|
TV-Krimi-Buch-Tipps
Filmtitel Buchstabe: S
Die Saat der Gewalt
(USA 1955, R.: Richard Brooks)
Drehbuch: Richard Brooks
LV: Evan Hunter: The blackboard jungle, 1954
Hochgelobtes, damals heiß diskutiertes Jugenddrama über einen
idealistischen Lehrer, der seine Schüler in New York vor einer Laufbahn
als Verbrecher bewahren will. Bill Haleys "Rock around the clock" wurde
zum Welthit.
Mit Glenn Ford, Sidney Poitier, Paul Mazursky (Nebenrolle).
Hunter ist inzwischen unter seinem Pseudonym Ed McBain als Autor der
1957 begonnenen Serie über das 87. Polizeirevier viel bekannter.
Sacramento (Ride the High Country)
(USA 1962, R.: Sam Peckinpah)
Drehbuch: N. B. Stone, Jr. (ungenannt: William S. Roberts, Sam Peckinpah)
Sacramento, um 1900: Drei Männer, von denen zwei ihre besten Jahre bereits hinter sich haben, sollen aus einer in den Bergen gelegenen Goldgräberstadt Gold abholen und ins Tal zur Bank bringen. Bald haben sie mehr Ärger an der Hacke als sie verdauen können.
Bereits bei seinem zweiten Spielfilm, der den Beginn des Spätwesterns markierte, sind alle seine Themen vorhanden. Und die ständigen Probleme mit dem Studio. "Die MGM sah in 'Ride the High Country' einen billigen, schnell heruntergedrehten Film, gerade gut genug, im Sommer ein Doppel-Film-Programm voll zu machen. Wenn ich versucht hätte, ihnen zu sagen, um was es in dem Film wirklich geht, nämlich um Einsamkeit und Erlösung, dann hätten sie mich auf der Stelle rausgeschmissen. Sie hassten ohnehin, was ich da drehte, und sie haben mich herausgeworfen, bevor ich mit dem Schneiden, dem Synchronisieren und der Musik fertig wurde." (Peckinpah im Playboy-Interview)
Mit Randolph Scott, Joel McCrea, Ronald Starr, Mariette Hartley, R. G. Armstrong, L. Q. Jones, Warren Oates
Sag kein Wort
(USA 2001, R.: Gary Fleder)
Drehbuch: Anthony Peckham, Patrick Smith Kelly
LV: Andrew Klavan: Don't say a word, 1991
Dr. Nathan Conrad muß innerhalb weniger Stunden einer rätselhaften Patientin eine Zahlenkombination entlocken. Sonst bringen Entführer Conrads Tochter um.
Die Kritik war von diesem brutalen Thriller nicht begeistert: "Nahezu im Minutentakt wartet Fleder mit Lieblosigkeiten und Konstruktionsfehlern auf, die beim Zuschauer zumindest in der Summe einen Unmut aufkommen lassen, neben dem das gute Spiel der beiden Hauptdarsteller schließlich gar nicht mehr ins Gewicht fällt." (Heybrock in FR vom 18. 1. 2002).
Normalerweise müsste die 20.15 Uhr-Ausstrahlung etwas gekürzt sein. Im Kino war der Film ab 16 Jahren von der FSK freigegeben.
Mit Michael Douglas, Sean Bean, Brittany Murphy
Sanders und das Schiff des Todes
(GB/D 1964, R.: Robert Lynn)
Drehbuch: Anthony Scott Veitch, Peter Welbeck (Pseudonym von Harry Alan Towers)
LV: Edgar Wallace: Sanders of the river, 1911 (Sanders vom Strom)
Die Edgar-Wallace-Krimis füllten gerade die bundesdeutschen Kinos. Da
besannen sich findige Produzenten auf die Sanders-Kolonialgeschichten
und brachten einige Filme mit Sanders ins Kino. Mit den Kurzgeschichten
haben die Filme bis auf den Ort – gedreht wurde auch in Südwestafrika
(heute Namibia) und Südafrika – nichts zu tun.
Schrott, der sogar Trash-Fans langweilt.
Die Story? Hm, Sanders soll einem Unternehmer auf die Finger schauen. Aber dieser will sich seine illegalen Geschäfte nicht verderben lassen.
Mit Richard Todd, Heinz Drache, Elga Andersen, Marianne Koch, Dietmar Schönherr
Sanfte Morde
(D 1997, R.: Bernd Schadewald)
Drehbuch: Burkhard Driest
Auf einer Intensivstation häufen sich merkwürdige Todesfälle. Zwei Ärzte beginnen zu ermitteln.
Ist wohl ein ziemlich schwacher Krimi, der das Thema Sterbehilfe nur anreisst.
Mit Julia Jäger, Herbert Knaup, Renate Krößner, Katja Studt, Oliver Stritzel.
Der Satan und die Lady
USA 1936, R.: William Dieterle)
Drehbuch: Brown Holmes
LV: Dashiell Hammett: The maltese falcon, 1930 (Der Malteser Falke)
Ein Privatdetektiv sucht ein mit Diamanten gefülltes Horn, hinter dem
drei Aufrtraggeber gleichzeitig her sind.
Zweite, fast unbekannte, eher humoristische Verfilmung von Hammetts
Roman, die mit dem Buch eigentlich nichts zu tun hat. Bette Davis hält
den Film für eine ihrer schlimmsten Pleiten.
Mit Bette Davis
Der Saustall
(F 1981, R.: Bertrand Tavernier)
Drehbuch: Jean Aurenche, Bertrand Tavernier
LV: Jim Thompson: Pop. 1280, 1964 (Zwölfhundertachtzig schwarze Seelen, 1280 schwarze Seelen)
Wirklich gelungene Verfilmung eines der besten Thompson-Bücher: ein
Haufen Menschen geht ihren niederen Trieben (Sex, Ehebruch, Mord) nach
und fühlt sich dabei von moralischen Gesetzen nicht gebunden.
Tavernier verlegte die Handlung von einem Südstaaten-Kaff nach
Französisch-Westafrika, blieb aber der Seele des Buches treu.
Mit Philippe Noiret, Isabelle Huppert, Stéphane Audran, Guy Marchand.
Am 7. April 1977 stirbt der amerikanische Kriminalschriftsteller Jim Thompson in Los Angeles.
Am 27. September 1906 wird er in einem Gefängnis in Anadarko, Oklahoma geboren. Sein Vater war der Sheriff des Ortes und Zocker und musste, nachdem er Geld unterschlagen hatte, fliehen und zog mit seiner Familie von einem Ölfeld zum anderen.
Jim Thompson hatte zahlreiche Berufe, veröffentlichte aber auch schon als 15-Jähriger erste Short Stories. Er schrieb für Reiseführer und Magazine, bis er um 1940 Krimis schrieb, um Geld zu verdienen. In der McCarthy-Ära erhielt auch er Berufsverbot und kam in den 50ern über Stanley Kubrick als Drehbuchautor zum Film. In dieser Zeit schrieb er über 20 Romane, wurde aber auch zum Alkoholiker und war zeitlebens in Geldnot.
Seine Kriminalromane sind zutiefst pessimistisch. Der "Mythologe des Verbrechens", wie er genannt wird, zählt zu den herausragenden Autoren der "Schwarzen Ära". Als er starb, war keiner seiner Romane in Amerika mehr auf dem Markt, als Autor war er in seiner Heimat vergessen, während er in Fankreich schon lange zu den ganz großen Autoren der Kriminalliteratur gezählt wurde. Viele seiner Romane wurden verfilmt.
Info:
mordlust.de,
kirjasto.sci.fi (engl.), kaliber. 38, mockingbird.creighton.edu/NCW (engl.) .
Scarface – Toni, das Narbengesicht
(USA 1983, R.: Brian de Palma)
Drehbuch: Oliver Stone
LV: Armitage Trail: Scarface, 1930
Buch zum Film: Paul Monette: Scarface – Der Mann mit der Narbe (Heyne
Verlag)
De Palma aktualisierte "Scarface", die Geschichte vom Aufstieg und Fall
eines Gangster, und schuf ein packendes Sittengemälde des Verbrechens in
Florida vor zwanzig Jahren.
Damals wurde die Sprache ("Fuck") und Brutalität (falls die TV-Fassung
gekürzt ist, dürfte die Schlacht am Filmende beschnitten sein)
kritisiert. Heute wäre es die grauenhafte, altmodische Disco-Musik von
Giorgio Moroder.
Mit Al Pacino, Michelle Pfeiffer, Mary Elizabeth Mastrantonio, Robert
Loggia, F. Murray Abraham.
Der Schakal
(GB/F 1973, R.: Fred Zinnemann)
Drehbuch: Kenneth Ross
LV: Frederick Forsyth: The Day of the Jackal, 1972 (Der Schakal)
Der Schakal (Edward Fox) plant einen Anschlag auf Charles de Gaulle. Ein braver Polizist verfolgt ihn.
Ziemlich langweilige Angelegenheit – obwohl das Remake von 1997 mit Bruce Willis noch langweiliger ist.
Der Schakal
(USA 1997, R.: Michael Caton-Jones)
Drehbuch: Chuck Pfarrer
LV: Frederick Forsyth: The day of the Jackal
Der sagenumwobene Profi-Killer Schakal (Bruce Willis) soll eine hohe
us-amerikanische Person töten. Einige tapfere Menschen (Sidney Poitier,
Diane Venora, Richard Gere, Mathilda May) wollen dies verhindern.
