sizilien untergetaucht ist und seit über 40 Jahren erfolglos von der Polizei gesucht wird.
Point Blank
(USA 1967, R.: John Boorman)
Drehbuch: Alexander Jacobs, David Newhouse, Rafe Newhouse
LV: Richard Stark: The hunter, 1962 (später wurde das Buch wegen der Verfilmungen unter den Titeln "Point Blank" und "Payback"; in Deutschland unter "Jetzt sind wir quitt" und "Payback", verlegt)
Walker ist stinkig. Zuerst versuchen seine Frau und sein Kumpel ihn umzubringen. Dann hauen beide gemeinsame mit der Beute ab. Kaum kann er sich wieder bewegen, begibt er sich auf einen Rachefeldzug.
Endlich ist Boormans Gangsterfilmklassiker wieder im Puschenkino. "Point Blank" ist eine der besten Westlake/Stark-Verfilmungen. Vielleicht sogar die beste.
"Point Blank" war der erste Film, der auf Alcatraz gedreht wurde. Hauptbedingung für die Drehgenehmigung war, dass der Film keine Glorifizierung von Verbrechen enthalten dürfe.
Mit Lee Marvin, Angie Dickinson, Keenan Wynn, John Vernon
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Polizeiruf 110: Barbarossas Rache
(D 2004, R.: Hartmut Griesmayr)
Drehbuch: Felix Huby
Wer stieß den Mediziner Welfen vom Kyffhäuser-Denkmal? Kommissar
Schmücke ermittelt.
Die Spannung soll sich in überschaubaren Grenzen halten, mit Jaecki
Schwarz, Wolfgang Winkler, Hanns Zischler.
POLIZEIZRUF 110: Grawes letzter Fall
(D 1995, R.: Christian Steinke)
Drehbuch: Wolfgang Brenner
Grawes Nichte hat ein unschönes Problem: ihr Ex liegt tot im Badezimmer. Zwei Einbrecher hätten ihn getötet. Kommissar Grawe fragt sich, ob sie ihm die Wahrheit sagt.
Eine Familienangelegenheit als Abschiedsfall. Wie originell!
"Auch Grawes Abschiedsfall trug wieder einmal den leidigen Stein zum Anstoß in sich selbst. Offensichtlich ist nämlich kein deutscher Fernsehkommissar mehr dazu zu bewegen, seiner Arbeit nachzugehen, wenn der Fall nicht ihm selbst oder seine Freunde oder Verwandten betrifft. Die Motivation zur Verbrechensbekämpfung aus der Verpflichtung zu ziehen, die ihm von Amtes wegen auferlegt ist und für die er von unseren Steuergeldern entlohnt wird, fällt kaum einem medialen Ordnungshüter noch ein. Er habe sich mit seiner Rolle in der neuen Konzeption des "Polizeiruf 110" nicht mehr wiedergefunden, sagte Andreas Schmidt-Schaller, der Darsteller des Grawe, in einem Fernsehinterview zu seinem Ausstieg." (Peter Hoff: Polizeiruf 110, S. 229)
Mit Andreas Schmidt-Schaller.
Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel
(D 2005, R.: Dominik Graf)
Drehbuch: Günter Schütter
Flo Engelhard ruft bei der Polizei an und sagt, sie habe einen Einbrecher erschossen. Die Kommissare Tauber und Obermaier finden allerdings keine Leiche und kurz darauf taucht der Einbrecher quicklebendig wieder auf. Er will sich anscheinend an Flo rächen.
Hier arbeitet wieder das bewährte Team Schütter-Graf zusammen, dem wir u. a. folgende Sternstunden des deutschen Films verdanken: "Der Skorpion", "Tatort: Frau Bu Lacht", "Die Sieger", die Fahnder Folgen "Nachtwache" und "Baal" und demnächst den Spielfilm "Der rote Kakadu". Dieser Polizeiruf 110 kann überhaupt nicht schlecht sein.
Mit Edgar Selge, Michaela May, Nina Kunzendorf, Claudia Messner.