Ein hochkarätig besetztes Desaster: langweilig, schlampig konstruiert
und viel Leerlauf zwischen den coolen Willis-Szenen.
Im Vorspann steht, die neue Version basiere auf dem Drehbuch von Kenneth
Ross für den Zinnemann-Film von 1972. So erspart sich Hollywood das
Lesen dicker Bücher. Und wenn man eh eine neue Story erfinden will ...
Schande
(D 1999, R.: Claudia Prietzel)
Drehbuch: Burkhard Driest
Spannendes Drama über das Tabu-Thema Kindesmissbrauch mit Hansa Czypionka, Oliver Stritzel, Imogen Kogge, Stephanie Charlotta
- Anmerkung: Auf
kann das Drehbuch von Driest kostenlosheruntergeladen werden.
Der Schatten des dünnen Mannes (Shadow of the Thin Man)
(USA 1941, R.: W. S. Van Dyke)
Drehbuch: Irving Brecher, Harr Kurnitz
LV: Charaktere von Dashiell Hammett
Ein Jockey wird ermordet und Nick muß statt Wetten wieder einmal Detektiv spielen.
Vergnügliche Krimiunterhaltung.
Mit William Powell, Myrna Loy
Schimanski: Das Geheimnis des Golem
(D 2003, R.: Andreas Kleinert)
Drehbuch: Mario Giordano
Schimanski wird von dem Juden Paul Rosenfeldt als Bodyguard engagiert. Kurz darauf liegt Rosenfeldt ermordet in Schimanskis Wohnung (richtig: Wohnung, nicht Boot!) und Schimanski wird als Mörder verdächtigt. Um seine Unschuld zu beweisen, muß er tief in das jüdische Milieu eintauchen.
Als Einzelfilm ist "Das Geheimnis des Golem" ganz gut. Aber als Teil einer seit über zwanzig Jahren laufenden Serie wirkt es einfach peinlich, wenn ein gestandener Mann ewig pubertiert, nichts auf die Reihe bekommt und ziemlich kopflos durch die Handlung stolpert. Da war Schimanski in den Achtzigern bereits wesentlich vernünftiger.
Giordano schrieb die Vorlage und das Drehbuch zu dem Kassenschlager "Das Experiment".
Kleinert erhielt zuletzt für sein Alzheimer-Drama "Mein Vater" (ebenfalls mit Götz George) einen Emmy. Vor der Kamera agiert die bewährte Crew: Götz George, Denise Virieux, Julian Weigend, Chiem van Houweninge
Das Schlafzimmerfenster
(USA 1987, R.: Curtis Hanson)
Drehbuch: Curtis Hanson
LV: Anne Holden: The witnesses, 1971
Terrys Geliebte und Frau seines Chefs, Sylvia, beobachtet während ihres Seitensprungs einen Mordversuch. Weil Sylvia nicht zur Polizei gehen kann, gibt Terry ihre Beobachtungen als seine aus und gerät in Teufels Küche, nachdem der Mörder vor Gericht freigesprochen wird und sich an Terry rächen will.
Von Hitchcock beeinflußter, oberflächlicher Thriller. Hanson drehte später "L. A. Confidential".
Mit Isabelle Huppert, Steve Guttenberg, Elizabeth McGovern
.
Schmutziger Pakt � Cops and Robbers
(USA 1990, R.: Paul Wendkos)
Drehbuch: Bill Bleich
LV: Gerald Clemente/Kevin Stevens: The Cops are Robbers: A Convicted Cop�s True Story of Police Corruption, 1987
Captain Clemente ist Polizist und Verbrecher. Er raubte 1980 mit fünf Polizisten 25 Millionen Dollar aus einer Bank in Boston. Er plant seinen nächsten Millionencoup. Aber der pensionierte Polizist Jake Quinn und die Internen Ermittler sind ihm bereits auf der Spur.
Der auf der im Gefängnis geschriebenen Biographie von Clemente beruhende TV-Film ist ein �konventionelles Gangsterstück mit namhafter Besetzung auf Fernsehserienniveau.� (Fischer Film Almanach 1993). Die VideoWoche sekundiert �von leidlicher Spannung�.
Mit Ray Sharkey, Edward Asner, George Kennedy, Steve Raisback, James Keach, James Morrison.
Ein ausführliches Interview von 2005 mit Co-Autor Kevin Stevens:
http://writingshow.com
Schnappt Shorty
(USA 1995, R.: Barry Sonnenfeld)
Drehbuch: Scott Frank
LV: Elmore Leonard
Musik: John Lurie
Produktion: u. a. Danny DeVito
Ein Mafia-Geldeintreiber aus Miami gerät in Hollywood an einen
drittklassigen Filmproduzenten. Der Geldeintreiber möchte, daß sein
Leben verfilmt wird. Aber diese Hollywood-Fritzen sind irgendwie anders.
Köstliche Leonard-Verfilmung über den Zusammenprall zweier Welten:
eiskalter Profikiller trifft auf die Hollywood-Schickeria, mit John
Travolta, Gene Hackman, Rene Russo, Danny DeVito, Harvey Keitel, Dennis
Farina.
Von Elmore Leonards Homepage: "With Get Shorty Hollywood finally did
right by Elmore and put his 'sound' on the screen and not just his
plots. In Scott Frank�s screenplay, the lines in the movie were
delivered just the way that they were written, seriously, without
reaction. The fact that many lines were funny, labeled Get Shorty a
comedy, and helped make it a box-office hit. The story is about Chili
Palmer, (John Travolta) who is 'fired' by his unstable loanshark boss,
Ray Bones (Dennis Farina). Ray sends Chili to Vegas to collect a bad
debt, and a casino boss there enlists Chili to find an even bigger
deadbeat: Harry Zimm (Gene Hackman), a Hollywood producer of low-budget
horror films. In Hollywood, Chili meets Harry, as well as his
scream-queen leading lady, Karen Flores (Rene Russo); Harry's
drug-dealing financier, Bo Catlett (Delroy Lindo), and his muscle, Bear
(James Gandolfini). 'Shorty' is Karen's ex, Martin Weir (Danny DeVito),
a big star with a giant ego. Chili learns that being a wiseguy helped
when you wanted to produce movies. Get Shorty was win, win, win.
Everything worked perfectly. The film had a winning combination in Danny
DeVito's Jersey Films, screenwriter Scott Frank and Director Barry
Sonnenfeld. Everybody liked Elmore's work and wanted to put it on the
screen – the right way. Elmore was on the set four days in Beverly
Hills. A couple of times, Barry came over after the shot and asked him
what he thought, and if he had any suggestions. Elmore was surprised and
tickled a little that a director would ask the book writer his opinion."
Die Fortsetzung von "Get Shorty/Schnappt Shorty", "Be cool", inszeniert von F. Gary Gray (zuletzt der witzige Popcorn-Film "The italian job") nach einem Drehbuch von Peter Steinfeld mit John Travolta, Uma Thurman, Danny De Vito, The Rock, Joe Pesci und James Woods, ist im wesentlich ein sinnlos überdrehtes, verzichtbares, im Musikgeschäft spielendes Remake von "Get Shorty".
Der Schneider von Panama
(USA/Irl./GB 2001, R.: John Boorman)
Drehbuch: John Le Carré, John Boorman, Andrew Davis
LV: John Le Carré: The Tailor of Panama, 1996 (Der Schneider von Panama)
Für den britischen Geheimagenten Osnard ist Panama die Entstation, bis
er den Nobelschneider Pendel kennenlernt und von ihm – gegen Geld –
brisante Regierungsgeheimnisse (die vollkommen erfunden sind) anvertraut
bekommt.
Köstliche und sehr britische Demontage der Spionagewelt. Mit Sicherheit
viel näher an der Realität, als die Bond-Abenteuer. Brosnan zieht hier
als Geheimagent sein Image durch den Kakao.
Mit Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis, Harold Pinter
Hinweise:
Meine Besprechung von John le Carrés neuestem Roman �Geheime Melodie� (The Mission Song, 2006) in der Spurensuche:
Spurensuche No. 31
Ein Buch über John le Carré: KrimiKritik 2
Der Schock (Le Choc)
(F 1982, R.: Robin Davis)
Drehbuch: Alain Delon, Robin Davis, Dominique Robelet, Claude Veillot
LV: Jean-Patrick Manchette: La position du tireur couché, 1981 (Die
Position des schlafenden Killers, Position: Anschlag liegend)
Profikiller Martin Terrier hat genug Geld und will aussteigen. Das
gefällt seinen Chefs nicht.
Eine weitere hochkarätig besetzte, misslungene Manchette-Verfilmung, die
für das deutsche Publikum um 15 Minuten gekürzt. Die Originallänge
beträgt 100 Minuten.
Mit Alain Delon, Catherine Deneuve, Philippe Léotard, Stéphane Audran
Der Schrecken der Medusa
(GB/F 1978, R.: Jack Gold)
Drehbuch: John Briley
LV: Peter van Greenaway: The medusa touch
Ein im Koma liegender Autor will mit telekinetischen Kräften eine
Katastrophe heraufbeschwören. Ein Polizeiinspektor will dies verhindern.
Brillant inszenierte Mischung aus Krimi, Horror- und Katastrophenfilm
mit Seitenhieben gegen Staat, Kirche und Militär.
Mit Lino Ventura, Richard Burton, Lee Remick
Der Schrei der Eule
(F 1987, R.: Claude Chabrol)
Drehbuch: Claude Chabrol, Odile Barski
LV: Patricia Highsmith: The Cry of the Owl, 1962 (Der Schrei der Eule)
Robert beobachtet nachts Heimlich die schöne Juliette. Sie verliebt sich in ihn und verlässt ihren Verlobten Patrick. Als er nach einer Schlägerei spurlos verschwindet, wird Robert des Mordes verdächtigt. Aber Patrick ist noch quicklebendig.
Highsmith sezierte in ihren Büchern die Abgründe des Bürgertums. Chabrol in seinen Filmen. "Der Schrei der Eule" das langerwartete Treffen. Ein feiner Film.
Mit Christophe Malavoy, Mathilda May, Jacques Penot
Schritte ohne Spur (A double tour)
(F/I 1959, R.: Claude Chabrol)
Drehbuch: Paul Gégauff
LV: Stanley Ellin: The key to Nicholas Street, 1952 (Die Dame nebenan)
Wer hat die Geliebte des Weinheindlers ermordet? Taugenichts Laszlo
glaubt, den Täter zu kennen.
Bereits in seinem dritten Spielfilm machte sich Claude Chabrol über das
dekadente Bürgertum her.
Mit Jean-Paul Belmondo.
Schüsse aus dem Geigenkasten
(D 1965, R.: Fritz Umgelter)
Drehbuch: Georg Hurdalek
LV: Heftserie aus dem Bastei Lübbe Verlag
Der erste Fall von Jerry Cotton: er jagt, zusammen mit seinem Freund
Phil Decker eine Raubmörderbande.
Aus heutiger Sicht hat Peter Schröders Besprechung in der Filmkritik
etwas: "George Nader ... gibt einen tölpelhaften Jerry Cotton ab, der den
bereits durch das grandiose Buch Georg Hurdaleks totalimbezilen
Handlungsablauf noch dusseliger gestaltet, als es die Gauner
müssen ... Die Kamera hat ein Blinder vor nutzlos strapazierten
stock-shots dirigiert, das Drehbuch ein sprachlich zurückgebliebener,
tolldreister Mensch gefertigt, und die Regie schließlich hat Fritz
Umgelter, der Wenn-die-Connie-mit-dem-Peter-Regisseur, mit der ihm
eigenen Dreistigkeit an sich gerissen." Stimmt alles, aber was würde
Schröder zu den heutigen TV-Krimis sagen? Was würde er von der heutigen
Kameraführung in Dokumentationen und Talkshows halten? Und wieviele
Pillen gegen Kopfschmerzen müßte er nach dem Genuß des neuesten Lars von
Trier-Films einwerfen?
Der schwarze Abt
(D 1963, R.: Franz Joseoh Gottlieb)
Drehbuch: Johannes Kai (Pseudonym von Hanns Wiedmann), Franz-Joseph Gottlieb
LV: Edgar Wallace: The black abbott, 1926 (Der schwarze Abt)
Mord und Totschlag auf Schloß Fossaway bei der Jagd nach dem sagenhaften Chelford-Schatz.
"Wer sich seinen Wallace durch nichts vermiesen lässt, mag sich auch diesen schalen Aufguß einverleiben." (Filmdienst). Der kommerziell erfolgreiche Film "Der schwarze Abt" spielt viel und übertrieben mit dem Gothic Horror. Mit Joachim Fuchsberger, Dieter Borsche, Grit Böttcher, Charles Regnier, Eddi Arent, Werner Peters, Klaus Kinski, Harry Wüstenhagen
.
Die schwarze Katze
(USA 1934, R.: Edgar G. Ulmer)
Drehbuch: Peter Ruric, Edgar G. Ulmer
LV: Edgar Allan Poe: The black cat, 1843 (Der schwarze Kater)
Während einer Ungarnreise gerät ein Ehepaar auf einem geheimnisvollen Schloss in den Kampf zwischen zwei seltsamen Männern.
Der erste gemeinsame Film von Boris Karloff und Bela Lugosi ist der bekannteste Film von Edgar G. Ulmer und ein alptraumhafter Horrorklassiker. �Neben seinem visuellen Flair ist eine der größten Freuden in The Black Cat seien Ausbeutung (im schöpferischen Sinn des Wortes) der Sprachmuster und des Spiels der beiden Stars. Die Dialoge sind relativ spärlich, doch die Sätze von Karloff und Lugosi scheinen � ganz abgesehen von ihrer theatralischen Größe � fast am Reißbrett vorbereitet worden zu sein, um ihre Akzente vorteilhaft zu nutzen und durch geschickten Schnitt eine maximale Wirkung dieser Sätze zu erreichen.� (William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms)
Mit Poes Geschichte hat der Film, trotz der Werbung, eigentlich nichts zu tun.
Mit Boris Karloff, Bela Lugosi
Die Geschichte im Original:
www.eapoe.org
Die Geschichte auf Deutsch:
Gutenberg.de
Die schwarze Mamba
(GB 1981, R.: Piers Haggard)
Drehbuch: Robert Carrington
LV: Alan Scholefield: Lautlos und tödlich (Venom 1977)
Einige Gangster wollen einen Millionärssohn entführen. Aber ein Haustier des Kindes, eine schwarze Mamba (hat nichts mit Uma "Kill Bill" Thurman zu tun), dezimiert die Bösen.
Nichts besonderes, aber immerhin mit bekannten Schauspielern.
Mit Klaus Kinski, Sterling Hayden, Sarah Miles, Oliver Reed, Susan George
Das schwarze Schaf
(D 1960, R.: Helmut Ashley)
Drehbuch: István Békeffy, Hans Jacoby
LV: G. K. Chesterton (verschiedene, nicht genannte Kurzgeschichten)
Pater Brown predigt und löst Morde unter seinen Schäfchen – sehr zum Ärger seiner Vorgesetzten. Warum nur?
Die Pater-Brown-Geschichten waren die Grundlage dieses überaus erfolgreichen Heinz-Rühmann-Films, der kräftig Patina angesetzt hat.
Mit Heinz Rühmann, Siegfried Lowitz, Lina Carstens, Fritz Rasp
Die schwarze Windmühle
(GB 1974, R.: Don Siegel)
Drehbuch: Leigh Vance
LV: Clive Egleton: Seven days to a killing, 1973
Der Sohn des britischen Geheimagenten Tarrant wird entführt. Tarrants Vorgesetzten scheinen kein Interesse an einer Befreiung zu haben. Tarrant kämpft allein um das Leben seines Sohnes.
Ein Spätwerk von Don Siegel: ein harter, eiskalter Agententhriller, der seine Story konzentriert und originell erzählt. Das ist heute sehr selten.
Mit Michael Caine, Donald Pleasence, John Vernon, Delphine Seyrig
Schwarzer Sonntag
(USA 1977, R.: John Frankenheimer)
Drehbuch: Ernest Lehman, Kenneth Ross, Ivan Moffat
LV: Thomas Harris: Black Sunday, 1975
Palästinensische Terroristen planen einen Anschlag auf ein vom us-amerikanischen Präsidenten besuchtes Footballspiel.
Spannender Thriller, der inzwischen wieder erschreckend aktuell ist.
Mit Robert Shaw, Marthe Keller, Bruce Dern, Fritz Weaver.
Das Schweigen der Lämmer
(USA 1991, R.: Jonathan Demme)
Drehbuch: Ted Tally
LV: Thomas Harris: The silence of the lambs, 1988
FBI-Agentin Starling verfolgt einen Serienkiller und verliebt sich in den inhaftierten Hannibal Lecter.
Inzwischen schon ein Klassiker, der – zu Recht – etliche Oscars erhielt
(Bester Film, Regie, Drehbuch, Hauptrolle). Beim wiederholten Sehen
fällt auf, wie wenig von den schockierenden Ereignissen wirklich zu
sehen ist – und wie konservativ die Kameraführung ist. Achten sie auf
die erste Begegnung von Jodie Foster und Anthony Hopkins. Da ist keine
Bewegung überflüssig, kein Schnitt zuviel und es wird sich in jeder
Sekunde auf das Drehbuch und die Schauspieler verlassen.
Hitchcock hätte der Film gefallen.
Mit Jodie Foster, Anthony Hopkins, Scott Glenn,Ted Levine.
Die seltsame Gräfin
(D 1961, R.: Josef von Baky, Jürgen Roland)
Drehbuch: Robert Adolf Stemmle, Curt Hanno Gutbrod
LV: Edgar Wallace: The strange countness/The sins of the mother, 1925 (Die seltsame Gräfin)
Margaret nimmt das Jobangebot bei der seltsamen Gräfin dankbar an. Doch kurz nach Dienstantritt stirbt sie fast. Wer will sie umbringen? Kann Inspektor Dorn den Täter finden, bevor er seine Pläne verwirklicht? Was hat die Gräfin damit zu tun? Fragen über Fragen, die Antwort erhalten Sie – mit Werbung – nach zwei Stunden.