Polt muss weinen
(A/D 2001, R.: Julian Roman Pölsler)
Drehbuch: Susanne Freund, Julian Roman Pölsler
LV: Alfred Komarek: Polt muss weinen, 1998
Wer ermordete den allseits unbeliebten Weinbauern? Landgendarm Polt ermittelt.
Komareks erster Polt-Krimi erhielt 1999 den Glauser.
Mit Erwin Steinhauer, Hans Clarin.
Polterabend
(A/D 2003, R.: Julian Roman Pölsler)
Drehbuch: Julian Roman Pölsler
LV: Alfred Komarek: Polterabend, 2003
Während der Eisweinlese entdeckt Gendarm Polt eine unbekannte Leiche. Eine Spur führt ins Rotlichtmilieu.
Vierter und bis jetzt letzter Krimi mit Gendarm Polt.
Mit Erwin Steinhauer, Josef Bierbichler.
Poodle Springs
(USA 1998, R.: Bob Rafelson)
Drehbuch: Tom Stoppard
LV: Raymond Chandler/Robert B. Parker: Poodle Springs, 1989 (Einsame
Klasse)
Poodle Springs, 1963: Marlowe ist glücklich verheiratet. Aber lange hält
er das ruhige Eheleben nicht aus. Er beginnt wieder als Privatdetektiv
zu arbeiten. Er will den Mord an einem Kollegen aufklären und stößt auf
ein Netz aus Mord, Korruption und Erpressung.
Trotz der vielen hochkarätigen Namen kann "Poodle Springs" nie
verleugnen, daß er für�s Fernsehen gedreht wurde.
Robert B. Parker (Spenser-Serie) vollendete mit "Poodle Springs" ein
angefangenes Manuskript von Raymond Chandler. "Poodle Springs" ist ein
spannendes Buch, das allerdings mehr an die Spenser-Bücher als an die
Marlowe-Bücher erinnert. Parker schrieb danach "Perchance to dream"
(Tote träumen nicht) mit Philip Marlowe als Helden.
Mit James Caan, Dina Meyer, David Keith, Joe Don Baker
Der Preis
(USA 1963, R.: Mark Robson)
Drehbuch: Ernest Lehman
LV: Irving Wallace: The prize, 1962
Als Andrew Craig während der Nobelpreisverleihung seinen alten Freund Max Stratman trifft, ist dieser wie ausgetauscht. Haben die Russen ihn gegen ein Double ausgetauscht?
Altmodischer Agententhriller auf den Spuren von Hitchcock.
Mit Paul Newman, Edward G. Robinson, Elke Sommer
Auch bekannt als "Kein Lorbeer für den Mörder"
.
Der Preis des Verbrechens: Herr der Fliegen – Teil 1 & 2
(GB 1998, R.: Aisling Walsh)
Drehbuch: Lynda La Plante
Die Detectives North und Walker suchen einen mehrfachen Frauenmörder.
"Trial & Retribution" ist eine in Großbritannien enorm erfolgreiche Krimiserie, die – wie "Law & Order" – den ganzen Fall schildert. In jedem der bis jetzt zehn gewalttätigen Fälle bestand die Folge aus zwei spielfilmlangen Episoden, die sich meistens in die Ermittlungen und die spätere Verhandlung trennen lassen.
Erfunden wurde die Serie von Schauspielerin Lynda La Plante, die auch die TV-Serie "Prime Suspect" (mit Helen Mirren) erfand, eine eigene TV-Produktionsgesellschaft gründete und zahlreiche Kriminalromane schrieb, die alle für Filme optioniert sind oder bereits verfilmt sind.
Mit David Hayman, Kate Buffer, Ian Glen.
La Plantes Homepage: www.laplanteproductions.com
Privatdetektiv Spenser: Verdächtiges Schweigen
(USA 1999, R.: Robert Markowitz)
Drehbuch: Robert B. Parker
LV: Robert B. Parker: Small Vices, 1997 (Der graue Mann)
Der Schwarze Ellis Alves soll eine weiße Studentin getötet haben. Spenser sucht den wirklichen Mörder.