Das ist der Wallace-Film mit den UFA-Stars vor und hinter der Kamera. Er wirkt wie "ein verstaubtes Kammerspiel" (Joachim Kramp: Hallo – Hier spricht Edgar Wallace).
Mit Joachim Fuchsberger, Marianne Hoppe, Lil Dagover, Klaus Kinski, Edith Hancke, Eddi Arent, Fritz Rasp, Rudolf Fernau
Die seltsame Liebe der Martha Ivers
(USA 1946, R.: Lewis Milestone)
Drehbuch: Robert Rossen, Robert Riskin (ungenannt)
LV: John Patrick (als Jack Patrick): Love Lies Bleeding (Kurzgeschichte)
Martha Ivers ist die Herrin der Stadt. Nach zwanzig Jahren taucht ihr Jugendfreund Sam wieder auf und mit ihm ihre unrühmliche Vergangenheit.
Anscheinend wurde �Die seltsame Liebe der Martha Ivers� nach der deutschen Erstaufführung 1989 nicht mehr im TV gezeigt. Warum nur, wenn jeder drittklassige Krimi fast im Wochentakt läuft? Denn �Die seltsame Liebe der Martha Ivers� scheint ein gelungene Noir zu sein. Jedenfalls sagt das Lexikon des internationalen Films: �Ein düsterer, fatalistischer "film noir", der gegenseitige Abhängigkeiten und psychische Ausweglosigkeit anspricht und inszenatorisch ein morbides Klima von beklemmender Intensität schafft. Schauspielerisch perfekt.�
Mit diesem Film begann die Filmkarriere von Kirk Douglas.
Mit Barbary Stanwyck, Van Heflin, Kirk Douglas
.
Semana Santa – Das Geheimnis von Sevilla
(D/F/I/E/Dän 2002, R.: Pepe anquart)
Drehbuch: Roy Mitchell
LV: David Hewson, Semana Santa, 1996
Ein Serienkiller treibt in Sevilla während der österlichen
Büsserprozessionen sein Unwesen. Die Polizistin Maria Delgado soll den
Fall aufklären und muß sich dafür mit Spaniens blutiger Geschichte
befassen.
Hewson hält diese Verfilmung seines Erstlings für "a truly awful movie".
Mit Mira Sorvino, Olivier Martinez, Alida Valli
Serpico
(USA 1973, R.: Sidney Lumet)
Drehbuch: Waldo Salt, Norman Wexler
LV: Peter Maas: Serpico, 1971
Serpico ist ein junger, idealistischer Polizist, der auch gegen die
Korruption im System vorgehen will. Seine Kollegen und Vorgesetzten
findet das nicht gut.
Grandioser, auf Tatsachen beruhender, vor Ort gedrehter, pessimistischer
Cop-Thriller mit Al Pacino.
"Die Karriere von Frank Serpico ... erlaubt Lumet einen breiten, aber detaillierten Angriff auf die in der Stadt ausgebreitete Korruption und die frustrierenden Mechanismen der Bürokratie bei ihrer Selbstverteidigung, während die emotionalen Kräfte seines Films, dieses Mal, denen des Helden treffend angepasst sind." (Richard Combs in
Monthly Film Bulletin)
Shaft
(USA 1971, R.: Gordon Parks)
Drehbuch: Ernest Tidyman, John D. F. Black
LV: Ernest Tidyman: Shaft, 1970 (Shaft, Shaft und das Drogenkartell)
Musik: Isaac Hayes
Privatdetektiv Shaft sorgt in seinem Revier für Gerechtigkeit – und erfreut nebenbei die Herzen der Frauen mit seinen Körpersäften.
Damals war der Film ein Kassenknüller, heute ist er Kult. Dazu trug nicht unerheblich Isaac Hayes cooler Soundtrack bei, der Shaft bei seinen Streifzügen durch das urbane New York begleitete. Politisch ist er nicht. Gordon Parks sagt: "Es ist ein Filmvergnügen für den Samstagabend, das Leute besuchen, die den schwarzen Helden gewinnen sehen wollen."
Mit Richard Roundtree, Moses Gunn, Charles Cioffi.
Shaft in Afrika
(USA 1973, R.: John Guillermin)
Drehbuch: Sterling Silliphant
LV: Figur von Ernest Tidyman
Shaft räumt mit einer gut organisierten Truppe Sklavenhändler auf.
Dritter Shaft-Spielfilm, der als actionhaltiges Afrika-Abenteuer leidlich unterhalten kann. Danach gab's dann die endgültig weichgespülte, kurzlebige TV-Serie (7 Folgen).
Mit Richard Roundtree, Moses Gunn.
Shaft – Liebesgrüße aus Pistolen
(USA 1972, R.: Gordon Parks)
Drehbuch: Ernest Tidyman
LV: Ernest Tidyman: Shaft's Big Score, 1972 (Shaft beim Kongress der Totengräber)
Musik: Isaac Hayes, Gordon Parks
Shaft jagt den Mörder eines Freundes.
Erfolgreiche Fortsetzung von "Shaft", die an dem Erfolgsrezept nichts Wesentliches änderte: rasante Action, schöne Frauen, gemeine Schurken, zahlreiche Außenaufnahmen, coole Musik.
Mit Richard Roundtree, Moses Gunn.
Shaft – Noch Fragen?
(USA 2000, R.: John Singleton)
Drehbuch: John Singleton, Richard Price
LV: Ernest Tidyman: Shaft, 1970 (Shaft, Shaft und das Drogenkartell)
Missglückte Wiederbelebung des afroamerikanischen Privatdetektivs Shaft. Nur: Shaft ist jetzt ein – natürlicher supercooler – Polizist. Er jagt einen rassistischen Mörder. Dafür sucht er die Zeugin des Mordes. Der Mörder beauftragt inzwischen einige Gangster, die Zeugin umzubringen. Ab da fliegen die Kugeln tief in New York.
Mit dem Ur-Film-Shaft hat dies wenig zu tun, mit dem Buch von Tidyman – obwohl sich in der Titelsequenz explizit darauf bezogen wird – hat dies überhaupt nichts zu tun. Insgesamt eine ziemlich in die Hose gegangene Angelegenheit.
Die Kritiker waren nicht sonderlich begeistert von Singletons Hommage. Dies lag einerseits an der propagierten (aber genreüblichen) Selbstjustiz und der Zunahme von Gewalt, andererseits an dem fehlenden Sex. Exemplarisch: "Ein krude inszenierter Plot...lässt genügend Raum für die Selbstdarstellung des Ermittlers als potenter Macker mit Prügelstrategie. Solches Platzhirschgehabe mag vor 30 Jahren berechtigt gewesen sein. Heute...wirkt es bestenfalls nostalgisch" (Film 11/2000) oder "Bei der Aneinanderreihung von tödlichen Schießereien und anderen Gewalttaten gibt sich Singleton keineswegs zimperlich – bedenklich ist aber vor allem die Schlusswendung, die jegliche Distanzierung von einer dargestellten kaltschnäuzigen Lynchjustiz vermissen lässt." (Filmecho-Filmwoche 42/2000).
Singleton zur Selbstjustiz im Film, "Dirty Harry" und den Blaxploitation-Filmen: "Die waren meist nur Imitationen von Shaft. Deshalb habe ich mich von anderen Filmen aus der Zeit inspirieren lassen, in denen es auch um Rachefeldzüge geht, von Point Blank und French Connection beispielsweise. Aber in den meisten Filmen ist der Held ein Weißer. Das hat ganz andere Konnotationen, wenn es ein Schwarzer ist." Und zu Shafts Sexualleben: "Das war eine Überlegung des Studios. Die befürchteten, das weibliche Publikum würde es anstößig finden, wenn er eine Reihe Frauen flach legt. Amerikanische Zuschauer werden beim Thema Sex schnell hysterisch" (tip 22/2000)
Ur-Shaft Richard Roundtree hat einen schönen Auftritt als Shafts Onkel (bei ihm sehen wir, was aus Shaft wurde und wie sie einen guten Film hätten machen können: Shaft leitet inzwischen eine größere Detektei, legt immer noch Unmengen an Frauen flach und ist cool). Außerdem sind dabei: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams, Christian Bale, Busta Rhymes, Toni Colette.
Die Shaft-Romane erschienen in den Siebzigern bei Ullstein in gekürzten
Übersetzungen; ungekürzt seit 2002 im Pendragon-Verlag. Der Verlag hat
auch eine informative Internet-Seite www.shaft-krimis.de
Sharky und seine Profis
(USA 1981, R.: Burt Reynolds)
Drehbuch: Gerald Di Pego
LV: William Diehl: Sharky's machine, 1978 (Sharky und seine Profis)
Der vom Rauschgiftderzenat zur Sitte strafversetzte Polizist Sharky kommt hinter ein Komplott, in das neben einem Politiker auch ein Rauschgifthändler verwickelt ist.
Routinierter Polizeithriller, der nicht die Qualität des Buches erreicht.
Mit Burt Reynolds, Vittorio Gassman, Brian Keith, Chharles Durning, Bernie Casey, Henry Silva, Rachel Ward
Sherlock Holmes größter Fall (A study in terror)
(GB 1965, R.: James Hill)
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Holmes jagt Jack the Ripper.
An Originalschauplätzen gedrehter, mit britischem Humor gewürzter Krimi.
Co-Produzent des Filmes war Sir Nigel Films, deren Inhaber
Doyle-Nachkommen sind.
Mit John Neville, Donals Houston, John Fraser, Anthony Quayle, Robert
Morley
Sherlock Holmes und das Halsband des Todes
(D 1962, R.: Terence Fisher, Frank Winterstein)
Drehbuch: Curt Siodmak
LV: Figur von Arthur Conan Doyle � mit Erlaubnis der Erben (!)
Holmes und Watson jagen wieder einmal Moriarty.
Unterhaltsamer Krimi, der frei mit der Sherlock-Holmes-Figur umgeht.
Mit Christopher Lee, Senta Berger, Ivan Desny, Hans Söhnker
Sherlock Holmes: Die Frau in Grün
(USA 1945, R.: Roy William Neill)
Drehbuch: Bertram Millhauser
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Dumme Sache: Moriarty ist immer noch nicht tot. Sherlock Holmes versucht
es zum dritten Mal.
Unterhaltsamer Oldie mit Basil Rathbone und Nigel Bruce.
Sherlock Holmes: Gefährliche Mission
(USA 1946, R.: Roy William Neill)
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Holmes fährt Schiff mit dem jungen Prinzen von Rovenia. Außerdem soll er
ihn vor Attentätern schützen. Und Watson singt.
Unterhaltsamer Oldie mit Basil Rathbone und Nigel Bruce
Sherlock Holmes: Die Geheimwaffe (Sherlock Holmes and the Secret Weapon )
(USA 1942, R.:Roy William Neill)
Drehbuch: Edward T. Love, W. Scott Darling, Edmund L. Hartmann
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Die Nazis wollen an ein streng geheimes Bombenzielgerät kommen und bringen die Erfinder um. Holmes muss das schlimmste Verhindern.
Holmes und Watson im Dienst der Anti-Nazi-Propaganda, mit Basil Rathbone
(Holmes), Nigel Bruce (Watson), Lionel Atwill (Prof. Moriarty)
Sherlock Holmes: Gespenster im Schloß
(USA 1943, R.: Roy William Neill)
Drehbuch: Bertram Millhauser
LV: Sir Arthur Conan Doyle: The Musgrave Ritual, 1893
Ein weiterer Film der erfolgreichen und heute immer noch unterhaltsamen
Holmes-Reihe mit Basil Rathbone (Holmes) und Nigel Bruce (Watson).
Dieses Mal ermitteln sie in einem Schloß mit allen Zutaten für einen
stilvollen Gruselfilm
Sherlock Holmes größter Fall (A study in terror)
(GB 1965, R.: James Hill)
Drehbuch: Donald Ford, Derek Ford
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Holmes jagt Jack the Ripper.
An Originalschauplätzen gedrehter, mit britischem Humor gewürzter Krimi.
Co-Produzent des Filmes war Sir Nigel Films, deren Inhaber
Doyle-Nachkommen sind.
Mit John Neville, Donals Houston, John Fraser, Anthony Quayle, Robert
Morley
Sherlock Holmes. Haus des Schreckens (The House Of Fear)
(USA 1945, R.: Roy William Neill)
LV: Sir Arthur Conan Doyle: The Adventures of the five Orange Pips
Die Mitglieder eines Londoner Clubs werden umgebracht. Sherlock Holmes
sucht den Täter.
Siebter Krimi der Holmes-Filme des Universal Studios mit Basil Rathbone
und Nigel Bruce
Sherlock Holmes: Der Hund von Baskerville
(USA 1939, R.: Sidney
Lanfield)
LV: Arthur Conan Doyle: The hound of the Baskervilles, 1902 (Der Hund von Baskerville)
Kann Sherlock Holmes den auf den Baskervilles lastenden Fluch bannen?
Der amüsante Oldie ist der erste Film der überaus erfolgreichen Sherlock-Holmes-Reihe von 20th Century Fox mit Basil Rathbone und Nigel Bruce.
Die Reihe lief acht Jahre.
Sherlock Holmes: Der Hund von Baskerville
(Can 2000, R.: Rodney Gibbons)
Drehbuch: Joe Wiesenfeld
LV: Arthur Conan Doyle: The hound of the Baskervilles, 1902 (Der Hund von Baskerville)
Sherlock Holmes sucht den mörderischen Hund von Baskerville.
Noch eine Verfilmung von Doyles Buch, dieses Mal für's kanadische Fernsehen.
Sherlock Holmes: Der Hund der Baskervilles
(GB 2002, R.: David Attwood)
Drehbuch: Allan Cubitt
LV: Arthur Conan Doyle: The hound of the Baskervilles, 1902 (Der Hund von Baskerville)
Sherlock Holmes sucht den mörderischen Hund von Baskerville.
Dieses Remake ist wohl ziemlich müllig.
Mit Richard Boxburgh, Ian Hart
Sherlock Holmes: Im Zeichen der Vier
(Can/USA 2001, R.: Rodney Gibbons)
Drehbuch: Joe Wiesenfeld
LV: Sir Arthur Conan Doyle: The sign of four, 1890 (Im Zeichen der Vier)
Wer schickt Miss Morstan jedes Jahr eine wertvolle Perle? Sherlock Holmes ermittelt.
Der kanadische TV-Spielfilm soll nicht so toll sein.
Sherlock Holmes: Die Kralle
(USA 1944, R.: Roy William Neill)
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Holmes ermittelt in dem kleinen kanadischen Dorf La Morte Rouge einen
Mörder.
"Ohne Zweifel war, in der Rückschau, The scarlet claw mit seiner
unheimlichen Spannung und ausgeklügelten Konstruktion der beste Film in
der ganzen Holmes-Reihe der Universal." (Steinbrunner/Michaels:
Encyclopedia of Mystery and Detection)
Mit Basil Rathbone, Nigel Bruce
Sherlock Holmes: Die Perle der Borgia (The Pearl of Death)
(USA 1944, R.:Roy William Neill)
Drehbuch: Bertram Millhauser
LV: Sir Arthur Conan Doyle: The Adventure of the Six Napoleons, 1904
Holmes (Basil Rathbone) und Watson (Nigel Bruce) suchen die Perle der
Borgia.
Amüsanter Krimi-Oldie, dieses Mal mit einem gehörigen Schuß
Gothic-Horror.
Sherlock Holmes: Der Seidenstrumpfmörder
(USA 1996, R.: Michael Apted)
Drehbuch: Allan Cubitt
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle)
Sherlock Holmes sucht im nebligen London einen Serienkiller.
Die BBC-Produktion ist wohl nicht so toll.
Mit Rupert Everett, Ian Hart.
BR, 21.45
Der Mann, der zuviel wusste
(USA 1956, R.: Alfred Hitchcock)
Drehbuch: John Michael Hayes, Angus McPhail (ungenannt)
Eigentlich wollten die McKennas nur einen schönen Marokko-Urlaub verbringen. Aber dann erfahren sie von einer Verschwörung und ihr Sohn wird entführt.
Hitchcocks Remake von seinem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1934: mit einem größeren Budget, in Farbe und einer erträglichen Doris Day. Höhepunkt ist die zehnminütige Konzertszene in der Royal Albert Hall, deren Höhepunkt – während eines Beckenschlages – ein Schuß auf den Botschafter ist.
Mit James Stewart, Doris Day
Sherlock Holmes: Skandal in Böhmen
(Can/USA 2001, R.: Rodney Gibbons)
Drehbuch: Joe Wiesenfeld
LV: Sir Arthur Conan Doyle: A Scandal in Bohemia, 1891
Die Mätresse will den König von Böhmen zur Ehe erpressen. Dieser, einer Vermählung abgeneigt, holt Holmes zur Hilfe.
Ist wohl eine ziemlich freie und nicht sonderlich gelungene Verfilmung der ersten Holmes-Story.
Mit Matt Frewer.
Sherlock Holmes. Das Spinnennest
(USA 1944, R.: Roy William Neill)
Drehbuch: Bertram Millhauser
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Holmes klärt eine Reihe mysteriöser Selbstmorde auf. Eine Stunde
Spannung mit Basil Rathbone (als Sherlock Holmes) und Nigel Bruce (als
Dr. Watson).
Sherlock Holmes: Stimme des Terrors (Sherlock Holmes and the Voice of Terror)
(USA 1942, R.: John Rawlings)
Drehbuch: Lynn Riggs, Robert D. Andrews, John Bright
LV: Arthur Conan Doyle: His last bow, 1917
Nachdem die Serie in die Gegenwart verlegt wurde, durfte Holmes auch
Nazis bekämpfen; – obwohl hier noch auf eine Geschichte von Doyle Bezug
genommen wird.
Mit Basil Rathbone, Nigel Bruce
Sherlock Holmes:
Der Vampir von Whitechapel
(Can/USA 2002, R.: Rodney Gibbons)
Drehbuch: Rodney Gibbons
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Wer ist der Klostermörder? Eine Nuss, die von Holmes nach 80 Minuten geknackt wird.
Vierter und letzter Film der TV-Reihe mit Matt Frewer als Holmes und Kenneth Welsh als Dr. Watson.