Durchschnittlicher TV-Krimi mit dem überaus populären PI Spenser, hier gespielt von Joe Mantegna. Irgendwie ist Spenser in den Büchern cooler und sein Freund Hawk übermenschlicher.
Das Privatleben des Sherlock Holmes
(GB 1970, R.: Billy Wilder)
Drehbuch: Billy Wilder, I. A. L. Diamond
LV: die Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Köstliches Hommage an Sherlock Holmes und Doktor Watson. Damals ein ziemlicher Flop an der Kasse, heute ein Klassiker.
Billy Wilder zum Film: "In meinem Film habe ich mich bemüht, Holmes und Watson mit Respekt, aber ohne Ehrfurcht zu zeichnen. Die Geschichten enthalten viel Humorvolles, doch unsere tiefere Absicht war, die Beziehungen und die Freundschaft zwischen den beiden Männern in ihren früheren Jahren zu verdeutlichen ... Holmes ist ein zivilisierter Mensch, ein Gentleman, der seine Fälle löst ohne solche fragwürdigen Methoden wie James Bond. Wenn Sie wollen, so mache ich hier einen ausgesprochenen Anti-Bond-Film."
Mit Robert Stephens, Colin Blakely, Christopher Lee, Geneviève Page
Der Profi
(F 1981, R.: Georges Lautner)
Drehbuch: Michel Audiard, Georges Lautner
LV: Patrick Alexander: La mort d'une bete à la peau fragile
Jean-Paul Belmondo verfolgt seinen Auftrag, unabhängig von der
geänderten politischen Großwetterlage – und Ennio Morricone komponierte
dazu das überaus erfolgreiche und eingängige Stück "Chi Mai". Der Fischer Film Almanach meinte: "Zwischen Agentenfilm und Parodie
pendelnd, bleibt der hintergründig politische Anspruch wegen der
gezeigten Brutalitäten und der ausgesprochen rassistischen Tendenzen auf
der Strecke." Außerdem ist der Film langweilig und ohne Atmosphäre.
Psycho
(USA 1998, R.: Gus Van Sant)
Drehbuch: Joseph Stefano
LV: Robert Bloch: Psycho, 1959
Blöde Idee: Gus Van Sant verfilmte in Farbe Hitchcocks Meisterwerk
"Psycho" einfach noch einmal Bild für Bild. Ein vollkommen überflüssiger
und langweiliger Film, bei dem viel Talent unsinnig verbraten wurde.
Mit Anne Heche, Viggo Mortensen, Vince Vaughn, Julianne Moore, William
H. Macy, Robert Forster
Die Puppe des Gangsters
(I 1974, R.: Giorgio Capitani)
Drehbuch: Ernesto Gastaldi
LV: Cornell Woolrich: Collared, 1939 (Story)
Alberne Krimikomödie mit Sophia Loren und Marcello Mastroianni – hat
wohl wenig mit der Vorlage zu tun.
In einer Nebenrolle als Kommissar Pierre "Winnetou" Brice.
Der Puppengräber
(D 2003, R.: Claudia Prietzel)
Drehbuch: Christoph Busch
LV: Petra Hammesfahr: Der Puppengräber, 1999
Irgendwo am Niederrhein: drei Mädchen verschwinden. Der geistig
zurückgebliebene Ben wird verdächtigt, sie umgebracht zu haben.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die erfolgreichen Bücher von Petra
Hammesfahr verfilmt werden. Diese soll gut sein.
Mit Suzanne von Borsody, Sven Hönig, Manfred Zapatka.
Die purpurnen Flüsse
(F 2000, R.: Mathieu Kassovitz)
Drehbuch: Mathieu Kassovitz, Jean-Christophe Grange
LV: Jean-Christophe Grange: Les Rivières pourpres, 1997 (Die purpurnen Flüsse)
Wer bringt in einer abgeschiedenen Alpenuni Menschen um? Kommissar
Niémans ermittelt und deckt dabei eine gigantische Verschwörung auf.
Spannender, nicht sonderliche plausibler Thriller: "aufwändig
inszenierter Trashfilm" (tip).
Mit Jean Reno, Vincent Cassel, Dominique Sanda
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