Sherlock Holmes: Verhängnisvolle Reise (Sherlock Holmes in Washington)
(USA 1943, R.: Roy William Neill)
Drehbuch: Bertram Millhauser, Lynn Riggs
LV: Figur von Sir Arthur Conan Doyle
Holmes bekämpft in Washington Nazi-Spione. – Jedenfalls im Original. Die
erste deutsche Synchronisation machte aus den Nazis normale Gangster,
die an eine Arznei ranwollen.
Im Kino lief 1959 ein gekürzter Zusammenschnitt von "Verhängnisvolle Reise" und "Die Geheimwaffe" als "Sherlock Holmes in geheimer Mission".
Unterhaltsamer Universal-Oldie mit Basil Rathbone und Nigel Bruce
Sie nannten ihn Stick
(USA 1985, R.: Burt Reynolds)
Drehbuch: Elmore Leonard, Joseph Stinson
LV: Elmore Leonard: Stick, 1983 (Sie nannten ihn Stick; Stick)
Der gerade entlassene Knacki Stick will künftig in Florida ehrlich leben. Was in der Gesellschaft einiger Drogenhändler gar nicht so leicht ist.
Bestenfalls ein launiges Actionspektakel, und ein weiterer Beleg für die Schwierigkeiten Hollywoods mit Elmore Leonards Werk. "Spannend nur in wenigen Szenen, amüsant durch seine Seitenhiebe auf Formen amerikanischer Exzentrik." (Lexikon des internationalen Films)
Von Elmore Leonards Homepage: "Stick proved to be one of the most unhappy of Elmore's film experiences. Ernest "Stick" Stickley, the character, was one of his favorites; previously seen in his Seventies gem, Swag. Elmore Leonard is by nature optimistic, so he welcomed Burt Reynold's interest in a film version. Burt Reynolds was perfectly disposed to play the character Stick Elmore wrote a first draft based on his book character, an easy going and likeable con and thief who falls into opportunity and menace. Universal decided the script needed work. They wanted to emphasize the action and not the characters. Add machine guns and scorpions. After they saw the first cut of the film they decided that it needed even more action. They added even more machine guns and scorpions, but it didn't help. Stick was miscast and misdirected. At a time when Elmore Leonard's career was soaring, Stick represented the chilling reality that Hollywood could never bring the Elmore Leonard sound to the screen. Incredibly boring underworld melodrama about an ex-con who sets out to avenge the death of an old buddy and finds himself knee-deep in ugly drug dealers. Originally set for release in 1984, then pulled back for some reshooting, which apparently didn't help."
Mit Burt Reynolds, Candice Bergen, George Segal, Charles Durning
.
Das siebte Opfer
(D 1964, R.: F. J. Gottlieb)
Drehbuch: F. J. Gottlieb
LV: Bryan Edgar Wallace: Murder is not enough
Wer hat Lord Mant und fünf weitere Familienmitglieder umgebracht? Brooks
nimmt die Fährte auf.
Der Versuch, mit dem Namen Wallace Zuschauergeld abzuschöpfen. Hansjörg
Felmy übte hier für seine Haferkamp-Rolle.
Sinola
(Joe Kidd, USA 1972, R.: John Sturges)
Drehbuch: Elmore Leonard
Western mit Clint Eastwood, Robert Duvall, John Saxon, Don Stroud.
Schickel meint in seiner Eastwood-Biographie "einer der größten Routinefilme, die er je als Star gemacht hat". Bis zum Ende (ja, die Szene mit dem entgleisenden Zug!) schleppt sich der Film müde durch die
Wüste.
Und das meint Elmore Leonard auf seiner Homepage dazu:
"Joe Kidd was Elmore's first original screenplay but never became a book. Swanson sold the story directly to Universal and the legendary Jennings Lang became involved as producer. Producer Sidney Beckerman was also involved and rewrote the dialogue which Elmore would change back to the original before the secretary typed it up. Joe Kidd is set in the American Southwest during the Mexican American War. Eastwood plays Joe Kidd, a former bounty hunter enlisted to capture a Mexican revolutionary named Luis Chama (John Saxon) by Frank Harlan (Robert Duvall), a wealthy land baron. John Sturges fundamentally changed the Saxon character's motivation from Elmore's original concept of a glory seeking egomaniac to a champion of the Mexican people. Elmore felt the plot fell apart after that change. Sturges added the scene at the end with the train crashing through the barroom. Everybody involved with Joe Kidd awaited a sign of Sturges' genius but it didn't happen. One of Eastwood's lowest grossers."
16 Uhr 50 ab Paddington
(GB 1961, R.: George Pollock)
LV: Agatha Christie: 4.50 from Paddington, 1957
Miss Marple beobachtet in einem vorüberfahrenden Zug einen Mord. Die
Polizei glaubt der schrulligen alten Frau nicht. Deshalb klärt sie den
Fall alleine auf.
Erster Miss Marple-Film mit Margaret Rutherford, der den Plot mit
reichlich britischem Humor würzte.
Sliver
(USA 1993, R.: Phillip Noyce)
Drehbuch: Joe Eszterhas
LV: Ira Levin: Sliver
In einer luxuriösen Wohnanlage häufen sich seltsame Todesfälle. Außerdem
beobachtet jemand die Mieter.
Damals irgendwie als eine Art Basic Instinct II beworben – und Sharon
Stone macht ihre Sache auch ganz gut (Sex in verschiedenen Positionen).
Aber für einen ganzen Film ist das dann doch arg dünn.
Joe Eszterhas ist einer von Hollywoods bestbezahlten Drehbuchautoren. Er
schrieb die Vorlagen u. a. für "Flashdance", "Das Messer", "Verraten",
"Music Box", "Basic Instinct", "Jade" und "Showgirls".
Mit Sharon Stone, William Baldwin, Tom Berenger, Martin Landau
Spiel auf Leben und Tod
(USA 1999, R.: D. J. Caruso)
Drehbuch: Adam Greenman
LV: John Sandford: Mind prey, 1995 (Böses Spiel)
Detective Lucas Davenport sucht die entführte Psychiaterin Andi Manette.
Das siebte Abenteuer von Lucas Davenport wurde als typischer
TV-Thriller verfilmt.
Mit Eriq La Salle
Die Spielerin
(D/A 2005, R.: Erhard Riedlsperger)
Drehbuch: Fred Breinersdorfer
Die gut situierte Mittfünfzigerin Polina wird durch die Zufallsbekanntschaft Friedrich zur Spielerin. Als er in Untersungshaft kommt, spielt Polina, um ihm zu helfen. Aber sie hat kein Glück.
Fred Breinersdorfer schrieb das Drehbuch über einen Fall von selbstzerstörerischer Spielsucht und Hannelore Elsner kann wieder einmal zeigen, wie gut sie ist.
Mit Hannelore Elsner, Erwin Steinhauer, Nina Petri, Frank Giering
Der Spion, der aus der Kälte kam
(GB 1965, R.: Martin Ritt)
Drehbuch: Paul Dehn, Guy Trosper
LV: John LeCarré: The spy who came in from the cold, 1963
Der britische Geheimdienstler Leamas wechselt zum Schein die Seiten – und gerät in Teufels Küche.
Realistischer, kritischer, kalter Agententhriller über die Suche nach Doppelagenten und Überläufern. Mit LeCarrés Buch (ein Welterfolg) und der gelungenen Verfilmung wandelte sich das heroische Bild des Spions zu eines sehr gewöhnlichem. Denn überall sind Spione "eine schmutzige Prozession von hohlen Narren und Verrätern. Ja, auch von Schwulen, Sadisten und Trinkern, von Leuten, die Räuber und Gendarm spielen, im ihrem erbärmlichen Leben etwas Reiz zu geben." (John LeCarré: Der Spion, der aus der Kälte kam).
Mit Richard Burton, Oskar Werner, Claire Bloom, Peter van Eyck, Rupert Davies, Sam Wanamaker, Cyril Cusack, Bernard Lee
Tipp: Wer mehr über John LeCarré erfahren will, sollte sich sofort dieses Buch von Jost Hindersmann holen: John le Carré: Der Spion, der zum Schriftsteller wurde. Portrait und Bibliografie. Bibliografie unter Mitarbeit von Thomas Przybilka, Wuppertal: NordPark, 2002. (Krimi-Kritik, Bd. 2)
Spion im Orientexpress
(USA 1943, R.: Raoul Walsh)
Drehbuch: W. R. Burnett
LV: Eric Ambler: Uncommon Danger, Background to danger, 1941 (Ungewöhnliche Gefahr
Ein US-Geheimagent stolpert in ein undurchsichtiges Polit- und Mordkomplott, nachdem er von einer geheimnisvollen Fremden einen Brief annimmt.
Ein spannender Spionage-Thriller, der mit Amblers Buch eigentlich nichts gemein hat.
Mit George Raft, Branda Marshal, Sydney Greenstreet, Peter Lorre
Neunter Teil der BR-Noir-Filmreihe
Die Spur des Falken
(USA 1941, R.: John Huston)
Drehbuch: John Huston
LV: Dashiell Hammett: The Maltese Falcon, 1930 (Der Malteser-Falke) Spades Geschäftspartner Miles Archer wird ermordet. Privatdetektiv Sam Spade sucht den Täter.
John Hustons Regiedebüt ist die gelungene Verfilmung von Hammetts
Klassiker und begründete die Schwarze Serie und ist einer der wenigen unumstrittenen KLASSIKER,.
Für Krimi- und Filmfans ein Pflichttermin. Das Buch gehört
selbstverständlich in jede gute Krimi-Sammlung.
Mit Humphrey Bogart, Mary Astor, Peter Lorre, Sydney Greenstreet, Walter
Huston.
Die Spur des Verräters
(Irl 1997, R.: Martyn Friend)
Drehbuch: John Brown, Jim Lusby
LV: Jim Lusby: Maing the cut, 1995 (Eiskalte Abrechnung)
Inspektor McCadden rollt einen Mord im Dealermilieu gegen den Willen seiner Vorgesetzten wieder auf und stößt auf dunkle Machenschaften eines Pharma-Unternehmers.
"Die Spur des Verräters", basierend auf dem ersten McCadden-Roman, ist der durchaus sehenswerte Pilotfilm für eine vierteilige erfolgreiche Fernsehserie: konventionell erzählt, genaue Milieuzeichnung, präzise Charakterisierungen der Personen und nicht so düster wie das Buch.
Auf Deutsch wurden nur die ersten beiden Bücher mit Detective Inspector Carl McCadden veröffentlicht. Bei rororo thriller.
Mit Sean McGinley, Andrea Irvine, Brendan Gleeson, Gerard McSorley
St. Pauli Nacht
(D 1999, R.: Sönke Wortmann)
Drehbuch: Frank Göhre
LV: Frank Göhre
"Short Cuts" auf der Reeperbahn, – allerdings in der langweiligen
Version: Fernsehspiel vor austauschbarer Kulisse mit Benno Fürmann, Armin Rohde, Florian Lukas, Valerie Niehaus, Ill-Young Kim, Oliver Stokowski, Maruschka Detmers, Axel Milberg
Stanley Kubrick – Ein Leben für den Film
(USA 2001, R.: Jan Harlan)
Sehenswerte Doku über Kubrick, zusammengestellt von seinem Schwager Jan Harlan.
Starkey
(GB/Irl/F 1998, R.: David Caffrey)
Drehbuch: Colin Bateman
LV: Colin Bateman: Divorcing Jack, 1995 (Eine Nonne war sie nicht)
Journalist Starkey hat mal wieder einen über den Durst getrunken und erwacht neben einer Ermordeten. Die Polizei hält ihn für den Mörder und verschiedene Terroristen- und Gangstergruppen jagen ihn.
Ziemlich durchgeknallter Politthriller, der in seinen besten Momenten etwas vom Wahnsinn des Krieges in Nordirland zeigt. Aber meisten eher leidlich komisch zwischen den verschiedenen Genres schwankt. Irgendwie ist das Buch, ausgezeichnet mit dem Betty-Trask-Preis (was immer das auch ist) und "eine Kreuzung von Marx Brothers und Frederick Forsyth" (Sunday Press), besser.
Mit David Thewlis, Rachel Griffiths, Robert Lindsay, Jason Isaacs, Richart Gant.
.
Der stille Amerikaner
(USA 2002, R.: Phillip Noyce)
Drehbuch: Christopher Hampton, Robert Schenkkan
LV: Graham Greene: The quiet American, 1955 (Der stille Amerikaner)
Saigon, 1952: Der britische Reporter Thomas Fowler führt, zwischen gelegentlichen Reportagen, Opium rauchen und Sex, ein ruhiges Leben. Der stille, idealistische Amerikaner Alden Pyle will dagegen etwas bewegen. Schnell sind beide in politische Intrigen verwickelt, die sie nicht überblicken.
"Der stille Amerikaner" ist eine gelungene Greene-Verfilmung und ein im besten Sinn angenehm altmodischer Film, der zwar 1952 spielt, aber auch die heutige Außenpolitik der Ersten Welt präzise beschreibt.
Mit Michael Caine, Brendan Fraser
Stille Wasser (Eaux Profondes)
(F 1981, R.: Michel Deville)
Drehbuch: Christopher Frank, Michel Deville, Florence Delay
LV: Patricia Highsmith: Deep Water, 1957 (Tiefe Wasser)
Der reiche Erbe Vic lebt mit seiner Gattin Melanie auf der Kanalinsel
Jersey. Er toleriert sogar ihre wechselnden Liebhaber, bis Melanie mit
dem Pianisten Carlo ins Bett steigt.
Großartige Charakterstudie über ein Ehepaar, das miteinander
Katz-und-Maus spielt.
Mit Isabelle Huppert, Jean-Louis Trintignant
Auch "Tiefe Wasser"
Stille Wasser (Les Eaux dormantes)
(F 1991, R.: Jacques Trefouel)
Drehbuch: Yves Ellena
LV: Boileau/Narcejac
Nach einem dreijährigem Aufenthalt in Kambodscha kehrt Denis zurück. Er
beginnt seinen Vater zu suchen, der anscheinend von niemandem vermisst wird.
Soll ein überraschungsarmer, schwerfälliger Krimi sein
Stirb langsam
(USA 1988, R.: John Mc Tiernan)
Drehbuch: Jeb Stuart, Steven E. de Souza
LV: Roderick Thorp: Nothing lasts forever, 1979
Bahnbrechendes Action-Kino, das Bruce Willis zum Star machte – im Buch
besucht der Held seine Tochter, im Film besucht der Held seine Frau, der
Rest (Terroristen besetzten ein Hochhaus, unser Held kämpft gegen sie)
ist bekannt. EPD Film meinte "ein durch und durch regressiver Film, der
einer infantilen Lust an der Zerstörung Nahrung verschafft."
Stirb langsam 2
(USA 1990, R.: Renny Harlin)
Drehbuch: Steven E. de Souza, Doug Richardson
LV: Walter Wager: 58 Minutes, 1987
John McClane (Bruce Willis) feiert Weihnachten: nachdem er im ersten Teil ein Hochhaus zerlegte, ist dieses Mal ein Flughafen dran, unterstützt wird er von Franco Nero, Dennis Franz, William Atherton, Reginald VelJohnson, William Sadler, John Amos, Vondie Curtis-Hall.
"Wenn Die Hard eine neo-klassische Geschichte auf eine (beinahe) neo-klassische Weise erzählt, eine höchst traditionsbewusste Dramaturgie mit einem neuen Twist verbindet, dann ist Die Hard 2 der Beginn eines formelhaften Spiels: Vieles, was Willis' Figur, den New Yorker Cop John McClane, anbelangt, ist nun bereits etabliert, wird wiederholt, variiert und vertieft, und erst in dieser Reflexion wird ein Charakter zum paradigmatischen Helden. Der Regisseur Renny Harlin erweist sich dabei als perfekter Erfüllungsgehilfe, da er selber dieser Formel kaum etwas hinzufügt, sondern versucht, alles auf eine geradezu mathematische Weise zu steigern: mehr Effekte, mehr Action, mehr Tote – mehr Bruce Willis." (Georg Seeßlen in Annette Kilzer, Hrsg.: Bruce Willis)
Der Stoff, aus dem die Träume sind
(D 1972, R.: Alfred Vohrer)
Drehbuch: Manfred Purzer
LV: Johannes Mario Simmel: Der Stoff, aus dem die Träume sind, 1971
Ein Journalist gerät in eine Verschwörung.
Langatmige, an internationalen Schauplätzen gedrehte, Mischung aus Agenten- und Liebesfilm, die ein Wiedersehen mit vielen bekannten Schauspielern ermöglicht.
�Roxy-Produzent Luggi Waldleitner sicherte sich frühzeitig die Rechte, holte sich den Edgar-Wallace- und Karl-May-Routinier Alfred Vohrer in seinen Stall und warf in viereinhalb Jahren sieben nach dem gelichen Muster gestrickte Rühr- und Schicksalskrimis auf den Markt.� (Robert Fischer/Joe Hembus: Der Neue Deutsche Film, 1960 � 1980)
Relativ milde urteilt das �Lexikon des internationalen Films�: �Aufwendige Bestseller-Verfilmung mit dem Bemühen, auf unterhaltsame Weise kritische Einblicke in Agententätigkeit und Pressepraktiken zu geben.�
Allerdings schreibt das Lexikon nicht, dass das Bemühen gelungen ist. An dem Kassenerfolg änderte sich nichts. Heute sind sie nur noch von historischem Interesse: die Kleider, die Musik (Peter Thomas) und natürlich die vielen bekannten Schauspieler.
Mit Paul Neuhaus, Hannelore Elsner, Herbert Fleischmann, Edith Heerdegen, Klaus Schwarzkopf, Charles Brauer, Charles Regnier, Hans-Peter Hallwachs, Arthur Brauss
Der Stoff, aus dem die Träume sind
(D 1972, R.: Alfred Vohrer)
Drehbuch: Manfred Purzer
LV: Johannes Mario Simmel
Auf der Jagd nach einem Mädchenhändlerring kommt ein Reporter Spionen ins Gehege.
Eine der Simmel-Verfilmungen aus den Siebzigern: "Aufwendige Bestseller-Verfilmung mit dem Bemühen, auf unterhaltsame Weise kritische Einblicke in Agententätigkeit und Pressepraktiken zu geben." (Lexikon des Internationalen Films)
Mit Paul Neuhaus, Hannelore Elsner, Herbert Fleischmann
Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123
(USA 1974, R.: Joseph Sargent)
Drehbuch: Peter Stone
LV: John Godey: The taking of Pelham One Two Three, 1973
Spannender Thriller über die Entführung einer New Yorker U-Bahn mit
Walter Matthau, Robert Shaw
Der Sträfling und die Witwe
(F/I 1971, R.: Pierre Granier-Deferre)
Drehbuch: Pierr Granier-Deferre, Pascal Jardin
LV: Georges Simenon: La Veuve Couderc, 1940 (Die Witwe Couderc)
1934 auf einem abgelegenen Hof spielende Liebesgeschichte zwischen einem entflohenen Sträfling und einer Witwe.
Krimidrama mit Alain Delon und Simone Signoret
Strich durch die Rechnung
(USA 1958, R.: Don Siegel)
LV: Ernest Hemingway: To have and have not, 1937
Ein verschuldeter Bootsbesitzer (Audie Murphy) wird erpresst, Waffen für
kubanische Rebellen zu schmuggeln.
Die dritte Verfilmung von Hemingways Buch "Haben und Nicht haben"
kümmert sich nicht sonderlich um die Vorlage und wurde damals negativ
aufgenommen. Don Siegel ist von seinem Film auch nicht begeistert: "Es
war Wahnsinn, die Sache mit einem C-Film-Budget und derart schlechten
Schauspielern überhaupt anzugehen. Ich war dagegen, brauchte das Geld,
und tat, was ich konnte. Ich habe sehr hart gearbeitet und bin sicher,
daß der Film nichts taugt." Dialogregisseur Scott Hale erzählte Stuart
Kaminsky (ein hochgeachteter Krimiautor): "Als der Film fast abgedreht
war, verkündet der Produzent, dass wir keine Zeit mehr hätten. Da der
Film in chronologischer Abfolge gedreht wurde, von Anfang bis Ende, sah
Don in seiner Verzweiflung schlichtweg nur eine Möglichkeit: Audie
musste alle erschießen. Und das war das Ende des Films." – Aus heutiger
Sicht ist "Strich durch die Rechnung" ein unterhaltsamer, kleiner
SW-Film mit einer funktional-schönen Fotografie von Hal Mohr.
Die bekannteste Verfilmung des Buches (ein kurzer, aus drei Episoden
bestehender Roman) ist selbstverständlich die erste: Howard Hawks
inszenierte 1944 mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall, die sich während
der Dreharbeiten ineinander verliebten, eine buchferne Casablanca-Variante.
Buchttipp: Frank Arnold und Michael Esser gaben 2003 "Dirty Harry – Don
Siegel und seine Filme" (Vertigo) heraus. Ein schönes, lesenswertes
Buch, in dem jeder von Siegels Filmen vorgestellt und gelobt wird. Das
entbehrt bei seinen wirklich nicht guten Frühwerken nicht einer gewissen
Komik.
Striptease
(USA 1996, R.: Andrew Bergman)
LV: Carl Hiaasen: Striptease, 1993
Erin Grant verdient das Geld für einen Sorgerechtsprozeß in einer
Striptease-Bar. Dort verliebt sich Senator Dilbeck in sie und verteidigt
sie mit einer Champagnerflasche gegen einen Verehrer. Jerry fotografiert
dies und erpresst Dilbeck. Kurz darauf ist er tot und Erin sieht das
Sorgerecht gefährdet.
Bis auf die Hauptrolle (Demi Moore, die auch beim Striptease nicht
sonderlich erregend wirkt) gelungene Verfilmung eines satirischen
Hiaasen-Buches, mit einer grandios aufspielenden Schar Nebendarsteller:
Ving Rhames, Burt Reynolds, Armant Assante.
Wenn der Film zum Lesen des Buches (und der anderen Hiaasen-Werke!)
führt, dann kann der Film gar nicht genug gelobt werden.
Andrew Bergman wurde 1945 als Sohn eines New York Daily News-Redakteurs geboren. Er absolvierte das Harper College und die University of Wisconsin-Madison. Nach Abschluß des Studiums schrieb er 1971 eine historisch-soziologische Studie über den Film der 30 Jahre:"We're In the Money" und später die beiden Kriminalromane "The Big Kiss-Off of 1944" (1974) (dt. "LeVine" Ullstein TB 10323) und "Hollywood&LeVine" (1975) um den Privatdetektiven LeVine, dessen Aufträge sich um die Filmindustrie Hollywoods in den 40er und 50er Jahren und auch um den Einfluss McCarthys drehen. Mehr als 25 Jahre war er nach diesen Romanen als Drehbuchautor und Regisseur tätig (u.a. The In-Laws, Soapdish, The Freshman, Fletch, Striptease and Honeymoon in Vegas). 2001 brachte er einen neuen LeVine-Krimi heraus "Tender is LeVine": LeVine lebt 1950 in Manhattan und ein Violinist des NBC Symphonieorchesters engagiert ihn, weil er Ärger mit seinem Chef hat, dem berühmten Dirigenten Arturo Toscanini ... mehr bei "Thrilling Detecitve"
Die Strohpuppe
(GB 1963, R.: Basil Dearden)
Drehbuch: Robert Muller, Stanley Mann
LV: Catherine Arley: La femme de paille, 1953
Anthony will seinen Onkel, den launigen Multimillionär Richmond
umbringen. Eine Krankenschwester soll ihm dabei helfen. In dem
spannenden Krimi über das Verbrechen spielte Sean Connery
schauspielerisch gut, kommerziell erfolglos gegen sein Bond-Image an.
Mit Gina Lollobrigida, Ralph Richardson
Studers erster Fall
(CH 2001, R.: Sabine Boss)
Drehbuch: Sabine Boss
LV: Fritz Glauser: Matto regiert
Studer untersucht den Tod des Chefarztes einer Psycho-Klinik.
Boss verfilmte Glausers ersten Studer-Roman mit – im wesentlichen – zwei
Änderungen: er spielt heute und aus dem Wachtmeister wurde eine Frau.
Die Stunde der Patrioten
(USA 1992, R.: Philip Noyce)
Drehbuch: W. Peter Illiff, Donald Stewart
LV: Tom Clancy: Patriot games, 1987
In London vereitelt Jack Ryan einen Anschlag einer IRA-Splittergruppe.
Einer der Attentäter schwört blutige Rache an Ryan und dessen Familie.
Erster Auftritt von Harrison Ford als Jack Ryan – im Vergleich zum Buch
entschärft, aber immer noch militaristischer Murks (beispielsweise als
wir per PC-Bildschirm verfolgen können, wie die US-Army ein
Ausbildungslager in der nordafrikanischen Wüste zerstört). Noyce macht
inzwischen wieder richtige Filme: "Der stille Amerikaner" und "Long Walk
Home" sind beide sehr gelungen.
Clancys zweites Buch "Die Stunde der Patrioten" spielt zeitlich vor
seinem Debüt "Jagd auf Roter Oktober".
Mit Anne Archer, Patrick Bergin, Sean Bean, James Fox, Samuel L.
Jacksonn, James Earl Jones, Richard Harris.
Das süße Jenseits
(Can 1997, R.: Atom Egoyan)
Drehbuch: Atom Egoyan
LV: Russell Banks: The sweet hereafter, 1991 (Das süße Jenseits)
Ein Anwalt versucht aus einem Busunglück, bei dem eine Kleinstadt ihre Kinder verlor, Kapital zu schlagen.
Eher eine ungewöhnlich aufgebaute, glänzend gefilmte und gespielte Tragödie, die u. a. in Cannes den Großen Preis der Jury erhielt.
Mit Ian Holm, Sarah Polley, Bruce Greenwood
.
Süsses Gift (Merci pour le chocolat)
(F/Ch 2000, R.: Claude Chabrol)
Drehbuch: Claude Chabrol, Caroline Eliacheff
LV: Charlotte Armstrong: The chocolate cobweb
Die Direktorin eine Schokoladendynastie am Genfer See führt nicht nur ihr Unternehmen, sondern auch die Familie mit teils drastischen Mitteln.
Chabrol bei seinem Lieblingsobjekt: dem Bürgertum und ihrem sorgenfreien Leben.
Wie alle neuen Filme von Chabrol mehr eine Zustandsbeschreibung als ein Thriller. Inzwischen wird diese Machart von den Kritikern geliebt: "Eine Art Intensivkurs in Sachen 'mise en scènc', ein kühles, unaufgeregtes, im besten Sinne sprödes
Meisterstück über die Lügen und Geheimnisse der Großbürger." (tip
1/2001)
"Gewohnt raffiniert und liebevoll zeichnet Claude Chabrol die
Abgründe emotionaler Leere einer eigentlich sorgenfreien Gesellschaft.
Die pointenfreie Spannungsdramaturgie macht den Film zu einem
Lehrstück." (Film 2/2001)
Mit Isabelle Huppert, Jacques Dutronc
Sumpf des Verbrechens
(USA, R.: Roy Rowland)
Drehbuch: Charles Schnee
LV: John Bartlow Martin
Ein Detective will seines ermordeten Kollegen fangen und ihn vom Verdacht der Korruption befreien.
Überdurchschnittler B-Film der Schwarzen Serie.
Mit Van Johnson.
Diese Seiten werden
gestaltet von
Alfred Miersch
NordPark Verlag
Klingelholl 53
42281 Wuppertal
Tel.:0202/51 10 89
|
|